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B. Oberstufe.
103. Das walte Gott.
Das walte Gott, der helfen kann!
Mit Gott fang' ich mein Arbeit an;
mit Gott nur geht es glücklich fort;
drum ist auch dies mein erstes Wort:
Das walte Gott!
All mein Beginnen, Thun und Werk
erfordert Gottes Kraft und Stärk';
mein Herz sucht Gottes Angesicht;
drum auch mein Mund mit Freuden spricht:
Das walte Gott!
Er kann mich segnen früh und spat,
bis all mein Thun ein Ende hat;
er giebt und nimmt, macht's wie er will;
drum sprech' ich auch fein in der Still':
Das walte Gott! Betichms.
103. Der gerettete Handwerksbursche.
Ein Handwerksbursche ging unweit Preßburg in Ungarn in
der grimmigsten Kälte mit seinem Bündel auf dem Rücken über
die Heide. Seine Kleider waren dünn und seine Strümpfe zer-
rissen. Ach, da fror es ihn sehr! Er weinte, und die hellen
Thränen froren ihm auf den Augenwimpern. „Lieber Gott,"
seufzte er, „weit und breit kein Dorf und keine Stadt, nicht ein-
mal eine Köhlerhütte! Ich werde erfrieren; ach, was wird meine
arme Mutter anfangen! Sie hat dann niemand mehr, der für
ihren Unterhalt sorgt!" Er wollte laufen, um sich zu erwärmen;
aber seine Glieder waren starr. Er wurde schläfrig, legte sich in
den Schnee und schlief ein. — Ein Postknecht ritt vorbei und
sah ihn starr da liegen; da er indes noch einige Lebenszeichen
an ihm bemerkte, ritt er schneller und zeigte es unter dem Thore
der nächsten Stadt an. — „Was hilft's?", sagten die Gefühllosen,
„bis wir hinauskommen, ist er längst tot."
Ein armer Tagelöhner aber, welcher in der Wachtstube war,
sich zu wärmen, hörte es, und ihm brach das Herz vor Mitleid.
Ohne ein Wort zu sagen, eilte er auf die Landstraße, trug den
erstarrten Handwerksburschen in das nächste Dorf, rieb ihn mit
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
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Es ist kein liebes Vögelein
im Garten draußen so arm und klein,
es hat sein warmes Federkleid;
da thut ihm Regen und Schnee kein Leid.
Es ist kein bunter Schmetterling,
kein Würmchen im Sommer so gering,
es findet ein Blümchen, es findet ein Blatt,
davon es ißt, wird froh und satt.
Es ist kein Geschöpf in der weiten Welt,
dem nicht sein eignes Teil ist bestellt,
sein Futter, sein Bett, sein kleines Haus,
darinnen es fröhlich geht ein und aus.
Und wer hat das alles so bedacht?
der liebe Gott, der alles macht
und sieht auf alles väterlich:
der sorgt auch Tag und Nacht für mich. Wilh-lm Hey.
110. Der Dachdecker.
Ein Dachdecker arbeitete hoch oben auf der Spitze eines
Kirchturms. Da riß das Seil, mit dem er sich am Knopf be-
festigt hatte, und er fiel vom Turme herab auf das Kirchendach.
Hier wollte er sich halten, aber er rollte vom Dach hinab in einen
Lindenbaum; hier wollte er sich wieder halten, aber die Aste
brachen, und so fiel er von Ast zu Ast und endlich herab auf das
Pflaster. Die Leute hatten mit einem Geschrei des Entsetzens ihn
fallen sehen, rannten herbei und meinten, ihn zerschmettert zu
finden; aber der Dachdecker lebte und zwar ganz unversehrt und
rieb sich die Augen, — denn er wußte gar nicht, wie ihm ge-
schehen war. Mittlerweile mehrte sich der Menschenhaufe um ihn,
und jeder ließ sich die Geschichte erzählen, und endlich rief ein
Wirt, der auch hinzugetreten war: „Das ist doch zu wunderbar,
der Tag muß gefeiert werden, kommt mit in mein Haus, der
Mann muß sich's heute einmal wohl sein lassen!" Gesagt, gethan!
