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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Jg. 1 - S. 11

1909 - Diessen vor München : Huber
11 wohner. Das Zusammenschlafen mehrerer Personen Ln einem und demselben Raum wirkt bei beschränkter Räumlichkeit höchst nachteilig auf die Gesundheit der- selben ein. Hinsichtlich der Größe der einzelnen Wohnungen^- gilt als selbstverständlich, daß ein Zimmer umso größer sein muß, je länger man sich darin aufhalten will und je mehr Personen es fassen soll. Die moderne Gesund- heitslehre fordert mindestens 10 cbm Raum-,Inhalt für ein Wohnzimmer mit einer einzelnen Person, wobei entsprechende Lüftung vorausgesetzt wird. Das Schlaf- zimmer wird daher in vielen Fällen das größte sein müssen, denn der Aufenthalt darin dauert meist un- unterbrochen 7—8 Stunden, während man im Wohn- zimmer selten so lange ohne Unterbrechung bleibt. Über- dies läßt sich in der Regel das Wohnzimmer leichter lüften gls das Schlafzimmer, da es nicht jedem zu- träglich ist, bei geöffneten Fenstern zu schlafen. Es kann zwar vorkommen, daß das Wohnzimmer auch als Schlafzimmer benutzt werden muß, wie dies bei Krankenzimmern zutrifft, jedoch soll ein derartiger Raum nicht unter 13 Kubikmeter Luft pro Person haben. Auch die Höhe kommt bei Bemessungen der Wohn- räume in Betracht. Da die schlechte Luft in einem Zimmer stets oben ist, so ergibt sich von selbst daraus, daß von zwei gleich großen Zimmern das höhere den Vorzug verdient, weil hier die ungesunde Luft weiter von unseren Atmungsorganen entfernt ist. Die Lage der einzelnen Räume eines Hauses wird zunächst von dem ihm unterschobenen Zwecke be- stimmt. Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmer sollen dem Sonnenlichte und der frischen Luft günstig aus- gesetzt sein. Die Küche läßt sich zweckmäßig auf die Schattenseite verlegen. Speisekammer und Abort müs- sen auf die kühlste Seite des Hauses verlegt werden. Aber auch die Beschaffenheit der Fußböden gibt7. einen wichtigen Ausschlag für den gesundheitlichen Zu- stand eines Wohnhauses oder einzelner Zimmer. Die Bildung von Fugen zwischen den Bodenbrettern be- günstigt die Entwicklung mancher, Modergerüche ver- breitender Pilze. Roch weit schlimmer ist es aber, daß sich aller Schmutz in diesen ansammelt, der dann infolge Hineinsickern des Wassers und des Staubes beim Reini- gen dieser Böden zu einer wahren Geburtsstätte allen Ungeziefers und gesundheitsgefährlicher Ansteckungs- keime wird. Aus diesem Grunde ist das Legen von Parkettböden nur zu empfehlen. Auch Linoleum ist als Bodenbelag sehr zweckmäßig. Linoleum ist nämlich wasserdicht, leicht rein zu erhalten, warm und genügend große Räume. 5. entsprechend hohe Räume. 6. entsprechende Lage. gute Fußböden.

