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1. Der neue Kinderfreund - S. 4

1831 - Brandenburg : Wiesike
4 säeten die Kerne in einen abgelegenen Winkel, In we, nigen Jahren kanicn sie in Lie Hohe und wurden Stàmm- chen. Da reinigten sie die Kinder vom Unkraut, und banden sie an Stöcke, daß sie gerade wüchsen. Fritz lernte indessen pfropfen und oculiren. Nun bat er einen Gärtner um einige Propsreiser, und die setzte er auf seine Stämmchen. Mit der Zeit wurden daraus Bäunie. Und als Fritz und Marie größer wurden, ärnteten sie von ihren sechs Apfelbäumen fast jährlich eine Menge schöner Früchte. Als sie nun einst die Aepfel pflückten, da sagte Fritz zu Marien: „Ei! war cs nicht gut, daß „du die Kerne damals nicht aufaßest?" „Ja wohl!" sagte Marie. „Aber wie gut war es, daß du in die „Schule gingst, und solche gure Sachen lerntest." Ein guter Rath ist Geldes werth. Achte nichts geringe, das nützlich ist. 8. Die kleine Lügnerinn. §iese ward von ihrer Mutter in den Garten geschickt, um von einem niedrigen Kirschbaume einige Kirschen für ihren kranken Bruder zur Erquickung zu holen. In die- sem Jahre waren die Kirschen selten, und man hob sie bloß für dis Kranken auf. Die Mutter hatte daher Liesen geboten, nicht davon zu naschen. Als Liese wieder kam, fragte die Mutter darnach, und Liese ver- sicherte, sie hätte keine Kirschen gegessen. Als sie aber den Mund aufchat, da waren von den gegessenen Kir- schen Mund und Zunge roth gefärbt; und die Mutter strafte sie wegen ihrer Lügen. Wer die Wahrheit nicht sagt, um die ihn Aeltern, Richter und Obrigkeiten dcftagen, der lügt. Der Lügner verdient Strafe. Wenn die Lüge auch nicht entdeckt wird, so hat doch der Lügner kein gutes Gewissen und keine ruhige Stunde. Hütet euch daher vor Lügen. Ein junger Lügner, ein alter Dieb. Gott läßt cs den Lügnern nicht wohl gehen, und hat einen Abscheu an den falschen Leuten. Ps. 6, 7. Sir, 20, 26 - 28.

2. Der neue Kinderfreund - S. 8

1831 - Brandenburg : Wiesike
8 es ist Thorheit, sich beständig vergnügen «nd erholen zu wollen, ob man gleich nicht gearbeitet hat. Sey auch in der Wahl deiner Vergnügungen weise, so kannst du dich allewege freuen. 14. Der kleine Dieb. Äer kleine Peter hatte oft seinen Aeltern und Geschwi- stern Kleinigkeiten an Eßwaaren und andern Sachen weg- genommen. Al- ihn endlich seine Mutter darüber betraf, sagte sie e§ dem Vater; und sie wurden eins, deswegen das böse Kind hart zu züchtigen. Da Peter nun sehr weinte, und vorwenden wollte, „er hätte ja nur eine „Kleinigkeit weggenommen;" so sagte der verständige Va- ter: „Eben darum strafe ich hart, damit du nicht bei „Kleinigkeiten lernest, Dinge von größerem Werthe steh- „len, und endlich am Galgen sterben müssest." „Denn wer oft nur einen Apfel stiehlt, nimmt der- einst auch Geld, wenn er dazu kommen kann." „Ein andermal nimm nicht das Geringste." Du sollst nicht stehlen. Zmosel9,11. 15. Die ungleichen Brüder. ^arl ehrte seine »Aeltern, denn er gehorchte ihnen und hütete sich sorgfältig, ihnen Verdruß zu machen. Klaus aber that, was ihm gut dünkte, schlug alle guten Lehren seiner Aeltern und Lehrer in den Wind, und machte, weil er unverständig handelte, seinen Aeltern manches Herzeleid. Als sie beide groß wurden, bekam Karl bald einen guten Herrn, bei dem er Brod hatte. Er heirathete eine fromme und steißige Frau, mit welcher er vergnügt lebte. Klaus aber blieb grob, dumm und faul. Er bekam immer den schlechtesten Herrn: denn kein guter Herr konnte ihn leiden, oder niochte ihn behalten. — Als er alt wurde, bettelte er vor Karls Thüre. Ehre Vater und Mutter, und gehorche deinen Leh- rern, auf daß es dir wohl gehe.'

