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1. Geschichts-Tabellen zum Auswendiglernen - S. 9

1897 - Danzig : Scheinert
Iv. 9 Reiche. Arabisches Reich. der Franken. reiches in Italien. zum katholischen Christentum über. Unterg. des Burgunder- und Thüringer-Reiches. (Totilas. Tejas.) (Brunhilde. Fredegunde. Chlotar Ii.) in Italien. Theodelinde. Christianisierung Englands.) niger Maiordomus. 622 Mohammed (die Hedschra). 661—750 Die Ommijaden. gothenreich in Spanien v. d. Arabern zerstört). von Karl Martell). Frankreich.) 750—1258 Die Abbassiclen. Das Chalifat von Cordova. in Friesland. /

2. Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 179

1881 - Danzig : Boenig
179 zur Elbe und Nordsee hin. Wie an den Sitten der Väter, hielten sie fest an ihrem heidnischen Götterdienst. Vonalters- her lagen sie mit den Franken in Streit; fortwährend machten sie verheerende Einfälle ins Frankenland. Um sein Reich gegen diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herr- schaft zu unterwerfen und zum Christentum zu hekehren. Aber erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte er dieses Ziel erreichen. Da beugten sich die Sachsen dem sieg- reichen Frankenkönig und ließen sich die fränkische Herrschaft und die christliche Taufe gefallen. — Einen zweiten Krieg führte Ka^l gegen die Longobarden in Italien, deren König ihn beleidigt hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er die beschneiten Alpen, eroberte die Hauptstadt des Longobarden- königs, setzte ihn ab und vereinigte das longobardische Reich mit dem fränkischen. 3. Mit dem Papste zu Rom stand Karl in guter Freund- schaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen Schutz. Als daher Karl einst am Weihnachtsfeste in Rom war und im festlichen Schmucke am Altare der Peterskirche zum Gebet nicder- kniete, trat plötzlich der Papst vor und setzte dem König eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg Karl dem Großen, dem von Gott gekrönten römischen Kaiser!" So wurde die römische Kaiserwürde, die seit dem Untergänge des alten Römer- reiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehört hatte, wieder- hergestellt. Diese Würde machte Karl zum obersten Herrscher in der ganzen Christenheit. 4. Karl, der große Kriegsmann, war auch ein weiser Landes- vater. Sein weites Reich brachte er in die beste Ordnung. Damit alles wohl verwaltet werde, teilte er das Ganze in viele kleinere Bezirke oder Gaue, an deren Spitze er angesehene und erfahrene Männer stellte, welche Grafen genannt wurden. Strenge hielt er darauf, daß überall im Reiche sein Wille gelte. — Die christ liche Religion lag ihm sehr am Herzen. Er erbaute viele Kirchen und sorgte, wo er nur konnte, für tüchtige Geist- liche. Für die Jugend stiftete er Schulen und bestellte geschickte Männer zu Lehrern. An seinem Hofe mußten alle seine Diener, hohe und niedere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines Tages trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Zeit lang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die geschickten Knaben mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten auf seine linke Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl zu den. steißigen, aber armen Schülern und sagte: „Ich freue mich, liehen Kinder, daß ihr gut einschlaget; zu seiner Zeit soll 12*

