73
145. Die Freunde in der s)?ot.
Zn Not und Tod werden auch Feinde zu Freunden, wenn
sie anders Menschen sind. Das zeigt folgende Geschichte. In
dem letzten Kriege gegen die Franzosen, als nach der Schlacht
alles durcheinander ging bei Nebel und Wetter, fiel ein Franzose
in ein tiefes Loch, aus dem er sich nicht mehr heraushelfen konnte.
Bald nachher siel auch ein Deutscher hinein und blieb ebenfalls
darin stecken. Der Franzose schrie sein „Kiwi!" und der Deutsche
sein „Werda!" und jeder merkte nun, wen er vor sich habe, und
daß sie sich gemächlich den Säbel durch den Leib rennen könnten.
Sie bedachten sich aber eines andern und gaben sich in gebroche-
nem Deutsch und Französisch, so gut es gehen mochte, zu ver-
stehen, es sei besser, einer helfe dem andern, als daß sie sich
umbrächten. Also schrie bald der eine, bald der andere um Hülfe,
jeder in seiner Sprache.
Endlich hörten Deutsche des Deutschen Ruf, und sie machten
sich sogleich daran, den Kameraden zu retten. Als der Deutsche
ans Licht gekommen war, sagte er ganz trocken: „Es steckt noch
einer drunten, ein guter Kamerad!" Der wurde also auch herauf-
gezogen. Wie sie nun sahen, daß es ein Franzose war, hätten
sie ihm in der ersten Hitze beinahe ein Leid zugefügt. Das litt
aber der Deutsche nicht, sondern sagte: „Wir haben einander
versprochen, daß einer den andern retten wolle; er hätte cs auch
gethan, wenn mich die Spitzbuben, die Franzosen, bekommen
hätten!"
Diesen Vertrag, welchen die Freunde geschlossen, respektierten
die Feinde, und er wurde zwar als Gefangener von Kriegsrechts
wegen fortgeführt, aber wie ein Kamerad von Kameraden gehalten.
Berthold Auerbach.
146. Der gute Kamerad.
Ich hatt' einen Kameraden, Eine Kugel kam geflogen:
einen bessern find'st du nit.
Die Trommel schlug zum Streite,
er ging an meiner Seite
in gleichem Schritt und Tritt.
Gilt's mir oder gilt es dir?
Ihn hat es weggerissen;
er liegt mir vor den Füßen,
als war's ein Stück von mir.
Will mir die Hand noch reichen,
derweil ich eben lad'.
„Kann dir die Hand nicht geben,
bleib du im ew'gen Leben,
mein guter Kamerad!"
Ludwig Uhland.
147. Sprichwörter.
1. Ein Freund in der Not, ein Freund im Tod, ein Freund
hinter dem Rücken, das sind drei starke Brücken. 2. Freunde in
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Extrahierte Personennamen: Berthold_Auerbach Ludwig_Uhland Ludwig
w
nicht immer so gut, wie ich's möchte, gelingen,
thut nichts; wenn sie nur erst größer sinch
dann geht es noch einmal so geschwind.
Ein Herz, ein Herz hab' ich in der Brust,
so klein, und klopft doch so voller Lust
und liebt doch den Vater, die Mutter so sehr!
Und wißt ihr, wo ich das Herz hab' her?
Das hat mir der liebe Gott gegeben,
das Herz und die Liebe und auch das Leben. Wilh. H«p.
50. Rätsel.
Nun, Kinder, könnt ihr raten ans einen Kameraden, der,
wo ihr geht und wo ihr steht, getreulich immer mit euch geht,
bald lang und schmal, bald kurz und dick, doch bei euch jeden
Augenblick, so lang die Sonn' am Himmel scheint; denn so nur,
Kinder, ist's gemeint. Wo weder Sonne scheint, noch Licht, ist
auch der Kamerade nicht. Hagenba<h.
51. Der Regen.
Ein Kaufmann ritt einst vom Jahrmärkte nachhause und
hatte hinter sich ein Felleisen mit vielem Gelde aufgepackt. Es
regnete heftig, und der Mann wurde durch und durch naß.
Darüber war er sehr unzufrieden und murrete sogar über das
schlechte Reisewetter.
Jetzt kam er in einen dichten Wald und sah mit Entsetzen
einen Räuber am Wege stehen, der mit einer Flinte auf ihn
zielte. Allein von dem Regen war das Pulver feucht geworden
und die Flinte ging nicht los. Der Kaufmann gab dem Pferde
den Sporn und entkam glücklich.
