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1. Bd. 2 - S. 407

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 7. Die große Hansa. 407 von Ncpomuck, noch über die Prager Brücke in die Moldau werfen. Dieser Nepomuck wurde nachher als Märtyrer kanonisirt und steht seitdem in Holz und Stein als Heiliger auf den Brücken katholischer Lande. Da cs Wenzel gar zu toll trieb, so empörten sich zuletzt seine Böhmen wider ihn, und seine eignen Brüder machten gemeinsame Sache mit den Aufständischen, er- griffen den Unbold »nd setzten ihn ein. Aber das ärgerte doch die deutschen Fürsten, daß man sich so an ihrem Kaiser vergreife, und sie verschafften ihm die Freiheit wieder. Da er jedoch jetzt seine Wütherei nur noch steigerte, auch den Johann Galeazzo Visconti um 100,000 Dukaten mit Preisgabe namhafter Reichsrechle zum Herzog von Mailand erhob und sonst noch sehr Mißliebiges vornahm, so schritten sie auf einer Für- stenversammlnng zu Oberlahnstein selbst gegen ihn ein, setzten ihn „als einen versäumlichen und unwürdigen Handhabgr des heiligen römischen Reichs" ab und berie- fen an seine Statt den Pfalzgrafen Ruprecht zum Kaiser. Es war gerade 1400. Wenzel protestirte zwar mit dem Munde, doch nicht mit dem Arme, er war im Grunde seines Herzens froh, der Reichslast gar ledig zu sein; den Titel eines römisch-deutschen Kaisers hielt er aber fest bis an sein Ende, welches erst neunzehn Jahre später erfolgte. § 7. Die große Hansa. Von diesem wichtigen Städtebunde wollte ich mei- nen werthen Lesern besondere Nachricht geben. Er wurde zunächst im Interesse des Handels gestistet. Je weniger die gewerbthätigen Städte dem hab- und raubiüchtigen Adel gegenüber auf kaiserlichen Schutz rechnen konnten, desto mehr mußten sie darauf bedacht sein, sich selbst zu schützen. Zu dem Ende verbanden sich schon im dreizehnten Jahrhundert Hamburg und Lü- beck und einige andere nördliche Städte, um mit

2. Bd. 1 - S. 359

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 30. Sitten und Bildung der Römer dieser Zeit. 359 trieben es die Beamten in den eroberten Pro- vinzen, welche dieselben nicht nur für die Staatskasse, sondern auch für den eigenen Seckel ausbeuteten und zum Theil ganz gräulich ausraubten. Auch die Soldaten raubten für sich, und brachten aus den fremden Län- dern oft ansehnliche Schätze mit heim. Die Bürger da- heim neideten sie, und suchten sich auf andere Weise etwas ohne Mühe zu verschaffen; sie verkauften z. E. ihre Stimme in den Co mitten, daß sie Aemtersüchtige für eine Geldsumme zu Konsuln, Prätoren rc. wählten, was zuletzt allgemeine Sitte ward, oder sie legten sich auf noch schlechtere Künste, um auch ihren Theil an dem Reich- thum zu erlangen, der von allen Seiten in die Herrscher- stadt floß. Dieser Reichthum war freilich ungeheuer; und in sei- nem Gefolge gieng Prunken und Wohlleben, das den Römern immer besser gesiel. Auch die alte Ein- fachheit der Lebensweise verschwand je mehr und mehr. Die Häuser wurden mit schönen glänzenden Ge- räthen ausstasfiirt, mit den aus dem Osten weggeschlepp- ten goldenen und silbernen Gefäßen, namentlich mit den köstlichen Gemälden und Bildsäulen Griechenlands aus- geschmückt; wenn man gleich auf das Aeußere der Wohnungen in der Stadt selbst noch weniger zu ver- wenden pflegte, ja noch manche Patricier, wie die meisten Plebejer, hölzerne Häuser in den schmutzigen Gassen be- wohnten. Aber von Innen und Außen prächtig stellten sie ihre Landhäuser oder Villen her, deren sie unzählige in der Nähe Roms und durch ganz Italien hin besaßen. Da liefen herrliche Gebäude hin, mit Bä- dern und allen Gemächlichkeiten versehen; Gärten mit den schönsten Statuen; Bäume und Blumen umzogen sie; große Fischteiche glänzten daran, die erst ausgegraben wor- den waren rc. Solch eine Villa war wohl etwas Rei- zendes; und dahin zog sich der vornehmere Römer, wenn er von Kriegs- und Staatsgeschäften frei war; und von da reiste er dann nur manchmal auf kürzere Zeit nach

