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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 120

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
120 Mittlerere schichte. Kaiser Friedrich I. mit allen Städtezertrümmerungen kam er kein Haar breit weiter in der Anerkennung seiner Macht. Nicht minder kräftig stand er wider den Papst auf. Nach Hadrians Iv. Tod, der ihn gekrönt hatte, wurde Alexander Iii. gewählt, dem jedoch Friedrich einen andern Papst entgegensetzte. Aber Alexander flüchtete sich nach Frankreich, that ihn in den Bann und hieng sich unerschütterlich an seine

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 136

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
136 Mittlere Geschichte. überlassen. Waren die beiden Orden auch sehr eifersüchtig auf einander, so waren sie wenigstens in dein Bestreben Eins, das Ansehen des Papstes und der kirchlichen Lehren nud Irrthümer aufrecht zu erhalten. Indessen konnten ihre schwärmerischen Predigten dem Erwachen eines besseren Geistes nicht mehr wehren. Aber bereits war der Papst auf ein anderes Mittel gekommen, freie Stimmen verstummen zu machen. Um dieselbe Zeit, da in Deutschland die Fehmgerichte aufkamen, fetzte der Papst die heimlichen Ketzer- oder Jnquisitionsgerichte zur Bestrafung vermeintlicher Jrrlehrer oder Jrrdenker ein. Sie wurden 1229 zu Toulouse beschlossen, und die Dominikaner ließen sich zu Inquisitoren ernennen. Die heimlichen Richter untersuchten fortan alle Häuser und Winkel, um Ketzer auszutreiben. Wer dergleichen beherbergte, dessen Haus wurde niedergerissen. Die Angeklagten wurden oft, ohne daß sie ihr Verbrechen oder ihren Ankläger kannten, in scheußliche Gefängnisse geworfen und lebenslang aufbewahrt, oder öffentlich verbrauut, auch zu Tode gemartert. Diese schändlichen Gerichte faßten weniger in Deutschland als in Frankreich, Italien, und besonders in Spanien und Portugal festen Fuß. Durch solche und andere Mittel erhielten sich die Päpste auf ihrer Höhe. Indessen gab ihnen der französische König Philipp Iv. einen empfindlichen Stoß. Er bewog den Papst Clemens V., den Wohnsitz von Rom nach Avignon in Frankreich zu versetzen. Diese sogenannte babylonische Gefangenschaft dauerte 73 Jahre (1305— 1378), und war den Päpsten sehr nachtheilig. Endlich wählten die Römer einen eigenen Papst, woraus die große Kirchentrennung (Schisma) entstand (1378 —1417). Man hatte jetzt zwei Päpste, die einander verbannten und verfluchten; und die Christen kamen in Verlegenheit und Nachdenken über dieser seltsamen Erscheinung. Zuletzt, da man schlichten wollte, erwuchsen drei Päpste neben einander. Das Aergerniß wurde zu schreiend; und der Kaiser Sigismund berief

3. Bd. 4 - S. 241

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 22. Das vatikanische Concil. 241 Gefangenen zu spielen. Zugleich mit der italienischen Regierung kehrten auch die Bibel, der Protestantismus, die freie Presse und Schulunterricht in Rom ein, um in diese, lange des Prüfens überhobene Bevölkerung neue Gedanken hineinzuwerfen. Als der König 2. Juli 71 in die Stadt kam, wurde er mit Frohlocken begrüßt; erschlug im Qnirinal seinen Sitz ans und seine Regierung richtete sich immer ungenirter in den einst geistlichen Bauten ein. Der Papst äußerte demüthig: es ist alles „verloren, nur ein Wunder kann uns retten." Dieses Rettungswunder herbeizuführen, vereinigte der Jesuitenorden sofort alle Kräfte. Er bildete klerikale Parteien in allen Ländern, welche die feindlichen Regierungen stürzen und dereinst die weltliche Macht des Papsts und seine unbedingte Herrschaft über die Christenheit herstellen würden. In Italien bleibt nicht nur der König Sr. Heiligkeit ergebenster Sohn, sondern auch der junge Staat fürchtet den Greis im Vatikan. Man hat freilich der Kirche ihre Güter genommen, die Finanznoth drängte dazu; im Uebrigen lebt man ihr zu willen und läßt sich viel von ihr gefallen. Im I. 67 war z. B. die obligatorische Civilehe eingeführt worden; dem ungeachtet werden Tausende von Ehen nur in der Kirche besiegelt, und die Uebertreter des Gesetzes bleiben ungestraft. Der Finanzminister bestund darauf, den Priestern keinerlei Unannehmlichkeiten zu machen, damit diese nicht im Beichtstuhl die Steuerdefraudation leichthin absolviren. Ueberaus schonend abgefaßte Garautiegesetze vom Mai 71 regeln die unabhängige Stellung des Papstes in zuvorkommender Weise und geben den von ihm ernannten Bischöfen freie Hand, in der Kirche zu schalten, auch ohne daß sie dem Könige Treue schwören. Und Bischöfe, die ihre eigene Ernennung dem Staate nicht einmal angezeigt, ernennen frischweg und unbeanstandet die ihnen beliebigen Pfarrer; sie leiten auch die Erziehung des Klerus, denn die theologischen Fakultäten sind aufgehoben. Der Papst nimmt die vom L>taat angebotene Civilliste nicht an, sondern be- Leseb. d. Weltgesch. Iv. (2. A.) U