3. Realienbuch für niedere Volksschulen - S. 6

1880 - Danzig : Axt
6 I. Teil. Bilder aus der Geschichte. Muhamed. Bouifacius. Die Hunnenschlacht. Da die Hunnen fortgesetzt das Land verheerten, so hatte der König der Westgoten, Theodorich, ein großes Heer gesammelt und stellte sich mit diesem den Hunnen zum Kampfe entgegen. Bei Chalons an der Marne kam es (451) zu einer mörderischen Schlacht, in welcher Attila geschlagen und sein Heer fast gänzlich aufgerieben wurde. Eilig trat er seinen Rückzug an und nicht lange darauf starb er. Seine Leiche wurde in einen kostbaren goldenen Sarg gelegt: dieser kam in einem silbernen zu stehen, und beide zusammen wurden in einen eisernen gesetzt. Seine Waffen und Kostbarkeiten gab man ihm nüt ins Grab. Nach seinem Tode zerfiel das gestiftete Hunnenreich, und die unterjochten Völker wurden wieder frei. 12. Muhamed. 622. Mrihameds Jugend. In der Stadt Mekka in Arabien lebte um das Jahr 600 n. Chr. ein Mann Namens Muhamed. Er stammte aus einer angesehenen Familie und war ein Kauf- mann. Als solcher machte er viele Reisen und sammelte große Erfahrungen und Kenntnisse. Dazu besaß er eine gebietende Persönlichkeit und eine glänzende Rednergabe, wodurch er sich ganz besonders auszeichnete. Muhameds Religion. Bald gab er die Handelsgeschäfte auf, zog sich in die Einsam- keit zurück und sann darüber nach, wie er eine neue Religion stiften wollte. Die heidnische Religion seines Volkes verlachte er, die jüdische war ihm zu be>chränkt, und das Christen- tum kannte er zu wenig, um von der göttlichen Wahrheit desselben überzeugt zu sein. So nahm er nach seiner Meinung das beste aus allen drei Religionen heraus und stiftete eine neue Religion, den Islam. Später wurde letzterer in ein Buch verzeichnet, welches man Ko ran nannte. Der Koran ist den Muhamedanern das, was uns die Bibel ist. Muhameds Haupt- lehren aber waren: „Es giebt nur einen Gott, und Muhamed ist sein größter Prophet. Beten, Fasten und Almosengeben sind Gott wohlgefällige Werke; doch für seinen Glauben kämpfen, ist die heiligste That. Alles, was dem Menschen widerfahren soll, ist von Gott unabänderlich fest vorher bestimmt. Die menschliche Seele ist unsterblich, und es giebt eine Wiedervergeltung in jenem Leben". — In seiner Heimat fand der Prophet aber wenig Glauben. Er wurde sogar aus Mekka vertrieben und floh (622) nach Medina. Nach dieser Flucht (Hedschra) rechnen die Muhamedaner ihre Jahre. In Medina erwarb er sich viele Anhänger, zog an der Spitze dieser Scharen aus und verbreitete durch Tapferkeit mit dem Schwerte die neue Lehre. Bald war ganz Arabien unterworfen. Seine Nachfolger, die Kalifen, drangen weiter vor und eroberten sogar Spanien. Hätte sie nicht Karl Martell (732) bei Tours an der Loire, gänzlich geschlagen, so wäre es vielleicht dahin gekommen, daß bei uns die christliche Religion von der muhamedanischen verdrängt worden wäre. 13. Bonifacius. f 755. Erste Bekehrungsversuche. Als int Innern Deutschlands noch das Heiden- tum herrschte, kamen aus Irland und England, wo das Christentum schon in schönster Blüte stand, einige Apostel übers Meer, um bei uns das Evangelium zu verkündigen. Der thätigste und eifrigste unter ihnen lvar Winfried Bonifacius, d. h. Wohlthäter, germnnt. Er lvar der eigentliche Apostel der Deutschen. Die Donnereiche. Nachdem Bonifacius unter beit wilden Friesen in Holland gelehrt hatte, kani er auch nach Hessen und Thüringen. An Hessen stand bei Geis- mar eine dem Donnergotte geweihte, uralte Eiche, wo die Deutschen ihren Göttern opferten. Bonifacius hieb sie mit der Axt nieder, und als das Volk sah, daß von ihren Göttern nichts geschah, ihn für diese That zu strafen, kein Blitzstrahl zerschmetternd auf ihn niederfiel, so ließen sich viele taufen. Von dem Holze des Baumes aber ließ Bonifacius ein Kirchlein bauen. Sein Tod. Als siebzigjähriger Greis ging er noch einmal zu den Friesen, taufte und bekehrte viele. An einem festlichen Tage aber, tvo er den Neubekehrten seinen bischöflichen Segen spenden wollte, lvurde er pon einer rohen Schar der Friesen überfallen und sammt den Seinigen erschlagen. Später brachte man seine Leiche, wie er es gewünscht, nach dem Kloster Fulda. 14. Karl der Große, König der Franken. 768—814. Herkunft und Wesen. Karls Vater war Pipin, seines kleinen Wuchses wegen „der Kleine" genannt. Trotzdem war dieser so stark, daß er einst bei einem Tier- gefechte einem Löwen, der einen Stier zu Boden geworfen, mit einem einzigen Hiebe

