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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vaterländische Erdkunde - S. 55

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 55 — zwei gabelförmige Ausläufer aus. Zwischen ihnen eingesenkt liegt der lang- gestrechte, schmale Königssee. Er ist eine Perle unter den Alpenseen und zieht alljährlich viele Besucher an seine Ufer. Unser Bild führt uns an sein Südende und läfst uns eine Vorstellung von seiner grofsartigen Schönheit ge- winnen. Hochragende Berge drängen sich rings um seine Ufer, umschliefsen ihn wie schützende Riesen und spiegeln sich in seiner krystallenen Flut. Sein Wasser ist, wie bei all den kleinen Alpenseen, wunderbar klar; deutlich er- kennt man noch Gegenstände, die 9—12 m tief liegen. Sein Spiegel erglänzt in einem leuchtenden Grün, und verschönert noch strahlt aus ihm der Berge Bild und des Himmels Blau zurück. Ganz im Süden (s. Bild) schnüren ihn die Berge bis auf einen schmalen Durchgang ein; der sich weiterhin noch wieder zu einem kleinen See (Obersee) öffnet. (Die Durchfahrt ist übrigens seit einigen Jahren durch herabgestürzte Felsen verschüttet.) Einige Kilometer vom Königssee entfernt erhebt sich in cler westlichen Gebirgsgabel der W atz- mann, wie die Zugspitze ein zackiger Bergriese, der ihr an Flöhe fast gleichkommt ('2800 m).1) x) Seine Entstehung verdankt der Königssee, gleich den meisten übrigen kleinen Alpenseen, der Gletscherthätigkeit vergangener Zeiten. Ein mächtiger Gletscherstrom sägte Fig. 8. Die Zugspitze (Partenkirchen).

2. Vaterländische Erdkunde - S. 65

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 65 — Süddeutsche Hochebene. A. Bayrische Alpen 1. Algäuer Alpen 2. Bayrische Alpen i. e. S. "W ettersteingeb > Zugspitze 3000 Partenkirchen Ober-Ammergau Karwändel 3. Berchtesgadener Alpen Königssee Watzmann Berchtesgaden Äeichenhall B. Südd. Hochebene Donau Ulm □ Ingolstadt © Regensburg □ Straubing 0 Passau © 1. Iiier Kempten 1. Lech mit Wertach Augsburg H, Lechfeld r. Altmühl 1. Isar mit Amper München 1. Inn m. Salz ach Ammersee Starnberger (oder Würm-)See Chiemsee (fpr. kiein-) B. 2. Oberpfalz Nab (Fichtel- und Wald-) i. ein Nebenfl. Amberg O Regen C. Böhmerwald Arber 1460 Tauser Pafs Bayerwald D. Fichtelgebirge Schneeberg 1050 Wunsiedel -j- Saale Hof A Main (weifser) Kulmbach O Nab Eger Eger G E. Fränk. Iura F. Schwab. Jura Ordne die Städte nach politischen Gebieten. Überleitung: Süddeutschland wird durch den Jura in zwei Teile ge- teilt, einen südöstlichen und einen nordioestlichen. Nachdem wir den ersteren, das Gebiet der deutschen Donau, kennen lernten, wenden wir uns dem zweiten zu, dem Gebiet des Mittelrheins. Dasselbe hat einen ganz anderen Ober- flächen-Charakter als das Donaugebiet. Während dieses als eine aus- gedehnte Hochebene erscheint, senkt sich der nordwestliche Teil Süddeutsch- lands zu einer langgestreckten Tiefebene herab. Zugleich ist derselbe viel reicher gegliedert als die Hochebene. Wir unterscheiden deutlich vier Teile (s. auch die Karte „Natürliche Gebiete"). Gleichsam das Rückgrat bildet die Oberrheinische Tiefebene. An dieses schliefsen sich seitwärts drei nicht so tief gelegene, kleinere Becken an, links das Lothringische Stufenland, rechts das Schiväbische und das Fränkische Stufenland, oder, nach Flufsgebieten bezeichnet, das Gebiet der mittleren Mosel und der Saar, das Neckar- und das Maingebiet. Die Gesamtheit dieser vier Landschaften be- zeichnet man wohl als das Südwestdeutsche Becken. — Doch nicht blofs nach seiner Oberßäche unterscheidet sich dieses Gebiet von der Hochebene. (Temperaturkarte S. 39:) Die Beckenlandschaften haben auch ein viel ivär- meres Klima, das wärmste des ganzen Vaterlandes. Es ist das eine Folge der Ocean-Beeinflussung und der niedrigen, geschützten Lage. — (Atlas, Anhg. S. 2:) Ferner zeichnen sie sich durch eine viel dichtere Be- völkerung aus. Sie gehören zu den dichtbevölkertsten Gegenden unseres Vaterlandes, was auch in der großen A7izahl Städte zum Ausdruck kommt. Die Hochebene hat bekanntlich nur zivei gröfsere Mittelstädte, bezw. Grofs- Harms, Vaterländische Erdkunde. 5

