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eine Verfassung. In Sachsen wurde dem alternden Könige Anton der Prinz Friedrich August als Mitregent zurseite gestellt, und auch hier wurde eine Verfassung eingerichtet; und ähnlich ging es in anderen Staaten. Diese Unruhen brachten den sonst so untätigen Bundestag in Frankfurt wieder einmal zu einigen polizeilichen Verboten. Im Hambacher Fest (Hambach a. d. Hardt) 1832 machte sich die Unzufriedenheit mit den politischen Verhältnissen in kräftigen Reden Luft. Es waren hier nicht bloß deutsche, sondern auch ausländische, namentlich polnische und französische Abgesandte erschienen. Der Versuch, einen Volksaufstand in Frankfurt hervorzurufen — der sog. Frankfurter Putsch 1833 — verlief höchst kläglich. Er führte nur zu neuen Ministerkonferenzen in Wien (1834), zu ähnlichen Beschlüssen wie im Jahre 1819 zu Karlsbad (Centraluntersuchungskommission, Beaufsichtigung der Presse und der Hochschulen, Beschränkung der Freiheiten der Landtage) und zu einer zweiten, inpreußen besonders heftigen Demagogenverfolgung, von der auch Fritz Reuter ereilt wurde. Wie wenig Schutz die deutsche Freiheit von dem Bundestage zu erwarten hatte, kam im Jahre 1837 zum Ausdruck: die Hannoveraner hatten 1833 unter dem Könige Wilhelm Iv. ein Staatsgrundgesetz bekommen. Als Ernst August zur Regierung kam, mochte er, hauptsächlich seiner Privatinteressen wegen, um die Staatsdomänen wieder zu landesherrlichen zu machen, die Verfassung nicht anerkennen. Sieben Göttinger Gelehrte (die beiden Brüder Grimm, Gervinus, Dahlmann, Ewald, Weber, Albrecht) hatten den Mut, dem Fürsten zu erklären, daß sie sich in ihrem Gewissen an den auf die Verfassung geleisteten Eid gebunden fühlten. Sie mußten ihr Amt und z. T. auch das Land verlassen. Der Bundestag aber erklärte sich für nicht zuständig in dieser Angelegenheit. Es war dieselbe Schlaffheit und Charakterlosigkeit, wie früher in der Sache der hessischen Domänenkäufer. Der hessische Kurfürst hatte bald nach feiner Rückkehr die unter Jörome geschehenen Domänenverkäufe wieder rückgängig machen wollen, indem er ohne Entschädigung die Inhaber dieser Domänen zur Rückerstattung derselben zwang. Auch bei diesem offenbaren Unrecht hatte die hohe Bundesversammlung nicht den Mut, den Kur-Preußen bis fürsten zu zwingen, von seinem Vorhaben abzulassen. —
Friedrich Aus einem Gebiete wurde unter der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. in Preußen doch ein außerordentlich wichtiger Schritt
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Heerführer zur Unterstützung der bisherigen auf das Schlachtfeld geworfen, um den letzten Stoß auf das feindliche Centrum bei Frofchwiller auszuführen. Schon waren auch Vorkehrungen getroffen, um die Rückzugslinie der Feinde zu gefährden. Artillerie und Kavallerie nahmen die Verfolgung auf. 3 nt a^en Reiche zerfielen die beiden Reichsfestungen Kehl und Philippsburg immer 8-^°«" mehr, zuletzt wurden dieselben ganz ausgegeben. Der Deutsche Bund erhob Mainz, Luxemburg, Landau, Ulm und Rastatt zu Bundesfestungen. In dem Norddeutschen Bunde wurde dem Bundespräsidium das Festungswefen des gesamten Bundes untergeordnet, ähnlich in der heutigen Reichsverfassung; Württemberg und Bayern sind auch hierbei bestimmte Reservate geblieben. Nach dem Kriege von 1870 sind viele Festungen geschleift, die wichtigeren dagegen sind stärker befestigt; bei der Wirkung