4. Leitfaden der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 22

1879 - Danzig : Bertling
22 451 Völkerschlacht bei Chalons an der Marne. Attila (Etzel) ge-Ichlagen, zieht nach Ungarn, wo er später stirbt und in einem qölbenen Sarg begraben wird. 481 — 511 Chlodwig besiegt die Römer 486 bei Toissvtts. 496 Schlacht bei Zülpich (zwischen Bonn und Aachen). Die Alemannen werden besiegt und Chlodwig wird, wie er gelobt, Christ. 622 Muhamcd. Kaufmannswittwe. Flucht von Mekka nach Medina (Hkdschra). Taube. 32 Frauen. In Medina begraben. Wallfahrt. Koran. Muhameds Nachfolger heißen Chalisen. Sie verbreiteten die Religion durch's Schwert, drangen auch nach Europa vor und wurden von Karl Martell bei Tours und Poitiers 732 n. Chr. besiegt. 755 Bomfacms (Winfried) zerstörte unter den Deutschen die Götzenbilder, fällte die dem Donnergott geweihte Eiche zu Geismar, gründete Bisthümer, Klöster und Kirchen, wurde 70 ^ahre alt unter den Friesen erschlagen. Bonifacins: „Laßt ab von dem Kampfe; denn wir sollen nicht Böses mit Bösem vergelten." 768—814 Karl der (th'ofcc. Sachsenkriege: Eroberung der Eresbnrg, Zerstöruug der Jrmeusäule (heiliger Baum). Witte-kiud. Eroberung des Longobardenreichs unter Desiderins. Zug Zegeu die Maureu in Spanien (Roland). 4500 Sachsen wegen Treulosigkeit enthauptet. Krieg gegen die Slaven (Brandenburg). Zug gegen die Avaren (in Oesterreich). Vom Papst Leo zum römischen Kaiser gekrönt (800). Karl gründete die Bisthümer Bremen, Minden re. Gau-, Pfalz- und Seudgrafeu. Orgelspiel, Kirchengesang, Klosterschulen. Karl hält eine Schnlprüfung ab. — Alkuin, Einhard. Karl in der Marienkirche zu Aachen beigesetzt. 814—840 Ludwig der Fromme theilt das Reich unter die 3 Söhne Lothar, Pipin und Ludwig. — Karl der Kahle. Lubwigs Gefangennahme. Schlacht auf dem Lügenselbe bei Colmar (833). Kloster zu Soifsons. Vertrag zu Bcrbiin (843); Ludwig bcr Deutsche erhält Deutschland bis au den Rhein. 919—36 Heinrich I. (Vogelsteller, Stäbtebauer). Zivaug bte Ungarn zu einem neunjährigen Waffenstillstanbe, grüubete Städte, schlug 933' die Ungarn bei Merseburg, errichtete die Nordmark nach Eroberung der weu-bischen Köuigsstabt Brannhbor (Branbenburg), begriinbete den Bürgerstanb und das Ritterthum. 936—73 Ltto I. Schlug 955 bic Ungarn auf dem Lechfelbe (bei Augsburg), wurde König von Italien und römischer Kaiser, gründete das Erz-bisthum Magdeburg. Silberbergwerke des Harzes. 1039—56 Heinrich Iii. Er setzte die gleichzeitigen Päpste ab. Zum Kaiser gekrönt. König Heinrich von Frankreich. 1056—1106 Heinrich Iv. Von seiner Mutter Agnes, dann vom Erzbischof Hanno von Köln und später vom Erzbischos Abalbert von Bremen erzogen. Aufftanb der Sachsen. Heinrich wollte Papst Gregor Vii. absetzen, würde von biesem aber in den Bann gethan und mußte in Canossa auf dem Schlosse der Marfgrüfin Mathilde von Toskana im Winter Abbitte leisten. — Der Gegenkaiser Rudolph von Schwaben wurde 1080 in der Schlacht bei Merseburg besiegt (verlor die Hand). Gregor von Heinrich verjagt, starb in der Verbannung.

5. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 35

1889 - Danzig : Gruihn
35 nannte sich Gottesgeiel. Jedes Land, das er betrat, erfuhr es, da er wirklich eine Geiel Gottes, eine Zuchtrute der Völker war. *>, Attilas Sbcrtieertuifls.vin. Seine Herrschaft reichte von den Grenzen Asiens bis tief tu Deutschland I) in ei n. 91 der das gengte dem Gewaltigen nicht; auch de Westen von Enropa bis zum Oceau hin wollte er besitzen. Darum brach er mit einem Heere von mehr als einer halben Million Streiter auf, zog, < cvhd1- niederwerfend, durch sterreich und Bayeru und ging dann der bcit Jhhctn nach Frankreich. Sein Zug glich dein der Heuschreckeuschwrme, welche die Saatfelder, auf die sie fallen, in wenigen Stunden zur Wste machen. Eine Menge blhender Städte sank in Schutt und Asche. Plnderung, Mord und Brand war allenthalben, wo die wilden Scharen sich hinwlzten. . r Tie 451. In dieser Not verbanden sich Rmer und deutsche Völker (Westgoten, Frauke u- s. id.), dem Weltstrmer gemeinsam ent-gegen,zutreten. Auf deu catalaitnifchcu Ebeueu. wo jetzt die Stadt Chalous a. d. Marne liegt, stieen die feindlichen Heere auf einander. Hier geschah die groe Hunnenschlacht, in der es sich entscheiden sollte, ob Europa hinfort den krftigen deutschen Vlkern oder den hunnischen Barbaren gehren sollte. Es war cm frchterlich blutiger Kampf, ein grauenvolles Wrgen.' So grimmig war die Wut der Streitenden, da die Sage erzhlt, noch drei Tage nachher htten die Geister der Erschlagenen in den Lften mit einander gerungen. Gegen 200000 Tote deckten das Schlachtfeld. Aber Attila wurde geschlagen und nutzte mit den berbleibsel seines Heeres nach Ungarn zurckkehren. m' Attilas <$ii5c. Freilich war Attila noch stark genug, im nchsten Jahre einen Jtattbzng nach Italien zu machen. Doch war das feilte letzte Heerfahrt. Bald darauf starb er. Sein Leichnam wurde in einen goldenen Sarg gelegt, den ctu silberner und zuletzt ein eiserner umschlo. Wassens Pferdezeug nud Kostbar-ketten wurden mit ihm begraben, btc Gefangenen aber, welche das' Grab gemacht hatten, gettet, bannt die Ruhesttte des Hunucuhclbeu nicht verraten wrde. ivach Attilas Tode zerfiel fein Reich; die unterjochten Völker machten sich wieder frei, und die Hunnen verschwanden allmhlich aus Europa. Andr und Rcdcnbacher. 28. Chlodwig der Irankcnlwnig. 481511. Die Franken bestanden aus mehreren deutschen Vlkern, die sich tut dritten pflhhundert zur Aufrechterhaltuug ihrer Freiheit zu einem groen Bunde gegen die Rmer vereinigt hatten. Ans ihren Wohnsitzen am Rtcberrhetn dehnten sie sich erobernd immer weiter der die rmische Provinz Belgien aus. Sie standen anfangs unter mehreren unter sich verbndeten Fürsten. (f blu&lvtn ist als der eigentliche (Stifter des frnkischen Reiches zu betrachten. Er stammte aus der Knigsfamilie der Merowinger. Mit bcn Alemannen, bcn Grenznachbarn der Frauken, hatte er einen Streit. Bei Zlpich (zwischen Bonn und Aachen) kam es (4%) zu einer blutigen Schlacht- Lange schwankte der Sieg; endlich itcigte er sich auf die Seite der Alemannen. In dieser Wot gedachte Chlodwig, der noch ein Heide war, an das, was er von fetner christlichen Gemahlin Chlotilde der den mchtigen Christengott gehrt hatte. Und alsbald streckte er inbrnstig feine Hnde zum Himmel aiis und betete: Hilf luir, Jesu Christe, denn meine Götter verlassen mich! Wenn bu mir beistehst tu dieser Not, so will ich an bich glauben!" Und wirklich gewann er einen vollstndigen Sieg und lie sich nun auch am Weihnachtsfeste des Jahres 496 zu Rheims feierlich taufen imb zum Könige der Franken falben. Jedoch wirkte die Annahme des Christentums nicht veredelnd auf feine Gesinnung; denn er beging nach wie vor viele Treulosigkeiten und Grausamkeiten. Nach sscitcr. 29. Mlchamcd. G22. Zutinmcti wurde in der Stadt Mekka (in Arabien) geboren und verlor frh Vater und Mutter. Sein Oheim erzog ihn zum Kaufmann, und Michameb machte als solcher mehrere Reifen, auf denen er groe Menschen- und Rcligious-kenntms sammelte. Nachdem er sich durch Hau bei und eine reiche Heirat ein ansehnliches Vermgen gesichert hatte, gab er die Haublung auf, zog sich in btc

6. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 63

1886 - Danzig : Gruihn
— 63 — und rückte siegreich bis vor die Thore der Stadt Rom. Jetzt ergriff die Römer Angst und Entsetzen. Eilig schickte man Gesandte an Alarich, um ihn zur Umkehr zu bewegen. „Unzählbar," prahlten sie vor dem Westgotenkönig, „sind die Bewohner Roms, beherzt und in den Waffen wohlgeübt." Alarich aber lachte laut und rief: „Je dichter das Gras steht, desto leichter ist es zu mähen!" Er forderte, daß ihm alles, was Rom an Gold, Silber und kostbarem Geräte besaß, ausgeliefert werde. „Was willst du uns denn übrig lassen?" fragten die bestürzten Römer. „Euer Leben," lautete die Antwort. Und die stolze Stadt mußte sich fügen. Mit einer unermeßlichen Geldsumme erkaufte sie sich Verschonung, und Alarich zog mit seinen Westgoten ab. Aber im folgenden Jahre kehrte er wieder, eroberte die Stadt und plünderte sie aus. Alarichs Begräbnis. Mit Beute beladen, brach er dann nach Süditalien auf; aber der Tod ereilte ihn in der Blüte seiner Jahre. Nach einer sagenhaft klingenden Erzählung begruben die Goten ihren Helden in großartiger Weise. Sie leiteten einen Fluß lduseuto in Italien) ab, mauerten in dem trockenen Bette ein Grab aus und senkten den toten König mit der Rüstung ans seinem Streitrosse hinab. Dann bedeckten sie das Grab mit Erde und leiteten den Fluß darüber hin, damit niemand erfahre, wo der große Alarich liege, und seine Ruhestätte störe. Der neue König den sie sich wählten, führte darauf das Volk durch Italien zurück nach Frankreich und Spanien und gründete dort ein großes Westgotenreich, das drei Jahrhunderte bestanden hat. Attila oder Etzel. Zur Zeit der Völkerwanderung ließen sich die Hunnen in Ungarn nieder und beherrschten von hier aus das Land bis zum Rhein. Am mächtigsten würden sie nuter ihrem Könige Attila. Dieser war von Gestalt klein und häßlich. Aber an dem stolzen Gang und an der würbevollen Haltung erkannte man den Herrscher. Eine Anzahl von Königen und Fürsten unterjochter Völker umgab ihn; sie erschienen wie seine Diener und eilten, seine Befehle zu vollziehen. Um sich her liebte er die Pracht. Seine Gäste aßen aus golbenen und silbernen Gefäßen; et selbst bulbete auf seiner Tafel nur hölzerne Schüsseln und war in Speise und Kleibung höchst einfach. Bei Gastmählern hörte er gerne Gesang und heitern Scherz; boch verlor er babei nie den strengen Ernst. In Ungarn erhob sich in einem sehr großen Dorfe fein Palast. Derselbe war, wie die an beim Häuser, nur aus Holz gebaut, boch mit weiten Hallen umgeben und prächtig aus- gestattet. Attilas Verheeruilgszuli. Attila beabsichtigte, den Westen von Europa bis zum Ocean zu erobern. Darum brach er mit einem Heere von mehr als einer halben Million Streiter auf, zog, alles vor sich nieberwersenb, durch Österreich und Bayern^nub ging dann über den Attila. Rhein nach Frankreich. Sein Zug glich dem der Heuschreckenschwärme, welche die Saatfelber, aus die sie fallen, in wenigen Stunden zur Wüste machen. Eine Menge blühender Städte sank in Schutt und Asche. Plünderung, Mord und Brand waren allenthalben, wo die wilden Scharen sich hinwälzten. Tie Httttnenschlncht. 451. In dieser Not verbanden sich Römer und deutsche Völker (Weitgoten, Franken u. ct.), dem Weltstürmer gemeinsam entgegen- antreten. Auf den catalannischen Ebenen, wo jetzt die Stadt Chalons a,- b. Marne liegt, stießen die feinblichen Heere auf eiuauber. Es entspann sich ein blutiger Kamps, ein grauenvolles Würgen. So grimmig war die Wut der Streitenben, daß die Sage erzählt, noch brei Tage nachher hätten die Geister der Erschlagenen in den Lüsten mit einanber gerungen. Gegen 200000 Tote bebetften das Schlachtfelb. Aber Attila würde geschlagen und mußte mit den Überbleibseln seines Heeres nach Ungarn zurückkehren. Attilas Ettve. Freilich war er noch stark genug, im nächsten Jahre einen Raubzug nach Italien zu machen. Doch war das seine letzte Heerfahrt. Bald darauf starb er. Sein Leichnam würde in einen golbenen Sarg gelegt, den ein silberner und zuletzt ein eiserner umschloß. Waffen, Pferdezeug und Kostbarkeiten Krüger, Geographie it. Geschichte. ' 5

7. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 64

1886 - Danzig : Gruihn
— 64 — wurden mit ihm begraben, die Gefangenen aber, welche das Grab gemacht hatten, getötet, damit die Ruhestätte des Huunenhelden nicht verraten würde. Nach Attilas ^.ode zerfiel feiu Reich; die unterjochten Völker machten sich wieder frei, und die Hunnen verschwanden allmählich aus Europa. Teilweise nach Andrä und Redenbacher. 5. Chlodwig der Frankenkömg. 481—511. Die Franken bestanden aus mehreren deutschen Völkern, die sich im dritten Jahrhundert zur Aufrechterhaltung ihrer Freiheit zu einem großen Bunde gegen bte Römer vereinigt hatten. Aus ihren Wohnsitzen am Niederrhein dehnten sie sich erobernd immer weiter über die römische Provinz Belgien aus. Sie standen anfangs^ unter mehreren unter sich verbündeten Fürsten. Chlodwig ist als der eigentliche Stifter des fränkischen Reichs zu betrachten. Er stammte aus der Königsfamilie der Merowinger. Mit den Alemannen, den Grenznachbarn der Franken, hatte er einen Streit. Bei Zülpich (zwischen Bonn und Aachen) kam es (496) zu einer blutigen Schlacht. Lange schwankte der Sieg; endlich neigte er sich auf die Seite der Alemannen. In dieser Not gedachte Chlodwig, der noch ein Heide war, an das, was er von seiner christlichen Gemahlin Chlotilde über den mächtigen Christengott gehört hatte. Alsbald streckte er inbrünstig seine Hände zum Himmel ans und betete: „Hilf mir, Jesu Christe, denn meine Götter verlassen mich! Wenn du mir beistehst in dieser Not, so will ich an dich glauben!" Darans gewann er einen vollständigen Sieg und ließ sich mm auch am Weihnachtsfeste des Jahres 496 zu Rheims feierlich taufen und zum Könige der Franken falben. Leider aber beging er auch als Christ nach wie vor viele Treulosigkeiten und Grausamkeiten. Nach Wetter. 6. Muhamed- 622. Muhamed wurde in der Stadt Mekka (in Arabien) geboren und verlor früh Vater und Mutter. Sein Oheim erzog ihn zum Kaufmann, und Muhameb machte als solcher mehrere Reifen, auf benen er große Menschen- und Religionskenntnis sammelte. Nachbetn er sich durch Handel und eine reiche Heirat ein ansehnliches Vermögen gesichert hatte, gab er die Hanbluug auf, zog sich in die Einsamkeit zurück und trat dann plötzlich als Prophet auf. Er gab vor, der Engel Gabriel fei ihm erschienen und habe ihm erklärt, Gott habe ihn zu feinem Apostel auserwählt. Er fand Anhänger; allein gerade der Stamm, zu dem er gehörte, feindete ihn an; denn ein Prophet gilt nach dem Sprichwort nirgends weniger als in feinem Vaterlande. Muhamed mußte von Mekka nach Medina fliehen (622). Von dieser Flucht (arabisch Hedschra) an rechnen die Muharnedauer ihre Mondjahre. In Medina fand er großen Anhang, so daß er bald bewaffnete Scharen gegen feine Feinde führen konnte. Mekka mußte sich unterwerfen; ganz Arabien wurde besiegt und Muhamed drang in Syrien ein. Er wurde aber später von einer seiner vielen Frauen vergiftet. Zu feinem Sarge in der Moschee von Medina soll jeder Muharnedauer wallfahrten. Die Lehren Muhanteds sind im Koran enthalten. Darin wird besonders empfohlen, täglich fünfmal zu beten, zu fasten und Almofen zu geben, kein Glücksspiel zu spielen und den Freitag statt des Sonntags zu feiern. Seine Lehre ist aus der christlichen, jüdischen und heidnischen Religion zusammengesetzt und enthält auch mehrere, für die Morgenländer berechnete Gefuudheitsregeln, z. B. das öftere Waschen und die Enthaltsamkeit vom Weine. Nach seiner Lehre sind die Schicksale jedes Menschen schon vor seiner Geburt unabänderlich bestimmt. Für die neue Lehre, Islam genannt, zu kämpfen, ist eines der größten Verdienste, und nach dem Tode haben alle Moslemin (Gläubigen) die höchsten Freuden zu erwarten. Kalifen. Unter den Nachfolgern Muhanteds, Kalifen genannt, folgten Eroberungen auf Eroberungen. — Im Jahre 711 kanten die Saracenen oder Araber von Afrika nach Spanien, zerstörten dort das westgotische Reich und gingen über die Pyrenäen. Sie wären noch weiter nach Deutschland und Italien vorgedrungen, wenn sie nicht (732) von dem tapferen Heerführer der Franken Karl Mar teil bei Tours in Frankreich wären geschlagen worden.