4. Bd. 2 - S. 264

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
264 Vili. Das Papstthum gute Muth und er erschrack heftig. Denn es war eine große und furchtbare Wirkung, welche der päpstliche Ban« hervorbrachte. Sogleich' standen die Sachsen wieder in Waffen gegen ihn, und die ihm gegen sie helfen sollten, die traten scheu von dein mit der Kirche Fluche Belasteten ab. Er gab jetzt die Sächsischen Gefangenen lov, aber das stillte das Toben der Sachsen und die unheimliche Bewegung in ganz Deutschland nicht. Die Fürsten versammelten sich zu Tribur, beriethen sich und ließen ihm dann sagen, „er solle sich vor der Hand alles königlichen Regiments enthalten, bis der heilige Vater, welcher auf ihre Bitte im nächsten Früh- jahre zu einem Reichstag in Augsburg erscheinen werde, das Urtheil über ihn gesprochen haben werde. Wenn derselbe ihn dann nicht vom Banne löse und zu fernerer Regierung fähig erkläre, so würden sie zur Wahl eines neuen Königs schreiten." So machten die Thö- richten alle selbst den Papst zu ihrem höchsten Herrn auch in den Dingen dieser Welt! Heinrich zeigt sich uns jetzt in einer recht erbärmlichen Gestalt. Wie er unmäßig trotzig sein konnte, so auch hinwiederum unmäßig verzagt. Um noch vor dem Reichs- tage den Papst für sich zu stimmen und insonderheit von dem so schwer auf ihm liegenden Banne frei zu werden, entschloß er sich schnell, als ein büßender und flehentlich Bittender zum Statthalter Christi zu reisen. Er macht sich niit einem ganz kleinen Gefolge auf den Weg. Aber seine treue Gattin Bertha, die er bisher sehr schlecht behandelt hatte, ist bei ihm, die will ihn in keiner Noth verlassen. Im Januar 1077, mitten in dem damals besonders strengen Winter, steigt er über die Eis- und Schneefelder der Alpen. Er muß oft auf Händen und Füßen kriechen, seine Gemahlin, in eine Ochsenhaut eingenäht, au Seilen über die gefährlichsten Stellen hinaufgezogen und herabgelassen werden. Doch kommen sie glücklich nach Italien hinab. Unten sammelten sich gleich die Lombarden um

