Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 222

1911 - Breslau : Hirt
222 Die neueste Zeit. Erffnung des ersten hier abgehaltenen Parlaments das Werk seines Lebens, die Einigung Italiens, fr vollendet. Die Unabhngigkeit des Papsttums wurde durch das Garantiegesetz" gesichert. Schwieriger war es, die innere Ordnung herzustellen. Die glck-liche Einigung des Landes hatte dem Lande eine groe Schuldenlast auf-geladen, und erst vor kurzem ist es gelungen, die Finanzen in Ordnung zu bringen. Die Beziehungen zu Frankreich gestalteten sich ungnstig. Als 1881 die Republik das Gebiet von Tunis besetzte, das Italien zu seiner Jnter-essensphre rechnete, nherte sich die Regierung der deutschen und der sterreichischen und schlo mit ihnen 1883 ein Bndnis. Frankreichs Kn-digung des Handelsvertrags schlug dem Handel Italiens schwere Wunden. 1885 besetzte Italien den Hafen Massaua am Roten Meere, aber erst nach groen Opfern gelang es, die Kolonie Eritrea hier einzu-richten. Als es 1896 Abessinien angriff, erlitten seine Truppen mehrere sehr schwere Niederlagen, und es mute sich mit dem Kstengebiete begngen. Da sich die Bevlkerung trotz starker Auswanderung sehr vermehrt und im Lande nicht gengend Arbeit findet, ist Unzufriedenheit weitver-breitet; sie hat sich wiederholt, zumal auf Sizilien, in Unruhen geuert. Umberto (18781900), der Nachfolger Viktor Emanuels, erlag in Monza dem Attentat eines Anarchisten. Ihm folgte Viktoremanneliii.; unter seiner Regierung bewegt sich das Land in aufsteigender Entwicklung. 135. Frankreich. In Frankreich hat sich die Republik, die am 1. Mrz 1871 durch einen Beschlu der Nationalversammlung zu Bordeaux endgltig als die Regierungsform Frankreichs angenommen worden war, bis jetzt erhalten, und das reiche Land hat die Leiden des Krieges schnell berwunden. Der Wunsch, an Deutschland Rache zu nehmen, ist noch nicht erloschen. Die Republik ist zu einer der grten Militrmchte geworden und besitzt eine starke Flotte. Seit 1880 etwa hat Frankreich angefangen, sich ein Kolonial-reich zu schaffen. Es verstrkte seine Stellung in Nordafrika durch die Besitzergreifung von Tunis und brachte Westafrika nrdlich vom Kongo zum grten Teile an sich, erwarb nicht ohne groe Opfer Tong-king und Annam in Hinterindien (1884) und Madagaskar (1896). Seine Stellung im Mittelmeer ist durch einen Vertrag mit England geregelt. 136. England im 19. Jahrhundert. Nach der napoleonischen Zeit war England der reichste Staat in Europa, dessen Industrie und Handel die Mrkte beherrschte. Aus seiner inneren Entwicklung mgen folgende Punkte hervor-gehoben werden: 1801 kam die Union zwischen Grobritannien und Irland zustande; doch blieb ein scharfer Gegensatz zwischen der irischen Bevlkerung und den herrschenden Englndern bestehen.

2. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 227

1911 - Breslau : Hirt
Die brigen Gromchte der Gegenwart. 227 (18811894) stellte den starren Despotismus wieder her und sttzte sich auf die grorussische, allen Fremden feindliche Bewegung und die griechische Kirche. Es wurde der Versuch gemacht, die zum Reiche gehrenden nichtrussischen Völker auf gewaltsame Weise zu russifiziereu. Nikolaus Ii. behielt dies System bis zum Ausbruch der russischen Revolution (1905) bei, die jetzt noch nicht als beendet gelten kann. uere Geschichte. 18771878 der Krieg gegen die Trkei. Rußland benutzte Wirren, die auf der Balkanhalbinsel ausgebrochen waren, um sich einzumischen. Serbien und Montenegro untersttzten einen Aufstand in der Herzegowina und in Bulgarien gegen die Trkei. Als diese siegreich war, verlangte Rußland von der Pforte die Einfhrung von Reformen und erklrte, da seine Bemhungen ergebnislos blieben, im Bunde mit Rumnien den Krieg. Seine Heere berschritten die Donau und rckten unter groen Schwierigkeiten nach blutigen Kmpfen am Schipkapa und vor der von Osman Pascha tapfer verteidigten Festung Plewna (n. des Balkan) unter Skobeleff bis dicht vor Konstantinopel. Gleichzeitig wurde Kars in Armenien erobert. Die Friedensbedingungen, denen sich die Trkei zu San Stefano (Mrz 1878) unterwarf, trafen auf den Widerspruch Englands, das einen Teil seiner Flotte nach Konstantinopel sandte, und sterreichs, das zu rsten begann. Auf dem Berliner Kongre (Junijuli 1878) wurden die Angelegenheiten der Trkei neu geregelt. Montenegro, Serbien und Rumnien wurden unabhngig und ein tributpflichtiges Frsten-tum Bulgarien neu geschaffen. Osterreich besetzte Bosnien und die Herzegowina, Rußland mute sich mit einem verhltnismig ge- ringen Gebietszuwachs begngen. Vordringen in Asien. Bereits im 16. Jahrhundert hatte Ru-laud Sibirien am Ob und Jrtisch, im 17. Jahrhundert den Norden des Erdteils erworben. Im 18. und 19. Jahrhundert drngte es der den Kaukasus nach Armenien und Persien vor, besetzte das Land zwischen dem Kaspischen Meere und dem Aralsee, unterwarf die Kirglsen und Turkmenen in Zentralasien. Dadurch hat es sich der Grenze von Britisch-Judien genhert, und in Afghanistan und Persien stoen die Bemhungen der beiden Mchte aufeinander. Whrend Rulands Macht weder in das Mittelmeer eindrang, noch den Persischen Golf und den Indischen Ozean erreichte, gewann es rnt uersten Orient" an der Kste des Stillen Ozeans einen eisfreien Hafem 1858 hatte sich Rußland die Amurprovinz, 1860 die Ksten-Provinz von China abtreten lassen. Hier entstand der Hafen Wladi-wostok. 1875 tauschte es von Japan Sachalin gegen die Kurilen ein. 1894 erwarb es Port Arthur am Golf von Petschili. 1895 ging es an die Verwirklichung des groartigen Planes, den uersten Osten mit Moskau durch eine Eisenbahn zu verbinden, und fhrte ihn im Laufe eines Jahrzehntes aus. Durch diese Bahn ist die krzeste Verbindung zwischen zwei der am dichtesten bevlkerten Gebiete der Erde, Ostasien 15*