8. Realienbuch für Volksschulen - S. 8

1895 - Danzig : Axt
— 8 - eisernen gesetzt. Die Waffen und Kostbarkeiten gab man dem Könige mit ins Grab. Nach seinem Tode zerfiel das gestiftete Hunnenrcich, und die unter- jochten Völker wurden wieder frei. Die Franken. Unter allen germanischen Völkern erwies sich allein der Staunn der Franken fähig, ein dauerndes Reich zu gründen, Aus ihren Wohn- sitzen am Niederrhein und an der Maas drangen sie immer weiter nach Gallien (Frankreich) vor. Ihr tapferer König Chlodwig, der um das Jahr 500 re- gierte, nahm das Christentum au. 5. Konifotins. + 755. Erste Bekehrungsversuche. Als im Innern Deutschlands noch das Heidentum herrschte, kamen aus Irland und England, wo das Christentum bereits in schönster Blüte stand, einige Apostel übers Meer, um bei uns die Lehre Jesu zu verkünden. Der thätigste und eifrigste unter ihnen war Winfried oder Bonifatius, d. h. Wohlthäter. Er ist der eigentliche Apostel der Deutschen. Die- Donnereiche. Nachdem Bonifatius unter den wilden Friesen in Holland gelehrt hatte, kam er auch nach Hessen. Hier stand bei Geismar eine dem Donnergotte geweihte uralte Eiche, wo die Deutschen ihren Göttern opferten. Bonifatius hieb dieselbe mit der Axt nieder, und als das Volk sah, daß von den Göttern nichts geschah, ihn für diese That zu strafen, kein Blitzstrahl zer- schmetternd auf ihn niederfiel, so ließen sich viele taufen. Von dem Holze des Baumes aber ließ Bonifatius ein Kirchlein bauen. Sein Tod. Als siebzigjähriger Greis ging er noch einmal zu den Friesen, taufte und bekehrte viele. An einem festlichen Tage aber, als er auf die Neubekehrten durch Gebet und Handauflegen den heiligen Geist herabflehen wollte, wurde er von einer rohen Schar der Friesen überfallen und samt den Seinen erschlagen. Später brachte man seine Leiche, wie er es gewünscht, nach dem Kloster Fulda. 6. Karl der Große, König der Pranken. 768—814. Karls Person. Um das Jahr 800 regierte im Frankenreiche ein König Namens Karl, der sieben seiner Fußlüngen maß und eine große Stärke besaß. Er trug nur Zeuge, die von seiner Frau und seinen Töchtern gewebt waren. Doch hing stets ein großes Schwert mit goldenem Wehrgehänge an seiner Seite. Nur an hohen Festen erschien er mit allen Zeichen seiner Würde angethan. Eine goldene, mit Diamanten besetzte Krone zierte alsdann sein Haupt, und ein langer, mit goldenen Bienen übersäeter Talar hing ihm von den Schultern. Krieg mit den Sachsen. Karl führte einen Krieg mit den Sachsen, welche als ein mächtiges Volk zwischen Elbe und Rhein wohnten. Er wollte sie zum Christentum bekehren und seiner Macht unterwerfen. Der gefährlichste Feind der Franken war Herzog Wittekind, ein Hauptanführcr der Sachsen, welcher lange Zeit für die Freiheit und väterliche Religion stritt. Doch endlich unterwarf er sich und nahm die Taufe an. Nachdem der Krieg mit den Sachsen 32 Jahre gedauert hatte, kam es zum Frieden, und das Christentum wurde unter diesem Volke mehr und mehr befestigt. Karls Wirken für Kirche und Schule. Karl sorgte väterlich für das Wohl seines Volkes. Er stiftete viele Schulen und Kirchen und sah selbst darin nach dem Rechten. An seinem Hofe zu Aachen hatte er eine Schule er- richtet, in welche seine Beamten ihre Kinder schicken mußten. Einmal trat er in die Schulstube und hörte eine Zeit lang dem Unterrichte zu. Dann mußten die Fleißigen auf seine rechte Seite treten, die Trägen aber auf die linke. Jetzt fand er, daß unter den Trägen die meisten Kinder der höheren Beamten waren, während die Fleißigen zu den Ärmern gehörten. Freundlich neigte er sich zu den letzteren und sagte: „Ich danke euch, meine Kinder, ihr handelt so, wie ich

9. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 153

1878 - Danzig : Gruihn
Chlodwig, der Frankenkönig. 153 Alboins Ende. Einst nöthigte Alboin bei einem Gastmahle die unglückliche Rosamunde, aus der Hirnschale ihres erschlagenen Vaters zu trinken. All ihr Sträuben, all ihr Bitten, war vergebens. Durch diese neue Barbarei wurde ihr Gefühl so sehr empört, daß der Haß sich in Wuth verwandelte. Sie beredete Alboins Schwertträger, den Barbaren zu ermorden, was auch geschah. Ende des longobardischen Reiches. Nach Alboins Tode hatten die Longobarden -eine Zeit lang keinen König. Jeder Herzog raubte und plünderte für sich. Nach .zehn Jahren wählten sie sich aber wieder einen gemeinschaftlichen Regenten, Namens Authari, und nun machten sie sich den griechischen Kaisern so furchtbar, daß diese ihnen den Frieden jährlich mit 12,000 Goldstücken abkaufen mußten. — Zweihundert Jahre laug erhielt sich das Reich der Longobarden in Oberitalien, das noch heut zu Tage von ihnen die Lombardei heißt. 90. Khtodrvig, der Irankenkönig. 481—511. Die Franken bestanden aus mehreren deutschen Völkern, die zur Aufrechthaltung ihrer Freiheit — denn frank heißt frei — sich zu einem großen Bunde gegen die Römer im dritten Jahrhundert vereinigt hatten. Aus ihren Wohnsitzen am Niederrhein dehnten sie sich erobernd immer -weiter über die römische Provinz Belgien aus. Sie standen anfangs unter mehreren unter sich verbündeten Fürsten. Chlodwig ist als der eigentliche Stifter des fränkischen Reichs zu betrachten. Er stammte aus der Königsfamilie der Merowinger. Mit den Allemannen, den Grenznachbarn der Franken, hatte er einen Streit. Bei Zülpich im Iülichfchen (zwischen Bonn und Aachen) kam es (496) zu einer blutigen Schlacht. Lange schwankte der Sieg; endlich neigte er sich auf die Seite der Allemannen. In dieser Noth gedachte Chlodwig, der noch ein Heide war, an das, was er von seiner christlichen Gemahlin Chlotilde über den mächtigen Christengott gehört hatte. Und alsbald streckte er inbrünstig seine Hände zum Himmel aus und betete: „Hilf mir, Jesu Christe, denn meine Götter verlassen mich. Wenn du mir beistehst in dieser Noth, so will ich an dich glauben!" Und wirklich gewann er einen vollständigen Sieg. Chlodwigs Taufe. Am Weihnachtsfeste des Jahres 496 ließ sich Chlodwig feierlich taufen. Mit 3000 seiner Edlen, alle mit weißen Kleidern angethan, zog er durch die festlich geschmückten Straßen von Rheims in die hell erleuchtete und von Weihrauch duftende Kirche des heil. Martin. Beim Eintritt in die Kirche fragte er den ihn führenden Bischof Remigius ganz treuherzig: „Mein Vater, ist dies das Reich, welches ihr mir versprochen habt?" — „Nein," antwortete Remigius, „es ist nur der Weg, der in dasselbe führt". Als darauf das Taufbecken mit Wasser gefüllt und der Balsam aus gegossen wurde, und die wohlriechenden Wachskerzen flammten, vermeinten Die Franken, die Lust des Paradieses zu athmen, und der Bischof sprach zum König: „Beuge in Demuth dein Haupt, stolzer Sigambrer! verbrenne, was du angebetet und bete an, was du verbrannt hast!" Daraus legte der König das Bekenntniß des Glaubens an den dreieinigen Gott ab, ward getauft, mit dem heiligen Dele gesalbt und dem Zeichen des Kreuzes gesegnet. Auch die 3000 Franken seines Gesolges empfingen das heilige Bad, sowie Chlowigs Schwester. Bei Chlodwig's Taufe, fo berichtet die Sage, fehlte das Salböl, weil der Priester, der es herbeitragen sollte, nicht durch die Volksmenge durchgingen^ konnte. Da kam auf das Gebet des Bischofs Remigius eine weiße Taube vom Himmel herabgeflogen und brachte in ihrem Schnabel •ein Fläschlein geweihten Oels. Vom Papste ward Chlodwig der erst-aeborne Sohn der Kirche, auch der allerchristlichste König

10. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 154

1878 - Danzig : Gruihn
154 Geschichte des Alterthums. genannt; ein Titel, der auf seine Thronfolger überging. Jedoch wirkte die Annahme des Christenthums nicht veredelnd auf seine Gesinnung. Er beging nach rote vor viele Treulosigkeiten und Grausamkeiten. Nicht allein durch Krieg und Eroberungen suchte er seine Macht zu vermehren^ sondern er räumte auch seine eigenen Verwandten durch heimtückischen Mord aus dem Wege, damit keiner ihm die Alleinherrschaft streitig machen konnte. Nach Weiter, Stacke u. a. 91. Wohnsitze und Gesetze der deutschen Mtker. Wohnsitze, lll-hilas. Ein großer Theil der deutschen Stämme war zur Zeit der Völkerwanderung nach fremden Ländern gewandert und hatte hier oft fremde Sitten angenommen. Nur die in Deutschland zurückgebliebenen bewahrten treu die von den Borfahren ererbten Gesetze, Gewohnheiten und Sprache. Die bedeutendsten derselben waren unstreitig die Franken, die am Nieder-Rheine wohnten und immer weiter nach Westen, ins nördliche Frankreich, vorrückten. In der Mitte von Deutschland wohnten die Thüringer; über ihnen, an der Weser, im jetzigen Westfalen und Hannover, die Sachsen, und an den Ufern der Nordsee, die wilden Friesen. In Schwaben saßen die Allemannen, im jetzigen Baiern die Baiern (Bojer), und in dem ganz östlichen Theile von Deutschland, der jetzt Mecklenburg, Pommern, Brandenburg, Sachsen, Böhmen. Mähren und Schlesien heißt, nichts als Wenden und Slaven, die sich durch schwarze oder braune Augen und schwarzes Haar von den blonden, blauäugigen Deutschen unterschieden und auch eine eigene Sprache redeten. Erst im vierten und fünften Jahrhundert breitete sich das Christenthum auch unter den deutschen Völkerschaften aus, aber nur sehr all-mälig. Einer der ersten Bekehrer zum Christenthum war hier der wackere Bischof Ulphilas, der anfangs der Völkerwanderung unter den Gothen lebte und seinen Landsleuten die Schreibckunst lehrte. Er übersetzte auch mit vieler Mühe die Bibel in ihre Sprache, von welcher lieb Ersetzung wir noch einen Theil übrig haben. Mit der Kenntniß der christlichen Religion machten die Deutschen nun auch größere Schritte zur Ausbildung ihrer Sitten. Ordalien oder Gottesurtheile. Die Gesetze unserer Vorfahren waren sehr einfach. Konnte man die Schuld oder Unschuld des Beklagten nicht ermitteln, so mußte er einen Eid leisten. Aber da kamen manche Fälle vor, wo böse Menschen einen falschen Eid geleistet hatten, und nun nahm man seine Zuflucht zu den Ordalien oder Gottesurtheilen. Hierbei, glaubte mau, übernehme Gott selbst die Entscheidung. Die gewöhnlichsten Ordalien waren folgende: Die Feuerprobe. Der Angeklagte mußte 4v2 Schritte laufen und dabei ein glühendes Eisen auf der flachen Hand halten. Dann wurde diese in ein Säckchen gebunden und versiegelt. War nach drei Tagen keine Brandwunde da, so sprach man den Angeklagten los. Auf eine ähnliche Art verfuhr man beim Keffeifange, wo der Beschuldigte mit entblößtem Arme in einen Kessel voll kochenden Wassers fahren und einen auf dem Grunde liegenden Ring herausholen mußte. Bei der Wasserprobe wurde der Verklagte an Händen und Füßen gebunden und so ins Wasser geworfen; sank er unter, so zog man ihn geschwind als unschuldig heraus; schwamm er, so wurde er als schuldig bestraft. Bei der Kreuzprob e wurden der Angeklagte und der Kläger jeder an ein Kreuz mit ausgebreiteten Armen hingestellt; wer zuerst ermüdete, hatte den Prozeß verloren. Oft wurde auch das Recht durch einen Zweikampf erwiesen, und dies ist der Ursprung der Duelle, dte zur Schande unseres aufgeklärten Jahrhunderts auch heute noch vorkommen. Daß alle diese Mittel gar sehr unzuverlässig waren, sehen wir zwar jetzt wohl ein; aber damals hatten die Leute den Glauben an eine unmittelbare Einmischung Gottes, den wir auch wohl noch hier und da bei uns finden. Die Lehusversassung. Hatte ein Stamm ein neues Land erobert, so wurden gewöhnlich die Besiegten Leibeigene und die Sieger Herren. Aus diesen bildete sich dann der Adel. Der König oder Fürst vertheilte die Ländereien nach Gut-düukeu an seine treuen Begleiter, doch so, daß er ihnen die Besitzung wieder nehmen und einem andern geben konnte. Wenn der Besitzer starb, so fiel fein bisheriges Besitzthum wieder an den König zurück, der es dann aufs neue, entweder an den Sohn des
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