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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 115

1888 - Habelschwerdt : Franke
115 Boetius zum Opfer fielen. Theodorich ward hierüber schwermütig und starb 526. 3. Das Reich nach Theodorichs Tode, 526—535. Nach dem Tode Theodorichs führte seine Tochter für ihren Sohn erster Ehe die Regierung, und als dieser in jungen Jahren starb, bot sie ihrem Vetter Theodat Regierung und Hand an. Dieser aber ließ seine Gemahlin erdrosseln. Da warf sich der oströmische Kaiser Justinian zum Rächer dieses Mordes auf. 4. Krieg zwischen Ostgoten und Oströmern, 535 — 554. Justinian sandte seinen tüchtigen Feldherrn Belisar nach Italien; die Ostgoten aber erhoben den tapfern Vitiges auf den Thron. a) Auf dem 1. Feldzuge behauptete sich Belisar in Rom, das Vitiges vergeblich belagerte. Dann rückte er vor Ravenna, wo Vitiges gefangen genommen wurde. b) Hierauf wählten die Goten den Toülas zum Könige, der den Belisar zweimal schlug, worauf letzteren der Kaiser abrief. c) Im 3. Feldzuge fällt Totilas, und auch sein Nachfolger Tejas findet in der Schlacht am Vesuv beim Wechseln des Schildes den Tod. Die Ostgoten zerstreuen sich nun unter den übrigen deutschen Stämmen. Italien wird eine oströmische Provinz, die ein in Ravenna residierender Exarch verwaltet. Vii. Die Langobarden. 1. Name und Wohnsitze. Die Longobardeu oder Langobarden haben ihren Namen entweder von der „langen Börde/' ihrem Wohnsitze an der Elbe, oder von den langen Spießen (Barden). Von der Elbe zogen sie in das nach Abzug der Ostgoten frei gewordene Pannonien und führten von hier ans einen Krieg mit den Gepiden. 2. Zug nach Italien. Im Jahre 568 führte sie ihr König Alboin nach Italien, das sie als Hilfstruppen des Narses kennen gelernt hatten. Sie eroberten die Poebene und die Westseite des Apennin bis in die Nähe von Rom. Pavia wurde Königssitz. Die südlichen Landschaften (Rom, Neapel, ©teilten) und der Küstenstrich von Ankona bis Ravenna blieben griechisch. 3. Das Reich der Langobarden. Es bestand in Italien 200 Jahre und war ein Wahlkönigtum. In ihm tritt das Lehnswesen 8*

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 127

1888 - Habelschwerdt : Franke
127 vielleicht Nachkommen der Hunnen, hatten, von Thassilo gerufen, die östliche Grenze beunruhigt. Karl drang selbst bis zur Raab vor, sein Sohn Pipin erstürmte die starken Verschanzungen der Avareu an der Theiß und erbeutete große Schätze. Zwischen Enns und Raab ward die Ostmark eingerichtet. 6. Die Kriege gegen die Slaven. Die Slaven, zum indogermanischen Volksstamme gehörig, waren in die in der Völkerwanderung verlassenen ostgermanischen Länder nachgerückt und grenzten an der Saale mit den Deutschen. Als sie Einfälle in das Gebiet der Thüringer und Sachsen gemacht hatten, ging Karl zweimal über die Elbe und legte ihnen einen Tribut auf. Mit der Einrichtung der sorbischen Mark und den Versuchen deutscher Kultur wies Karl auf die Aufgaben hin, die im Osten dem deutschen Geiste gestellt waren. 7. Die Kriege gegen die Dänen. Die Dänen und Normannen wohnten in Schweden, Norwegen und Dänemark und begannen seit dem 9. Jahrhundert ihre Verheerungszüge an den Küsten Europas. Karl setzte gegen sie die Eider als Grenze fest (810). So hatte Karl fast alle germanischen Stämme in einem Reiche vereinigt, dessen Grenzen sich von der Eider bis zu den Abruzzen, vom Ebro bis zur Raab und Saale erstreckten. B. Die Krweröung der Kaiserkrone, 800. Papst Leo Iii. war von einer Gegenpartei in Rom vertrieben worden und hatte sich zu Karl geflüchtet, der in Paderborn Reichstag hielt. Dieser ließ ihn nach Rom zurückführen und begab sich 800 selbst dahin. Am Weihnachtsseste setzte ihm der Papst unter dem Jubel des Volkes die Kaiserkrone auf. Das Andenken an die Größe des alten römischen Reiches lebte noch in der Anschauung der Menschen fort und wurde um so lebendiger, je mehr Karls gewaltiges Reich dem der alten Imperatoren gleich kam. Es lag daher nahe, daß ihm zu der Macht auch die Würde des Kaisers übertragen wurde. Da Karl aber auch in nahe Beziehungen zur Kirche getreten war, so erhielt diese Würde einen christlich-universellen Charakter. Mit der Kaiserkrönung übernahm daher Karl a) eine der Idee nach übertragene Weltherrschaft, b) die Schutzherrschaft der Kirche. Die Rechte des oströmischen Kaisers, der dem Namen nach noch in Rom regierte, wurden jetzt völlig ausgeschlossen. C. Veränderungen in der Hleichsverfassrmg. Karls Streben ging dahin, die Verwaltung zu zentralisieren,