5. Bd. 2 - S. 300

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
300 Vili. Das Papstthum. siebe, plötzlich brach im Deutschen Lager die Pest aus und raffte so schnell, daß mancher vor seinem Pferde, das er besteigen wollte, todt niedersank, den größten Theil deö Heeres, Hohe und Gemeine, hin. Es war ein grausig Sterben und Friedrichs Feinde nannten es „eine Strafe Gottes", was wir zu den „unbegreiflichen Gerichten des Herrn" zählen. Aber machtlos war der Mächtige setzt, lind hinter ihm hatten sich unterdessen die Lombardischen Städte, selbst solche darunter, die es bisher Iren mit dem Kaiser gehalten, wirklich zu einem gemeinscha ftli chen Bunde gegen ihn zusammengeschlossen und in Begeiste- rung geschworen, miteinander „für ihre Freiheit" bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. Das waren böse Verhältnisse für Friedrich, und er mußte froh sein, daß er nur wie ein Flücl kling mit Wenigen durch die Feinde hindurch glücklich nach Deutschland entkam. In Susa, wo er übernachten wollte, verschworen sich die Bürger, ihn im Schlafe zu ermorden, was aber verrathen ward; da legte sich der Ritter Herrn a nn von Siebeneichcn, der ihm ähnlich sah, in sein Bette, während er in Ver- kleidung entfloh, doch ehrten die Susaner, welche die Täuschung wahrnahmen, des Dienstmanns Treue und schonten seines Lebens. Die Deutschen dankten Gott, ihren lieben Kaiser wieder zu haben. Während seines Wegseins hatten innere Fehden ans die störendste Weise überhand genommen. Namentlich war durch den Uebermuth H ei n r i chs des Löwen, mit dem derselbe alle seine Nachbarn behandelte, ein großer Krieg im Reiche entbrannt. Die Erscheinung des Kaisers bewirkte bald allgemeine Ruhe. Gesegnet herrschend blieb dieser nun sechs Jahre im Vaterland, ohne doch Italien und die kaiserlichen Rechte dort ans den Augen zu verlieren. Er mußte es aber erfahren, wie die verbündeten Lombarden gemeinsam das von ihm zerstörte M ai la n d wieder auf- bauten, das sich herrlicher, denn zuvor, aus seinen Ruinen erbob, ja wie sic dem Kaiser zum Trotz eine neue

6. Bd. 2 - S. 312

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
312 Viii. Da? Papstthum. heit ihres Heldenkönigs zu erlange», und der deutsche Kaiser ließ sich von ihnen die Summe von 150,000 Mark Silber als Lösegeld zahle»! Uebrigens gieng dieser niedriggesinnte Mensch mit hohen und gewaltigen Plänen um. Er wollte das deut- sche Kaisertbnm in seinem Hause erblich machen — er wollte das Byzantinische Reich und das ganze Morgen- land erobern — ; aber das Erste konnte er bei den deut- schen Fürsten nicht durchsetzen, und das Andere vereitelte jedenfalls sein frühzeitiger Tod. Er tbat einen Trunk kal- ten Wassers in der Hitze und davon mußte er, erst 32 Jahre alt, sterbe». Er hinterließ ein einziges dreijähriges Söhnleiu, Friedrich, das ihm Eon stanz ia geboren und das wir uns merken wollen, denn wir viel mit ihm zu thun bekommen werden. Doch zunächst von dessen Pflegevater. § 7. Innocenz in. Nur wenige Monate nach Heinrichs Vl. Tode (1197) wurde Innocenz Iii, ans dem Grafenhause von Signia, einstimmig von den Kardinälen zum Papste erwählt, ein Manu, den wir uns besonders anschauen müssen. Er zählte erst 37 Jahre und es war etwas ganz Unge- wöhnliches, daß einer so jung de» römischen Stuhl be- stieg, auf den man immer nur wohlbctagte Leute zu setzen pflegte (woher der schnelle Wechsel der Päpste sich erklärt). Es war aber auch ein ganz besonderer Man», — gelehrt, scharfblickend und geschäftsgewandt in seltenem Maße, rnhigbesonnen, eisenfest, dabei von stren- gen Sitten, und was am meisten hervortritt, sehr hohen Geistes, menschlich geredet; ein Erhabensein über alles auf Erden drückte sich schon in seinem Gesichte und ganzen Wesen aus. Er war mehr noch als Hilde- brand und arbeitete in dessen Geiste mit allen Kräften

