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1. Vaterländische Erdkunde - S. 182

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 182 — Im Hinblick auf die mancherlei Schwierigkeiten, mit denen der so wichtige Bergbau im Harz zu kämpfen hat-,» schließen wir mit dem Trinkspruch des Oberharzes: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz: Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz." 5. Andere Erwerbszweige des Harzes. Der Ackerbau ist, wie wir schon hörten, nur auf dem Unterharz eintrug- lich. Die Viehzucht ist infolge guter Wiesengründe nicht unbedeutend. Einer großen Zahl von Menschen bietet der Wald die Mittel zur Er- nährung. a) Frauen und Kinder suchen Beerenfrüchte aller Art. d) Holz- Hauer fällen die Bäume, die von Flößern (s. Schwarzwald S. 86) zur Saale und Elbe hinabgeslößt werden, c) Zahlreiche Köhler treiben ihr schwarzes Ge- schäst. Sie schichten das Holz zu halbkugelförmigen Haufen, Meiler genannt, auf, bedecken es mit Erde und zünden es an. Infolge des Luftabschlusses kann das Holz nicht verbrennen, sondern es verkohlt nur (s. Entstehung der Stein- kohlen S. 115) und liefert die bekannten Holzkohlen. Der Köhler führt ein ähnliches Leben wie der Senne in den Alpen. Ist der Schnee in den Bergen geschmolzen, so zieht er mit dem Köhlerbub hinauf in den Wald, wo er bis zum Ausbruch des Winters in einer einfachen Hütte aus Tannenstämmen wohnt, ä) Vou Bedeutung ist auch die Vogelstellerei (Heinrich I!). Man fängt namentlich Dompfaffen, Zeisige und Hänflinge, mit denen ein bedeutender Handel getrieben wird. Berühmt find auch die Harzer Kanarienvögel, die vielerorts gezüchtet und durch ganz Europa, ja über den Oeean verschickt werden. Von der Bedeutung des Harzer Vogelhandels bekommen wir eine Borstel- lnng, wenn wir hören, daß er z. B. in Andreasberg einen Umsatz von 30 000 Thalern bedingt. Erwähnt seien auch noch die zahlreichen Torflager im Brockengebiet und die Gipsbrüche des Südrandes (Zechstein). 6. Die Umgebung des Harzes. (1. Allgemeines.) Gemeint ist das große, von Leine, Unstrut, Saale- Elbe und Aller umschriebene Viereck. Das größte Stück desselben liegt nördlich vom Harz, zwischen diesem und der Aller. Das ganze, den Ilarz umgebende Gelände, besonders das nördliche und östliche, ist reich an Salzlagern und Salzquellen. So zählt man allein im Hanptland des Herzogtums Braunschweig (und zwar östlich von der Stadt Braunschweig) 13 Salzquellen. Noch reicher bedacht ist das Gebiet zwischen Harz und Saale-Elbe. Hier kennen wir schon die Halleschen Salzquellen (S. 166). Die großartigste Ausbeute aber liefern das Steinfalz-Bergwerk von Staßfurt (und Leopoldshall) und die Solwerke von Schönebeck an der Elbe. (Über die Entstehung der Salzlager f. S. 184.) (2* Stlnlh'nrt) Bei Stafsfurt (O an der Bode, hart an der an haltischen Grenze) liegen ungefähr 300 m unter der Oberfläche ungeheure Schichten von Salz. {Skizze:) Dieselben ziehen sich auch ins Anhaltische hinein und werden hier (bei Leopoldshall) ebenfalls abgebaut.

