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1. Der Unterricht in der Geschichte - S. 15

1893 - Delitzsch : R. Pabst
blühende Magdeburg ein rauchender Trümmerhaufen, der 30 000 Menschenleichen barg. 15. Die Schlacht bei Lützen (6. [16.] November 1632). Wie der evangelische Glaubensheld Gustav Advlf gesiegt hat und nestorben ist. Der Fall Magdeburgs brachte den Kurfürsten von Sachsen zur Besinnung. Wie schon der Kurfürst von Brandenburg, so Verbündete auch er sich mit dem Schwedenkönig, der eiligst heranzog, Tilly für die Frevelthaten feiner Soldaten zu züchtigen. Der sieggewohnte Tilly unterlag bei Breiteufeld, unweit Leipzig, und am Lech. Hier verwundete eine Kugel deu greifen Feldherrn zum ode. Jetzt rückte der gefürchtete General Wallenstein gegen die Schweden vor. Bei Lützen standen sich Gustav Adols und Wollenstem, die beiden größten Heerführer des dreißigjährigen Krieges, gegenüber. Am Morgen des Schlachttages (6. [16.] Not).) lag dichter Nebel über die Flnr ausgebreitet. Vor der Schlacht wurde in dem Schwedenheer ein Gottesdienst gehalten und die Lieder: „Ein' feste Burg ist unser Gott'' und „Verzage' nicht, du Haustein, stein," gesungen. Dann bestieg Gustav Adolf feilt Roß und betete vor der Front: „Herr Jesus, hilf mir streiten heut' zu deines Namens Ehre. Gegen Mittag, als es lichter wurde, beganu die Schlacht. Der Schwedenkönig stand aus dem rechten Flügel, welcher den Feind zurückwarf. Schon drangen die Schweden siegreich vor, als wiederum ein undurchdringlicher Nebel sich herabsenkte. Der Angriff wurde unsicher, und die Soldaten gerieten auseinander Da erhielt Gustav Adolf die Nachricht, der Feind dränge den linken Flügel zurück. Sofort eilte er au die gefährdete Stelle. Seiue Kurzsichtigkeit führte ihn zu nahe an den Feind heran, und eine Kugel zerschmetterte ihm den linken Arm. „Es ist nichts, meine Kinder, schnell vorwärts," rief er den Seinen zu, ließ sich aber doch aus dem Gefecht führen. Hierbei stieß man in der Finsternis auf ein feindliches Regiment, dessen Oberst dem König eine todbringende Kugel durch den Leib jagte. Mit den Worten: „Mein Gott, mein Gott!" stürzte^er vom Pserde. Schnaubend und mit Schaum bedeckt raunte das Roß des Königs wild umher, den Schweden den Tod ihres geliebten Fürsten verkündend. Sogleich stellte sich Bernhard von Weimar an die Spitze des Heeres und rief: „Ihr Schweden, ihr Deutschen! Ter Held ist gefallen, der für unsere Freiheit gestritten. Wohlan denn! Greift unverzagt den Feind an, und wer beweisen will, daß er den König lieb gehabt, der thue es jetzt!" Und rachedürstend stürmten die Scharen vorwärts, den Feind überall zurückwerfend. Wallenstein zog sich zurück, die Schweden hatten die Schlacht gewonnen. Die Stelle, wo Gustav Adolf fiel, kennzeichnete lange Zeit ein großer Feldstein, der „Schwedenstein," über welchem später ein Denkmal errichtet wurde.