7. Bd. 2 - S. 395

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§. 5. Ludwig der Bayer und Friedrich von Oestreich. 395 erste Leopold, den die Waldstätter bei Mor gürt eil heimgeschickt s. § 3), setzte den Streit gegen ihn fort und ließ sich von seiner Erbitterung so weit verleiten, daß er sogar mit dem Kö u ige v0u Frau krei ck, Karl Iv., ein Bündniß zum Verderben Ludwigs ein- gieng. Karl ließ nun den Papst zu Avignon, Johann Xx1í., mit der Kirchenmacht gegen Ludwig vorrücken, und der von Frankreich schmählich gek u ech t e te Pap st geberdete sich dock immer noch als den obersten Herrn des deutschen Reichs, befahl dem Kaiser ohne weiters, sein Regiment niederzulegen, und schleu- derte, da derselbe nicht gehorchte, den Bann strahl ge- gen ihn, belegte auch alle Laude, die es fortan mit ihm halten würden, mit dem Interdicte. Indessen konnte man die tröstliche Wahrnehmung machen, daß nunmehr daß päpstliche Ansehen doch schon stark gelitten hatte; der von Avignon ausgegangene Fluch brachte geringe Wirkung hervor, selbst von deil Geistli- chen kehrten sich die Weniger» oder Wenigsten daran. Ja — welch sonderbare Erscheinung! — ein Theil der Franziskaner oder Millo riten, dieser sonstigen Kerntrnppen des Papstes, trat öffentlich gegen denselben ans die Seite des Kaisers. Die Strenger» dieser Mönche waren nämlich mit den schon setzt dieser Welt Gütern holdgewordenen Dominikanern in einen heftigen Streit „über die vollkommene Armuth" gerathen, und da haue der Papst nicht ihnen, sondern den andern Recht gegeben; in flammendem Zorne darüber verketzerten sie jetzt den Papst und bearbeiteten das Volk in Predigt und Beicht- stuhl, daß es gegen ihn fest zum Kaiser stehe. Da sich aber Letzterer immerhin stark bedrängt sah, so ergriff er rasch ein Mittel, mit seinen nächsten Fein- den, der östreichischen Partei, sich zu versöhnen. Er gieng selbst aus die Burg Trausnitz zu dem gefangenen Friedrich, der nun drei gramvolle Jahre daselbst zuge- bracht, und redete freundlich mit ihm. Er bot ihm die Freiheit unter der Bedingung an, daß er auf die Krone

8. Bd. 2 - S. 428

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
428 X. Das Kommen einer neuen Zeit. Ihm folgte Siegmund, Kurfürst von Bran- denburg u n d König von Ungarn (wie er letzterer wurde, baden wir Ix, 10. vernommen), ein jüngerer Kru- der Wenzels, also wieder ein Luxemburger, aber der letzte solche auf deutschem Throne (141 1 —1437). Das war ein schöner Mann, mächtiger als Ruprecht, thätiger als Wenzel, und gar nicht so wild als der Bruder, viel- mehr einnehmenden Wesens, kenntnißreich dazu, beredter Zunge, doch obne wahre Größe und nachhaltige Kraft, eitel, locker in Sitten, verschwenderisch. Mehr noch wer- den wir ihn ans der nachfolgenden Geschichte kennen lernen. Kaiser Siegmund fühlte doch seinen Berns als Ober- schirmherr der Kirche, für ihren Frieden zu sorgen. Das Concil zu Pisa (1409) war verunglückt, aber es konnte doch nur durch ein Concil geholfen werden; ans ein solches arbeitete er hin. Und seine ernstliche Bemühung hatte den Erfolg, daß a. 1414 eine neue und noch weit zahlreichere Kirchenversammlung und zwar — er that es nicht anders — in einer deutschen Stadt, zu Kostnitz iconstanz) am Bodensee, zu Stande kam. Der Kaiser bewog den Papst Johann Xxiii., sich persönlich dazu einzustellen. Derselbe gieng freilich nicht heitern Muthes hin, und als er unterwegs mit seinem Wagen umgeworfen wurde, sprach er: „Hier lieg ich in's Teufels Namen; wär' ich in Italien geblieben!" und als er von der Höhe nach Kostnitz hinabfnhr, sprach er: „Das sieht ja aus wie eine Grube, in der man Füchse fängt." Die beiden andern Päpste erschienen nicht selbst, sondern sandten Vertreter. Außerdem versammelten sich 33 Kar- dinäle, 3 Patriarchen, 47 Erzbischöfe, 145 Bischöfe, 83 Weihbischöse. 124 Aebte, die Großmeister der geistlichen Ritterorden, Abgeordnete der Hochschulen und Priester und Mönche in die Tausende, dann der römisch-deutsche Kaiser in Person mit kaiserlicher Begleitung, viele Reichsfürsten und Herren, endlich Gesandte der christlichen Potentaten von Frankreich, England, Schweden, Dänemark, Polen,