3. Der neue Kinderfreund - S. 9

1831 - Brandenburg : Wiesike
9 Wer etwas kann, den hält man werth; Den Ungeschickten Niemand begehrt. 16. Der Baumverderbcr. ^ans that gern unnütze und böse Dinge. Wann er die Pflug-Eisen von der Schmiede holte, und unterwegs ei- nen jungen Baum sah, so machte er sich daran, und pro- birte die Eisen, ob sie scharf wären. Der Herr des Dorfs hatte zwei Reihen Obstbäumc an den Weg setzen lassen, und sah immer mit Verdruß, daß sie beschädigt waren. Erließ daher so lange auflauern, bis Hans dabei betrof- fen wurde. Er ward empfindlich gestraft und mußte sei- nen halben Lohn daran wenden, die beschädigten Bäume zu bezahlen. Da sagte er: „Ich habe nicht allein Scha- „den gethan, andere haben auch Baume beschädigt." Darauf antwortete der Herr: „Aber dich haben wir bei „Beschädigung der Bäume betroffen, und die andern „nicht. Hast du andere gesehen, welche die Baume be- schädigten, so hattest du es angeben, aber nicht nach- machen müssen." Um solcher bösen Buben willen bleiben viel nützliche Dinge zurück, die sonst geschehen könnten. Hütet euch, bösen oder thörichten Leuten nachzuah- men , sonst werdet ihr oft nicht nur für den Schaden bü- ßen, den ihr sonst thatet, sondern auch für denjenigen, den jene schon zuvor gethan hatren. Sir. 24, 1. 17. Ursach und Wirkung. C*' „^Zch weiß nicht, wie es zugeht, sprach Karl, „ich kann „es zu nichts bringen, ich bin imnier verdrießlich, die „Leute sind mir nicht gut, und ich werde oft gestraft." „Das will ich dir sagen," antworte Fritz: „du bist kein „fleißiger Arbeiter, du hast ein böses Gewissen, du bist „feindselig gesinnt gegen andere Menschen, und thust oft „solche Handlungen, welche die Obrigkeit strafen muß. „Und das kann also nicht anders seyn; denn auf solche „Ursachen folgen solche Wirkungen." Sir. 7, 1. 2.

4. Der neue Kinderfreund - S. 32

1831 - Brandenburg : Wiesike
S2 det, fb werdet ihr eurem sanftmüthigen Heilande Jeft, Christ» ähnlich. 57; Die bösen Bauern. §ie Bauern zu Bösendorf waren in der ganzen Ge- gend im übelsten Rufe. Aber es waren auch recht böse Leute, denn sie verrückten heimlich die Gränzen ihrer Herrschaft und ihrer Nachbarn; und wo ihr Ackerstück an eine Heide oder Anger traf, da pflügten sie alle Jahre etwas ab, und wollten auf solche ungerechte Weise ihren Acker, zum Schaden derer, denen das übn, ge gehörte, vergrößern. Ihr Vieh hüteten sie oft in Schonungen, oder auf andern verbotenen Plätzen, wann sie wußten, daß keine Aufsicht war, oder ließen es ohne Hirten in Schaden laufen. Wem sie etwas zu geben hatten, an Korn oder Zehend, den betrogen sie, wo sie konnten. Und Holz stahlen sie, wo nur etwas zu stehlen war. An ihre Kinder wendeten sie nichts, und gönneten ihnen nicht einmal den Schul-Unterricht. Sie selbst aber fcu men so selten als möglich in die Kirche, den einzigen Ort, wo sie noch etwas Gutes hätten hören und von ihrem Unrecht überzeugt werden können. Aber bei alle diesem Trachten nach ungerechtem Gut blieben sie doch bettelarm, und kamen auf keinen grünen Zweig, und waren, wie schon gesagt ist, in der ganzen Gegend verachtet. Wer Gränzen verrückt, ist Ursach an vielem Bösen. 5 Mose 27, 17. Begehret nicht, was euch nicht gehört. Trachtet nckch Recht, und lasset ab vom Unrecht, denn jedes Unrecht ist Sünde. Nur diejenigen, die Gerechtigkeit lieben, können hier in diesem Leben ruhig und glücklich, und nach dem Tode selig seyn. Amos 5, 14. 15. 68. Der kluge Wirth bei der Theurung. Äls einst, bei nasser Witterung, das Getreide schlecht gerathen war, und der Scheffel Roggen drei Taler galt, da »echnete Georg aus: daß er sonst gewöhnlich sechszig