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 135

1888 - Habelschwerdt : Franke
135 4. die Verbindung der beiden Länder belebte den Handel. Ungünstige: 1. Das Streben nach der Kaiserkrone hat die Aufmerksamkeit der Kaiser allzusehr von Deutschland abgelenkt; 2. die Kämpfe zwischen Kaiser und Papst haben Parteiungen in unserm Vaterlande zur Folge gehabt; 3. die Kräfte Deutschlands wurden nutzlos vergeudet. Indes lebte in Otto, wie in seinen nächsten Nachfolgern, das Ideal Karls d. Gr. fort: die römisch-germanische Welt, wie sie in einer Kirche verbunden ist, so auch durch einen staatlichen Verband zusammenzuschließen und in dauerndem Frieden zu erhalten. Nach der Abreise Ottos trat der Papst mit Berengars Sohne in verräterische Verbindung. Daher kehrte Otto nach Rom zurück und ließ den Papst in einer Synode absetzen; Leo Viii. wurde zum Nachfolger gewählt. Hierauf zwang er Berengar zu Ergebung und mußte dann noch einmal zum Schutze Leos gegen Rom ziehen, f) Dritter Zug nach Italien, 966—972. Derselbe war durch einen gegen den Papst erregten Aufruhr in Rom veranlaßt, der leicht unterdrückt wurde. Um auch in Unteritalien seinen Einfluß zu erweitern, brachte er eine Vermählung seines Sohnes Otto mit der griechischen Kaisertochter Theophano zu stände. Otto I. starb 973 und liegt in Magdeburg begraben. Iii. Htlo Ii., 973—983. Er war eine hochstrebende Natur; aber die Verbindung mit der griechischen Prinzessin entfremdete ihn dem deutschen Volke. 1. Verschwörung Heinrichs des Zänkers. Heinrich, Herzog von Bayern, hatte eine Verschwöruug angestiftet, weil die Ostmark an Leopold von Babenberg (976) übertragen worden war. Es wurde ihm sein Herzogtum genommen und Kärnthen als selbständiges Herzogtum davon abgezweigt. 2. Krieg gegen Frankreich. Der König von Frankreich, welcher Lothringen von Deutschland losreißen wollte, wurde besiegt. 3. Zug nach Italien. Derselbe hatte den Zweck, Unteritalien zu gewinnen. Aber nach wenigen Erfolgen wurde Otto von den Griechen und Arabern besiegt und starb bald darauf. Iv. Htto Hl., 983—1002. Da er beim Tode des Vaters erst 3 Jahre alt war, führte seine Großmutter Adelheid und seine Mutter Theophano die Regierung. Heinrich der Zänker, welcher nach