der heutigen Geschosse bedurfte es teilweise eines Umbaues der Festungen. •xjnt ^ite^ung letzten deutsch-sranzösischen Kriege hat zwar der sranzöstfche ^estungs- sge[agerung. gürtet das Vordringen der deutschen Heere nicht aushalten können; wohl aber mußten starke Streitmassen zur Einschließung und Belagerung der Festungen zurückgelassen werden. Besonders Metz und Straßburg konnten als Stützpunkte feindlicher Armeen dem in Frankreich vordringenden deutschen Heere gefährlich werden. Bald nach der Schlacht bei Wörth richtete sich die Besatzung von Straßburg auf eine Belagerung ein durch Verproviantierung, Zerstörung der Eisenbahneinsahrt, Besetzung der Außenwerke, Niederlegen der Deckungen im Vorlande und ähnliches. Bei dem weiten Umfange der heutigen Befestigungen ist ein zahlreiches Besatzungs- und Belagerungskorps vonnöten. Schweres Geschütz wurde von den Belagernden an die Festung herangeführt. Der Ring wurde enger und enger geschlossen. Durch die Beschießung der Stadt hoffte man die Straßburger zur Kapitulation zu zwingen. Wohl richtete das sechstägige Bombardement großen Schaden in der Festung an, doch führte es nicht zum Ziele; so beschloß General v. Werder zum förmlichen Angriff überzugehen. Noch vier Wochen hielt sich die Stadt. *) — Das ganze Verpflegungswesen wurde in der Zetf8"*^^.
i) Preußische Jahrbücher, 68. 93b., Oktoberheft 1891, S. 475: „Thatsächlich hat auch die beutsche Kriegführung im Jahre 1870 eine Reihe von wichtigen Festungen, Toul, Schlettstabt, Breisach, Verbun, La Fere, Diebenhofen,
Malmeby, Mezieres, durch Bombarbement zur Kapitulation gebracht. Straßburg ... ist erst vor der wirklichen Belagerung gefallen."
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das preußische Heer zurück; unterwegs hatte es durch Krankheit noch viel zu leiden; der Mut und die Zuversicht der Franzosen wurde nicht wenig durch diese Erfolge über die sridericianische Armee gesteigert. Dumouriez ging darauf in die Niederlande, die von den Österreichern unter dem Herzoge von Sachsen gedeckt wurden; bei Jemappes werden diese im November von den Franzosen geschlagen. Belgien gerät in die Hände Frankreichs. Der Rückzug der Preußen nötigte auch die Österreicher, die unter Hohenlohe in Lothringen eingedrungen waren, zur Umkehr. Unter Custine gingen die Franzosen von Landau aus den Rhein abwärts über Speyer, Worms, Mainz und Frankfurt. Alle diese Städte wurden genommen. In Mainz wurde die rheinische Republik errichtet. Nur Frankfurt wurde noch im Dezember 1792 von einem preußischen Korps zurückerobert. Aber groß genug waren in diesem ersten Kriegsjahre die Ersolge der Franzosen, denen auch Savoyen zugefallen war.
Die Hinrichtung Ludwigs Xvi. von Frankreich (Januar 1793) und die Absicht des Konvents (1792—1795), den revolutionären Ideen in Gesamteuropa zum Siege zu verhelfen, erweiterte die Koalition: England, Holland, Spanien und das Reich traten jetzt den Verbündeten bei. Die Ereignisse im Osten, die zweite Teilung Polens, konnten die Beziehungen zwischen Österreich und Preußen nur noch verschlimmern. Der Kaiser berief den Minister Thugut, einen ausgesprochenen Feind der Preußen. Mißtrauen unter den Verbündeten lähmte die Kriegsführung auch des Jahres 1793. Die Preußen nahmen Mainz und rückten in die Pfalz ein. Wieder stand ein österreichisches Heer ihnen zur linken unter dem General Wurmser. Doch kam es zu keinen gemeinsamen Operationen.