2. Jg. 1 - S. 25

1909 - Diessen vor München : Huber
— 25 — sie hat auch nicht den gewünschten Erfolg. Wer sich überarbeitet, muß, naturgemäß wieder umso längere Zeit zur Erholung aussetzen. Arbeitssinn und Ärbeitstrieb werden getötet durch ausschweifenden, lasterhaften Lebenswandel, und gefördert durch guten Arbeitserfolg. Schlechte Arbeitserfolge zeitigen Arbeitsunlust. b) Mäßigkeit. Von gleicher Wichtigkeit wie die Arbeit ist die Mäßigkeit in der Gesundheitspflege. In vielen Dingen gilt es Maß zu halten, so im ^piel, im Trunk, in der Nahrung, in der Kleidung, im Sport, im Reden und Hören, in der Arbeit und in der Erholung. Die Mäßigkeit fördert die Gesundheit in hohem Maße. Sie erhält einen gesunden, nüchternen, fröhlichen, frommen Sinn. Unmäßige im Essen und Trinken sind Kranke, die kein Arzt heilen kann. Unmäßigkeit im Spiel, im Sport, führen nicht selten große Unglücks- fälle herbei. Die Mäßigkeit ist ein wichtiges Vor- beugungsmittel für Krankheiten mannigfachster Art. Auch unmäßige Sinnesreize und Sinneserregungen sind ungesund. In den meisten Fällen darf man hohes Menschenalter einer mäßigen Lebensweise zu- schreiben. Je unnatürlicher diese ist, desto schneller geht der Verbrauch von körperlichen und geistigen Kräften vor sich und desto schneller naht des Lebens Abend. c) Erhol u n g. Die Erholung besteht in einer Ausspannung der ermüdeten Geistes- oder Körperwerkzeuge. Sie ist not- wendig und der Gesundheit eine Hauptstütze. Nicht jede Erholungsweise kann gebilligt werden. Wer seine Freizeit zu übertriebenen Sportsbelustigungen ver> wendet, ruht nicht aus. Der von Arbeit erschöpfte Geist erholt sich nur dann, wenn ihm alles ferne bleibt, was neuerdings seine Kräfte beanspruchen würde. Selbst leichte Beschäftigung kann Erholung sein. Junge Leute sollen die rechte Erholung nicht in reinem Nichts- tun erblicken, sondern die freie Zeit zu idealen Genüssen verwenden. Am wenigsten erholt man sich bei Spiel- und Trinkgelagen, wiewohl landläufig genommen, die Jugend darin den Gipfel der Erholung erblickt. Ein Spaziergang im Freien, ein Aufenthalt im ozonreichen Walde, eine mäßige Radtour, ein erbauendes Buch, eine mäßige Körperübung, ein Ball- oder Kegelspiel usw., all das bringt rechte Erholung und nebenbei Erfrischung oft für Herz und Gemüt. ck) V o m Schla f. Der Schlaf ist die gesündeste und ausgiebigste Er- holung von körperlichen und geistigen Anstrengungen. Arbeitssinn, Arbeitsfreude, Arbeitsunlust. Bedeutung der Mäßigkeit. Vorbeugungs- mittel. Begriff und Zweck. Rechte Erholung. Bedeutung für die Gesundheit

