Alte Geschichte.
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(n. 366; Diodor 5, 66. 68; vergl. Thukyd. 1, 3? Voss
2, 407 f.) Sagen von Fremdlingen, welche sich in Gr. angesiedelt und
auf dessen Civilisation Einfluß gehabt haben sollen, und die bunten Mi-
schungen auswärtiger und einheimischer Mythen erklärt werden. So sol-
len aus Aegypten Kekrops [[1580?] mit einer saitischen? Kolonie nach
Attika, welches durch sie regelmäßigen Gottesdienst, Ackerbau und Grund-
lage einer Rechtsverfassung erhalten habe; und der Achaiische Danaos
(Herod. 2, 91), Anherr der Perfiden [1530?], mit Landleuten, in
künstlicher Bewässerung der Wiesen und Aecker erfahren, nach Argos ge-
kommen seyn; so soll sich Kadmos [nach 1500?] mit phönikisch-ägyp-
tischen Kolonisten, in verschiedenen Zügen auf mehren Wegen anlan-
gend in Boiotien gesetzt, den delphischen Orakeldienst, Bergbau (Reich-
thum aus thrakischen Bergen, namentlich dem paionischen Pangaios?
Strabon 14 S. 998 Alm.), Metallbearbeitung, Handel, auch (als prie-
sterliches Familiengeheimniß?) Kenntniß der Buchstabenschrift eingeführt
haben, was eine Hellen. Mythe von dem altpelasg. K. seyn kann; so ge-
langte am spätesten [1400? oder 1350?] der, durch Gewalttätigkeiten
und schauderhafte Unfälle seiner Nachkommenschaft berühmte Mysier Pe-
lops, Sohn des Tantalos, mit Schätzen, Gebräuchen und Religion-
vorstellungen Phrygiens, nach dem Peloponnesos. Es wird darüber ge-
stritten, ob durch diesen Zusammenfluß fremder, im örtlichen Volkgeiste
tief wurzelnder und dadurch einheimisches Leben empfangender Eigen-
thümlichkeiten, und die daraus hervorgehenden Reibungen und Verschmel-
zungen, oder vielmehr durch freye eigenthümliche und lange nachher mit
ähnlichen Erscheinungen des Auslandes verglichene und in willkührlichen
Zusammenhang gebrachte Nationalentwickelung unter einem milden Him-
melstriche, in einer das Erwachen und die Nahrung der Einbildungkrast
begünstigenden Natur, auf einem angestrengte Arbeit erheischenden, beharr-
lichem Fleiße dankbaren Boden, sich das cörperlich und geistig schön ge-
artete Volk aus seiner von Göttersprüchen und Priesterleitung abhängi-
gen Kindheit in kleineren Kreisen zur Oeffentlichkeit des Lebens, zum Ge-
nuß und Kunstsinn, zur Freyheit, und in Jahrhunderte lang fortgesetzter,
durch Leiden und Gefahren angeregter und erkräftigter politischer Gestal-
tung, zur höchsten Blüthe veredelter Sinnlichkeit und gesellschaftlicher Bil-
dung erhoben habe?
Die Hellenen, Nachkommen des Deukalion in Thessalien, be-
mächtigten sich in dem Zeiträume von zwey Jahrhunderten [1600? —-
1300] des größeren Theiles von Griechenland; ihre an Familien- und
Ort-Sagen, so wie an Deutungen und sprachliche Ableitungen ange-
knüpfte Geschichte hat alle Kennzeichen der mit Wirklichkeit fast verscholle-
ner Vergangenheit verschwisterten, großen Theiles religiösen, Mythe,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Germanien
wir den König Krösus kennen lernten, den westlichen Theil des ehemaligen
großen persischen Reiches, nämlich Mesopotamien (zwischen Euphrat
und Tigris), Syrien (südwestlich vom Euphrat), Phonicien, Palästina
und einen Theil Arabiens bis an die Landenge von Suez in sich.
Im Süden war den Römern die ganze Nordküste Afrika's, d. h. alles
damals bekannte Land dieses Erdtheils von den Mündungen des Nil
an bis zur Straße von Gibraltar, unterworfen. Die weiteste Aus-
dehnung, von der Hauptstadt aus gerechnet, hatte das Reich nach Osten
und nach Westen; am geringsten war sie nach Norden; denn rechts
vom Rhein und links von der Donau, d. h. im jetzigen Deutschland,
wohnten Völkerschaften, die von den Römern trotz wiederholter Ver-
suche nicht unterjocht werden konnten, die Germanen. Diese, von
denen wir Deutsche unsere Abkunft herleiten, müssen wir etwas genauer
kennen lernen und dann sehen, mit welchem Heldensinne sie das römische
Joch, das ihnen aufgelegt werden sollte, zerbrachen.