Die Preußen drangen bis Pirmasens vor und behaupteten sich hier. Als der französische General Hoche sie angriff, wurde er bei Kaiserslautern (Nov. 1793) geschlagen; dann aber wandte er sich gegen die Österreicher und siegte über Wurmser bei Weißenburg und Wörth (Dezember) und befreite Landau. In Belgien hatten die Österreicher in diesem Jahre größere Erfolge. Der Prinz von Kobnrg eroberte das Land wieder nach seinem Siege bei Neerwinden (März 1793). Doch die Engländer waren auf die Eroberung von Dünkirchen aus, und der Minister Thugut wollte die Eroberung der Pikardie. So wurde auch hier ein Vorstoß in
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benachrichtigt, aber nicht die fremden Kabinette, wie die französische Regierung unwahr behauptete. Das ganze deutsche Volk flammte auf in edlem Zorn gegen die welsche Unbill. Am 19. Juli wurde die französische Kriegserklärung in Berlin übergeben, die erste und einzige Note, die zwischen Preußen und Frankreich in der ganzen Angelegenheit gewechselt wurde. Nun sollte sich zeigen, ob der französische Kriegsminister Leboeuf Recht hatte, als er Frankreich für „erzbereit" zum Kriege erklärte. — In kurzer Zeit war die Mobilmachung des Norddeutschen Bundes und der süddeutschen Staaten, die treu zu Preußen hielten, vollendet. Die Einigkeit Deutschlands verhinderte Österreich und Italien an der Teilnahme. Moltkes Plan war schon 1867 fertig gewesen. Wieder wurden drei Armeen aufgestellt; von Koblenz her ging die erste Armee unter Steinmetz die Mosel und dann die Saar aufwärts, in der Richtung auf Saarbrücken^ von Mainz herkam die zweite, die Hauptarmee, unter Prinz Friedrich Karl über Kaiserslautern ebenfalls auf Saarbrücken, von Speyer aus die dritte, aus nord- und süddeutschen Korps zusammengesetzte Armee unter dem Oberbefehl des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm über Landau in der Richtung aus Weißenburg. Die norddeutsche Bundesflotte bekam den Auftrag, die deutschen Küsten zu schützen. Die Franzosen waren nicht so schnell wie die Deutschen mit ihrer Mobilmachung fertig. Von Metz aus rückte Bazaine nach Osten, im Elsaß sammelte Mac Mahon seine Armee. Nach einem unbedeutenden, von den Franzosen zu einem großen Siege aufgebauschten Gefechte bei Saarbrücken (2. August) kam zuerst ein Teil der dritten Armee bei Weißenbnrg (4. August) ins Feuer. Die Vorhut Mac Mahons wurde geworfen. Zwei Tage darauf wurde von derselben Armee der blutige Sieg bei Wörthx) über das Gros des Mac Mahonschen Heeres errungen. An demselben Tage siegten Teile der ersten und zweiten Armee in dem gleichfalls sehr blutigen Gefechte bei Spichern,. in der Nähe von Saarbrücken, über einen Teil des Bazaineschen Heeres. Jetzt galt es, den Abzug Bazaines aufzuhalten. Durch den Sieg der ersten Armee bei Colombey östlich von Metz (14. Aug.) wurden die im Rückzüge begriffenen Franzosen festgehalten. Durch den Sieg der zweiten Armee bei Mars la Tour
x) Vergl. Sz. 499 und 500.