3. Bd. 1 - S. 444

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
444 X. Das römische Weltreich. ein paar Millionen Einwohnern, während sie heutzutage nicht den zehnten Theil der damaligen Seeleuzahl enthalt. Eie hatte 420 Hauptstraßen sammt vielen freien Plätzen. Der größte freie Platz war nicht mehr das Forum, sondern das später hergerichtete Mars seid, dieses so groß, daß sich darauf die ganze römische Bevölke- rung, Alt und Jung, versammeln konnte. Es gab jetzt weit mehr ansehnliche Gebäude, als noch vor hundert Jahren. Da prangten 400 größere und kleinere Tem- pel; der prächtigste darunter immer dock der mit Gold- blech gedeckte Jupiterstempel aus dem Kapitol. Durch Agrippa war der zweite Wundertempel gebaut worden, ein Rundgebäude, das heute noch steht, das Pantheon. Stolz erhoben sich auch mehrere Basiliken, öffentliche Gebäude bloß mit Sälen und Hallen, zu Borträgen ge- lehrter Männer und andrem dergleichen Gebrauch. Mar- morpalaste der Großen und Reichen in Gold-, Silber- und Elfeubeinschmuck ließen sich in vielvermehr- ter Anzahl schauen. Auch gab es glänzende Theater, darunter ein von Marcus A e m i l i u s S c a u r u s ge- bautes und mit Tausenden von Marmor- und Erzstatuen ausgeschmücktes Amphitheater, welches 60,000 Zu- hörer faßte. Ein solches Amphitheater war eirund ge- baut, ohne Dach, ringsum mit mehreren Reihen von Sitzen versehen, welche gegen hinten aufstiegen, so daß die hintersten Zuschauer über alle Köpfe vor ihnen weg- sehen konnten. Neben den Prachtgebäuden standen aller- dings der kleinen ärmlichen Häuser noch die Menge, und die Straßen waren meistens noch schmal, krumm und win- kelig wie vordem. Die vornehmern Römer liebten es auch fortan, sich aus der dumpfen Stadt hinansznmachen und die Sommertage auf ihren freien schönen Billen zu- zubringen. Aber in den Häusern der Stadt oder auf den Billen saßen nun viel Mehrere als sonst in der Studierst übe und beschäftigten sich emsiglich mit den Büchern der Griechen, brachten auch selbst auf dem geistigen Ge-

