Erläuterungen zu den geschichtlichen Bildern.
1. Die Burg Hohenzollern, die Wiege des preußischen Königshauses, ist auf
einem 870 m hohen Berge in grauer Vorzeit erbaut. Nach fast gänzlichem Verfall wurde
der Wiederaufbau der Burg veranlaßt durch Friedrich Wilhelm Iv. Seit 1850 gehört
sie mit den Hohenzollernfchen Landen zu Preußen.
2. Die Burg zu Nürnberg war lange Zeit der Sitz der Burggrafen aus dem
Haufe der Hohenzollern (Friedrich Vi. von Hohenzollern — erster Kurfürst von Branden-
bürg), sie ist 1204 erbaut, 1520 bedeutend erweitert worden; rechts auf dem Bilde erblickt
man den Turm Lueg ins Land, daneben den uralten Heidenturm. Im Burghofe steht
«in Lindenbaum (hier nicht sichtbar), der 700 Jahre alt sein soll.
3. Der Grund zum k ö n i g l. S ch l o f f e zu Berlin wurde schon von Kurfürst Friedrich Ii.
gelegt; vollendet ist es unter König Friedrich I. durch Schlüter, den Schöpfer des Reiter-
standbildes des Großen Kurfürsten.
4. Die Marien bürg ist wohl der schönste weltliche Bau in gotischem Stile; sie
wurde in den Jahren 1276—1341 erbaut, war von 1309—1457 Sitz der Hochmeister der
Deutschritter, wurde dann von den Polen genommen und kam 1772 an Preußen. Lange
Zeit wurde das schöne Schloß als Getreidespeicher benutzt, bis 1817 die Wiederherstellung
begann, an welcher in unsern Tagen durch die preußische Regierung mit ganz besonderm
Eifer gearbeitet wird.
5. Die Wartburg bei Eisenach wurde im 11. Jahrh, auf steiler Höhe erbaut.
Der Zugang ist durch einen Turm geschützt. In der Mitte erhebt sich der Hauptturm.
Das Hauptgebäude ist das unter Nr. 21 dargestellte Landgrafenhaus (Herrenhaus),
im romanischen Stile. Der regierende Großherzog von Sachsen-Weimar hat die Burg
in ihrer ursprünglichen Gestalt und Pracht wiederherstellen lassen. Hierher verlegt die
Sage den „Sängerkrieg", aus ihr ward die heil. Elisabeth verstoßen, und hier begann
Luther seine Bibelübersetzung.
0. Weiherhaus Gleishammer bei Nürnberg stellt ein befestigtes Landhaus dar,
das durch Zugbrücke und Brückenkopf geschützt wurde.
18. Heilbronn, am Neckar und am Fuße des Wartberges gelegen, hat heut noch
durch seine verzierten Giebel, engen Straßen und spitzen Türme mittelalterlichen Cha-
rakter, obgleich an die Stelle der ehemaligen Gräben, Zwinger und Festungsmauern jetzt
schöne Baumanlagen getreten sind. An der prächtigen St. Kilianskirche wurde über 500
Jahre (1019—1529) gebaut. Die über den Neckar führende steinerne Brücke wurde 1691
zerstört. Wie jetzt, 'war auch schon vor 300 Jahren der Schiffahrtsverkehr hier sehr
rege. Der Ort wird schon 741 erwähnt.
19. Der Dom zu Worms wurde um das Jahr 1100 erbaut. Das Schiff ist
150 m lang und über 30 m breit. 4 Rundtürme zieren ihn. Im Innern wirkt er
mächtig durch seine große Einfachheit.
20. Der Dom zu Köln nimmt unter den Gotteshäusern Deutschlands die erste
Stelle ein. Sein Grundriß zeigt (wie der aller Kirchen des Mittelalters) Kreuzesform.
60 in hoch ist das Mittelschiff, die Länge des Gebäudes beträgt 130, die Breite über
40 in. Die Höhe der Türme 144 m. Begonnen wnrde der Bau 1248, mit Unter-
brechungen fortgesetzt bis 1499; das herrliche Bauwerk ging dann dem Verfall entgegen;
von 1824 an aber wurde es nicht nur in früherer Pracht wieder hergestellt, sondern auch
der zweite Turm vollendet; 1880 erfolgte die Einweihung im Beisein Kaiser Wilhelms.
22. Das Rathaus zu Braunschweig ist ein Bau im zierlichsten gotischen Stile
von ungemein malerischer Wirkung mit einem Laubengange, über dem lebensgroße
Standbilder von Welfensürsten aufgestellt find.