Zwei nahmen den Dachdecker in die Mitte, der andere Haufe
folgte, und im Triumph ging's ins Wirtshaus, wo gezecht, ge-
lärmt und vivat gerufen wurde bis in die späte Nacht. Der
Dachdecker wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, auf
fremde Kosten sich gütlich zu thun, aß und trank und hörte dabei
nicht auf, immer wieder von neuem die Geschichte seines wunder-
baren Sturzes zu erzählen. Des lieben Gottes, der seinen Engeln
über ihm Befehl gethan, gedachte er dabei mit keiner Silbe;
vielmehr erzählte er den Hergang also, als sei das nicht Gottes
Beschirmung, sondern eine ganz besondere Geschicklichkeit und
Besonnenheit von ihm selber gewesen, zuerst auf das Dach, dann
auf den Lindenbaum und dann ganz allmählich von Ast zu Ast
Lesebuch für katholische Volksschulen. 4
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
18* Sonntag.
Gott im Himmel hat gesprochen:
Sieben Tage sind in der Wochen,
sechs davon will ich euch geben,
schaffet da, was not zum Leben:
doch der Sonntag bleibe mein,
da will ich euch unterweisen,
mir zu dienen, mich zu preisen,
gut und fromm vor mir Zu sein.
Liebes Kind, vergiß es nicht.
was der Herr vom Sonntag spricht. Hey.
19. Das Märchen vom Mann im Monde.
Vor alten Zeiten ging einmal ein Mann am lieben Sonntag-
morgen in den Wald, haute sich Holz ab, eine großmächtige
Welle, band sie, steckte einen Staffelstock hinein, hockte die Welle
aus und trug sie nachhause zu. Da begegnete ihm unterwegs
ein hübscher Mann in Sonntagskleidern, der wollte wohl in die
Kirche gehen, blieb stehen, redete den Wellenträger an und sagte:
„Weißt du nicht, daß auf Erden Sonntag ist, an welchem Tage
der liebe Gott ruhte, als er die Welt und alle Tiere und Menschen
geschaffen?" — Der Fragende aber war der liebe Gott selbst.
Jener Holzhauer jedoch war ganz verstockt und antwortete:
„Sonntag auf Erden oder Montag int Himmel, was geht das
mich an, was geht das dich an?" „So sollst du deine Reisigwelle
tragen ewiglich!" sprach der liebe Gott, „und weil der Sonntag
auf Erden dir so gar unwert ist, so sollst du fürder ewigen
Montag haben und im Mond stehen, ein Warnungsbild für die,
welche den Sonntag mit Arbeit schänden!"
Von der Zeit an steht im Monde immer noch der Mann
mit dem Holzbündel und wird auch wohl da stehen bleiben bis
in alle Ewigkeit. B-chst-r«.
20. Die wandelnde Glocke.
1. Es war ein Kind, das wollte nie zur Kirche sich beque-
men, und Sonntags sand es stets ein Wie, den Weg ins Feld
zu nehmen.
2. Die Mutter sprach: „Die Glocke tont, und so ist dir's
befohlen, und du hast dich nicht hingewöhnt, sie kommt und wird
dich holen."
3. Das Kind, es denkt: Die Glocke hängt da droben auf
dem Stuhle. — Schon hat's den Weg ins Feld gelenkt, als tief
es aus der Schule.-
4. Die Glocke, Glocke tönt nicht mehr, die Mutter hat gefackelt.
Doch welch' ein Schrecken hinterher! Die Glocke kommt gewackelt.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
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72. Der gerettete Prinz.
Ein junger Prinz sagte öfter: „Wozu hat doch wohl Gott
die Fliegen und Spinnen erschaffen! Dergleichen Ungeziefer nützt
ja keinem Menschen etwas. Wenn ich nur könnte, ich vertilgte
alle von der Erde."
Einst mußte der Prinz sich im Kriege vor dem Feinde
flüchten. Ermüdet legte er sich am Abend im Walde unter einem
Baume nieder und entschlief. Ein feindlicher Soldet fand ihn
und. war imbegriffe, ihn mit gezücktem Schwerte zu töten.