4. Bd. 1 - S. 397

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 40. Erneuerter Krieg mit Mithridates. 397 entgegengetreten, daß er die Schuld gleich auf ein Drit- tel und die Zinse auf zwölf vom Hundert (das war damals ein mäßiger Zinsfuß) herabsetzte. Ferner trie- den cs die römischen Beamten in Kleinasien wie aller- wärts, sie saugten die Lande schändlich aus; Lucull aber wehrte auch ihnen ernstlich und gab es ihnen strenge auf, die Unterthanen nach Recht und Billigkeit und mit Scho- nung zu behandeln. Damit erwarb er sich freilich das größte Lob der Kleinasiaten, zog sich aber auch de» höch- sten Zorn der Wucherer und Beamten zu, die ihn dafür in Rom tüchtig anschwärzten, wo er ohnedem schon seine Feinde hatte; und so kam's, daß ihm der Oberbefehl ab- genommen und dem hockgefeierten Po mp ejus übertra- gen wurde, welcher soeben die Vertilgung der Seeräu- berei vollbracht hatte, 67. Lncuüus — das erlaube ich mir hier einzuschalten — fühlte sich so gekränkt, daß er sich von allen Staats- geschäften gänzlichzurückzog und hinfort blos sich selbst zu leben beschloß. Er brachte ein ungeheures Ver- mögen aus Asien heim, woraus sich denn doch noth- wendig ergiebt, daß seine Soldaten mit ihrem obigen Vorwurf nicht ganz Unrecht gehabt hatten, daß er we- nigstens die Länder und Kammern der beiden Könige redlich für seinen Sack ausgebeutet haben mußte. Von seinem vielen Gelde baute er sich nunmehr die herrlichsten Villen mit großen luftigen Säälen, mit langen Hallen zum Lustwandeln re., und schmückte sie mit den pracht- vollsten Gemälden, Bildsäulen, Möbeln und Gerathen aus. Er legte die weitesten und schönsten Gärten um sie herum an, in welchen er neben dem edeln italischen auch asiatisches Obst pflanzte, wie er denn zuerst die Kir- schen aus Asien nach Europa brachte. Er grub seeen- große Fischteiche und lenkte durch durchstochene Berge das Meerwasser hinein. Er baute wunderliebliche Ln'st- häuser auf Dämmen weit i n' s Meer hinaus. U. s. w. In diesen Villen lebte er mit seinen Freunden der Kunst und Wissenschaft und jeglichem sinnli-

5. Bd. 1 - S. 81

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 4. Griechenland in seiner Urzeit. 81 kannte Baal oder Sonnengott, der auch den Namen Moloch führt, und dem sie ihre eigenen lebendigen Kin- der verbrannten; daneben hatten sie vornehmlich noch die Göttin Astarte (Astaroth), die Mondgöttin, welche sie mit der schmutzigsten Unsittlichkeit verehrten. Ueberhaupt standen sie in der Sittlichkeit viel tiefer als die vorhergehenden Völker. Ihr ganzer Sinn ging auf zeitlichen Erwerb, und ihr ungeheurer Reichthum er- zeugte hinwiederum ein üppiges Leben. Treue und Glaube war bei ihnen eine seltene Sache, und ihr Gewissen und Gefühl so abgestumpft, daß sie in fremden Landern Kin- der raubten, um sie anderwärts als Sclaven zu verkau- fen, und die schändliche Seelenverkäuferei. die so frühe schon in der Welt aufkam, zu einem förmlichen Theil ihres Gewerbes machten. Dieses lasterhafte Volk konnte den fremden Nationen wohl schöne Waaren und etliche menschliche Cultur, aber in der That wenig Heil bringen. §• 4. Griechenland in seiner Urzeit. Wir betreten nunmehr unsern Welttheil Europa, in dessen südöstlichen Theil auch schon sehr frühe Men- schen aus den asiatischen Ursitzen herübergekommen sind. Wenn sie, was wahrscheinlich ist, ihren Weg über Klein- asien nahmen, so hatten sie bei dem heutigen Constanti- nopel nur eine Viertelstunde, über die Straße der Dar- danellen nur drei Viertelstunden das Meer zu passiren, um in Europa zu seyn. Sie kamen da zuerst nach Thra- zien und von da durch Macedonien bald nach Grie- chenland, dessen Bewohner die ersten Europäer sind, von denen wir etwas wissen. Griechenland war in der alten Zeit größer als das heutige Königreich dieses Namens; es ging weiter nach Norden hinauf. Es war nördlich durch das Gebirg Ker- aunia von Jllyrien, durch die Kambunischen Berge von Macedonien getrennt, östltch vom Aegaischen, westlich vom