2. Der Unterricht in der Geschichte - S. 17

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Halle und Roßbach. 17 Stiftungen ein Denkmal errichtet mit der Inschrift: „August Hermann Francke. Er vertrante Gott!" b) Die Halloren und ihre Gebräuche. Auf einer Saalinsel bei Halle befinbet sich ein Salzwerk. Das Sieben der Sole besorgen die Halloren, Nachkommen eines keltischen Volksstammes. Noch immer nnterscheiben sie sich hinsichtlich der Tracht und Sitte von beit anderen Einwohnern. An der langen, geblümten Weste sitzt eine Reihe kugelartiger, zinnerner ober silberner Knöpfe. Die Samthofen sinb kurz und die blauk gewichsten Stiefel lang. Den Kopf bebeeft ein Dreimaster. In dieser altertümlichen Tracht erscheinen sie indes nur noch bei Leichenbegängnissen. Früher entwickelten sie ihren größten Staat bei dem „Psingstbier," welches Fest sie aller zwei Jahre feierten und das zwei Tage währte. Alljährlich senden sie zu Neujahr Abgeordnete an den Kaiser, die ihm gratulieren und dabei Wurst, Soleier und Salz überreichen. Bei jedem Thronwechsel erhalten sie eine Fahne ltitb eilt Pferd, auf welchem der älteste Hallore dem feierlichen Hnlbignngsznge bnrch bte Stadt voranreitet. 18. Die Schlacht bei Roßbach (5. Nov. 1757). a) von dem Übermute der Franzosen. Nicht weit von Weißenfels liegt das Dorf Roßbach. Hier schlug Friebnch der Große am 5. November 1757 beit breimal stärkeren Feind, der aus der Reichsarmee und den Franzosen bestand. Die Reichsarmee war zusammengesetzt ans allerlei Gesindel, das, verschieden in Kleidung und Bewaffnung, ganz buntscheckig aussah. Von Mut und Tapferkeit hatten die Reichssoldaten keinen Begriff. Ihre Verbündeten, die Franzosen, besaßen hingegen viel Übermut. Denn als sie sich gegenüber nur das Häuflein Preußeu erblickten, schickten sie schon vor der Schlacht Boten nach Paris, die den Sieg über die „Potsdamer Wnchtparcibe" vermelben sollten. Die Zelte der Preußen standen auf zwei Hügelu, die den Namen „Janushügel" führen, die Reiterei unter Seydlitz hielt sich versteckt in dem bewaldeten Thale, des entscheibenben Augenblicks harrend. Mit klingendem Spiel rückten jetzt die Franzosen heran; sie meinten, es würde ihnen leicht sein, den „Markgrasen von Brandenburg" gefangen zu nehmen. b) wie die Franzosen gedemütigt werden. Im Nu verschwanden die Zelte der Preußen, und die Schlachtordnung war aufgestellt. Seydlitz sauste mit seinen Reitern aus dem bewaldeten Thale hervor, und die preußischen Kanonen spieen Tod und Verderben in das französische Heer. Ganz verblüfft machten die Franzosen Halt, das klingende Spiel verstummte. Ehe sie sich besinnen konnten, kam Seydlitz von der anbeten Seite und griff sie im Rücken an. Da gerieten die prahlerischen Feinde in arge Verwirrung und wußten nicht, wohin sie sich wenden sollten. Wer von ihnen konnte, suchte sein Heil in der Flucht. Und die Reichssoldaten ? Von ihnen war kein einziger mehr zu sehen. Der erste von Reime, Geschichte. 9