Allein plötzlich kam eine Fliege, setzte sich dem Prinzen auf die
Wange und stach ihn so heftig, daß er erwachte. Er sprang auf,
zog sein Schwert, und der Soldat entfloh.
Der Prinz verbarg sich nun in einer Höhle des Waldes.
Eine Spinne spannte in der Nacht ihr Netz vor dem Eingänge
der Höhle aus. Am Morgen kamen zwei feindliche Soldaten,
die ihn suchten, vor die Höhle. Der Prinz hörte sie mit einander
reden. „Sieh," rief der eine, „da hinein wird er sich versteckt
haben!" „Nein," sagte der andere, „da drinnen kann er nicht
sein; denn beim Hineingehen hätte er ja das Spinngewebe zer-
reißen müssen."
Als die Soldaten fort waren, rief der Prinz gerührt und
mit aufgehobenen Händen: „O Gott, wie danke ich dir! Gestern
hast du mir durch eine Fließe und heute durch eine Spinne das
Leben gerettet. Wie gut ist alles, was du gemacht hast!"
Christoph v. Schmid.
73. Die kluge Versammlung.
Einst waren die Mäuse in grosser Not, denn die Katze
fing und tötete alle, welche sich sehen liessen. Als nun die
Katze eines Tages ausgegangen war, hielten sie eine Ver-
sammlung und berieten, wie sie dem Übel Einhalt thun
möchten. Aber da, war guter Rat teuer; die erfahrensten
Mäuse bedachten sich vergeblich. Endlich setzte sich ein
junges Mäuschen auf die Ilinterfüfsehen und sagte: „Ich
weiss, wie wir es machen. Wir hängen der Katze eine Schelle
um’, dann können wir sie schon von weitem kommen hören
und schnell in unsere Löcher fliehen.“ Alle Mäuse riefen:
„Das ist ein guter Vorschlag, das wollen wir thun“ und
blickten fröhlich umher. Die Freude war aber von kurzer
Dauer, denn eine alte Maus erhob sich und sprach: „Ja,
wer wird aber der Katze die Schelle umhängen f“ Da riefen
alle Mäuse: „Ich nicht! Ich auch nicht!“ Und weil kein
Mäuschen verwegen genug war, so blieb es beim alten, und
die Katze geht heute noch ohne Schelle. Nach Aesop.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
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Du bist ein deutsches Kind, so denke dran!
Noch bist du jung, noch ist es nicht so schwer.
Aus einem Knaben aber wird ein Mann;
das Bäumchen biegt sich, doch der Baum nicht mehr.
Sprich ja und nein, und dreh und deutle nicht;
was du berichtest, sage kurz und scklicht;
was du gelobest, sei dir höchste Pflicht;
dein Wort sei heilig, drum verschwend' es nicht!
Leicht schleicht die Lüge sich ans Herz heran,
zuerst ein Zwerg, ein Riese hintennach;
doch dein Gewissen zeigt den Feind dir an,
und eine Stimme ruft in dir: „Sei wach!"
Dann wach' und kämpf', es ist ein Feind bereit:
die Lüg' in dir, sie drohet dir Gefahr.
Kind, Deutsche kämpfen tapfer allezeit:
du deutsches Kind, sei tapfer, treu und wahr! Roben Keinicr.
173. Die sieben Schläfer.
Wenn man schläft, geht einem ja die Zeit fort, man weiß
nicht, wo sie hinkommt. Das haben und die Väter vorgebildet
in dem, was sie erzählen von den sieben Schläfern, deren
gedacht wird den 11. Juli. Das waren sieben Jünglinge zu
Ephesus, die, als der Kaiser Decius die Christen aufs grau-
samste verfolgte und die Stadt mit Morden erfüllte, in die Höhle
eines nahen Berges flohen und daselbst voll Bangens sich ver-
borgen hielten, bis sie endlich alle vor übergroßer Traurigkeit
entschliefen. Der Kaiser Decius, da er etwas davon sagen hörte,
ließ einen großen Stein vor die Höhle wälzen, — sie aber schliefen
und merkten davon nichts. Nach 196 Jahren, da mittlerweile
das römische Reich christlich geworden, wollte ein Bürger daselbst
sich ein Haus bauen und ließ den Stein hinweg nehmen. Da
nun der erste Sonnenstrahl in die Höhle fällt, wachen die Sieben
auf und beraten sich, und weil sie sehr hungert, soll einer mit
Namen Jamblichus heimlich in die Stadt gehen, Brot zu kaufen.
