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1. Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 72

1912 - Düsseldorf : Schwann
— 72 — 9. Friedrichs Sorge für die Bolkswohlfahrt. Meistens weilte der König in dem Luftschloffe (Sanssouci (d. H. Sorgenfrei), das er nahe bei der Soldatenstadt Potsdam sich hatte erbauen lassen. Aber er hielt sich dort doch nicht „von Sorgen frei", sondern arbeitete Friedrich der Große. rastlos für das Wohl des Landes. „Ich bin der e r st e D i e n e r des Staates," sagte er; „mein Stand verlangt Arbeit und Tätigkeit." Diese edle Gesinnung zeigte er besonders nach dem Siebenjährigen Kriege, der in manchen Gegenden nicht geringere Verwüstungen angerichtet hatte als der Dreißigjährige. Er gab den ausgeplünderten Bauern Saatkorn aus seinen Lagerhäusern und verteilte 35 000

2. Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 73

1912 - Düsseldorf : Schwann
— 73 — entbehrliche Soldatenpferde unter sie, damit sie den Acker bebauen könnten; auch erlaubte er ihnen, sich Bauholz aus den Staatsforsten zu holen, soviel sie nötig hatten. Den am meisten betroffenen Gegenden erließ er die Steuern für mehrere Jahre. Wie sein Ahnherr, der Große Kurfürst, zog er zahlreiche fremde Ansiedler ins Land. Sümpfe wurden ausgetrocknet und in fruchtbares Wiesen- und Ackerland umgewandelt. Als der König das größte Sumpfgebiet der Mark Brandenburg, den Cderbntch, in sechsjähriger Arbeit hatte entwässern lassen, sprach er erfreut: „Hier habe ich im Frieden eine neue Provinz erobert." Im ganzen entstanden 500 blühende Dörfer. 10. Friedrichs Rechtspflege. Nach dem Grundsätze, daß Gerechtigkeit die Grundlage der Staaten ist, richtete Friedrich eine ganz besondere Sorge darauf, daß das Recht gut von den Gerichten verwaltet werde. Schnell und unparteiisch, ohne Ansehen der Person, sollten die Richter urteilen. „Ihr müßt wissen," sagte er zu ihnen, „daß der geringste Bauer und Bettler ebensogut ein Mensch ist als der König; vor dem Gesetze sind alle Leute gleich." Wie sehr das Vertrauen des Volkes zu den Gerichten durch diesen Grundsatz gefestigt wurde, zeigt die Sage von der „Windmühle von Sanssouci". Wenn der König nämlich, so heißt es, in seinem Schlosse am arbeiten war, störte ihn oft das Geklapper einer nahen Windmühle. Er wollte sie deshalb kaufen und abreißen lassen. Aber der Müller sagte: „Mein Großvater hat die Mühle gebaut, mein Vater hat sie mir vererbt, und so sollen sie daher auch meine Kinder einst von mir bekommen. Ich verkaufe die Mühle nicht." „Weiß Er denn aber nicht," sprach der König ärgerlich, „daß ich Ihm die Mühle einfach wegnehmen könnte?" „Ja," erwiderte der Müller, „wenn das Kammergericht in Berlin nicht wäre!" Der König sagte nichts darauf und ging. 11. Der „Alte Fritz". Den alternden König nannte das Volk am liebsten den „Alten Fritz". Öfters ritt er von Potsdam nach Berlin Dann strömte alt und jung herbei, um den geliebten Herrscher zu sehen. Groß und klein ging neben seinem Pferde her und jubelte ihm zu. Die Kinder drängten sich namentlich gerne vor; sie wischten ihm den Staub von den Stiefeln, warfen ihre Mützen in die Höhe und ließen ihn hoch leben. Als die Jungen es dem Könige einmal gar zu bunt machten, erhob er halb drohend seinen Krückstock: „Wollt ihr wohl machen, daß ihr in die Schule kommt!" Da klatschten die Buben in die Hände und riefen: „Der „Alte Fritz" will König sein und weiß nicht mal, daß Mittwoch nachmittags keine Schule ist!" Der König lachte und ritt davon.

3. Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 76

1912 - Düsseldorf : Schwann
— 76 — Ergebung gezwungen. Die meisten Festungen öffneten ihnen ohne Schwertstreich die Tore; selbst das stark befestigte Magdeburg, das wichtigste Bollwerk des Staates, ergab sich mit 24 000 Mann Besatzung, worunter 19 Generale waren, und mit 600 Kanonen dem frohlockenden Feinde. Heldenmütig verteidigte dagegen der wackere Major von G n e i f e n a u die kleine Stadt K o l b e r g in Pommern; ein alter Bürger namens N e 11 e l b e ck , der als Seemann viele Meere befahren hatte, stand ihm treu zur Seite. Auch Graudenz hielt sich tapfer; als die Franzosen den Befehlshaber Courbiere aufforderten, ihnen die Festung zu überliefern, weil es ja doch keinen König von Preußen mehr gebe, da antwortete der wackere Mann: „Nun, dann will ich der König von Graudenz fein!" 4. Königin Luise auf der Flucht. Die Nachricht von der Niederlage bei Jena und Auerstädt wirkte auf die Königin wie ein Donnerschlag. Sie eilte ihren Kindern nach, die schon auf der Flucht nach Stettin vorausgesandt waren, und traf sie in Schwedt an der Oder. Es war ein trauriges Wiedersehen. Die sonst so heitere Frau schloß die Kinder weinend in die Arme. „Ihr seht mich in Tränen," sprach sie; „ich beweine den Untergang der Armee, sie hat den Erwartungen des Königs nicht entsprochen." Und zu ihren beiden ältesten Söhnen, die selbst in Weinen ausbrachen, sprach sie im Schlosse: „Aber begnügt euch nicht mit den Tränen, sondern arbeitet, entwickelt eure Kräfte! Trachtet darnach, den jetzt verdunkelten Ruhm eurer Vorfahren von Frankreich zurückzuerobern!" Wenn sie hätte ahnen können, was in dem großen Jahre 1870 durch ihren Sohn Wilhelm geschah! Die Königskinder wurden auf der weiteren langen Reise nach Königsberg krank und elend. Der König kam später nach. Die Aufregung stürzte Luise in ein Nervenfieber. In den Weihnachtstagen, während ein heftiger Sturm um das Schloß tobte, war ihr Zustand am schlimmsten. Eine Festfeier gab es nicht, denn alles trauerte. Schon waren die Franzosen auf dem weiteren Feldzuge gegen den König bis in die Nähe von Königsberg gekommen. „Ich will lieber in die Hände Gottes als dieser Menschen fallen," sagte da die kranke Königin. Nachdem die Kinder vorausgeschickt waren, ging die Flucht Luisens über die 20 Meilen lange Kurische Nehrung weiter. „Wir brachten", so erzählt ihr treuer Leibarzt, „drei Tage und drei Nächte, die Tage teils in den Sturmwellen des Meeres, teils im Eise fahrenb, die Nächte in den elenbesten Quartieren zu. Die erste Nacht lag die Königin in einer Stube, wo die Fenster zerbrochen waren und der Schnee auf ihr Bett geweht würde, ohne erquickenbe Nahrung. So hat noch keine Königin die Not empfunben. Und bennoch

4. Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 91

1912 - Düsseldorf : Schwann
— 91 — Festungen Straßburg und Metz für immer abtreten. An Kriegskosten hatten die Franzosen fünf Milliarden Franken, gleich 4000 Millionen Mark in Gold zu zahlen: eine so ungeheure Summe, daß sie einem Goldklumpen von 60 Kubikmetern entspricht, Kaiser Wilhelm I. So war denn der gewaltigste Krieg der Weltgeschichte, in dem die deutschen Heere 20 große Schlachten geschlagen, gegen 400 000 Franzofen gefangen genommen hatten, glücklich zu Ende, und es war wieder Friede, Friede! 10, Die Errichtung des Kaisertums. Die köstlichste Frucht der Waffenbrüderschaft aller deutschen Stämme in dem großen Kriege war die Gründung eines einigen Deutschen Reiches.

5. Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 58

1912 - Düsseldorf : Schwann
— 58 — ist auch die Elle, mit der ich dem Feinde den Rücken messe!" Dabei schlug er zornig an sein Schwert, und der Gesandte schwieg beschämt still. Als Dersslinger in dem schwedischen Kriege Stettin belagerte, wollten die Einwohner ihn ärgern; sie zogen am höchsten Turme der Stadt eine riesige Pappschere auf. „Die soll euch teuer zu stehen kommen," rief Derfflinger. Als die Stadt erobert war, äscherte er alle Türme ohne Gnade ein. 1v. Der Große Kurfürst im Frieden. Aus allen Kräften sorgte Friedrich Wilhelm für das Wohl seiner Untertanen. Allmählich erholten sie sich bort den schrecklichen Drangsalen des Dreißigjährigen Krieges, und die Bauern bestellten wieder ihre verwüsteten Äcker. Der Kurfürst gab ihnen selber als Landwirt ein gutes Beispiel; er baute in seinem „Lustgarten" zu Berlin eifrig Gemüse und seltene Pflanzen, besonders die Kartoffel, an, und die Musterwirtschaft auf den fürstlichen Gütern zeigte den Landbewohnern, wie man am besten die Viehzucht ausübe, wie man Gemüse ziehe und Baumzucht treibe. Jeder Bauer mußte bei seinem Hause einen Garten anlegen, und keiner durfte eher heiraten, als bis er sechs Obstbäume und sechs Eichbäume auf seinem Grunde gepflanzt hatte. Weil das Land durch den großen Krieg arm an Menschen geworden war, berief der Kurfürst zahlreiche Ansiedler, denen er Ackerstücke zur Bebauung anwies. Als zahlreiche französische Protestanten ihr Heimatland verließen, wo ihre Religionsfreiheit aufgehoben war, nahm der Kurfürst gegen 20 000 in sein Land auf. Sie ließen sich besonders in Berlin nieder und regten hier vielseitig Handel und Gewerbe an. Zur Förderung des Verkehrs baute der Kurfürst den ersten Kanal, indem er Oder und Spree verband. Auch ein Postverkehr wurde eingerichtet; Reitposten gingen von Memel nach Cleve. Ja, er richtete als erster deutscher Fürst seinen Blick schon über das Meer; er schuf in Kolberg eine kleine Flotte und unternahm es, in Afrika eine Kolonie zu gründen; leider hatte sie nicht lange Bestand. So ist Friedrich Wilhelm durch seine Friedenswerke nicht minder groß als durch kriegerische Taten. Bei alledem blieb er demütig vor Gott und gab überall dem Herrn die Ehre. Als er fühlte, daß es mit ihm zum Sterben gehe, ermahnte er feinen Sohn, den Kurprinzen, allezeit ans dem rechten Wege zu wandeln, auf treue Räte zu hören und feine Untertanen von Herzen zu lieben; dann werbe es ihm wohl ergehen. Bald barauf, am 29.April 1688, starb er im Alter von 68jahren; mit den Worten: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt" schlummerte er saust hinüber. 11. Luise Henriette. Aus dem Geschlechte bet Gramer, dem des Großen Kurfürsten Mutter angehörte, stammte auch feine Gemahlin Luise Henriette. Sie war die Tochter des Statthalters der Nieber-
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