3. Vaterländische Erdkunde - S. 81

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 81 — einzige Mal in seinem langen Laufe, nach Süden. Da, ico er in diese Rich- tung einbiegt, liegt das schweizerische Städtchen Schallhausen, und hier — genauer eine Stunde weiter, flußabwärts — ist es, ivo der Rhein clen berühmten Rheinfall («. unten) bildet. ' In seinem weiteren Verlauf empfängt er aus der Schweiz die Aar, die ihn bedeutend verstärkt. a) Der Bodensee. a) Der Bodensee ist Deutschlands gröfster See (500 qkm). Man hat berechnet, dafs der Rhein 2 Jahre und 20 Tage gebrauchen müfste, um das entleerte Becken ivieder zu füllen. — b) Seine Gestalt pflegt man sich wohl als diejenige eines Stiefelknechtes zu merken. Er teilt sich nämlich im Westen in zwei Zipfel, von denen der südliche [der Untersee) fast vollständig vom Becken abgeschnürt ist.1) An der flufsartigen Einschnürung liegt eine zu Baden gehörige (Kleinstadt) Stadt von Q Konstanz — bekannt durch die große Kirchenversammlung von 1414—18, auf der Hufs zum Tode verurteilt Und Burggraf Friedrich Vi. vom Kaiser Sigismund mit der Mark Branden- burg belehnt wurde. — c) An den Bodensee stoßen fünf Staaten hinan: Schweiz, Österreich, Bayern {Hafen Lindau), Württemberg (.Hafen Friedrichs- hafen) und Baden. — d) Der Bodensee bildet das Läuterungsbecken des Rheins. Trübe und schlammig tritt er in ihn ein, noch weit hinaus hebt sich sein graues Wasser von den klaren Fluten des Sees ab. Allmählich senken sich die Geröll- und Sandmassen zu Boden ^Beobachtung beim Gewitterregen an einer Wasferriune, die in eine Pfütze oder einen Graben mündet), und wenn der Rhein den See wieder verläßt, hat er sich wie in einem Bade gereinigt und erfreut das Auge durch seine schöne grüne Farbe. (Parallele dazu: Rhone- Genfer See.) Dem See erweist er freilich einen schlechten Dienst damit; der- selbe versandet immer mehr, besonders im Einmündungsgebiet, und war früher erheblich größer. Doch wird noch manches Jahrtausend verfließen, bevor die Ablagerungen für sein Dasein bedenklich werden, da er von außerordentlicher Tiefe ist. Die tiefste gemessene Stelle beträgt 252 m (vierfache Turmhohe). Infolge der ungewöhnlichen Tiefe friert er fetten zu. Das geschah im Laufe der letzten vier Jahrhunderte nur fünfmal. — e) Für die Umwohner ist der See von großer Bedeutung, da er in außerordentlichem Maße dem Verkehr dient. Zahlreiche kleine und große Dampfer, schwer beladene Segler und viele kleine Fischerkähne beleben seinen schönen, meist blaßgrünen Spiegel. — Auch durch seinen Fischreichtum (Seeforellen, Muränen ?c.) wird er den Anwohnern wertvoll. — Sein nördliches Ufer bietet schöne Blicke auf die Alpen (Thür- Alpen, dahinter Glarner Alpen). b) Der Rheinfall. (!♦ Bei Schaphausen wird der Rheinlauf von einem Gebirgswall gequert. Es tritt von Norden her das südliche Ende des Schwä- bischen Jura an ihn hinan, das auf dem jenseitigen Ufer durch ein niederes Kalksteingebirge fortgesetzt wird. Einst mochte dieser Wall den Fluß fast gänzlich absperren, fo daß sein Wasser nur in schmaler Rinne die niederen Ge- biete jenseits des Walles erreichte. Der Bodensee mochte dabei zu zwei-, drei- *) Der nördliche Zipfel heißt Überlinger See; in ihm liegt die liebliche Insel Mainau, die Perle des Bodensees. Harms, Vaterländische Erdkunde. 6