3. Der Unterricht in der Geschichte - S. 21

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Wartenburg und Laugensalza. 21 die Einnahme von Berlin gerichtet. All sein Bemühen war vergeblich, denn die preußischen Generale Bülow und Tanentzien hielten treue Wacht und schlugen den andringenden Feind stets zurück. Indes behielt Napoleon die Elblinie besetzt. Die Franzosen zu zwiugen, ihre festen Stellungen an der Elbe aufzugeben, führte der „alte Löwe" Blücher seine sieggewohnte schlesische Armee nordwärts, die Vereinigung mit Bülow und Taueutzieu herzustellen. An der Stelle, wo die schwarze Elfter in die Elbe mündet, erfolgte der Übergang. Die Franzosen standen in und bei Wartenburg in festen Verschanzungen, gedeckt durch tote Flußarme, Sandhöhen, einen Wall und dichtverwachsene, sumpfige Waldungen. Blücher übertrug die Einnahme der feindlichen Stellung dein General Jork, den die Soldaten wegen seines ernsten und strengen Charakters den „alten Bär" nannten. Wiederum war es an einem Sonntage, den 3. Oktober, nachmittags, als Aork den Feind von vier Seiten bestürmte. Am heißesten gestaltete sich der Kampf am sogenannten Sauanger, an dem sich ein Danim entlang zieht. Ein entsetzliches Kartätschenfeuer empfing die Preußen. Diese, meist Land-wehrmänner und von Strapazen erschöpft, stürzten sich mit Todesverachtung in den dichten Kugelregen. Auf einmal erscholl das Kommando: „Zur Attacke!" und im Schnellschritt wateten die Braven dnrch den Morast und nahmen, allerdings unter blutigen Opfern, den Damm ein. Auch die anderen Abteilungen waren siegreich vorgedrungen. Die sich zurückziehenden Franzosen mußten enblich flüchten und Wartenburg den Siegern überlassen. Die helbenmütige Tapferkeit der Sanbwehrleute rührte selbst den sonst verschlossenen General Dork. Als am Abenb die Truppen an ihm vorüberzogen, nahm er die Mütze ab, um sie zu ehren und ihnen zu banten. Trotz aller Tapferkeit würde aber die Schlacht nicht gewonnen worben sein, hätten die Soldaten nicht einen solch' umsichtigen Führer gehabt, wie Dorf es war. Daher erhielt der wackere General von seinem König den ehrenben Beinamen „von Wartenburg." Die Wartenbnrger Schlacht war von großem Erfolge, benn sie hatte die Elblinie gesprengt und die Vereinigung der schlesischen Armee mit dem Tauentzien-Bülow-schen Heere (der Nordarme) vollzog sich nun ungehindert. Zwei Wochen später sollten in der Völkerschlacht bei Leipzig Napoleons ,,stolze Wellen" sich gänzlich legen. 23. Das Gefecht bei Langensalza (27. Juni 1866). /a) Wer zugrunde gehen soll, wird zuvor stolz. Als 1866 der bentsche Krieg ausbrach, bot König Wilhelm von Preußen seinem nächsten Nachbar, dem König Georg von Hannover, die Friebenshanb an. Georg, stolz ans seine welsische Abkunft, wies Wilhelm ab. Sofort, wie im Sturm, besetzten die Preußen Hannover. König Georg entwich mit seinen Truppen, versäumte aber 'die Zeit mit planlosem Umherziehen zwischen Harz und Thüringerwald. Erst als die Preußen sich ihm auf

4. Der Unterricht in der Geschichte - S. 22

1893 - Delitzsch : R. Pabst
22 Langensalza. die Fersen hefteten, suchte er Gelegenheit, zur bayerischen Armee zu entkommen. Noch einmal bot König Wilhelm dem Hannoveraner den Frieden an, der halsstarrige Georg blieb bei seinem Nein. b) Mach dem stolzen Mute kommt der Fall. König Wilhelms Geduld war zu Eude. Er gab den Befehl, die Hannoveraner sollten, koste es, was es wolle, angegriffen und zur Übergabe gezwungen werden. Der preußische General Flies warf sich daher mit seinen Truppen am 27. Juni bei Langensalza auf das doppelt so starke hauuöversche Heer. Bei der „Rasenmühle" stand ein von Preußen und Gothaern gebildetes Viereck, das hauuöversche Dragoner zu sprengen suchten. Auf Schußlinie herangekommen, gab das Viereck eine Salve ab. Wie abgemäht stürzten ganze Reihen Dragoner zusammen. Unaufhaltsam aber rückten frische Reiter heran. Noch zwei Salven des Vierecks, und ein Knäuel von verwundeten Menschen und Pferden wand sich am Boden, den schon zahlreiche Leichname bedeckten. Die wenigen noch übriggebliebenen Reiter retteten sich in wilder Flucht. Nun rückte das zahlreiche Fußvolk der Hannoveraner heran, und der Übermacht weichend, gingen die Preußen etwas zurück. Die Feiude wagten nicht, sie über das Schlachtfeld hinaus zu verfolgen. Noch lebten die Hannoveraner der Hoffnung, das in der Nähe des Thüringerwaldes sich aushaltende bayerische Heer würde ihnen Hilfe bringen. Allein die Bayern meinten, die hannöversche Armee sei stark genug, sich durchzuschlagen und zu dem süddeutschen Buudesheere stoßeu zu können. So wartete einer ans den andern. Die Preußeu waren unterdessen nicht unthätig geblieben. Tag und Nacht rückten Truppen zur Verstärkung heran. Sie umgingen die Hauptstellung der Hannoveraner, und ehe sich's diese versahen, saßen sie in einem Netze. Da schwand alle Aussicht auf eiu Entkommen, sie streckten die Waffen, und König Georg, durch deffeu Hochmut so viele Menscheu geopfert waren, büßte seine Krone ein.

