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So folgte Friedrich Ii. im Jahre 1740 seinem Vater auf dem Throne -und fand schon bald nach seinem Regierungsantritt Gelegenheit seine schon lngere Zeit gehegten Plne den Staat zu erweitern und seine Macht zu vergrern zur Ausfhrung zu bringen. Im Jahre 1740 starb nmlich auch Kaiser Karl Vi., ohne mnnliche Nachkommen zu hinterlassen. Durch ein besonderes Erbgesetz, das vom deutschen Reichstage besttigt und von den meisten europischen Staaten anerkannt worden, war des Kaisers Tochter Maria Theresia zur Erbin der sterreichische Habsburgischen Staaten einge-setzt worden. Maria Theresia folgte also ihrem Vater nach dessen Tode in der Regierung der sterreichischen Lande. Sie war vermhlt mit dem Herzoge Franz von Lothringen. Kurz nach ihrer Thronbesteigung machte Friedrich Ii. Ansprche auf Schlesien geltend, erbot sich aber zugleich Maria Theresia gegen alle andern, die Ansprche aus ihre Lnder machen wrden, zu verteidigen, wenn sie ihm Schlesien abtrete. Maria Theresia wies dieses Anerbieten zurck. Deshalb rckte Friedrich gleich mit seinem -schon bereitstehenden Heere in das unverteidigte und wehrlose Schlesien ein und nahm es ohne Mhe in Besitz. Damit war der erste schlesische Krieg erffnet. Als im folgenden Jahre ihm ein sterreichisches Heer entgegenrckte, wurde es bei Mollwitz durch des Feldmarschalls Schwerin Tapferkeit besiegt. Friedrich selbst war noch so wenig kriegserfahren, da er in dieser seiner ersten Schlacht an dem Siege schon verzweifelte und sich eiligst auf die Flucht begab. Als er die Nachricht erhielt, da seine Trup-Pen gesiegt hatten, kehrte er zu ihnen zurck. Diese Zaghaftigkeit legte Friedrich aber schnell ab und zeigte bald ebenso hohen Mut als glnzendes Feldherrntalent.
Preuens Sieg bewog die brigen Fürsten, welche das Erbgesetz Karls Vi. nicht anerkannt hatten, und unter denen der Kursrst von Bayern eme Hauptrolle spielte, zu einem Bndnisse zusammenzutreten, um Maria Theresia gemeinschaftlich zu bekriegen. So begann der sterreichische Erb-folgekrieg. Als Friedrich im folgenden Jahre bei Chotusitz in Bhmen abermals die sterreicher besiegte, da gab Maria Theresia dem Drange der Not nach und schlo mit dem Sieger den Frieden zu Breslau, in welchem sie fast ganz Schlesien abtrat und sich so ihres gefhrlichsten Gegners entledigte. Das Glck der sterreichischen Waffen veranlate Friedrich aber den zweiten schleichen Krieg zu beginnen. In demselben gewann er der die sterreicher und Sachsen drei Siege. Da aber der Kur-frst von Bayern gestorben war und sein Sohn mit Maria Theresia Frieden gemacht hatte, so ging Friedrich 1745 den Frieden zu Dresden ein, durch den der Friede zu Breslau lediglich besttigt wurde. Friedrich verpflichtete sich auch dem Gemahl der Maria Theresia seine Stimme bei der Kaiserwahl zu geben. Der sterreichische Erbfolgekrieg wurde aber erst drei Jahre spter beendigt.
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Die nun folgende Friedenszeit benutzte Friedrich Ii. aufs beste, um die Wohlfahrt seines Landes durch gute Gesetze und eine treffliche Verwal-tung zu frdern und die Krfte desselben in jeder Hinsicht zu heben und zu mehren. Dies gelang ihm in dem Mae, da er die Streitkrfte des Landes bedeutend verstrken und das Heer auf 150 000 Mann bringen konnte. Da er sich immer noch nicht im Besitz Schlesiens sicher glaubte, so sollte auf alle Flle ein starkes Heer gerstet dastehen. Und in der That geschah bald, was Friedrich befrchtete. Ebenso wenig wie er sich in Schlesiens Besitz sicher glaubte, konnte Maria Theresia den Verlust eines so schnen Landes verschmerzen, und ihr erster Minister, Fürst Kaunitz, richtete im Einverstndnis mit seiner Herrin seine ganze Thtigkeit darauf gegen Fried-rich ein Bndnis zustande zu bringen, um ihm Schlesien wieder abzuneh-men und ihn berhaupt wieder in die Stellung eines Kurfrsten von Brandenburg zurck zu drngen. Er brachte es auch dahin, da Sachsen, Rußland, Frankreich und Schweden mit sterreich zu diesem Zwecke ein Bndnis schlssen und sich zum Kriege gegen Friedrich rsteten. Doch da er von den Absichten seiner Gegner insgeheim Kunde erhalten hatte, kam er ihnen zuvor und rckte mit 70 000 Mann in Sachsen ein.