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 176

1888 - Habelschwerdt : Franke
176 1305 seinen Sitz nach Avignon verlegte („babylonische Gefangenschaft" 1305—77) und die Päpste ihren Einfluß auf die politischen Berhält-nisse in Deutschland verloren. 2. Er strebte nach Vergrößerung seiner Hausmacht. Doch vergebens suchte er Holland und Thüringen zu gewinnen. Böhmen kam vorübergehend in seine Gewalt. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann Parricida 1308 ermordet. Historisches über die Kämpfe in der Schweiz. In den sogenannten Waldstätten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten. Seit dem 12. Jahrhunderte hatten jedoch die Grafen von Habsburg Vogteirechte in diesen Landgemeinden erworben. Aber der Freiheitssinn der Bevölkerung stellte sich ihnen entgegen, und Friedrich Ii. stellte die Reichsunmittelbarkeit wieder her. Zwar wußte Rudols von Habsburg die alten Vogteirechte wiederzugewinnen, aber nach seinem Tode traten die Waldstätte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, deren Freiheiten Adolf von Nassau und Albrecht anerkannten. (Sagen von dem Drucke der österreichischen Vögte, vom Schwure auf dem Rütli, von Tell.) Iv. Heinrich Vii. von Luxemburg, 1308—1313. Er war ein Lehnsträger der französischen Krone und wurde vou der geistlichen Partei gewählt. 1. Gründung einer Hausmacht. In Böhmen hatte sich eine mit der Regierung des Königs (Heinrich von Kärnthen) unzufriedene Adelspartei gebildet, welche Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte damit seinen eigenen Sohn Johann, den er mit einer böhmischen Prinzessin vermählte. 2. Sein Zug nach Italien. Bon den romantischen Jdecen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal für die mit der deutschen Krone sich verbindende Anschauung von der Herrschaft der Welt. Daher unternahm er einen Zng nach Italien, um dort das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Bon den italienischen Patrioten, besonders von dem Dichter Dante Alighieri, begrüßt, erwarb er iu Mailand die lombardische Krone und stellte auch die Kaiserwürde nach 62jähriger Unterbrechung wieder her, 1312. Aber er konnte die Guelfeu, mit welchem Namen jetzt die republikanische Partei bezeichnet wurde, nicht unterwerfen, und als er sich zu einem Feldzuge gegen Neapel rüstete, starb er. V. Ariedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 178

1888 - Habelschwerdt : Franke
178 Zweiter Abschnitt. Kaiser aus dem Dause Kommen- Kuseemvueg, 1347-1438. I. Kart Iv., 1347—1378. Er war ein wissenschaftlich gebildeter und praktischer Fürst, der mehr auf dem Wege der Diplomatie, als durch Waffen erreicht hat. Seinem Erblande Böhmen war er ein Vater, dem Reiche ein „Erzstiesvater." 1. Zug nach Italien. Auf einem Zuge nach Italien erwarb er die lombardische und die Kaiserkrone; doch erfüllte er nicht die Erwartungen der Patrioten, die Parteien zu versöhnen und Recht und Ordnung herzustellen. Daher kehrte er verspottet zurück. 2. Thätigkeit für das Reich. Diese beschränkte sich auf den Erlaß des Reichsgesetzes der „Goldenen Bulle," 1356. Dieselbe enthält: a) Bestimmungen über die Wahl und Krönung des römischen Königs und über die Rechte der Kurfürsten. Letztere erhalten in ihren Ländern die höchste Gerichtsbarkeit, von der eine Appellation an den Kaiser nicht zulässig ist; ihre Länder werden für unteilbar erklärt, und es stehen ihnen die vollen Hoheitsrechte und Regalien zu; b) Bestimmungen über den Landfrieden. Bedeutung der Goldenen Bulle. Dieselbe stellte die kurfürstliche Oligarchie als gesetzlich fest. Die selbständige Stellung der Kurfürsten mußte schließlich eine Zerstückelung des Reiches zur Folge haben. Karl Iv. glaubte allerdings, durch die Goldene Bulle gewonnen zu haben, da er zwei Kurfürstentümer besaß und seinen Nachfolgern die Krone gesichert hatte. 3. Sorge für die Hausmacht. Zu seinen Erbländern, Böhmen und der Oberlausitz, erwarb Karl die Oberpfalz, Schlesien, die Niederlausitz und im Vertrage zu Fürstenwalde 1373 Brandenburg. Seine landesväterliche Sorge erstreckte sich vorzüglich auf Böhmen. a) Er gründete in Prag die erste deutsche Universität, 1348; b) er ließ Böhmen durch deutsche Ansiedler germanisieren und kul- tivieren; c) die Stadt Prag, seine Residenz, wurde verschönert; d) die Badeorte Karlsbad und Teplitz verdanken ihm ihre Entstehung ; e) er hob den Berg- und Weinbau, Handel und Verkehr. Vor seinem Tode gab Karl Iv. seinem bereits zum Kaiser ge-