5. Der Unterricht in der Geschichte - S. 49

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Die Perserkriege. 49 b) Der unerschrockene Milüades. Der erste Feldzug, den Darius gegen die Athener unternahm, mißglückte, und das reizte noch mehr den Zorn des Persers. Er ließ eine mächtige Flotte mit großem Landungsheere auslausen um Atheu zu unterjochen. In der Bedrängnis schickten die Athener nach Hilfe zu ihren Bundesbrüdern, umsonst, sie entschuldigten sich. So mußte das kleine Athenerheer den ungleichen Kamps gegen die große Anzahl der Perser aufnehmen. Die Perser hatten sich in der großen Ebene von Marathon (490 v. Chr.) gelagert. Miltlades nahm mit seinen kampfes-srendigen Athenern einen Sturmlauf, der das große persische Heer außer Fassung und in Unordnung brachte. Nun glaubten die Perser, das unbesetzte Athen überrumpeln zu können. Miltlades hatte aber ihren Plan durchschaut. Als sie ankamen, stand er mit seinem Heere bereits schlagfertig vor der Stadt. Schleunigst segelten die Perser nach Hause und überließen ihr großes Lager den Athenern. Die Freude der Griechen war groß, denn bisher hatte man die Perser für unüberwindlich in offener Feldschlacht gehalten. Miltiades wurde mit Ruhm überschüttet. Ein von ihm unternommener Seezng mißglückte jedoch. Da verdächtigten ihn seine Neider. Er wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, und als er nicht zahlen konnte, warf man ihn ins Gefängnis, in welchem er an einer Schlachtenwunde starb. c) Der todesmutige Leonidas. Darius war über neuen Rüstungen gestorben. Sein Sohn Xerxes nahm den von seinem Vater geplanten Rachezug gegen die Griechen auf. Mit 1 700 000 Menschen überschwemmte er Griechenland. Bei dem Engpaß Thermöpylä fanden die Perser den ersten Widerstand. Hier hielt der Spartanerkönig Leö -nidas mit 300 Spartanern und 6000 anderen Griechen Wache. Xerxes lachte laut, als er hörte, das kleine Häuflein gedeuke feine Millionen auszuhalten. Er schickte Boten zu Leouidas, ihm die Waffen abzufordern. „Komm' und hole sie," war die Antwort. Noch zögerte Lerxes mit dem Angriffe. Es war ihm zu schmachvoll, mit einer Hand voll Feinde zu kämpfen. Wiederholt sandte er zu den Griechen und ließ ihnen sagen, der Perser seien so viele, daß, wenn sie ihre Pfeile abschössen, die Sonne verdunkelt würde, worauf die Spartaner kaltblütig erwiderten: „Desto besser, dann können wir im Schatten fechten." Da ließ Xerxes seine Perser losstürmen. Wegen der Enge des Hohlweges, der nur Wagenspurbreite hatte, konnten nur wenige zum Kamps kommen; reihenweise wnrden sie von den Spartanern niedergestoßen. Selbst die unsterbliche Schar der Perser sank dahin. Vielleicht hätte Serres hier schon umkehren müssen, hätte sich nicht unter den Griechen selbst ein Verräter gesunden. Dieser Elende zeigte den Persern einen geheimen Fußpfad über das Gebirge. Schnell zogen die anderen Griechen ab. Leonidas blieb mit seiner kleinen Schar. Angesichts des bevorstehenden Todes opferte er im Königskleide und nahm Steinte, Geschichte. 4 Schl. Bei Marathon 490 v. Ch. Schl, bei Thermo-pylä 480 v. Chr.