3. Jg. 1 - S. 29

1909 - Diessen vor München : Huber
— 29 — und Tiere. Wenn wir dem Ursprung jener verbre- cherischen Anten nachgehen wollten, wir fänden ohne Zweifel die Ursache der meisten Ausschreitungen aus der Trunksucht hervorgehend. Das Gewissen der Gewissens- Alkoholiker ist ein weites, das allmählich! einem schwäche, Schlummergang entgegengeht. Trunksüchtige ver- wechseln das Mein und Dein. Sie nehmen ihren Mitmenschen Ehre und guten Namen und ziehen sie meistens mit in den Sumpf. Hütet euch vor Trunk- süchtigen, wollt ihr nicht dem gleichen Ziele und meist traurigen Ende derselben ebenfalls zuschreiten. Irren- Ende der Häuser, Zuchthäuser — traurige Endstationen der Trunksucht. Trunksüchtigen! Noch andere Getränke verdienen nicht den Namen Genußmittel: Genuhmittel, gleichwohl sie als solche häufig gebraucht werden, wie z. B. Kaffee und Tee. Auch diese enthalten Kaffee n. Tee. Gifte für den Körper. Ihr täglicher Gebrauch zerrüttet den Körper, die Nerven, das Gehirn usw. Das ge-Gesunde Getränke: sündeste und natürlichste Getränke ist reines, frisches Wasser, Quell- oder Brunnenwasser. Auch der Most ist ein Most, sehr verbreitetes und beliebtes Hausgetränk und eignet sich namentlich für die mit der Hand schwer arbeitende Bevölkerung, die ihn meistens auch sehr billig her- stellen kann. Wer überhaupt seinen Leib kräftig und gesund erhalten will, der halte sich verhältnismäßig mehr an das Essen und weniger an das Trinken! ■— c) D i e erste Hilfe bei Verwundungen. Oft wird durch ein einfaches Mittel, rechtzeitig Allgemeines, angewandt, Heilung in einer Verletzung oder Ver- wundung erreicht; wichtig ist deshalb die Aneignung von Kenntnissen, in welcher Weise den Verunglückten die erste Hilfe gebracht werden kann. Die Behandlung der Wunden ist eine verschiedenartige. Blutende Wun- den, Quetschungen, Bißwunden erfordern eine eigene Behandlung. Stark blutende Wunden können her- Stark blutende rühren vom Schneiden, Stechen, Hacken und Reißen. Wunden, Blutende Wunden sollen vor allem anfänglich nicht mit dicken Tüchern umwickelt werden; denn diese fördern die Blutung. Auch ermöglichen sie nicht, die Wunde länger zu beobachten. Waschungen mit kaltem Wasser, dem einige Tropfen Arnikatinktur beigesetzt sind, leisten gute Dienste. Später umwickle man die Wunde drei- oder vierfach mit benetzten, leinernen Verbandstücken, über welche man am besten Guttapercha-Papier legt. Bei spritzenden Wunden sollen die Wundränder fest zusammengehalten werden. Bei sehr starker Blutung ist die Beiholung des Arztes eiligst notwendig.

4. Jg. 1 - S. 31

1909 - Diessen vor München : Huber
— 31 — vom Gehirn herbeizuführen. Bei beiden Fällen sorge man für genügenden Zutritt frischer Luft und fördere die Rückkehr zum Bewußtsein durch Bespritzen des Ge- sichtes und der Brust mit kaltem Wasser, Einreiben der Schläfe mit Essig, Wein oder Schnaps, sowie durch Riechmittel, Salmiakgeist, Hoffmannstropsen, Essig usw. Durch Leuchtgas oder Kohlendun st Be- täubte schaffe man schnellstens aus den Räumen in die frische Luft. Zur Rettung dieser Verunglückten ist jedoch notwendig, die von Gas erfüllten Lokalitäten nicht mit Licht zu betreten und für das Einströmen frischer Luft durch Öffnen von Türen und Fenstern genügend Sorge zu tragen. Hierauf stelle man an den Geborgenen, wenn nötig, Wiederbelebungsversuche durch künstliche Atmung, kaltes Bespritzen, Riech- mittel usw. an. Durch Blitzschlag Getroffene oder Blitz- gestreifte bringe man nach Entfernung der beengenden Kleidungsstücke in die frische Luft und stelle wie bei Ohnmächtigen Versuche zur Rückkehr des Bewußt- seins an. Durch elektrischen Starkstrom Be- täubte müssen erst durch Jsolirrscheren von der Leitung unterbrochen werden. Sodann stelle man an dem Verletzten, der mit erhöhtem Kopfe gelagert werden muß, künstliche Wiederbelebungsversuche an. Bei der Ausgrabung Verschütteter sei man vorsichtig, daß nicht neue Erdabrutschungen die Retter verschütten. Derartig Verletzte transportiere man mit großer Sorgfalt aus Rücksicht auf die hier oft gleichzeitig vorhandenen Knochenbrüche. Atmen sie wenig oder gar nicht mehr, so schreite man zur künstlichen Atmung. Erhängte schneide man sofort ab, hält aber mit dem freien Arme den Körper, um ihn nicht durch Herab- fallen zu verletzen. Hernach erfolgt, wenn notwendig, Wiederbelebungsversuch durch künstliche Atmung. Gewürgte befreie man vom Würgelband. So- lange der Körper warm ist, dürfen die Wiederbelebungs- versuche nicht eingestellt werden. Von Hitzschlag Betroffene lagere man wo- möglich im Schatten oder an kühlen Orten. Bleiches Gesicht verlangt Tieflagerung, gerötetes Gesicht Hoch- lagerung des Kopfes. Der Körper muß von beengen- den Kleidungsstücken befreit und womöglich gut mit kaltem Wasser bespritzt oder gleich in nasse Tücher oder Kleider gewickelt und mit diesen abgerieben werden. Wo nötig — künstliche Atmung. Bei Augenverätz ung durch ungelöschten Kalk, versuche man, so schnell als möglich den eingedrungenen Fremdkörper zu entfernen durch reinliche Läppchen von durch Gas Betäubter, vom Blitzschlag Getroffener, durch Starkströme Betäubter, Verschütteter, Erhängter, Gewürgter, vom Hitzfchlag Getroffener, bei Augen- verätzung.