So brach im Jahre 1756 der dritte schlesische Krieg aus, der auch, weil er ungefhr 7 Jahre gedauert hat, der siebenjhrige genannt wird. Das Glck wechselte in dieser langen Zeit oft und Friedrich, der in den beiden ersten schlesischen Kriegen immer siegreich gewesen war, erlitt in diesem dritten mehrere sehr empfindliche Niederlagen, wie die bei Kollin, bei Hochkirch und bei Kunersdorf. Besonders das Jahr 1759 war fr ihn unglcklich; denn nachdem der Feldzug des Jahres 1758 mit der Niederlage bei Hochkirch geendet, erlitt er nun auer der Niederlage bei Kunersdorf auch den Verlust bei Maxen, indem hier der General Fink mit 13 000 Mann von den sterreichern gefangen genommen wurde. Doch diese Schden wurden durch eine Reihe von Siegen wieder gut gemacht, von denen einige um so glnzender waren, als sie einer feindlichen bermacht gegenber errungen wurden. So gewann Friedrich im Jahre 1757 bei Robach mit seinem nur 22 000 Mann starken Heere einen entscheidenden Sieg der das zwei- bis dreimal strkere, mit den Reichstruppen vereinigte Heer der Franzosen. Und gerade einen Monat spter erfocht er mit nur 30 000 Mann der die 8090000 Mann starke sterreichische Armee den glnzenden Sieg bei Seuthen. Im folgenden Jahre schlug er mit 30000 Mann die 50 000 Mann starken Russen bei Zorndorf in einer Schlacht, welche die blutigste des ganzen Krieges war. Dennoch wrde Friedrich schlielich der vereinigten Macht von fast ganz Europa erlegen sein, da sein kleines Land bei der langen Dauer des Krieges kaum noch die ntigen Geldmittel und Mannschaften aufzubringen imstande war wenn nicht infolge des Todes der Kaiserin Elisabeth von Rußland, der
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Vordringen geschah sehr rasch, und so konnten sich alle drei Armeeen schon am 29. Juni bei Gitschin vereinigen. Und so zog die ganze Heeresmacht dann gegen Kniggrtz, wo am 3. Juli die mrderische Schlacht stattfand, in der die sterreichische Hauptarmee unter Beuedek eine vollstndige Nie-derlage erlitt. König Wilhelm hatte in dieser Schlacht selbst den Ober-befehl bernommen und fhrte somit in eigener Person die Entscheidung des Krieges herbei.
Unterdessen war auch die preuische Mainarmee unaufhaltsam vorgerckt und hatte trotz ihrer verhltnismig geringen Anzahl sowohl das bayerische Armeekorps, als auch das aus den Truppen der anderen sddeutschen Staaten bestehende 8. deutsche Bundescorps, von denen jedes einzelne der preuischen Armee an Zahl schon berlegen war, der den Main zurckge-drngt. Whrend man auf diesem Schauplatze noch kmpfte, wurde zu Nikolsburg ein Waffenstillstand abgeschlossen, infolge dessen die Feindselig-feiten eingestellt wurden. Dem Waffenstillstnde folgte bald der Friede, der am 23. August zu Prag geschlossen wurde.
Osterreich schied aus dem deutscheu Bunde aus, und Preußen bildete aus den nrdlich vom Main liegenden Staaten den Norddeutschen Bund. sterreich erkannte diesen au und willigte ein, da Hannover, Schleswig-Hvlstein. Kurhessen. Nassau und die bis dahin freie Stadt Frank-snrt a. M. dem preuischen Staate einverleibt wurden. Dieser erhielt da-durch einen Zuwachs vou 1325 ? Meilen und einen Flcheninhalt von 6387 ? Meilen mit 24 Millionen Einwohnern.