2. Abriß der Geschichte der neueren Zeit - S. 128

1879 - Braunschweig : Vieweg
128 Geschichte der neuesten Zeit. I. Von 1789 bis 1815. 1805 zu Preburg 26. December abzuschlieen. Oesterreich trat 1000 Q.-M. 26. Dec. Qf,: i) Venedig (an Italien), 2) Tyrol (an Baiern), 3) Vordersterreich (an Wrtemberg und Baden); und erhielt das Salzburgische. Baiern, das auer Tyrol auch Augsburg bekam, trat Wrzburg (fr den Kurfrsten von Salzburg-Toscana) und Berg (fr Murat) ab, und erhielt wie Wrtemberg den Knigs-titel. Baiern, Wrtemberg und Baden sollten, als Souverne," Mitglieder der Confederation germanique" bleiben; bald wurden die Herrscherhuser dieser Lnder mit Napoleon verschwgert. Von Schnbrunn aus hatte Napo-leon noch decretirt: Das Haus der Bourbons in Neapel hat aufgehrt zu ! regieren !u weil dasselbe Englnder aufgenommen hatte. Inzwischen war während der Triumphe Napoleou's an der Donau die 2i. Oct. französisch - spanische Flotte bei Trafalgar 21. October durch Nelson, der ^ selbst fiel, vernichtet. Eine Landung in England war nun nicht zu befrchten, j f 1806 doch starb Pitt mit banger Sorge (Januar 1806), und sein Nachfolger Fox Jan. zeigte Neigung zum Frieden mit Frankreich, während er Schweden gegen Preußen j untersttzte. In der Zeit nach dem Prebnrger Frieden beginnt Napoleon die j von Frankreich abhngigen Lnder, ohne Rcksicht^auf die Nationalitt, unter : Herrscher aus seiner Familie zu stellen; so Berg unter seinen Schwager Murat, Neapel unter Joseph, den ltesten Bonaparte; Holland unter j Louis, den vierten der Brder. Der jngste, Jerome, wurde franzsischer -Prinz, der dritte, Luciau, blieb im Privatstande. 1. Januar 1806 wurde der ^ l. Jan. Gregorianische Kalender wieder eingefhrt, bald darauf der Katechismus des j Kaiserreichs" erlassen. Vor Allem hatte es Napoleon jetzt auf Unterwerfung der Nachbarstaaten in Deutschland abgesehen. Oesterreich war gelhmt, Preußen lie sich noch hinhalten, obgleich Napoleon das demselben eben berwiesene Hannover (freilich j vergebens) an England anbieten lie. Die kleineren Fürsten setzten bei dem j allerdings unheilbaren Verfall des Reichs ihre Hoffnung immer mehr auf den j groen Napoleon (Dalberg bezeichnete ihn als Nachfolger Carls d. Groen im abendlndischen Rmerreich). So konnte der Fremde sich zum Protector | 12. Bult des Rheinbundes erklären, der (12. Juli), in Paris gestiftet, das ganze west-liche Deutschland (im Sden bis an Oesterreichs Grenzen) begriff; die Mit-glieder desselben (von denen die kleineren Gebiete als mediatisirt abhngig wurden) erhielten die Sonvernett, um der Waffengenosfenfchaft fr Conti-nentalkriege" desto besser zu dienen; dem Kurerzkanzler (Dalberg) als Pn-mas" wurde auch Frankfurt, der Sitz des Bundes, Baiern Nrnberg zu Theil; Baden, Darmstadt, Berg und bald Wrzburg der Titel von Groherzog- 6. Aug, thmern. Kaiser Franz (Ii.) legte nun die rmische Kaiserkrone nieder (6. August); der neue Beschtzer zeigte bald durch die Hinrichtung des Buchhndlers Palm aus Nrnberg, was die Deutschen von ihm zu erwarten hatten. Preußen war der den Rheinbund gar nicht befragt; bod) lie es sich durch Napoleon fortwhrend von einer Verbindung mit Rußland zurckhalten, indem er ihm die Stiftung eines norddeutschen Bundes anrieth; und erst als er diesem heimlich entgegenwirkte, stellte Preußen ein Ultimatum, zauderte

