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1. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 31

1911 - Cöln a. Rh. : Bachem
31 von dieser Abhngigkeit frei zu machen. War es ihnen gelungen, jo hieen sie freie oder Reichsstdte. Diese standen nur noch unter dem Kaiser. Infolge der Kreuzzge waren viele Burgherren in Geldnot geraten. Daher hatte eine Anzahl Städte die Gelegenheit, sich eine Freiheit nach der anderen zu erkaufen, bis sie vollstndig unabhngig waren. Weil durch die Kreuzzge dem Handel neue Wege erschlossen wurden, trat bald ein gewisser Wohlstand unter den Brgern ein. Man fing an, steinerne Huser von schner Bauart und prchtiger innerer Einrichtung aufzufhren. Die Macht der Städte vergrerte sich. Um sich gegen die Raubritter oder bermchtige Fürsten zu schtzen und die Verkehrswege gangbar zu erhalten, schlssen einzelne Städte miteinander Bndnisse ab. Der mchtigste dieser Stdtebunde war der Hansabund ober die Hansa. Sie entwickelte sich aus dem Bndnisse der beiden Städte Hamburg und Lbeck (seit 1241). Bald traten andere Städte, wie Bremen und Cln, der Vereinigung bei. Im 14. Jahrhundert stieg die Zahl auf ungefhr 80. Die Hansa suchte nicht nur den Handel zu frdern, sondern griff auch in das staatliche Leben ein. Sie hielt eigene Kriegsheere und Flotten. Sowohl durch den Handel als auch durch die Waffen beherrschte sie die Ksten von Nord- und West-europa. Die Könige von Dnemark und Schweden lebten vor den hanseatischen Kaufleuten in bestndiger Furcht. Land- und Seeruber wurden auf das strengste bestraft. Die Hansa war es, welche die Ehre des deutschen Namens im Norden Europas hoch hielt. Nachdem ihre Macht 800 Jahre lang in auerordentlicher Weise geblht hatte, geriet sie in Verfall. Bauern- und Handwerkerstand. In damaliger Zeit gab es vllig freie, hrige und leibeigene Bauern. Die Hfe und Drfer der freien Bauern sahen selbstverstndlich ganz anders aus als die der hrigen. Die Freibauern wohnten nicht selten in stattlichen Husern aus Holz und Fachwerk oder aus Stein. Die Htten der hrigen Bauern waren rmlich, aus Holz, Lehm und Stroh hergestellt. Hart brckte das .Herrenrecht" die deutsche Bauerschaft. Da kamen die Kreuzzge derselben befreiend zugute. Viele Herren, welche an einem Kreuzzuge teilnehmen wollten, lieen ihre Bauern sich freikaufen. Dadurch verschafften sich jene die ntigen Geldmittel. Andere schenkten ihren Bauern die Freiheit fr den Fall, ba sie nicht mehr heimkehren follten. Der unfreie Bauer felbft, welcher einem Kreuzzuge sich anschlo, wurde eben-falls frei. In eine besonbers gnstige Lage kamen diejenigen Bauern, welche seit der Mitte des 12. Jahrhunderts in den stlichen Grenzmarken Deutschlands sich niederlassen burften. Man stellte ihnen an-nehmbare Bebingungen und versicherte sie ihrer Freiheit. Die neue Sttte gab ihnen Gelegenheit, eine gebeihliche und nutzbringend Landwirtschaft zu betreiben. Dieselbe nahm vom 12. Jahrhundert ab auch im Inneren Deutschlanbs betrchtlich an Umfang zu. Wlber wrben ausgerodet und Smpfe trocken gelegt. Dadurch fhrte man der Landwirtschaft viel neuen Boden zu. Die Ackergerte wrben verbessert. Der Getreibe- und Gemsebau hob sich. Eine sorgfltigere Obst- und Wein-zucht brachte greren Gewinn.

2. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 32

1911 - Cöln a. Rh. : Bachem
32 Das Handwerk begann ebenfalls aufzublhen. Die Handwerker schlssen sich schon im 12. Jahrhundert zu Zlinsten zusammen. Jede Zunft hatte ihren Zunftmeister, ihre besonderen Fahnen, Schutzheiligen und Gebruche. Nur solche Handwerker fanden Aufnahme, die ihr Handwerk gut verstanden und einen guten Ruf hatten. Schlielich durften in den Stdten sich nur Handwerker niederlassen, welche zu einer Zunft gehrten. Kein Wunder, da bei einem solchen Zwange das Handwerk in der Folgezeit zu hoher Blte gelangte und einen goldenen Boden erhielt! Folgen des Wahlknigtunis, Fr das Deutsche Reich war es oft ein groer Nachteil, da die Herrfcher gewhlt werden konnten. Statt der Tchtigsten wurden manchmal mit Absicht schwache Regenten auf den Thron erhoben. Die Fürsten hatten dabei ihren Vorteil im Auge. Sie vermochten ihre eigene Macht besser zu vergrern und zu befestigen. Manche Gewhlte fhlten sich ihren Whlein gegenber verpflichtet. Da konnte von vlliger Unabhngigkeit des Regierenden keine Rede sein. Bei der Wahl entstand auch zuweilen Zwiespalt unter den Fürsten selbst. Endlich war vom Tode des einen bis zur erfolgten Wahl eines anderen ein Jnter-regnum (Zwischenreich) unvermeidlich. Wie verderblich ein solches fr das Reich war, zeigt die Zeit vor der Wahl Rudolfs von Habsburg. Rudolf van Havsbnrg. 1273-1291 Kaiserlose Zeit. Nach dem Tode des letzten hohen-staufischen Kaisers (1254) trat in Deutschland eine traurige Zeit ein. Es wurden zwar in dieser Zeit (12541273) mehrere Fürsten zu Knigen der Deutschland gewhlt; aber dieselben bekmmerten sich nicht um das Reich. Deutschland war sozusagen ohne Herrscher, weshalb man diese Zeit auch die kaiserlose (Interregnum) nannte. Da entstand bald im Reiche arge Unordnung. Krieg und Fehde herrschten allerwegen; Ritter und Knechte beraubten den reisenden Kaufherrn und den friedlichen Landmann. Ganze Drfer wurden geplndert und verbrannt, die Felder verheert und das Vieh weggetrieben. Endlich sahen die Fürsten die Notwendigkeit ein, einen Herrscher zu whlen, der den Willen und die Macht besitze, diesem schrecklichen Zustande ein Ende zu machen. Krnung Rudolfs. Sie whlten deshalb im Jahre 1273 den Grafen Rudolf von Habsburg zum deutschen Kaiser, welcher auch in demselben Jahre zu Aachen gekrnt wurde.

3. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 34

1911 - Cöln a. Rh. : Bachem
34 Volkes auf das beste, und dieses liebte ihn darum auch als seinen Vater und Beschtzer. Er starb am 30. Sept. 1291 und wurde im Dome zu Speier begraben. Sigismund. 14101437. Sigismund wurde im Jahre 1410 zum deutschen Kaiser erwhlt. Er war der zweite Sohn Karls Iv., aus dem Hause Luxemburg. Von seinem Vater hatte er die Mark Brandenburg geerbt. Er heiratete die Tochter des Knigs von Ungarn und wurde durch diese Heirat auch König von Ungarn. Nach dem Tode seines Bruders Wenzel, den die deutschen Fürsten wegen seiner Unwrdigkeit als Kaiser abgesetzt hatten, erhielt er auch das Knigreich Bhmen. Konzil zu Konstanz. Unter ihm wurde das Konzil zu Konstanz abgehalten. Zur damaligen Zeit waren durch eine unglckselige Spal-tung unter den Kardinlen drei Ppste gleichzeitig gewhlt worden; jeder von ihnen gab sich nun fr den rechtmigen Papst aus. Hier-durch war eine groe Beunruhigung unter den Christen entstanden. Durch Zureden der versammelten Vter entsagten alle drei ihrer Wrde, und es wurde nun von den Kardinlen ein neuer Papst gewhlt. Johann Hufe. Auf dieser Kirchenversammlung sollte auch der Irr-lehret Johann Hu aus Prag sich verantworten. Da er seine Irrlehren nicht widerrufen wollte, sondern dieselben sogar in Konstanz zu verbreiten suchte, wurde er von der weltlichen Obrigkeit nach den damaligen Gesetzen zum Feuertode verurteilt. Johann Hu wurde lebendig ver-brannt und seine Asche in den Rhein gestreut. Verleihung der Mark Brandenburg. Auf diesem Konzil verlieh auch der Kaiser Sigismund dem Burggrafen Friedrich Vi. von Nrnberg die Mark Brandenburg erb- und eigentmlich. Im Jahre 1437 erwhlten die deutschen Fürsten den Herzog Albrecht von sterreich, aus dem Hause Habsburg, zum deutschen Kaiser. Von dieser Zeit an blieb die Kaiserwrde bis zu ihrem Erlschen im Jahre 1806 bei dem habsburgischen oder sterreichischen Hause. Maximilian. 14931519. Seine Eigenschaften. Maximilian war von Natur mit vorzglichen Krper- und Geistesgaben ausgezeichnet. Er besa einen schnen und krftigen Krperbau und war ein Meister in vielen Sprachen und sonstigen Wissenschaften. An ritterlichen Tugenden bertraf ihn keiner. Er war mutig und tapfer, klug und unternehmend. Seine Erwerbungen. Er vermhlte sich mit Maria, der Tochter des Herzogs von Burgund. Hierdurch erbte er Burgund und die Niederlande, d. i. Flandern, Holland und

4. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 36

1911 - Cöln a. Rh. : Bachem
36 aber fast alle ebenso unglcklich fr ihn ausfielen, weil die deutschen Fürsten ihn nicht genug mit ihrer Hilfe untersttzten. Glcklicher dagegen war Maximilian in der Vergre-rung seiner Hausmacht. Durch die Vermhlung seines Sohnes Philipp und seines Enkels Ferdinand brachte er das groe spanische Reich, Neapel und Ungarn an seine Familie. Kaiser Maximilian, welcher auch der letzte Ritter ge-nannt wird, starb am 12. Jan. 1519. Mit ihm geht die Zeit des Mittelalters zu Ende. Knther tttifr die groe Kirchentrennnng. Ein wichtiges und folgenreiches Ereignis ist die groe Kirchentrennung im 16. Jahrhundert. Veranlassung. Um das Jahr 1517 schrieb Papst Leo X. einen vollkommnen Abla aus. Jeder, der denselben gewinnen wollte, mute die vorgeschriebenen guten Werke verrichten und auerdem zum Bau der Peterskirche in Rom einen Beitrag entrichten. Die Verkndigung dieses Ablasses in Deutschland wurde dem Dominikanermnche Tetzel aufge-tragen. Die Art und Weise, wie dieser seinen Auftrag aus-fhrte, erregte vielen Ansto. Dr. Martin Luther, ein Augustinermnch und Professor in Wittenberg, trat ffentlich gegen die Verkndigung des Ablasses auf. Am Tage vor Allerheiligen im Jahre 1517 heftete er 95 Stze der den Abla an die Schlokirche zu Wittenberg. In denselben war neben Wahrem auch Falsches der den Abla behauptet. Die Sache wurde nach Rom berichtet. Der Papst bezeichnete 41 Stze aus Luthers Schriften als ketzerisch und forderte ihn auf, die-selben innerhalb zweier Monate zu widerrufen. Anstatt aber zu widerrufen, verbrannte dieser mit seinen Anhn-gern das ppstliche Schreiben vor den Toren Wittenbergs. Nach und nach entfernte er sich immer weiter von der katholischen Lehre. Er verwarf das Oberhaupt der Kirche, die Fasttage, das h. Meopfer und die meisten

5. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 26

1911 - Cöln a. Rh. : Bachem
26 Verlust des h. Landes. Das eroberte h. Land konnte auf die Dauer von den christlichen Fürsten, die dasselbe beherrschten, gegen die Trken nicht behauptet werden. Deshalb wurden im Laufe der Zeit noch sechs groe Kreuz-zge unternommen; alle aber blieben ohne nachhaltigen Erfolg. Ganz Palstina wurde nach und nach von den Unglubigen zurckerobert. Im Jahre 1291 verloren die Christen Ptolemais, die letzte feste Stadt in Palstina, und muten nun das h. Land den Trken berlassen. Friedrich I., der Ratbart (Barbarossa). 11531190. Unter allen Kaisern aus dem Hause Hohenstaufen ist keiner so berhmt geworden als Friedrich T. Im Jahre 1152 wurde er von den zu Frankfurt versammelten Fr-sten fast einstimmig erwhlt und wenige Tage darauf vom Erzbischofe von Cln in Aachen gekrnt. Seine Persnlichkeit. Friedrich war ein ausgezeichneter Fürst. Er hatte einen starken Krper und einen hohen Geist; dabei besa er groe Beredsamkeit und mnnliche Tatkraft. Von Sitten war er einfach, von Gesinnung edel und gro-mutig. Obwohl leutselig und herablassend gegen jedermann, widerstrebte er doch den Stolzen und Widerspenstigen. Er war wohlttig gegen Arme und Notleidende, freigebig gegen Kirchen und Klster. Er suchte die Einheit des Reiches, Gesetzlichkeit und Recht in demselben, sowie das gesunkene kaiserliche Ansehen wiederherzustellen. Glnzend hat er diese Aufgabe gelst. Seine Kriege. Das schne Knigreich Burgund vereinigte er wieder mit dem Deutschen Reiche. Ungehorsame und trotzige Vasallen, wie z. B. Heinrich den Lwen, Herzog von Bayern und Sachsen, unterwarf er und bestrafte sie. Er duldete keine Fehden unter den Rittern und ahndete strenge jeden Bruch des Landfriedens. Die Raubritter am Rheine lie er seinen starken Arm fhlen. Viele Burgen derselben wurden erobert und zerstrt, einige der Schuldigen ergriffen und aufgeknpft. Er schlichtete den Streit der die Thronfolge sowohl in Dnemark als auch in Polen und brachte diese beiden Lnder zur Anerkennung der deutschen Oberhoheit. Den Herzog von Bhmen erhob er zum Könige und machte den Slavenfrsten Bogislaus zum Herzoge von Pommern.

6. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 33

1911 - Cöln a. Rh. : Bachem
33 Nach der Feier traten te Fürsten hinzu, um sich vom Kaiser, wie es Gebrauch war, mit ihren Lndern beleh-iten zu lassen. Dies mute mit dem kaiserlichen Zepter geschehen. Da dasselbe aber gerade nicht bei der Hand war, so wollten sich die Fürsten ohne Belehnung wieder entfernen. Entschlossen nahm Rudolf aber ein Kruzifix vom Altare und bediente sich desselben statt des Zep-ters, indem er sprach: Das Kreuz, welches die Welt er-lset hat, wird ja wohl die Stelle eines Zepters ver-treten knnen." Seine Regierung. Rudolf war vor allem darauf be-dacht, Ordnung und Recht im Reiche herzustellen. Er reiste im ganzen Lande umher und sa berall selbst zu Gerichte, um die Streitigkeiten zu schlichten und die Friedensstrer zu strafen. Mit aller Kraft trat er den Raubrittern ent-gegen. Er zerstrte ihre Burgen, lie die geraubten Gter zurckgeben und die adeligen Ruber hinrichten. Krieg gegen Ottokar von Bhmen. Rudolf suchte auch der Kaiserwrde wieder Achtung zu oerschaffen und bestrafte widerspenstige und trotzige Vasallen aufs strengste. Der mchtigste deutsche Fürst, Ottokar von Bhmen, wollte ihn nicht als Kaiser anerkennen; auch hatte er sich auf eine widerrechtliche Weise der sterreichischen Lnder bemchtigt. Rudolf zog mit einem groen Heere nach Bhmen, und Ottokar sah sich gentigt, um Frieden zu bitten. Er mute die sterreichischen Lnder abtreten und fr Bhmen und Mhren die Huldigung leisten. Bald darauf fing Ottokar den Krieg von neuem an, und Rudolf zog abermals gegen ihn. Es kam auf dem Marchfelde bei Wien zu einer blutigen Schlacht, in welcher Ottokars Heer geschlagen und er selbst gettet wurde. Die eroberten Lnder, sterreich, Steiermark und Kram, gab Rudolf mit Zustimmung der Reichsstnde seinem Sohne Albrecht zu Lehen. Diese Lnder blieben fortan im Besitze des habsburgischen Hau-ses, welches noch jetzt in sterreich regiert. Rudolfs Charaktereigenschaften. Rudolf war sehr strenge, aber doch auch wieder milde, gutmtig, leutselig und von Herzen fromm. Er sorgte fr das Wohl des Hopstein, Baterl. Besch Oberstufe. 3

7. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 35

1911 - Cöln a. Rh. : Bachem
rabant; auch erhielt er Drol, welches der kinderlose Erzherzog im Jahre 1490 an ihn abtrat. Seine Regierung. Ein sehr groes Verdienst hat Maxi-milian sich dadurch erworben, da er dem Faustrechte in Deutschland endlich vollstndig ein Ende machte und so Ruhe und Ordnung herstellte. Er hielt im Jahre 1495 zu Worms einen Reichstag. Auf diesem wurde beschlossen. da das Fehderecht un-bedingt aufhren und ein ewiger Landfriede statt-finden sollte. Er setzte ein Reichs-Kammergericht ein, welches der alle Streitigkeiten zwischen den einzelnen Fürsten und Stnden und selbst zwischen den Untertanen und ihren Fürsten entscheiden mute. Dieser oberste Gerichtshof in Deutsch-laud hatte anfangs seinen Sitz in Frankfurt, spter in Speier und zuletzt (von 16891806) in Wetzlar. Damit der Land-friede auch gehandhabt 7- Kaiser Maximilian I. und die Urteile des Kam- mergerichts vollzogen wrden, lie Maximilian das Deutsche Reich auf dem Reichstage zu Cln im Jahre 1512 in zehn Kreise einteilen. Jeder Kreis erhielt einen Haupt-mann mit einer bewaffneten Mannschaft, der die Ruhe-strer bestrafen und die Vollziehung der Urteile des Kam-mergerichts ntigenfalls erzwingen mute. In den auswrtigen Angelegenheiten hatte Kaiser Maximilian wenig Glck. Mit den Franzosen mute er Krieg führen, weil diese ihm Burgund weggenommen hatten; er konnte dasselbe aber nicht wiedererlangen. Auch noch in mehrere andere Kriege wurde er verwickelt, die

8. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 39

1911 - Cöln a. Rh. : Bachem
39 Tilly wurde verwundet und starb bald an der erhaltenen Wunde. Nunmehr wandte sich der Schwedenknig gegen Wollenstem. Am 16. Nov. 1632 kam es bei Ltzen zu einer Schlacht. Die Schweden blieben zwar Sieger, aber ihr König, Gustav Adolf, wurde gettet. Nach dem Tode des Knigs von Schweden dauerte der Krieg noch immer fort. Die Kurfrsten von Sachsen und Brandenburg aber schlssen am 25. Mai 1635 in Prag mit dem Kaiser Frieden. Bald traten auch alle protestantischen Stnde des Mittlern und nrdlichen Deutsch-lands diesem Frieden bei. Der Schwedisch-Franzsische Krieg. Nun trat Frank-reich, welches auch bisher schon die Gegner des Kaisers untersttzt hatte, ffentlich als Feind des Reiches auf. Ihm war es darum zu tun, die Macht des deutschen Reiches zu schwchen und einige Provinzen unseres Vater-landes an sich zu reien. Die Franzosen besiegten das kaiserliche Heer und eroberten und besetzten das Elsa. Die Schweden fielen in Bhmen ein und kamen selbst bis in die Nhe von Wien. Nun vereinigten sich die Schweden mit den Franzosen zu einem Angriffe auf Bayern. Da wurde endlich der Friede abgeschlossen, und zwar in Mnster mit den Franzosen und in Osnabrck mit den Schweden (1648). Folgen des Krieges. In diesem Frieden, welcher der westflische Friede genannt wird, erhielt Frankreich das Elsa, sowie Metz, Toul und Verdnn; Schweden bekam Vorpommern, die Insel Rgen, die Festung Stettin, die Stadt Wismar und die Bistmer Bremen und Verden. Die Macht des Kaisers aber wurde sehr geschwcht; denn von jetzt an konnte derselbe keine Gesetze mehr geben, keinen Krieg beschlieen, keine Stenern auferlegen und keine Werbungen veranstalten, als nur mit Einwilligung der brigen deutschen Fürsten. Diese selbst aber erhielten in ihren Gebieten die Landeshoheit, wodurch ihre Lnder fast unabhngige Staaten wurden. Der Dreiigjhrige Krieg war zu Ende; aber Deutsch-land bot nun einen Anblick der schrecklichsten Verheerung dar. Tausende von Stdten und Drfern lagen in Schutt

9. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 47

1911 - Cöln a. Rh. : Bachem
47 wirkliche Erbe der Markgrafschaft sei. Die benachbarten Fürsten fielen der dieselbe her, um einzelne Landesteile los-znreien. Der deutsche Kaiser, Ludwig der Bayer, erklrte Brandenburg fr ein erledigtes Reichslehen und gab es mit Bewilligung der Reichsstnde seinem Sohne Ludwig, der ltere genannt, zu Lehen (1324). Brandenburg unter den Markgrafen ans dem Hause Bayern (den Mittelsdachern). 13241373. Drei Fürsten aus dem Hause Bayern , haben der die Mark Brandenburg regiert: Ludwig der ltere von 1324 bis 1351, Ludwig Ii. oder der Rmer von 13511365, und Otto der Finne oder der Faule von 13651373. Ludwig Ii. war der erste Kurfürst der Branden-brg. Kaiser Karl Iv. gab nmlich in einem Reichs-gesetze, das nach seinen goldenen Siegeln die goldene Bulle genannt wird, denjenigen deutschen Fürsten, welche die hchsten Reichsmter besaen und die Wahl des Kaisers zu vollziehen hatten, im Jahre 1356 den Titel Kurfrsten. Da nun Brandenburg das Erzkmmerer-Amt be-sa, so wurden ihm auch alle die Vorteile zuteil, welche die goldene Bulle den bezeichneten Fürsten gewhrte. Die Kurfrsten. Es gab sieben Kurfrsten, drei geistliche und vier weltliche. Die drei geistlichen waren: die Erzbischfe von Mainz, Cln und Trier; die vier weltlichen: der König von Bhmen, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachjen und der Markgraf von Brandenburg. Der Kurfürst von Mainz mute innerhalb dreier Monate nach dem Tode des Kaifers die Kurfrsten in Frankfurt zu einer neuen Wahl ver-fammeln. Die Krnung des neuen Kaisers, der mit Stimmenmehrheit gewhlt wurde, fand danach in Aachen statt. Jeder der weltlichen Kurfrsten befa eines der vier Erzmter. Durch die goldene Bulle wurde ferner bestimmt, da die Kurlnder (die Lnder der Kurfrsten) unteilbar und die der vier weltlichen nach dem Rechte der Erstgeburt erblich fein sollten. Nur fnfzig Jahre hat das bayerische Frstenhaus das Land besessen, aber unendliches Weh der dasselbe gebracht. Verdet standen cker und Fluren, zerstrt viele

10. Vaterland! - S. 35

1912 - Cöln : Schmitz
35 — Den Römern gedieh, \o sollte nun England, wenn auch erst nach Jahrhunderten, erstarken und gedeihen unter der Herrschaft der Hermannen, welche ihr neues Vaterland liebten und ehrten und zu neuer Blüte brachten. Die neuen englischen Könige besaßen aber auch noch die Normandie in Frankreich. Doch damit nicht zufrieden, suchten sie noch immer mebr französische Landstriche zu gewinnen. Daber entspannen sich zwischen den beiden Rationen langwierige Kriege, die mit geringen Unterbrechungen fast vierhundert Jahre dauerten. Beide teile fochten hartnäckig für den Rubm und die Ebrechres Vaterlandes. Die Schlacht von Crecy im Jahre 1346, gewonnen von den Engländern unter chrem Könige Eduard Iii., die Schlacht von poitiers im Jahre 1356, wo der Sobn König Eduards, der schwarze Prinz, die Franzosen besiegte, und die Schlacht von Azincourt im ]abre 1415, in der König Heinrich V. von England die dreifach überlegenen Franzosen besiegte, geben davon Kunde. So oft aber auch die Franzosen von den Engländern besiegt wurden, so gelang es ihnen doch endlich, sich ibrer Gegner zu entledigen. Ibre wichtigsten Erfolge errangen sie hauptsächlich durch eine Jungfrau, weiche, von glühender Vaterlandsliebe beseelt, das Heer ihrer Landsleute von Sieg zu Sieg führte. Es war die Jungfrau von Orleans. Sie war die Tochter eines Landmannes aus dem Dorfe Domremy in Lothringen, ihr Harne war ] eanne d’ Are. Die häufigen Erzählungen der Reisigen und Bauern von der Hot des unglücklichen Königs Karl und von der Verwegenheit der Engländer hotten ihr feuriges Gemüt mächtig aufgeregt. Tag und flacht beschäftigte sie das Schicksal ihres Vaterlandes. Sie bat und flehte inständig zu Gott um Hilfe. Durch wiederholte Traumerscheinungen wurde sie in dem Glauben bestärkt, Gott höbe sie zur Retterin des heißgeliebten Vaterlandes erkoren, nachdem sie die anfänglichen Zweifel des Königs 3*
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