Doch nur wenige Jahre sollte der Friede bestehen bleiben. Kaum war die Organisation des Norddeutschen Bundes recht zur Geltung gekommen, als ein neuer Krieg ausbrach.
Aer Krieg gegen Frankreich.
Der groe Erfolg Preuens im Kriege gegen sterreich hatte die Franzosen und ihren Kaiser Napoleon Iii. berrascht und erfllte sie umso-mehr mit Ha und Neid, als Napoleon in der Erwartung eines gerade entgegengesetzten Erfolges sich während des Krieges ganz ruhig Verhalten hatte. Die Erbitterung der Franzosen gegen Preußen wuchs mehr und mehr, sowie sie sahen, da Preuens durch deu Krieg gewonnene Macht sich durch die zweckmige Einrichtung des Norddeutschen Bundes immer mehr strkte und befestigte. Da kam zu der Erbitterung Eifersucht und Furcht, und das franzsische Volk wnschte mit fieberhafter Begier eiue Ver-aulassung herbei, um mit Preußen einen Krieg anfangen zu knnen. Denn man sah es in seinem Hochmut fr selbstverstndlich an, da Preußen dem ruhmreichen Volke der Franzosen unterliegen wrde.
Diese Veranlassung lie nicht lauge auf sich warten, obwohl Preußen sich schon verschiedene Male gegen weniger bedeutende Forderungen Frank-
Georg-Eckert-! nstltut
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reichs mehr ober weniger nachgiebig gezeigt hatte. Die spanische Regierung bot nmlich dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern, einem Verwandten des preuischen Knigshauses, die Krone von Spanien an, und dieser lie sich bewegen, die Annahme derselben zuzusagen. Das sahen die Franzosen als eine fernere Strkung der Preuischen Macht an. Deshalb mute der franzsische Botschafter Beuedetti an König Wilhelm, der zu seiner Erholung im Bade Ems verweilte, die Forderung stellen dem Prinzen Leopold die Annahme der Krone zu verbieten. Als dieser freiwillig auf die spanische Krone Verzicht leistete, stellte derselbe Benedetti, natrlich im Auftrage seiner Regierung, andere ehrenkrnkende Forderungen, auf welche König Wilhelm unmglich eingehen konnte. Gar bald erfolgte deshalb die Kriegs-erklrung Frankreichs an Preußen.
Die Franzosen und ihr Kaiser Napoleon hatten darauf gerechnet, da Sddeutschland und sterreich, sowie die 1866 dem Knigreiche Preußen einverleibten deutschen Staaten diese Gelegenheit benutzen wrden, um sich fr die im Jahre 1866 erlittenen Niederlagen zu rchen. Aber zu ihrem schrecken sollten die Franzosen bald erfahren, da sie sich sehr verrechnet hatten. sterreich blieb ein ruhiger Zuschauer der Ereignisse, und bald sah Frankreich nicht blos Preußen, sondern ganz Deutschland gegen sich in Waffen. Wie leichtsinnig die Franzosen den Krieg hervorgerufen hatten, zeigte sich bald darin, da die Vorrte und Zurstungen fr den Krieg uerst mangelhaft waren. Obgleich die Franzofen sich schon lngst heim-lich auf den Krieg vorbereitet hatten, so stand Preußen doch sehr bald infolge der von König Wilhelm geschaffenen Heereseinrichtungen mit drei starken und aufs beste ausgersteten Heeren, von denen das erste der General von Steinmetz, das zweite Prinz Friedrich Karl, das dritte der preuische Kronprinz befehligte, an der franzsischen Grenze. Und wenn bei dem ersten Zusammentreffen zwischen Franzosen und Preußen bei und in Saarbrcken am 2. August die letzteren sich zurckziehen muten, so gereichte dieser Erfolg den Franzofen gerade nicht zu besonderer Ehre. Denn 30000 Mann Franzosen mit 30 Geschtzen hatten erst nach dreistndigem harten Kampfe die 1000 Mann Preußen, die in Saarbrcken lagen, zum Rckzug zwingen knnen.