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 230

1911 - Breslau : Hirt
230 Die Kolonialpolitik der Gromchte seit 1871. 136. Frankreich. 136. Die brigen Kolonialmchte. Whrend England besonders seine afrikanischen Besitzungen vermehrte und Rußland seine Stellung in Asien zu verstrken suchte, ist Frankreich, namentlich seit dem Jahre 1880, in beiden Erdteilen bemht gewesen, sein Kolonialgebiet zu ver-grern. Nachdem es bereits 1881 Tunis, spter den grten Teil Westafrikas nrdlich vom Kongo und 1896 nach langen Kmpfen Madagaskar in Besitz genommen hat, sucht es neuerdings sich auch in Marokko den ausschlaggebenden Einflu zu sichern. Im Jahre 1883 ntigte es das Kaiserreich Ann am zur Abtretung der Provinz Tong-king, dehnte seine Schutzherrschaft auch der dieses Reich (wie schon frher der Cochiuchiua und Kambodscha) aus und fate schlielich (1887) seine hinterindischen Besitzungen zu einem einheitlichen Kolonialgebiet Frauzsisch-Jndochina" zusammen. Seine Stellung im Mittellndischen Meere ist durch einen Vertrag mit England geregelt. Italien. Italien besetzte 1885 den Hafen Massaua am Roten Meere, ver-mochte aber erst nach groen Opfern daselbst die Kolonie Eritrea ein-zurichten. Bei einem Angriff auf Abessiuien (1896) erlitten seine Truppen so schwere Niederlagen, da es sich mit dem Kstengebiete begngen mute. Union. Endlich sind auch die Bereinigten Staaten von Amerika in die Reihe der Kolonialmchte eingetreten. Das unberhrte Land lieferte dem Ackerbau hohe Ertrge, der Reichtum an Bodenschtzen, Petroleum, Kohle, Eisenerzen, Silber und Gold ist fast unerschpflich, und unter hohen Schutzzllen entwickelte sich eine starke Industrie. Nachdem so die Vereinigten Staaten das reichste Land der Erde geworden waren, er-warben sie 1897 die Hawaii-Inseln und zwei Jahre spter einen Teil der Samoa-Jnseln. Unterdessen untersttzten sie auch Aufstnde, die kurz vorher auf Kuba und den Philippinen gegen die spanische Herr- Krieg mit schaft ausgebrochen waren, und ntigten durch zwei siegreiche Seetreffen 0i898m die Spanier, im Frieden zu Paris gegen eine Geldentschdigung auf diese Inseln und auf Porto Rico zu verzichten (1898). Seitdem hat die Union mit rastlosem Eifer eine gewaltige Kriegsflotte gebaut. Panama. Von den Vereinigten Staaten von Kolumbien in Sdamerika ri sich 1903 Panama als selbstndiger Staat los und stellte sich unter den Schutz der Union. Sie beabsichtigt, hier einen Kanal zwischen dem Groen und dem Atlantischen Ozean zu bauen, ein Werk, das eine franzsische Gesellschaft unter Lesseps vergeblich versucht hat. Dieser Seeweg wird fr den Handel mit den Pltzen an der Westkste von Nordamerika die grte Bedeutung haben und es den Vereinigten Staaten ermglichen, ihre pazifischen und atlantischen Geschwader im Kriegsfalle rasch zusammen-zuziehen.