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(westlich von Metz, am 16. August) und durch den Sieg der ersten, von der zweiten unterstützten Armee bei Gravelotte und St. Privat (18. Aug.) würden die Franzosen nach Metz hineingetrieben. Mac Mahon war nach der Schlacht bei Wörth über die Mosel und Maas entkommen; in Chalons bezog er ein Lager und vereinigte die Reservetruppen mit seinem Heere. Sein Versuch, Bazaine zu Hilfe zu kommen, würde durch den Kronprinzen Friedrich Wilhelm vereitelt, der ihn im Bunbe mit der von dem Metzer Belagerungsheer abgezweigten vierten Armee (Maasarmee) unter dem Kronprinzen Albert von Sachsen bei Beaumonl (30. Aug) zum Rückzüge nötigte, am 1. September bei Seban völlig schlug und am 2. September zur Kapitulation von Seban zwang. Auch der Kaiser Napoleon war bei der unglücklichen französischen Armee. Er übergab seinen Degen dem Könige Wilhelm und würde als Kriegsgefangener nach Wilhelmshöhe bei Kassel gebracht. Ungeheuer war in Deutfchlanb der Jubel über biefe Waffenerfolge. — Zwei Tage barauf würde in Paris die Republik ausgerufen (4. Sept.). Verhanblungen zwischen den Kriegstihrenben zerschlugen sich, ba Frankreich keinen Finger breit Erbe abtreten wollte. Thiers' Versuch, die fremben Mächte zur Einmischung und Vermittelung zu bewegen, scheiterte. Die gesamte männliche französische Bevölkerung von 21 bis 40 Jahren würde unter die Waffen gerufen. Der zweite Teil des Krieges ist vorzugsweise ein Festungskrieg. Zur Belagerung von Paris (seit 1841 Festung) Würbe alsbalb die britte und vierte Armee beorbert. Straßburg würde von dem General Werber, der nach der Schlacht bei Wörth borthin gesanbt war, eingeschlossen und hielt sich bis zum 27. «September.1) Gerabe einen Monat später mußte Metz sich ergeben. Eine Reihe anberer Festungen hielt einen großen Teil des deutschen Heeres zurück. Die größte Schwierigkeit bereitete die Belagerung von Paris. Die Republik hatte brei neue Armeen gebilbet: die Loire-Armee um Orleans, eine nörbliche um Lille und eine Ostarmee bei Besancon. General von der Tann und der Großherzog von Mecklenburg suchten die Loire-Armee von Paris abzuhalten. Durch die Einnahme von Metz (27. Okt.) würde Prinz Friedrich Karl frei und konnte sich nunmehr an den
!) Vrgl. Sz. 505.
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Kämpfen im Westen beteiligen. Ende November und Anfang Dezember wurde die Loire-Armee durch die Siege der Deutschen bei Beaune la Rolande (28. Nov.) und Loigny (2. Dez.) auf Orleans zurückgedrängt; Orleans wurde genommen, der westliche Flügel der Loire-Armee unter Chanzy in den Kämpfen bei Le Mans (6.—12. Jan. 71) vernichtet, während der östliche Flügel unter Bourbaki nach Belfort marschierte. In denselben Tagen, da Prinz Friedrich Karl bei Beaune la Rolande gegen die Loire-Armee rang, machten die Franzosen einen Ausfall aus Paris in der Richtung auf Villiers und Champigny, der ähnlich wie frühere und spätere Ausfallversuche von dem Belagerungsheere abgeschlagen wurde. Auch die französische Nordarmee wurde unschädlich gemacht, indem Manteuffel gleichfalls von der freigewordenen Metzer Belagerungsarmee Hilfskorps heranführte und an der Hallue (23. Dez) und bei Bapanme (2.—3. Jan. 71) siegte. Unter Göben wurde dann am 19. Januar bei St. Quentin der entscheidende Sieg im Norden errungen. Vor Bourbaki zog sich Werder aus der Gegend von Dijon nach Osten auf Belfort und an die Lifaine zurück. Als aber Manteuffel von Norden her den Franzosen unter Bourbaki in den Rücken kam, konnte auch Werder wieder vorgehen, und die Franzosen wurden nun über die schweizerische Grenze gedrängt (1. Febr. 71). Am 28. Januar hatte Paris, dessen Lebensmittel zu Ende gingen, kapituliert. Ein Waffenstillstand wurde geschlossen, nur der östliche Kriegsschauplatz war von demselben noch ausgeschieden. Gambetta trat zurück. Thiers verhandelte über den Frieden (Präliminarien am 26. Februar). Vom März bis Mai war Paris in der Gewalt der Kommune. Am 10. Mai kam der endgültige Friede zu Frankfurt zustande: Frankreich mußte Elsaß und Deutsch-Lothringen an das Deutsche Reich abtreten und 5 Milliarden Fr. Kriegskosten innerhalb drei Jahren zahlen. Doch der großartigste Erfolg, den uns der deutsch-französische Krieg gebracht hat, ist die Gründung des Deutschen Kaiserreiches am 18. Januar 1871. Im Schlosse zu Versailles wurde die Feier vollzogen. Mit den süddeutschen Regierungen waren die Verhandlungen darüber schon im November zum Abschluß gekommen' der Norddeutsche Reichstag und die süddeutschen Volksvertretungen hatten ebenfalls ihre Zustimmung ausgesprochen (Bayerns Volks-Vertretung erst am 21. Januar 1871). Prinz Luitpold von
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feiner Verdienste gebührende Besoldung zu bestimmen) bey-zuordnen . . wann sich aber . . befindet und zeiget, daß ein-oder anderer Officier oder Soldat in des Reichs Dienst vor dem Feind, oder sonst durch Kranckheit zu Grund gangen, ist deren Hinterbliebenen Weib und Kindern der ausständige Sold, samt der Verlassenschafft, . . abzufolgen.