Als er nun in Sicherheit war, sprach er: „Welch ein Thor
bin ich gewesen, daß ich das schlechte Wetter nicht als eine Schik-
kung Gottes annahm! Wäre das Wetter schön und trocken gewesen,
so läge ich jetzt in meinem Blute, und meine gute Frau mit
fünf kleinen Kindern wartete vergebens auf meine Heimkunft.
Der Regen, über den ich murrete, rettete mir Gut und Leben."
Was Gott schickt, das ist wohlgemeint,
wenn es auch anfangs anders scheint.
Christoph v. Schmid.
52. Sprichwörter.
1. Der Mensch denkt, Gott lenkt. 2. Was Gott thut, das
ist wohlgethan. 3. Keine That geschieht, die der Herr nicht sieht.
4. Wenn die Not am größten, ist Gottes Hülfe am nächsten.
5. Vertrau auf Gott, er hilft in Not. 6. Wen Gott nichr
hält, der fällt. 7. An Gottes Segen ist alles gelegen.
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30
72. Der gerettete Prinz.
Ein junger Prinz sagte öfter: „Wozu hat doch wohl Gott
die Fliegen und Spinnen erschaffen! Dergleichen Ungeziefer nützt
ja keinem Menschen etwas. Wenn ich nur könnte, ich vertilgte
alle von der Erde."
Einst mußte der Prinz sich im Kriege vor dem Feinde
flüchten. Ermüdet legte er sich am Abend im Walde unter einem
Baume nieder und entschlief. Ein feindlicher Soldet fand ihn
und. war imbegriffe, ihn mit gezücktem Schwerte zu töten.
Allein plötzlich kam eine Fliege, setzte sich dem Prinzen auf die
Wange und stach ihn so heftig, daß er erwachte. Er sprang auf,
zog sein Schwert, und der Soldat entfloh.
Der Prinz verbarg sich nun in einer Höhle des Waldes.
Eine Spinne spannte in der Nacht ihr Netz vor dem Eingänge
der Höhle aus. Am Morgen kamen zwei feindliche Soldaten,
die ihn suchten, vor die Höhle. Der Prinz hörte sie mit einander
reden. „Sieh," rief der eine, „da hinein wird er sich versteckt
haben!" „Nein," sagte der andere, „da drinnen kann er nicht
sein; denn beim Hineingehen hätte er ja das Spinngewebe zer-
reißen müssen."
Als die Soldaten fort waren, rief der Prinz gerührt und
mit aufgehobenen Händen: „O Gott, wie danke ich dir! Gestern
hast du mir durch eine Fließe und heute durch eine Spinne das
Leben gerettet. Wie gut ist alles, was du gemacht hast!"
Christoph v. Schmid.
73. Die kluge Versammlung.
Einst waren die Mäuse in grosser Not, denn die Katze
fing und tötete alle, welche sich sehen liessen. Als nun die
Katze eines Tages ausgegangen war, hielten sie eine Ver-
sammlung und berieten, wie sie dem Übel Einhalt thun
möchten. Aber da, war guter Rat teuer; die erfahrensten
Mäuse bedachten sich vergeblich. Endlich setzte sich ein
junges Mäuschen auf die Ilinterfüfsehen und sagte: „Ich
weiss, wie wir es machen. Wir hängen der Katze eine Schelle
um’, dann können wir sie schon von weitem kommen hören
und schnell in unsere Löcher fliehen.“ Alle Mäuse riefen:
„Das ist ein guter Vorschlag, das wollen wir thun“ und
blickten fröhlich umher. Die Freude war aber von kurzer
Dauer, denn eine alte Maus erhob sich und sprach: „Ja,
wer wird aber der Katze die Schelle umhängen f“ Da riefen
alle Mäuse: „Ich nicht! Ich auch nicht!“ Und weil kein
Mäuschen verwegen genug war, so blieb es beim alten, und
die Katze geht heute noch ohne Schelle. Nach Aesop.