4. Die deutschen Kolonieen - S. 38

1900 - Breslau : Handel
38 und ganzen jetzt bestehen. Durch Anlegung vou Stationen, mit denen Handelsniederlassungen und Pflanzungen verbunden waren, suchte die Gesellschaft die Kolonie zu erschließen und zu erweitern. Den wertvollen Küsteustreisen sicherte sie sich 1888 durch einen neuen Vertrag mit dem Sultan von Sansibar. Der Sultan überließ ihr denselben gegen eine jährliche Pachtsumme aus fünfzig Jahre. Als die Vertreter der Gesellschaft die Verwaltung übernehmen wollten, brach an mehreren Orten ein Aufruhr ans. Die Araber und die von ihnen abhängigen Elemente der Negerbevölkerung der Küste wollten die deutsche Herrschaft nicht, weil sie voraussahen, das; es mit Sklavenjagden und Sklavenhandel, die ihnen bisher reichen Gewinn gebracht hatten, nun zu Ende gehen würde. Die Europäer wurden vertrieben oder getötet, und alle Stationen, mit Ausnahme von Bagamoyo und Dar es-Salam, gerieten in die Gewalt der Empörer. Die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft besaß keine Militärmacht. Darum suchte sie beim Reiche Hilfe. Dieses gab die zur Wahrung der deutschen Interessen in Ostafrika und zur Uuterdrückuug des Sklavenhaudels nötigen Gelder her. Der Hauptmann Wisfmann, ein bewährter Afrikareisender, wurde mit der Niederschlagung des Aufstandes beaustragt. Aus deutschen Offizieren und Unteroffizieren, sowie ans angeworbenen Negern fremder Stämme bildete er eine Schutztruppe. Während die Küste durch Kriegsschiffe bewacht wurde, schlug Wissmann 1889 die Horden der Aufständischen mehrmals. Der Rädelsführer wurde gefangen genommen und gehängt. So ward Ruhe und Ordnung wieder hergestellt. Die einander vielfach widersprechenden Interessen des Deutschen Reiches und Englands in Ostafrika fanden ihre Regelung dnrch ein im Jahre 1890 zwischen den beiden Staaten abgeschlossenes Ab- kommen. England trat die Felseninsel Helgoland an den Deutschen Kaiser ab, wogegen das Deutsche Reich ans alle Rechte, die es über Gebiete nördlich des Umbaslnsses erworben hatte, Verzicht leistete. Bezüglich Sansibars ward man darüber einig, daß das Reich die Inseln des Sultanats England, das dort eine Schutzherrschaft auf- richtete, überließ, wogegen es in den festländischen Besitzungen des Sultans, die ja bereits unter deutscher Verwaltung standen, freie Hand erhielt. Gegen eine Entschädigung von vier Millionen Mark verzichtete der Sultan auf alle seine Rechte ans dieselben. Am 1. Januar 1891 giug hiernach der Küstenstreifen in den Besitz des Reiches über. Aber auch das gesamte Gebiet der Deutsch-Ostafrikanischeu Gesellschaft wurde an demselben Tage Reichskolonie. Es hatte sich nämlich mittlerweile gezeigt, daß sie der Aufgabe, eiu so großes Land mit Millionen von Einwohnern zu verwalten, nicht gewachsen war. Sie trat deshalb ihre Hoheitsrechte an das Reich ab, blieb aber als eine mit Vorrechten aus-

5. Geographie - S. 123

1916 - Breslau : Hirt
Ii Geographie. 123 Die Lage Deutschlands. Deutschlands Lage ist nicht sehr günsttg. Die unangreifbare Lage Englands geht ihm ab. Es ist vielmehr fast ringsum von mächtigen Staaten umgeben, während z. B. Frankreich nur im O. an mächtige Nachbarn grenzt. Rußlands Lage ist, seitdem ihm im O. das mächtige Japan erwachsen ist, der Lage Deutschlands ähnlicher geworden; es ist wegen seiner riesigen Größe aber nicht so leicht anzugreifen. Die Vereinigten Staaten Nordamerikas haben ebenfalls eine gesicherte Lage. Auch die Meereslage Deutschlands ist weniger günsttg als die Englands, Frankreichs und Nordamerikas, aber doch günstiger, als man gewöhnlich annimmt. Im N. stößt Deutschland an die Ostsee und an die Nordsee; letztere steht mit dem Atlantischen Ozean in offener Verbindung. Im W. aber ist Deutschland nur durch das schmale holländisch-belgische Zwischenland vom Atlantischen Ozean getrennt. 40. Moderner Schnelldampfer (Doppelschraubendampfer). Die Größe Deutschlands und sein Kolonialreich. Deutschland wird an Größe unter den europäischen Staaten nur von Rußland und Osterreich- Ungarn, ferner unter den Weltmächten von den Vereinigten Staaten Nordamerikas übertroffen. Diese und Rußland sind allerdings viel größere Staaten. Frankreich hat etwa die gleiche Größe wie Deutschland, England ist viel kleiner. Letzteres besitzt aber ein riesiges Kolonialrei ch, das die frucht- barsten und wertvollsten Gebiete der Erde umfaßt. Auch Frankreich und Rußland haben größere und wertvollere Kolonien als Deutschland. Selbst das kleine Holland besitzt zwar nicht größere, aber reichere Kolonien. Es