6. Bd. 1 - S. 105

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 1. Israel unter menschlichen Königen. 105 geben, so er sich noch durch ein gefährliches Wagestück auszeichnen würde. Er dachte dabei, daß es dem Kühnen das Leben kosten sollte. Aber David vollbrachte, was ihm aufgegeben war, und er wurde des Königs Eidam. Saul merkte, daß der Herr mit ihm sei, und freute sich nicht, sondern fürchtete ihn nur noch mehr und ward sein Feind aus Lebenslang. Einst sandte er Bewaffnete zu Davids Haus, ihn zu todten, und nur mit Hilfe seines Weibes, der Saulstochter, entrann er durch ein Fenster. Weil David in der Nähe des Königs nicht mehr sicher war, begab er sich von dannen. Er nahm von sei- nem Jonathan draußen auf dem Felde einen rührenden Abschied. Sie beschworen ihren unvergänglichen Liebes- bund; sie küsseten sich und weinten miteinander, David aber am allermeisten. Jonathan aber, wiewohl er wußte, daß nicht er, sondern jener nach des Vaters Tod den Thron besteigen sollte, sprach zu ihm: „Gehe hin mit Frieden; was wir einander geschworen haben, im Namen des Herrn, dabei soll es bleiben!" Jetzt kam eine Zeit über David, wo der Herr ihn sehr prüfte. Er war ein irrender Flüchtling, bald hie, bald dort, in Feindesland und in Juda's Felsenhöhlen. Sammelten sich etliche hundert Mäner um ihn, die ihm gehorchten, so schwebte er doch in steter Gefahr seines Lebens; denn Saul zog gegen ihn mit überlegener Macht aus und verfolgte ihn allenthalben. Aber Gott gab ihn nicht in dessen Hand, denn er suchte Sein Antlitz brün- stig. Davids Hauptwaffe war das Gebet. Gegen sei- nen von Gott gesalbten König, auch gegen den ungerech- ten, wollte er keine andere Waffe brauchen. Wie gottes- fürchtig und edelmüthig er sich gegen denselben bewies, davon haben wir ein paar schöne Beispiele. Saul trat einst, als derselbe mit 3000 auserlesenen Kriegern, ihn auf den Felsen der Gemsen suchte, ganz allein in eine Höhle, „um seine Füße zu decken." Er ahnte nicht, daß hinten in der Höhle David mit seinen Männern saß. Diese flüsterten: „siehe, das ist der Tag,

7. Bd. 1 - S. 187

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 6 Athens Höhe. 187 lichen Feldherrn für die vereinigten Griechen, den Cimon, einen Sohn des Miltiades, welcher den Krieg gegen die Perser ruhmreichst fortführte. Er nahm die- sen ihre letzten Besitzungen am Hellespont ab, befreite alle noch unter ihrer Botmäßigkeit befindlichen griechischen Städte Kleinasiens, und erfocht endlich am Ausfluß deseurymedon in der südlich gelegenen k l e i n a s i a t i sch e n Land- schaft Pamphylien an Einem Tage über eine persische Flotte und Landarmee den glänzend- sten Sieg. 469. Dieser Doppclsieg erschreckte die Per- ser so sehr, daß sich lange Zeit „kein persischer Reiter näher als eine Tagreise an's Meer heran wagte." Athen gewann hohes Ansehen durch seinen Cimon, und es ist nicht zu wundern, wenn es ihn hochwerth hielt. Und er wußte sich nach seiner Heimkehr der Gunst des Volks immer mehr zu versichern. Er bewieß diesem die größte Freundlichkeit und Leutseligkeit; seinen großen Reich- thum, den er theils ererbt, theils auf seinen Kriegszügen erworben hatte, verwendete er zum Nutzen und Vergnü- gen desselben. Täglich speiste er eine Anzahl brodloser Bürger; stets, wenn er ausgieng, folgten ihm Sklaven mit vollen Geldbeuteln, daraus er jedem begegnenden Dürftigen verabreichen ließ; verschämten Armen schickte er das Geld heimlich in ihre Wohnungen. Für Alle, Reiche und Arme, ließ er Hallen bauen, wo sie an regnerischen Tagen spazierengehen, und an einem wüsten Platze einen großen Lustgarten mit schattigen Gängen, Ruhesitzen und Springbrunnen anlegen, (später die Akademie) wo sie an heitern Tagen lustwandeln konnten. U. s. s. Aberder edle Cimon lebte in einer Republik und dazu in einer demokratischen. Trotz aller seiner gu- ten Werke und Verdienste hatte er doch seine Feinde, weil er, wenn auch ohne alle Unmäßigkeit und gerade gegen das unmäßige Gelüste des Volkes hier, eine ari- stokratische Gesinnung spüren ließ. Und so wurde auch Er, wenige Jahre nach dem Sieg am Eurymedon,