Vii. Die alten Deutschen.
tz 47. Die Völker, von denen jetzt erzählt werden soll, heißen
Germanen, d. h. eigentlich Wehrmänner, Kriegsmänner, denn der
Krieg galt ihnen als die würdigste Beschäftigung des Mannes; das
Land, in welchem sie wohnten, hieß Germania. Dieses war aber
von dem jetzigen Deutschland sehr verschieden. Die Flüsse, welche
Deutschland jetzt durchströmen, hatte es freilich auch schon damals;
nur sämmtliche Kanäle sind das Werk späterer Geschlechter. Gebirge
sind weder versunken, noch sind neue hinzu gekommen; aber die großen
dichten Wälder, von denen die Alten berichten, sind zum Theil gänzlich
verschwunden und das Klima hat dadurch eine merkliche Veränderung
erlitten. Jene undurchdringlichen Waldungen hinderten nämlich die
Wirkung der Sonnenstrahlen und bewirkten ein leichteres Niederschlagen
der Nebel; darum war die Luft rauher, die Flüsse waren wasserreicher,
das Klima war im Allgemeinen weniger freundlich, als jetzt. Sagte
man doch gar: in Deutschland gebe es nur drei Jahreszeiten, nämlich
Frühling, Sommer und Winter; vom Herbste kenne man weder den
Namen noch auch seine reichen Gaben. Deshalb brachte aber das
Land doch hervor, was zum Unterhalte der Bewohner nöthig war.
Roggen, Gerste und Hafer wurden angebaut und aus der Gerste wurde
ein wohlschmeckendes Getränk bereitet; an Baumfrüchten fehlte es nicht
ganz, aber die Obstarten, welche in dem alten Germanien wuchsen,
würden uns sehr unschmackhaft Vorkommen; vor allen Früchten zeich-
neten sich die Rettige aus, die eine ungewöhnliche Größe erhielten, so
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Mesopotamien Syrien Palästina Arabiens Suez Gibraltar Rhein Donau Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Germanien
Sorge für sein Land
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Gestalt, brachte ihn um manche Vortheile, wendete ihm aber dafür
andere bedeutendere zu. Zwar beschrankte er die Einfuhr fremder
Maaren, allein dadurch nöthigte er seine Unterthanen, alles Das, was
sie sonst aus der Fremde erhalten hatten, lieber selbst zu verfertigen.
Anfangs sielen freilich viele Maaren, welche man vordem aus Paris
und London bezogen hatte, minder gefällig aus, als die französischen
und englischen; aber die Handwerker und Künstler erwarben sich immer
mehr Geschicklichkeit, so daß ihre Leistungen denen der Fremden nicht
lange nachstandcn. Dadurch erreichte Friedrich einen doppelten Vor-
.heil: einesthcils wurden viel mehr Hände beschäftigt und durch diesen
regeren Fleiß ward größerer Wohlstand gefördert; anderntheils blieb das
Geld, welches sonst in fremde Länder ging, bei diesen Einschränkungen
des Handels im Lande. Innerhalb der preußischen Länder wurde der
Verkehr begünstiget durch die Anlegung des Plauen'schen Kanals, der
die Elbe mit der Havel verband, und des Finow-Kanals, der wie-
derum eine Verbindung der Havel mit der Oder herstellte, so daß eine
ununterbrochene Schifffahrt von Schlesien aus bis in die Nordsee und
wiederum von der mittleren Elbe bis in die Ostsee möglich ward. Den
Handwerkern wurden neue Wege der Betriebsamkeit gezeigt; könig-
liche Unterstützungen flössen ihnen in reichem Maße zu. Der Land-
bau ward begünstigt. Vom Seidenbau versprach man sich reichen
Gewinn, darum wurde die Anpflanzung von Maulbeerbäumen und
die Pflege der Seidenraupe empfohlen. Zur Verbesserung der Schä-
fereien ließ der König Widder aus Spanien kommen, daß auch edlere
Wolle im Lande erzeugt werden könne. Es ist kaum glaublich, wie
weit hierin die Sorge Friedrichs ging. In dem fruchtbaren Schlesien
gab es damals noch eine große Menge von Stiftern und Klöstern und
zu vielen derselben gehörten Ländereien. Wenn neue Aebte gewählt
wurden, so pflegte der König dieselben nicht eher zu bestätigen, als bis
sie ihm das Versprechen gegeben hatten, daß sie den Ertrag der Stifts-
gütec verbessern, Weinstöcke, Eichen, Maulbeerbäume und Kartoffeln
pflanzen, Bienengärten anlegen, die Schafzucht und den Seidenbau
befördern wollten.