Als aber bald darauf die deutschen Heere vordrangen, da gab es an-dere Schlge. Wenige Tage nach jenem Scheinerfolge bei Saarbrcken wurden die Franzosen bei Weienburg, bei Wrth und Spicheren geschlagen und zurckgedrngt. Kaum vierzehn Tage nach jenem Vorfalle 6e{ Saarbrcken fand die gewaltige Schlacht in der Umgegend von Metz ftattr durch welche das franzsische Heer unter dem Marschall Bazaine an feinem Abzge nach dem Westen zum Heere des Marschalls Mac Mahon gehindert und in die starke Festung Metz zurckgeworfen wurde. Prinz Fried-rich Karl, dem nun auch der Befehl der das bisher von Steinmetz ge-
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blos fr Deutschland, fonbern fr Europa und die ganze Welt von der grten Bebeutung war. Dieses Ereignis war die Wiederaufrichtung des deutsch en Kaisertums. Eine eigentmliche Fgung des Himmels war es, da die vor wenigen Jahren noch kaum gehoffte Einigung Deutschlands unter einem Kaiser in dem prchtigsten Saale des Prunk-schloffes gerade desjenigen Franzosenknigs stattfand, der es sich zur Lebens-aufgabe gemacht zu haben schien Deutschland aufs tiefste zu demtigen, der ein ^>tck Landes nach dem anderen von dem damals tief darniederliegenden Deutschland ungestraft hatte abreien knnen. Und eine ganz besondere vom Himmel gewhrte Genngthnung war es fr die Deutschen, da die Aufrichtung des neuen deutschen Reiches dort stattfinden konnte, nachdem alle diejenigen Lnder, die des Schlosses Erbauer von Deutschland durch Lift und Gewalt abgetrennt, wieder mit Deutschland vereinigt waren.
Es war am 18. Januar 1871, dem Jahrestage der ersten preuischen Knigskrnung zu Knigsberg, als im Spiegelsaale des Schlosses zu Ver-sailles auf Vorschlag des Knigs von Bayern und mit Zustimmung der brigen deutschen Fürsten in der beraus glnzenden Versammlung von deutschen Fürsten, Deputationen, Generalen und Offizieren König Wilhelm zum deutschen Kaiser ausgerufen wurde. Ms König Wilhelm erklrte, da er die ihm bertragene Kaiserkrone annehmen werde, brachte zuerst der Groherzog von Baden ein Hoch" auf den neuen Kaiser aus, und dann wurde ihm zuerst vom Kronprinzen und darauf nach der Reihe von allen Anwesenden die Huldigung dargebracht.
Als der im Januar eingegangene Waffenstillstand durch den am 10. Mai 1871 zu Frankfurt a. M. geschlossenen Frieden sein Ende gefunden hatte, erhielt das neugeschaffene deutsche Reich auch seine Organisation.
So war die Absicht der Feinde Deutschland zu demtigen und zu verkleinern gerade in das Gegenteil umgeschlagen. Deutschland stand da im Innern geeint und gekrftigt, durch herrliche, zu den Zeiten der Schmach ihm eiitfrembete Lnber vergrert, jebem ueren Feinde furcht-bar. Das war ein Erfolg, wie die khnsten Hoffnungen ihn beim Aus-bruche des Krieges nicht fr mglich gehalten htten.
Wenn der allmchtige Gott unfern erhabenen Kaiser und König Wil-Helm dazu erkor solche groe und folgenreiche Thaten zu vollbringen, so mge er ihm auch die Gnade verleihen der die ihm anvertrauten Lnder und Völker noch manche Jahre zu walten, da die berechtigten Wnsche seiner alten und neuen Unterthanen ihre Erfllung finden und alle in Frieden und Ruhe geeinigt feien!
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arnl* t : , 8"i0,m Waven n Ansang an in demselben unglcklich und berforen Sbfatlanb. Als dem König Franz nachher die Wie-
b-rerb-rung besselben zwar glckte, er sich aber mit der Belagerung
. Je.,m *at" aulc(t, kam es hier zu einer entfcheibenben Schlacht,
- e , f ," besiegt und gefangen mrbe. Rch elfmonatlicher
Sj1*" Mabnb schlo Franz 1. mit Karl Frieden und entsagte
wen Ansprchen auf Italien. Kaum hatte er jedoch seine Freiheit
im fnllh in Friedensvertrag fr ungltig und begann
' r= s,t E r? ^ .on neuem- Franz gewann in demselben h -s"' fer n von Burgund sicherte. Auer diesen ffi ?9r )a! ; f,,tcr "ch zwei anbere Krieg- mit Franz I. zu W, ta fr .hn so glcklich erliefen, ba Franz I., der Urheber ber-selben, fernen: Vorteil durch sie errang.