3. Geschichtstabellen - S. 53

1879 - Braunschweig : Meyer
53 1799 Zweiter Coalitionskrieg (ohne Preußen) gegen Frankreich (Snwarow). Das Consnlat in Frankreich. 1800 Bonaparte, erster Consnl, siegt bei Marengo, Moreau bei Hohenlinden über die Oesterreicher. 1801 Friede zu Lnneville. Frankreich erhält das linke Rheinufer. 1803 Reichsdeputationshauptschluß. Säeularisirnng der geistlichen Reichsstände, Mediatisirnng der meisten freien Reichsstädte. 1804 Napoleon I., Kaiser der Franzosen. 1805 Dritter Coalitionskrieg (England, Rußland, Oesterreich) gegen Napoleon. (Kapitulation bei Ulm. Napoleon erringt bei Austerlitz einen glänzenden Sieg über Oesterreich und Rußland am 2. Deebr. (Dreikaiserschlacht). Friede zu Presburg. Oesterreich verliert Venedig und Tyrol. Baiern und Württembergwerden Königreiche, Baden Großherzogthum. 1806 Auslösung des deutschen Reichs. Franz Ii., der letzte deutsche Kaiser, dankt ab. Napoleon stiftet den Rheinbund. Blüthe der deutschen Literatur. Die Dichter: Lessing (j zu Braunschweig 1781), Klopstock; zu Weimar (Hof Herzog Karl Angust's): Herder und Wieland; Göthe (1749—1832) und Schiller (1759 —1805). Die Philosophen Kant, Fichte und Hegel.

4. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 159

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vii. Deutschland. 159 Baien, und Württemberg wurden zu Königreichen, Baden und Darmstadt zu Großherzogthümern mit Gebietserweiterungen erhoben; die Fürsten wur- den für souverain erklärt unter dem Protectorat Napoleons und bildeten nun in der engsten Verbindung mit Frankreich den Rheinbund (s. Bd. I. S. 528). Zugleich waren durch diesen mittelst der Mediatisirung eine Asenge kleiner Reichsfürsien verschlungen und anderen Staaten einverleibt worden. Das deutsche Reich war hierdurch aufgelöst, und 1806 legte Kaiser Franz die deutsche Kaiserkrone nieder. Zu spät versuchte Preußen 1806, in Verbindung mit Sachsen und in Hoffnung auf russischen Beistand, den Kampf mit Frankreich und allen ihm verbündeten Ländern. Die einzige Schlacht bei Jena und Auerstädt, 14. Oktober 1806, vernichtete alle Hoff- asch sieger- preußischer Festungen erleichterte den Franzosen das schnelle Vordringen. Auch Friede preußische überschritten Preußisch-Eilau, 8. Februar 11 Franrosen bei Friedland über di sehen Elbe und Rhein, aus welchen wie aus Hessen und Hannover das neue Königreich Westphalen zusammengesetzt wurde, und das ganze ehemalige Südpreußen, welches unter dem Namen eines Herzogthums Warschau dem ernannten und in den Rheinbund getretenen Kurfürsten von Nur noch in Oesterreich lebte für Deutschland ein zum Sachsen gegeben ward. Funken der Hoffnung, und die dort allgemeine Stimmung ließ allerdings die größten Anstrengungen erwarten. Der Zeitpunkt 1809 schien günstig: Napoleons beste Heere wareii in Spanien in einem verzweifelten Kampfe begrissen, und in ganz Deutschlaiid regte sich Hoffnung und innige Theil- nahme für Oesterreich. Noch einmal sollten Napoleons überlegene Talente ~ is volle Maß der Unterjochung und Schmach em- pfinden. Die Schlachten bei Abensberg, Thann, Eckmühl un 20.—22. April 1809, vernichteten einen bedeutenden Theil der österreichi- schen Heere; die deutschen Fürsten, vielleicht zum Abfall geneigt, blieben dem Rheinbünde getreu; nur die Tiroler erhoben sich mit Heldenmuth unter Andreas Hofer's Anführung, und zum zweiten Male zog Napo- leon als Sieger in die Kaiserstadt ein. Der Sieg des Erzherzogs Karl bei Aspern 21.—22. Mai, erweckte schöne Hoffiumgen; in dem erschöpften Preußen regte sich lebhafte Theilnahme, und eine kleine Heldenschaar unter dem Major Schill wagte auf ihre eigene Hand, das Zeichen zum Los- brechen zu geben. Auch diese Hoffnungen wurden vereitelt, Schill fiel in Stralsund durch Mitwirkung Dänemarks; die Schlacht bei Wagram, 5.—■ 6. Juli, endete den Krieg, und nur der vertriebene Herzog von Braun- schweig an der Spitze eines kleinen Heeres durchzog rühmlich Deutschland, von Böhmen bis an die Nordsee, um sich nach England einzuschiffen und die Franzosen in Spanien wieder aufzusuchen. Durch den Frieden von Wien, 14. Oktober, verlor Oesterreich alle Verbindung mit dem Meere, mußte die edlen Tiroler ihrem Schicksale überlassen und sich zu dem harten Opfer entschließen, sich mit seinem Erbfeinde durch die Vermählung der Erzherzogin Marie Louise mit Napoleon 1810 zu verbinden. Jetzt war