6. Kriegsgeographie - S. 7

1916 - Breslau : Hirt
Ii. Geographische Grundfragen der Kriegsursachen und Kriegsziele. 7 Für Deutschland ist der heutige Grenzverlauf von schweren wirtschaftlichen Nachteilen. Die deutschen Abschnitte des Memel-nnd des Weichsellaufes und die zwischen ihnen liegenden Küstenlande entbehren ihres natürlichen Hinterlandes, wobei die wirtschaftlichen Nachteile, den die nahen Zollschranken verursachen, im unteren Weichselverkehr noch dadurch verstärkt werden, daß der russische Abschnitt des Stromes wohl absichtlich — aus militärischen Grün- den — in nngebändigter Wildheit und Ursprünglichkeit verblieb, wodurch auch das Ergebnis der sorgfältigen Regulierung des Flusses auf deutscher Seite stark beeinträchtigt wurde. So ergeben sich an der deutsch-russischen Grenze gewichtige Reibungsflächen politischer, stra- tegischer und wirtschaftlicher Natur, wobei aber die Hauptnachteile wieder auf deutscher Seite liegen. Daß aber Deutschland kein besonderes Verlangen gehegt hat, diese Unstimmig- keiten zu beseitigen, beweist die Geschichte des 19. Jahrhunderts und erklärt sich wohl zum Teil aus dem Umstände, daß eine solche Austragung nur geschehen kann unter gleichzeitiger Lösung der überaus schwierigen polnischen Frage. Ans alledem erhellt, daß auch die russisch-deutschen Reibungsflächen nicht als erhebliche Ursachen des Kriegsausbruches anzusprechen sind, wenn auch der Hinweis auf die erhoffte Gewinnung der preußischen Ostländer den englischen Diplomaten in Petersburg sicherlich die Arbeit wesentlich erleichtert hat. Aber dieser Erwerb war nur ein untergeordneter Punkt im Programm der äußeren Rußlands Politik Rußlands, deren Hauptziele in der Schaffung eines brauchbaren Zugangs zu S™"3er3euttt den Meeren des Weltverkehrs für die größte Kontinentalmacht Europas bestanden und *teere' bestehen. Dies Streben nach dem Besitz einer eisfreien Küste am Ozean, den „Drang nach einem warmen Meere", hat Rußland bereits nach vier Fronten, nach dem Mittelmeer und der atlantischen Seite, nach dem Stillen und dem Indischen Ozean betätigt, am stärksten in der Richtung auf das Mittelmeer. Hat es doch gegen die Türkei im Verlaufe von zwei Jahr- Hunderten nicht weniger als acht Kriege um den Besitz des Bosporus und der Dardanellen geführt. Der letzte Versuch vor dem gegenwärtigen Kriege, den obenerwähnten Drang zu befriedigen, brachte den Zusammenprall Rußlands mit Japan, das seinem kontinentalen Nachbarn den Weg zum Stillen Ozean wieder — vielleicht für immer — verlegte und dessen Blick von neuem gegen W, ins- besondere gegen Sw, gegen das Goldene Horn, richtete. Das Streben nach dem Besitz der Mittelmeerpforte mußte aber nicht nur einen erneuten Zusammenstoß mit der Hüterin dieses Tores, mit der Türkei, bringen, sondern ihm stand auch das unmittelbare Interesse der Mittelmächte, Deutschlands und der Donaumonarchie, ent- gegen. Denn ihnen wäre dadurch der freie Zugang nach Vorderasien und zum Indischen Ozean verlegt worden, den zu schaffen sie durch den Bau der Anatolischen und der Bagdad- bahn gerade im Begriffe waren. Diese Kreuzung berechtigter mitteleuropäischer Verkehrs- ziele bedeutet für Rußlands Politik einen Widerstand, der weit kräftiger war als der, den die Türkei selbst zu leisten vermochte, und daher mußte es von vornherein der Gelegenheit geneigt sein, sich an einer gemeinsamen Niederkämpfung der Zentralmächte zu beteiligen. Da das Bagdadbahn-Unternehmen, wie wir sehen werden, auch englische Zukuuftsptäne in Vor- derasien zu vereiteln droht, so erweist sich das türkische Staatsgebiet als besonders reich an Reibungs- flächen ernster Art. Maritime Wünsche und Sorgen waren es auch, die für den Eintritt Serbiens, Maritime Montenegros und Italiens in den Krieg eine gewichtige Rolle spielten. Es war voraus- Wünsche zusehen, daß das durch den Balkankrieg zur Größe einer Mittelmacht angewachsene Serbien ®e' das endgültige Ziel seiner Raumpolitik nicht nur in der Ausdehnung über alle serbischen ""negros! ^ Wohngebiete, sondern auch in der Erreichung eines Zuganges zum Mittelmeer sah. Die natürlichen geographischen Verhältnisse weisen Serbien mit voller Klarheit gegen das Agäische Meer; aber die vom Balkankrieg herrührende Freundschaft mit Griechenland hemmte den Hang nach dem inzwischen griechisch gewordenen Saloniki und lenkte unter wirksamer