Die lange Entfernung des Kaisers von Deutschland, die zum nickt geringen Teile durch diese Kriege gegen den Franzosenknig veranlat ur e, verhinderte Karl, der mit ganzem Herzen an der katholischen R ligion hing, der durch Luther hervorgerufenen religisen Bewegung mit Kraft entgegenzutreten, und Luthers Lehre gewann mehr und mehr Anhang Der Bauernkrieg mit allen seinen Greueln konnte entstehen und weite strecken des schnsten deutschen Landes verwsten, ohne da das Reichsober-Haupt demselben Einhalt zu thun vermochte; die Schreckensherrschaft der Wiedertufer m Mnster konnte sich entwickeln, ohne da' der Kaiser sie zu unterdrucken imstande war. Jede dieser beiden Unruhen wurden erst gedmpft als mehrere deutsche Fürsten, deren Lnder von denselben zu leiden hatten.' mit vereinten Krften gegen sie einschritten. Ferdinand, dem Bruder Karls V.' der diesen während seiner Abwesenheit im Reiche vertreten sollte, war es nicht mglich, gegen diese Unruhen auszutreten, weil die Trken die Ostgrenzen des Reiches angriffen und sogar Wien belagerten. Trotz wiederholter Sturme muten sie aber nach dreiwchentlicher Belagerung abziehen. Bei chrer Wiederkehr im Jahre 1532 war Karl V. infolge des Nrnberger Religionsfriedens imstande ihnen ein starkes Heer entgegenzustellen. Dies und die heldenmtige Verteidigung der kleinen Festung Gnz bewogen den Sultan Solyman zu einem schleunigen Rckzge.
Bald darauf machte Karl einen khnen Zug gegen die Seeruber, die unter ihrem Anfhrer Chaireddin Barbarossa von Tunis, ihrem Hauptsitze, aus die Ksten des sdlichen Italiens und Spaniens mit ihren Rubereien heimsuchten. Mit einer spanisch-italienischen Flotte von 420 Segeln zog Karl aus. erstrmte Chaireddins festes Schlo, schlug sein Landheer zurck und eroberte Tunis. Infolge dessen erhielten viele tausend Christensklaven chre Freiheit wieder. So glnzend der Erfolg dieses Unternehmens gegen Tunis war. so klglich war der einige Jahre spter gegen Algier unter-nommene Zug, da derselbe in zu spter Jahreszeit unternommen wurde.
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Burgund Deutschland Luthers Karls Wien Italiens Spaniens Tunis Tunis Algier
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Regengsse hinderten jede Unternehmung nach der Landung in Algier, und zwei Strme vernichteten den grten Teil der Flotte.
Der von den protestantischen Reichsstnden geschlossene schmalkaldische Bund hatte sich, während Karl mit auswrtigen Kriegen beschftigt war. vergrert und verstrkt. Verschiedene Religionsgesprche, die von beiden Seiten zum Zwecke der Verstndigung veranstaltet worden, waren ohne Erfolg geblieben. Ja. als endlich das allgemeine Concil, worauf die Protestanten sich immer berufen hatten, zu Trient zusammengetreten war. weigerten sie sich auf Luthers Anraten dasselbe zu beschicken und ver-langten jetzt ein deutsches Concil. Als Karl mit Trken und Franzosen Frieden gemacht hatte, war er fest entschlossen der Religionsneuerung auf irgend eine Weise ein Ende zu machen. Die Hupter des schmal-kaldischen Bundes. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen, hatten mehrfach den Reichsfrieden gebrochen und wollten auch auf dem Reichstage zu Regensburg nicht erscheinen. Deshalb erklrte der Kaiser sie in die Acht und zog in Verbindung mit dem Herzog Moritz von Sachsen gegen dieselben zu Felde. Bei Mhlberg wurde der Kurfürst gnzlich geschlagen und gefangen genommen. Er verlor die Kurwrde und den grten Teil der Kurlnder, und diese wurden dem Herzog Moritz, dem Bundesgenossen des Kaisers, verliehen. Auch der Landgras Philipp von Hessen mute sich dem Kaiser unterwerfen. Zu Halle that er fufllig Abbitte: er behielt zwar seine Lnder, mute sich aber in die Gefangen-schast des Kaisers begeben. So hatte der schmalkaldische Krieg, vor dessen Beginn Luther in seinem Geburtsort Eisleben gestorben war. mit der Niederlage der protestantischen Fürsten geendet.