Da er herauskommt und sich umsieht, ob kein Verfolger wahr-
zunehmen, reibt er sich die Augen; denn es kommt ihm die Gegend
ganz anders vor, die Leute gehen auf der Straße und den Feldern
ruhig ihrer Arbeit nach, und er meint noch zu träumen. Er
kommt an das Thor, sieht ein großes Kruzifix über demselben,
erschrickt und will nicht hinein, gehet vor ein anderes, allda findet
er desgleichen, dazu auf den Türmen sieht er das Kreuz glänzen.
Er gehet wieder zum ersten Thor, gehet hinein unter die Brot-
bänke, — es hat sich alles geändert, und in einem Tempel nebenan
hört er singen: Te Deum laudamus, „Herr Gott, dich loben
wir." Der Bäcker schaut sein Geld an, will's nicht nehmen und
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
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wie die Vöglein so lieblich singen? Du gehst ja für dich hin,
als wie zur L-chule, und 's ist so lustig draußen in dem Walde."
2. Rotkäppchen schlug die Augen auf, und als es sah, wie
die Sonne durch die Bäume hin und her sprang, und alles voll
schöner Blumen stand, dachte es: Ei! wenn ich der Großmutter
einen Strauß mitbringe, der wird ihr auch lieb sein; es ist noch
früh, daß ich doch zu rechter Zeit ankomme, — und es sprang in
den Wald und suchte Blumen. Und wenn es eine gebrochen
hatte, meinte es, dort stünde noch eine schönere, und lief danach
und lief immer weiter in den Wald hinein. Der Wolf aber
ging geradeswegs nach dem Hanse der Großmutter und klopfte
an die Thüre. — „Wer ist draußen?" — „Das Rotkäppchen, ich
bringe dir Kuchen und Wein, mach nur auf." — „Drück' nur
auf die Klinke," rief die Großmutter, ,,ich bin zu schwach und
kann nicht aufstehen!" Der Wolf drückte auf die Klinke und trat
hinein, ohne ein Wort zu sprechen, geradezu an das Bett der
Großmutter und verschluckte sie. Dann nahm er ihre Kleider,
that sie an, setzte sich ihre Haube auf, legte sich in ihr Bett und
zog die Vorhänge vor.
Rotkäppchen aber war herumgelaufen nach Blumen, und als
es so viel hatte, daß es keine mehr tragen konnte, siel ihm die
Großmutter wieder ein, und es machte sich auf den Weg zu ihr.
Wie es ankam, stand die Thür auf; darüber verwunderte es sich,
und wie es in die Stube kam, sah's so seltsam darin aus, daß
es dachte: Ei, du mein Gott! wie ängstlich wird mir's heute zu-
mute, und bin sonst so gern bei der Großmutter. Darauf ging
es zum Bett und zog die Vorhänge zurück; da lag die Groß-
mutter und hatte die Haube tief ins Gesicht gesetzt und sah so
wunderlich aus. ,,Ei, Großmutter, was hast du für große
Ohren!" — „Daß ich dich besser hören kann." — „Ei, Groß-
mutter, was hast du für große Augen!" — „Daß ich dich besser
sehen kann." — „Ei, Großmutter, was hast du für große
Hände!" — „Daß ich dich besser packen kann." — „Aber Groß-
mutter, was hast du für ein entsetzlich großes Maul!" — „Daß
ich dich besser fressen kann." Und wie der Wolf das gesagt
hatte, sprang er aus dem Bette und aus das arme Rotkäppchen
und verschlang es.
3. Wie der Wolf den fetten Bissen im Leibe hatte, legte er
sich wieder ins Bett, schlief ein und fing an, überlaut zu schnarchen.
