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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 110

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
110 Mittlere Geschichte. (840). Die Brüder verglichen sich im Vertrage zu Verdun (843), nach welchem das fränkische Reich in drei Theile vertheilt wurde: Lothringen mit Italien, Deutschland und Frankreich. Durch die fortgesetzten Kriege entstand jetzt überall ein ganz gesetzloser Zustand. Die Herzoge und Grafen machten allmählich ihre Lehen erblich, und fragten nichts mehr nach dem gemeinsamen Kaiser oder Könige. Es entstanden auf diese Weise unzählig viele kleine Staaten, die sich stets bekriegten; und Mord, Raub und Brand erfüllten alle Länder. Nur mit Grauen reden alle Schriftsteller von diesem Zeitraum der Barbarei und Zerrüttung. Erst nach dem Aussterben der Karolinger wurde es besser. Der Stamm in Lothringen starb zuerst aus, und auch ein Zweig von diesem in Italien hielt sich nur bis 896. In Deutschland starb der letzte Karolinger 911 in Ludwig dem Kinde. Am längsten dauerte die Linie in Frankreich fort, wo aber das Ansehen des Königs so weit herabsank, daß ihm zuletzt nur die Gebiete zweier Städte übrig blieben, während die Vasallen sich -völlig unabhängig erklärt hatten. Im1.987 kcim Hugo Kapet, Graf von Paris, Stammvater der Kapetinger, aus den Thron, dessen Geschlecht allmählich die Lehen wieder an sich zog. Zu den Verwirrungen in den Zeiten der Karolinger trugen besonders viel die Nordmänner bei, rohe, heidnische Germanenstämme in Dänemark und Skandinavien, welche allenthalben durch freche Seeräuberei sich furchtbar machten. Sie beunruhigten nicht nur die ganze Nordküste, sondern drangen auch auf deu Flüssen tief in die Länder herein, und plünderten und verbrannten viele Städte und Dörfer. Dem deutschen Kaiser Arnulf gelang es 891, bei Löwen so viele derselben niederzumachen, daß die Gewässer des Flusses vou deu Leichen stockten; von da an ließen sie sich seltener in Deutschland blicken. Um so mehr hatte Frankreich zu leiden, welches sie jährlich nicht nur an den Usern der Seine, Maas und Schelde, sondern auch, Spanien umschiffend, die Rhone herauf, furchtbar

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 106

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
106 Mittlere Geschichte. but, und diese drohten endlich mit Hinrichtung aller Römer. Da zog Papst Stephan Ii. an der Spitze des zitternden Volks mit bloßen Füßen und Asche auf den Häuptern durch die Stadt, Litaneien singend und Gott um Rache gegen die Langobarden anflehend. Daneben wandte er sich an den fränkischen König Pipin (S. 94). Dieser hatte wenige Jahr zuvor bei Papst Zacharias aufragen lassen, ob er den merowingischen König nicht absetzen dürfe. Der Papst entschied, es sei billig, daß derjenige König heiße, der die höchste Gewalt habe. So wurde

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 113

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii Papstthum und Kaiserthum. 113 4. Die sächsischen Kaiser. § 46. In Deutschland hatten nach Ludwigs des Kindes Tod die Herzoge von Sachsen, Bayern, Franken, Schwaben, Lothringen sich so unabhängig gestellt, daß sie gern ohne König regiert hätten. Aber die Verwüstungen der Ungarn forderten ein Oberhaupt. Die Wahl fiel auf den fränkischen Herzog Konrad I. (911 — 18), der Mühe hatte, sich zu behaupten. Die Noth Deutschlands erkennend, ließ er sterbend die Insignien des Reichs seinem Feinde, dem Herzoge der Sachsen, einem kräftigen Manne übertragen. So begann mit Heinrich I. die Reihe der sächsischen Könige, welche Deutschland vom Abgrund retteten und zur ersten Macht Europa's erhoben. Nachdem Heinrich sich auf dem Throne festgesetzt hatte, wandte er seine ganze Aufmerksamkeit den Ungarn zu. Diese waren längst aus den weiten Steppen hinter dem kaspischen Meere hervorgebrochen und allmählich die Donau heraufgekommen. Seit 893 machten sie fast jährlich Raubzüge und schleppten viele Tausende an den Haaren zusammengebunden in die Knechtschaft. Ohne Widerstand verwüsteten sie fast ganz Deutschland bis über deu Rhein. Auch Italien durchstreiften sie, das umsonst vor seinen Schutzheiligen auf deu Knieen lag und in kläglicher Litanei wimmerte: „O errette uus von den Pfeilen der Ungarn!" Schrecken ergriff das ganze Abendland. Heinrich konnte ihnen zuerst eineu Waffenstillstand von nenn' Jahren abdrängen, den er zu Herstellung der alten Kriegsverfassung und zu Kriegsübungen benützte. Auch ließ er, weil es bisher nur am Rhein und an der Donau Städte gab, Kirchen und Dörfer mit Mauern umziehen, hinter welche das Laudvolk sich flüchten konnte, wodurch er Grüuder des deutschen Städtewesens wurde. Nach Ablauf der neun Jahre beschimpfte er die Gesandten der Ungarn; und als diese (932) mit zwei mächtigen Heeren eindrangen, wurde das eine bei Sondershausen geschlagen; und der Sieg bei Merseburg war so glänzend, daß ihn noch ein jährliches Fest feiert.