9. Bd. 2 - S. 294

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
294 Viii. Da? Papstthum. Friedrich I., Barbarossa. (1152—90.) Nunmehr wurde Konrads Bruderssobn, Friedrich, als Kaiser der Erste, von den zu Frankfurt a. M. ver- sammelten weltlichen und geistlichen Fürsten einstimmig und unter dem Zujauchzen des Volkes zu Deutschlands Haupt erkoren und zu Aachen feierlich gekrönt. Das war wieder einmal ein Kaiser! Schon äußerlich herrlich, dastehend in blühender Manueskraft, mit dem durchaus ebenmäßige», wohlgebildeten, weißrothen Ange- sichte, mit seinen blauen, klaren durchdringenden Augen, mit blondem gekräuseltem Haare, das unten zum rötblichen Barte ward, daher ihn die Italiener „Barbarossa", d. h. „Rotbbart" nannten. Und voll Verstand und Einsicht, gerecht und tapfer, fromm und mild, heiter und fröhlich, aber stets mäßig und gehalten, reiner keuscher Sitte, gleichmüthig und fest in allen Lage», ernst und furchtbar gegen Widerstrebende, versöhnlich und weich gegen Reumüthige. Er ist einer der Größten, die je das Scepter führten. Kaiser wollte er sein, so wie er den Thron bestieg, Gehorsam wollte er von allen seinen Untergebenen, und des Papstes u n g ö ttlich e Erhebung ü be r Alles wollte er nicht dulden. Zunächst suchte er in Deutschland unter den Streiten- den Friede zu machen, und um Welf und Waiblingen miteinander zu befreunden, gab erheinrich dem Löwe» zu seinem Herzogtbume Sachsen auch noch das vom Vater zugleich besessene Bayern zurück. Noch 1152 schlichtete er auch einen Thronstreit zwischen zwei däni- schen Prinzen, indem er dem Konnt die Krone aussetzte, dem Sueno Seeland als ein Dänisches Leben zusprach. Und nun wendete er sein Auge vornehmlich Jta lien zu, wo er die seit Heinrich V. kaum mehr geltend gemachte kaiserliche Oberhoheit wieder aufzurichten gedachte.

10. Bd. 2 - S. 297

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 6. Die Hohenstaufen. 297 Herzögen entschied er mit dem Schwerte. Dem Herzoge von Böhmen verlieh er zum Dank für dabei geleistete Hilfe den Königstitel. Er selbst ließ sich zu Arles die Burgundische Krone aufsetzen, an die seine Vor- fahren kaum mehr gedacht. Sein Ansehen stieg hoch empor; von allen Landen her schickte man ihm ehrende Gesandtschaften; der König von England unterwarf sich in einem schmeichelhaften Briefe sammt seinem Reiche den Befehlen des Kaisers (was freilich nicht so gar ernst- lich gemeint war). Nur die Italienischen Städte verhöhnten den Gewaltigen und seine Befehle, sobald er sich von ihnen entfernt hatte. Und insonderheit Mailand war es, das stolze, welches ihm fortwährend frech trotzte und die kaiser- lichgesinnten Städte grausam mißhandelte. Der Papst aber, dem die Macht des Kaisers allznhoch anwuchs, den es auch sehr verdroß, daß ihm untersagt wurde, die Kaiserkrone ein „beneficium" (hieß zugleich „Wohlthat und Lehen") des röm. Stuhls zu nennen, und daß Fried- rich in seinen Briefen an ihn seine» Namen immer vor den des Statthalters Christi setzte, der Papst sympathisirte mit den widerspenstigen Städten und steifte sie in ihrer Feindschaft gegen den Oberherrn. Da beschloß Friedrich einen neuen Besuch in Italien, um dort seine Kaiser- herrlichkeit völlig zu entfalten. a. 1158 trat er diesen seinen zweiten Zug dahin an. Es war der glänzendsten einer, den je ein Kaiser machte. Friedrich umlagerte das trotzige Mailand, und da es nicht mit Lebensrnittel» versehen war, mußte es sich bei aller Tapferkeit, von Hunger gezwungen, nach vier Wochen ergeben. Es mußte neue Treue geloben, Geißeln stellen, Strafgelder zahlen, sich tief demüthigen. Nunmehr hielt Friedrich einen großen Reichs- tag aus den Roncalischen Feldern und rief die größten Rechtsgelehrten der hohen Schule zu Bologna dazu, um die noch unsicher» kaiserlichen Rechte in der Lombardei ein für allemal steststellen zu lassen. Diese
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