8. Bd. 1 - S. 114

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
114 V. Die Israeliten, das Volk der Wahl. rechtschaffen mit dem Herrn, unserm Gott, zu wandeln in Seinen Sitten und zu halten Seine Gebote, wie es heute geht. Da ließ sich die Herrlichkeit des Herrn in einer wunderbaren Glauzwolke über dem innern Hanse vor allem Volk sehen, und sie fielen auf die Kniee mit dem Antlitz zur Erde und bete- ten au, und dankten dem Herrn, daß Er so gütig ist und Seine Barmherzigkeit ewiglich währet. Unter Salomo, dessen Name „Friedrich" bedeu- tet, war steter Friede in den weiten Grenzen des Rei- ches ; sein Volk wohnte sicher, ein Jeglicher unter seinem Weinstock und Feigenbaum, so lange er lebte. Nach dem Worte des Herrn kam auch großer Reichthum in's Land. Salomo trieb einen überaus gewinnvollen Handel; stets gieng ihm ein Schiff zwischen Ezeongeber (am Rothen Meer) und dem Lande Op dir (Ostindien) hin und her, um von dort Gold, Edelsteine, Elfenbein und andere Kostbarkeiten zu bringen. Es war zu der Zeit eine solche Fülle des Kostbarsten im Lande, daß man des Silbers gar nicht mehr achtete. Im Besitze so großer Mittel verschönerte er nicht nur seine Residenzstadt, son- dern baute auch neue Städte und prächtige Schlösser im Land und an den fernsten Grenzen. Einen ganz pracht- vollen neuen Palast errichtete er sich aber zu Jerusalem, den er mir Gefässen und Geräthen von lauterem Golde füllte. Schön und majestätisch, wie sonst nie gemacht in allen Königreichen, war insonderheit sein Thron darin, von Elfenbein und dem edelsten Golde, vierzehn Löwen herum. Salomo hatte ein stehendes Heer von 12,000 Reitern und 1400 Wagen und 40,000 Wagenpferde. Er hatte Diener und Dienerinnen in Schaaren; er hatte Lust- schlösser und Lustgärten; er hatte Sänger und Sängerin- nen und Wohllust der Menschen; er hatte alles, was die Augen wünschen und das Herz erfreut. Daß aber darin nicht das wahre Glück des Menschen liegt, das fühlte er; „ich sahe an — spricht er — und siehe, da war es alles eitel!