Der Jäger ging eben vorbei und dachte bei sich: Wie kann die
alte Frau so schnarchen; du ^nußt einmal nachsehen, ob ihr etwas
fehlt. Da trat er in die L>tube; und wie er vors Bett kam,
so lag der Wolf darin, den er lange gesucht hatte. Nun wollte
er seine Büchse anlegen, da fiel ihm ein: Vielleicht hat er die
Großmutter gefressen, und ich kann sie noch erretten, und schoß
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Ritze der Mauer herausfliegen und bald wieder mit Futter hinein-
fliegen sah. „Aha!" dachte er, „da ist ein Vogelnest, dahin muß
ich einmal klettern und nachsehen, was in dem Neste ist." Und
sogleich kletterte er an der Mauer hinauf und kam bis an die
Ritze, worin das Nestcheu stand, und da hörte er die Jungen
zwitschern und sah sie die Schnäbel aufsperren, weil sie meinten,
ihre Mutter käme. Der böse Peter aber wollte sie aus dem Neste
herausreißen und wollte mit ihnen sein Spiel treiben, bis sie
tot wären. Es ging aber nicht so, wie er dachte.
Das Loch, wo die Vögelchen ein- und ausflogen, war so
enge, daß er seine Hand nicht leicht hindurchstecken konnte. Nun
drückte er zwar so lange, bis er die Hand hindurchgezwängt hatte;
als er sie aber drinnen und die armen Vögelchen gefaßt hatte,
konnte er die Hand nicht wieder herausziehen. Er mochte ziehen
und zerren, wie er wollte, es half ihm nichts, die Hand stak fest.
Zuletzt that es ihm wehe und er fürchtete, die Hand werde gar
nicht wieder herausgehen. Da sing er erbärmlich an zu schreien,
so daß die Leute herbeigelaufen kamen. Die halfen ihm zwar
endlich nach vieler Mühe aus dem Loche heraus, aber sie schalten
ihn auch, daß er die armen Rotschwänzchen habe stören und
quälen wollen, und sagten es seinem Vater. Der strafte ihn hart.
Wilhelm Curtman.
179. Oer kluge Richter.
Ein reicher Mann hatte eine beträchtliche Geldsumme,
welche in ein Tuch eingenäht war, aus Unvorsichtigkeit ver-
loren. Er machte daher seinen Verlust bekannt und bot,
wie man zu thun pflegt, dem ehrlichen Finder eine Be-
lohnung, und zwar von hundert Mark, an. Da kam bald
ein guter und ehrlicher Mann daher gegangen. „Dein Geld
habe ich gefunden. Dies wird’s wohl sein! So nimm dein
Eigentum zurück!“ So sprach er mit dem heitern Blick
eines ehrlichen Mannes und eines guten Gewissens, und das
war schön. Der andere machte auch ein fröhliches Gesicht,
aber nur, weil er sein verloren geschätztes Geld wieder
hatte. Denn wie es um seine Ehrlichkeit aussah, das wird
sich bald zeigen. Er zählte das Geld und dachte unter-
dessen geschwinde nach, wie er den treuen Finder um seine
versprochene Belohnung bringen könnte. „Guter Freund,“
sprach er hierauf, „es waren eigentlich 800 Mark in dem
Tuche eingenäht. Ich finde aber nur noch 700 Mark; Ihr
werdet also wohl eine Naht aufgetrennt und Eure 100 Mark
Belohnung schon herausgenommen haben. Da habt Un-
wohl daran gethan. Ich danke Euch.“
Lesebuch für katholische Volksschulen. 7
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
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zurück. Aber kaum war er fort, so eilten seine Nachbarn herbei
und luden das Heu ab; sie thaten auch noch eine ihrer Scheuern
auf, damit ihr Widersacher auch mit dem andern Wagen ohne
Aufenthalt ins Trockene fahren konnte.
Schon sielen einzelne große und schwere Tropfen, als er auf
dem Heimwege war. Er konnte nicht anders denken, als seine
Heuernte nehme ein schlimmes Ende. Zu seinem Erstaunen fand
er aber den ersten Wagen schon bis auf den letzten Halm abge-
laden. Nun durfte er mit dem andern nur durch ein weit ge-
öffnetes Thor einfahren. Er war so gerührt, daß er kein Wort
sagen und mit keinem Worte um Verzeihung bitten konnte; aber
seine beiden Hände reichte er den Nachbarn und war mit ihnen
von dem Augenblick an ein Herz und ein Sinn.