7. Kriegsgeographie - S. 8

1916 - Breslau : Hirt
8 A. Die kriegführenden Staaten. russischer Nachhilfe den Blick nach der Adria, die nicht nur weiter entfernt liegt von Serbien, sondern auch durch hohe Gebirge (und drei Wasserscheiden!) von ihm getrennt ist, überdies nicht in der Richtung der Hauptverkehrsachse des Landes liegt. Eine größere innere Berechtigung für das- selbe Streben nach einem brauchbaren Adriahasen könnte Montenegro vermöge seiner Lage in nn- mittelbarer Nähe der Küste nachweisen. Aber diese Politik Serbiens und Montenegros mußte die Ansprüche Österreich-Ungarns, das sich seinen einzigen Zugang zum Ozean nicht verkümmern lassen durfte und zur politischen und wirtschaftlichen Sicherung des bosnischen Hinterlandes die volle Beherrschung der Küste brauchte, um so empfindlicher bedrohen, als die Donaumonarchie hinter der serbisch-monte- negrinischen Wühlarbeit unschwer den Einfluß Rußlands erkannte. Italiens Au den Küsten der Adria begegneten sich die politischen Bestrebungen Österreichs auch ^enen Italiens, für das die adriatischen Ziele vielleicht die wichtigsten Gründe zum Ittelmeer, g.jntrjtt in den Krieg geworden sind. Italien wird durch seine Lage und seine natürlichen Bedürfnisse auf die Gegengestade an der afrikanischen Küste hingewiesen, insbesondere auf Tunis, das das gegebene Auswanderungsgebiet für die überdichte italienische Bevölkerung und zugleich ein entwicklungsfähiges Absatzgebiet und Erzeugungsland mancherlei Frucht für Italiens Menschenmassen gewesen wäre. In der Tat war Italiens Blick eine Zeillang auf dieses Gebiet gerichtet, aber trotz der Aufmunte- ruug, die ihm während des Berliner Kongresses durch Bismarck zuteil wurde, wagte es nicht, mit starker Hand zuzugreifen. Als dann 1881 Frankreich von Tuuis Besitz uahm, empfand Italien nicht nur diesen Verlust, sondern die ganze Schwäche seiner Stellung im Mittelmeer. Darum schloß es sich mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn zum Dreibund zusammen. Und der starke Rück- halt, den ihm dieser gewährte, hätte, wenn Italien die Klugheit bewies, ihm die Treue zu bewahren, ihm heute die Möglichkeit gegeben, nachzuholen, was damals versäumt wurde. Es konnte Tunis den Franzosen wieder abnehmen, sich zugleich von den drohenden Kanonen Bisertas und Maltas und der Einengung seines Herrschaftsbereiches durch Korsika befreieu und dadurch eine seiner geo- graphischen Lage entsprechende Stellung im Mittelmeer erwerben. Statt dessen fand es sich mit der Vormachtstellung Englands und Frankreichs im Mittel- meer ab, ja schloß sich immer enger an den eigentlichen mediterranen Herrn, an England an, das durch die Beherrschung der beiden Ausgänge des Mittelmeeres Italien von jeder über- seeischen Zufuhr abschneiden konnte und zugleich sein Hauptlieferant für Kohle und mancherlei Jndustrieerzeuguisse, sowie erster Geldgeber wurde. Durch Englands Zusammenschluß mit Frankreich wurde Italiens Beziehung auch zu diesem Mitbewerber um die Mittelmeer- Herrschaft besser, und so drehte sich denn die Front der italienischen Politik allmählich gegen Osten und damit gegen einen Teilhaber des Dreibundes. Zu diesem brachte sich die italienische Regierung bereits in einen offenen Gegensatz durch die Besitzergreifung von Tripolis. Denn damit stellte es sich auf die Seite derjenigen Mächte, die einen Zerfall des Türkischen Staates erwarteten, während die Zentralmächte auf eine Erhaltung und Stärkung des Osmanentums hin- arbeiteten. Gerade dieser Umstand veranlaßte England und Frankreich, Italien bei dem tripolita- nischen Abenteuer keiue Hindernisse in den Weg zu legen, zumal ja das wirtschaftlich viel weniger wertvolle Tripolis Italiens Blick von Tuuis und Ägypten zugleich abzog und außerdem eine dauernde Beschäftigung und Inanspruchnahme erheblicher Kräfte erwarten ließ. Ebenso sorgfältig wurden aber von ihnen zugleich die politischen Strömungen gepflegt, die auf eine Beherrschung der Adria durch den Besitz ihres Gegengestades abzielten. Diese Strömungen erhielten in Italien selbst mancherlei Nahrung. Die Erinnerung an den venezianischen Herrschaftsbereich sprach dabei ebemo mit wie der über- lieferte Gegensatz des italienischen Volkes gegen den jetzigen Bundesgenossen an seinen Nordost- liehen Grenzen. Gerade dieses Gefühl alter Feindschaft ließ die Italiener in der im Durchschnitt nur 200 km entfernten Gegenküste eine Bedrohung der ostitalieuischen Küste erblicken, die um so gefährlicher erschien, als die geradlinige, hafenarme Ostküste Italiens militärisch im Nachteil ist gegen- über der buchtenreichen dalmatischen. Denn diese besitzt gute Häfen und Zufluchtsorte in Menge