9. Bd. 2 - S. 55

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§2. Das Wachsthum der jungen Kirche, Christenverfolgnng :c. 55 Jerusalem weg, was nur andern Orten zum Segen sein konnte. Aber jetzt war auch schon jener vom Herrn nach seiner Erhöhung berufene Apostel Paulus, in voller Thätigkeit. Ein ganz anderer Mensch geworden predigte er den Herrn Jesum, den er verfolgt hakte, mit heiligem Eifer und gewaltiger Kraft. Er bat zur Ausbreitung des Reiches Christi mehr gewirkt als alle, doch nickt er, sondern die Gnade Gottes, die in und mit ihm war. Sein Hauptaufenthalt war die große Stadt Antiochia in Syrien; hier arbeitete er ein ganzes Jahr mit Barnabas, einem frommen Manne voll heiligen Geistes und Glaubens, und durch ihre Arbeit wucks die dortige Gemeinde zu einer sehr großen Menge. In Antiochia wurden die Gläubigen zuerst „Christen" genannt. Von hier aus machte Paulus drei Missionsreisen, auf denen er C Ypern besuchte, Klein asi en durchzog, auch schon nach Macedouien und Griechenland und Europa herüberkam. Anderthalb Jahre hielt er sich in der großen griechischen Stadt Korinth auf, wo der Herr ein großes Volk hatte, zwei Jahre in dem herrlichen Ephesus in Kleinasien, wo die Majestät der Göttin Diana vor dem Lichte des Lebens zu erbleichen begann. Ueberall gieng er treuen Herzens mit seiner Friedensbot- schaft zuerst zu seinen Brüdern nach dem Fleische, zu den Juden; da aber die allermeisten derselben sie feindselig zurückwiesen, so wandte er sich rein an ihrem Blute da- mit zu den Heiden, von denen Schaaren sie mit Be- gierde und großer Freude aufnahmen. Paulus bethätigte mit ganzem Ernste seinen Berns als Apostel der Heiden, und der außerordentliche Erfolg seines Wirkens unter ihnen bestätigte denselben. Er war es auch, welcher die Freiheit der Chri- sten nicht nur vom Fluche des Gesetzes, sondern auch von der Beobachtung der jüdischen Ceremonial- gebote auf's Entschiedenste und Nachdrücklichste lehrte. Das gereichte aber doch manchen Gläubigen, die vorher

10. Bd. 2 - S. 177

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§2. Ausbreitung des Reichs des falschen Propheten. 177 Die ganze Partei der Ommajaden, mehrere Hunderttau- sende, wurde geschlachtet; nur Einer davon, A bd err ah- nt an, rettete sich durch die Flucht nach Spanien, wurde das Haupt der dortigen Araber, und stiftete das nachmals sehr berühmt gewordene Chalifat (auch Emirat gen.) Kordova, 756. Ich eile von diesen heillosen Geschichten weg. Die Abbasidischen Fürsten nahmen ihre Residenz zu Bagdad am Tigrisstrome, das zu einer Stadt von unglaublicher Pracht heranwuchs. In ihrer Blüthezeit soll sie 160,000 schöne Gärten mit Palästen und voll Springbrunnen, 10,000 Moscheen, 10,000 öffentliche Bäder, 105 Brücken re. gehabt haben; mag auch etwas davon abgehen, so muß sie doch über die Maßen groß und herrlich ge- wesen seyn. Das Arabische Reich zerfiel aber in der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts in mehrere Stücke. Die drei vornehmsten Reiche waren hinfort: das der Abbasiden in Asien, das der Fatimiden (von Fatime, der Toch- ter Muhammeds) in Afrika und das der Ommajaden in Spanien. — Nun richte aber, theurer Leser! noch ein ernstes Auge auf das Geschick der elenden Christenheit. So war denn am Ende des achten Jahrhunderts schon fast das ganze christliche Asien und das ganze christliche Afrika und der Kopf von Europa (s. die Landkarte an), das christliche Spanien, beinahe ganz eine Beute der hungrigen Wölfe geworden. Tausend und aber- tausend Kirchen lagen in Trümmern; die größten und schönsten waren in Moscheen umgewandelt. Wo sonst oben das Kreuz so mild und tröstlich strahlte, blickt nun der Halbmond, das Zeichen des Islam, kalt und trostlos herab; wo sonst die Glocken so lieblich und wie aus einer höheru Heimath oder Kirche her tönten, krei- schen nun die Muezzins (Ausrufer der Zeit des Gottes- dienstes) ihr: „Allah ist groß und Muhammed sein Pro- phet!" von den Thürmen herab, Wie viele Getaufte hat
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