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1. Geschichte des Mittelalters - S. 10

1880 - Braunschweig : Bruhn
1. Germanisches Altertum. 8- 3. Name, Stamm, Sprache, Wohnsitze und allgemeine Charakteristik der Germanen. Der Name „Germanen" ist unsern Vorfahren beigelegt von den Kelten. , ri . . Zuerst ist er für einen Stamm in den Ardennen gebraucht und dann auf alle östlichen Nachbarn der Kelten ausgedehnt. (Vgl. Allemands, 1 Graeci.) Der Name „Deutsch" kommt erst seit c.^850 vor. thiudisk — volkstümlich — wird gebraucht _ a. von der Sprache im Gegensatz zu der lateinischen, der Sprache des Hofes und der Kirche. b. von denjenigen, welche diese Sprache sprachen (Deutsche). c. von dem Land, in dem sie wohnten (Deutschland). Stammtafel der Jndogermanen oder Arier_________________________ §ttbei\ Jranier. Gräko-Jtaliker. Kelten. Germanen. Slaven. Wohnsitze der Germanen vor der „Völkerwanderung": Von'vogesen und Ardennen bis Wolga, von Donau bis über Skandinavien. (Die Alpenländer und Böhmen waren zur Zeit des Kimbern* krieges von keltischen Völkerschaften bewohnt, doch dehnten sich die Germanen auch bald bis dahin aus.) Germanien wird von den Römern als rauh und sumpstg geschildert. *) Gründe: 1. Im Gegensatz zu Italien. ^ k a f 2. Die Römer haben hauptsächlich den Nordwesten kennen 3 Das Land war mit dichtem Urwald bedeckt (knltivirtes ' Land Oasen), deßhalb feuchter und rauher als jetzt. Einen Gesammtnamen für ihr Volk kennen die alten Germanen nicht, nur einzelne Stammnamen werden von Cäsar und Tacitus und anderen alten Schriftstellern genannt, wie: 1) Tacitus Germania c. 5 (übersetzt von Oberbreyer. Reclam 20pf.) .'starrt von Wäldern und scheuslichen Sümpfen. Boden ziemlich ergiebig, doch nicht für Obst-Bäume, reich an Vieh, dies aber meist von kleinem Schlag.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 30

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 30 — Die letzten Jahrhunderte hatte das weströmische Reich Italien vor der Eroberung nur durch germanische Söldner schützen können. Von diesen erlitt es den Todesstreich: 476 Odovakar, Führer germanischer Söldner aus dem Stamme der Rügen und Heruler, fordert ein Drittel des italischen Ackers für seine Leute. Forderung nicht gewährt. _ , Er stößt den letzten Kaiser Nomulus Augustulus, den Sohn des germanischen Feldherrn in Gallien, vom Trone und nennt sich: „König der Germanen in Italien." So sank nach 1229jährigem Bestehen daö weströmische Reich. Das oströmische, bedrängt im Norden von mongolischen und slavischen Horden und im Orient von den Persern, Kalifen und Türken,l) wurde durch letztere erst 1453 zerstört. §. 11. Wirkungen der Völkerwanderung.2) 1. Entstehung der romanischen Nationen und Sprachen. 1 2. Aufnahme antiker Kulturelemente auch bei den rechtsrheinischen Germanen. L ,, . 3. Regeneration der europäischen Bevölkerung durch Vermischung mit den urkräftigen Germanen. (Diese jedoch bald von der Sittenverderbmß ergriffen.) 4. Die Gliederung Europa's in Statengebiete, wie sie im Wesentlichen noch bestehen. . 5. Grundlegung für die Geschichte des deutschen Volkes, welches tit den Vordergrund der Geschichte tritt. „ Veränderung der germanischen Verfassung durch römischen Einfluß und allgemeine Einführung des ursprünglich fränkischen Lehnswesens bei den germanischen und romanischen Nationen.3) A An die Stelle des Volksadels tritt ein aus Germanen und Romanen rekrutirter, auf Königsamt, Hofdienst und Landleihe beruhender Hofadel. B. Dieser Adel wird die herrschende Macht in den neuen Stattn des Mittelalters. 6. n Val. Lernbuch I. §. 53 frühere Verderber des Römerreiches. _ 2) Nach F. Dahn, Bausteine I. p 432 „Gesellschaft und ©tat tn den, germanischen Reichen der Völkerwanderung" und p. 282 „Ursachen, Wesen und Wirkungen der sogenarnuen, Votteiwauderung.^^^ ^ altsächstschen Verfassung uach Ausnahme der Ä a Ä fvxriftfrft» Sftptsfl (kpo. 17 D. 46.^ ■