Laß dich das Böse nicht überwinden, sondern überwinde das
Böse mit Gutem! Karl Stöber.
198. Der Wanderer in der Sägemühle.
1. Dort unten in der Mühle saß ich in guter Ruh' und
sah dem Räderspiele und sah den Wassern zu.
2. Sah zu der blanken Säge, es war mir wie ein Traum,
die bahnte lange Wege in einen Tannenbaum.
3. Die Tanne war wie lebend; in Trauermelodie, durch
alle Fasern bebend, sang diese Worte sie:
4. Du kehrst zur rechten Stunde, o Wanderer, hier ein; du
bist's, für den die Wunde mir dringt ins Herz hinein;
5. Du bist's, für den wird werden, wenn kurz gewandert
du, dies Holz im Schoß der Erden ein Schrein zur langen
Ruh'.
6. Vier Bretter sah ich fallen, mir ward's ums Herze
schwer, ein Wörtlein wollt' ich lallen, da ging das Rad nicht
^ehr. I, Kern».
199. Reiters Morgengesang.
Ach, wie bald
schwindet Schönheit und Gestalt!
Thust du stolz mit deinen Wangen,
die wie Milch und Purpur prangen?
Ach! die Rosen welken all.
Darum still
füg' ich mich, wie Gott es will.
Nun so will ich tapfer streiten;
und sollt' ich den Tod erleiden,
stirbt ein braver Reitersmann.
Hauff.
Morgenrot!
leuchtest mir zum frühen Tod.
Bald wird die Trompete blasen:
dann muß ich mein Leben lassen,
ich und mancher Kamerad.
Kaum gedacht,
wird der Lust ein End' gemacht.
Gestern noch auf stolzen Rossen,
heute durch die Brust geschossen,
morgen in das kühle Grab.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Stöber Karl Morgengesang Hauff
113
Zuge. Sie waren aus allen benachbarten Dörfern gekommen; jeder
wollte seine Unschuld, seine Trauer und seine Teilnahme be-
kunden. Still, ohne laute Klage, nur mit tiefem Weh im
Herzen, bewegte sich der Zug den Berg hinan. Der Geistliche
hielt eine ergreifende Rede. Zuerst redete er den Entseelten an
und sprach:
„Aus dem Wege bist du gefallen. Wer weiß, wohin dein
Herz sich sehnte, welches Herz dir entgegenschlug. Möge der, der
alles kennt und alles heilt, Ruhe und Frieden in die Seele der
Deinigen senden! Unbekannt bist du gefallen von unbekannter
Hand. Niemand weiß, woher du kamst, wohin du gingst; aber
er, der deinen Eingang und deinen Ausgang kennt, hat dich
Bahnen hinaufsteigen lassen, die unser Auge nie mißt. Zu
welcher Kirche du gehörtest, welche Sprache du redetest, wer mag
den stummen Mund fragen? Du stehst jetzt vor ihm, der über
allen Kirchen thront, den alle Sprachen nennen und doch nicht
zu fassen vermögen." — „Erhebet mit mir eure Hände." fuhr
der Geistliche zu den Versammelten fort, und alle hoben die
Hände empor. Dann sprach er wieder: „Wir heben unsere
Hände empor zu dir, o Allwissender! Sie sind rein von Blut-
schuld. Hier im Lichte der Sonne bekennen wir: Wir sind rein
von der That. Die Gerechtigkeit wird nicht ausbleiben. Wo
du auch weilst, der du deinen Bruder in Waldesnacht erschlugst,
das Schwert schwebt unsichtbar über deinem Haupte, und es wird
fallen und dich zerschmettern. Kehr' um, so lange es noch Zeit
ist. Häufe nicht Frevel auf Frevel; denn einst, wenn sie ertönt,
die Posaune des Gerichts ..."
