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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 116

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 116 — dann ging er nach London, Dresden und Wien. Ein neuer Aufstand der Strelitzen rief ihn wieder nach Russland. Nun hielt er furchtbares Gericht über seine Feinde und hob die ganze Schar auf. Nach dem Tode seines Freundes Lefort wurde Mentschikow Peters Lieb- ling. (Das vergiftete Gericht.) Peter setzte mm seine Verbesserungen in der Verwaltung fort (europäische Sitten, Gründung von Schulen, Buchdruckereien, Bildung eines Landheeres durch ausländische Offiziere) und strebte danach, die schwedischen Ostseeläuder zu gewinnen, um auch im baltischen Meere eine Seemacht zu gründen. Das führte zu einem 20jährigen Kriege mit den Schweden (§. 31), wodurch Peter sein Reich bis an die Ostsee ausdehnte. (Gründung von Petersburg.) Peter war groß, kräftig, energisch, mutig, oft leidenschaftlich aufbrausend, in der Arbeit ausdauernd, wissbegierig. Am Friedensfeste (1721) wurde Peter zum Kaiser aller Reuffen ausgerufen. Peter starb 1725. Ihm folgte seine Gemahlin als regierende Kaiserin Katharina I. §. 31. Karl Xii. Der nordische Krieg. (Schweden war seit Gustav Adolf zu einem mächtigen Reiche geworden, welches im Anfange des 17. Jahrhunderts auch die Ostseeprovinzen, die jetzt Russland gehören, besaß.) Zu Peters Zeiten saß Karl Xii. auf dem schwedischen Throne, ein Jüngling an Jahren, aber von starkem Willen, ausgezeichnet durch Tapferkeit und Gerechtigkeitsliebe. Peter verband sich 1700 mit Polen und Dänemark zu einem Kriege gegen Karl Xii., dem nordischen Kriege (1700—1721). Die Dänen griffen zuerst an und wurden besiegt (Landung Karls anf Seeland). Das große Russenheer wurde dann von dem zehnmal kleineren Feinde bei Narwa geschlagen. Darauf vertrieb Karl die Polen aus Lieflaud und setzte König August Ii. ab, ließ Stauislaus Lesczinski zum Polenkönige wählen und nöthigte August, der auch Kurfürst von Sachsen war, in Altranstädt (1706) zum Frieden. Unterdessen nahm Peter die Ostseeprovinzen in Besitz. Da erschien Karl in Südrussland, wurde jedoch bei Pultawa (1709) geschlagen (Kosakenhauptmann Mazeppa, Karls Verwundung), worauf er nach der Türkei fliehen musste. Nachdem er dort in einem festen Lager bei Bender fünf Jahre zugebracht hatte, kehrte er durch Deutschland nach Schweden zurück. Während der 5 Jahre nahm August Ii. Polen wieder, Dänemark griff Schwedens Besitzungen in Deutschland an, und Peter eroberte Finnland. Auch England und Preußen schlugen sich nun zu seinen Feinden, so dass er alle deutschen Besitzungen und die Ostseeprovinzen abtreten musste. Sein letzter Kriegszug ging gegen Dänemark, um diesem Norwegen zu entreißen. Er starb bei Friedrichshall 1718. Im bald darauf folgenden Frieden zu Nhstädt verlor Schweden nicht nur feine auswärtigen Länder, sondern es sank auch sein Ruhm und seine Größe für immer, während Russland die erste Macht im Norden wurde.