3. Geschichte des Mittelalters - S. 65

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 65 — Die Normannen haben viele Stätten europäischer Kultur zerstört, sie sind aber nicht ohne Verdienste um dieselbe: 1. Ausbildung der Schifffahrt, z. B. Erfindung des Segelns mit halbem Winde (Kreuzen). 2. Bewahrung der altgermanischen Götter- und Heldensage in den Edden. 3. Erste Entdeckung von Amerika c. 1000. Die Kolonisten erlagen Krankheiten oder den Eingeborenen, und jede Kunde dieser Entdeckung war zur Zeit des Kolumbus im Abendlande geschwunden. B. Slaven. Von den arischen Bewohnern Europa's wanderten zuletzt ein die Slaven (jetzt 84 Millionen) und nahmen die von den Germanen verlassenen Gebiete im Osten ein (dritte Völker-Wanderung). Grenzen ihrer Wohnsitze: Adriatisches, Schwarzes, Baltisches Meer, Sale und Elbe. Hauptstämme: 1. Karantanen in den Ostalpen. 2. Slavonier und Kroatier an der Sau und Drau. *) 3. Bosnier und Serben südlich von der Sau und Donau.2) 4. Russen. 5. Polen. 6. Wenden zwischen Sale, Elbe und Oder. a. Abobriten in Mecklenburg. b. Milzen oder Luitizen um die Havel herum. c. Sorben zwischen Sale und Oder. Die Wenden greifen am meisten in die deutsche Geschichte des Mittel-Alters ein. „Sie waren kaum roher und unbegabter als ihre deutschen Nachbarn." Ackerbau war oberflächlich, mehr Neigung hatten sie zur Fischerei, zur Viehzucht (Pferde) und zum Handel. Wichtiger Handelsplatz Julin (Vineta) an der Odermündung, später Stettin. Verbindung mit Byzanz und dem Orient durch Rußland, mit den Sachsen und Franken auf der Ruhr- und Diemelstraße. (S. §. 17. p. 51.) Stoffe, Werkzeuge und Geräte für den gewöhnlichen Gebrauch fertigten sie selbst, Luxusartikel bezogen sie aus Byzanz. 1) Slovakeu (Mäusefallen) am Südabhange der Karpathen. 2) Bulgaren, ursprünglich finnisch-mongolischen Stammes, sind so mit Slaven vermischt, daß sie jetzt zum slavischen Stamme gerechnet werden können. Die Neugriechen haben viel Slavenblut in sich. Dahn, Lernbuch. Ii. 5