5. Der neue Kinderfreund - S. 15

1831 - Brandenburg : Wiesike
15 bei sich. Da erwachten in seinem Gemüthe fromme Ge- danken und Vorsätze. „Gott," sprach er in sich, „Gott! „du bist herrlich und sehr gnädig! Wie schön ist altes, „was du gemacht hast! Wie glücklich bin ich, daß ich „dich preisen kann. Ich bin hier ganz allein; aber du, „Herr, sichest und kennest mich! Nun will ich auch in „meinem Amte treu seyn, Schaden verhüten, und Gut.s „thun. Denn das ist Gottes Wille. Und womit kann „ich Ärmer meinen Dank gegen Gott besser beweisen, als „durch einen aufrichligen Gehorsam?" Da ging er hin, und reinigte die jungen Satzwriden von Wasserzweigen; und diejenigen, welche zu locke- standen, trat er fest. Er suchte sich Zweige, und besserte den Zaun, der schad- haft war, und suchte Kräuter für die Kranken im Dorfe. Kurz er dachte mit großem Ernste darauf, daß er Gutes thäte. Das gefiel den Reusen im Dorfe sehr wohl, und sie ließen ihn keine Noth leiden, da er alt und schwach wurde. Bete und arbeite! Sir. Zi, 27. 7, 22. 27. Das wohlthätige Kind. Ein Bettler sagte zu dem Kinde eines Tagelöhners, wel- ches in jeder Hand ein Stück Brod hatte: „Ach, mich „hungert gar sehr. Liedes Kind, gieb mir doch nur die „Hälfte von dem kleinsten Stück Brod, das du trägst!" — Und das Kmd gab ihm das größte Stück ganz, und freute sich, wie der arme Bettler das Brod verzehrte. Da lagte der Bettler: „Nun hast du mich armen, hungrigen Mann „gesättigt, Gott segne dich dafür, du guteö Kind!" Und als das Kind groß wu.de, ging es ihm wohl. Denn Gott belohnt durch weise Fügungen oft schon auf Erden Wohlthätigkeit und Menschenliebe. 28. Der dankbare Sohn. ^arl legte sich mit solchem anhaltenden Fleiße auf die Landwirthschaft, daß er bald Meier (Hofmeister) wurde. Und bald darauf ward er von der Herrschaft, bei der er diente, seiner Geschicklichkeit wegen, als Verwalter angenommen. Wie er nun bei diesem Dienste einen g --