5. Jg. 1 - S. 33

1909 - Diessen vor München : Huber
— 33 — ist für die meisten Kranken, besonders für die Fieber- kranken Bedürfnis; es soll daher stets in Bereitschaft stehen. Die Wärterin soll bis zur Ankunft des Arztes Vorbereitungen dafür sorgen, daß das Krankenzimmer in Ordnung sei, Ankunft daß Wasserschüssel, Seife und reinliches Handtuch für 3 den Arzt zurecht gerichtet seien. Die Behandlung des Kranken sei liebreich. Man bewahre sich und dem Kranken womöglich eine heitere Stimmung und suche den Kranken in der Hoffnung auf Genesung zu starken. Bei großer Gefahr für das Leben teile man dein Kranken die Sachlage schonend mit, damit er auch seinen religiö- sen Pflichten noch rechtzeitig nachkommen kann. Eine vorzügliche Arznei für jeden Kranken ist Ruhe. Auf- regende und ermüdende Besuche halte man daher von Krankenbesuche, demselben ferne. Ist der Kranke in Genesung be- griffen, so lasse man ja nicht die Vorsicht außer Acht; denn Rückfälle sind in der Regel schlimmer als die Rückfälle, anfänglichen Krankheiten. (Rach Ils.) 7. Das Gesinde. Das Gesinde muß sich in allen lauswirtschaftlichen Verrichtungen den Anordnungen der Herrschaft unter- ziehen. Selbst Dienstboten, die nur für gewisse Ar- beiten und Dienste angenommen sind, müssen auf Ver- langen der Herrschaft auch solche Arbeiten verrichten, für welche sie zwar nicht eigens gedungen, welche aber infolge Krankheiten anderer Dienstboten ebenfalls er- ledigt werden müssen. In jedem ordentlichen Hause gibt es eine Hausordnung. Dieselbe muß durch die Dienstboten strenge eingehalten werden. Die Dienst- boten sind nicht zur Klage berechtigt, wenn die Herrschaft irgendwie Veranlassungen zu Mahnungen und Tadel hat. Roch weniger darf sich das Gesinde, Miß- handlungen durch den Arbeitgeber ausgeschlossen, den- selben gar tatsächlich widersetzen. Hat der Dienstbote irgendwelchen Schaden durch Vorsatz oder grobes Ver- gehen veranlaßt, so ist er verpflichtet, denselben zu er- setzen. Ohne Kündigung kann das Gesinde den Dienst nicht verlassen. Ausnahmen hievon können nur dann gemacht werden, wenn es hart behandelt oder ihm Un- sittliches zugemutet wird, oder wenn es durch schwere Krankheit gezwungen ist, den Dienst abzubrechen. Dienstboten dürfen ferners vor Ablauf der Dienstzeit, jedoch nach vorhergegangener Kündigung erst den Dienst verlassen, wenn die Herrschaft den bedungenen Lohn nicht ausbezahlt, wenn die Herrschaft ihnen öffentlich die Ehre nimmt, wenn Personen vom Gesinde heiraten,