4. Geschichte des Mittelalters - S. 67

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 67 — Resultat der Kämpfe: 1. Der größte Teil der Wenden wurde ausgerottet, in die verlassenen Gebiete rückten deutsche Kolonisten ein. *) 2 Germanisirung und Aufsaugung der Wenden durch die Deutschen (Bgl. Germanen in Italien und Spanien.) Die Städte haben rein deutsche Bevölkerung,2) nur wendische Flscher am Wasser 3) (Kiez). (Noch unter dem großen Kurfürsten hatte kein Wende Eintritt ln die Zünfte.) 3. Nur ein geringer Teil hielt sich rein in unbeneideten Gegenden z^B. Kassuben um Stolp in Hinterpommern, Wenden im Spreewald, um Kottbus, 4) Görlitz, Bautzen. 4. Slavische Fürstengeschlechter erhielten sich (neben Böhmen und Polen) in Pommern bis 1637, in Schlesien bis 1675 in Mecklenburg 5) bis jetzt. ' In diesen Ländern ist der Adel vielfach slavisch (Namen auf Bürgerschaft deutsch, Landbevölkerung gemischt.^ ^ ^ 5. Die Bewohner der deutschen Länder östlich von der Elbe sind Deutsche mit geringer Beimischung von Slavenblut (Polnische Bevölkerung ist in Ober-Schlesien, Posen, West- C. Magyaren. Preußen.) Die Magyaren oder Ugren (Ungarn), ein finnisch-mongolisches Reitervolk. waren bei ihrem Auftreten sehr ähnlich den Hunnen. (Vgl. §. 10. p. 27 ) Sie wurden auch geradezu Hunnen genannt.6) In ihrem pfeilschnellen Angriff unwiderstehlich, verheerten sie nicht nur Deutschland, sondern drangen auch in Italien und Frankreich ein. Nach den Niederlagen durch Heinrich I. und Otto I. machten sie sich im heutigen Ungarn seßhaft und nahmen das Christentum an. Ii. Innere Zersplitterung des Reiches. Die letzten Karolinger können nicht gegen die äußeren Feinde schützen. Deßhalb erheben sich die in den einzelnen Stämmen als Statthalter eingesetzten Edlen zu selbständigen Herzögen. na * A "Nb P. für Iii. Nr. 244: „Deutscher Anbau in Schlesien" nach G. Freytag, Bilder Ii. p. 108 ff. 1 N »Wendische" Städte der Hansa d. h. deutsche Städte im Wendenlande. ö) Vgl. Halloren in Halle. 4) Dort verstehen viele ältere Leute kein Wort deutsch. ™ 9 sieben den Fürsten von Montenegro und Serbien sind die Großherröae von Mecklenburg bte einzigen Fürsten slavischen Stammes. _ , K Vgl v. Scheffel, Eckehard p. 210 ff. Das Ganze ist ein treffliches Hülfsmittel für die Kultur dieser Zeit, z. B. für das Klosterleben. 5*

5. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 11

1877 - Braunschweig : Vieweg
Asien. 2. China. Japan. 11 Sdens. Die Eroberer (die sog. 100 Familien) standen auf einer niedrigeren Cnltnrstufe, als die bisherigen Bewohner der Ebene, welche bereits die Be-arbeitung des Eisens kannten. Eine grere Gemeinschaft (Staat) wurde vorzugsweise nthig, um das vom gelben und blauen Flu angeschwemmte Doppeldelta gegen die Strom- und Meerflutheu zu sichern und so fr den Acker-bau zu gewinnen. Bei dem fortdauernden Kampfe mit der Natur ist der nchterne Verstand bei den Chinesen (den asiatischen Hollndern) vorherr-schend geworden; Phantasie und Gefhl treten dagegen zurcki). Die Religion hlt sich an das Aenerliche, und dient besonders zur Befrderung der Staatsordnung; der Himmel wird als der hchste Gott verehrt; der Kaiser, Sohn des Himmels", soll die Ordnung des Himmels zum Vorbilde fr die menschliche Gesellschaft nehmen. Selbst der Lauf der Gestirne kommt in Un-ordnnng, wenn aus des Menschen Brust das rechte Ma" verschwunden ist; wenn die Fürsten nicht die Vter des Volkes sind, erfolgt Miwachs, Aufruhr 2c. Schon von dem Grnder des chinesischen Reichs (Fohi) soll die Verehrung des Himmels, die Ehe, Musik und Schreibkunst (Wortschrift) eingefhrt sein, von dem zweiten Kaiser der Ackerbau (statt des Fischfangs), von der Gemahlin des dritten der Seidenbau. Unter der Dynastie Tscheu (1122249 v. Chr.) 1122 bis wurden auf Grundlage der lteren heiligen Bcher, der King's, insbesondere 249 des Schukiug, durch den Prinzentscheukong die wichtigsten Verordnungen der die Staatseinrichtung gesammelt. China, damals das Gebiete des Hoangho, war ein Feudalreich, das durch die Fehden und Uebergriffe der groen Lehns-trger arg zerrttet war. Die Regierung und Verwaltung des Landes wurde dann unter der Dynastie Tsing (249210) so geordnet, wie sie noch heute 249 bis ist. Auch das Schiepulver (zu Feuerwerken), Papierbereitung (aus Bambus- 210 bast?) und Druckerei (mit Holztafeln) wie der Compa waren in China weit frher, als in Europa bekannt. Ein rasches Fortschreiten der hier schon frh entstandenen Cnltur wurde besonders durch die Absperrung von anderen (da-mals roch rohen) Vlkern verhindert, die durch die ganze Natur des Landes befrdert wurde. Denn das weite Reich kann sich selbst versorgen, der Ver-kehr ist nach der Meeresseite durch furchtbare Strme, nach der Landseite durch hohe Gebirge oder ruberische Völker erschwert. Um 240 v. Chr. fand 240 man es nthig, die Grenzen gegen das innere Hochasien durch eine 300 Meilen lange Mauer (in der Lcke'des Randgebirges nordstlich vom Hoangho-Durchbruch) zu schtzen. Unter mehreren, auch spteren, Herrscherhusern fand keine Absperrung Statt; ein vlliger Stillstand" der Eutwickelung hat auch hier niemals geherrscht 2). Als Reformator trat (gegen 500 v. Chr.) Konz fu tse (Confucius), 500 aus einem altberhmten Geschlechte, auf, der die Kings ordnete, die alte Ratio- ') Recht im Gegensatz zu den Indern; vgl. 0. S. 9. -) Die hermetische Abschlieimg China's wie Japans tfl erst eine Folge der Missionsthtigkeit der Jesuiten, die, gerade wie in Europa, politische Umtrieoe anfingen. Japan ging 1638 voran.

6. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 12

1877 - Braunschweig : Vieweg
12 Zweite Periode, von 3000 bis 555 v. Chr. natreligion erneuerte und auf Verehrung des Himmels und der Ahnen durch strenge Sittlichkeit drang. Der Aberglaube der Vornehmen suchte in der Lehre seines (lteren) Zeitgenossen Lao tse Befriedigung (Geisterbeschwrun-gen, um ein glckliches Leben zu erlangen); die groe Volksmenge wandte sich erst bald n. Ch. Geb. der Religion des Buddha (hier Fo genannt) zu. Die Cultur Chinas verbreitete sich nach den stlichen Lndern von Hinter-ittdien, wie nach Japan. In dem letzteren Jnselstaate wurde sie in eigentmlicher Weise weiter entwickelt. Die Herkunft der Bevlkerung ist unge-wi; sie gehrt zum tatarisch - finnischen Sprachstamm; doch scheint eine starke Vermischung mit chinesischen Einwanderern stattgefunden zu haben. Hier soll 600 schon frher (600 v. Chr.) ein gttlicher Krieger" einen Staat begrndet haben, in welchem erst lange nachher (um 1200 n. Chr.) die weltliche Gewalt (des Siogun oder Datfun) von der geistlichen (des Mikado oder Dairi) getrennt wurde. Die alte Nationalreligion von Japan-schreibt Sonnen-dienst und Reinheit des Wandels vor (Spiegel im Tempel); spter ist auch die Lehre des Kong su tse und des Buddha daselbst verbreitet. 3. Iran und Turan (Baktra). Das Tiefland Tu ran im Osten des kaspischen Meeres ist Sitz ruberi-scher Nomaden, zugleich ein Land der Nebel (Finsterni); das Hochland Iran (Airjana, Land der Arier), das in seinen zahlreichen Oasen wie in den Thlern der Nandgebirge schon frh ein Land des Ackerbaues wurde, zeichnet sich durch Haren Himmel aus (Land des Lichts). Beide Lnder wurden von (kaukasischen) Ariern bewohnt. Am leicht bersteigbaren Nordabhange Jran's, in den fruchtbaren Ebenen des oberen Oxus (Amu), eben so nahe an den heien nebligen Wsten Tnrans, als an den kalten, aber klaren Gebirgshohen Jran's, bildete sich in dem Staate Baktrien (Balk) eine eigentmliche Cultur, die wohl durch Verkehr mit Indien begnstigt, durch Raubzge der Nomaden aber fters gestrt wurde. Jima (Dschemschid, bei den Griechen Achmenes) soll hier durch Forderung hherer Cultur ein goldenes Zeitalter begrndet haben, das aber (nach spteren Sagen) durch seine Schuld verschwand, bis Zarathustra (Zoroaster) unter König Vistaspa 1250 (Gustasp) um 1250 v. Chr. das von dem guten Gotte Ormuzd (Ahura-masda) offenbarte Gesetz verkndete. In diesem wurde die alt-arifchc, unter dem Einflsse der Landesnatur entstandene Weltansicht von dem fortwhrenden Kampfe der bsen und guten Geister in der Natur (insbesondere Licht und Finsterni) fr die Sittenlehre und Staatseinrichtung zu Grunde gelegt, da man in dem iranischen Lande ganz anders, als in Indien arbeiten und kmpfen mute." Zoroaster's Lehre ist uns in dem erst spter gesammelten und mehrfach umgestalteten Zendavesta (d. i. lebendiges Wort) erhalten, insbesondere in dem zwischen 800 und 600 abgefaten Gesetzbuche Veudidad, das in dem bereits von Asiyrien (und Medien) unterjochten Ost-Iran nur religise, nicht staatliche Geltung hatte. Nach Zoroaster's Lehre ist Ormuzd

7. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 6

1877 - Braunschweig : Vieweg
6 Zweite Periode, von 3000 bis 555 v. Chr. es, Mehl zu bereiten; schon in den ltesten Pfahlbauten finden sich Spuren von Kleidungsstcken, die nicht mehr aus Thierfellen hergestellt sind. Wir sind freilich nicht im Stande, anch nur annhernd die Dauer der Jahrhunderte und Jahrtanseude anzugeben, die feit den ersten Menschen, bereit puren mir in den Tertirschichten finden, hingeschwunden sind. Bei dem Anfange der eigentlichen Geschichte finden wir auch eine Verschiedenheit der Menschen nach Racen und Vlkern, ohne da wir wissen, wie dieselbe entstanden ist. Die Eigenthmlichkeiten der Völker lassen sich in-de zum groen Theile aus der Beschaffenheit ihrer Wohnsitze, der Lage, der Bodengestalt, dem Klima, ihrer Lebensweise zc. erklären, und die Unterschiede unter den Racen sind auch wohl aus hnlichen Ursachen hervorgegangen. Die Hauptracen, die aber durch Zwischenstufen in einander bergehen, finb: 1) die kaukasische, 2) die mongolische, 3) die afrikanische, 4) die ma-layische, 5) die amerikanische. Die Geschichte lehrt, ba die Völker der kaukasischen Race die hchste Ausbildung erlangt haben; boch gehren alle Racen zu Einer Gattung, und das gesammte Menschengeschlecht steht durch seine Vernunst hoch der allen miberen Geschpfen der Erde, rnovon schon die allen Menschen gemeinsame, aber keinem Thiergeschlechte zugngliche Sprache ein unbestreitbares Zeugni giebt. Zweite Periode, von 3000 bis 555 v. Chr. Von den ersten geschichtlichen Staaten bis auf Cyrus. Im Verlaufe der zmeiten Periode zeigen sich uns Völker von einer hheren Cultur in mehreren Lndern von Asien, Afrika und Europa. Sie wohnen groenteils vereinzelt am Unterlaufe groer Strme; zwischen anderen beginnt ein Verkehr mittels des Meeres (Mittelmeer). I. Asien. Asien zerfllt nach seinen Umrissen, wie nach seiner Bodengestalt, in eine Anzahl von einander isolirter Lnbergebiete, die deshalb jedes feine eigene Cultur entwickelt haben. (Gegensatz zu Europa). A. Ost-Asien hat in seinem Innern ein groes Hochland mit wechselndem Boden (aufgesetzten Gebirgen :c.), das rings von Gebirgs-rndern eingeschlossen ist, vor welche sich Tieflnder lagern. 1. Das innere Hochasien ist ein rauhes, zum Theil wstes Land, aus welchem oft durch die von der Natur gewiesenen Lcken in der Gebirgs-umwallung (Dsungarei, wo die Hhen von Osten nach Westen streichen)

8. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 8

1877 - Braunschweig : Vieweg
8 Zweite Periode, von 3000 bis 555 v. Chr. 4. Syrien, im Sdosten von Kleinasien, ein mehrfach getheiltes Hoch land, an dessen Ksten Phnicien und (weiter sdlich) das Land der Juden liegt. Die unter sich getrennten Landschaften stehen in Wechselwirkung mit den Nachbarlndern Asiens, Europas und Afrikas. 5. Arabien, groe Halbinsel, wstes Hochland von afrikanischer Natur (Beduinen, Kameel); Vermittlung zwischen Asien und Afrika. 6. Mesopotamien, das einzige Tiefland, zwischen den genannten Hochlndern; Enphrat und Tigris strmen von Armenien hindurch zum persischen Meerbusen. Berkehr zwischen dem indischen und mittellndischen Meere. l. Indien. Indien ist ein auf allen Seiten mit hohen, wenig zugnglichen Gebirgs-wllen umgebenes Tiefland. Es bildet daher eine Welt fr sich mit eigenem Pflanzen- und Thierreich, eigenem Klima und eigener Civilisation. Der Ganges mit seinen mchtigen Nebenstrmen giebt dem Lande durch regelmige jhrliche Ueberschwemmnngen seine ppige Fruchtbarkeit (daher der heilige Strom). Bei den Indern berwiegt die Phantasie und die Neigung zu phantastischem Brten den ruhigen Verstand: eine Folge der Landesnatur wie der Erziehung durch eine herrschschtige Priester,chast. Ihnen fehlt das Interesse an der Wirklichkeit, der historische Sinn: daher der Mangel einer zuverlssigen Geschicht-schreibung, während sie sonst alle brigen Zweige der Literatur angebaut haben. Mit Ausnahme der religisen Bewegungen wissen wir von der ge-schichtlichen Entwickelung des Volkes so gut wie nichts. Die Resultate der Sprachforschung und die dichterische Ueberlieferung vermgen nur zum Theil die fehlenden geschichtlichen Aufzeichnungen zu ersetzen. Die Mythen rechnen die Urzeit nach Millionen von Jahren; eine wirk-liche Zeitrechnung ist bis auf Alexander d. Gr. nur annherungsweise zu bestim-men. Nach den neuesten Forschungen wird die lteste Einwanderung eines Culturvolkcs, welches die dunkelfarbigen Ureinwohner Indiens zurckdrngte, 2000 erst um 2000 v. Chr. angesetzt. Jenes Volk von kaukasischer Race lebte hier nach seinen berlieferungen als kriegerisches Hirtenvolk unter dem Namen Arja (d. i. die Vortrefflichsten, Ersten) zuerst am Indus (nach diesem von den Griechen Inder benannt), und gehrt dem Vlkerstamm der Arier an, dessen frhere Wohnsitze auf die Quellgebiete des Syr und Ainu hinweisen. Die vergleichende Sprachforschung hat gelehrt, da das Sanskrit (d. i. die vollen-bete Sprache), in welchem die heiligen Bcher der Inder, die Veda's, ge-schrieben sind, derselben, jetzt sogenannten indogermanischen, Sprach-familie angehren, wie die Sprachen der weit nach Nordwesten verbreiteten Völker (der Perser, Griechen, Rmer, Slaven, Deutschen, Celten :c.), und der Ursprache des Stammvolkes am nchsten steht. Nach den ltesten Opferliebern der Veba's rcken die in kleine, Viehzucht und Ackerbau treibende Vlkerschaften getheilten Arier vom Indus (im Pend-

9. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 9

1877 - Braunschweig : Vieweg
Asien. 1. Indien. 9 schab) bis 1300 allmhlich an den Ganges vor, indem sie die Urbevlkerung 1300 vertreiben oder unterjochen. Diese Kmpfe führen ein Heroenzeitalter herauf, das in den beiden groen Heldengedichten Mahabharata und Nani^jana besungen wird. Erst unter den Natureinsllissen der Gangeslnder bildet sich der Volkscharakter der Inder aus. Hier erst gestaltet sich unter der Herrschaft der Religion das Kastenwesen i) (während die Eroberungen der Inder sich tiber das Dekan verbreiten, bis Ceylon um 800). 800 1. Die Familien, welche die traditionellen Gebete der Veda's durch Missionen verbreiten, begrnden eine herrschende Priesterkaste, welche durch Ausbil-dung der Lehre vom Brama sich eine immer hhere Stellung sicherte, die Bramanen, priesterliche Gelehrte. 2. Die Kriegerkaste (Kscha-tryas) scheint sich vorzglich nur an der den Angriffen am meisten ansge-setzten Nordwestseite Indiens2) zu hherer Bedeutung erhoben zu haben (Reste derselben sind die Mahratten, Sikhs :c.). 3. Ackerbauer (Vaisyas) wie Handelsleute und Gewerbetreibende gehrten gleichfalls dem Eroberervolke an, wogegen 4. die Sudras (die dienende Klasse, Handarbeiter tc.) aus den dunkelfarbigen Ureinwohnern bestehen, soweit sie sich gutwillig unterworfen und bramanische Sprache und Religion angenommen haben. 5. Ganz auer-halb der Kasten, daher vllig rechtlos, stehen die Parias, die Nachkommen jener Ureinwohner, welche den Eroberern Widerstand leisteten und mit Gewalt zur Unterwerfung gezwungen wurden. Die Religion, ursprnglich ein einfacher Cultus, wurde allmhlich durch eine ausgebildete Hierarchie gesttzt. So wurde sie um so mehr zur Grundlage des ganzen indischen Lebens, da die berwltigende Macht der Natur (hohe Gebirge, Riesenstrme, wie die groartige Pflanzen- und Thier-Welt), bei welcher doch der Lebensunterhalt ohne mhsamen Kampf gesichert war, vor Allem Gefhl und Phantasie in Anspruch nahm und ein beschau-liches Berleben frderte. Tiefsinnige Priesterforschung verdrngte den frhe-ren Naturdienst und die Verehrung des Heldengottes Jndra (d. i. ursprug-lich der hohe Himmel mit der Sonne und dem Donner) durch die Lehre von Einem geistigen Urwesen (Atma?, Weltseele, Brama d. i. das Gttliche); erst spter wurde dieses unter dem rckwirkenden Einflu des Buddhismus in den Gottheiten Brama (Schpfer), Wischnu (Erhalter), Schiwa(Zer-strer) als Dreifaltigkeit (Trimnrti) dargestellt (f. u.) und nebst vielen Untergttern nach den genauesten Vorschriften verehrt. Das vornehmste Sitten-gebot war: Herr der Sinne zu sein!" Die alte Lehre von der Fort- ') Das Wort ist portugiesischen Ursprungs; die Inder selbst nennen die Kaste varaa = Farbe. 2) Hier ist der groe asiatische Hochlandsgrtel bis auf 60 Meilen zusammengeschnrt. lieber den Hindnkoh fhrt der Bamianpa und in der Lcke zwischen dem Hindnkoh und dem steilen Ostrande Irans bildet das Thal des Kabnl-flnsses vom Innern des Kontinents aus das einzige Eingangsthor nach Indien. Die Arier, die Perserknige, Alexander d. Gr., Tamerlan, Bader sind hier nach Indien eingedrungen.

10. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 10

1877 - Braunschweig : Vieweg
10 Zweite Periode, von 3000 bis 555 v. Ehr. bauet- der Seele wurde von den Bramanen in eine Rckkehr der reinen Geister zu Bran.a verwandelt; Snder so wie die Mitglieder der niederen Kasten sollten erst nach unzhligen Wiedergeburten (Seelenwanderungen vom ^hme aufwrts) zu Brama gelangen. Von dem ausgebildeten Bramanenthum ging auch in den seit der Eroberung entstandenen greren Reichen Indiens eine gemeinsame Gesetzgebung und Staatsordnung aus, die in den Gesetzen 700 des Manu (um 700 v. Chr.) eine schriftliche Grundlage erhielt. Die Printer frderten nicht minder eine groartige Baukunst (zunchst Aushdh ung von Felsen) und Dichtkunst; 'doch gehren die kunstvollen Tempelgrotten (im Dekan bei Karli, Ellore zc.) wie das ausgebildete Drama (die Safuntala) erst der Zeit um Christi Geburt an. , . or Y 600 Um 600 v. Chr. trat Bndd ha (d. i. der Retter) i), cm Komgssohn aus dem nrdlichen Gebirge, als sittlicher Reformator des Bramaismus auf, der mit zunehmender materieller Cnltur sehr entartet war. Aus tiefem Mitgefhl hatte ubdha den Weg zur Ueberwindung der irdischen Nebel aufgesucht; der Weise soll zu derselben durch Vernichtung des Einzeldaseins (mittels geistiger Versenkung in die Gottheit) gelangen und wird am Ende in Nirwana eingehen, d. i. die ewige Ruhe, die hchste Seligkeit; die Richteingeweihten knnen das Elend mildern durch Entsagung (Verzicht ans Sinnengenu) wie durch Reue der die in Gedanken, Worten und Thaten begangenen Snden (ohne Bungen). Alle Menschen haben dieselben Pflichten zu den, hauptschlich Keuschheit, Geduld und Barmherzigkeit. Hiernach allein richtet sich die Stufenfolge bei der Seelenwauderuug, zur Belohnung und Bestrafung fr das sittliche Verhalten. Dem Kastenwesen der Inder wird hiemit die religise Geltung abgesprochen; und so wird der Buddhismus auch fr andere Völker zugnglich. Nach langen Kmpfen, unter denen die groen Felsen-t'empel, der Mehrzahl nach buddhistisch, entstanden waren, - wahrend deren aber auch die Bramanen, um das Volk fr sich zu gewinnen, den Dienst der Naturgtter Wisch nu (im Gangeslande als Gott des stillen Wachs-thums) und Schiwa (im Dekan, als Gott der Regen bringenden Orkane) neben dem geistigen Bramadienst aufnahmen, wurde der Buddhismus aus Vorder-Jndien verdrngt, verbreitete sich aber (um die Zeit Christi), nach weiterer Ausbildung seiner Glaubenslehren, im Osten und Norden Asiens. 2. China (nebst Japan). Die Chinesen2), ein Volk mongolischer Rnce, haben glaubwrdige 2000 geschichtliche Auszeichnungen, die fast bis 2000 v. Chr. zurckreichen. Vom Nordwesten (der Ostgrenze Hochasiens) ausgehend, drngten sie die frheren (mongolischen) Bewohner (Miao-tseu d. h. Autochthonen) in die Gebirge des 1) Nach Anderen der Erleuchtete". ... , ffn ... 2) Dieser bei uns gebruchliche Name, semitischen Ursprungs, ist ihnen selbst im-bekannt; sie nennen ihr Land Tsung-Kong, Reich der Mitte.
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