6. Der neue Kinderfreund - S. 41

1831 - Brandenburg : Wiesike
4l lich mit einander reden, als wenn wir beisammen wä- ren. Euer lieber Brief hat mich recht gestärket. Ihr habt wohl Recht, liebe Mutter, daß Ihr mich vor Müßiggang warnet. Auf dem Lande, wenn ich meine gewöhnliche Arbeit gethan hatte, dann ging ich in den Garten oder auf das Feld, und half, wo ich arbeiten sah. Aber hier ist das alles nichts. Dafür haben wir- aber auch hier oftmals Wochenpredigten. Dann arbeite ich vorher fleißig, und wenn es sich schicken will, so bitte ich meine Herrschaft um Erlaubniß, in die Wo- chenpredigten zu gehen. Meine Herrschaft ist zufrieden mit mir, und ich mit ihr. Meinen Mitbedienten begegne ich höflich, wie es sich für ein so junges Mädchen schickt, und wenn sie manchmal, auch mit Unrecht, auf mich schelten, dann schweige ich still. Ich denke, wenn mich mein Gewissen nicht schilt, so werden mir unverdiente Scheltworte nicht schaden können. Liebe Mutter, wenn Ihr es mir nicht verdenken wollet — in diesem Briefe sind zwei Thaler, die habe ich übrig, denn ich habe noch vier Thaler baares Geld, und meine Kleidungsstücke sind ganz und gut. Nehmt doch diese zwei Thaler von Eurer lieben Tochter an, und pfleget Euch in Eurem Alter dafür. Ich kaun Euch doch mein Ledetage nicht alle Wohlthaten vergelten, die Ihr mir erzeigt habt. Nicht wahr, liebe Mutter, Ihr seyd doch darum nicht unwillig über Eure gehorsame Tochter Marie. <tt 70. Die kluge Wahl. Ein kluger Mensch wollte heirathcn, und kam kn ein Haus, in welchem zwei Schwestern waren. Die eine war hübsch, putzte sich gern, und that nicht gern nütz- liche Arbeit. Die andere war nichts weniger, als hübsch, aber sie war fleißig, that alles im Hause, und besorgte die ganze Wirthschaft. ö Welche von beiden wird er wohl geheirathet haben?

7. Der neue Kinderfreund - S. 44

1831 - Brandenburg : Wiesike
44 kamen. Und nach den gewöhnlichen Grüßen entstand unter ihnen folgendes Gespräch. Der Bürger. Nein, ich möchte kein Bauer seyn! . In solchem Wetter pflügen oder sonst draußen Handthie- ren, das mag keine kleine Plage heißen, und wie oft jm Jahre ist nicht schlechtes Wetter! Der Hauswirth. Mühe ist keine Plage, lieber Herr; und dann ist das Wetter von Gott, und ist im- mer nützlich. Der Bürger. Ja, da- ist wohl wahr, aber ihr werdet doch naß und krank davon. Der Sohn. Naß wohl, aber darum nicht krank; und das macht die Gewohnheit, oft naß zu werden, Laß es uns nicht schadet. Der Bürger. Ihr seht freilich nicht krank aus, mein Freund; aber ehe man das auch gewohnt wird! Der Sohn. Von Jugend auf sind wir härter, ols die Leute in der Stadt. Wir spielen als Kinder im kalten Wasser, und oft bei solchem strengen Wetter auf der Straße, wo in der Stadt keiner sein Kind heraus- ließe; und überdies sagt das Sprichwort: Arbeit wärmt. Der Bürger. Wir Bürger arbeiten auch. Der Hauswirth. Ja, lieber Herr, und eure Arbeiten sind auch sehr nützlich. Aber unsere sind über- dies auch noch lustig. Wenn euch eine Lerche fingen soll, so müßt ihr sie füttern; uns singen viele hundert umsonst. Eure Professionen sind oft sitzend und unan- genehm; eure Zimmer oder Arbeitsstuben riechen übel, und oft gehrt ihr mit Gift um, welches euch siech und eleriom acht. Uns aber erfreuen die schönsten Blumen durch das Gesicht und den Geruch zugleich. Und der Ou 'i frischer gepflügter Erde giebt ein wahres Stär- . zungsmittel für unsere Gesundheit. Ein schöner Früh- lingsmorgen ist etwas sehr Herrliches, wovon aber in der Stadt wenig genossen wird. Der Bürger. Liber wie viel Gefahr bringt euch / nicht auch alles: Hitze und Nässe, Hagel und Sturm, Ungeziefer, Krieg und Viehsterben, alles kann euch ver- derben. Liber wir, wir arbeiten immerfort, und wann viel draufgeht, dann haben wir oft die meiste Nahrung. „ Der Haus wirth. Ja, Herr, aber wir brauchen* auch nicht so viel, als ihr, und haben genug an dem,