6. Jg. 1 - S. 10

1909 - Diessen vor München : Huber
10 — Gesundheit von Menschen und Haustieren, den Bau- platz so zu wählen, daß. das Grundwasser auch beim höchsten Stande nicht bis an die Fundament- und Kellermauern reicht und daß, das Regenwasser leicht und sicher abgeleitet werden kann. Besserung in dieser Beziehung läßt sich neben künstlicher Trockenlegung von Anfang an dadurch herbeiführen, daß man durch Her- beiführen von Erdmaterial eine künstliche Erhöhung des Baugrundes bewerkstelligt. Ebenfalls sehr Un- gesund sind die Kellerwohnungen in den Städten, und man darf sich nicht wundern, dast derartig tiefgelegene feuchte Räume zu wahren Brutstätten bei Krankheiten werden, in denen Cholera- und Typhus-Epidemien häufig Einzug halten. 2. sie habe eine Ein gesundes Haus muß ferner eine sonnige Lage sonnige Lage, haben. Sonnige Wohnungen sind der Gesundheit in hohem Grade zuträglich. Sonnenlose Räume wirken niederdrückend auf unser Gemüt und führen nicht selten zu Blutarmut, Blässe und anderen Äbeln. Die am meisten benutzten Räume sollen das beste Licht von der Sonne erhalten. Die Sonne übt auf den mensch- lichen Organismus einen mächtigen, gesundheitsfördern- den und heilenden Einfluß aus. Nicht nur der Sauer- stoff, sondern auch das Licht fördert die richtige Blut- bildung und den Stoffwechsel, somit die ganze Ge- sundheit. Völliger Entzug des Lichtes hätte voll- ständige geistige und körperliche Verkümmerung im Ge- folge. Soll daher ein Wohnhaus möglichst viel un- mittelbares Sonnenlicht erhalten, so muß, dessen Haupt- front, d. i. die Seite mit den meisten Zimmern und Fenstern, nach Süden gebaut sein; am ungünstigsten ist die Lage gegen Norden; denn Zimmer und Wohnungen in dieser Richtung erhalten direktes Sonnenlicht sehr spärlich, zumeist nur abends oder morgens, sonst ge- langt zu ihnen nur zerstreutes Licht. 3. genügend viele Auch bezüglich der Zahl der Wohnungsräume, Räume. der Größe und Lage derselben, sind in Rücksicht auf die Gesundheit Forderungen zu stellen. Jede gesunde Wohnung muß, wenigstens ein Wohnzimmer haben, das aber nur zu diesem Zwecke, nicht auch zum Schlafen und Kochen dient. Die Einschränkung der Brenn- material-Kosten bringt es oft mit sich, ein und dasselbe Zimmer zu mehreren Diensten brauchbar zu machen, so z. B. die warme Küche, wenn sie einigermaßen ge- räumig ist, als Wohnzimmer oder umgekehrt letzteres als Kochzimmer zu benutzen. Darin liegt viel An- gesundes. Der Dampf der kochenden Speisen verun- reinigt die Zimmerluft und schädigt die Atmungsorgane bedeutend. Die Zahl der Schlafzimmer richtet sich nach der Anzahl und dem Geschlechte der Hausbe-

