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1. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 7

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
7 zogen über den Hinduküsch nach Süden, das Zend Volk aber nahm nördlich davon seine Sitze. Ihr Religionslehrer und Gesetzgeber war Zoroüster, der seine Lehren in der Zend-Avesta hinterlassen hat. Sie glaubten zwei, in beständigem Kampf mit einander befindliche Geisterreiche. An der Spille des guten steht Ormuzd, des bösen Ahriman. Sie waren dem Sterndienst ergeben und verehrten das Feuer. Die Inder haben uns in Hindostan großartige Ueberreste ihrer Baukunst, be- sonders in, Dienst der Religion, hinterlassen. Auch ihre Literatur zeugt vcn ihrem reichen Geist und früher Cultur. Ihre Gottheiten sind Naturkräfte: Brahma, die schaffende, Wischnu, die erhaltende, Sima, die zerstörende. Ihre Staatsverfassung beruht auf der Ka- stencintheilung: l) Brahminen oder Priester. 2) Krieger, von denen die heuti- gen Mahratten abstammen. 3) Ackerbauer und 4) Handwerker. Noch jetzt zählt der Bramaismus etwa 60 Mill. Anhänger. Aus ihm ging in späteren Zeiten der Buddhaismus hervor, welcher in Asien über 150 Mill. Anhänger zählt. §. 10. Aethiopen. Im Laude Kusch, an der Bereinigung der beiden Nilarme, grün- deten die ans Arabien gekommenen Aethiopen einen reinen Priester- staat Meroe, in welchem selbst der König aus der Priesterkaste war. Sie verehrten die Sonne unter den zwei Namen Osiris, Gott des Lichtes und Eerüpis, der Finsterniß, den Mond unter dem Namen Isis. Ihr Orakelgott • war Ammo n. 8. 11. Aegypter. Aegypten, anfangs von Hirtenvölkern bewohnt, wurde allmählig von Merol aus durch Priesterkolonieen besetzt, von denen eine zu The- bais mit der Hauptstadt Theben war, von der noch großartige Tem- pelüberreste vorhanden sind. Jede Eolonie hatte ihren eigenen^König, Pharao genannt. Einer dieser Pharaonen, Thutmüsis V., vertrieb das Hirtenvolk der Hyksos aus Aegypten und vereinigte das ganze Nil- thal unter seiner Herrschaft. In diese Zeit füllt der Auszug der Jsrae- Uten ans Aegypten. Das Volk war später in sieben Kasten getheilt. Von der hohen Stufe ihrer Kultur geben die vielen Baudenkmäler Zeugniß. Prachtvolle Ruinen von Tempeln, Pallästen und Bildsäulen des loothorigen Theben«. Die großartigen Pyramiden, deren Bestimmung nicht sicher ist. Obe- lisken, Spitzfäulen mit Hieroglyphen bedeckt. Das Labyrinth. Die Katakomben mit zahllosen Mumien, den einbalsamirten Leibern der alten Aegypter. Der äthiopische Sterndienst artete bei ihnen in häßlichen Thierdienst aus. Von den alten Pharaonen baute Mönes die Stadt Memphis, Sesöstris nlachte auswärtige Eroberungen.

2. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 41

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
Zweite Abtheilung. Geschichte der Wckt nach Christus. Erster Abfchnitt. Die römische und christlich e Welt i n d e n ersten vier Jahrhunderten. 8. 1. Das Christenthum und seine beginnende Verbreitung. Durch die Römer und durch Herodes war nun das „Scepter von Juda entwendet." (lmose49.10.) Cs war also die Zeit gekommen, in welcher der lang erwartete Erlöser erscheinen sollte Bei den Heiden war das Sehnen nach demselben, wenn auch dunkel, immer stärker geworden; die Juden seufzten unter dem Joch des Gesetzes. Nubestiunnt war bei Allen die Erwartung, denn die meisten hegten nur irdische Hoffnungen. Da wurde unter der Regierung des Kaisers Angustns, zur Zeit des Königs Herodes, zu Bethlehem im jüdischen Land Jesus geboren, aus dein herabgekommeneu königlichen Geschlecht Davids. Errettet aus den Nachstellungen des Herodes, lebte er in der Stille zu Nazareth, bis er 30 Jahr alt war Da trat er, zur Buße und zum Glauben auffordernd, sein Lehramt an In Kncchtsgestalt zog er umher, begleitet von seinen zwölf Jüngern, predigte vom Reich Gottes lind bewies sich als den Sohn Gottes durch Zeichen und Wunder. In ihren Erwartungen auf eine Erneuerung des irdischen Davids- reichcs getäuscht, nahmen ihn die Seinen nicht auf. Sein Volk brachte ihn zürn schmählichsten Kreuzestod. Doch nicht gezwungen, sondern frei-

3. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 42

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
42 ituütg erlitt er denselben als Priester und Opfer in einer Person zur Versöhnung der Sünden der ganzen Welt. Aber durch seine Auferste- hung ain dritten Tage machte er den Triumph seiner Feinde zu Schan- den und vollendete die Erlösung der Menschheit durch diesen Sieg über den Tod. Nachdem er seinen Jüngern befohlen, das Evangelium allen Völkern zu predigen und sie zu taufen, erhob er sich vor ihren Augen in den Himmel, um sich wieder zur Rechten des Vaters zu sehen. Ain Pfingstfest goß er über seine Jünger den ihnen verheißenen heiligen Geist ans. An demselben Tage wurde die erste Christen- gemeine gesammelt, indem 3000 Seelen durch die Taufe hinzugethan wurden, welche die Predigt der Apostel erweckt hatte zum Glauben. Damit war das Senfkorn aufgegangen, welches zum Baum werden sollte, der alle Völker beschattete. So war der Grund zur christlichen Kirche gelegt, die auch die Pforten der Hölle nicht überwältigen sollten. Bei der ersten Verfolgung der neuen Gemeine, die der hohe Rath der Inden veranlaßte, verlor Stephanus als erster Märtyrer sein Le- den. Die Gemeine verbreitete sich nun aber auch in andere Theile von Palästina und Syrien. Dasselbe geschah durch die zweite Verfolgung, in welcher Jaknbus der Aeltere seinen Tod fand Die ersten Heiden waren schon durch Petrus in die Gemeine aufgenommen. Am meisten aber wirkte unter denselben der vom Herrn ans wunderbare Weise bekehrte und ausgerüstete Heidenapostel Paulus. Er durchzog ans drei Reisen Asien, Makedonien und Griechenland und stiftete allenthalben Christengemeinen. Zuletzt verkündigte er noch in der Weltstadt R o m das Evangelium von Christo dem Gekreuzigten. Im Jahr 68 n. Chr. ist er zu Rom mit dem Schwerdt hingerichtet worden. Der Kirche hat er für alle Zeiten ein theures Vermächtniß hinterlassen in seinen Briefen. Von da an verbreitete sich das Christenthum still und geräuschlos in alle Theile des römischen Reichs. tz. 2. Die Deutsche«. Während die christliche Kirche sich gründete, traten im römischen Reich Verhältnisse ein, welche ein neues Volk ans den Schauplatz führen sollten. Es begann der Kampf mit den Deutschen, von den Römern Germanen genannt, welche berufen waren, das Strafamt über das

4. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 61

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
61 fangen und überlebte im Kerker zu Bologna alle Glieder seines Hanfes. Von Kummer über Vereitelung aller seiner Herrscherplane gebeugt und durch Anstrengungen früh gealtert, starb Friedrich 1250. Sein Sohn Konrad Iv. im Bann des Papstes, nahm zwar sein Erbreich Neapel in Besitz, starb aber schon 1254. Mit ihm, dem letzten Herrscher ans dem hochbegabten Hans der Hohenstaufen, sank des Reiches Herrlichkeit dahin. §. 17. Fortsetzung. Während der Kämpfe Friedrichs in Italien war Deutschland durch den Einbruch tartarisch - mongolischer Horden in äußerster Gefahr. Die Tartaren hatten unter Dschingischan Rußland erobert und waren verheerend in Polen und Ungarn eingedrungen. Jetzt überfielen sie unter Batn sogar Schlesien, das damals schon durch betriebsame Deutsche ger- manisirt war. Schon war Oberschlefien verheert, als sich der tapfere Herzog Heinrich von Liegnitz mit seinen Deutschen, nur von wenigen Dr- deusritteru aus Preußen unterstützt, bei Wahl statt dem sechsfach über- legenen Heer entgegenstellte, 1241. Nach zweitägigem Kamps fiel er mit seiner tapfern Schaar, aber die Tartaren hielten es für rathsam, nach Mähren umzulenken. Nachdem sie noch Ungarn gräßlich verheert hatten, wurden sie von des Kaisers Söhnen Konrad und Enzio an der Donau geschlagen, so daß sie zurückgingen und vor deutscher Tapferkeit gewal- tige Achtung hatten. In Deutschland aber verfiel durch Friedrichs Ab- wesenheit das kaiserliche Ansehen immer mehr. Die Fürsten wurden selbstständiger und lebten in Fehden unter sich und mit den Städten. Der kleine Adel legte sich ans Raub („vom Stegreif leben"). Dagegen suchten sich die Städte durch Bündnisse zu schützen, sie erstarkten im Kampf und kamen durch Industrie und Handel zu großer Blüthe. Es eutstanden so der schwäbische und der rheinische Städtebnnd, be- sonders aber wuchs der Hansabnnd unter Lübecks Leitung zu ge- waltiger Macht heran. Die unglückliche Zeit nach Konrads Tod von 1254 - 1273, „wo blind nur waltet der eiserne Speer" nennt man das Interregnum, indem zwar zwei fremde Fürsten, Alp ho ns von Kastilien und Ri- chard von Kornwallis, den Kaisertitel führten, aber ohne sich um Deutschland zu bekümmern. Das Ende des Hohenstanfischen Hanses aber war traurig. Gegen Friedrichs jüngsten Sohn Manfred von Neapel rief der unversöhnliche

5. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 85

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
88 nein Gegner den Krieg gelernt hatte, an und schlngl ihn 1700 beip ulttwci so gänzlich, daß er mir mit wenigen Begleitern in die Türkei entkam. Während Karl starrsinnig daselbst in Unthätigkeit blieb, traten die alten Feinde alle wieder gegen Schweden auf. Endlich wieder heimgekehrt, stel er durch Meuchelmord, und Schweden verlor im Frieden einen Theil von Pommern an Preußen, Liefland, Esthland und Jngermannland an Rußland und sank damit von seiner Höhe herab. Peter aber, der Ruß- land zur ersten Macht des Norden erhoben, nahm den Titel: „Kaiser aller Reußen" an. Er starb 1726. Seine nächsten Nachfolger regier- ten durch Günstlinge, die aber Rußlands äußeres Ziel nicht aus den Augen ließen. § 39 Deutschland bis zur Mitte des 1^. Jahrhunderts. Unter allen Staaten Europas war Deutschland in seinerschwüche am meisten dem verderblichen Einfluß Frankreichs ausgesetzt und machte sich durch Nachahmung französischer Sitte nub Bildung mir noch ab- hängiger von dem westlichen Nachbar. Die meisten Fürsten suchten f« Ludwig Xiv. in Glan; und Ueppigkeit nach- zuahmen und richteten ihre Belker zu Grunde, waren unter sich uneinig und ver- letzten ebne Scheu die Rechte ihrer Unterthanen. Nur der preußische Hof unter dem großen Kurfürsten und König Friedrich Wilhelm I., sowie der österreichische hielte» sich vom französischen Unwesen frei. Die Religion vermochte aber die Sittlichkeit wenig zu stützen. Ein todter Glaube war in der evangelischen Kirche herrschend geworden, und sie wäre wohl ganz erstarrt, wen» nicht in Deutschland durch Spener, Franke und Zinzendorf, in England durch Wesleh neue Säfte in di selbe g kommen wären, die durch die guten Früchte eineö in Liebe tbätigen Glaubens ihre Lebenskraft bewiesen. August Herrmann Franke ist der Stifter de« Halleschen Waisenhauses, Nieolaus Ludwig Graf von Zigzendorf, der Gründer der aus den bömischen und mährischen Brüdern hervorgegangen«« und in Herrnhut 1722 errichtete» „Eriieuerten^evangelischen Brüderunität." Das neue Leben, das durch diese Männer in die Kirche gekommen, zeigte sich besonders auch durch Verbreitung des Evangeliums unter den Heiden, namentlich durch die hallesche Mission und die Missionen der Brütergemeine. In politischer Beziehnng war das deutsche Reich ganz ohnmächtig. Oesterreich erwarb zwar durch Prinz Eugens Siege im Frieden von Passarowitz, 1718, bedeutenden Länderznwachs, verlor aber 20 Jahr später das meiste wieder. Ebenso sah es sich genöthigt, Neapel und Si- cilien an die spanischen Bourbonen, Lothringen an Frankreich zu über- lasten. Für alle diese Opfer erlangte Kaiser Karl Vi. nur die An- erkennnng der pragmatischen Sanction, d. h. des Hansgesetzes, daß die österreichischen Länder in Ermangelung eines männlichen Erben

6. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 50

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
50 Z. 6. Lehensverfassung und Kirche. In den non den Germanen eroberten Ländern bildete sich in dieser Zeit die Lehensverfassnng und die Rechtspflege ans. Dem König gekörte Mt Theil bet? eroberten Sant'?«*, einen Tkeil erhielten seine Mannen als Eigenthum (Allod). Dafür waren sie zum Heerbann vstichiig. Aber der König gab auch einen Theil seiner Güter nach Verdienst seine» Senken als Lehen (Feiiv), wofür sie ihm als Vasallen zu heuern Dienst rervflichtet waren. Bei Franken, Atlemannen, Daicrn entstanden damals die ersten schrift- lichen Aufzeichnungen für Rechtspflege. Vergebe» wurden m,l Geld gebüßt, nur Feigheit und Landesverrat!) mit dem Tod. Zur Beweisführung fanden häufig Gvttesurtheile statt. In Bezug auf die Kirche erhielt im Abendland das katholische Bekenntniß die Oberhand, seit die Franken dasselbe angenommen hatten. Westgothen und Langobarden traten ebenfalls zu demselben über. Auch zu den in Deutschland zurückgebliebenen Völkern brachten min Glan- bensbotcn ans England und Irland das Evangelium. Ums I. 600 kam Kolnmbän zu den Baiern und Franken, Gallus zu den Alle- mannen, Willibrod zu den Friesen. Am meisten aber that Win- fried oder B onifäcins, der in Thüringen, Franken, Hessen und Fries- land predigte, Klöster anlegte und den Bischof in Rom als Kirchenhaupt allerkennen ließ. Er starb als Märtyrer bei den Friesen, 755. §. 9. Der Islam. Während das weströmische Reich den Deutschen erlag, erwehrte sich das oströmische nur mit Mühe unter meist schwachen Kaisern seiner Feinde. Die Kirche, durch Partheicn zerrissen, konnte die Ausartung des Christen- thums nichts verhindern. Unter diesen Umständen fand eine neue, alis Lüge und Wahrheit gemischte Religion schnellen Eingang in den Län- dern, welche die Wiege des Christcnthnnis waren. Diese Religion, der Islam, wurde gestiftet durch Mühamed ans Mecca in Arabien. 3m I. 610 trat er zuerst als Prophet ans, floh 622 nach Medina, wo er bald Anhänger fand, und eroberte von da ans ganz Arabien. Seine Grundlehre ist: „Eö ist nur Ein Gott und Muhamed ist sein Pro, phet." Gottesdienst durch Beteti, Fasten, Almofengcbcn. Den Himmel verdient, wer im Kampf gegen Ungläubige fällt. Ewige Freuden in einem himmlische» Paradies. Er gebot, diesen Glauben mit Feuer und Schwert auszubreiten. Ihm folgte 632 Abnbsikr als Chalif d. h Stellvertreter, wel- cher den Koran besorgte, die Aufzeichnung der Glaubens- und Sitteu-

7. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 100

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
H>0 welchen sie sich verpflichteten, ihre Völker dein Evangelium gemäß zu regieren und sich gegenseitig Beistand zu leisten. Allgemein wirkten die schweren Erfahrungen der letzten Zeit ein Sehnen nach Umkehr zu dem im Ehristenthum liegenden Heil. In der katholische» Kirche stieg das Ansehen des Papstthums, wurde der Jesuitenorden wieder hergestellt sowie andere religiöse Institute; dagegen fing die protestantische Kirche an durch schristmäßigere Verkündigung der evangelischen Lehre, durch Bidelverbreitu »g, M issi onsthätigkcit und Errichtung von Anstalten christlicher Liebe das neu- erwachte Glaubenslcben zu fordern. Im politischen suchte man das Heil in ver- änderten Staatsversaffungen, namentlich in der konstitutionellen Monarchie, und so traten in verschiedenen Ländern neue Eonstitutionen ins Leben. Da die Hoffnungen der Völker zum Theil durch ihre znrückgekehr- tcu alten Herrscher nicht erfüllt wurden, brach das verborgene Feuer der Revolution in Spanien und Portugal, Neapel und Piemont von neuem ans, ! 820—21, wurde aber durch französische und österrei- chische Heere wieder gedämpft. Auch in Rußland traten bei dem Tode Alexander l. 1825 , Ver- suche einer Revolution hervor, wurden aber durch den neuen Kaiser Ni- kolai 1. schnell und mit Festigkeit unterdrückt. Im Krieg gegen Persien dehnte er sein Land bis an den Araxes und Ararat ans. In sechsjährigem Heldenkamps, 1822—1828, errang auch Griechen- land seine Freiheit vom türkischen Joch. Die Krone des neuen Kö- nigreichs erhielt 1832 Prinz Otto von Bayern, aber noch jetzt ringt das Land, ans der alten Zerüttnng in einen geordneten Zustand zu kommen. Den Kumpf begann Alcrandor Upsilanti, der aber cils Gefangener in ocr österreichischen Festung Mnnkaez endete. Zahlreiche Philhellencn ström- ten zur Unterstützung aus ganz Europa herbei. Gegen die Griechen zog 1825 Ibrahim, der Sobn des Bieeköuigs von Aegyten und führte nach Eroberung von Miffolunghi das Vozzaris heldenmüthig verlheidigte. einen wahren Vernichtungskrieg. Da forderten England, Frankreich und Rußland die Freilas- sung Griechenlands, ihre vereinigten Flotten vernichteten in der Seeschlacht bei Navarin 1827 die türkisch-ägyptische Flotte und zwangen Jbrah-m zur Räu- mung Moreas. In demselben Jahr begann auch bcr rnssisch-tjürkische Krieg. Nachdem Paskelvitsch in Asien bis Erzcrnm rwrgcdrnngcn, Die- bitsch aber über den Balkan gedrungen war, mußte der Sultan 1829 den Frieden zu Adrianopel schließen, in welchem Rußland die Schutz- Herrlichkeit über die Moldau und Wallachei und freie Durchfahrt seiner Handelsschiffe durch den Bosporus und die Dardanellen errang

8. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 101

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
51. Die Iulirevolution und ihre Wirkungen anf das übrige Europa. Als so die revolutionären Bewegungen bewältigt schienen, veran- laßte die unbesonnene Verletzung der Charte durch Carl X. und das Ministerium Poliguac in Frankreich die Iulirevolution, durch welche 1830 die Bourbonen aufs neue vertrieben, der Geist gewaltsamer Umwälzungen aber aufs neue entfesselt wurde. An Karls Stelle wurde Ludwig Philipp von Orleans, der Sohn des 1793 guillotiuirten Philipp Egalité, zum erblichen König der Franzosen erklärt und eine neue Charte beschworen. Die unter Carl X. begonnene Eroberung Algiers wurde unter der neuen Regierung fortgesetzt, und Algerien zur französischen Provinz gemacht-, noch dauern die Kämpfe mit den Gebirgs- bewohnern den Kabyleu, fort. Noch in demselben Jahr erhoben sich die belgischen (katholischen) Pro- vinzen des Königreichs der Niederlande gegen das Haus Oranien, er- langten mit Hülfe Frankreichs und Englands ihre Trennung von Hol- land und Herstellung eines eigenen Königreichs unter Leopold von Sachsen-Cob nrg. Im November 1830 brach auch in Polen der Aufstand ans, das sich von Rußland lossagte. Zwar wurden Anfangs die Russen unter Großfürst Constantin vertrieben, der Oberfeldherr Scrznecky errang gegen Diebitsch einige Vortheile, unterlag aber bei Ostrolênka. Pas- kêwitsch erstürmte Warschau, und Polen wurde Rußland einverleibt, 1s32. Auch in Deutschland, wo sich bald nach 1815 geheime Verbindun- gen zur Förderung der Volksfreiheit gebildet hatten, die aber in Folge der Ermordung Kotzcbues entdeckt und verfolgt wurden, brachen jetzt Unruhen ans. Diese hatten in Sachsen, Hannover, Hessen Cassel und Brannschweig Einführung von Constitutionen zur Folge, worauf auch Preußen eine Provinzial-Ständeverfassnng gab. §. 52. Die neueste Zeit und ein Blick in die Zukunft. Jene einzelnen Zugeständnisse befriedigten aber die Sehnsucht der Völker nicht, die nach größerer Freiheit verlangten, und der unter der Asche fortglinnnende Funken konnte weder durch die verschiedenen Zusam- menkünfte der Fürsten noch durch Wiener Ministerkonferenzen erstickt werden. Eine Partei des Umsturzes in Staat und Kirche arbeitete fortwährend durch Schriften und Reden, und einzelne Ereignisse bezeug- ten, daß der Funke gezündet, wie das Hamb ach er Fest 1832, das Frankfurter Attentat 1833. Noch verhinderten Wettern ichs Geist und Ludwigs Philipps, des Bürgerkönigs, gewandte Politik den Ausbruch und führte« eine lange Friedensperiode herbei. Gtoorq-Eekm’t-lmtl&it für interoafonal* Schulbuchfomchanfl Braunachwtto -Schvumakmærthok -

9. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 68

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
f»S f) Polen wurde nach dem Ansstcrben der Piastcn 1686 durch die Wahl Jagiellos von Lithauen ein Wahlreich. Unter Casimir Iv. gewann es im Frieden zu Thorn von dem besiegten deutschen Orden ganz Westpreußcn und die Oberhoheit über Ostpreußen 8) Ult ga rn war nach dem Erlöschen des Arpadischen Stammes eben- falls Wahlreich und kam an das Hans Anjou, durch Heirath sodann an Kaiser Sigismund und dessen Schwiegersohn Albrecht von Oestreich. Es war in beständige Kämpfe mit den Türken verwickelt, gegen die König Wladislnv von Böhmen und Ungarn in der Schlacht bei Varna 144-i fiel. Die höchste Macht erlangte Ungarn unter Mat- thias Corvinns, dem Sohn bco tapfern Hnnyad Er hielt die Tür- ken mit starkem Arm von den Gränzen ab und vereinigte mit seinem Reich Moldau, Walachei, Mähren, Schlesien und die Lausitz, ja nahm dem Kaiser Friedrich 111. sogar Oesterreich. Nach seinem Tod sank es und gerieth auf lange Zeit fast zur Hälfte in die Hände der Türken. - h) Das russische Reich war 862 durch den Warägerfürsten Rnrik gegründet. Sein Urenkel Wladimir der Große nahm 988 das Ehri- stenthnm an, und zwar empfing er es von der griechischen Kirche. Nach seinem Tode zerfiel das Reich in eine Menge Theilsürstenthümcr, welche zu Anfang des 13. Jahrhunderts in die Abhängigkeit der Mongolen geriethen. Erst Jw»n 111 Wassil jewitsch vereinigte ganz Rußland und befreite es von den Mongolen. Sein Enkel Jwäii der Schreckliche nahm den Titel Czar und Selbstherrscher aller Reußen an und eroberte Astrachan und Kasan. Mitfeodor l. erlosch der Mannsstamm Ruriks. i) Das griechische Kaiserthnm wurde in dermitte des 15. Jahr- hunderts eine Bente der Türken. Nachdem die asiatischen Provinzen schon verloren waren, gingen die osmanischen Türken 1355 nach Europa hinüber, eroberten unter Mur ad ll Serbien und schlugen die Ungarn und Polen bei Varna. Mnhamed Ii. nahm 1453 auch noch das allein übrig gebliebene Constantinopel. Der letzte Kaiser Eo nstanti n Ix. fiel kämpfend ans der Mauer seiner Hauptstadt. 8. 23. Wichtige Entdeckungen und Erfindungen. Von höchster Wichtigkeit sind die Entdeckungen und Erfindungen, welche in Europa in der letzten Hälfte des 15. Jahrhunderts gemacht

10. Kanon der einzuprägenden Jahreszahlen - S. 24

1902 - Bunzlau : Muschket
— 24 — \6^8 Westfälischer Friede. Brandenburg erhält £)intev= pommmt, Halberstadt, Minden, Kammin und die Anwartschaft auf Magdeburg. (655—(660 Schwedisch - Polnischer Erbfolgekrieg. Karl X. Gustav. Kasimir. (656 Schlacht bei Warschau. Friedrich Wilhelm und Aarlx. Sieger. (660 Friedrich Wilhelm erlangt die Souveränität in Preußen durch den Frieden zu Oliva. (658—(705 Leopold I. (6^5—(7(5 Ludwig Xiv., 511 Anfang durch Mazarin geleitet, seit (66( Selbstherrscher. Dollendung des 2lbsolutismus in Frankreich. L’etat c’est moi! i Höfischer Absolutismus). (659 Pyrenäen - Friede. Der Kamm der Pyrenäen Grenze zwischen Spanien und Frankreich. (662 —(66^ Erster Türkenkrieg. Itcontecuculi siegt bei St. Gotthard a. d. Raab. (667—(668 Erster Raubkrieg Ludwigs Xiv. Friede zu Aachen. Frankreich erhält einen Teil von Flandern mit Lille. (672—(678 Zweiter Raubkrieg. (675 Friedrich Wilhelm besiegt die Schweden bei Fehrbellin. (678 Friede zu Nymwegen. Frankreich erhält die Franche Comte. (679 Friede zu St. Germain eit Laye. Friedrich Wilhelm muß trotz seiner Siege auf Vorpommern verzichten. Die Reunionskammern. (68( Straßburg von den Franzosen geraubt. (685 Aufhebung des Ediktes von Nantes. Tausende von Hugenotten verlassen Frankreich; viele finden Aufnahme in der Mark. (685—(699 Zweiter Türkenkrieg. (685 Belagerung Wiens. Rüdiger von Starhemberg. Karl von Lothringen. Der Niedergang der türkischen Macht in Europa beginnt. (686 Einnahme von Ofen. (69 ( Ludwig von Baden siegt bei Salankemen. (697 Prinz Eugen siegt bei Zenta.
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