N. Slg. d. R. A. T. Iv., S. 22 s.
311a. (1722. Instruktion für das General-Direktorium. Art. I, § 15:) Zu allen Thorschreiber-, Mühlenbereuter-, Polizeireuter-, Ausreuter- und dergleichen geringeren Bedienungen wollen wir niemand anders als In valid en-Unterofficiers und Soldaten emploiret wissen, und zwar solche, die unter unserer allergnädigsten Approbation von unseren General-Adjutanten jedesmal in Vorschlag gebracht werden. Altmann, a. a. O., T. I, S. 113.
311b. Vgl. Sz. 268 am Ende.
312a. (1521. Ordnung des Land-Friedens zu Worms, Tit. Xv:) Und als viel Reisige und Fuß-Knecht sind, der eines Theils kein Herrschafft haben, auch etliche Dienst verpflicht, darinn sie sich wesentlich doch nicht halten, oder die Herrschafft, daranff sie sich versprechen, ihr zu Recht und Billigkeit nicht mächtig seyn, sondern in Landen ihrem Vortheil und Reuterey nachreiten; Ordnen . . Wir, daß Hinfür solche Reisige und Fußknecht im Heil. Reich nicht sollen gedultei . . werden . .
N. Slg. d. R. A. T. Ii, S. 201.
312 b. S. Sz. 151.
312 c. (1569. Reichstagsabschied zu Frankfurt, § 8s.) . . dieweil es leider! sichtiglich an dem, daß das jetzig gemein Wesen mehrentheils Teutschen Kriegs-Volcks, so hiebevor vor anderen Nationen, wegen kündlicher Frommkeit, Zucht und Erbarkeit den Preiß gehabt, nunmalen ein Ansehen fast barbarischer Art gewinnen, auch in ein solche Freyheit verwandelt werden will, daß in die Länge kein Biedermann bey Hauß und Hofs, auch kein Herr bey
Land und Leuten bleiben soll — Als dann auch noch diese
merckliche große Gefahr für Augen, da das in Franckreich geführt Teutsche Kriegsvolck ettoan zurück getrieben, oder sonsten zum Abzug kommen solt, daß der gantze Schwal und Überlast solcher freywilligen, ungezeumten Haussen, darbey kein Regiment, sondern nur höchste Freywilligkeit zu Verbringung alles Übels gespürt, nicht
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lagerungsartillerie . daß die vorhandenen Muninonsbestände, auf deren rechtzeitige Ergänzung durch Nachschub kaum zu zählen sei, bei weiterem starken Verbrauche nicht mehr für eine regelrechte Belagerung ausreichen würden. General v. Werder beschloß unter diesen Umständen, nunmehr zum förmlichen Angriff überzugehen, bis zur Eröffnung der ersten Parallele aber ein mäßiges Feuer zu unterhalten. (S. 1363) . . — Während man sich auf Deutscher Seite . . zur Eröffnung der förmlichen Belagerung von Straßburg anschickte, hatte General Uhrich (der Festungsgouverneur) am 26 stett August eine Depesche folgenden Inhalts an den Französischen Kriegsminister und an den General Douay gerichtet. . .: „Fortdauerndes Bombardement seit sechs Tagen. Viele Feuersbrünste und Zerstörungen. Zahlreiche Bevölkerung in Straßburg ohne Obdach und Lebensmittel. Kathedrale sehr beschädigt. Citadelle vollständig niedergebrannt. Annäherungsarbeiten begonnen. Sehr ernste Lage, fängt an beunruhigend zu werden." (S. 1367). — (Die eigentliche Belagerung hat noch bis zum 27. September gedauert.) Generalstabswerk, Heft 9, S. 1321 ff.