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197
Macht zu betrachten ist. Im westfälischen Frieden erwarb er
Hinterpommern und andere Gebiete, wodurch er den Umfang des
Staates um ein Drittel vergrößerte. Dann kämpfte er ruhm-
voll gegen die Polen, verteidigte als deutscher Reichssürst den
vaterländischen Boden ^gegen die Angriffe der Franzosen und
schlug die gefürchteten Schweden, welche in sein Brandenburg
eingefallen waren, am 18. Juni 1675 bei Fehrbellin aufs
Haupt. _
In dieser denkwürdigen Schlacht, wo der Kurfürst mit
6000 Mann einem doppelt so zahlreichen Feindesheere gegen-
überstand, war sein Leben in höchster Gefahr. Die Schweden
kannten ihn an dem Schimmel, den er ritt, und ihre Kugeln
pfiffen dicht um ihn her. Da sprach sein Stallmeister Fr oben:
„Herr Kurfürst, ich sehe, Euer Schimmel ist scheu geworden,
gebt ihn mir und besteigt meinen Braunen." Kaum waren die
Pferde gewechselt, da sank der treue Diener, von einer Kugel
getroffen, tot herab. Der Kurfürst selber kämpfte mit Helden-
kühnheit. Als eine Schwadron ihren Hauptmann verloren hatte,
stellte er sich an ihre Spitze und rief: „Mut, Kinder! Ich,
euer Fürst, bin jetzt euer Hauptmann, und will siegen oder
ritterlich mit euch sterben." Und er gewann den glorreichsten
Sieg. Die Schweden wurden gänzlich geworfen und flohen eilig
zum Lande hinaus.
Ein Held im Kriege war Friedrich Wilhelm seinen Unter-
thanen zugleich der beste Landeßvater. Auf alle Weise suchte er
seinem durch den dreißigjährigen Krieg erschöpften Lande empor-
zuhelfen. Er unterstützte den Ackerbau, legte Straßen und
Kanäle an, förderte den Handel und führte die Post ein. Die
Macht und das Ansehen seines Landes vermehrte er vorzüglich
durch das tüchtige stehende Heer, welches er gründete. So
hinterließ er bei seinem Tode ein blühendes Land, dessen Glück
und Ruhm sein Werk war. Er starb, 68 Jahre alt. nach
48jähriger Regierung. Seine letzten Worte waren: „Ich weiß,
daß mein Erlöser lebt." ^ndrä
250. Der General Derfflinger.
Derfflinger wurde von armen Eltern in Österreich geboren
und zum Schneiderhandwerk bestimmt. Auf seiner Wanderschaft
a^ls Schneidergeselle wollte er einst bei Tangermünde über die
Elbe fahren. Die Schiffer aber wollten ihn nicht übersetzen, weil
er kein Fährgeld bezahlen konnte. Als er nun mißmutig am
Ufer stand, sah er, daß eine große Anzahl Leute unentgeltlich
übergefahren wurde. Er hörte auf fein Befragen, daß dieses
Kriegsleute seien, welche überall frei durchgingen. Da warf er
fein Handwerksbündel in den Strom und beschloß, auch ein
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Derfflinger Derfflinger
stellen und den Durchzug durch sein Land zu gestatten.
Im Sommer des Jahres 1812 überschritt Napoleon mit vier-
hunderttausend auserlesenen Kriegern zufuss und sechzig-
tausend zuross, nebst 1200 Stück Geschützen die russische
Grenze. Er hatte die besten Scharen aus allen Ländern
Europas gesammelt. Die Russen zeigten sich in mehreren
Schlachten zwar tapfer, aber sie mussten sich zurückziehen.
In der mörderischen Schlacht an der Moskwa erlitten sie
eine ungeheure Niederlage: 100,000 Tote und Verwundete
bedeckten das Schlachtfeld. Am 14. September zog der
Sieger in Moskau ein, das die Einwohner freiwillig verlassen
hatten. Seine Soldaten sollten hier Winterquartier nehmen
und sich von den Strapazen erholen. Aber des Nachts
brach an verschiedenen Stellen Feuer aus, das vier Tage
lang wütete und die ganze Stadt in Asche legte. Kaum
entrann Napoleon in der furchtbaren Verwirrung dem dro-
henden Feuertode. Er beschloss den Rückzug; aber auf
dem weiten Wege fanden die Soldaten nur Brandstätten
und verlassene Dörfer und Städte. Dazu trat ein unge-
wöhnlich zeitiger und strenger Winter ein. Tausende von
Soldaten starben vor Hunger und Kälte oder fielen unter
den Lanzen der nachfolgenden Kosaken oder unter den
Keulen der ergrimmten Bauern. Die Kanonen und Wagen
liess man stehen; die Gewehre, Tornister und Säbel warf
man weg; die Pferde schlachtete man, um mit ihrem
Fleische den nagenden Hunger zu stillen. Bei dem Über-
gänge über die Beresina brach im Gedränge die Brücke
zusammen. Fussvolk, Reiterei und Tross, alles wollte auf
einmal hinüber. Tausende fanden ihr Grab in den Fluten,
oder wurden von den Hufen der Pferde zertreten, oder von
den Rädern der Kanonen zerquetscht, oder von den Kar-
tätchen der nachsetzenden Russen niedergeschmettert. Tau-
sende wurden gefangen genommen. Da verliess Napoleon das
Heer und eilte in einem Schlitten zurük. Die Hand des
Herrn hatte ihn getroffen; denn er hatte gesagt: „Bis hier-
her und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen
Wellen!“ Von der „grossen Armee“, wie Napoleon sie nannte,
sahen nur 30,000 das deutsche Land wieder — zerlumpt,
halbnackt und mit erfrorenen Gliedmassen. Naeh Franz Schmidt.