6. Der Unterricht in der Geschichte - S. 135

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Der große Kurfürst. 13o geworfen. Erschreckt baten die Königsberger Stände um Verzeihung uib leisteten den Huldigungseid. d) Thatkräftig als Kriegsherr. Auf den schwedisch-polnischen Kr eg folgten zwölf Friedensjahre. Zu damaliger Zeit herrschte in Frankreich der lündergierige König Ludwig Xiv. Durch Geldversprechungen suchte er sich die Gunst des großen Kurfürsten, des einzigen Fürsten, vor dem er Achtung hatte, zu erkaufen. Friedrich Wilhelm mochte aber deu deutschfeindlichen Franzosen nicht leiden, der die Schwäche Deutsch-lanb» nur benutzen wollte, um die Macht Frankreichs zu vergrößern. In dem Kriege zwischen Holland und Frankreich stellte sich Friedrich Wilhelm auf Hollands Seite. Er rückte an den Rhein, mußte jedoch da Holland keine Hilfsgelder zahlte und Brandenburgs Grenzen selbst bedroht waren, Frieden (zu Bossem) mit Frankreich schließen (1673). Das Jahr darauf fiel der Frauzose ohne jegliche Kriegserklärung in Deutschland ein und verwüstete die Pfalz. Auf Drängen des Kurfürsten beschloß der Kaiser endlich einen Reichskrieg gegen den Frevler. Der Kurfürst selbst eilte mit seinem Heere allen voraus an den Rhein. Ten ihm unbequemen und gefährlichen Gegner zu entfernen, hetzte Ludwig die Schweden ans, in Brandenburg einzufallen. Nun wiederholten "ich die Drangsale des dreißigjährigen Krieges. Zwar wehrten sich die märkischen Banern mit Heugabeln und Sensen: sie schrieben <iuf ihre Fahnen: „Wir sind Baueru von geringem Gut und dienen unserm gnädigsten Kurfürsten mit unserm Blut." Gegen die Übermacht körnten sie indes nichts ausrichten. Aus die Nachricht vom Einfalle der Schweden äußerte der Kurfürst: „Auf die Art könnte ich ganz Pommern erhalten!" Er brach in Eilmärschen auf und legte die weite Reife vom Rhein zum Rhin mit unglaublicher Schnelligkeit zurück. Durch List nahm er Rathenow ein, das von einem schwedischen Dragonerregimente besetzt war. Die Feinde waren ganz überrascht, denn eben ging das Gerücht umher, der Kurfürst sei tot. Das Hauptheer der Schweden stand bei F e h r b e l l i n. Der Kurfürst schickte am 18. (28.) Juui 1675 den Prinzen von Hessen-Homburg voraus, den Feind zu beobachten, aber nicht anzugreifen, denn das Fußvolk war noch nicht heran. Der heißblütige Prinz ließ sich jedoch zim Angriff hinreißen und geriet in große Bedrängnis. Aus das Fnßoolk konnte man nicht erst warten, in vollem Jagen stürmte daher die gesamte Reiterei auf den Feind ein. Das fcharfe Feldherrnauge des Kurfürsten erspähte einige von den Schweden unbesetzte Sandhügel, die das ganze Schlachtfelb beherrschten. Dahin eilte er mit den Geschützen. Hier entbrannte der Kampf am heißesten. Der Kurfürst stellte sich an die Spitze feiner Soldaten und rief: „Getrost, Brandenburger, ich, euer Fürst, will mit euch siegen oder sterben!" Sein Kampfesmut trieb ihn zu weit vor, mehrere Male mußten ihn seine treuen Dragoner von den ihn umringenden Schweden befreien. (Ein Beispiel aufopfernder Treue wird von dem kurfürstlichen Stallmeister F r o b e n