4. Vaterländische Erdkunde - S. 52

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 52 — Fig. 7. Alpenpanornma von (2* Entstehung der Alpen.) Früher glaubte man, die Alpen, wie die Hochgebirge überhaupt, seien durch Druck von unten in die Hohe getrieben, jetzt sind die Gelehrten jedoch zu einer anderen Meinung gelangt: die Alpen sind ein Faltungsgebirge (S. 32) und zwar ein noch recht junges. (Der benachbarte Böhmerwald z. B. ist erheblich älter.) Die faltende Kraft hat vom Süden (bezw. Südosten), von der einsinkenden Lombardischen Tiefebene her ge- wirkt. Die Erdkruste wurde also nach Norden (bezw. nach Westen) hin zusammen- geschoben, und zwar so beträchtlich, daß die Falten (nach Heim) nur die Hälfte des Raumes einnehmen, den sie in gestreckter Lagerung besaßen. In den Ost- alpen erkennen wir deutlich drei große Hauptfalten, diejenige der südlichen Voralpen (z. B. der Dolomiten), die Centralkette und die nördlichen Vor- alpen. Die faltende Thätigkeit hielt viele Jahrtausende an. Sie begann schon in der Triaszeit und dauerte durch die Jura- und Kreidezeit bis zur Braunkohlenzeit (Tertiär) fort, ja sie war in dieser letzteren Periode wohl am lebhaftesten und folgenreichsten. Daß die letzten Faltungen erst sehr spät sich vollzogen, sehen wir daran, daß in den Voralpen nfcht bloß die Trias- und Jurakalke, sondern auch noch die Kreide- und Brannkohlenformationen von derselben mit erfaßt sind. — In der Centralkette ist das Urgebirge vollständig freigelegt; die gewaltigen Bergriesen gehören fast alle dem Gneis an. Die Vorfalten dagegen bestehen, wie schon angedeutet, aus dem Kalk- gestern der Trias und Jura. Die Faltung ist auch in ihnen noch eine sehr kräftige; das blendend weiße Gestein ist oft mauersteil aufgerichtet.^) Die nördlichen Vorberge aber, die der nördlichen Vorfalte vorgelagert sind und der Kreide- und Tertiärzeit angehören, sind erheblich niedriger und haben einen milderen, freundlichen Charakter. Zu Deutschland gehört die nördliche Vorfalte mit ihren Vorbergen, so clafs das Längsthal des Inn die physikalische Grenze bildet. Die politische Grenze (sie folgt den Bergrücken, nicht den Flüssen, S. 5!) verläuft jedoch Ein Kalksteingebirge (Jurakalk) ist auch der Schwäbisch-Fränkische Jura; aber während hier die Kalkschichten fast wagerecht liegen, sind sie im alpinen (Trias-)Kalkgebirge steil aufgerichtet. (= Jura. /^/ Kdkalpen.) Ein Jura-Kalkgebirge mit vielen wellenförmig gebogenen Falten ist der Schweizer Jura.