8. Kriegsgeographie - S. 9

1916 - Breslau : Hirt
H. Geographische Grundfragen der Kriegsursachen und Kriegsziele. 9 und gibt dadurch eine ausgezeichnete Basis für eine österreichische Offensive zur See ab. Endlich mag auch die Absicht, im Balkan sich neue Absatzgebiete zu schaffen, den Wnnsch Italiens gesteigert haben, das Adriatifche Meer zu einem rein italienischen zu machen. Die Besetzung Valonas an der nur 70 km breiten Ausgangspforte der Adria bedeutet tatsächlich die Schließung dieses Meeres für Osterreich und damit einen Griff nach der Kehle der Monarchie, deren Existenz als Großstaat davon abhängt, daß sie auch ein Mittelmeerstaat bleibt. Italien blickt aber auch jetzt weiter ostwärts nach der Levante. Im Krieg um Tripolis besetzte es die Dod ekanes — eine Gruppe von zwölf kleinen Inseln im Bereich der klein- asiatischen Westküste —, die es im Frieden als Pfand behielt, und jetzt scheinen ihm vom Drei- verband auch der südwestliche Teil Kleinasiens und Stücke von Syrien versprochen worden zu sein. So ergeben sich denn aus der heutigen Mittelmeerpolitik Italiens neben den ita- lienisch-österreichischen auch italienisch-türkische Reibungsflächen und Anregungen zur gewalt- tätigen Auseinandersetzung. Ozeanische Fragen größeren Stils waren auch entscheidend für den Eintritt Jap ans Japans Stel- in den Krieg. Dieser ostasiatische Inselstaat tritt seit einen: Jahrzehnt zielbewußt mit Macht- 1ugü^eeber ansprüchen im Stillen Ozean auf. Zwar hat er dort neben Deutschland in der Union, in u ee' Rußland und England noch andere und mächtigere Nebenbuhler. Für eine Auseinander- fetzung mit der britischen und der amerikanischen Herrschaft^ zu der Gegensätze und Reibnngs- stächen in Menge reizen, fühlt Japan vermutlich vorläufig noch nicht die genügende Kraft. Wohl aber mußte ihm nach der Niederwerfung Rußlands die durch den Zusammenprall der europäischen Staaten gegebene Gelegenheit günstig erscheinen, nun auch der Stellung des Deutschen Reiches im Stillen Ozean einen vernichtenden Schlag zu versetzen und zugleich durch die Besitznahme von Kiantschou und einiger ozeanischer Inseln die eigene Südseeherr- schast für den kommenden Kampf mit den beiden anderen Anrainern des Großen Ozeans zu stärken. So kann man annehmen, daß Japan nicht gerade den Ausbruch des Krieges gewollt und betrieben hat, daß es ihn aber als eine willkommene Gelegenheit benutzte, seine politischen Zukunftspläne wieder ein Stück zu fördern. Zusammenfassend kann man behaupten, daß die bisher kurz erörterten Sorgen und Deutsch- Wünsche der heute am Kriege beteiligten Mächte dessen Ausbruch wohl begünstigt und be- Jen^ce schleunigt haben, seine eigentliche innereursache aber sind sie nicht. Es ist in den nun- C9en'aöe- mehr vollendeten zwei Kriegsjahren oft genug ausgesprochen worden, daß der eigentliche Kriegsgrund in der Rivalität zwischen England und Deutschland zu suchen ist. Nicht so sehr handelte es sich dabei um örtliche Reibungsflächen; freilich fehlt es auch an solchen keineswegs. Deutsch - Ostafrika war den Engländern von jeher ein Stein mächtigen Anstoßes in dem Bestreben, ihren südafrikanischen Besitz mit dem ägyptisch-sudanesischen znr zusammenhängenden Kap—kairo-Linie zu vereinigen, und ebenso störend erschien ihm die wirtschaftliche Stellung Deutschlands in Vorderasien und im Bagdadbahn-Unternehmen, die geeignet war, den Plan eines zusammenhängenden englischen Besitzes von Ägypten nach Indien, von Kairo nach Kal- kutta zu verhindern. Beide angedeuteten Besitzerweiterungen aber glaubte England zur Befestigung seiner Beherrschung des Indischen Ozeans durchführen zu müssen. Weit empfindlicher aber erschien den Briten Deutschlands Rivalität zur See, die schnell zunehmende Größe und Stärke seiner Flotte. „Das Eingreifen der deutschen Diplomatie in überseeische Fragen und der Erwerb von ein paar Stücken Landes in Afrika und in der Südsee mochten noch hingehen. Aber der Bau einer Kriegsflotte, die eines Tages der englischen entgegentreten konnte, erschien als eine Anmaßung, als ein Ein- griff, eine Bedrohung der englischen Seeherrschaft" (Hettner). Die tatsächliche Beherrschung der gesamten Meeressläche durch eine überragende Flotte und die Überwachung aller wichtigen Wege und Knotenpunkte der Weltschiffahrt durch Besitz von Stationen an den strategisch