7. Der Unterricht in der Geschichte - S. 104

1893 - Delitzsch : R. Pabst
J 04 Erfindungen. Das mittelalterliche Heerwesen. deswegen verfertigte Gutenberg die Schristzeichen erst mis Blei und dann aus Zinn. Da er all sein Vermögen auf die Erfindung verwendet hatte, schloß er Ptriprr irprfrnn nfi : ... n c ^ ~ . ' I J P der geizige Fnst den armen Gutenberg aus dem Geschäfte %ide3 von einem Mainzer Ratsherrn unterstützt, gründete Gutenberg eine eigene b) Wertere Erfindungen. Die meisten Erfindungen im Mittel-alter )mb von Deutschen ausgegangen, während anderen Völkern der Jüchnt der Entdeckungen zukommt. Die bis dahin in Gebrauch gewesenen oslitt)- und Wasseruhren wurden durch die erfuudeuen Peudeluhreu verdrängt. ^Der Nürnberger Hele erfand um diese Zeit die Nürnberger Eier — Taschenuhren —. Von großer Wichtigkeit für die Verwendung der Buchdruckerkuust war die Erfindung, Papier aus Baumwolle, ^einwand und Lumpeu zu fertigen. Das Schießpulver soll ein Mönch Bertholb Schwarz aus rzrewurg im Breisgau erfunben haben. Er war ein Freund der Chemie und zerstieß zufällig in einem Mörser Schwefel, Salpeter und Holzkohle. Ein ö'uiitc brachte das Gemenge zum Explodieren, woburch ein auf bent Morjer- liegenber Stein mit großer Kraft in die Höhe geschleudert wurde, -taburch kam schwarz auf den Gebanken, biefes Pulver zu Schießzweckeu zu verwenben. Man goß nun Mörser ober Donnerbüchsen, eine Art Kanonen, die Steinkugeln schossen. Die ersten Geschütze würden mit der Lunte abgefeuert. Später erfanb man Handwaffen 'oder Musketen. Sie waren oft sehr laug und schwer, fodaß deren Träger, die Musketiere, eine kräftige Holzgabel mit sich führten, um die Muskete beim Abfeuern darauf zu stützen. . Mit der Erfindung des Schießpulvers verlor der Ritterstand an Unsehen. Bis dahin besaßen die Ritter das ausschließliche Waffenrecht. ^Lenn jetzt ein Krieg ausbrach, so sandten die Landesherren die sogenannten Werbeoffiziere in die Ortschaften. Die Werber pflanzten eine tfahnc auf und ließen trommeln. Wer von den jungen oder alten Männern gewillt war, in den Krieg zu ziehen, bekam ein Handgeld, o che angeworbenen Leute hießen Söldner. Sie hatten ihren Namen kunft sehr bald. 20. Das mittelalterliche Heerwesen.

8. Der Unterricht in der Geschichte - S. 150

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Roßbach 5. Nov. 1757. Lenthen 5. Dez. 1757. loo Friedrich Ii., der Große. Zu Anfang der Schlacht drangen die Preußen siegreich vor und Daun gab schon den Rückzugsbefehl. Plötzlich entstand ein Stocken in Friedrichs Heere, denn einige Generale hatten zur unrechten Zeit und am unrechten Orte angreifen lassen. Diesen Augenblick benutzte Daun. Mit wildem Austurme brach seine Reiterei hervor und zersprengte die preußische Schlachtordnung. Es war alles verloren. Über Friedrichs Niederlage herrschte großer Jubel in Wien, zum ersten Male war es den Öster- reichern gelungen, die Preußen zu schlagen. Friedrich befand sich in einer schlimmen Lage: Russen und Franzosen standen jetzt zum Einsalle in seine Länder bereit. Er zog seine Truppen von Prag ab und ging nach Sachsen. Gegen die Russen stellte der König den General Lehwald, der aber bei Groß-jäg erndors .in Ostpreußen geschlagen wurde. Zum Glück benutzten die Feiude den Sieg nicht. Gegen die Fra nz o s en , die unter Soubise mit der R e i ch s a r m e e vereinigt anrückten, wandte Friedrich sich selbst. Bei Roßbach, nicht weit von Weißenfels, trafen sich die Heere am 5. November. Durch eine zurückziehende Bewegung lockte der König die Frauzoseu aus ihrer vorteilhaften Stellung. Sie meinten, er wolle sich aus ihren Händen retten und bemühten sich daher, ihm in den Rücken zu kommen. Das preußische Lager stand auf den Janushügeln unbeweglich, während die Reiterei von den Franzosen unbemerkt in einem bewaldeten Thale auf das Angriffszeichen wartete. Mit Siegesmusik kamen die Feinde heran, den Markgrafen von Brandenburg gefangen zu nehmen. Da verschwanden ans einmal die Zelte der Preußen. In demselben Augenblicke sauste Seydlitz mit seiner Reiterei hervor und warf die Franzosen über den Hansen, während das preußische Fußvolk ihnen in die Flanke siel. In wildester Flucht jagten die Franzosen nach dem Rheine zu. Durch die Roßbacher Schlacht wurde Friedrich der bewunderte Liebling Europas. Laut jubelten die Freunde dem Heldenkönige zu, der mit so geringen Opsern den alten prahlerischen Erbseind gedemütigt hatte. Friedrich durfte nicht rasten, denn die Österreicher überschwemmten ganz Schlesien. In Eilmärschen führte er feine Soldaten dahin und vereinigte sie mit den zurückgebliebenen Truppen. Das Heer zahlte zusammen nur 32 000 Mann, und gegenüber stand bei Lenthen Karl von Lothringen mit dreimal so viel Österreichern. Am Tage vor der Schlacht hielt Friedrich eine Ansprache an seine Offiziere, welche mit den Worten schloß: „Die Feinde stehen bis an die Zähne in ihren Verschanzungen. Wir müssen sie aber angreifen, entweder sie schlagen oder alle dableiben. Nun leben Sie wohl, meine Herren. In kurzem haben wir den Feind geschlagen oder wir sehen uns nie wieder." Die Antwort konnte der König auf dem begeisterten Antlitz seiner Offiziere lesen. „Morgen siegen wir oder wir sind alle tot!" riefen sich die Soldaten zu. Friedrich wählte die schräge (keilförmige) Schlachtordnung. Vor der Schlacht befahl der König Zielen zu sich und sagte: „Ich muß mich heute der Schlacht mehr aussetzen