5. Vaterländische Erdkunde - S. 53

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 53 — arnberger (Würm-)See aus. auf dem Kamm der Falte, in der sich die Zugspitze bis zu 3000 m erliebt. An der Hand einiger Bilder icandern wir jetzt ins Gebirge hinein und besuchen a) die Zugspitze und ihre Umgebung und b) einen der schönsten viipenseen, den Königssee. Beide sind alljährlich die Zielpunkte zahlreicher Beisenden. 2. Einzelbilder aus den Bayrischen Alpen: a) Die Zugspitze und ihre' Umgebung.' Unser erstes Bilcl bietet uns einen Uberblick über den Teil der Bay- rischen Alpen (Karte S. f>), der sich zwischen Lech und Inn erstreckt. Durch das obere Isarthal wird derselbe in zwei Flügel geschieden, in das Kar- wendelg ebirg e {links im Bilde, rechts auf der Karte) und das Wetter- steingebirge. Zusammen haben sie eine Länge von 50—60 km. — Im Vordergrunde unseres Bildes dehnt sich das Südencle des Starnberger {oder Tfrtrm-)Sees aus, der zwischen der Isar und ihrem Nebenßuj's Ammer liegt. ■— Wir befinden uns im Kahn auf seinem klaren Spiegel, den zahl- reiche kleine Fahrzeuge mit ihren weifsen Segeln beleben. Sie tragen zum gröjsten Teil Reisende, die gleich uns den schönen und durch den traurigen Tod Ludwigs Ii. weithin bekannt gewordenen See kennen lernen und zugleich von hier aus ein prachtvolles Alpenpanorama geniefsen wollen. Freilich sind die Alpen noch weit von uns entfernt, viel weiter als es nach dem Bilde scheint. Schon bis zu den dunklen Vorbergen, die sich doch unmittelbar aus dem See zu erheben scheinen, sind es noch an 30 km (6—7 Stunden), während die Kette im Hintergründe ca. 50 km entfernt ist. — In dieser loeiten Ent- fernung ist es auch begründet, wenn die ganze Kette uns verhältnismäfsig niedrig erscheint. Zu sehr machen sich andererseits die Vorberge in unserem Bilde geltend. Sie sind in Wirklichkeit viel, viel niedriger cds die helle Kette hinter ihnen und erscheinen uns nur so hoch, iveil sie uns um 20 km näher liegen. Wir richten unseren Blick zunächst auf die hell herüberblinkende Ge- birgskette des Hintergrundes. Es ist das uns bekannte Kalkgebirge, die mächtige Vor falte der Alpen. Das blendende Weifs ihrer von der Morgensonne beschienenen Flächen ist nicht etivci durch Gletscher- und Schnee-

6. Vaterländische Erdkunde - S. 54

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 54 — /eider1), sondern durch das helle Kalkgestein bedingt. — Ganz im Westen erhebt sich {im Wettersteingebirge) die höchste Spitze der ganzen Kette, die Zug- spitze, 2960 m hoch, Deutschlands höchster Berg. (.Hinter dem Wetterstein- gebirge und auf unserem Bilde vollständig von diesem verdeckt, liegen die der Centraikette angehörigen Ötztlialer Alpen mit der Wildspitze, 3800 m. Die ganzen Bayrischen Alpen sind ein wildes Gebirge mit steilen Abhängen, tiefen Schluchten und zackigen Gipfeln. Der Kalkstein verwittert sehr schwer, so daß dem Gebirge seine starren, schroffen Formen bewahrt bleiben. Auch wird die Bildung einer Ackerkrume dadurch verhindert, so daß sich keine, die Wildheit des Gebirges verhüllende Pflanzendecke bilden kann, wie das z. B. in den Algäuer Alpen (S. 56 Fuß) der Fall ist. Häufig sind die Schichten bis zu senkrechter Höhe aufgerichtet, so daß die Gebirgswände sich dem Wanderer mauersteil ent- gegenstellen. In solche aufgerichteten Schichten konnte sich von oben her leicht das Wasser einnagen2), indem es zwischen zwei härteren Schichtpartien das weichere Gestein auswusch. So entstanden im Laufe der Jahrtausende schmale, oft fpaltförmige Schluchten, Klamme genannt, in deren schauerlichen Tiefen die Gebirgsbüche tosen. (Partnachtklamm.) — Im Mittelgrunde unseres Bildes erblicken wir die den jüngeren Formationen (Kreide und Tertiär) angehörenden Vorberge. (Da/s und weshalb sie auf dem Bilde zu hoch erscheinen, sahen wir bereits.) Sie haben weit mildere, abgerundetere Formen als das Kalk- gebirge. Auf ihrem mürberen Gestein hat sich nämlich längst eine Acker- krume gebildet, und eine freundliche grüne Pflanzendecke, bestehend ans Wäldern und Weiden, deckt Gehänge und Gipfel. (Darin ist auch ihr dunkleres Aussehen begründet.) — Unser zweites Bild bringt uns der Zugspitze erheblich näher. Wir be- finden uns in Partenkirchen, einem kleinen Städtchen am Fufs der Zug- spitze, immerhin aber doch noch 1—2 Stunden von ihr entfernt. Deutlich erkennen wir die aus dem ersten Bild uns bekannten Umrisse des Berges hier im großen wieder. — Was Interlaken für die Berner Alpen, Hirschberg für das Biesengebirge, Thale, bezw. Goslar für den Harz ist, das ist Partenkircheu für die Zugspitze und das ganze Wettersteingebirge, — der Sammelpunkt der Touristen, die von hier aus ihre Ausflüge ins Gebirge machen. ■— Die Zug- spitze bildet, ivie aus beiden Bildern hervorgeht, den westlichen Abschlufs der zugehörigen Gebirgskette (Wettersteingebirge). Steil setzt sie sich nach Westen herab und bildet so gleichsam einen vorgeschobenen Thronsessel, von dem aus man einen großen Teil des Gebirgslandes überblickt. Einige Stunden nördlich von Partenkirchen liegt das durch seine Passionsspiele be- kannte Ober- Ammer g au. b) Der Königssee (Bild S. 56). Wir verlassen den mittleren Teil der Bayrischen Alpen und begeben uns in die äufserste Südostecke des Königreichs. Hier liegen die Berchtes- gadener Alpen mit dem Königssee. (Karte S. 9:) Ein mächtiges Berg- massiv, das in der Hauptsache noch Salzburg angehört, läuft nordwärts in *) Die Bayrischen Alpen reichen im allgemeinen nicht in die Schneeregion hinein. Dieselbe beginnt erst mit ca. 2709 m, eine Höhe, die nur von der Zugspitze überschritten wird. (Es deckt sich auf Karte S. 14 nicht etwa die weiße Schicht, die 2500 m-Schicht mit der Schneeregion.) -) In einen Baumstamm kann man von oben her (in der Faserrichtung) leichter einen Nagel oder Keil eintreiben als von der Seite aus.