5. Bd. 9 - S. 209

1846 - Braunschweig : Westermann
208 Sechstes Kap. Das Direktorin nt. Frankfurt, Würzburg, Nürnberg erobert, allenthalben schwere Brand- schaznngen cintreibend, und war in die Obcrpfalz gedrungen, mit seiner Linken den böhmischen Pässen nahend, mit der Rechten die Vereinigung mit Morcan suchend. In so großer Gefahr verordnctc Ocstreich den Ans- stand in Masse gegen den fnrchbaren Feind; aber da rettete eine kühne Be- wegung des Erzherzogs Karl Oestreich und Deutschland. Bisher hatten Warten sieben und Werneck gegen Jourdan's überlegene Hecresmacht nicht Stand halten mögen. Der Erzherzog selbst stritt gegen Moreau. Plözlich entzog er sich durch einen klug vorbereiteten Marsch diesem Gegner, ging mit 20,000 Mann Kerntruppcn bei Ingolstadt auf das linke Do- nannfcr, dann in Eilmärschen an der Altmühl hinauf, und stürzte bei Dei- ning auf Bernadotte (22. August), den er durch raschen Angriff be- siegte. Jvurdan, jezt im Rücken bedroht, weicht nach Amberg zurück, wird alldort geschlagen (24. August), und weicht nach Würzburg, wird er- eilt vom Erzherzog, von Neuem entscheidend geschlagen (3. Sept.), und flicht in wilder Auflösung bis hinter die Lahn, endlich, hier abermal besiegt (der tapfere General Marc ca u verlor dabei sein Leben) [17. Sept.), bis Düs- seldorf. Schweren Verlust an Menschen und Krregsgeräth hatte das schlecht disciplinirte Heer durch die Wuth der Landleute erlitten, die jezt rächend wider die fliehenden Räuber sich erhoben. Durch solche Zertrümmerung des jourdan'schen Heeres gerieth auch jenes, welches Moreau befehligte, in die äußerste Gefahr. Der Eroberer Südteutschlands, dessen Zorn abzuwenden den Rcichsständen kein Preis zu hoch gewesen (gleich nach seinen ersten Siegen hatten Würtcmbcrg und Baden, dann sämmtliche schwäbische Stände, Reichsstände und Prälaten einen Waffenstillstand erkauft (Juli) um 20 Millionen an Geld und unge- heuere Naturallieferungen; Friedensverträge mit den beiden ersten folgten bald nach (August), Würtemberg und Baden traten darin ihre Bcsizungcn auf dem linken Rhcinufer, auch die Rheininseln an Frankreich ab; 'endlich schloß auch Baiern zu Pfaffenhofen einen Waffenstillstand (7. Sept.) um den Preis von 10 Millionen an Geld, von viclnamigen Kriegsbedürfniflen und 20 Gemälden); der furchtbare Moreau sah jezt plözlich seinen linken Flügel entblößt, seine Verbindungen mit dem Rhein abgeschnitten, seinen Rücken bereits vonfeindcsschaarcn bedroht. Denn vom Niederrhein zogen die Sieger Jourdan's mit Macht herauf gegen Kehl, und bcsezt.cn die Pässe