23. Das Zeughaus in Danzig ist eine der nennenswertesten Renaissancebauten,
an denen Danzig so reich ist.
24. Das Zeughaus in Berlin, dessen Bau 1685 begonnen wurde, ist die Ruhmes-
halle Preußens, in der Siegestrophäen des Heeres aufbewahrt werden.
25. Das Hermannsdenkmal. Eine Säulenhalle trägt das etwa 19 in hohe
Standbild Hermanns. Das ganze Denkmal hat eine Höhe von 50 m.
26. Das Brandenburger Thor, 1789 unter Friedrich Wilhelm Ii. erbaut, ist ein
überaus wirkungsvolles, einem athenischen Thore nachgebildetes Bauwerk. 1806 ließ
Napoleon die oben stehende Siegesgöttin nach Paris bringen, doch wurde sie 1814 von
Blücher zurückgebracht.
To.. ^1" r->a^ Nationaldenkmal auf dem Niederwald, im herrlichen Rheingau bei
Büdesheim errichtet, erinnert an die glorreichen Kämpfe von 1870 und 71 und ist ein
Wahrzeichen der neuen deutschen Einigung.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Vi Friedrich Lindenbaum Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_I. Elisabeth Weiherhaus_Gleishammer Wilhelms Wilhelms Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Burg Berlin Wartburg Eisenach Sachsen-Weimar Nürnberg Heilbronn Worms Deutschlands Danzig Berlin Paris Niederwald Rheingau Büdesheim
Fig. 1. Die östliche Halbkugel. Fig. 2. Die westliche Halbkugel.
Die Erde ist eine Kugel. Die Oberfläche derselben besteht aus Land (|) und Wasser (f). Auf der östlichen Halbkugel liegen die
Erdteile: Europa, Asien und Afrika; auf der westlichen- Amerika und Australien. Die 5 Hauptmeere heißen: 1. Der Große oder Stille
Ozean, 2. der Atlantische Ozean, 3. der Indische Ozean, 4. das Nördliche und 5. das Südliche Eismeer.
Die Karte aus dem Titel.,zeigt die 5 Zonen: die heiße Zone, die nördliche gemäßigte und die südliche gemäßigte, die nördliche
kalte und die südliche kalte Zone. Äquator, 2 Wendekreise, 2 Polarkreise, Nordpol, Südpol.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Amerika Australien Atlantische_Ozean
Einführung in das Verständnis der Karte.
3
die braune Farbe wie-
dergegeben; je höher
diese Erhebungen sind,
um so dunkelbrauner
werden sie gemalt.
Zeige auf den
Karten Fig. 4 und 7:
Fluß, rechtes und lin-
res Ufer, Nebenfluß,
Quelle, Mündung,
Inseln, Halbinseln,
Sandhügel, eine steile
Gebirgswand, ein be-
waldetes Gebirge, ei-
ne Landzunge, eine
Meerenge!
Werden mehrere sol-
che in Karten verwandelte
Bilder aneinandergereiht,
so entsteht die Karte eines
Landes oder Erdteils. —
Man ist übereingekom-
men, das von einem Orte
nach Norden zu Gelegene
aus der Karte oberhalb
dieses Ortes, das südlicher
Gelegene ttnterhalbdes-
selben zu zeichnen; die öst-
liche Seite eines Landes
liegt darum auf der Karte
rechts vom Beschauer, die
westliche links. — Oben
sagt man von Gebirgen,
Hochländern, Flußquellen,
unten von Tiesland,
Mündung und Meer.
Stellt man Karten
von ganzen Ländern her,
so dürfen aus diesen nur
die Hauptsachen verklei-
nert gezeichnet werden, Ne-
bensachen läßt man weg.
Die Ortschaften bezeichnet
man nur mit schwarzen
Kreisen oder Punkten. Die
kleinen Städte und Dörser
müssen weggelassen wer-
den. Die Gegenstände
iflüsse, Länder :c.) wer-
den auf den Karten tau-
send-, auch millionenmal
kleiner gezeichnet, als sie
in Wirklichkeit sind. —
Auf der Karte von Eu-
ropa steht in einer Ecke
1 : 49 000 000, d.h.die
Gegenstände sind nur
in dem vierzigmillionsten
Teil ihrer wirklichen
Größe dargestellt.
1*
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TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
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Australien und Polynesien.
13
Der Erdteil besteht aus dem Festland Australien (früher Neuholland genannt»
und den australischen Inseln, welche man auch mit dem Ausdruck Polynesien bezeichnet
9 Mill. qkm und 4 Mill. E.
Zum inneren Jnselkranze gehören! 1. Neu-Guinea (zum Teil deutsch), 2. Neu-
Britannien (deutsch). 3. Neu-Kaledonien, 4. Neu-Seelaud und 5. Tasmauia. Die übrigen
Inseln gehören zur äußeren Inselwelt.