7. Vaterländische Erdkunde - S. 56

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 56 — Wir schauen uns noch etwas weiter im Berchtesgadener Land um. Nördlich vom Königssee finden ivir ein kleines Städtchen (), Berchtesgaden, eingetragen. Ostlich von diesem Ort befindet sich ein Steinsalzbergwerk. Die liier gewonnene Salzsole wird nach Berchtesgaden, Reichenhall (-)- an einem Js ebenfiufs der Salzach) und anderen Örtern geleitet und hier (in holzreicher Gegend!) versotten. (Noch reicher an Salzlagern ist das benachbarte öster- reichische Salzkammer gut [s. Karte S. 14], eine ebenfalls reich mit schönen Bergseen geschmückte Alpenlandschaft.) rj Nameneintragung ins Namenheft (s. S. 65 die ersten zwölf Namen). Fig. 9. Der Königssce (das Südende). einst jene den Königssee bergende Thalung zwischen den beiden Gebirgsgabeln ein, häufte an ihrem Ausgang einen ungeheuren Schuttwall (Moränen) auf und schuf so dem späteren See sein Bett. Von ähnlicher Schönheit wie der Königssee sind auch die übrigen kleinen Alpen- feen, deren auch Bayern eine Anzahl aufzuweisen hat. So der kleine Tegernsee, der in der Nähe der Isar (östlich) in einer ähnlichen Gebirgsgabel eingebettet liegt. So auch die beiden kleinen Seen südlich vom Starnberger See, der Kochel- und der Walchensee. Man hat diese kleinen Alpenseen mit ihrer klaren Flut und ihrem herrlichen grünen, blauen oder violetten Spiegel wohl die Augen der Alpeu genannt, gewiß eine passende Bezeichnung. Nicht minder schön und treffend ist es, wenn es in den „Malerischen Wan- dernngen in Europa" von ihnen heißt, „es sind Juwele des Hochlandes, die wie Tau- tropfen in den Wäldern liegen". i) Bevor wir die Bayrischen Alpen verlassen, werfen wir noch einen flüchtigen Blick auf den Westslügel derselben. Er gruppiert sich um die obere Jller und wird Algäuer Alpen genannt. Diese haben einen milderen Charakter als die übrigen Bayrischen Alpen,