6. Bd. 9 - S. 312

1846 - Braunschweig : Westermann
310 Achtes Kap. Von Errichtung des Bernadette auf der rechten Nhcinseite von Hannover heranzog, sodann den Main herauf gegen Würz bürg rückte, und sich mit den Bai er n un- ter Wrede und Deroi vereinte (2. Okt.). Jezt schlossen auch Würtcm- berg und Baden, deren Länder schnell überschwemmt waren, Bündniß mit Napoleon, und versprachen ihm, jenes 10,000, dieses 4000 Mann Hilss- truppen. Mit also verstärkter Macht stürzte Bonaparte aus die plözlich vom Sie- gestraum erwachenden Destre ich er. Mack, auf die Kunde von des Fein- des Nahen, hatte Halt zwischen Iller und Lech gemacht, vorzüglich an Ulm sich lehnend, und in dieser Stellung des russischen Hilssheercs harrend. Aber die Nüssen erschienen nicht. Ihr Marsch war einen Monat lang durch preußische Demonstrationen gehemmt worden. Denn Nichts war dem preußischen Kabinet angelegener, als den Durchmarsch der Russen durch sein neutrales Land zu verhindern. Ein starkes Heer bewachte deßhalb die ostpreußische Grenze. Indessen ward das schwach bcsezte Anspach ohne Widerstand von Bon aparte's Heerhausen durchzogen. Hunderttausend Franzosen eilten auf diesem kürzesten Wege durch preußisches Land den ge- täuschten Oestreichern in den Rücken (3. bis6. Okt.). Plözlich sah Mack sich umzingelt, seinen ganzen Kriegsplan zerstört, sein vortreffliches Heer derzer- nichtung preis. Nach einigen verlustvoüen Gefechten ward er eingeschlossen in Ulm. Der Erzherzog Ferdinand rettete sich mit der Reiterei durch gefahrvolle Flucht. Mack kapitulirte. Die Stadt und das Heer, noch 23,000 Mann stark, ergaben sich dem Sieger (17., 20. Okt.). Verschiedene flüchtige Heerhaufen geriethen gleichfalls in Gefangenschaft. E i n Schlag, zerschmetternder, als jener bei Marengo, warf Oestreich nieder. §. 6. Schlacht bei Austerliz. Das Benehmen Preußens. Denn von nun an hielt nichts mehr die Sieger aus. Die Russen zwar, unter Kutusow, waren endlich am Inn angekommen; aber sie waren zu schwach gegen den reißenden Strom. Die Franzosen, den Nachtrab der Fliehenden noch verschicdenemal schlagend, gelangten nach Wien (13. Nov.), dessen Schlüssel man ihnen entgegcntrug. An demselben Tage ward die Donau, aus deren linkem Ufer die Russen nach Mähren zogen, übersezt. Fürst Auersberg hatte vergessen, die Brücke abzubrechen. Die Rüsten