9. Der Unterricht in der Geschichte - S. 151

1893 - Delitzsch : R. Pabst
Friedrich Ii., der Große. lo1 <ils gewöhnlich, deshalb soll Er mit 50 Mann mir zur Deckung dienen. Falle ich. so bedeckt Er den Körper mit seinem Mantel uitb sagt keinem ein Wort. Die Schlacht geht fort und der Feind, der wird geschlagen. Zum Scheine warf sich Friedrich aus den rechten Flügel des feindlichen Heeres, um unerwartet den Hauptstoß gegen den linken Flügel zu führen. Zwar versuchte die österreichische Reiterei vorzudringen, umsonst, sie wurde von der preußischen zurückgeworfen. Die zeitig beginnende Dunkelheit schützte das österreichische Heer vor gänzlicher Vernichtung. Da stimmte ein preußischer Grenadier das Lied an: „Nun danket alle Gott," das gauze Regiment fiel ein und über das Schlachtfeld hin erklang „der Choral von Lenthen." Denselben Abend schwebte Friedrich in Gefahr, in österreichische Gefangenschaft zu geraten, nur seine Geistesgegenwart rettete ihn. 1758. Krefeld. Zorndorf Hochkirch. Die Siege Friedrichs spornten auch seine Freunde, die Engländer, an, kräftig gegen die Franzosen vorzugehen Unter Anführung des Prinzen von Brannschweig schlugen sie die Franzosen bei Kreseld, die nun am Rheine festgehalten, nicht nach Preußen vordringen konnten. Von Ostpreußen kam aber schlimme Nachricht. Die Russen unter Ferm or waren eingefallen und marschierten auf Berlin. Greuel der Verwüstuug bezeichneten den Weg der „Halbbarbaren." Ohne Zögern rückte Friedrich herart und traf die in Feinde bei Z o r u d o r f. Die Schlacht war mehr ein Schlachten zu nennen, denn die Russen, größtenteils betrunken, wichen nicht vom Platze; ohne Widerstand ließen sie sich reihenweise mit dem Kolben niederschlagen; endlich zog sich der Rest zurück. Friedrich konnte den Sieg nicht weiter ausnützen, er durste keine Hochkirch Zeit verlieren, denn sein Bruder Heinrich, der in Sachsen stand, wurde 1{75gft von den Österreichern arg bedrängt. Vor dem heranrückenden Friedrich mich der vorsichtige Dauu zurück und bezog ein festes Lager bei Hochkirch. Trotz Abratens feiner Generale bezog Friedrich angesichts des Feindes ein offenes Lager, meinend, der zaudernde Dann werde ihn nicht angreifen. In der That fürchtete sich auch Daun vor Friedrich. Erst auf Laudons dringendes Betreiben unternahm Dann den Überfall. In der Frühe des 14. Oktobers fielen die Österreicher in das Lager der Preußen ein, die. vollständig überrascht, geschlagen wurden. Von dem Überfall selbst hatten die Österreicher keine Vorteile, denn die Preußen gingen, wiewohl mit herben Verlusten, in musterhafter Ordnung zurück. Schlesien und Sachsen blieben in den Händen der Preußen. 1759. Züllichau. Kunersdorf. Minden. Die von Friedrich gemachten Friedensvorschläge wies die Kaiserin schnöde zurück. Es war ihr unfaßbar, mit solchen großen Hilfsvölkern, wie ihr zu Gebote standen, den kleinen Preußenkönig nicht gänzlich vernichten zu sönne». In Wirklichkeit lagen die Dinge für Friedrich sehr schlimm. Sein General Wedelt verlor gegen die Russen bei Züllichau. Ungehindert vollzog sich nun die Vereinigung zwischen Österreichern und Russen.