Moritz von Sachsen, der zu dieser Niederlage seiner Glaubensgenossen nicht wenig beigetragen hatte, war an das Ziel seiner Wnsche gelangt: er war im Besitze der Kurwrde, und sein Gebiet war nicht unbe-trchtlich vergrert worden. Nunmehr trat er ganz anders auf. Er ver-langte die Freilassung seines Schwiegervaters, Philipps von Hessen, und als er diese nicht erreichte, trat er zu der Partei seiner Glaubensgenossen der, schlo im Verein mit andern deutschen Fürsten mit dem Könige Heinrich Ii. von Frankreich ein Bndnis, in welchem demselben als Entgelt fr die gegen den Kaiser zu leistende Hlfe die deutschen Städte Metz. Toul und Verdun dem Franzosenknig zugesichert wurden. So waren Moritz von Sachsen und seine Verbndeten die ersten deutschen Fürsten, welche deutsches Land einem franzsischen Könige preisgaben, um eigene Vorteile zu ergangen. König Heinrich Ii. besetzte alsbald jene Städte nebst ihrem Landgebiet, und ein spter von Karl V. unternommener Versuch dieselben, insbesondere Metz, wiederzugewinnen miglckte.
Moritz aber zog gegen den Kaiser, der krank in Jnsbruck lag, und htte ihn fast gefangen genommen. Nur mit Mhe entkam Karl, indem
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Extrahierte Ortsnamen: Algier Eisleben Hessen Frankreich Sachsen Jnsbruck
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zugesichert, und diese wurde durch den Frieden zu Oliva besttigt %t der Smm-mchm der Knrs-rst an dem Kriege teil, den König Ludwig Xiv. hanpifch-ch gegen Holland unternommen hatte. Um sich seiner als eines geshr-kchen Fe.ndes zu entledigen, veranlat- der Franzvsenkiinig, da die Schweden Pltzlich in des Kurfrsten Land einfielen und daselbst hausten wie es kaum arger im dreiigjhrigen Kriege geschehen war. Als der Kurfürst der mit seinen Trnppen am Rheine stand. Nachricht davon erhielt lie er seine Brandenburger durch ein Schreiben wissen, er werde bald kommen, st- sollten nur noch eine Zeitlang standhaft ausbarren. infolge dessen thaten sich di- Bauern aus dem offenen Lande zusammen und bewaffneten sich zum Widerstand. Bald aber rckte auch der Kurfürst mit seinem Heere heran. Di- Stadt Magd-burg wnrb- besetzt, die bei Rathenowan der Havel lagernden Schweden berrumpelt, und dann stieen die Kurfrstlichen aus das Hauptheer der Schweden bei Fehrbellin. Ein heftiger Kampf begann, aber anfangs sah die Sache fr die Brandenburger be-deutlich aus. Da eilte der Kurfürst selbst noch dem Orte der Gefahr stellt-sich an die Spitze seiner Reitergeschwader. und unter ermutigendem Rums ging es gegen die feindlichen Reihen. Er selbst hielt im dichtesten Knael-ttgen. Da merkte des Kurfrsten Stallmeister, Emanuel groben, da der Schimmel, den der Kurfürst ritt, ihn den Schweden kenntlich machte und da sie ihre Schsse immer ans ihn richteten. Er fate daher den hochherzigen Entschlu sich selbst fr den Kurfrsten zu opfern. Er wute densel-bei. zu bestimmen, da er mit ihm das Pferd wechselte, und kaum war dies geschehen, als der treue Stallmeister, von einer Kugel durchbohrt, niedersank D,e Schweden aber wurden gnzlich geschlagen und aus dem Lande getrieben, und m den folgenden Jahren wurde ihnen sogar noch Bommern entrissen. ^
Unterdessen hatte der Krieg mit Frankreich seinen Fortgang genommen, bis dieses die kriegfhrenden Mchte einzeln zum Frieden zu bewegen wute, der zu Nunwegen abgeschlossen wurde. Der groe Kurfürst blieb msolge dessen der alleinige Gegner Frankreichs und mute sich im folgenden Jahre zu St. Germain en Laye ebenfalls zu einem fr ihn sehr ungnstigen Frieden bequemen, denn von dem eroberten Pommern behielt er nur einen ganz kleinen Teil.
