Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 29

1865 - Eisleben : Reichardt
- 29 welcher, vor kurzem aus der Verbannung zurückgekehrt, den Krieg gegen Persien erneuern will. 449 Cimon stirbt. Sein Heer siegt über die Perser bei Salamis auf Cypern. Cimon starb an der Verwundung, die er bei der Belage- rung von Cittium erhalten hatte. — Bei Salamis wurde erst zu Wasser, dann zu Lande gekämpft. 447 Schlacht bei Coronea Die den Athenern feindliche Partei drohte das Ueberge- wicht in Böotien zu bekommen. Tolmides zog den Böotern entgegen, wurde bei Coronea besiegt und siel. 445 Pericles schließt einen dreißigjährigen Frieden Mit Sparta. Außer Böotien fielen auch Megara und Euböa von Athen ab. Der Spartanerkönig Pleistoanax fällt in Attica ein, zieht sich aber bei Eleusis, von Pericles bestochen, w) zurück. In dein darauf abgeschlossenen Frieden verzichtet Athen auf die Hegemonie zu Lande. 434 — 432 Krieg zwischen Corinth und Corcyra wegen Epidamnus. x» 1 Epidamnus, von den vertriebenen Aristokraten beunruhigt, wendet sich vergebens an Corcyra, dann aber mit Erfolg an Corinth um Hilfe. Nun unterstützt Corcyra die Ari- stokraten und schlägt die Corinth er bei Actium. Athen schloß mit Corcyra ein Schutzbündniß (bu- lia%ia), und als die Corcyräer in der Schlacht bei Sybota (482) schon wichen, halfen ihnen die Athener gegen die Corinther. 432 Potidäa y) fällt von Athen ab. Dies geschah auf Anreizen Corinths, der Mutterstadt von Potidäa. Die Athener schicken ein Heer, schlagen ei neu pelopounesischen Heerhaufen und schreiten zur Belage- rung der Stadt. Die Peloponnesier, Sparta an der Spitze, beschließen den Krieg gegen Athen, welches die übermüthigen Anforderungen Sparta's zurückweist, z) w) Wie wurde er bestraft? — Rathgeber Cleandridas. x) In Jllyrien am adriatischen Meere gelegen, das spätere Dyrrha> chinm. y) Aus der Halbinsel Chalcidice gelegen. z) So z. B. sollten sie Potidäa und Aegina aufgeben.

2. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 117

1843 - Darmstadt : Jonghaus
117 und auch in Arabien, wo man sonst kein Pferdefleisch ißt, für einen großen Leckerbissen. Die Pferdemilch wird von mehreren nomadischen Völkern frisch und sauer als ge- wöhnlicher Trank benutzt; auch wissen die Kalmücken und Tartaren in Asien aus ihr ein berauschendes Getränk zu- zubereiten. Die Haut wird gegerbt und zu Geschirren gebraucht; auch hat man die Kunst entdeckt, gutes Sohl- leder aus ihr zu bereiten. ^Die Roßhaare haben zu Pol- stern einen großen Werth; man kann sie zu Bürsten Pinseln und Hüten benutzen, auch hat man Zeuge daraus gewirkt. Auch Vogelschlingen, Siebe, Bogen zu Instru- menten , Seile u. dergl. macht man daraus. Den Huf braucht der Kammmacher und Drecholer; geraspelt streut man ihn auf Aecker. Die Sehnen am Fuße benutzt der Sattler und der Orgelbauer, dieser zur Verbindung der Blasbälge; die Vorderzähne der Papierglätter Aus den Backenzähnen macht man in Irland Knöpfe, wendet sie auch wohl polirt zu eingelegter Arbeit an. Das Kamm- fett, das die Abdecker vom Halse des Pferdes gewinnen, wird von Gerbern und Schustern gebraucht, um das Leder geschmeidig zu machen. Der Pferdemist ist ein sehr hitziger 'Dünger und für Mistbeete gut; mit Kleie und Roggenspreu vermischt soll er ein gutes Schweinfutter abgeben, und Schafen in der Lungenfäule sehr heilsam sein. Den Frost aus erfrornen Gliedern zu ziehen, ist ein Fuß- bad in frischem, in warmem Wasser eingeweichten Pferd- mist vortrefflich und heilsam. » 129. Der Fuchs und der Esel. „Ein Pferd ist doch ein schönes Thier, Herr Esel!" sprach der Fuchs; „Schon steh' ich eine Stunde hier, Betrachtend diese da. O welch ein Wuchs! Ich sehe mich nicht satt. Sie sprangen hier noch eben So zierlich, leicht Und schön Im Klee herum; in meinem Leben Hab' ich nichts Artigers gesehn. O bleibe doch ein Weilchen bei mir stebn!" „Warum ?" — "Hin ihre Sprüng' und Schönheit anzusehen." „Das wäre wohl der Mühe werth! Ich springe dir so gut, als dort l'az beste Pferd." %

3. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 141

1843 - Darmstadt : Jonghaus
141 schweren Loose, das diese Thiere den Winter hindurch zu tragen haben, besteht ihre Kost nur aus gesäuerten oder in Fäulniß übergegangenen und getrockneten Fischen; und doch werden ihnen erstere als die bessere Speise nur zur Erquickung und Stärkung gereicht, weil man bemerkt hat, daß sie weichlich werden und leichter ermüden, wenn sie diesen Leckerbissen kurz vor dem Antritt einer Reise erhal- ten. Ihr gewöhnliches Futter sind verschimmelte und an der Luft getrocknete Fische, ein Gchmaus, bei welchem sie sich selten anders, als mit blutendem Maule sättigen kön- nen, weil Gräten und Zähne den größten Theil desselben ausmachen. Für diese Härte rächen sie sich aber auch durch ihre erstaunliche Gefräßigkeit, die keinen Gegenstand verschont, dessen sie habhaft werden können. Mit diebischer List steigen sie die Leitern hinauf in die luftigsten Vorraths- kammern ihrer tyrannischen Herrn; mit unnatürlichem Heißhunger fressen sie Riemen und Lederwerk an, wo sie es finden; so weit geht ihre Entartung, daß sie selbst um die eckelhaftesten und von allen andern Thieren -ver- abscheuteit Dinge mit einander bis auf das Blut streiten. Aber nicht bloß in der Gefräßigkeit, sondern in der ganzen Eigenthümlichkeit der thierischen Sitten zeigt sich diese Entartung. Statt der Wachsamkeit, Treue und An- hänglichkeit, die der Hund überall seinem Ernährer zeigt, haben die kamtschatkischen Hunde die Art heimtückischer Sklaven angenommen. Scheu und unfreundlich meiden sie ihren Herrn, unbekümmert um die Sicherheit seines Eigen- thums , das sie gegen keinen Unbekannten zw vertheidigen wagen. Furchtsam und traurig schleichen sie einzeln um- her, und blicken beständig aus Mißtrauen um sich. Mit List und Betrug muß man sie vor die Schlitten zu spannen suchen; während dies geschieht, strecken sie sämmtlich die Köpfe empor und erheben ein wehmüthiges Geschrei; so- bald aber die Fahrt beginnt, verstummen sie plötzlich, und dann scheinen sie durch hundert tückische Streiche wetteifernd die Geduld ihres Führers ermüden oder sein Leben in Ge- fahr bringen zu wollen. Wenn sie an eine gefährliche Stelle kommen, verdoppeln sie ihre Schnelligkeit im Laufen, und um nicht von einem steilen Berge heruntergestürzt oder in einen Fluß geworfen zu werden, sieht mau sich gewöhnlich gezwungen, ihnen den Schlitten zu überlassen,

4. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 163

1843 - Darmstadt : Jonghaus
163 acht. Mancher wird dabei denken, da sei es keine Kunst, daß sie die Fliegen und Mücken, die an ihren Fäden hängen bleiben, so geschwind erblickt und zu erhaschen weiß. Allein das machts nicht aus. Denn eine Fliege hat nach den Untersuchungen der Naturkundigen viele hundert Augen und nimmt doch das Nest nicht in Acht und ihre Feindin, die groß genug darin sitzt. Was folgt daraus? Es gehören nicht nur Augen, sondern auch Ver- stand und Geschick dazu, wenn man glücklich durch die * Welt kommen will. — Wie fein ist ein Faden, den eine Spinne in der größten Geschwindigkeit von einer Wand bis zu der andern zu ziehen weiß! Und doch versichern abermal die Naturkundigen, daß ein solcher Faden, den man kaum mit bloßen Augen sieht, wohl fcchstausendfach zusammengesetzt sein könne. Das bringen sie so heraus. Die Spinne hat an ihrem Körper nicht nur eine, sondern sechs Drüsen, aus welchen zu gleicher Zeit Fäden hervor- gehen. Aber jede von diesen Drüsen hat wohl tausend feine Oeffnungen, von welchen keine umsonst da sein wird. Wenn also jedesmal aus allen diesen Oeffnungen ein sol- cher Faden hervorgeht, so ist an der Zahl sechstausend nichts auszusetzen, und dann kann man wohl begreifen, daß ein solcher Faden, obgleich so fein, doch auch so fest sein könne, daß das Thier mit der größten Sicherheit da- ran auf- und absteigen und sich in Sturm und Wetter darauf verlassen kann. Muß man nicht über die Kunst und Geschicklichkeit dieser Geschöpfe erstaunen, wenn man ihnen bei ihrer stillen und unverdrossenen Arbeit zuschaut, und an den großen und weisen Schöpfer denken, der'für Alles sorgt und solche Wunder in einem so kleinen und unscheinbaren Körper zu verbergen weiß? Das mag Alles gut sein, denkt Mancher, wenn sie nur nicht giftig wären,' und läuft davon, oder zertritt sie, wo er eine findet. Aber wer sagt deitn, daß unsere Spin- nen giftig seien? Noch kein Mensch ist in unsern Gegenden von einer Spinne vergiftet worden. Giebt es nicht hie und da Leute, die sie aufs Brod streichen und verschlucken? Auch sonst thun diese Thierlein, die nur für die Erhaltung ihres eigenen Lebens besorgt sind, keinem Menschen etwas zu leide. Im Gegentheil leisten sie in der Natur einen großen Nutzen, den man aber, wie oft geschieht, nicht 11*

5. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 174

1843 - Darmstadt : Jonghaus
174 einen Wachstuchen, acht bis neun Zoll lang und halb so breit, in einem Tag ganz fertig. Die Zellen selbst sind sechseckige Röhrchen, so geschickt und mit so sorgfältiger Ersparung des Raumes angelegt, daß sie nach der genau- sten Berechnung und Ausmessung unverbesserlich befunden worden sind. Auf einem Wachstuchen, der 15 Zoll lang und 10 Zoll breit ist, zählt man über 9,000 Zellen. Der Stoff des Honigs ist der süße Saft (Nektar), der sich in den allermeisten Blüthen findet, auch der süße Schweiß auf den Blättern verschiedener Gewächse. Zur Einsamm- lung desselben fliegen die Arbeitsbienen in den Mittags- stunden aus, weil alsdann die Hitze diesen Saft am mei- sten hervorlockt. Sie lecken ihn mit den Rüsseln ab, ver- schlucken ihn und bereiten ihn in einem besondern Behält- niß in ihrem Leib, das deßhalb der Honigmagen heißt, durch Gährung oder Bcinrischung anderer Säfte gehörig zu. Wenn dieser Magen voll ist, kehren sie nach Hanse zurück, geben den Honig durch den Mund wieder von sich und legen ihn in die dazu bestimmten Zellen. Die ange- füllten Zellen verschließen sie mit einem Wachsdeckel. An Farbe, Geschmack und Geruch ist der Honig nach Beschaf- fenheit der Gewächse, von welchen die Säfte genommen werden, verschieden. Die Lindenblnthe gibt den weißesten, schmackhaftesten Honig. Kornblumen, Cichorien, Rüben ma- chen ihn gelb; Buchweizen oder Haidetoru bräunlich. Acl- ter als 2 Jahre dürfen die sogenannten Waben, d. h. die gefüllten Honigzellen nicht sein, sonst werden sie schwarz. Besser im Frühjghr, als im Herbste, hält man die Honig- ernte oder das Zeideln, weil man nicht weiß, wie der Winter ausfällt, und weil die Bienen im Frühjahr, wo sie die Natur zum neuen Leben und zu neuer, kräftiger Thätigkeit ruft, desto emsiger die Lücken ausfüllen, welche durch das Zeideln entstanden sind. Man schneidet dann die schweren Stöcke aus, -oder nimmt doch beträchtliche Stücke von den Waben ab. Sehr merkwürdig ist das Schwärmen der Bienen oder das Auswandern eines beträchtlichen Theils aus dem alten oder Mutterstocke. Dieß geschieht im Sommer, wenn der Zuwachs in einem solchen Stocke zu groß wird, und darin mehr als eine Königin befindlich ist. Eine solche stellt sich dann an die Spitze der Auswandernden, eines Schwarmes,

6. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 13

1843 - Darmstadt : Jonghaus
13 Und viel Pastet und Leckerbrod Verdirbt nur Blut und Magen Die Köche kochen lauter Noth, Sie kochen uns viel eher todt; Ihr Herren, laßt euch sagen! Schön röthlich die Kartoffeln sind Und weiß wie Alabaster, Verdaun sich lieblich und geschwind Und sind für Mann und Frau und Kind Ein rechtes Magenpflaster. 25. Der Fleiß der Thiere. Wie emsig im Grund sich die Ameise regt, Und Körnchen bei Körnchen zum Verrathe trägt! Sie schafft in dem Sommer, damit es ihr nicht Im Froste des Winters am Brode gebricht. Dort sammelt die Biene mit fleißigem Sinn Von Blume zu Blume den süßen Gewinn: Das wirthliche Völkchen fliegt ein und fliegt aus Und füllet mit Honig das zierliche Haus. Geh', siehe das kleine, das fleißige Thier, Du müßiger Fauler, und lerne von ihr. Geh', sammle wie Bienen, noch weilet die Zeit; Bald sind mit Gestöber die Fluren beschneit. 26 Das B üb lein auf dem Eis. Gefroren hat es heuer noch gar kein festes Eis; Büblein geht auf den Weiher und spricht so zu sich leis: Ich will es einmal wagen; das Eis, es muß doch tragen; Wer weiß? Das Büblein stampft und hacket mit seinem Stiefelein; Das Eis ans einmal knacket, und — krach! da brichts hinein. Das Büblein platscht und krabbelt als wie ein Krebs und zappelt Und schreit: O helft, ich muß versinken in lauter Eis und Schnee! O helft, ich muß ertrinken im tiefen, tiefen See! War' nicht ein Mann gekommen, der sich ein Herz genommen, O weh!

7. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 36

1843 - Darmstadt : Jonghaus
36 hinzu kam, sah sie, daß es ein kleiner Sperling war. Das kleine Geschöpf war noch ganz nackt, und nur an einigen wenigen Stellen zeigten sich die Spuren von Federn, die hervorkommen wollten. Karoline nahm das hülflose Thier auf und rief den Vater. Vater, sieh, sagte sie, da habe ich einen nackten kleinen Sperling auf dem Hofe gefunden; was mach' ich mit ihm? Und wie mag der denn wohl auf den Hof gekommen sein? sagte der Vater und ließ sich die Stelle zeigen, wo sie das Vöqelchen gefunden hatte. Er sah in die Höhe und ent- deckte , daß oben unter dem Dache ein Sperlingsnest war. Sicherlich, sagte er, ist es aus dem Neste gefallen, und wenn hier unten nicht so viel Stroh gelegen hätte, so würde es ganz zerschmettert sein. Aber, was du mit dem armen Thiere machen wirst, fuhr der Vater fort, das weiß ich in der That nicht. Auffüttern wird es sich schwerlich lassen. Ach, Vater, antwortete Karoline, da muß es ja gar verhungern! Könntest du es denn nicht wieder in sein Nest setzen? Kind, sprach der Vater, du siehest, wie hoch das Nest ist, und Niemand hat hier eine Leiter, welche so weit hin- auf reichte. Wir müssen versuchen, ob es sich auffüttern läßt. " Es wurden gleich Anstalten gemacht. Karoline holte die weichsten Betten aus der Wiege, in welcher ihre Puppe schlief, und steckte das nackte Vögelchen hinein, welches auch geru darin sitzen blieb. Es wurden Semmel in Milch und kleine Samenkörner in Wasser eingeweicht, um den kleinen hülflosen Gast vermittelst derselben zu füttern. Das Thicrchen sperrte den kleinen Schnabel auf, ließ sich das Futter geben und schluckte es glücklich hinunter. Nun, da es einmal gefressen hatte, hoffte Karoline das Thierchen wohl zu erhalten. Sie ließ sich von dem Vater sagen, wie oft sie dasselbe des Tages werde füttern müssen, und wie viel jedes Mal, und sie hielt die pünktlichste Ordnung. . Das Thierchen fraß und wuchs und bekam in wenigen Tagen Federn. Nach und nach lernte der Sperling allein fressen. Jetzt machte ihm Karoline ein weiches Nest aus Stroh und

8. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 56

1843 - Darmstadt : Jonghaus
56 gleich sagen: Zwei Groschen sind für mich und meine Frau zur Nahrung; mit zwei zahle ich Schulden; zwei lege ich auf Zinsen und zwei verschenke ich. Der König fand die Antwort des Bauers räthselhaft und for- derte von ihm eine Erklärung. Der Bauer gab sie ihm folgendermaßen: Was die zwei ersten Groschen zu meiner Nahrung betrifft, das versteht sich von selbst. Mit den zwei andern, mit denen ich Schulden bezahle, hat es diese Bewandniß. Ich habe zu Hause noch Aeltern, die ihres hohen Alters wegen Nichts mehr verdienen können. Weil sie mich nun in der Jugend ernährt und erzogen haben, so bin ich ja schuldig, sie nun auch zu ernähren; und diese Schuld trage ich täglich mit zwei Groschen ab. Das dritte Paar Groschen, von denen ich sagte, daß ich sie auf Zinsen lege, wende ich auf die Erziehung ineiner Kinder, in Hoffnung, daß sie mich, wenn ich nicht mehr arbeiten kann, auch ernähren werden. Mit den zwei letzten Gro- schen aber, die ich verschenke, ernähre ich aus brüderlicher Liebe meine beiden armen und kränklichen Schwestern. — Der König war sehr vergnügt über den braven, edlen Bauer, der mit aller Anspruchlosigkeit und heiterer Laune von der Verwendung seines Lohnes gesprochen hatte, und bezeigte ihm seine herzliche Zufriedenheit. Nach einigen Tagen wurde dem Bauer bekannt gemacht, daß ihm der König durch ein kleines Jahrgeld beistehen wolle, seine sonderbaren Schulden zu verringern und sein Kapital für Zeit und Ewigkeit zu vermehren. — Da erst erfuhr der gute Mann, wer mit ihm geredet hatte. 76. Deuksprüche. Ein Vater soll zu Gott an jedem Tage beten: Herr, lehre mich dein Amt beim Kinde recht vertreten. O Herz, versuch es nur! So leicht ist, fromm zu sein: Und es zu scheinen, ist so eine schwere Pein. Der Vater straft sein Kind, und fühlet selbst den Streich. Die Härt' ist lobenswerth, wo dir das Herz ist weich. 77. Die Aexte Einem Zimmermann fiel aus Versehen seine Art in einen tiefen Strom. Er bat den Flußgott inbrünstig, er möchte ihm, da er arm sei, wieder dazu verhelfen. Der

9. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 57

1843 - Darmstadt : Jonghaus
57 Flußgott war so gnädig, stieg auf und brachte eine — goldene Art zum Vorschein. „Das ist die-weinige nicht!" sprach der Zimmermaun ganz gelassen. Der Geist tauchte von neuem unter und langte eine silberne hervor. „Auch die gehört mir nicht!" sprach der Anne. Und zum dritten Male langte der Flußgott eine Art von Eisen mit einem hölzernen Stiele hervor. ,/Das ist die rechte! das ist sie!" rief der Arbeitsmann fröhlich. „Gut! ich sehe, du bist eben so wahrhaft als arm," sprach der mitleidige Geist; „zur Belohnung ninnn alle drei mit." Diese Geschichte war bald in der ganzen Gegend bekannt. Ein Schalk, der sie erfahren hatte, nahm sich vor, zu versuchen, ob auch gegen ihn der Flußgott so mild sein würde. Er ließ seine Art mit Willen in den Strom fallen, flehete zum Flußgott und hatte das Vergnügen, ihn aufsteigen zu sehen. Er klagte ihm seinen Verlust, und der Geist brachte, wie damals, eine goldene Art hervor. „Ist sie das, mein Sohn?" — „Ja, ja, das ist sic!„ antwortete der Lügner und griff schon darnach. „Halt, Nichtswürdiger!" erscholl nun die Stimme des erzürnten Geistes, „glaubst du denjeni- gen zu hintergehen, der bis ins Innere deines Herzens sehen kann? Zur Strafe deines Luges und Betruges verliere auch dasjenige, was bisher dein war!" Und ohne Art mußte der Lügner nach Hause wandern. — Ein warnendes Bei- spiel der alten Lehre, daß die Lüge stets dem Lügner schade. - 78. Wenderäthsel. Vorwärts beschaut bin ich ein — doch halt! ich hab mich verrathen; Rückwärts suche mich nur, wahrlich du findest mich nie. 79. Die Kanarienvög eichen. Ein kleines Mädchen, Namens Karoline hatte ein allerliebstes Kanarienvögelchen. Das Thierchen sang vom frühen Morgen bis an den Abend und war so schön, gold- gelb mit schwarzem Häubchen. Karoline aber gab ihm zu essen Samen und kühlendes Kraut, auch zuweilen ein Stückchen Zucker und täglich frisches klares Wasser. Aber plötzlich begann das Vögelchen zu trauern, und eines Mor- gens, als Karoline ihm Wasser bringen wollte, lag es todt in dem Käsig. Da erhob die Kleine.ein lautes Weh-