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 62

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 62 — S.w.-Küste vermittelt die telegraphische Verbindung Europas mit Amerika (Neufundland).] Auswärtige Besitzungen hat England in allen Erdteilen: welche in Nord-Amerika? in West-Indien? in Süd-Asien? in Afrika? in Australien? Grofs-Britannien ist daher doppelt so groß und hat fast ebensoviele Einw. wie Europa. Aufserdem besitzt England die Felsenfest. Gibraltar, den Schlüssel des mittelländischen Meeres, Malta, Cypern und Aden zur Be- herrschung dieses Meeres und des ostindischen Handels. § 28. Die skandinavische Halbinsel umfaßt die Königreiche Schweden und Norwegen. Von welchen Meeren wird sie umspült im N., W. und O.? An welches Land grenzt sie im N.o.? Durch das Kattegat und Skagerrak wird sie von Jütland getrennt. Oberfläche: Skandinavien ist fast ganz Gebirgsl.: im W. ziehen durch die H.j. die rauhen und wilden skandinavischen Alpen, welche nach O. allmählich in ein schmales Tiefl. übergehen, nach W. aber mauerartig zur tief eingesägten Küste abfallen; daher ist das Land schwach bevölkert. * [Diese Alpen bestehen aus weiten, mit Schnee bedeckten Bergflächen, welche durch tiefe Thalrisse voneinander getrennt sind. Nach N. endigen sie mit den niedrigen lappländischen Gebirgen, nach 0. mit breiten Bergländern.] Die schmale Tief- ebene an der Ostsee ist voll schöner Seen und reifsender Flüsse (der Dal-Elf in den bottnischen Mb. u. a.), welche Richtung müssen die Flüsse wegen der Geb. einschlagen? — Das Land hat wohl viele Kupfer und Eisenerze, aber nicht die zu ihrer Verarbeitung nötigen Steinkohlen; reich ist es an Wald, aber arm an fruchtbarem Ackerboden; das Klima rauh, an der stürmischen W.-Küste aber milder (welche Strömung bewirkt das?). Die Bewohner, Germanen und lutherisch, sind ernst, kräftig, kühn und bieder, gebildet. Nahrungszweige sind Acker- bau (im S.o., besonders in Gotland), Fischfang in den Fjorden der W.-Küste (im N. mehr Kabeljau, im S. Hering) und Berg- bau. Im N. wohnen umherschweifende Lappen, teils Renn- tier-, teils Fisch-Lappen. * A. Schweden (Größe, Einwohnerzahl Seite 92). An der Ostsee die Hptst. Stockholm, teils auf Inseln, teils am User des Mälar-Sees malerisch gelegen, größte Handelsst. * [Nördl. vom See Upsala (Hochsch. mit berühmter Biblio- thek, Ulfilas). In der Nähe der russischen Grenze Haparanda am bottnischen Mb. (Wetterwarte).] *

3. Leitfaden der Erdkunde - S. 51

1899 - Braunschweig : Appelhans
51 — reiche Getreidefelder, weiter nach S. Weideflächen und ist am kaspischen Meere wüstenähnlich. Das niedrige Ural-Geb. ist in seiner Mitte reich an Edel- steinen, Gold, Piatina, Eisen [besonders auf der asiatischen Seite, daher hier Jekaterinburg, Mittelpunkt des Bergbaues]. Die Bewohner sind teils O.-Slawen oder Russen, teils W.- Slawen oder Polen (jene griechisch-, diese römisch-katholisch). Das niedere Volk, zwar gutmütig, freundlich und gastfrei, aber roh und zur Trunksucht geneigt, entbehrt noch fast ganz der Schulbildung (doch werden jetzt Schulen eingerichtet); die Bauern waren bis vor kurzem Leibeigene. — [Rußland ist Übergangsglied nach Asien.] * In der Mitte von Großrußland die alte Hptst. Moskau mit bedeutendem Handel und Fabrikwesen, etwas kleiner als Kon- stantinopel. Auf einem Hügel der prächtige Kreml, Palast des Zaren. Die neurussische Hptst. ist das prächtige Petersburg an der Newa-Müuduug, sehr wichtiger Hafen an der Ostsee, noch größer als Moskau (1% Mill.). * [Geschützt wird Petersburg durch die Inselfest. Kronstadt im finnischen Mb. Ö. von Moskau Nowgorod an der Wolga (die Messen bilden den Mittelpunkt des asiatisch-russischen Tauschhandels).] * Im unwirtlichen N., an der Mündung der Dwina, Ar- changelks, Ausfuhr von Schiffsbauholz. Im S., an der Mündung der fischreichen Wolga, Astrachan (an welchem M. ?), Ausfuhr von Kaviar. Am schwarzen M. Odessa, Hauptausfuhr von Weizen. * Die herdenreichen Steppen des Don und Dnjepr sind die Heimat der Kosaken, [welche als leichte Reiterei zum Schutze der Grenze benutzt werden (z. B. gegen die unterworfenen Völker des Kaukasus). Die Hptst. von Klein-Rufsland war Kiew am Dnjepr (im prächtigen Kloster die Gebeine von russischen Heiligen, daher das .„slawische Rom"); Pultawa (Karl Xii. und Peter d. Gr.). Auf der H.i. Krim (Tauris) die nur langsam wieder aufblühende Hafenst. Sewastopol (Krimkrieg).] * Zu Rußland gehören noch: 1. die polnischen Länder, besonders Polen, Hptst. Warschau an der Weichsel, starke Fest., * [und Littauen mit Wilna]. Die Bewohner, römisch- katholische Slawen, hassen die Russen als ihre Unterdrücker. 2. Die meist durch Deutsche angebauten Ostseeprovinzen mit Riga au der Düna-Münduna, Hauptausfuhr von Getreide, Holz, Flachs, Hanf, Talg. * In den Ostseeprovinzen sind die gebildeten Bewohner der Städte (Beamte, Geistliche, Kaufleute), sowie die Gutsbesitzer 4.*