8. Vaterländische Erdkunde - S. 58

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 58 — um München und das Lechfeld, südlich von Augsburg, sind eben wie eine Tafel. Nur der Saum unmittelbar vor den Alpen und außerdem der äußerste Westeu und Osten sind von Hügeln und Bergen belebt. — 2. Im mittleren Teil der Ebene, nördlich von der Linie Augsburg-München finden sich an Stelle einstiger flacher Wasserbecken ausgedehnte Moore {über Moorbildung s. später, bei Norddeutsch- land), in Bayern Moser (Einzahl Moos), in Schwaben (jenseits des Lech!) Riede genannt. Es sind trostlose Einöden, die erst zu kleinen Teilen kolonisiert wurden. — 3. Diesem Moorgiirtel nördlich von Augsburg und München entspricht südlich eine Zone mittelgrofser Seen, — Ammersee, Starnberger- oder Würmsee, Chiemsee, — die aber keinesfalls den Alpenseen an Schön- heit gleichen. Sie sind im Gegenteil meist eintönig wie die Ebene. Ihre größte Schönheit ist immer der Blick aus die majestätischen Alpen, die bald hell herüberleuchten, bald in bläulichem Dufte verschwimmen. (Nur der Staruberger See [f. Bild S. 52, 53] zeichnet sich auch durch eigene Schönheit in hohem Maße aus. Seine hügeligen, bewaldeten Ufer wurden durch die Bemühungen Ludwigs Ii. und reicher Bewohner der nicht allzufernen Hauptstadt fast überall in herrliche Parks umgewandelt und mit zahlreichen Schlössern und Villen geschmückt. Weithin bekannt geworden ist der See durch das Ende des genannten Unglück- lichen Königs, der in seinen Fluten den Tod suchte. [13. Juni 1886 beim Lustschloß Berg am Ostufer des nördlichen Teiles des Sees].) — 4. Eigen- tümlich sind der Hochebene zahlreiche, zerstreut umherliegende größere und kleinere Felsblöcke, sogenannte erratische girrende) Blöcke oder Findlinge. Sie werden um so häufiger, je weiter man nach Süden kommt und liegen namentlich in den Thalern der Vorgebirgszone in großen Haufen und Reihen bei einander. (4. Geologisches.) Die Ähnlichkeit dieser Fels- und Geröllanhäufungen mit denjenigen Felsablagerungen, die zur Jetztzeit von den Gletschern (siehe vor. Abschn.) in den Alpenthälern bewirkt werden, sührte bald darauf, auch jene als Spuren einer Gletscherthätigkeit anzusehen. Man kam zu der Erkenntnis, daß es eine Zeit großer Kälte, — die sogenannte Eiszeit, — gegeben haben muß, in der die Gletscher weit in die Ebene, — im Jsarthal z. B. bis in die Nähe Münchens, — reichten und hier ihre Felsblöcke abluden. Eiue nähere Untersuchung ergab sogar, daß die gesamte obere Erddecke zu großeu Teilen von den Alpen herstammt, und zwar wird dieselbe gebildet durch die Massen der Grundmoränen und der Niederschläge mächtiger Gletscherwasser. So bildet denn die Hochebene das gewaltige Trümmerfeld der Alpen, und diese selbst erscheinen nur noch als Ruinen einstiger Größe. — Vergraben unter den Moränenmassen liegen vereinzelt Partien der Braunkohlen- formation (Tertiär). Dazu gehören auch die Pechkohlenlager, die uns unsere Karte (Atlas, Anhg. S. 2) zeigt. b) Flüsse. Klima. Bevölkerung. (1. Flüsse.) Die Hochebene wird durchflössen von den der Donau zueilenden Alpenflüssen Iiier, Lech, Isar, Inn und deren Nebenflüssen, während die Donau selbst die nördliche Abgrenzung bildet. Es ist also ein gut bewässertes Gebiet, was bei der Höhe des Hochgebirges nicht gid anders sein kann. Der naheliegende Schlufs jedoch, dafs also den Bewohnern eine 1) Es war der Walliser Ingenieur Venetz, der zuerst mit dieser, anfangs der- lachten Theorie auftrat.