265. Preußens Erhebung.
Die Kunde von dem Untergange, der Napoleons große
-Armee in Rußland ereilt hatte, bewegte ganz Europa. Gottes
gewaltiger Arm war der Welt offenbar geworden. Feßt schien
für die unterdrückten Völker die Stunde gekommen, die Fremd-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Franz_Schmidt Franz Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Europas Moskwa Moskau Napoleons Europa
und Russen entgegen geführt. In Sachsen, bet Großgörschen
und bei Bautzen, geschahen die ersten Schlachten. Mit Helden-
kühnheit fochten hier vor allen die jungen preußischen Krieger;
doch die Franzosen behaupteten zuletzt das Schlachtfeld und die
Verbündeten zogen sich in guter Ordnung vor der feindlichen
Übermacht zurück. Bald aber folgte diesem Zurückweichen ein
mutiges Vorwärtsdringen. Den Russen und Preußen schlossen
sich die Österreicher an, und drei Heere standen nun dem fran-
zösischen Kaiser entgegen. Den Oberbefehl über die gesamte
verbündete Streitmacht führte der österreichische Feldmarschall
Fürst Schwarzenberg; der oberste Feldherr der Preußen war
der General Blücher.
Dieser edle Preußenheld, ein Greis an Jahren, ein Jüng-
ling an Feuer und Kampfeslust, hat den Franzosen die
grimmigsten Schläge ansgeteilt. Zuerst besiegte er sie in der
Schlacht an der Katzbach in Schlesien. Verwegenen Mutes
zog dort ein französisches Heer über das Flüßchen heran; da ruft
Blücher seinen Kriegern zu: „Nun hab' ich genug Franzosen her-
über, jetzt, Kinder, vorwärts!" Dies „Vorwärts" dringt allen
ins tiefste Herz. „Hurrah!" jauchzen sie und stürzen sich auf
den Feind. Der Regen rauscht in Strömen herab, an ein
Feuern ist nicht zu denken, und mit Bajonett und Kolben bricht
das Fußvolk, mit geschwungenem Säbel die Reiterei in die
Feinde ein, der alte Blücher, das Schwert in der Faust, allen
voran. Mann an Mann wird gefochten, mit Mut und Wut,
bis die Feinde das Feld räumen. Eine große Menge der
Flüchtigen ertrinkt in den geschwollenen Fluten der Katzbach,
viele Tausende werden gefangen. Von diesem Tage nannten die
Soldaten ihren Blücher den „Marschall Vorwärts", denn
der König erhob ihn bald darauf zum Feldmarschall. Um
dieselbe Zeit erkämpften die Verbündeten noch manchen anderen
herrlichen Sieg. So schlugen sie Napoleons Feldherren in den
Schlachten bei Großbeeren in der Nähe von Berlin, bei
Kulm in Böhmen und bei Dennewitz unweit Wittenberg.
Dann drangen ihre Heere gegen Leipzig heran, wo Napoleon
seine ganze Streitmacht zusammengezogen hatte. Da begann am
16. Oktober der viertägige ungeheure Kampf, an welchem, mit
Ausnahme der Türken, alle Völker Europas teilnahmen — die
Völkerschlacht bei Leipzig. Über 250,000 Mann Ver-
bündete standen gegen das 150,000 Mann starke Heer
Napoleons. Über 1000 Kanonen donnerten gegen einander,
so daß die Erde im weiten Umkreise erbebte. Mit unerhörter
Anstrengung wurde am ersten Tage gerungen; vorzüglich war es
wieder der alte Blücher, der mit seinen Tapferen löwenkühn die
Feinde zurückwarf, bis der Abend hereinbrach und das weitere
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Großgörschen Bautzen Schlesien Napoleons Berlin Kulm Wittenberg Europas Leipzig Napoleons
wie greifender Wein; drum kann er Verwalter des Schlachtfeldes
sein. Juchheirassasah! :c.