7. Jg. 1 - S. 12

1909 - Diessen vor München : Huber
— 12 — dauerhaft, (solange es nicht brüchig ist). Steinböden sind bedeutend kühler als Holzböden und können im Winter sogar gesundheitsschädlich werden. Wichtig zur Erhaltung und Förderung der Ge- sundheit ist ferners die Lüftung der einzelnen Räume. b) Von der Lüftung oder Ventilation. Gesundheitliche Der Mensch bedarf täglich einer außerordentlich bev großen Menge an Luft, sowohl dem Maße als dem Gewichte nach. Ein Erwachsener macht durchschnittlich 16 Atemzüge in der Minute und zieht bei jedem etwa 1/21 Luft ein. Er braucht also in 24 Stunden ca. 115 hl; das sind Iih2 Kubikmeter und nahezu 29 Pfund. Aus dieser gewaltigen Menge Luft, die der Mensch zum ,Leben bedarf, läßt sich von selbst schließen, daß es sich bei der Lüftung unserer Wohnungen um eine Gefahren durch sehr wichtige Sache handelt. Schlechte Luft ist so schäd- schlecht gelüftete tich, wie schlechtes Wasser. Unzählige Krankheiten Räume. nehmen ihren Ursprung aus der Einatmung verdorbener Luft. In schlecht gelüfteten Stuben, Sälen, Schulen, Gasthäusern usw. findet eine rasche Erneuerung der Luft nicht statt. Die darin befindlichen Personen atmen ihre eigene und die von andern ausgeatmete Luft, in der sich viele Ausdünstungsstoffe angehäuft haben. Letztere sind umso schädlicher und verderbenbringender, wenn wir an ansteckenden Krankheiten, an Masern, Scharlach, Pocken, Typhus, Diphteritis u. a. m. leiden. Je mehr sich derartige Ansteckungsstoffe in dem be- wohnten Raume sammeln, desto höher steht die Ge- fahr der Abertragung vorhandener Krankheiten und es gehört nicht zu den Seltenheiten, daß Lungenschwind- süchtige ihre ganze Umgebung verseucht Haben. Zweck- Zweck der Lüftung, der Lüftung ist es daher, die frische, rauchfreie, durch Sonne, Pflanzen und Bäume gereinigte Außenluft ununterbrochen und in genügender Menge in die Woh- nung hineinzubringen und die verunreinigte Luft be- ständig zu entfernen. Verschlechterung Auch gesunde Personen verunreinigen durch ihre ' /- der Luft Ausatmung die Luft. Das ergibt sich schon aus der -7^tz.^durch Gase, Z^Emensetzung der Luft. Sie enthält 21 Raumteile Sauerstoff, 78 Raumteile Stickstoff und 1 Raumteil anderer Gase. Der eigentliche Lebensstoff für Men- schen und Tiere ist der Sauerstoff, der durch den bei- gemengten Stickstoff nur verdünnt wird. Die Ver- unreinigung der Zimmerluft erfolgt dadurch, daß, die ausgeatmete Luft statt 21 Raumteile Sauerstoff nur mehr 16 Teile, also etwa 1/4 weniger als die einge- atmete besitzt. Die ausgeatmete Luft hat ferner in den Lungen aus dem Blute etwa 4^/iv Teile Kohlensäure aufgenommen. Diese aber bildet für die Lungen ein