Verpflegung. 506a. (9. April 1821.) Art. Xx. Die Verpflegung des Bundesheeres wird unter der obersten Leitung des Oberfeld-Herrn durch Bevollmächtigte sämmtlicher Armeekorps, und, innerhalb der Bundesstaaten, unter Mitwirkung der betreffenden Landes-Commifsarien besorgt.
von Meyer, a. a. O., Th. 2, S. 207.
506b. Vgl. Sz. 491 (§ 41).
506c. (11. Juli 1822.) Aus den näheren Bestimmungen der Kriegsverf. des Deutschen Bundes:) Abschnitt Vi, § 59: Die Bestimmung der Militärstraßen, die Anlage von Hospitälern und Magazinen, so wie die Bezeichnung der Verpflegungsbezirke der Korps, und überhaupt aller Maaßregeln zur Sicherstellung der Armeebebürfniffe und der Wohlfahrt des Heeres, sinb dem Ober-felbherrn, mit Beachtung der Eigentumsrechte, und unter dem nöthigen Benehmen mit den Lanbeskommissarien, lebiglich zu überlassen. A. a. O., S. 218.
507. (1867 bezw. 1871.) Verf. des Norbd. Bunbes bezw. des Deutschen Reiches Art. 61, vgl. oben Sz. 444 c, Anm. 1: Nach Publikation dieser Verfassung ist in dem ganzen Bunbes-gebiete (1871: Reiche) die gesamte preußische Militärgesetzgebung
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Extrahierte Personennamen: Straßburg August Douay Meyer
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großen Waffenplätze erhöht, den Verzicht auf die Erhaltung anderer Befestigungen gestattet. *) Bismarcks Reden, Bd. 6, S. 3-. tosung 505- (11—27. August 1870. Einschließung u. Beschießung Strahlurg.don Straßburg.) Das stetige Vordringen in Feindes Land bedingte auf Deutscher Seite einen immer größeren Aufwand von Streitkräften zum Schutze der rückwärtigen Verbindungen, insbesondere gegen die Französischen Festungen. Der einst unter Vaubans Leitung angelegte „Festungsgürtel" hatte sich zwar auch diesmal als wirksamer Grenzschutz nicht bewährt und den Vormarsch der Deutschen nicht aufzuhalten vermocht; es befanden sich jedoch die meisten dieser Plätze, nachdem sie ohne Erfolg mit Feldgeschütz beschossen worden waren, noch in den Händen des Feindes. Da die Mittel zur vollständigen Einschließung und Belagerung derselben nicht sogleich zur Stelle waren, so beschränkte man sich einstweilen darauf, sie durch Aufstellung von Beobachtungstruppen möglichst unschädlich zu machen . . . Nächstdem (nächst Metz) war Straßburg von besonderer Bedeutung; denn dieser Platz bildete seit dem Tage von Wörth zwar nicht mehr das vom Süddeutschen Rhein-Ufer aus Jahrhunderte lang mit wohl begründetem Mißtrauen beobachtete Ausfallsthor Frankreichs, aber einen geeigneten Stützpunkt zur Ansammlung Französischer Streitkräfte in der linken Flanke des Deutschen Heeres (S. 1321) ... — (Nach der Schlacht bei Wörth:) In den nächstfolgenden Tagen wurde (in Straßburg) die weitere Verprvvianürung aus der nächsten Nachbarschaft nach Kräften gefördert, der tägliche Portionssatz festgesetzt, der Hospitaldienst geregelt, die Eisenbahneinfahrt durch Sprengen der Grabenübergänge und Zusetzen der Walleinschnitte gesperrt. Die Außenwerke erhielten ihre Besatzung; auch ging man noch in letzter Stunde an das vom Gouverneur schon früher beabsichtigte Niederlegen der Deckungen im Vorlande, bis das Erscheinen der Deutschen diesen Arbeiten ein Ende machte. Die Einpfählung kam nur auf der am meisten bedrohten Front zu Stande; . . Da man wegen Mangels an Genie-Truppen auf den Minenkrieg verzichten mußte, so wurden die Minengacerien größtenteils zerstört.