3. Der Mann ist er gewesen, als alles versank, der mutig
auf gen Himmel den Degen noch schwang; da schwur er beim
Eisen gar zornig und hart, den Wälschen zu weisen die echt-
deutsche Art. Juchheirassasah! :c.
4. Den Schwur hat er gehalten. Als Kriegsruf erklang,
hei! wie der weiße Jüngling in'n Sattel sich schwang! Da ist
er's gewesen, der Kehrauö gemacht, mit eisernem Besen das Land
rein gemacht. Juchheirassasah! re.
5. Bei Lützen auf der Aue er hielt solchen Strauß, daß
vielen tausend Welschen der Atem ging aus; viel Tausende liefen
dort hast'gen Lauf; zehntausend entschliefen, die nie wachen auf.
Juchheirassasah! k.
6. An: Wasser derhatzbach er's auch hat bewährt; da hat
er die Franzosen das (schwimmen gelehrt. Fahrt wohl, ihr
Franzosen, zur Ostsee hinab! und nehmt, Ohnehosen, den Wal-
fisch zum Grab. Juchheirassasah! rc.
7. Bei Wartburg an der Elbe, wie fuhr er hindurch! Da
schirmte die Franzosen nicht Schanze, nicht Burg! da mußten sie
springen wie Hasen übers Feld, und hell ließ erklingen sein
Hussah der Held. Juchheirassasah! ec.
8. Bei Leipzig auf dem Plane, o herrliche Schlacht; da
brach er den Franzosen das Glück und die Macht; da lagen sie
sicher nach blutigem Fall; da ward der Herr Blücher ein Feld-
marschall. Juchheirassasah! ec.
9. Drum blaset, ihr Trompeten! Husaren, heraus! Du reite,
Herr Feldmarschall, wie Winde im Saus! Dem Siege entgegen
zum Rhein, übern Rhein, du tapferer Degen, in Frankreich
hinein! Juchheirassasah! rc. Arndt.
269. Die Schlachten bei Ligny und Waterloo.
Nach dem Sturze Napoleons traten die Fürsten Europas in
Wien zu einer Versammlung (Kongreß) zusammen, um über die
Neugestaltung der europäischen Staaten zu beraten. Da plötz-
lich verließ Napoleon mit 1100 Mann seiner Leibwache die Insel
Elba und landete in Frankreich. Mit Jubel wurde er überall
aufgenommen und zog schon am 20. Tage feierlich in Paris ein.
Auf die Nachricht hiervon sprachen die versammelten Fürsten so-
gleich die Acht über den Friedensstörer aus, und ihre Heere
marschierten aufs neue Frankreich zu.
Auch Napoleon hatte unterdessen mit erstaunlicher Schnellig-
keit eine große Armee aufgeboten. Damit brach er eilig gegen
die Niederlande auf. Dort stand Blücher mit einem preußischen
und Wellington mit einem englischen Heere. Napoleon warf sich
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Arndt Napoleons Napoleon Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rhein Frankreich Napoleons Europas Wien Elba Frankreich Paris Frankreich Niederlande Wellington
Der Marschall Bazaine beschloß, noch eine verzweifelte An-
strengung zu machen, um den Rückzug nach Chalons zu erzwingen.
Er nahm eine neue günstige Stellung bei Gravelotte und
benutzte den folgenden Tag, den 17. August, um sich in derselben
zu befestigen. Hier entbrannte nun am 18. August eine der
blutigsten Schlachten des ganzen Krieges. Der König selbst
übernahm den Oberbefehl über die vereinigte erste und zweite
Armee, griff den Feind in seiner festungsähnlichen Stellung an
und schlug ihn trotz der heldenmütigsten Gegenwehr vollständig
aufs Haupt. Er wurde in die Festung zurückgeworfen und von
aller Verbindung mit Paris gänzlich abgeschnitten. Im ganzen
verlor die französische Armee vom 14. bis 18. August 60,000
Mann; aber auch der Verlust der deutschen Heere war ungemein
groß. Peter Hvpfsteiu.
V. bis Trompete Von Oravslotts.
(18. August 1870.)
Sie haben Tod und Verderben gespieen:
wir haben es nicht gelitten.