§ 198. Nichts war dem Könige zu groß, nichts zu klein; wo nur
immer ein Hoffnungsstrahl schimmerte, daß etwas zum Wohle des ge-
sammlen Staates oder einzelner Stände geschehen könne, dahin richtete
sich sein Auge. Eins nur ist zu bewundern, wie es ihm möglich ward,
so viel des Großen zu vollbringen und auch im Kleinen groß zu er-
scheinen. Fester Wille und eine bestimmte Zeiteintheilung waren ihm
die wesentlichsten Förderungsmittel. Es ist wol der Mühe werth, ein-
mal etwas genauer zu betrachten, wie ein großer König seine Zeit ein-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Paris London Nordsee Ostsee Spanien Friedrichs Weinstöcke
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Hirtenleben. Chinesen. Indier.
ihnen aus in den Krieg, verbündet sich mit andern Fürsten, schlägt
andere verbündete Könige in die Flucht und verfügt über die reiche
Beute (1. Mos. 14, 14—24).
Gefiel es einer solchen Hirtengesellschaft an Einem Orte so, daß
sie wegen der guten Weideplätze für immer an demselben bleiben woll-
ten, so ließen sich die Heerdenbesi'tzer nieder, baueten Hütten, lernten
den Acker bestellen, gründeten Städte, ordneten Obrigkeiten an, trafen
allerlei nothwendige Einrichtungen, trieben Handwerke und Gewerbe
und legten den Grund zu den Staaten. Diese kleinen Staaten und
ihre Bürger bildeten sich entweder immer weiter aus oder sie blieben
auf der niederen Stufe der Bildung stehen und verloren sich bald als
eine Beute der stärkeren.
, Chinesen. Indier. Assyrer.
§ 2, Von dem Mittlern Asien aus verbreiteten sich die Menschen
nach allen Richtungen hin, doch am wenigsten gegen Norden, wegen
der Rauhheit des Klima. Sehr bald mochten sie dahin ziehen, wo die
Sonne aufzugehen schien, d. h. nach Osten. So gelangten sie in das
heutige China. In gleicher Weise boten die Gegenden im Süden
mancherlei Reize dar, und die beiden großen Halbinseln, welche das
indische Reich umfaßt, erhielten früh zahlreiche Bevölkerung. Hier
ist der Boden so fruchtbar, daß ihm vielleicht auf der ganzen Erde
kein anderer gleich kommt; der Himmel ist heiter, das Klima mild, die
edelsten Getreidearten (z. B. Reiß) gedeihen bei geringer Pflege, Kokos-
nüsse und Datteln erzeugt das Land von selbst, zu fast unglaub-
licher Höhe erheben sich die Palmen mit ihrem schlanken Stamme und
dem weithin ragenden schattenreichen Wipfel. Wo ein freundliches
Leben über die ganze Natur hin erglänzte, da war auch den Menschen
wohl, es entfalteten sich die Kräfte ihres Geistes; sie schlossen sich zu-
sammen in größere Vereine, in Staaten. Viel Denkwürdiges mag ge-
schehen sein, aber auf unsere Zeit ist nur dürftige Kunde gekommen,
welche der erste Geschichts-Unterricht mit Stillschweigen übergehen
muß. — Im Westen von Indien entstanden wieder andere Reiche.
Mehrere derselben sind uns schon aus der heiligen Schrift bekannt.
Zu den bedeutenderen gehörten das assyrische und das babyloni-
sche. Als Gründer des assyrischen Reiches wird der König Ninus
bezeichnet. Dieser lebte ungefähr 2000 I. v. Chr. An ihn erinnert
der Name einer Stadt, die wir aus der Geschichte des Propheten Jo-
nas kennen, nämlich Ninive, das Ninus erbaut haben soll. Nach dem
Tode dieses Königs übernahm seine Gemahlin, Semiramis, die Re-
gierung. Unter ihr, die mit männlichem Geiste und mit männlicher
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: China Indien König_Ninus Ninive