Da plötzlich hörte man von der Straße herauf das Posthorn
erschallen. Das Lied erklang: „Denkst du daran!" — Alles
schwieg und hielt den Atem an. Aus der Mitte der Versam-
melten stürzte ein junger Mann nieder und rief: „Ich bin's!"
— Nachdem man ihn^aufgehoben, gestand er reumütig seine
That, wie er in der ^Ltadt das Geld des Herrn, bei dem er
diente, verspielt habe; wie er den Fremden, den er nur nieder-
werfen wollte, ermordet habe; wie das Posthorn ihn verwirrt;
wie er seine Hand brennend gefühlt, als er sie zum Himmel er-
hoben, und wie jetzt dieselben Töne des Posthorns ihm das Ge-
ständnis abpreßten.
Still, ohne laute Klage, nur mit leisem Weh im Herzen,
hatte sich der Zug den Berg hinan bewegt; mit zitternder Seele,
Thränen in den Augen, laut das Unheil beklagend, kehrten viele
heim. Zwei Menschen waren aus ewig aus der Genossenschaft
der Menschen geschieden. B. Auerbach.
Lesebuch für katholische Volksschule?!. 8
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
179
zur Elbe und Nordsee hin. Wie an den Sitten der Väter,
hielten sie fest an ihrem heidnischen Götterdienst. Vonalters-
her lagen sie mit den Franken in Streit; fortwährend machten
sie verheerende Einfälle ins Frankenland. Um sein Reich gegen
diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie seiner Herr-
schaft zu unterwerfen und zum Christentum zu hekehren. Aber
erst nach vielen Feldzügen und mancher blutigen Schlacht konnte
er dieses Ziel erreichen. Da beugten sich die Sachsen dem sieg-
reichen Frankenkönig und ließen sich die fränkische Herrschaft und
die christliche Taufe gefallen. — Einen zweiten Krieg führte Ka^l
gegen die Longobarden in Italien, deren König ihn beleidigt
hatte. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er
die beschneiten Alpen, eroberte die Hauptstadt des Longobarden-
königs, setzte ihn ab und vereinigte das longobardische Reich mit
dem fränkischen.
3. Mit dem Papste zu Rom stand Karl in guter Freund-
schaft. Gegen Feinde leistete er ihm seinen machtvollen Schutz.
Als daher Karl einst am Weihnachtsfeste in Rom war und im
festlichen Schmucke am Altare der Peterskirche zum Gebet nicder-
kniete, trat plötzlich der Papst vor und setzte dem König eine
goldene Kaiserkrone aufs Haupt. Das versammelte Volk aber
rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg Karl dem Großen,
dem von Gott gekrönten römischen Kaiser!" So wurde die
römische Kaiserwürde, die seit dem Untergänge des alten Römer-
reiches vor mehr als dreihundert Jahren aufgehört hatte, wieder-
hergestellt. Diese Würde machte Karl zum obersten Herrscher in
der ganzen Christenheit.
4. Karl, der große Kriegsmann, war auch ein weiser Landes-
vater. Sein weites Reich brachte er in die beste Ordnung.
Damit alles wohl verwaltet werde, teilte er das Ganze in viele
kleinere Bezirke oder Gaue, an deren Spitze er angesehene und
erfahrene Männer stellte, welche Grafen genannt wurden. Strenge
hielt er darauf, daß überall im Reiche sein Wille gelte. — Die
christ liche Religion lag ihm sehr am Herzen. Er erbaute
viele Kirchen und sorgte, wo er nur konnte, für tüchtige Geist-
liche. Für die Jugend stiftete er Schulen und bestellte geschickte
Männer zu Lehrern. An seinem Hofe mußten alle seine Diener,
hohe und niedere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines
Tages trat er selbst in die Schulstube, hörte eine Zeit lang zu
und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die
geschickten Knaben mußten alle auf seine rechte, die ungeschickten
auf seine linke Seite treten, und hier fand es sich, daß die letzteren
meist die Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl
zu den. steißigen, aber armen Schülern und sagte: „Ich freue
mich, liehen Kinder, daß ihr gut einschlaget; zu seiner Zeit soll
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl_dem_Großen Karl Gott Karl Karl Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Sachsen Italien Rom Rom