8. Der neue Kinderfreund - S. 45

1831 - Brandenburg : Wiesike
45 was uns doch Gott gemeiniglich schenkt. Wenn es uns einige Jahre nach einander gelingt, dann können wir auch wieder einen Schaden ertragen. Wir haben auch dann durch alles, was um uns her geschieht, mehr An- laß, an Gott zu denken und fromm zu seyn; denn wir sehen Gottes Werke täglich, und empfangen unsern Se- gen unmittelbar von ihm, der allen Menschen Speise und dem Vieh sein Futter giebt, und dem Regen gebie- tet, auf daß die Höhen ihr Gewächs geben können. Der Bürger. Dafür haben wir auch in der Stadt mehr Schutz und Sicherheit, Hülfe in Krankhei- ten, Umgang, Anstalten, unsern Kindern etwas lernen zu lassen, als ihr. Auch ist unser Gottesdienst viel häu- figer und prächtiger, unsere Häuser und Gärten sind schöner, und unsere Kleidung ist bequemer, als die eurige. Der Hauswirth. Lieber Herr, unsre Armuth reizt keinen, uns zu berauben, und wenn man uns Un- recht thun will, schützt uns die Obrigkeit. Krank wer- den wir seltener, weil wir einfacher leben, als ihr. Un- sere Kinder erziehen wir wohlfeiler und leichter. Fleiß und gesunde Glieder sind ihre beste Mitgabe. Was un- fern Gottesdienst betrifft, so wissen wir, daß nicht die Menge der Gebete, sondern die Redlichkeit des Betenden Gott angenehm ist; und oft singen wir mit mehr wah- rer Andacht bei der Feldarbeit, als in mancher Kirche gesungen wird. Unsere Häuser decken uns vor dem Wetter, unsere Gärten, Aecker und Wiesen nähren uns hinreichend; und wir werden nicht arm durchsunnöthige Kostbarkeit unsrer Kleider uitb unser- Hausgeaths. * Der Bürger. Ihr mögt sagen, was ihr At, ich werde kein Bauer. Der Hauswirth. Lieber Herr! die Stadt hat ihre Vorzüge; aber das Land hat auch die seinigen. Es ist gut, wenn ein jeder seinen Stand liebt. Ich wollt» auch die Stadt nicht verachten, sodern nur zeige! - da, man als Ackersmann recht glücklich seyn kann, wenn man sich nur darin zu schicken weiß. yaorn. <ne ^rve yar porche Nahrung oder nährende 74. Vom Wachsthum der Pflanzen.