, Seitdem hat der groe Kurfürst an keinem bedeutenderen Kriege mehr teilgenommen, sondern fast seine ganze Thtigkeit darauf verwendet das Wohl seines Landes zu befrdern. Er hob Handel und Verkehr durch Anlegung von Heerstraen und Kanlen und zog, um deu Gewerbflei zu beleben und zu verbreiten, fremde, gewerbskuudige Leute aus der Schweiz und den Niederlanden in sein Land. Und da gerade zu jener Zeit durch ^udwig Xiv. die Hugenotten (Protestanten) aus Frankreich vertrieben wur-den. so gewhrte der kluge Kurfürst einer groen Anzahl von ihnen in
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tpfobem dnischen (Staate vollstndig einverleibt wurde. Dageaen trat ontg Wilhelm auf, schlo eut Budnis mit sterreich zum Schutze der
Tft V1! abajb barqufrmtc ein aus preuischen und sterreichischen Truppen bestehende- Heer m Schleswig ein, da der Dnenknig sich qe-weigert hatte seme Verfgung bezglich Schleswigs zurckzunehmen, w Jiejtn stch hinter der ziemlich ausgedehnten Befestigung
vergeben N aufgestellt, wurden aber bald und ohne groe Mhe daraus ertrieben. Nun zog stch die dnische Streitmacht nach der Halbinsel
tontet fv T bur v eine Meerenge von der Insel Alsen ge-
pennt ist. Hier lagen die von dem Dorfe Dppel benannten Dppeler
Schanzen, die etne viel strkere Befestigung bildeten als das Danewirk Dennoch wurden dieselben trotz der tapferen Verteidigung durch die dnischen Truppen am 18. Jprtl 1864 bei einem allgemeinen Sturme auf dieselben genommen wobei viele tapfere Thaten verrichtet wurden. Als zwei Monate Water auch der schwierige Ubergang nach der Insel Alsen glcklich gelang und die ^anen von dieser Insel vertrieben waren, kam es Ende Oktober Cit U3rtebfen' in welchem Dnemark die Herzogtmer Schleswig, Holstein und ^auenburg an Preußen und sterreich abtreten mute.
Aer Krieg gegen Hllcrreich 1866.
Zwischen sterreich und Preußen hatte schon lange Eifersucht bestan-ff .u einer Umgestaltung des deutschen Bundes drngte.
C? \ rretcb ^eme Stellung an der Spitze Deutschlands, die es seit Jahrhunderten mne gehabt, zu behaupten. Preußen aber wollte hinter sterreich nicht zurckstehen. Da letzteres nun die im dnischen Kriege errungenen Crfolge benutzte, um seinen Einflu in Norddeutfchland zu verstrten, so entspannen sich Zwiftigkeiten bezglich des endgltigen Besitze der beiden (^Herzogtmer, die schlielich zum Ausbruch des Krieges zwischen Osterreich und Preußen fhrten. Auf sterreichs Seite standen auer den sddeutschen Staaten Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen-Darmstadt auch Hessen-Kassel, Nassau, Hannover und Sachsen.
Preußen begann rasch mit seinen Heeren vorzurcken. Sachsen, Han-nover und Kurhessen wurden besetzt, und nun konnten die preuischen Streit-krafte vollstndig teils fr deu westlichen Kriegsschauplatz am Main gegen die sddeutschen Verbndeten sterreichs, teils auf dem stlichen Kriegs-schauplatze in Bhmen gegen sterreich selbst und die mit ihm vereinigten schsischen Truppen verwendet werden. In kurzer Zeit waren von der Mainarmee Hessen-Kassel und Hannover besetzt, und ebenso hatten preuische Truppen rasch ganz Sachsen eingenommen, um zu verhten, da die fter-reicher dieses Land zum Kriegsschauplatz machten. Die ganze preuische Heeresmacht auf dem stlichen Kriegsschaupltze war in drei Armeeen geteilt, tue gleichzeitig von drei Seiten in das stliche Bhmen eindrangen. Ihr
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