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 187

1888 - Habelschwerdt : Franke
187 Im Jahre 1494 wurden die Mediceer vom Volke, das von Savona-rola, der schonungslos gegen die Mißbrauche in der Kirche zu Felde zog, aufgeregt war, vertrieben, kehrten aber nach dem Tode Savona-rolas (1498 verbrannt) zurück, d) Mailand. Es war einst die Führerin der republikanischen Freiheit. Nach dem Frieden mit Barbarossa entbrannte im Innern der Kampf zwischen den Ghibellinen und Guelfen. Unter Rudolf von Habsburg bemächtigte sich die Familie Diskonti Mailands, wurde von Hein-rid) Vii. damit belehnt und erkaufte von Wenzel den Herzogstitel. (S. S. 181.) Als der letzte Diskonti ohne Erben starb, wählte das Volk den Söldnersührer Franz Sforza zum Herzog. 6) Neapel und Sizilien. Im Jahre, 1130 hatte der Normanne Roger Ii. Neapel (Unteritalien) und Sizilien vereinigt („Königreid) beider Sizilien"). I. Neapel und Sizilien unter normannischer Herrsd)aft von 1130—1194. Die Erbin Konstanze vermählte sich mit Heinrid) Vi., dem Sohne Barbarossas. Ii. Herrschaft der Hohenstaufen, 1194—1266. Der Papst beruft Karl von Anjou; Konradin, der letzte Hohenstaufe, wird 1268 zu Neapel hingerichtet. Iii. Herrschaft des Hauses Anjou, 1266—1282. In der „Mischen Vesper" werden die Franzosen aus Sizilien vertrieben, 1282. Iv. Sizilien. Bis 1302 kämpfen vergeblich die Anjous um Sizilien. Peter von Aragonien erhält die Königswürde. Sein Nachfolger Martin wird auch König von Aragonien (vereinigt Neapel. Die Anjous regieren hier von 1266 bis 1442. Von 1307 As" 1382 haben sie auch Ungarn im Besitze. Die kinderlose Johanna Ii. adoptierte Alfons V. also Sizilien und Aragonien). , von Sizilien und Aragonien, wodurch die drei Länder vereinigt werden. Alfons V. wird von Johanna It. von Neapel adoptiert und vereinigt Neapel mit Sizilien und Aragonien. /H.:. Alfons trennt zwar selbst noch einmal beide Länder, indes Ferdinand der Kathousd)e von Aragonien (Spanien) vereinigt sie wieder 1504. V. Das Königreich beider Sizilien mit Spanien vereinigt, 1504—1713. ' . //</• f) Der Kirchenstaat. Der Kern desselben war 1. die Pipinsche Schenkung (Exard)at und Pentapolis), 2. Teile von Tuscien und die Stadt Benevent, 3. die Güter der Markgräfin Mathilde von Tuscien. Während. des „babylonisd)en Exils" (1305 — 77) zerfiel der Kirchenstaat in selbständige Gebiete. In Rom begeisterte der

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 137

1888 - Habelschwerdt : Franke
137 3. Von entscheidender Bedeutung für Deutschland war das Streben der sächsischen Könige nach der Kaiserwürde. Als Kaiser suchten sie die päpstliche Macht unter die kaiserliche zu beugen. 4. Dieses Streben legte auch den Gedanken nahe, Italien mit Deutschland zu verbinden. Kultur. Die Zeit der sächsischen Könige bedeutet auch eine Kulturerhebung Deutschlands. Vorzüglich tritt der Norden in das Kulturleben ein. 1. Wissenschaft und Kunst gewannen in Deutschland bleibende Stätten. (Widukind: „Sächsische Geschichte," Roswitha: „Geschichte Ottos d. Gr." in Hexametern, Bernward von Hildesheim, der erste Erzgießer.) 2. Handel und Industrie werden belebt. (Entwickelung der Städte, Kolonisation im Norden und Osten.) Dritter Abschnitt. Die frmtkifdjs« oder Talifdjßn Kaiser, 1024—1125* I. Konrad Ii., 1024—1039. Seine Wahl schien, da er persönlich tüchtig war und eine geringe Hausmacht besaß, den Interessen des Reiches und der Fürsten in gleicher Weise zu entsprechen. 1. Erwerbung Burgunds, 1032. Der kinderlose König Ru- dolf Iii. non Burgund hatte Heinrich Ii. zum Erben seiner Länder eingesetzt, und Konrad Ii. nahm als Nachfolger Heinrichs dieses Erbrecht für das Reich in Anspruch. Er fand indes Widerspruch an seinem Stiefsohne, dem Herzoge Erust von Schwaben, der sich empörte und mit seinem Freunde Werner von Kibnrg ein trauriges Ende nahm. Burgund kam nach dem Tode Rudolfs 1032 zu Deutschland. 2. Die Züge nach Italien. Auf dem ersten Zuge erwarb Konrad die lombardische und die Kaiserkrone; den zweiten unternahm er zum Schutze der kleineren Vasallen gegen den Erzbischof von Mailand. 3. Auswärtige Bestrebungen. Die Freundschaft Kannts von Dänemark sicherte er sich durch Abtretung der Mark Schleswig, die seit der Einführung des Christentums daselbst für das Reich bedeutungslos war; Polen machte er von Deutschland abhängig; in Italien verwandelte er die von den Normannen gegründete Grafschaft Aversa in ein deutsches Reichstehen. 4. Innere Politik. Konrad suchte die königliche Macht zu kräftigen und sie auf die niederen Gewalten zu stützen. Dahin zielte namentlich das Lehnsgesetz, das er 1037 in Italien gab, wonach die