10. Der Unterricht in der Geschichte - S. 174

1893 - Delitzsch : R. Pabst
1"^ Die Befreiungskriege. Am anderen Tage wollten die Preußen den Kampf erneuern, denn auch Napoleon war zurückgegangen, allein die Russen drangen aus Ab-zug. Die Stimmung der preußischen Soldaten war gedrückt, doch nicht entmutigt. Bautzen der am 20. und 21. Mai bei Bautzen geschlagenen Schlacht Mai^ touri>e nu^ beiden Seiten mit wahrer Erbitterung gesümpft. Napoleon Isis, schrieb sich den Sieg zu, aber kein Gefangener, keine Fahne, feine Kanone siel in seine Hände. Er hatte bei den kaum nennenswerten Siegen solche Verluste erlitten, daß er, um seiu Herr zu vervollständigen, einen Waffenstillstand anbot. Zugleich hoffte der Schlaue, es werde seiner Kunst gelingen, wie an den Tilsiter Tagen, Alexander aus feine Seite zu ziehen. Alexander blieb diesmal getreu. Beim Abschluß des Waffenstillstandes befand sich L ü tz o w mit seiner Freischar in Bayern. Es war ihm nicht möglich, schnell genug auf preußisches Gebiet zu entkommen. In der Nähe von Leipzig ließ Napoleon die kleine Schar überfallen und niedermetzeln. Unter den wenigen, die entkamen, befand sich der heldenhafte Dichter Theodor Körner. Sechs Wochen später pflückte auch er die „Todesrose" in einem Treffen bei Gadebnsch. Bei Wöbbelin, „im freien Feld", liegt er begraben. Kaiser Franz gab sich Mühe, den Frieden zu vermitteln, an Napoleons Trotz scheiterte alles. Da trat auch Österreich, wie vorher Schweden, auf die Seite der Verbündeten. Die Feuerzeichen pflanzten sich von Berg zu Berg fort, kundgebend, der Krieg werde wieder aufgenommen. Das sonst schreckliche Wort „Krieg", war jetzt eine wahre Freudenbotschaft für die Gemüter, die da fürchteten, der vorzeitige Frieden mit Napoleon würde zu ueuer Knechtschaft führen. 3. Großbeeren. Katzbach. Dresden. Kulm. Die Verbündeten hatten drei Armeen gebildet: Die Nordarmee, unter Führung des Kronprinzen von Schweden, der früher als Marschall Bernadotte in Napoleons Diensten gestanden hatte; 2. die schlesische Armee, befehligt von Blücher; 3. die b ö h m i f ch e oder Hauptarmee, geführt von dem Fürsten Schwarzenberg. Napoleon stellte der Nordarmee seinen Marschall Oudinot (Udinoh) und der schlesischen den Marschall Macdonald entgegen, während er sich selbst gegen die Hauptarmee wendete. Oudinot hatte den Besehl erhalten, Berlin um jedeu Preis einzunehmen. Der Kronprinz von Schweden, der den Krieg gegen seinen ehemaligen Herrn nur mit halbem Herzen führte, wollte schon hinter Berlin zurückweichen. Aber der preußische General Bülow erklärte zornig, eher sollten seine Knochen vor Berlin bleichen, als daß er zurückginge, ebenso Groß- gesinnt war General Tanentzien. Am 23. August besaud sich ^beeren das Dors Großbeeren bereits in den Händen der Franzosen. 1813? Entschlossen drang Bülow mit seiner pommerschen Landwehr vor, unbekümmert um die Gegenbefehle des zweideutigen schwedischen Kronprinzen. Bei dem schrecklichen Regenwetter versagten die Gewehre, aber die
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