10. Lesestücke für die beiden oberen Abtheilungen der Volksschulen - S. 120

1843 - Darmstadt : Jonghaus
120 eines Maulwurfs betrachtet, so werdet ihr finden: Er hat in der oberen Kinnlade 0 und in der unteren 8 spitzige Vorderzähne, und hinter denselben Eckzähne auf allen vier Seiten, und daraus folgt, es ist kein Thier, das an Pflanzen nagt, sondern ein kleines Raubthier, das andere Thiere frißt. , Zweitens, wenn ihr einem getödteten Maulwurf den Bauch aufschneidet und in den Magen schaut; denn was er frißt, muß er im Magen haben. Nun werdet ihr, wenn ihr die Probe machen wollt, nie Wurzelfasern oder so etwas- in dem Magen des Maulwurfs finden, aber immer die , Häute von Engerlingen, Negenwürmern und anderm Un- geziefer , das unter der Erde lebt. — Wie fi'ehts nun aus? Wenn ihr nun den Maulwurf fleißig verfolgt, und mit Stumpf und Stiel vertilgen wollt, so thut ihr euch selbst den größten Schaden und den Engerlingen den größten Gefallen. Da können sie alsdann eure Wiesen und Felder verwüsten, wachsen und gedeihen, und im Frühjahr kommt alsdann der Maikäfer, und frißt euch die Bäume kahl wie Besenreis. — So sieht's aus! i32. Die Schwalben. r In eines armen Mannes Haus kam lange.zeit, von Jahr zu Jahr, im Lenzbeginn ein Schwalbenpaar. Mit Freuden nahm der arme Mann sie auf, und schlug ein Brettchen an, worauf sie sich ihr Nest erbauten, und frohen Muths herniederschauten. Sie gingen fort. Der arme Mann ward unverhofft durch Erbschaft reich. Nun ward das alte Haus sogleich zerstöret und neu aufgeführt, mit Marmorsäulen ansgeziert; das Schwalbenbrettchen riß man nieder. Indessen kam das Pärchen wieder, sie zwitscherten ihr Morgenlied; ^ „Fort !" rief der reiche Mann voll Wuth, „vertilget mir die schnöde Brut!„ Die Schwalben flogen rasch davon und sangen noch im frohen Ton:
   bis 10 von 163 weiter»  »»
163 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 163 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 25
1 0
2 1
3 2
4 1
5 33
6 2
7 37
8 0
9 0
10 11
11 0
12 0
13 0
14 1
15 12
16 98
17 1
18 0
19 27
20 0
21 1
22 5
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 56
31 0
32 0
33 5
34 1
35 0
36 0
37 55
38 2
39 3
40 1
41 1
42 0
43 0
44 0
45 16
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 1
3 3
4 0
5 0
6 2
7 0
8 0
9 0
10 0
11 1
12 23
13 0
14 0
15 0
16 65
17 49
18 1
19 3
20 0
21 13
22 0
23 0
24 26
25 0
26 2
27 0
28 11
29 0
30 0
31 1
32 1
33 0
34 0
35 0
36 5
37 0
38 0
39 12
40 1
41 0
42 106
43 0
44 0
45 3
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 5
53 0
54 2
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 1
62 0
63 0
64 8
65 1
66 0
67 0
68 2
69 0
70 1
71 0
72 0
73 0
74 1
75 26
76 1
77 44
78 0
79 18
80 0
81 1
82 20
83 0
84 61
85 1
86 0
87 11
88 0
89 2
90 0
91 13
92 78
93 0
94 35
95 7
96 0
97 3
98 11
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 609
1 50
2 62
3 61
4 20
5 21
6 533
7 23
8 16
9 48
10 27
11 39
12 235
13 185
14 75
15 31
16 35
17 17
18 32
19 77
20 88
21 27
22 22
23 12
24 273
25 311
26 32
27 32
28 262
29 32
30 22
31 35
32 122
33 378
34 310
35 4
36 44
37 26
38 38
39 111
40 31
41 6
42 336
43 323
44 33
45 22
46 163
47 138
48 113
49 25
50 269
51 358
52 15
53 28
54 16
55 47
56 14
57 18
58 52
59 469
60 15
61 15
62 17
63 13
64 49
65 42
66 25
67 30
68 33
69 0
70 45
71 20
72 30
73 79
74 19
75 93
76 131
77 16
78 35
79 26
80 26
81 823
82 60
83 156
84 279
85 27
86 26
87 88
88 49
89 261
90 79
91 30
92 5
93 82
94 41
95 126
96 52
97 55
98 47
99 15
100 578
101 76
102 206
103 50
104 157
105 3
106 48
107 148
108 24
109 161
110 139
111 114
112 65
113 192
114 228
115 59
116 122
117 8
118 19
119 180
120 17
121 117
122 28
123 262
124 176
125 227
126 13
127 195
128 25
129 164
130 40
131 517
132 17
133 113
134 135
135 32
136 168
137 126
138 48
139 41
140 51
141 1
142 258
143 170
144 23
145 29
146 24
147 30
148 19
149 20
150 22
151 11
152 466
153 81
154 70
155 41
156 62
157 32
158 18
159 200
160 91
161 27
162 18
163 15
164 122
165 45
166 143
167 81
168 173
169 40
170 21
171 48
172 11
173 211
174 41
175 1348
176 43
177 388
178 174
179 306
180 100
181 16
182 159
183 335
184 341
185 106
186 50
187 101
188 76
189 56
190 8
191 75
192 34
193 260
194 18
195 273
196 350
197 53
198 29
199 72