7. Bd. 9 - S. 133

1846 - Braunschweig : Westermann
132 ' Viertes Kap. Der Nationalkonvent. ihre befreite Grenze in's feindliche Land. Der General Montesquieu in Süden überfiel Savoyen (24. Scpt.), und eroberte es im Eilmärsche. Gleichzeitig nahm einer seiner Unterfeldherren, Anselme, Nizza mit der ganzen Grafschaft weg (28. Sept.). Die sardinischen Truppen wagten fast keinen Widerstand, die Bewohner, zumal in Savoyen, nahmen die Fran- ken jubelnd als Befreier auf. Die Ursache dieses (noch von der gesczgeben- dcn Nationalversammlung beschlossenen, wiewohl noch nicht förmlich erklärten) Krieges lag in der offenkundigen Befreundung des Königs von Sardinien mit den französischen Prinzen und mit den Aliirten von Pillniz, auch hatte derselbe allerjüngst den französischen Gesandten Semonville ans seinen Staaten vertrieben. Der Nationalkonvent, freilich im Widerspruche mit den frühern Erklärungen Frankreichs, daß cs keiner Eroberungen — nur der Frei- heit — begehre, vereinigte bald daraus Savoyen und Nizza, als Depar- temente des Montblanc und der Seealpen, mit der bereits nach ihren „natürlichen Grenzen" lüsternen Ncpublik (27. Nov. 1792 und 31. Jänner 1793). §.6. Custine. Dumouriez. Schlacht von Jemappe. Mehr noch, als dieser unerwartete Schlag erschreckte die Verbündeten der Einfall Cu stine's in Teutsch land. Mit 13,000 Mann, die er in Lan- dau gesammelt, erschien dieser Feldherr plözlich vor Spei er (30. Sept.), nahm dessen Bcsazung gefangen, und erbeutete die großen Magazine, die man daselbst aufgespeichert, aber — aus Fahrlässigkeit oder Fcindesverachtung — blosgestellt hatte. Von hier aus eilte er nach Worms, dann nach Mainz, und bekam diese wichtige Feste, Beherrscherin zweier Ströme und des Her- zens von Teutschland, durch bloss Drohuugcn in seine Gewalt. Leicht hätte er auch Koblenz, wo die Hauptmagazine der Preußen waren, nehmen und das Bedrängniß ihres zurückziehenden Heeres vollenden können. Aber er ging nach dem reichen Frankfurt, trieb daselbst und im Lande umher Brandschazungen ein, und verdarb also seine Zeit planlos, bis die Preußen von der Lahn herbeieilten, Frankfurt mit Sturm wegnahmen (2. Dez.), und die Frauken zurück über den Rhein warfen. Glorreicher war Dumouriez's Feldzug in Belgien, desien gegen Oestreich feindselige Stimmung zur Eroberung einlud. Achtzig taussnd republi- kanische Streiter, deren Gewaltshause gegen Mo ns rückte, während links und _

8. Bd. 9 - S. 311

1846 - Braunschweig : Westermann
309 Kaiserthnms bis zum Brand von Moskau. gesammelt batte. Aber indem Bonaparte durch seine drohende Stellung die Britten zur erschöpfendsten Anstrengung zwang, enthielt er sich klüglich eines Wagestücks, welches, bei der Herrschaft seiner Feinde zur See, selbst im Falle er ans englischem Boden siegte, sein abgeschnittenes Heer dem Untergange aussczte. Weit sicherer beugte er Britannien durch neue Triumphe auf dem Fest! a n d e. Also, nach den tauschenden Anstalten, und nachdem ein Theil des Heeres schon eingeschifft, Bonaparte persönlich in Boulogne erschienen war (3. Aug.), gab er plözlich den Befehl zur Wiederansschiffung und zum Marsche nach Teutschland (27. August). Dieselbe Richtung nahm das Heer von Holland unter Marmont und jenes von Hannover, jezt unter Ber- nadotte stehend. Davoust, Soult, Lannes und Ney befehligten die großen Abtheilungen des Heeres von Boulogne. Murat führte die ge- sammte Reiterei. Auch aus dem Inneren eilten Kriegsschaaren gegen den Rhein. Augereau rückte nach mit einem neu gesammelten Heere. An dreimal hunderttausend Gcwaffneter ergossen sich gegen oder über das süd- liche Teutschland. Indessen hatte das östreichische Heer am Inn, 80,000 Mann stark, diesen Fluß überschritten (8. Scpt.). Der Erzherzog Ferdinand, Sohn Desjenigen, welchem der Breisgau statt Modena's zu Theil geworden, befehligte es, unter ihm der General Mack, dessen Kriegstalent der Welttheil geehrt hatte. Die Fürsten Südteutschlauds, welche sich auf Seite Frankreichs zu neigen schienen, zur Koalition zu bringen, war seine nächste Bestimmung. Die dringendsten Aufforderungen ergingen darum an den Kur- fürsten von Baiern, dessen Antworten gewährend lauteten, aber dessen Schritte den Abfall verkündeten. Während die kostbare Zeit in Unterhand- lungen hinging, anfangs die Vereinigung der baicrischen Truppen mit jenen Oestreichs gefordert, sodann die Entwaffnung derselben gedroht und erst nach mancherlei Hin- und Herreden zur Gewalt geschritten ward, hatte der Kur- fürst selbst München verlassen (8. Sept.) und Würzburg erreicht, wohin seine Truppen ihm nacheilten. Jezt warf er sich Frankreich in die Arme. Dasselbe thaten Würtcmberg und Baden, sobald die französischen Trup- pen auf ihrem Gebiete standen. Denn schon war das Heer Napoleon's zu Straßburg, Mainz und auf anderen Punkten über den Rhein gegangen (23., 26. Sept.), während