9. Kriegsgeographie - S. 80

1916 - Breslau : Hirt
80 C. Das Weltmeer und der Krieg. Iii. Die Nordsee als Kriegsschauplatz. Die Nordsee Die bisherigen Betrachtungen haben uns die überragende Seegewalt Englands in mss- ^ awen ^wässern des Weltmeeres mit voller Deutlichkeit gezeigt. Sie ließen uns aber * Scheidung auch erkennen, daß Deutschlands Seegeltung zu seiner sonstigen politischen Macht und zu zur See. seiner wirtschaftlichen Entwicklung, insbesondere zu seinem Anteil am Welthandel und seiner Abhängigkeit von diesem keineswegs in einem auch nur einigermaßen richtigen Verhältnis steht. Dieses herzustellen, war das Ziel unseres im Jahre 1900 aufgestellten großen Flotten- gesetzes, an dessen Verwirklichung seit dieser Zeit planvoll gearbeitet wird, zu dessen voller Durchführung aber mindestens ein Menschenalter nötig gewesen wäre. Die Möglichkeit, eine weitere Erstarkung unserer wachsenden Kampfkraft zur See zu verhindern und das bereits Erreichte wieder zu vernichten, war für England der Hauptanlaß, auf einen Krieg hinzuarbeiten. Daraus ergibt sich von selbst, daß im gegenwärtigen Kampfe, der ein Land- und Seekrieg zugleich ist, die Hauptgegner zur See Deutschland und England sind und daß eine Entscheidung zwischen diesen beiden Mächten nur durch Ereignisse zur See herbei- geführt werden kann. Der Schauplatz dieser Entscheidung ist durch die Lage der beiden Länder gegeben — es ist die Nordsee. Hier mußten die Gegner ihre Hauptstreitkräfte versammelt halten, schon um die Küsten ihres Landes gegen Angriffe zu schützen, dann aber waren hier auch durch die Möglichkeit, aus die heimischen Stützpunkte und Häfen zurückzugreifen, für beide die Aussichten auf einen Erfolg Hei einem etwaigen Zusammenstoß auf hoher See am besten. Zwar hat die deutsche O.st s e e k ü st e ungefähr die dreifache Ausdehnung der Nordseegestade. Da aber die dänischen Straßen mit Beginn des Krieges für Kriegsfahrzeuge geschlossen wurden, so scheidet das Baltische Meer als Kampfplatz zwischen Deutschland und England aus. Vou ihm aus kamt auch leine mittelbare Beeinflussung der Ereignisse in den Nordseegewässern geschehen, da die russische Flotte nicht imstande ist, die englische durch einen Angriff auf die deutsche Ostseeküste und ihre Kriegshäfeu zu entlasten, sondern nach den Erfahrungen eines zweijährigen Krieges durch einen verhältnismäßig kleinen Teil der deutschen Streitkräfte in einem solchen Maße in Schach gehalten wird, daß unser Verkehr mit den neutralen Ostseemächten Schweden und Däne- mark trotz mancher kleinen Störungen praktisch im ganzen unbehindert ist. Dagegen hat die politische Annäherung Englands an Frankreich, Italien, Rußland und Japan vor dem Kriege und sein Bündnis mit ihnen während desselben den Briten es ermöglicht, ihre Auslandsgeschwader und nach Aufgabe des Dardanellenunternehmens ihre Mittelmeerstreitkräfte auf ein Mindestmaß herabzusetzeu und durch die so gewonnenen Einheiten ihre Hauptmacht an der englischen Küste wesentlich zu verstärkend Deutsch- land konnte sich bei der geringeren Größe seiner Kriegsflotte die Absplitterung größerer Streitkräfte für die Auslandsgewässer überhaupt nicht gestatten und mußte, um die Haupt- macht nicht zu schwächen, die durch Vielsache Überlegenheit der feindlichen Flotten von vorn- herein sichere Überwältigung seiner geringen überseeischen Streitkräfte in Kauf nehmen. So stehen sich denn die. beiden Gegner in der Nordsee mit einer solchen Stärke gegenüber, daß die hier fallende Entscheidung zugleich die des gesamten Seekrieges bedeutet. Für deren Ausfall aber werden neben der Stärke und Beschaffenheit der beiderseitigen Flotten auch geographische Tatsachen in hohem Maße mitbestimmend sein, namentlich die Lage Eng- lands und Deutschlands zur Nordsee, die Beschaffenheit ihrer Küsten, ihre Tiefender- Hältnisse und, wenn auch nur im geringen Maße, ihre atmosphärischen Erscheinungen. Gestalt der Die Nordsee wird ein abgetrenntes Sondermeer nur durch die Lage der Britischen Nordsee. Inseln. Denken wir uns diese hinweg, so wäre sie nur eine flache Randbucht des Atlan- tischen Ozeans. In ihrer Gestalt stellt sie etwa ein Parallelogramm dar, dessen nördliche kurze Seite durch eine Linie von der Nordspitze Schottlands nach dem Sogne Fjord gebildet wird. Die Gegenparallele wird bezeichnet durch eine Linie von der Themsemündung nach Cuxhaven. Die beiden langen Seiten werden einerseits durch die englisch-schottische Ost- 1 Der im Jahre 1900 aufgestellte und bis 1914 in den Grundlinien gleichgebliebene deutsche! Flottenplan wnrde nur unter der Voraussetzung als ausreichend angesehen, daß Großbritannien niemalsimstandeeini werte, seine Hauptstreitkräfte vollzählig gegen uns zu vereinigen, sondern mit Rücksicht auf andere Machte gezwungen sein werde, sie geteilt zu halten. Km internatton»** gchulboctttorschunv Braunscnve'« icbulbucw>,t>l,otr"*