4. Bd. 2 - S. 331

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 9. Zeit der letzten Hohenstaufen. 331 einst so hochbeglückte, hellstrahlende, schleunig, blutig und jammervoll untergegangen! tz 9. Noch etwas von der Gestalt des deutschen Reichs um die Zeit der letzten Hohenstaufen. Das deutsche Reich war nicht mehr so groß als früher. Burgundische und Lothringische Landschaften hatten sich schon von ihm losgetrennt, wie sich in der Folge noch manches von ihm ablöste, ohne daß wir es jedesmal an- führen können. Dänemark, Ungarn. Polen erkannten seine Oberherrlichkeit nicht mehr an. Und in seinem Bestände hatte es jetzt gar eine andere Gestalt als früherbin. Die alten großen Herzogthümer hatten sich zersplittert oder ganz aufgelöst. So waren ans dem alten Bayern die getrennten Lande: Bayern, Kärnthen, Oestreich, Steiermark, Tvrol geworden. Das große Herzogthum Sachsen war in den beschränkten Theil, der den Namen fortführte, die Erzbisthümer Magdeburg, Bremen, die Bislhümer Halberstadt, Osnabrück k., die Landgrafschaft Thüringen, die Markgrafschaft Meißen, die Grafschaften Holstein, Oldenburg k. auseinandergegangen. Schwa- den zerfiel mit dem Untergange der Hohenstaufen gänz- lich; Baden, Württemberg, Hohenzoücrn und viele an- dere, zum Theil winzige Herrschaften treten da hervor. Franken hatte schon vorher als Herzogthum völlig auf- gehört; aus diesem hatten sich die Stifter Mainz, Würz- burg, Bamberg re., die Pfalzgrafschaft bei Rhein, die Grafschaft Nassau re. die Reichsstädte Frankfurt, Nürn- berg rc. gebildet. So stand denn der Kaiser mit seinen immer mehr verarmten Rechten und Einkünften über einem in eine Menge einzelner, von einander unabhängiger Herrschaften zertheilten Reiche. Alle unmittelbar unter dem Kaiser stehenden oder, wie man sagte, „reichsfreien" Herren und Körperschaften