8. Jg. 1 - S. 20

1909 - Diessen vor München : Huber
— 20 — Aus dem Tierreich. dem Pflanzen- und Mineralreich. Allgemeines. Kopf, Hals und Brust. Jahreszeit. a) Woher nehmen wir unsere Kleidung. Tier-, Pflanzen- und Mineral-Reich müssen, jedes in seiner Art dazu beitragen, eine zweckentsprechende Bekleidung unseres Körpers zu ermöglichen. Am üppigsten beschert uns das Tierreich mit dem Nötigen. Die Bekleidung unserer Füße erfolgt durch das Leder. Die Haut zu diesem erhalten wir namentlich von den Zweihufern. Vergerbt wird dieselbe vom Rot-, Weiß- und Sämischgerber. Das ölen des Leders macht das- selbe dauerhaft, rasches Trocknen des feuchten Leders schadet seiner Geschmeidigkeit bedeutend. Als Winter- Bekleidungsartikel dient namentlich das Pelzwerk. Je dichter dasselbe, desto wertvoller ist es. Kostbar sind die Felle nordischer Tiere. Die Wolle des Schafes ist zur Fertigung mancher Bekleidungsstücke unentbehrlich geworden. Die Wolle muß, ehe sie gebrauchsfähig ist, erst verarbeitet werden. Sie wird gereinigt, entfettet, gesponnen, als Garn ge- haspelt und zu Loden und Tuch gewebt. Zur Her- stellung von allerlei Schnüren, Spitzen, zu Handschuhen und Strümpfen, zur Fabrikation von Taffet und Samt verwendet man die Seide. Diese erhalten wir aus der Hülle (Kokon) der Puppe des Seidenspinners. Das Pflanzenreich liefert Flachs, Hans und Baum- wolle, das Mineralreich kostbaren Schmuck zur Be- kleidung. — d) Wie sollet: wir u n ö kleiden? In Bezug auf die Bekleidung der einzelnen Körper- teile gilt im allgemeinen, daß der Oberkörper kühler gehalten werden muß. als der Unterkörper. Kopf, Hals und Brust sollen nicht an zu warme Wollkleidung gewöhnt werden, die regelmäßige Folge derartiger Ge- wöhnungen sind ständige Beschwerden und Rheuma- tismen, Krämpfe und Katarrhe. Der Kopf werde nur so bedeckt, daß er nicht zu schroffer Hitze oder Kälte ausgesetzt ist. Der Hals wäre am besten ganz frei von Einhüllungen. Im allgemeinen richte sich die Bekleidung des Körpers nach der Jahres- und Tageszeit. Auf der Haut trage man Hemden von Leinwand) diese saugt die Feuchtigkeit schnell aus und wird bald wieder trocken. Wer jedoch zu Erkältungen neigt, trage Hemden von Wolle. Diese saugen beim Schwitzen die Feuchtig- keit langsam auf und geben sie langsam ab) Lein- wandhemden dagegen sind gleich durchnäßt und da- nach kühl. Unterbeinkleider sollen nicht aus zu warmen Stoffen getragen werden. Die Füße müssen stets warm gehalten werden. Strümpfe aus dickem Leingarn oder

9. Jg. 1 - S. 21

1909 - Diessen vor München : Huber
— 21 aus Schafwolle dienen vorzüglich zum Schutze der Füße. Als Abhärtungsmittel der Füße dient beson- ders das Barfußgehen. Abhärtungsmittel. c) W i e sollen w i r u n 0 nicht kleiden? Allgemein kleidet man sich heutzutage nach der Von der Mode. Mode. Diese hat insofern Berechtigung, als sie nicht den Gesetzen der Vernunft und Sittlichkeit zuwider- läuft. Verletzt sie dagegen jene oder diese, so ist sie verwerflich. Leider wird durch die Mode viel Torheit in der Art der Bekleidung begangen. Man trägt häufig Enge zu enges Schuhwerk, so daß die Füße verkrüppeln Fußbekleidung, müssen. Schwielen, Hornhäute und Hühneraugen an den Zehen sind etwas ganz ,,Abliches" und daher ein Volksübel geworden. Dabei ist noch 31t erwähnen, daß alle Engbeschuhten meistens an kalten Füßen und deren Folgen, wie an Kopfschmerzen und Blutstauungen, leiden. Manche bringen tagaus-tagein weder die Mütze vom Kopfe noch das Tuch vom Halse. Man darf sich Halstücher, daher bei solchen Leuten nicht wundern, wenn Arzt und Apotheke einen großen Teil des Arbeitsverdienstes derselben für sich in Anspruch nehmen. Je mehr wir uns verweichlichen, desto empfänglicher txerden wir für Krankheiten. Den heranwachsenden Mädchen schaden besonders Schnürleibchen, die noch allenthalben getragenen engen Schnürleibchen. Die Mode macht sie blind gegen alle schädlichen Wir- kungen, welche daraus hervorgehen. Die Bekleidung des Brustkastens darf nicht enge sein, damit tiefes Atemholen bequem gestattet ist. Durch enge Mieder aber werden Lunge, Leber, Nieren und Magen zu- sammengedrängt, und keines dieser Organe kann nach Möglichkeit seine Funktionen versehen. Blutstockungen, Bleichsucht, Beschwerden gller Art sind die Folge solcher unvernünftigen Bekleidung. Feste Strumpfbänder.(Gummibänder), enge Leib- Strumpfbänder, chen und Westen, Gürtel und Riemen führen durch Gürtel usw. den schädlichen Druck, den sie auf den Körper aus- üben, Hemmungen des Blutumlaufes herbei. Schwin- del, Ohnmacht und Schlagfluß können die Folge hievon sein. Die Eitelkeit, namentlich beim weiblichen Ge- Standesgemäße schlechte, hat dann nicht selten zu allem Unvernünftigen Kleidung, dazu, noch eine andere schlimme Seite. Standes- gemäßheit, — Ehrbarkeit, — Sparsinn gehen allmäh- lich auf ihre Kosten verloren. Die Dienstboten sind heutzutage oft.besser als ihre Herrschaft gekleidet. Sie wissen nicht mehr, daß bei der Kleidung die größte Einfachheit immer auch die größte Schönheit ist und