9. Bd. 11 - S. 44

1846 - Braunschweig : Westermann
44 Erstes Hauptstück. der Erinnerung erhalten; der Freund und Beschützer des großen Dichters, Großherzog Karl August, wurde in ganz Deutschland gestiert, als er mit weiser Milde und Großmuth das Aufstreben eines kräftigen und freien Ju- gendlcbens aus der Landesuniversität der sächsischen Herzogthümcr, Jena, be- günstigte. Dem Drange der Demagogenverfolgung, der von den großen Hö- fen ausging, vermochte aber auch er, ungeachtet seiner bessern Einsicht, nicht zu widerstehen. Als die allgemeine deutsche Burschenschaft aufgehoben, Oken von seinem Lehrstuhle vertrieben und seinen Freunden Fries und Luden die Freiheit der Vorlesungen entzogen war, schwand der Schimmer, der in den Augen der Jugend Jena als den vornehmsten Sitz deutscher Wissenschaft er- scheinen ließ, schnell dahin; und der sächsischen Hcrzogthümer geschah außer- halb ihrer Grenzen kaum wieder eine Erwähnung, bis der am 11. Februar 1823 erfolgte Tod des letzten Herzogs von Sachsen-Gotha-Altenburg einen Erbfolgestrcit zwischen den drei nächst verwandten Linien Sachsen-Meiningen, Hildburghaustn und Koburg hervorrief, der länger als Jahr und Tag die Federn der gelehrtesten Publicisten in Bewegung setzte und der endlich durch einen unter königlich-sächsischer Vermittlung am 13. November 1826 geschlosse- nen Vertrag dahin entschieden wurde, daß der bisher in Hildburghaustn re- gierende Zweig auf alle seine früheren Besitzungen verzichtete und dagegen das Hcrzogthum Altenburg mit Ausnahme einiger zerstreut liegender Ortschaf- ten, so wie einige Dörfer in dem bisher mit Koburg vereinigten Fürstenthuine Saatfeld erhielt, dem Herzoge von Meiningen der größte Theil des hildbnrg- hausischcn Landes und der Nest des Fürstenthumes Saalfeld zugetheilt wurde und beinahe das ganze Herzogthum Gotha nebst zwei hildburghausischcn Aemtern an Koburg fiel. Häufiger genannt, als irgend ein anderes der kleineren deutschen Lande, wurde das Herzogthum Braunschweig, aber nur in Folge einer unglücklichen Verkettung von Umständen, welche im Verlaufe eine noch unglücklichere Zu- kunft hcraufführcn sollten. Der heldenmüthigc Herzog Friedrich Wilhelm war bei Quatrebras im Kampfe für Deutschlands Freiheit gefallen und hatte zwei minderjährige Prinzen, die jungen Herzoge Karl und Wilhelm, hinterlassen. Für den ersten übernahm, als Haupt des Hauses, der Prinz Regent von England die vormundschaftliche Regierung, der aber kaum Zeit hatte, sich um seine hannoverschen Lande, viel weniger um das seiner Obhut vertraute Braun- schweig zu bekümmern. Die Seele der Verwaltung in Braunschweig, wie in

10. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 329

1871 - Braunschweig : Wreden
— 329 — gar bald wieder seine alten Feinde gegen ihn unter die Waffen. England, dem Napoleon am meisten grollte, hatte eine neue Coalition oder Verbindung zwischen Oesterreich und Rußland gegen Frankreich zu Stande gebracht (1805). Statt nun aber nach Italien zu ziehen, wohin Kaiser Franz sein Hauptheer unter dem Erzherzog Karl gesandt hatte, brach der französische Kaiser mit Sturmeseile nach Deutschland auf, vereinigte sich hier mit Baden, Würtemberg und Bayern und rückte in Wien ein, ehe man sich's versah. Daraus wandte er sich rasch nach Mähren, wo die Oesterreicher sich mit den Russen vereinigt hatten. Die beiden Kaiser, Franz und Alexander, waren selbst bei ihren Truppen, um sie durch ihre Gegenwart anzufeuern. Am 2. December 1805 kam es bei Austerlitz, unweit Brünn, zu einer blutigen Schlacht, in welcher indeß die Verbündeten völlig geschlagen wurden. Der linke russische Flügel wollte sich über einen gefrorenen See retten, da aber ließ Napoleon das Eis durch Kanonenkugeln zerschmettern und mehrere Tausende der besten Soldaten versanken rettungslos. Bekümmert und niedergeschlagen mußte nun Kaiser Franz den Preßbnrger Frieden schließen (26. December 1805), worin Oesterreich Venedig, ganz Tirol und seine Besitzungen in Schwaben verlor, mit welchen Napoleon seine Bundesgenossen, Baden, Würtemberg und Bayern, beschenkte. Zugleich wurde den Kurfürsten von Bayern und Würtemberg die Königs würde mit voller Unabhängigkeit von Kaiser und Reich ertheilt und der deutsche Reichsverband somit immer mehr zerrissen. Um aber die Schmach unseres so tief gebeugten Vaterlandes zu vollenden, stiftete Napoleon bald darauf den Rheinbund, durch welchen vorerst sechszehn deutsche Fürsten von Kaiser und Reich sich lossagten und Napoleon als ihren Protector (Beschützer) anerkannten. Für diesen Schutz versprachen sie, ihm mit 63,000 Mann in allen seinen Kriegen beizustehen. Da legte Franz Ii. den deutschen Kaisertitel, der nun keinen Sinn mehr hatte, ab und führte feit dem 6. August 1806 den schon 1804 angenommenen Titel Franz I., Kaiser von Oesterreich. So endete das tausendjährige deutsche Reich. Napoleon aber, der Zerstörer desselben, nannte sich stolz den Nachfolger Karls des Großen. Der Uebermuth des Eroberers kannte nun keine Grenzen mehr. Länder und Kronen verschenkte er wie feile Waaren an feine Verwandten und Generale. Seinen Bruder Joseph fetzte er zum König von Neapel ein, fein Bruder Ludwig wurde König von Holland; der General Mürat, ein ehemaliger Koch, dann Napoleons Schwager, wurde Großherzog von Berg am Rhein. 110. Preußens und Deutschlands Fall. Friedrichs des Großen Nachfolger, Friedrich Wilhelm Ii. (1786—1797), ließ sich während feiner Regierung die Verbesserung des Ackerbaues, der Gewerbe, die Erhöhung der Volksbildung, die Beförderung des Handels und die Vermehrung des Heeres angelegen sein. Aber in einem Feldzuge gegen Frankreich von 17c* 2 an hatten seine Heere kein
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