l) Vgl. Preuß. Jahrbücher, 67. Baud, Mai 1891, S. 472: „In Folge der Veränderungen, welche das Kriegswesen seit einem Measchenalter erfahren hat, sind von den 35 Festungen, die vor 30 Jahren in Deutschland (außerhalb Österreichs) bestanden, nicht weniger als 15 aufgegeben worden." —
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(S. 1330s.) ... — Die Gesammtstärke der Letzteren (der Besatzung) erhöhte sich . . in der zweiten Hälfte des Augusts allmälig bis auf 23000 Mann, eine zur Vertheidigung des Platzes vollständig ausreichende Streiterzahl, . . Die Geschütz-Ausrüstung von Straßburg betrug etwa 1200 Rohre. (S. 1332.) ... — (Zunächst war nur die Badische Feld-Division gegen Straßburg in Tätigkeit; sie konnte die Festung nur vorläufig absperren.) Unter dem 13ten August hatte . . S. Majestät der König zu [dem] Zwecke [der Belagerung! die Aufstellung eines größeren „Belagerungskorps" befohlen, welches unter dem Ober-Befehl des General-Lieutenants v. Werder folgende Bestandtheile enthalten sollte .... 2c. (S. 1338).... — Die Gesammtstärke des nunmehrigen Belagerungskorps betrug . . an Feldtruppen: 46 Bataillone, 24 Schwadronen und 18 Batterien .. Gleichzeitig .. war die Aufstellung eines artilleristischen und eines Jngenieur-Belagerungs-Trains angeordnet worden. Der Bestand des Ersteren war auf 200 gezogene Kanonen, 88 Mörser und 50 Zündnadel-Wallbüchsen nebst dem nöthigen Zubehör an Munition, Fahrzeugen und Geräthen festgesetzt; zur Bedienung desselben sollten 30 Festungsartillerie-Kompagnien in der Stärke von je 200 Mann herangezogen werden. Für den Jngenieur-Belagerungs-Train wurden 10 Festungspionier-Kompagnien bestimmt. Diese bedeutenden Verstärkungen trafen aber erst nach und nach, in dem Zeiträume bis zum 23sten August, vor Straßburg ein. Inzwischen suchte die Badische Division die bis jetzt errungenen Vortheile festzuhalten und einem späteren Vorgehen mit vereinten Kräften soviel als möglich vorzuarbeiten. Hierzu erschien es zunächst geboten, das bereits eingeleitete Vorschwenken des linken Flügels weiter durchzuführen und auch auf den anderen Seiten die Festung enger einzuschließen.^ (S. 1339) (Die Belagerten machen Ausfälle, um die ihnen „lästig werdende Annäherung des Angreifers abzuwehren.") — Am 22. August kündigte General von Werder dem Festungsgouverneur schriftlich den bevorstehenden Beginn der Beschießung an. (S. 1354) . . (Die Beschießung dauert bis zum 26sten August. Viele Gebäude in Straßburg werden in Asche gelegt). — Im Hauptquartier zu Mundolsheim hatte man indessen aus dem bisherigen Verlause der Beschießung die Überzeugung gewonnen, daß dieses Angriffsverfahren nicht zum Ziele führen werde. Auch erklärte der . . Kommandeur der Be- ,
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Extrahierte Personennamen: Augusts August 88_Mörser August August August