5. Bd. 2 - S. 405

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 6. Die Luxemburger. 405 neuen Glieder und den Anschluß des Rheinischen Bundes so erweiterte, das ihm 51 Städte und dur- unter die bedeutendsten, Augsburg, Straßburg :c. zuge- hörten. Dagegen traten in dieser Zeit auch Herrenbünd- nisse unter verschiedenen Namen aus, so der Lund vom heil. Wilhelm, der Bund der Ächlegier oder Martiusvögel, vornehmlich aber der Löwe u bund, an dessen Spitze der hochausstrebende Gras E berhard, der Grein er (Zänker) von Württemberg stand und dessen Glieder eine Kette vom Elsaß bis nach Thüringen hinein bildeten. Diese Adelsgenossenschaften kehrten ein- mal den Spieß gegen die großen Fürsten, daß solche die kleinern Herren nicht verschlängen, anderseits und vor- nehmlich aber doch gegen die zum Aergern mächtig und trotzig werdenden Städte, die sie bei Gelegenheit in Ge- meinschaft mit den Fürsten bekämpften, wie in dem großen Städtekrieg a. 1388 und 1389. Es war nämlich der Erzbischof Pilgram von Salzburg, ein Freund und Bundesgenosse der Städte, von den Bayerischen Herzogen überfallen und gefangen genommen worden. Da erhob siel) gegen diese der ganze Schwäbisch-Rheinische Bund nebst mehreren Städten Fran- kens und Bayerns. Aber auch die Fürsten und Herren rüsteten sich mit Macht, um auf Seite der Herzoge zu streiten. So brach denn ein furchtbares Unwetter über das südliche Deutschland los und zündete, daß Hunderte und Tausende von Ortschaften in Feuer aufgiengen. Bei dem Schwäbischen Dorfe Döffingen kam es zu einem Hauptkampse. Eberhard, der Grein er, führte ein Herren-, Besserer von Ulm ein Bürg er he er. Nach langem Schwanken des Kampfes schienen die Bür- ger in Vortheil zu kommen; manch Edler war von ihren Streichen gefallen, und jetzt sinkt selbst der junge Graf von Württemberg tödtlich getroffen hin. Darob er- schrickt das Heer der Herren. Da ruft der alte Eber- hard: „Erschrecket nicht! Mein Sohn ist wie ein

6. Bd. 2 - S. 379

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 3. Die Eidgenossen. 379 und so fromm lebte, daß man bei ihrem Tode sprach: „Da fährt eine Heilige gen Himmel!" Das war die Frömmigkeit und Heiligkeit jener Zeit! § 3. Die Eidgenossen. Ich habe im vorigen Paragraphen eine Absicht Al- brechts auf die Waldstatte rn der Schweiz angedeutet; nun Näheres davon. Das alte Helvetien oder die heutige Schweiz gehörte damals noch z»m deutschen Reiche. Unter der Oberherrlichkeit des Kaisers regierten viele geistliche und weltliche Herren darin, die Bischöfe von Basel. Con- stanz rc., die Grafen von Habsbnrg, Kyburg je. Es gab darin auch reichsfreie Städte, Freiburg, Bern, Solo- thurn rc. und ebensolche Landgemeinden, die also niemand über sich hatten, als den Kaiser. Reichsfrei oder reichsnnmitlelbar waren die Landgemeinden von Schwyz, Uri und Unterwalden. Diese Ländchen liegen um den Bi er w al d st ätter-S e e herum mitten in der Alpenwelt und hießen von Alters her die Wald- stätte. Die Bewohner waren ein einfaches, biederes und in der Alpenluft starkgekräftigtes Volk. Nun batte also Kaiser Albrecht, der zugleich Herzog von Oestreich und Graf von Habsburg war, eine mächtige Begierde, diese Waldstätte, welche an seine Habsburgischen Besitzungen grenzten, seiner Hansmacht beizufügen. Sie sollten ihre Reichsnnmittel- barkeit aufgeben und Unterthanen des Hanfes Oestreich werden. Wiederholt machte er ihnen den Antrag, sich möchten sich doch „in den ewigen Schutz seines Hanfes" begebe»»; allein sie lehnten es stets ab, wollten ihre alte liebe Freiheit bewahren. Sie baten ih»» als Kaiser, er möchte ihnen, wie es sonst Brauch war, einen kaiserlichen Bogt aufstellen, der außer Landes wohne und zu Zeiten komme, um die kaiserlichen Rechte

