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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 2

1910 - Düsseldorf : Schwann
*s 7/5? 9f Inhaltsverzeichnis. Ngeorg-Eckert-l nstitut für internationale Schulbuc orschung Braunschweig Schulbuchbibliothek 1. Aus der Römerzeit.............. 2. Einführung des Christentums Die Grafen von Berg. . . . Seite 5 . 10 . 13 4. Tie Schlacht bei Worringen und die Erhebung Düsseldorfs zur Stadt 15 Beitrüge zur Geschichte des Niederrheins. (Jahrbücher des Düsseldorfer Geschichtsvereins.) Blumberger, Alt-Düsseldorf. (Sternen, Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Festschrift der Stadt Düsseldorf 1898. Führer durch Düsseldorf vom Verkehrsverein. Geschichte der Stadt Düsseldorf vom Geschichtsverein 1888. Hennig h anse n, Bericht über Verwaltung lind den Stand der Gemeinde-Angelegenheiten in der Stadt Gerresheim für das Rechnungsjahr 1905—06. Herchenbach, Der limburgische Erbfolgestreit und die Schlacht bei Worringen. Mey denbau er, Düsseldorf im Ausstellungsjahr 1902. Montanus, Vorzeit der Länder Kleve-Mark, Jülich-Berg und Westfalen. Redlich, Anwesenheit Napoleons in Düsseldorf. Ritter, Zur Geschichte von Düsseldorf. Schaarschmidt, Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst. Schaumburg, Historische Wanderung durch Düsseldorf. Schönnesh öfer, Geschichte des Bergischen Landes. Dr. Niepmann, Die bildlichen Darstellungen des Historischen Museums in Düsseldorf. 1905. vr. Zahn, Düsseldorf, ein deutsches Städtebild. Kessel, Der selige Gerach. Georg von Hirschfeld, Der Rhein und feine Ufer während der Römerherrschaft. 5. Die klevischen Herzoge................ 6. Ter Jülich-Klevische Erbfolgestreit 7. Wolfgang Wilhelm...................... 8. Johann Wilhelm........................ 9. Karl Theodor.......................... 20 25 27 28 40 44 51 62 75 93 10. Die Franzosenzeit 11. Düsseldorf als Festung 12. Unter den Hohenzollern 13. Geschichtliche Straßennamen 14. Vergleichende Zeittafel. . . Benutzte Schriften.

2. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 4

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 4 — des Alters, Standes und Glaubens, ob sie nun eingeborene oder eingewanderte sind, ob sie noch in uuserer uiroergleichlicheu Kunst- und Gartenstadt weilen oder deren Gedeihen aus der Fremde beobachten, mit der Geschichte ihrer Vaterstadt bekannt zu machen und sie dafür zu begeistern. Sie möchte auf diese Weise das Baud der Liebe zur gemeinsamen Heima^ um alle schlingen helfen, die zu ihr in irgend einer Beziehung stehen, einen gesunden Lokalpatriotismus fördern und dadurch, auf die Taten und Sitten der Vorfahren hinweisend, zur Betätigung des Dichterwortes beitragen: „Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen!" Düsseldorf, im Juli 1904. Die Verfasser. v Vorwort zum 4. bis 6. Tausend. ♦schneller als die Verfasser es erwartet haben, ist ein Nen- druck dieses Büchleins notwendig geworden. Daß es der kleinen Schrift gelungen ist, sich die Wertschätzung ihrer Mitbürger zu eriverben, war für die Bearbeiter eine mächtige Triebfeder, auch dieser Auslage die größte Sorgfalt zuzuwenden und, wo es not tat, die bessernde Hand anzulegen. Da auch der Verleger in dankenswerter Weise dem Werkchen eiu kleidsameres äußeres Gewand hat zuteil werden lassen, so geben sie sich der Hoffnung hin, daß es in feiner neuen Gestalt weitere Freunde und Gönner finden möge. Düsseldorf, im Mai 1910. Die Verfasser.

3. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 7

1910 - Düsseldorf : Schwann
nicht genau feststellen, da die Germanen wegen der fortwährenden Kämpfe unter sich und auch mit den Galliern häufig ihre Wohnsitze und Grenzen veränderten. Im Jahre 55 v. Chr. kamen die Römer, die fast die ganze damals bekannte Welt beherrschten, zum erstenmal an den Rhein. Der römische Feldherr Julius Cäsar überfiel die Usipeter und Tenkterer, die ein Jahr vorher den Rhein überschritten hatten, und vernichtete den größten Teil dieser Stamme. Der Rest fand Aufnahme und Schutz bei den Sigambrern. Cäsar beschränkte sich bctinnf, die linke Rheinfeite der römischen Herrschaft zu unterwerfen. In späteren Jahren haben andere römische Feldherren versucht, atch das rechtsrheinische Germanien zu bezwingen; aber durch die Schlicht im Teutoburger Walde, 9 n.chr., würden die Eroberungs-plänc be' Römer vereitelt. Die rheinischen Stämme scheinen an biefetn Kampfe ücht beteiligt gewesen zu fein; wenigstens werden sie unter den Buwesgenossen des Cheruskerfürsten Armin nicht besonders genannt. Sa für haben sie aber an den früheren und späteren Kämpfen gegen dit Römer lebhaften Anteil genommen. Anllge römischer Festungen. Die Römer mußten sich schließlich auf die Vrteidigung des linken Rheinufers beschränken. Schon früher hatten siedort eine Reihe von festen Plätzen angelegt. Dem heutigen Düsseldorf am nächsten lag an der Erftmündung bei Grimlinghausen das römifhe Kastell Novaesium. Es war von Mauern, Gräben und Wällen uitgebcn. Das Lager hatte die Form eines Vierecks, dessen Seiten eti a 500 m lang waren. Das Innere war durch Straßen und Gassn eingeteilt und mit Wasserleitung und Kanalisation versehen. I der Mitte erhob sich die prächtige Wohnung des Feldherrn, da1 Praetorium. Dahinter war das mit großen Kellerräumen versehene )aus des Zahlmeisters und Vorratsverwalters, das Quae-storium. Gegenüber befanden sich die mit Wandmalereien geschmückten Wohnunga der Tribunen, der höheren Offiziere. Auch standen dort die Kriegfchule, das Gefängnis und eine Reibe von Magazinen. Den größtn Raum des Lagers beanspruchten die Kasernen. Es waren etwa 70; denn jede Kompanie hatte meist eine Kaserne für sich. Außerhalb der Tore hatten Kaufleute und Handwerker ihre Wohnungen evaut. Aus dieser Ansiedelung ist später die Stadt Neuß entstanden Unterhalb Düsseldorf lag das römische Kastell Gelduba, jetzt das Dorf Gellep bei Uerdingen. Die bedeutendste römische Gründunc am Niederrhein aber war Colonia Agrippina, das heutige Cöln, wo ie Römer auch einen Kriegsbslfen und eine Brücke erbauten. Beseung des rechten Rheinusers. Die dauernde Berührung zwischen tömern und Germanen übte auf die letzteren eine ver-fchiedenarge Wirkung aus. Viele Germanen fanden schließlich Gefallen n dem fremden Wesen und traten als Söldner in römische Kriegsdieste. Die Ubier und ein Teil der Sigambrer fiedelten sogar

4. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 14

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 14 — Namen von dem Ketelbache, dem heutigen Kittelbache. Im Keldaaau lagen der große, wildreiche Ketilwald, die Suitbertusinsel, die Könias-hofe und Mettmann, sowie das im Jahre 873 gegründete Kloster Gerresbeun; ferner die Orte Bilk, Himmelgeist, Benrath. Ratingen, Elberfeld, -Barmen u. a. Der Keldagau umfaßte somit hauptsächlich Gebiet zwischen Rhem, Anger und Wupper. Nach Süden grenzte er an den Deutzer Gau, und weiter südlich von diesem breitete Ä f-.3urr eieq der Sieg- und Auelgau aus. Auf der linken Jtgetn)eite lag dem Keldagau gegenüber der Gau Nievenheim. . 'nächtiges Geschlecht wußte diese drei Gaue nach und nach zu emer Grafschaft zu vereinigen. Es waren die Edlen von Ber a die zuerst um das Jahr 1000 n.chr. als Grafen des Deutzer Gaues ernannt werden. Ihre Stammburg lag bei Altenberg an der Dhün einem Nebenflüßchen der Wupper. Stolz blickte die Burg von steiler Felsenhöhe in das von waldigen Bergen durchzogene Land hinaus. Berg" nannten die Burgherren ihren Wohnsitz und sich selbst Grafen „vom Berge", später „von Berg". Nur noch wenige Drummer bekunden die statte, wo einst die mächtige Burg gestanden hat. Zu Anfang des 12. Jahrhunderts siedelten die Grafen von Berg nach dem neuerbauten Schlosse „Burg" a. d. Wupper Über. Auf ihrem Stammsitze aber gründeten sie ein Cisterzienserkloster, das indes schon nach wenigen Jahren in das liebliche Tal des Dhün* baches verlegt wurde. In unmittelbarer Nähe des neuen Klosters, bei späteren „Abtei Altenberg" erstand in den zwei folgenden Jahr-Hunderten der herrliche Altenberger Dorn, noch heute das größte und schönste kirchliche Baudenkmal des Bergischen Landes, eine Zierde gotischer Baukunst. Dorf an der Tiissel. Um diese Zeit war Düsseldorf nur ein kleiner, unbedeutender Ort. Er wird zuerst erwähnt in einer Urkunde vom Jahre 1159, zur Regierungszeit Friedrich Barbarossas, dreißig Jahre später ging das Dorf an der Düffel durch Kauf in den Besitz des Grafen Engelbert von Berg über. Da dieser um dieselbe Zeit auch viele andere Orte des Keldagaues, sowie Teile des nördlichen davon gelegenen Ruhr* gaueb erwarb, ]o war er Herr des ganzen Landes zwischen Sieg und Ruhr, das jetzt dauernd die „Grafschaft Berg" hieß.

5. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 15

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 15 — 4. Die Schlacht bei Worringen und die Erhebung Düsseldorfs zur Stadt. Die Grafen von Berg und die Erzbischöfe von Cöln. Das Landesgebiet der Grafen von Berg grenzte im Westen unmittelbar an den Rhein; dennoch besaßen sie an diesem Strome kernen einzigen befestigten Platz, so daß sich ihre Untertanen auch nicht an bet" Schiffahrt und dem Handel auf dem Rheine beteiligen konnteu. Deshalb war das Streben der Grafen von Beig unablässig darauf gerichtet, sich an dem Rheine einen festen Stützpunkt für den Handel zu sichern. Sie wurden aber daran gehindert durch die Erzbischöse von (£öln, die damals zugleich weltliche fürsten und die mächtigsten Herrscher am Niederrhein waren. Ihr Gebiet erstreckt sich aus der linken Rheinseite von Remagen bis Urdingen, umfaßte also auch den linksrheinischen Teil des heutigen Düsseldorf. Sie hatteu nach und nach alle Handelsstraßen und Zollstätten am Niederrhein in ihren Besitz gebracht und erhoben von den^Waren, die auf dem Rheine und den Handelsstraßen längs des Stromes befördert wurden, hohe Zölle. Dadurch wurde aber nicht nur dav Erwerbsleben in den angrenzenden Ländern, sondern auch ganz besonders der Wohlstand der gewerbtätigen Bewohner Cölns schwer geschädigt. Die Bürger dieser Stadt vereinigten sich darum zum Schutze ihres Handels mit den Grafen von Berg und Jülich gegen die Erzbischöse von Eöln. Am Ende des 13. Jahrhunderts fand sich für die Verbündeten eine Gelegenheit, die Macht des gemein* sainen Gegners zu brechen. Der Limbnrgische Erbfolgestreil. Während der Regierungszeit des Kaisers Rudolf von Habsburg entbrannte am Niederrhein und in feinen Nachbargebieten ein blutiger Krieg, an dem fast alle Fürsten zwischen Rhein und Maas sowie der benachbarten Länder beteiligt waren. Er heißt der Limbnrgische Erbfolgestreit, weil er wegen der Erbfolge in dem Herzogtum Limburg veranlaßt wurde. Dieses Land lag auf dem rechten Ufer der Maas und umfaßte Gebietsteile von Belgien, Holland und der Rheinprovinz. Bon rheinischen Städten gehörte u. a. Eupen zu diesem Herzogtum. Im Jahre 1280 starb der Herzog Wilhelm von Limburg ohne männliche Nachkommen. Seine einzige Tochter Irmgard war mit dem Grasen Reinald von Geldern vermählt, der das Land nach dem Tode seines Schwiegervaters in Besitz nahm. Als aber Irmgard 1282 kinderlos starbt erhob Graf Adolf V. von Berg als ein Neffe des verstorbenen Herzogs ebenfalls Ansprüche auf das schöne und wohlhabende Ländchen. Der Gras von Geldern erkannte indes diese Ansprüche nicht an und hielt das Land besetzt. Da trat

6. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 19

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 19 — Kampf ein. Als er die gefährliche Lage der Verbündeten erkannte, gab er den belgischen Bauern Befehl zum Angriff. Mit wachsender Ungeduld hatten diese schon lange auf den Befehl zum Dreinschlagen gewartet. Jetzt jauchzten sie hell auf, und froher Kampfesmut erfüllte die Herzen aller Streiter. Ein bergifcher Mönch, Walter Dodde mit Namen, hielt eine begeisternde Ansprache an die Kämpfer, und als er seine Nede mit dein Schlachtrufe schloß: ,,Heia, Berge romerike!‘‘1 da stimmten sie stürmisch in diesen Ruf ein. Indem sie denselben unter lautem Geschrei fortwährend wiederholten, stürzten sie sich mit Todesverachtung in das dichteste Kampfgewühl. Sie hieben mit ihren Keulen, Sensen und Hengabeln wütend um sich, nicht achtend, ob sie Freund oder Feind erschlugen, so daß eine große Verwirrung in dem Heere entstand. Nachdem man sie mit vieler Mühe aus ihren Irrtum aufmerksam gemacht hatte, griffen sie nun das feindliche Heer mit solchem Ungestüm an, daß es sich bald in wilder Flucht auslöste. Erzbischof Siegfried kämpfte fast noch allein auf dem Schlachtfelde. Nach tapferer Wehr wurde er von dem Grafen Adolf gefangen genommen, unter starker Bedeckung über den Rhein zunächst nach Monheim und von dort am folgenden Tage nach dem Schlosse Burg gebracht. Auch der Graf Reinald von Geldern sowie der Gras Adols von Nassau, der spätere deutsche Kaiser, gerieten in Gefangenschaft. Der Sieg des Herzogs von Brabant und seiner Bundesgenossen war entschieden. Sechstausend Kämpfer und mehr als viertausend Pferdeleichen bedeckten das Schlachtfeld auf der Worringer Heide. Fünf Tage lang bestattete man die gefallenen Helden. Ein gemeinsames Grab vereinte nun Freund und Feind. Johann von Brabant konnte jetzt ungestört die Herrschaft des Herzogtums Limbnrg antreten; auch feine Verbündeten ernteten Früchte des blutigen Sieges, an dem sie alle rühmlichen Anteil hatten. Erzbischof Siegfried aber wurde fast ein Jahr lang in dem Bergsrid des Schlosses Burg gefangen gehalten. Um seine Freilassung zu erlangen, mußte er sich verpflichten, nirgends am Rheine zwischen Sieg und Anger eine Burg anzulegen, und dulden, daß die Grafen von Berg fernerhin an dem Rheinhandel teilnahmen. Erhebung Düsseldorfs zur Stadt. Jetzt hielt Graf Adolf die Zeit für gekommen, sich an dem Rheinstrome einen befestigten Platz als Stützpunkt für den Handel zu schaffen. Da die schon früher angelegten Befestigungen zu Mülheim und Monheim von den Cölner Erzbischöfen zerstört worden waren, so schuf er sich als Ersatz für diese eine neue Feste. Er erwählte dazu den Ort Düsseldorf und erhob durch eine Urkunde vom 14. August 1288 das Dorf zur Stadt.2 Die Wahl dieses Ortes hatte einen 1 Hoch, ruhmreiche Berge! — 2 Siehe S. 51.

7. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 30

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 30 — Jugendzeit. Johann Wilhelm mar ein Düsseldorfer Kind denn er murde eins dem alten Schlosse am Burgplatze am 19 April 1658 geboren. Er entstammte der zweiten, mit 17 Kindern gesegneten Ehe des Herzogs Philipp Wilh elm und dessen Gemahlin Elisabeth Amalie von Hessen, von denen sechs Söhne und sechs Töchter den Vater überlebten. In Düsseldorf herrschte über die Geburt des Prinzen große Frende. Seine Eltern ließen aus Dankbarkeit gegen den Himmel, der ihnen nach mehreren Töchtern auch einen Sohn geschenkt hatte,' die Krenzkapelle auf dem Hammer Friedhöfe bauen. 3eit der Ausbildung. Johann Wilhelm wurde von den Jesuiten, die feit 1614 in Düsseldorf wohnten, in den Wissenschaften unterrichtet. Schon im Alter von 14 Jahren sprach er vier fremde sprachen; er konnte fechten, reiten und vorzüglich tanzen, so daß von den Rittertugenden nicht eine bei ihm fehlte. Nach damaligem Brauch mußte er große Reisen unternehmen und sich mit den Sitten und der Lebensführung anderer Höfe bekannt machen. Nachdem am 3. Dezember 1674 in der Andreaskirche zu Düsseldorf ein Abschiedsgottesdienlt stattgefunden hatte, trat der Erbprinz feine Reife mit einer zahlreichen Dienerschaft an. Letztere fuhr mit einem Schiffe rheinabroärts; Johann Wilhelm legte die Reise nach Kleve zu Pferbe zurück. Dort wurde er von den Söhnen des Großen Kurfürsten mit vielen Ehrenbezeugungen empfangen. Von da reifte er weiter nach Haag, Antwerpen und Brüssel. Wenngleich das Deutsche Reich damals wegen der Raubgier Ludwigs Xlv. mit Frankreich im Kriege lag und französische Truppen das dem Vater Johann Wilhelms gehörende Herzogtum Jülich besetzt hatten, besuchte er doch auch den Hof in Versailles, weil man zu der Zeit französische Sitte und Bildung uugemein hochschätzte. Von Frankreich ans zog Jan Wettern nach Italien, verweilte dort ein Jahr und kehrte über Wien nach Haufe zurück. Da er eine Stiefschwester des Kaisers zu heiraten gedachte, hob man auf ^eite Österreichs hervor, daß eine kaiserliche Prinzessin nur einen regierenden Fürsten heiraten könne. Daher entschloß sich Philipp Wilhelm 1679, seinem Sohne die Herzogtümer Jülich und Berg abzutreten. Daraus erfolgte dann die Vermählung. Johann Wil-helm verlegte feine ständige Residenz nach Düffeldorf, während fein Vater in Neuburg an der Donau Hof hielt. Johann Wilhelm als Herzog von Jülich und Berg. ■Johann Wilhelm trat die Regierung unter schwierigen Verhältnissen an. Beide Herzogtümer waren durch den eben beendeten Krieg mit Frankreich tief erschöpft. Der junge Fürst verabschiedete auf Drängen der Vertreter feines Landes, der Stände, im Jahre 1680 einen ^eil der -truppenj aber 1682 machte die dein Reiche von den Türken

8. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 51

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 51 — stellung und äußerte sich wiederholt sehr befriedigt: „Die Ausstellung macht den Eindruck, die eines großen Landes zu sein." Doch der gewünschte Erfolg stellte sich nicht ein. Den englischen Schiffen blieben die europäischen Häfen versperrt. Der Warenabsatz nach England und seinen Kolonien war unmöglich. Selbst Frankreich setzte aus die bergischen Erzeugnisse hohe Einfuhrzölle. Da kamen die Freiheitskriege. Auf Leipzigs blutgetränktem Schlachtfelde brach die Macht Napoleons zusammen, und die Fremdherrschaft hatte in deu bergischen Landen ihr Ende erreicht. v \\. Düsseldorf als Festung Gründung der Festung. Graf Adolf V. von Berg erhob das „Dorf an der Düssel" im Jahre 1288 zur Stadt und umgab es mit Mauern und Türmen. Rings um den Ort befand sich bereits ein Graben. Diese Art von Befestigung bot bei der Unvoll-fommenheit der Waffen damaliger Zeit genügende Sicherheit. Die Ringmauer zog sich ans dem rechten User der nördlichen Düssel von der Burg bis zur Liefergasse, dann bis zur Ritter- und Krämerstraße und fand am Rheine ihren Abschluß. Die von der Düssel umflossene Burg (a) lag außerhalb dieser Mauer und war durch eine Brücke mit der Stadt verbunden. Die einzigen Ausgänge boten das Liebfrauentor (1) zwischen „Alte Stadt" und Ratinger Straße, die Lindentreppe (2) zum Rheine hin und ein Tor (3) zwischen der Krämerstraße und dem Schloßturm. Erste Erweiterung der Festung. Etwa 100 Jahre später fand die erste Erweiterung der Festung durch Wilhelm I. von Berg statt. Er wurde 1380 zum Herzog erhoben und nahm fortan feinen ständigen Wohnsitz in Düsseldorf. Man nennt ihn mit Recht den zweiten Gründer Düsseldorfs. Seiner Residenz verlieh er dnrch neue Einrichtungen erhöhte Bedeutung. Den früher bei Angerort in der Nähe der Stadt Duisburg erhobenen Rheinzoll verlegte er uach Düsseldorf. Dadurch wnrde der Bau des Rhein-werftes unterhalb des Schlosses, eines Wachtturmes (später Pulver-turm) und eines Lagerhauses am Rheine in der Nähe der Ritterstraße nötig. Dort stand auch das erste Bürgerhaus (Rathaus), in dem die Schössen ihre Versammlungen und Gerichtssitzungen abhielten. Die Errichtung einer Münzstätte und eines freien Wochenmarktes, die Erweiterung des Schlosses, seine Sorge für die kirchlichen Angelegenheiten trugen zur Vergrößerung der Stadt nicht wenig bei. Der Lambertnskirche, die von dem Gründer der Stadt zur 1 Siehe dazu den Plan S. 56—57. 4*

9. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 59

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 59 — Bisher war die Verteidigung der Stadt und die Obhut über die Hauptwache und Tore hauptsächlich der int Jahre 1435 gegründeten St.-Sebastianus-Bruderschaft (Schützenverein) anvertraut. Bei der Vergrößernng der Festung genügte diese Einrichtung allein nicht mehr. Daher wurde noch dazu eine Besatzung von einigen Stadtsoldaten und bewaffneten Bürgern gebildet. Diese waren in 5 Quartiere (Stadtviertel) geteilt, jedes Quartier wieder in 15 Rotten zu je 6 Personen. Sie sollten regelmäßig die Tag-uud Nachtwache heilten, hatten ihre bestimmten Plätze auf dein Walle und waren zum Teil mit Feuerrohren, zum Teil mit Spießen bewaffnet. Als von ihnen verlangt wurde, die Unbekannten jeden Abend schriftlich auf der Kanzlei anzuzeigen, erhob sich jedoch Widerspruch, „dieweil viehle und mehrenteils die Bürger schreibens unerfahren und also das anschreiben nit geschehen tun dt". Während des 30jährigen Krieges errichtete man Fähnlein von Söldnern, die zur damaligen Zeit jeder Trommel zu folgen bereit waren und, weint sie gerade kein Unterkommen fanden, auch das Räuberhandwerk nicht verschmähten. Johann Wilhelms Plan. Der Kurfürst Johann Wilhelm („Jan Wellent", 1690 bis 1716) wollte Düsseldorf zu einer großen Festung machen. Zum größern Schutze der Festung und zur sichern Ausnahme der von ihm eingerichteten fliegenden Brücke (Fähre) zwischen Düsseldorf und Oberkaffel errichtete er gegenüber dem Rathause aus dem linken Rheinuser im Gebiet des Erzstiftes Cöln eine Art Festungswerk, das Fort Düsselburg. Dasselbe war jedoch mangelhaft gebaut; die Wände waren nur mit Holzplanken bekleidet; im Innern befanden sich zwei kleine Kasernen und ein Wachthaus. Ein Hauptübelstand war es, daß das Hochwasser oft in das Fort trat; es soll sogar bis 3 Fuß int Erdgeschoß gestanden haben. Als ant 3. Februar 1716 der zugefrorene Rhein aufbrach, wnrde das Fort so stark beschädigt, daß es abgetragen werden mußte. Bei Anlage des früheren Ober-kasseler Bahnhofes 1854 fand man noch die Fundamente des ehemaligen Festungswerkes. Johann Wilhelm ließ ferner die Bastionen nach den neuesten Mustern umgestalten, die Gräben vertiefen und den Plan zu einer bedeutenden Erweiterung der Festung Düsseldorf entwerfen. Aber erst unter seinen Nachfolgern konnten die geplanten und von Johann Wilhelm begonnenen Befestigungen in beschränktem Maße ausgeführt werden. So entstand denn nach und nach die sog. Extension mit vier Bastionen: Christianus (Viii) zwischen Bazar- und Grabenstraße, Anna (Ix) Ecke Benrather und Kanalstraße, Petrus (X) ebenfalls ans dem früheren Exerzierplatz, Ecke Karl-Theodor-Straße und Königallee, und Paulus (Xi) am südlichen Ausgange der Kasernenstraße. Hier schloß sich die weitere Befestigung mit verschiedenen kleinen Werken bis zur Citadelle an.

10. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 39

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 39 — pbot. Dr. <£. (Qucbcnfelh. Giebelfeld vom cbemal. Maistall am Iägcrhof. Karaffe Wasser, das täglich durch ein Hofgrfährt von der Grafenberger Quelle herbeigeholt wurde. Beteiligung am Spanischen Erbfolgekriege. Bald nach Erbauung des Galeriegebmides wurden Johann Wilhelm und sein Land in den Spanischen Erbfolgekrieg verwickelt. Wie mehrere seiner Vorgänger war der Kurfürst Joseph Clemens von Cöln mit dem Franzosenkönig verbündet; wieder rückten französische Truppen iu das Erzbistum Cöln ein und besetzten unsere Nachbarstädte Neuß und Kaiserswerth. Dagegen ergriff Johann Wilhelm die Partei des Kaisers. Arn 26. Dezember 1701 ließ er einen für die Franzosen bestimmten Transport von Lebensmitteln und Kriegsbedarf, der auf 44 ©duffen rheinabwärts geführt wurde, bei Grimlinghausen durch seine Truppen abfassen und nach Düsseldorf bringen; zugleich rief er ein brandenburgifch-holländifches Heer zur Hilfe herbei. Kaiserswerth wurde im April 1702 eingeschlossen und nach harter Belagerung am 15. Juni zur Übergabe gezwungen. Das Vorrücken der Verbüudeteu, die überdies durch englische Truppen verstärkt wurden, zwang die Franzosen, den Niederrhein zu verlassen. Johann Wilhelms Ende. Nach dem plötzlichen Tode des Kaisers Joseph I. im Jahre 1711 veranlaßte Johann Wilhelm als Reichsvikar die Wahl des neuen Kaisers und waltete bei der Krönung seines Amtes als Erztruchseß. Von dieser Reise heimgekehrt, fand er das Reiterstandbild vor, ein Beweis der Dankbarkeit der Düssel-
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