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Zur Flußkunde.
Zur Erläuterung der Vilder.
Bild Nr. 1 zeigt die Hauptformen der Erdoberfläche und ist besonders bei dem
Abschnitte: „Die Erde im allgemeinen" zur Veranschaulichung der geographischen
Grundbegriffe, sowie zur Einführung in das Kartenverständnis zu verwerten. Die Bilder-
Nr. 2—6 geben die Entwicklungsgeschichte eines Flusses. Die inselreiche Delta-
mündung des Nils (Nr. 6) zeigt auf den abgelagerten Schlammmassen eine üppige
Pflanzenwelt (vorzugsweise Gräser) und zahlreiche Sumpfvögel. Doch nicht nur das fließende,
sondern auch das Niederschlagswasser verändert fortwährend die Gestalt der Erdoberfläche.
Zeugnis davon geben die zerklüfteten Felsmassen der Kreideküste auf Rügen (Nr. 7).
Das Meerwasser bringt Sand an die Küsten, der Wind hebt ihn auf und formt ihn zu
Dünen, die oft wechselnde Gestalt und Lage zeigen (Nr. 7). Bild Nr. 8 führt uns in die
Alpen und zeigt die Beschaffenheit eines Gletschers. Die Bilder Nr. 9 u. 19 stellen die
Wirksamkeit vulkauischer Kräfte im Erdinnern und die damit verbundene Einwir-
kung auf die Gestaltung der Erdoberfläche dar. Die Bilder Nr. 11—18 sind typische
Landschaften aus verschiedenen Erdteilen u. Zonen. Sie veranschaulichen nicht nur Er-
scheinungsformen wie Ebene, Mittel -n. Hochgebirge, sondern zeigen auch die Vege-
tation in ihrem ärmlichsten Gewände (Polarlandschaft u. Wüste), sowie in ihrer
üppigsten Fülle (Dschungeln, Urwald), weisen auch mehrfach auf Beschäftigung,
Wohnungen und Verkehrsmittel der Menschen hin. Die Lebensfülle im tropischen
Ozean schildern die Korallenbauten an der Ostküste Australiens (Bild Nr. 19).
Den menschlichen Wohnungen der Naturvölker sind 4 Bilder gewidmet
(Nr. 29—23). Sic veranschaulichen das allmähliche Aufsteigen vom bloßen Zelt, nämlich
von der Rinden- und Fellhütte der Indianer, Wigwam genannt, zu den primitiven „Win-
kel-" oder viereckigen B auten (Temben) Jnnerasrikas, die den Übergang zu unfern Wohn-
Häusern bilden.
2. Huesse, durch sickerndes Wasser gebildet.
3. Schichtquesse.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Einführung in das Verständnis der Karte.
Nebenstehend er-
blicken wir in Fig. 3
u. 5 zwei Bilder, wel-
che der Tafel: Haupt-
formen der Erdober-
fläche lfig. 1 der geo-
graphischen Bilder)
entnommen sind. Es
sind zwei Landschaften,
von der Seite gesehen,
Seitenansichten. —
Fig. 6 zeigt uns die-
selbe Landschaft wie
Fig. 5, aber von oben
gesehen, so, wie ein
Vogel dieselbe erblickt,
oder wie wir sie sehen
würden, wenn wir et-
wa von einem hohen
Turme oder einem
Luftballon herabschau-
en könnten. Ein sol-
ches Bild aus der
Vogelschau zeigt uns
die Gegenstände von
oben und auch zum
Teil von der andern
Seite, die uns bei
der Seitenansicht ver-
borgen bleibt.
Könnten wir uns
hoch genug erheben,
so würden uns die
roten Dächer der Häu-
ser nur als rote Flecke,
die grünen Auen als
grüne Flächen, die
Wälder als dunklere
Teile, die Flüsse als
glänzende Bänder und
die Wege und Eisen-
bahnen als gerade
oder gebogene Linien
erscheinen.
Fig. 4 und 7 sind
Kartenbilder. Die
Kartenzeichner malen
das Wasser mit blauer
Farbe, die gebogenen
blauen Linien stellen
fließendes, die blau-
en Flächen stehendes
Wasser (Teiche, Seen.
Meere. Buchten) vor.
Die gelblich-grünen
Flächen bezeichnen ebe-
nes Land, die dunk-
len Flächen die Wäl-
der. Die Hügel, Ber-
ge, Gebirge sind durch
Fig. 5. Seitenansicht.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]