4. Leitfaden der Erdkunde - S. 69

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 69 — 3. Bewohner: im W. Kankasier (Araber, Syrer, meist Mohammedaner), im O. Mongolen (meist Heiden, * Buddhisten, Brahmanen *). § 33. Russisch-Asien, größer als Europa, aber nur 4 Mill. Einwohner. 1. Sibirien, im N.w. Ebene, im S.o. Gebirgsl., spärlich bewohnt von mon- golischen Hirten-, Jäger- und Fischervölkern (das Renntier) und von Russen (meist Verbannten). Das Klima ist ein trockenes (Landklima) mit sehr kaltem Winter und kurzem heißem Sommer. Das Land vom s. Ural bis zum Altai ist zum Ackerbau geeignet; dann folgt n. das Gebiet der weiten Nadelholzwaldungen mit dem Bären und anderen Pelztieren; nach dem Eismeere zu wird die sumpfige Ebene, deren Boden im Sommer nur auf der Ober- fläche auftaut, wegen der furchtbaren Kälte im Winter unbe- wohnbar. * Am Ural (welche Stadt ?) und am Altai viel Bergbau auf Gold, Eisen, Platina (zu der Arbeit in den Bergwerken werden die schlimmsten Verbrecher verwandt. * Städte: im W.-Sibirien Tobolsk (Pelzhandel); in O.-Sibirien Jrkutsk, Mittelpunkt des russisch-chinesischen Handels (Thee). * Auch das Land am untern Amur gehört jetzt den Russen, sodafs sich ihre Herrschaft von der Ostsee bis zum ochotskischen Meere ausdehnt (Telegraph von Petersburg-Moskau-Jekaterin- burg-Irkutsk zum großen Ocean. Eisenb. teils fertig, teils im Bau begriffen). * 2. Das Tiefland Turan oder Turkestän, im W. begrenzt durch das kaspische M., im S. und O. durch?, im N. mit Sibirien zusammenhängend; eine öde, wasserarme Steppe mit einzelnen, wohl angebauten Oasen, die Heimat räu- berischer, umherschweifender Türken; jetzt größtenteis von den Russen unterworfen. * Der Salzgehalt des muldenartigen Tieflandes und der beiden Seen (welcher?) läfst schliefsen, dafs Turan fr. Meeres- boden gewesen ist. Eine Eisenb. führt vom kaspischen M. durch Turän bis nach Samarkand. * Die Kaukasus-Länder, Die f. vom Kaukasus gelegenen Länder haben mildes Klima. * Der wichtigste Pafs über das unwegsame Geb. führt von Wladikawkas „Beherrscher des Kaukasus* (welche Eisenb. endet hier?) nach Tiflis; eine Eisenbahn geht vom schwarzen