9. Der neue Kinderfreund - S. 53

1831 - Brandenburg : Wiesike
53 dann Erholungsstunden. Damit aber diese, in welchen die Kinder gemeiniglich die Zeit mit zwecklosen Spielen verschwenden, oder aus und§richtigtem Beschäftigungs- tricbe wirklichen Schaden thun, ihnen auch nützlich wer- den könnten, so sprach der Vater oft mit ihnen über alles, was seinen Garten- und Feldfrüchten schadlich war. Er lehrte sie, mancherlei schädliche Gewürme und ihre Nester entdecken, den Reutwürmern, Feldmäusen, Maulwürfen und Ratten nachstellen, und die nöthigen Fallen dazu verfertigen. Um dieses den Kindern noch mehr zur Lust zu machen, ward das ganze Revier or- dentlich unter sie eingetheilt; und ein jedes ging, so oft es die Witterung oder andere Geschäfte zuließen, mit allen nöthigen Werkzeugen gerüstet, auf die Jagd. Wes- sen Obstbäunie dann in einer bestimmten Zeit am rein- sten von Raupen - Nestern, Moos- und Wasserzweigen; wessen Wiesen am ebensten von Maulwurishaufen wa- ren, und wer die meisten getrockneten Köpfe von Mau- sen, Ratten, Maulwürfen, Reutwürmern rc. vorzeigen konnte, der ward durch ein kleines Geschenk belohnt, oder erhielt einen bessern Platz bei Tische. Wilhelms Töchter harten eine andere Anweisung, nützlich zu werden. Sie hatte die Mutter viel schädliche wildwachsende Pflanzen kennen gelehrt: von diesen reinigten sie, in ihren Erholungsstunden, Garten, Wiesen und Aeck'er, und zwar dergestalt, daß sic nicht etwa, wie gewöhnlich, das Kraut nur oben abpflückten, sondern sie gruben gleich mit kleinen schmalen Grabschei- ten die ganzen Wurzeln und Pflanzen aus, und besac- ten die Stellen mit Samen von gutem Futterkrautern. Auch wußten sie, welche Krauter, Blüten und Wurzeln für Krankheit, bei Menschen und Vieh, dienlich waren, so wie die rechte Zeit, sie zu sammeln. Wenn sie nun keine sitzende oder häusliche Arbeit bei ihrer Mutter hat- ten, so waren'sie doch schon als Kinder nützlich beschäf- tigt. Am Abend erzählte jedes Kind seine kleinen Bege- benheiten des Tages, und holte dann über manchen zweifelhaften Fall den Rath seiner erfahrnen Aeltern ein. Als nun auch einst davon geredet wurde, da sprach Wilhelms ältester Sohn, Karl: „Aber, lieber Vater! „bald wird unser Feld kein schädliches Thier oder Kraut „mehr haben. Was fangen wir dann an?"

10. Der neue Kinderfreund - S. 54

1831 - Brandenburg : Wiesike
54 Vate». Dann wollen wie unsere Nachbarn bitten, daß sie uns erlauben, ihnen auch auf diese Art nützlich zu werden. Sohn. Ja, Vater, das wollen wir thun. Ich will auch gern nichts dafür haben, wenn ich mich nur ferner nützlich beschäftigen darf. hatte in der Jugend gelernt, mancherlei Acker- gerathe zu machen, und wenn in langen Winterabenden die andern jungen Leute mit Schlafen, Müßiggang und Thorheiten die Zeit verdarben, so saß Martin und schnitzte allerhand nützliche Sachen. Auch hatte alles ein Ge- schicke, was er verfertigte, und man konnte sehr gut da- mit handthiercn. Als er nun groß wurde, da ward er bald Meier oder Hofmeister, denn er konnte auch gut säen; er bekam mehr Lohn, und hatte noch sonst mehr Vortheile zu genießen, als andere Knechte., Wer geschickt ist, den halt man werth. Sir. 10, 28. Mutter nichts Gutes gesehen. Die Mutter war zank- süchtig und liederlich; der Vater oft betrunken, und trieb einen ordentlichen Handel mit gestohlenen und andern unerlaubten Waaren, dabei born seine arglistigen An- stalten (davon seine Kinder oft Zeugen waren) es mach- ten, daß er niemals/ertappt wurde. Sein drittes Wort war fast ein Fluch oder Schwur, und eine ganze Reihe von bösen Sprichwörtern, die nach seinem Sinn waren, führte er stets im Munde, als: Umsonst ist der Tod. Nur die dummen Diebe werden gehangen. Nun mochte der Lehrer und Prediger diesen Kindern noch so gute Lehren geben, das Beispiel ihrer Aeltern, welches sie täglich hörten und sahen, wirkte viel mehr, und sie wurden schädliche Menschen.— Klaus und seine Frau h-tten also ihren Kindern ein Aergerniß gegeben. Wehe dem Menschen durch welchen Aergerniß kommt! 82. Der Geschickte. 83. Aergerniß. Kinder hatten von ihrem Vater und ihrer Matth. 18, 7..
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