Zwei Kolonnen Fussvolk, zwei Batterieen,
wir haben sie niedergeritten.
Die Säbel geschwungen, die Zäume verhängt,
tief die Lanzen und hoch die Fahnen,
so haben wir sie zusammengesprengt, —
Kürassiere wir und Ulanen. —
Doch ein Blutritt war es, ein Todesritt;
wohl wichen sie unsern Hieben,
doch von zwei Regimentern, was ritt und was stritt,
unser zweiter Mann ist geblieben.
Die Brust durchschossen, die Stirne zerklafft,
so lagen sie bleich auf dem Rasen,
in der Kraft, in der Jugend dahingerafft. —
Nun, Trompeter, zum Sammeln geblasen!
Und er nahm die Trompet’ und er hauchte hinein,
da — die mutig mit schmetterndem Grimme
uns geführt in den herrlichen Kampf hinein —
der Trompete versagte die Stimme!
Nur ein klanglos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz
entquoll dem metallenen Munde;
eine Kugel hatte durchlöchert ihr Erz, —
um die Toten klagte die Wunde!
Um die Tapfern, die Treuen, die Wacht am Rhein,
um die Brüder, die heut’ gefallen, —
um sie alle, es ging uns durch Mark und Bein,
erhub sie gebrochenes Lallen.
Lesebuch für katholische Volksschulen.
15
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: August August August Peter_Hvpfsteiu August
105
ganz zudeckte, und ein entsetzlicher Donner schlug ein.
Als es wieder sich aufgehellt, da waren die reichen Korn-
äcker, grünen Wiesen und Wälder und die Wohnung der
Frau Hütt verschwunden, und überall war nur eine Wüste
mit zerstreuten Steinen, wo kein Grashalm mehr wachsen
konnte; in der Mitte aber stand Frau Hütt, die Riesen-
königin, versteinert und wird so stehen bis zum jüngsten
Tage.
In vielen Gegenden Tyrols, besonders in der Nähe von
Innsbruck, wird bösen und mutwilligen Kindern die Sage
zur Warnung erzählt, wenn sie sich mit Brot werfen oder
sonst Übermut damit treiben. „Spart eure Brosamen,“
heisst es, „für die Armen, damit es euch nicht ergehe wie
der Frau Hütt. Brüder Grimm.
188. Der Wolf und der Mensch.
Der Fuchs erzählte einmal dem Wolfe von der Stärke des
Menschen. Kein Tier, sagte er, könne ihm widerstehen, und
sie müßten List gebrauchen, um sich vor ihm zu retten. Da ant-
wortete der Wolf: ,,Wenn ich nur einmal einen zu sehen bekäme,
ich wollte doch wohl auf ihn losgehen." „Dazu kann ich dir
verhelfen," sprach der Fuchs, ,,komm nur morgen früh zu mir,
so will ich dir einen zeigen."
Der Wolf stellte sich frühzeitig ein, und der Fuchs ging mit
ihm an den Weg, wo der Jäger alle Tage herkam. Zuerst kam
ein alter, abgedankter Soldat. ,,Jft das ein Mensch?" fragte der
Wolf. „Nein," antwortete der Fnchs, „das ist einer gewesen."
Darnach kam ein kleiner Knabe, der zur Schule wollte. „Ist das
ein Mensch?" „Nein, das will erst einer werden." Endlich kam
der Jäger, die Doppelflinte auf dem Rücken und den Hirschfänger
an der Seite. Da sprach der Fuchs zum Wolfe: „Siehst du,
dort kommt ein Mensch, auf den mußt du losgehen; ich aber
will mich fort in meine Höhle machen."
Der Wolf ging nun auf den Menschen los. Der Jäger,
als er ihn erblickte, sprach: „Es ist schade, daß ich keine Kugel
geladen habe," legte an und schoß dem Wolf das Schrot ins
Gesicht. Der Wolf verzog das Gesicht gewaltig; doch ließ er sich
nicht schrecken und ging vorwärts. Da gab ihm der Jäger die
Weite Ladung. Der Wolf verbiß den Schmerz und rückte dem
Jäger doch zuleibe. Da zog dieser seinen Hirschfänger und gab
ihm links und rechts tüchtige Hiebe, daß er über und über blutend
und heulend zu dem Fuchse zurücklief.
„Nun, Bruder Wolf," sprach der Fuchs, wie bist du mit
dem Menschen fertig geworden?" „Ach," antwortete der Wolf,
„so habe ich mir die Stärke des Menschen nicht vorgestellt. Erft
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