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 116

1888 - Habelschwerdt : Franke
116 besonders entwickelt auf; die Herzöge nahmen oft eine sehr selbständige Stellung ein. Alle Einrichtungen der Longobarden in der Verwaltung und Rechtspflege waren durchaus deutsch und wurden oft mit Gewalt durchgesetzt. Aber erst als das manische Volk das katholische Bekenntnis annahm, fand eine Verschmelzung mit den Römern statt. Für Italien war die Einwanderung der Longobarden ein Segen, indem sie als fleißige Ackerbauer Bewegung und Regsamkeit in die Bevölkerung gebracht haben. (Spätere Blüte der oberitalischen Städte!) Die letzten Könige waren Aistnls und Desiderius. Letzterer mußte das Land 768 an Karl d. Gr. überlassen. Ursachen des Untergangs der in der Völkerwanderung entstandenen Weiche. 1. Der Dualismus der Nationalitäten. Römer und Germanen fanden sich in Recht, Gesetz, Sitten und Sprache gegenüber. Die Römer fühlten den Druck der Sieger, letztere die geistige Überlegenheit der Römer. 2. Die Verschiedenheit in der Religion, indem die Römer katholische, die Germanen arianische Christen waren. 3. Das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit war den Germanen auf den Wanderungen verloren gegangen, so daß es dem byzantinischen Hofe leicht wurde, Zwiespalt zu stiften. Rur die Franken haben diese Schwierigkeiten dauernd überwunden. Viii. Die Franken. 1. Wohnsitze. Die Franken, ein Völkerbund, der die Stämme am Rhein vereinigte, teilten sich in ripnarische (am Rheinufer) und salische Franken (am Meere). In der Völkerwanderung gaben sie ihre Heimat nicht auf, blieben darum vor den Nachteilen der Wanderungen bewahrt und gründeten ein festes Reich, wodurch der Schwerpunkt der Geschichte vom Süden nach dem Norden verlegt wurde. 2. Chlodwig, 481—511. Unter den Königsgeschlechtern der sa-lischen Franken ragt die Dynastie der Merowinger hervor, aus der Chlodwig, der Gründer des vereinigten Frankenreiches, stammt. Seine Regierung ist wichtig, A. weil er durch Eroberungen sein Reich mächtig erweiterte: a) er machte dem Reste römischer Herrschaft zwischen Somme und Loire ein Ende, indem er den römischen Statthalter Syagrius bei Soissons besiegte, 486;