9. Leitfaden beim geographischen Unterricht - S. 80

1852 - Braunschweig : J. H. Meyer
80 Europa. Iv. Die Lombardei, am Po und Etsch, zwischen Apen- ninen und Alpen; 700 sizm. V. Die untere Donauebene (Walachei), zwischen Kar- pathen und Balkan; 1000 ih>M. Vi. Die mittlere Donau ebene (Theiß), zwischen Kar- pathen, Alpen und den Geb. der griechischen H. I.; 1800 (Um. Vii. Die oberrheinische Ebene (Vogesen und Schwarz- wald); 160 (Um. Viii. Das skandinavische Tiefland, 6500 s^M. Vergleichung der Hauptgeb., namentlich der Alpen, Kjölen und Pyrenäen miteinander und mit den Cordilleren und dem Hochgb. Asiens und Afrikas. Vergleichung der Ströme des Sarmatischen Tieflandes, der Kjölen n. s. >v., besonders der Rhone und der Saone mit der Do- nau und dem Inn, und des Rhein mit dem Po. §. 69. Klima und Produkte. Europa hat ein gemäßigtes, hinlänglich feuchtes Klima, er- reicht nirgend die Zone des ewigen Schnees und tritt nur mit den Spitzen der drei südlichen Halbinseln in die Regenzone hinein. Sehr bedeutend ist der Unterschied zwischen dem W. und O. Jener hat oceanisches, dieser continentales und weil kälteres Klima (Irland und das südöstliche Rußland als äu- ßerste Punkte; Norwegen und Schweden als scharfer Gegen- satz in unmittelbarer Nähe). Die Schneelinie ist auf den Alpen etwa 8000', unter dem Polarkreise fast 4000' h. Obgleich die wunderbaren Erzeugnisse anderer Erdtheile fehlen, so ist doch am wahrhaft Nützlichen fast nirgend Mangel (Getreidebau; die verschiedenen Hausthiere). Die felsigen oder schneebedeckten Gb. sind durch Culturthäler tief eingefurcht (am wenigsten in Skandinavien und Spanien), und eigentliche Wüsten sind nirgends; dafür im W. Heidestrecken, im S. O. Steppen und im N. O. kalte Sumpfgegenden. Im äußersten S.^sind nur 2 Jahreszeiten, ein langer Som- mer mit fast nie getrübtem Himmel, und statt des Winters eine Regenzeit. N. von 60° verschwinden ebenfalls Frühling und Herbst; Sommer und Winter aber treten einander aufs entschiedenste entgegen. Die Richtung des Alpenzuges und

10. Leitfaden beim geographischen Unterricht - S. 115

1852 - Braunschweig : J. H. Meyer
Deutschland. 115 (Elbe). Die Marsch zwischen Elbe und Eider bewohnen die D i t m a r s ch e n. Außerdem gehören zu Dänemark: 1) Die Färöer; 62" B., 11° L.; 25 an Zahl, 17 be- wohnt, 6000 E.; Felsklippen. Fisch- und Vogelfang. 2) Island; 65" B., 0 L.: der Lage nach zu Amerika gehörig. 1500 fzm., 50,000 E. Zerrissene Felsküsten; nur im S. W. und N. weitere Thalebenen und Wiesengründe; das Innere wüst; schneebedeckte Berge (Oeräfa-Jökull 6000'); oben Eis, unten Feuer (Hekla 5000', Geiser, Schwefelberge, Erdbeben). Weder Waldung (Treibholz), noch Ackerbau; Vieh- zucht, Fisch- und Vogelfang. Zunehmende Erkältung durch Treibeis. Die Einw. stammen aus Norwegen, sind abgehärtet, gastfrei, mit Anlage und Lust zu geistiger Bildung. Reikia- wik, 500 E., Hs. Außereuropäische Besitzungen: 1) In Afrika: Christiansburg auf Guinea. 2) In Amerika: Kolonien in Grönland, und in Westkndien 3 virginische I. Warum hassen sich Dänen und Deutsche? — Wie, wenn die srühern deutschen Kaiser sich statt gegen Italien gegen Dänemark gerichtet hät- ten? — Vergleichung des ehemaligen und des jetzigen Island. §.91. Deutschland nebst den Niederlanden und der Schweiz. 45 — 55" B., 20 — 37" L.; die Mitte Europas. Im N. W. die Nordsee; durch Wassergewalt gebildete Inseln und Busen; Dünen und Deiche. Im N. die Eider gegen Dänemark und die Ostsee; Inseln und Halbinseln vor den Flußmündungen; Strandseen. Im O. meist ohne Naturgrenzen. Im S. das adriatische Meer und N. Italien jenseit der Alpen. Im W. Frankreich jenseit des Jura und Rheins; dann ohne Naturgrenzen. Was war Deutschlands Seemacht im Mittelalter? und was ist sie jetzt? — Die politischen und natürlichen Hindernisse deö deutschen See- wesens? Drei Hauptpartien: 1) Das Alpenland; am Genfer S. 13 M.. von Wien nach Fiume am adriat. Meere 45 M. br. 2) Das Mittelgebirgsland; von Preußisch-Minden bis 8*
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