10. Schul-Geographie - S. 288

1876 - Breslau : Hirt
288 B er gen, 30,000 E., Haupt-Handelsplatz und erste Fischerstadt Norwegens, befestigt und von Wasser umgeben, an 650 m (2000') hohen Bergen. S)r out heim [Srondhjem], 21,000 E., befestigter Hafen, alte Krönungsstadt. Röra aö sfpr. Röhrohs], 17h6 m (5500') hoch, mit dein reichsten Kupferbergwerk des Landes. Hamm er fest, der nördlichste Handelshafen der alten Welt, auf einer Insel, die schon zu der nördlichsten Provinz, dem unwirthbaren Finnmarken, gehört. Die Insel Mager, mit dem 487 m (1500') hohen Nordeap unter 71° Breite, wo der längste Tag schon 72 Tage dauert. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner dieser Küsten ist der Fischfang, welcher besonders in der Inselgruppe der felsigen, schneebedeckten Loffoden sehr einträglich ist: am Südende derselben ein Meerstrudel, der Malstrom. An auswärtigen Besitzungen hat Schweden nur von den kleinen Antillen die Insel Barth elemy (18 okm — mm. mit 3000 E.), deren Verwaltung aber dein schwedischen Staate jährlich 25,000 Rthlr. kostet. 11. Dänemark. sohne die Nebenländer 38,200 Dkm = 094 □©?., 1,874,000 E., fast sämmtlich evangelisch.^ Geschichte: Im Jahre 920 vereinigte Gorm der Alte alle dänischen Stämme, die gleich den Normannen ihren Nachbarn durch Raubzüge Schrecken einflößten, zu einem Königreich, das von Kaiser Otto dem Großen überwunden und von Deutschland abhängig gemacht wurde. Vorübergehend (Kanut, Waldemar Ii.) wurde darauf ganz England, Theile von Schottland und die ganze Südküste der Ostsee, von Holstein bis Esthland, unterworfen, bleibend auch Norwegen unv seit 1397 durch Margarethe (kalmarische Union) auch Schweden, das stch erst 1523, zur Zeit der Reformation, wieder losriß. Seitdem ging Dänemarks Größe zurück. Seine Einmischung in den 30jährigen Krieg brachte ihm schwere Verluste, besonders an Schweden, mit dem es auch in der Folge meist unglückliche Kriege führte; nachdem es in diesem Jahrhundert in den napoleonischen Kriegen vergebens seine Neutralität zu erhalten gesucht hatte, mit England deshalb in Kampf gerathen war und seine ganze Flotte eingebüßt, auch gegen Schweden unglücklich gekämpft hatte, mußte es an dieses 1814 im Frieden zu Kiel Norwegen und an England die Insel Helgoland abtreten; Schwedisch-Pommern und Rügen, welches es erhielt, wurde 1815 an Preußen gegen Lauen bürg vertauscht. Die größten Einbußen brachte Dänemark sein Bestreben, die Herzogthümer Schleswig-Holstein unauflöslich mit sich zu vereinigen. ssiehe S. 194.] Seit dem Mai 1849 ist Dänemark ein konstitutionelles Königreich, das in männlicher und weiblicher Linie forterbt. Jetziger König Christian Ix. Horizontalegestalt. Die 75 Km (10 M.) lange Linie von dem Cap Ska g en nach der unter gleichem Parallel gegenüberliegenden schwedischen Stadt Gothen- bürg trennt das zwischen Jütland und Norwegen liegende Skager Rak von dem südlich liegenden Kattegat, welches letztere durch den Sund und die beiden Belte (d. h. Gürtel, den sie um Fühnen herum bilden) in die Ostsee übergeht. Die Stärke der Armee beträgt 53,000 Mann. Total der Flotte: 63 Fahr- zeuge (33 Dampfer, davon 0 Panzerschiffe, mit 233 Kanonen.) a. Das eigentliche Dänemark. 1. Die Inseln. a. Oestlich vom großen Belt. 1) Seeland, 7048 dkm (128 Om), die größte, trefflich angebaut, mit Kopenhagen, dänisch Kjöbenhavn sköbcnhawn^, dem schwedischen Malmö gegenüber, 195,000 E. (mit Frederiksberg 216.000 E.), seit 1443 Residenz, stark befestigt; Uni- versität. Thorwaldsen's Museum. Marine ^Arsenal. In der Nähe das Lustschloß Frederiksborg. — Die sehr fruchtbare Insel Amager, der Küchengarten der Stadt, ist von holländischen Kolonisten bewohnt.
   bis 10 von 33 weiter»  »»
33 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 33 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 27
1 44
2 3
3 20
4 66
5 15
6 637
7 139
8 4
9 23
10 6
11 54
12 1
13 29
14 49
15 170
16 30
17 842
18 144
19 44
20 1
21 69
22 248
23 13
24 577
25 4
26 2
27 1
28 3
29 102
30 55
31 0
32 36
33 0
34 33
35 6
36 1
37 25
38 379
39 23
40 124
41 646
42 0
43 3
44 127
45 70
46 0
47 0
48 12
49 1179

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 33
1 137
2 7
3 54
4 154
5 3
6 3
7 96
8 320
9 2184
10 17
11 5
12 6
13 17
14 3
15 362
16 472
17 546
18 8
19 60
20 247
21 10
22 0
23 219
24 0
25 22
26 1
27 4
28 27
29 891
30 2
31 5
32 91
33 6
34 425
35 26
36 85
37 63
38 627
39 54
40 6
41 274
42 30
43 105
44 263
45 96
46 60
47 7
48 15
49 1
50 20
51 293
52 43
53 3
54 33
55 3
56 24
57 4
58 14
59 242
60 740
61 235
62 25
63 30
64 111
65 4
66 38
67 120
68 64
69 34
70 11
71 187
72 125
73 67
74 1014
75 4
76 15
77 52
78 207
79 11
80 107
81 8
82 5
83 9
84 1
85 244
86 265
87 15
88 3
89 24
90 28
91 9
92 475
93 8
94 59
95 25
96 697
97 144
98 444
99 22

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 0
11 5
12 1
13 0
14 0
15 1
16 0
17 0
18 0
19 2
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 2
35 1
36 0
37 0
38 0
39 3
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 1
48 1
49 0
50 0
51 0
52 3
53 0
54 13
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 2
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 7
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 1
86 4
87 0
88 6
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 8
104 6
105 0
106 0
107 0
108 0
109 10
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 7
127 0
128 0
129 12
130 0
131 0
132 0
133 0
134 5
135 0
136 0
137 0
138 1
139 3
140 2
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 2
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 4
160 1
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 1
175 0
176 17
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 5
183 3
184 1
185 0
186 2
187 1
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 7
194 0
195 0
196 0
197 2
198 0
199 0