10. Jg. 1 - S. 26

1909 - Diessen vor München : Huber
Schlafdauer. Schlafraum. Verkehrtheiten. Gesundheitliche Bedeutung. Waschen, Wechsel der Leibwäsche, Tag- und Nachthemden. — 26 - Begünstigt wird er durch körperliche und geistige Er- müdung, durch Minderung der äußern Sinnesreize, durch Kälte usw. Die Zuträglichkeit der Schlafdauer richtet sich gewöhnlich nach dem Alter. Bei Kindern ist das Schlafbedürfnis ein weitaus größeres als bei Erwachsenen. Letztere sollen nicht über 9—10 Stunden schlafen. ,,Früh nieder, früh auf, verlängert den Lebenslauf" heißt ein Sprichwort. Körperliche und geistige Aberanstrengungen rufen nicht selten Schlaf- losigkeit hervor. Fortdauernde Unzulänglichkeit der Schlafenszeit kürzt das Leben schnell und bedeutend ab. Der Raum, in welchem man sich zur Ruhe auf- hält, sei trocken und gut gelüftet. Schlecht gelüftete Schlafräume sind der Gesundheit schädlich. Leider ist es keine Seltenheit, daß an Stelle oes so nützlichen und nervenstärkenden Schlafes die kostbaren Er- holungsstunden zum reinen Gegenteil verwendet wer- den. Trinker und Spieler opfern ganze Nächte, um ihren Leidenschaften fröhnen zu können. Die Jugend spürt die Folgen derartiger Verkehrtheiten nicht immer, aber schon im ersten Reifealter machen sich oft An- zeichen geltend, die als Abschlagszahlung für diese jugendlichen Sünden anzusehen sind. Freilich ist's mit der Reue dann oft zu spät. Der Schlaf ist ein kostbares Himmelsgut, ein Geschenk, das wir stets würdigen sollen. Wer sich von seinem unschätzbaren Werte nicht überzeugen kann, der erkundige sich bei Menschen, welche an Schlaflosigkeit leiden. Dort er- fährt er's zur Genüge. 3. Die richtige Lebensführung. a) Reinlichkeit und Hautpflege. Die Hauptvorbeugungsmittel vor Krankheiten: Arbeit, Mäßigkeit und Ruhe können noch durch zwei wichtige Maßregeln ergänzt werden, durch Reinlich- keit und sorgfältige Hautpflege. Der Körper soll täg- lich gewaschen und wöchentlich durch ein Bad gänzlich gereinigt werden. Schweiß und Hautfett müssen durch Anwendung der Seife entfernt werden. Die Badezeit soll in offenem kalten Wasser nicht über 10 Minuten ausgedehnt werden, um dem Körper nicht zu viel Wärme zu entziehen. Mit der Reinigung des Körpers muß auch häufiger Wechsel der Leibwäsche Hand in Hand gehen; denn diese nimmt die Schweißabsonderung nach innen und den in der Luft schwebenden Staub nach außen auf und verunreinigt sich dadurch sehr. Das Wechseln von Tag- und Nachthemden verursacht nicht mehr Wäsche und ist sehr empfehlenswert.
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