7. Bd. 1 - S. 363

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 31. Innerer Kampf zwischen Reichthum und Armuth. 363 Aemter des Staates, die man sich dann so einträglich machte, und der Pacht der Staatseinkünfte, an dem man das Doppelte und Dreifache zu gewinnen wußte, über- lassen wurde. Weil indessen doch auch gar manche Ple- bejer schon sich zu hohen Aemtern, oder durch Theil- nahme an dem bemerkten Pacht oder auf andere Weise zu einem bedeutenden Vermögen emporgeschwungen hatten, hinwiederum aber auch manche Patrizische Familien durch zu große Verschwendung oder aus andern Ursachen heruntergekommen waren, so treten jetzt die Patrizier als solche in den Hintergrund, und es stellt sich dage- gen ein Adel hervor, welcher Geburtsadel (Patrizier), Amtsadel (Plebejische Staatsbeamte) und Geldadel in sich verband, eine Genossenschaft der Reichen und Mächtigen, die wir hinfort mit dem uns schon bekannten Namen „Aristokratie" bezeichnen werden. Und dieser v erhaltnißmäßig kleinen Partei ge- genüber steht der große Haufe des geringen und armen Volks, welcher jetzt, weil auch liederlich gewor- den, noch ärmer war als je. Es war in Rom ein schreien der Gegensatz zwi- schen Reichthum und Armuth, und kein Mittelstand da; etwa so, nur noch weit ärger, wie heutzutage in Eng- land. Es gab Gutsherren, welche einen Länderbesitz wie ein Fürstenthum hatten, den sie durch Tausende von Skla- ven zu immer größerem Anwuchs ihres Mammons bear- beiten ließen; und daneben eine Masse Bürger, deren ge- ringes Gütleiu längst an die Reichen verkauft war, die nichts mehr hatten als den geflickten Rock am Leibe, und mit ihren Weibern und Kindern Hunger und Kummer litten. Das Elend des Volks — ich meine also damit den großen besitzlosen Haufen — war allerdings unsäglich. Es hatten auch bessergesinnte Männer, deren es doch immer noch einige gab, schon lange und viel sich damit beschäftigt, wie demselben abzuhelfen sei. Endlich 16'

8. Bd. 2 - S. 231

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 3. Die sächsischen Kaiser. 231 grafen Gero zwang er den Herzog Miesko von Polen, die deutsche L e hen s b o b eit anzuerkennen. Der Dänenkönig Harald, der Blauzahn, fiel in die Mark- grafschaft Schleswig ein; — Otto treibt ihn hinaus und dringt siegreich durch ganz Dänemark bis in die Spitze Jütlands vor. Harald muß ihm den Lehens- eid schwören; so gehört auch Dänemark zum deut- schen Reiche. Und auch Italien brachte Otto wieder dazu. Dort und besonders in Rom war es seit Arnulf bunt und graulich hergegangen. Fast ein halbes Jahrhundert lang (erste Hälfte des zehnten) hatten drei liederliche Weibs- personen, Theodora, die Mutter, und ihre Töchter Theodora und Marozia, den römischen Stuhl be- herrscht »nd ihre Söhne, Enkel und andere Leute ihres Beliebens, die schändlichsten und unfähigsten Menschen zu Päpsten gemacht. Dazu stand im ganzen Lande Partei gegen Partei, und das Haupt bald dieser, bald jener riß die Herrschaft und wohl auch die Kaiser- krone an sich. Zuletzt war ein gewisser Lothar, aus Bnrgundischem Geblüte, König von Italien gewesen, aber von einem Markgrafen Berengar von Jvrea, so sagte man wenigstens allgemein, durch Gift ans dem Wege geräumt worden. Genug, dieser Berengar eignete sich jetzt das Königthum zu und um sich darin zu be- festigen, wollte er Lothars Wittwe Adelheid, die schönste Frau ihrer Zeit, mit seinem häßlichen Sohne vermählen. Allein derselben graute vor einer solche» Verbindung und sie entfloh. Indessen wurde sie eingeholt und nun aufs Aergste mißhandelt. Willa, die Frau des Berengar, schlug sie mit Fäuste», trat sie mit Füßen, schleifte sie an den Haaren herum. Endlich warf mau sie in einen Thurm. Ein ihr treuergebener Mönch jedoch, der die Mauer des Thurmes durchbrach, befreite sie daraus, und sie konnte sich nach dem festen Schlosse Kanossa retten. Von hier aus flehte sie de» deutschen König um Hilfe an, indem sie ihm, welcher Wittwer war, zugleich ihre