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 118

1888 - Habelschwerdt : Franke
118 4. Vereinigung des Frankenreiches. Noch zweimal wurde das Frankenreich in einer Hand vereinigt, und zwar I. unter Chlotar I., 558—561. Derselbe war der jüngste Sohn Chlodwigs und überlebte alle seine Brüder. Nach seinem Tode brachen neue Erbstreitigkeiten aus, die zur Teilung des Landes in Austrasien (Ostreich), Neustrien (Westreich) und Burgund führten. Die Zeit dieser Kämpfe ist ausgefüllt von greuel-vollen Gewaltthaten, in deren Mitte die herrschsüchtigen Königinnen Brunhilde und Fredegnnde stehen; ü. unter Chlotar Ii., dem Enkel des vorigen, 613—628. Es kamen nun zwar ruhigere Zeiten, aber es begann auch der Verfall des Reiches, dessen vorzüglichste Ursachen die schwankende Thronfolge, der sittliche Versall des Königshauses und das Aufleben der nationalen Unterschiede in der Bevölkerung waren. Es trat darum bald eine doppelte Veränderung in den Zuständen des Reiches ein. a) In Austrasien trat das deutsche Element mehr hervor, während Neustrien in Sprache und Sitte von römischer Kultur beeinflußt war. b) Bei der Schwäche und Unthätigfeit der Könige gelangten die königlichen Hausmeier oder Majores domus zu hohem Ansehen. Dieselben waren anfangs Verwalter der königlichen Domänen, hatten, da die Besetzung der höheren Ämter in ihrer Hand lag, Einfluß auf den Adel und wurden schließlich Feldherrn und Herrscher. 5. Die Hausmeier. Die bedeutendsten waren: a) Pipin von Her ist ul, Hausmeier von Austrasien. Durch die Schlacht bei Testri an der Somme machte er sich zum alleinigen Major domus und übte nun eine königliche Gewalt aus. b) Karl Martell, der Sohn des vorigen, folgte dem Vater in derselben Würde. Sein Verdienst ist es, daß er die Kultur des christlichen Europa vor der Unterdrückung durch den Mohammedanismus rettete. Er besiegte den arabischen Statthalter Abd er Rahman, der seine Herrschaft über die Pyrenäen hinaus erweitern wollte, in der achttägigen Schlacht bei Tours undpoi-tiers 732. Vor seinem Tode teilte er wie ein unumschränkter Herrscher seine Macht unter seine Söhne Karlmann und Pipin.

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 119

1888 - Habelschwerdt : Franke
119 Ersterer zog sich in ein Kloster zurück, und Pipin wurde allge-gemein als „Herzog und Fürst der Franken" anerkannt. c) Pipin (Iii)., 741—768. Durch siegreiche Kämpfe mit den Herzögen erhielt er die Einheit des Reiches. Aus Drängen der Großen und mit Gutheißung des Papstes Zacharias wurde er durch einstimmige Wahl der Franken zum Könige erhoben und vom hl. Bonisacins gesalbt, 751. Der letzte Merowinger wurde in ein Kloster verwiesen. So ging die Regierung von den Merowingern auf Pipin aus dem Geschlechte der Karolinger über, welches das Frankenreich gerettet hat. Auf Pipin folgten seine Söhne Karl und Karlmann. Gründung des Kirchenstaates. Die Päpste hatten durch die Anlehnung an die Majores domus einen Rückhalt gegen die Be-drängnngen durch die Langobarden und den oströmischen Hof gefunden, und darum war der Papst Zacharias gern auf den Dynastiewechsel im Frankenreiche eingegangen. Als nun sein Nachfolger Stephan Ii. von dem Longobardenkönige Aistnlf bedrängt wurde, fand Pipin Gelegenheit, der Kirche den geleisteten Dienst zu vergelten. Er zwang den Aistuls zur Abtretung des von den Griechen eroberten Exarchats von Ravenna und der Pentapolis (Gebiet von 5 Städten am Adriatischen Meere) und schenkte dieses Gebiet dem Papste. Diese Schenkung legte den Grund zum Kirchenstaate. Aokgen der Völkerwanderung. Die vorläufigen Ergebnisse der Völkerwanderung sind: 1. Die Entstehung der romanischen Nationen und Sprachen. 2. Die Aufnahme antiker Kulturelemente bei den Germanen. 3. Die Gliederung des mittleren Europa in Staatengebiete. 4. Das Hervortreten der Deutschen als der Träger der Geschichte des Mittelalters. 5. Veränderung der staatlichen Verhältnisse der Germanen ^siehe das folgende Kapitel). 6. Die Einführung des Christentums bei den germanischen Völkern. Iie Verfassung der germanischen Weiche, insbesondere des Irankenreiches. Auf die Entwickelung der Verfassung der neu entstandenen germanischen Reiche machte sich vorzüglich der römische Einfluß und die Einführung des fränkischen Lehnswesens geltend.
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