5. Leitfaden der Erdkunde - S. 50

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 50 — 1. Vom alten Thessalien und Epirus gehört nur der südliche Teil zu Griechenland. 2. Mittel-Griechenland, Hptst. Athen mit Ruinen aus der glänzenden Zeit der alten Griechen. * Der Hafen Piraeus, die Akropolis. Die Trümmer von Theben im alten Böotien und von Delphi. * 3. Süd-Griechenland oder Morea (fr. Peloponnes), Korinth, verfallen; Patras, aufblühende Handelsst. (Ausfuhr von Korinthen und Wein). In Lakonien nur wenige Spuren des alten Sparta. * Vom alten Olympia ist der Tempel jetzt durch Deutsche ausgegraben. * Von den vielen Inseln sind bedeutend: das gebirgige und wenig angebaute Negroponte (fr. Euboea) an der Ostseite von Griechenland; * fs. die Cycladen] *; die ionischen. Inseln an der W.-Küste, reich an Wein (Korinthen) und Oliven-Öl (Jthaka [Obt)ffeu§]), * [besonders Korfu und Zante.] * § 23. Das Kaiserreich Rußland, mit seinen asiatischen Besitzungen noch einmal so groß wie ganz Europa, aber nur doppelt so. viel Eiuw. wie Deutschland (S. 92). Grenzen: im W. Rumänien, Österreich, Preußen, Ostsee (bottuischer, sinnischer und Rigaer Mb.) und Skandinavien; im N.? O.? S.? Flüsse der großen russischen Tiefebene: 1. In das n. Eism.: die Petschlira und Dwina (weißes M.). 2. In die Ostsee: die Newa *(Ausflufs des großen Ladoga- Sees) * in den finnischen, die Düna in den Rigaer Mb. * [Der Njemen (deutsch die Memel)], * und die Weichsel (wo die Mündung?). 3. Ins schwarze M.: der Don und Dnjepr, * (Nbfl. die Beresina, Napoleon 1812) [und der Dniestr]. * 4. Ins kaspische M.: die Wolga, der größte Fluß Europas, und der Ural. * Der n. Teil der Ebene wird von der Petschora und Dwina (weifses M.), welche nur einige Monate im Jahre eisfrei sind, durchströmt. Von Fischern und Jägern (Marder und andere Pelztiere) bewohnt, reicht sie im S. bis zu dem n. russischen Landrücken (Quelle der Düna, Wolga und des Dnjepr); nach' S. zieht der mittelrussische Landrücken. Die Ebene zwischen Dnjepr und Wolga ist reich an herrlichen Wäldern und Getreidefeldern. (Rußland, die Kornkammer Europas; [auch Flachs und Hanf wird hier viel gebaut].) Im S. bis zu den Ufern des schwarzen und asowschen Meeres fällt der Regen spärlicher: die südrussische Steppe hat noch im N.

6. Leitfaden der Erdkunde - S. 52

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 52 — auf dem Lande deutsch und lutherisch; doch sucht die Regierung jetzt das Deutschtum und den lutherischen Glauben auszurotten. * In Dorpat, der fr. deutschen Hochschule der Ostsee- Provinzen, ist jetzt auch schon die russische Unterrichtssprache eingeführt. Reval am finnischen Meerbusen ist ein wichtiger Vor- hafen für Petersburg. * 3. Finnland, ein felsiges, seenreiches Hoch!., am bottnischen Meerbusen. * [Die Bewohner lutherisch. Hptst. Helsingfors am finnischen Mb.] Ganz im N. wohnen Lappen (Renntierzucht). [Folgende Eisenbahnlinien verbinden die Teile des weiten Reiches miteinander: Petersburg - Moskau - Sewastopol (oder Wladikawkas am Fufse des Kaukasus), Petersburg-Wilna-Königs- berg-Berlin oder Wilna-Warschau-Krakau-Wien. — Zur un- gehinderten Aus- und Einfuhr der Waren sind die russischen Meere sehr ungeeignet, am wenigsten das n. Eismeer (weshalb?), die Ostsee ist nur im Sommer offen, und, wie das schwarze M., ein Binnenmeer. Welche Macht kann den Zugang zum schwarzen M. versperren? (daher das Streben Rufslands nach Konstanti- nopel).] In Asien besitzt Rußland weit ausgedehnte Länder. * § 24. Das Königreich Italien, * welchem Lande an Gröfse, welchem an Einwohnerzahl vergleichbar? (vergl. Seite 92), * Wird nn W. von Frankreich, im N. von der Schweiz und von Österreich durch die Alpen getrennt, welche Züge? (vergl. S. 41 f.); welche Meere an der Küste im O., S. und W.? Es zer- fällt seiner Bodengestalt nach in die Po-Tiefebene und apen- ninische H.j. I. Die Tiefebene des Po oder Oberitalien, zwischen Alpen und Apennin, reich bewässert von vielen Alpenflüssen (welchen?) und Kanälen und durch mildes Klima begünstigt (Ein- fluß der Alpen), ist sehr fruchtbar und stark bevölkert, der „Garten Europas"; die Reis- und Weizenfelder werden eingerahmt von Maulbeerbäumen (Seidenbau, Mailand, Mittelpunkt der Seiden- fabriken), Ulmen n. f. w., an denen der Wein emporwächst; in- mitten der Felder Oliven, an den Bergen Kastanienwälder. * Berühmt wegen ihrer Schönheit die oberitalischen Seen (welche?), die sumpfige adriatische Küste (so das Po-Delta) wächst allmählich infolge der Schutt- und Schlammablagerungen der Flüsse und des Meeres; hierdurch entstehen kleine Inselnr welche vom Festlande durch seichte Strandseen (Lagunen) ge- trennt werden (Venedig). *

7. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 42

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 42 - Mittelgebirge lagert sich nach N. die große europäische Tief- ebene, welche in einem Bogen von den Pyrenäen bis zum Ural, dem Grenzgebirge zwischen Europa und Asien, reicht. Sie zersällr in die f r a n z ö s i s ch e, deutsche und russische Tiefebene. Die letztere geht am Kaspischen Meer (der Uralfluß) in die asiatische über (daher hier das Eingangstor von Asien) und wird südlich durch den Kaukasus begrenzt. Welches ist also die natür- liche Grenze Europas gegen Asien? Europa hat zwei Drittel Ties- land und nur ein Drittel Hochland. 3. Bewässerung. Die Alpen sind das Hauptqueugebiet Europas. Von ihnen gehen aus: Rhein, Rhone, Po, Etsch Die Donau entspringt im Schwarzwald, erhält aber ihre meisten Wasser- reichen Nebenflüsse von den Alpen. Vom französischen Mittelgebirge geht die Seine in den Kanal, die Loire in den Atlantischen Ozean. Bon den Pyrenäen geht die Garonne in den Atlantischen Ozean. Dem Hochlande Spaniens entströmen Tajo, Duero, Guadiana, Guadalquivir und Ebro. Von den Karpaten geht der Dnjstr zum Schwarzen Meer, die Weichsel zur Ostsee. Das zweite Haupt- quellgebiet Europas ist die Waldaihöhe: für Düna und Wolga; nicht weit davon sind auch die Quellen des Dnjepr. Das Uralgebirge entsendet den Uralfluß zum Kaspischen See und die Petschora zum Nördlichen Eismeer. Um die Alpen wie um die Ostsee gruppiert sich ein Kranz von Seen. So erfreut sich Europa einer reichen Bewässerung. Mit Ausnahme der nördlichsten Teile gehört Europa zur nördlichen gemäßigten Zone (Getreide gedeiht fast überall). 4. Klima. Dem Klima nach unterscheidet man drei Land- striche: a) Die Polarländer an den Küsten des Eismeeres, meist eine fast nur von Moos oder Flechten bedeckte eisige Wüste, welche nur während der drei Sommermonate auf der Oberfläche auftaut: die Gegend der Pelz- und Renntiere (die Mitternachtssonne). d) Das mittlere Europa mit milderem Winter, reich an Wiesen und Wäldern. Im N. herrscht das Nadelholz und die Birke, im S. das Laubholz mit im Winter abfallenden Blättern vor, wie Eiche, Buche, Linde. Hier gedeihen Apfel und Birne, Roggen, Gerste und Weizen, doch reift der Wein nur an besonders geschützten Stellen, namentlich an den südlichen Bergabhängen in den Gebirgstälern (wo in Deutschland?). Das Klima ist milder als in Asien und Amerika unter gleichen Breitengraden: Süd- und Südwestwinde herrschen vor; der Golfstrom bewirkt sehr viel Wärme; desgleichen die Nähe Afrikas, „des Ofens Südeuropas". Ter Westen hat mehr See-, ozeanisches Klima, der Osten Land-, konti- nentales Klima.

8. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 54

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 54 — heilige Stadt der Russen. Auf der herrlichen Halbinsel Krim die Hafenstadt Sewastopol. Polens Hauptstadt ist Warschau an der Weichsel, starke Festung, so groß wie Hamburg. In den meist durch Deutsche an- gebauten Ostseeprovinzen liegt Riga an der Düna-Mündnng: Hauptausfuhr von Getreide, Holz, Flachs, Hanf, Talg. Dorpat war früher eine deutsche Universität. Besondere Rechte hat das Großfürstentum Finnland, „das Land der tausend Seen", ein felsiges, seenreiches Hochland, am Bottnischen und Finnischen Meerbusen. Die Hauptstadt Heising- s o r s liegt am Finnischen Meerbusen. Ganz im N. wohnen Lappen «Renntierzucht). Wirtschaftliches. Rußland ist unser Brotlieferant; es baut '/3 des gesamten Getreides Europas und Vz des Weizens der Erde. Da es dünn bevölkert ist, so kann es jährlich für 700 Mill. Mark Getreide ausführen. Davon geht x/3 nach Deutschland. Rußland liefert uns viel Flachs, es ist das erste Flachsland der Welt. Aus dem Ural bezieht Deutschland viel Gold und Platina: Rußland ist das goldreichste Land Europas. Von der Wolga er- halten wir Kaviar, Rogen des Hausen. Deutschland liefert nach Rußland Eisenwaren, Maschinen, Wollgarn usw. Viele russische (polnische) Arbeiter kommen nach Deutschland, um in der Land- wirtschaft ihr Brot zu verdienen. Deutschland hat gegen Rußland, dos mit Frankreich einen Zweibund geschlossen hat, offene Grenzen und muß sich durch starke Festungen schützen: Posen, Thorn, Graudenz, Danzig, Königsberg. § 36. Das Königreich Italien ist halb so groß wie das Deutsche Reich und verhältnismäßig noch dichter bevölkert. Es wird im W. von Frankreich, im N. von der Schweiz und Österreich begrenzt. Von welchen Meeren im £?., S. und W.? Wie gelangt man nach Italien? Fünf Eisenbahnen führen durch die Alpen: a) Bon Frankreich durch den Mont Eenis nach Turin; b) vom Rhonetal durch den Simplon nach Mailand; c) durch den St. Gotthard nach Mailand; 6) über den Brenner nach Verona; e) von Wien über den Semmering nach Venedig. Man fährt von Berlin über Leipzig, München, Innsbruck, Brenner, Verona, Bologna, Florenz, bis Rom in 36 Stunden, bis Neapel in 41 Stunden. Oder von Köln über Frankfurt a. M., Karlsruhe, Basel, St. Gotthard, Mailand in 22 Stunden, Genua, Rom (36 St.), Neapel (41 St.). Italien zerfällt seiner Bodengestalt nach in die Po-Tief- ebene und in die Apenninen - Halbinsel.

9. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 69

1909 - Braunschweig : Appelhans
- 69 — (Landklima) mit sehr kaltem Winter und kurzem, heißem Sommer. Das Land vom südlichen Ural bis zum Altai ist zum Acker- bau geeignet; dann folgt nördlich das Gebiet der weiten Nadelholz- Waldungen mit Bären und anderen Pelztieren. Nach dem Eis- meere zu wird die sumpfige Ebene, deren Boden im Sommer nur auf der Oberfläche auftaut, wegen der furchtbaren Kälte im Winter unbewohnbar. Städte: in West-Sibirien Tobolsk (Pelzhandel); in Ost- Sibirien Jrkutsk, Mittelpunkt des russisch-chinesischen Handels (Tee). Am Ural und am Altai viel Bergbau auf Gold, Eisen, Platina (zu der Arbeit in den Bergwerken werden die nach Sibirien verbannten Verbrecher verwandt). Das Land zu beiden Seiten des unteren Amur gehört den Russen, so daß sich ihre Herrschaft von der Ostsee bis zum Ja- panischen Meere ausdehnt. Die große Sibirische Bahn führt durch Sibirien und die chinesische Mandschurei nach dem russischen Hafen Wladiwostok und nach dem japanischen Port Arthur. Von Berlin nach Port Arthur sind weit über 10000 km. 2. Das Tiefland Turan oder Turkestan» im W. begrenzt durch das Kaspische Meer, welches fast die Größe Deutschlands hat, im S. und O. durch?, im N. mit Sibirien zu- sammenhängend; eine -öde, wasserarme Steppe mit einzelnen, wohl angebauten Oasen, die Heimat räuberischer, umherschweifender Türken, jetzt von den Russen unterworfen. 3. Die Kaukasus-Länder. Die südlich vom Kaukasus gelegenen Länder haben mildes Klima. Der wichtigste Paß über das unwegsame Gebirge führt von Wladikawkas, „Beherrscher des Kaukasus" (welche Eisenbahn endet hier?),^nach Tiflis; eine Eisenbahn geht vom Schwarzen Meere über Tiflis nach Baku zuiu Kaspischen Meere (die Feuer von Baku, Petroleum). Von Baku Dampfschiffahrt über das Kaspische Meer zum Anschluß an die Eisenbahn nach Samarkand. — Auch der nördliche Teil von Armenien, ein steppenartiges Land, ist russisch. § 46. Das Hochland Iran ist rings von Randgebirgen umgeben. Das Innere ist ein trockenes und daher wüstes Hochland mit einzelnen quellenreichen und daher fruchtbaren Oasen. 1. Belutschistü.n im So., dürre Wüste, steht unter eng- lischer Herrschaft.

10. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 52

1909 - Braunschweig : Appelhans
Von den vielen Inseln sind bedenkend: das gebirgige und wenig angebaute Euböa an der Ostseite von Griechenland. Die Jonischen Inseln an der Westküste, reich an Wein (Korinthen) und Olivenöl: Korsu, Jthaka u. a. 6. Das Königreich Rumänien ist das Übergangsland zwischen der Balkan-Halbinsel und Rußland. Es umfängt mit zwei Flügeln den südöstlichen Teil der Karpaten. Der nördliche Flügel, die Moldau, ist teils gebirgig, teils frucht- bar; der südliche Flügel, die Walachei, ist sehr fruchtbare Tief- ebene. Das Mündungsgebiet der Donau, die Dobrudscha, ist meist sumpfiges Deltaland mit vielen Sumpf- und Schwimmvögeln. Die fruchtbaren Niederungen sind reich an Vieh und Getreide (Mais und Weizen): Rumänien ist eine der ersten Kornkammern Europas. Juden und auch viele Deutsche haben den Handel in den Händen. Die Hauptstadt ist Bukarest. Wichtigster Donau-Hafen ist G-Uatz. § 35. Das Kaiserreich Rußland, das Ubergangsglied nach Asien, ist mit seinen asiatischen Besitzungen noch einmal so groß wie ganz Europa, hat aber nur doppelt soviel Einwohner wie Deutschland. Grenzen: im W. Rumänien, Oster- reich, Preußen, Ostsee (Bosnischer, Finnischer und Rigaer Meer- busen) und Skandinavien; im N.? O. ? und S.? Wie gelangen wir nach Rußland? a) Seeweg: Von Kiel, Lübeck, Stettin oder Danzig nach den russischen Ostseehäfen Liban, Riga, St. Petersburg, Helsingfors. d) Landweg: Mit dem Nordexpreß (der mit dem Südexpreß die Hauptader des Schnell- Verkehrs in Europa bildet) von Paris über Köln, Berlin, Küstrin, Schneidemühl, Elbing, Königsberg, Eydtkuhnen (Grenzstation), Wilna nach St. Petersburg — 2700 km in 46 Stunden; von Berlin— St. Petersburg — 1600 km in 25 Stunden. (Der Südexpreß von Paris über Bordeaux, Madrid nach Lissabon — 1900 km in 41 Stunden.) Das ist ein Teil des längsten Schienenweges der Erde, der 13'/z tausend Kilometer langen Jnternationalbahn Lissa- bon—berlin—moskau— Jrkutsk—wladiwostok. Bodengestalt. In dem weiten einförmigen Flachland des Innern erreicht nur die Waldaihöhe 350 in, und nur die „Berg- ufer" der südrussischen Ströme machen einen gebirgsähnlichen Ein- druck. Die Waldaihöhe speist die Quellen von vier Strömen (welche?). Am Ostrande steigt das Uralgebirge bis zur Höhe der Schneekoppe hinan; es ist im Mittlern Teil reich an Gold, Platina und Eisen.
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