9. Bd. 2 - S. 240

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
240 Vii. Das dnilschc Reich. Laudestheil wie eigene Gebieter, obwohl der Kaiser, wo er persönlich zugegen war und überhaupt, wo er wollte, überall eingreifen und man auch jederzeit an ihn appel- liren konnte, was jedoch begreiflicherweise nicht zu oft geschah. Es war dieses Verhältniß allerdings naturge- >uäß, weil das deutsche Volk sich in verschiedene Stämme schied, und jeder Stamm am liebsten seinen eigenen »ud angestammten Fürsten hatte; aber freilich wurde es dabei dem Kaiser schwerer zu regieren, als wenn die Fürsten nur die Präsidenten seiner Regierung gewesen wäre», und um so schwerer, da diese immerzu nach unbeschränk- ter Eigenmacht zu trachten pflegten. Indessen wußten die kräftigen Sächsische» Herrscher doch ihre Vasallen in gehörigem Gehorsame zu halten; ja sie erneuerten ge- wissermaßen Karls des Großen Scndgrafen, — sie übertrugen ihren Pfalzgrafen, welche ursprünglich die obersten Hofrichter waren, das Geschäfte, nebe» der Ver- waltung der unmittelbaren kaiserlichen Güter und Rechte im Reich auch Aufsicht über die F ü r st c n z u hal- ten. Und obgleich es gewöhnlich war, daß letztere ihre Fürstenthümer auf ihre Kinder vererbten, so ließen sie es doch nicht als ein Recht gelten, sondern ver- gaben oftmals die erledigten Lehen nach freiem Belieben auch an Andere. Es kamen aber neben den weltlichen die geistlichen Herren immer mehr empor. Kaiser, Fürsten und Ge- ringere schenkten den Stiftern und Klöstern viel, weil man das für ein Gott besonders wohlgefälliges Werk ansah. Weite Landstrecken wurden „der Kirche Gottes" zugewendet, namentlich von Sterbenden vermacht. Die geistlichen Herren waren aber auch selbst sehr eifrig dar- auf, ihr Besitzthum durch Kauf und sonst zu vergrößern. So geschah es, daß Bischöfe, auch Aebte, ganze Graf- schaften erlangten, ja daß solch ein Herr öfters meh- rere Grafschaften in seinem Stifte vereinigte. Und dazu verschafften sie sich nun allgemein alle Fürstenrechte, daß sie darin volle Gerichtsbarkeit übten, Beamte einsetzten,

10. Bd. 2 - S. 245

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§ 5. Die Franken oder Salier. 245 Sohn nicht zugreifen. Konrad erzwang sich den Gehor- sam der Widerspenstigen und stiftete Frieden zwischen den sich Bekämpfenden mit gewaltigem Arm. Zn Mailand ließ er sich zum König Italiens, in Rom znm römi'chen Kaiser krönen. Als er nach Deutschland zurückkam, fand er seinen eigenen Stiefsohn, den Herzog Ernst von Schwa- den, im Anfrnbre begriffen. Er warf ihn zu seinen Füßen und schickte ihn auf den Giebich enstein (Burg bei Halle an der Saale) ins Gefängniß. Er demüthigte die rebellischen Polen und Böhmen. 1031. Und er brachte ein neues Königreich znm deutschen Reiche. Es war nämlich gegen das Ende des neunten Jahrhunderts in Südfrankreich und der west- lichen Schweiz ein eigenes, vom französischen Throne un- abhängiges Kö nigreich Burgund entstanden, das von der Hauptstadt Arles auch das Arelatiiche Reich genannt wurde. Dieses hatte der letzte erblose König Rudolf Ui. noch bei seinen Lebzeiten dem deutschen Kaiser vermacht. 1032 starb Rudolf, und da ein Andrer (Graf Odo von Champagne) nach dem schönen Erbe griff, zog Conrad mit einem Heere aus und nahm mit blutiger Hand, was ihm gebührte. Als er wegen neuansgebrochener Unruhen Italien zum andernmale, 1037, besucht und die miteinander Streitenden durch billige Bestimmungen verglichen hatte, brach dort während der Feste, die ihm zu Ehren ange- gestelll wurden, eine furchtbare Pest aus, welche Vor- nehme wie Gemeine seines Heeres in Schaaren wegraffte. Er selbst athmete den Gifthanch ein und kränkelte nach seiner Rückkehr beständig. Noch ein löblich Werk that er aber. Um den jäm- merlichen ewigen Fehden der Adeligen untereinander, die auch dem gemeinen Volk äußerst beschwerlich und ver- derblich wurden, bessern Einhalt zu thun, führte er den etliche Jahre zuvor von dem französischen Abt Odilo von Clügny als Befehl vom Himmel verkündigten
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