39
von 560 bis 323 v. Chr.
durchgegangen, so mußte er seine völlige Bestätigung durch den
Areopagus erhalten, welcher aus den abgehenden Archonten
besetzt wurde. Dieser ehrwürdige Rath, schon srüher angeordnet,
wurde von Solon verbessert und so eingerichtet, daß er gleichsam
den Grundpfeiler der Verfassung ausmachte. Er mußte nicht nur
die Beschlüsse der Volksversammlung prüfen und nach Gutbefinden
bestätigen oder für nichtig erklären, sondern auch die Aufsicht über
die Sitten der Bürger führen und das Betragen der abgegangenen
Archonten untersuchen. Er entschied über Leben und Tod. Zur
Besetzung der übrigen Gerichte wurden alljährlich sechs tausend
Bürger als Geschworene (Heliasten) durch das Loos bestimmt.
Eben so weise waren Solonö Verordnungen in Rücksicht des
Privatlebens, besonders aber der Erziehung. Kein Bürger durfte
in politischen Parteiungen bei Lebensstrafe neutral bleiben, um bei
einem jeden eine stets rege Theilnahme am Gemeinwohle des
Staates zu erhalten. Müssiggang war aufs strengste verbot?».
Die ärmern Bürger trieben gewöhnlich Ackerbau, Schifffahrt und
Handwerke; die reichern beschäftigten sich mit Künsten und Wissen-
schaften und übernahmen dann öffentliche Aemter.
Solon hatte die neue Gestaltung des Staates auf hundert
Zahre für unabänderlich erklärt. Nichts desto weniger bemächtigte
sich Pisistratus, als Haupt und Liebling der Volkspartei, durch
List der Alleinherrschaft in Athen. Er wurde zwar durch die
Alkmäonioen, an deren Spitze Mega kl es stand, zweimal ver-
trieben; als er aber um 538 v. Chr. dieselbe zum dritten Male
an sich gerissen hatte, behielt er sie bis an sein Ende (528) und
trug sie sogar an seine Söhne über. Die Alleinherrschaft (Tyrannis)
der Pisistratiden war aber keineswegs drückend. Sie ließen die
Solon'sche Verfassung fortdauern und suchten das Volk daran zu
gewöhnen; sie beförderten Gewerbe, Künste und Wissenschaften,
und Pisistratus war cs, der die Homerischen Gesänge durch Dias-
keuasten sammeln und ordnen ließ. Sein Sohn Hipparchus
ahmte das Beispiel des Vaters nach, wurde aber dennoch von
zwei beleidigten Feinden, Harmodiuö und Aristogiton, im
I. 514 v. Ehr. ermordet. Darüber erbittert, fing sein Bruder
Hippias an, mit mehr Strenge zu herrschen, beschleunigte aber
dadurch seinen Sturz. Die verbannten Alkmäoniden besetzten mit
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
62
Dritte Periode
mittlere und südliche Italien und zerfielen in eine Menge kleiner
Völkerschaften, zu denen die Picentiner, Frentaner, Lu ca-
ner, Peligner, Herniker, Marser, Bruttier u. a.
gerechnet wurden.
Das Hauptvolk der vorrömischeu Zeit aber waren die Etrusker
oder Tust er, welche aus Rhätien in das Land der pelasgischen
Tyrrhener eingewandert waren. Sie befassen schon in früher Zeit
eine höhere Bildung. Acker - und Gartenbau, Gewerbfleiß und
Handel blühten. Die Mehrheit der Einwohner war dienstbar,
und nur der Adel, neben welchem es keinen freien Bürgerstand
gab, bildete das eigentliche Volk. Er war im Alleinbesitze priester-
licher Zunftkenntnisse; Blitze und andere Zeichen und Erscheinungen
wurden gedeutet, der Flug und das Geschrei gewisser Vögel beob-
achtet (Auspicien und Augurien), die Eingeweide der Opferthiere
untersucht (Aruspicien), um aus denselben, sowie aus dem Rauche
und der Flamme des Opferfeuers, den Ausgang bevorstehender
Unternehmungen zu erforschen. Diese und fast alle religiösen Ein-
richtungen, sowie die Insignien der höher« obrigkeitlichen Aemter
entlehnten nachmals die Römer von den Etruskern. Für alle
öffentlichen Handlungen im Kriege und Frieden war ein feststehendes
Ritual vorgeschrieben. Ihre riesenhaften Bauwerke, Mauern,
Theater, Dämme, Canäle, wurden durch Frohndienste errichtet;
ihre Bildnerei in Erz und gebranntem Thoue ward durch griechi-
schen Einfluß veredelt, und die Vasen mit darauf gemalten Figuren,
welche man noch häufig in alten Gräbern findet, verrathen deut-
lich eine Bekanntschaft der Etrusker mit der griechischen Mytho-
logie. Semitische Schreibkunst war bei ihnen einheimisch, und
ihre Zahlzeichen gingen zu den Römern über. Unter den Städten
waren zwölf die herrschenden, wie Cäre, Veji, Tarquinii, Clusium,
Perusia, Arretium rc., deren jede ein Gebiet mit mehrern Land-
städten hatte und von einem auf Lebenszeit aus den Lucumonen
gewählten Könige regiert wurde. Bei gemeinschaftlichen Unter-
nehmungen ward einem der zwölf Könige der Oberbefehl über-
tragen; über National - Angelegenheiten entschieden die Lucumo-
nen, der Herrenstaud der Nation. Die zwölf herrschenden Städte
waren übrigens nur lose verbündet, um innern Zwiespalt zu ver-
hüten, ohne daß eine als überwiegende Hauptmacht an der Spitze
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
von 1 bis 476 n. Chr.
129
und Wiederherstellung von Städten beschäftigte. Allein die Sol-
daten, über die strenge Mannszucht und Zwangsarbeiten erbittert,
mordeten ihn, bereuten aber bald ihre That unter Thränen.
Sein Nachfolger M. Aurelius Carus (v. 282 — 283)
ernannte seine beiden Söhne Carinus und Numerianus zu
Cäsaren, schlug die Gothen und Perser, wurde aber, wie man er-
zählt, vom Blitze getödtet. Numerianuö fiel schon auf dem Rück-
züge nach Rom durch seinen Schwiegervater, worauf x
C. Valerius Diocletianus (v. 284—305) zum Im-
perator ernannt wurde — ein einsichtsvoller, aber strenger Herr-
scher. Er nahm sich selbst nach Besiegung des Carinus in Mö-
sien seinen Freund M. Valerianus Marimianus Her cu-
li us (v. 289 — 305) zum Mitregenten und überließ ihm den
Westen des Reiches, während er für sich den Osten behielt. Um
den Andrang der Barbaren abhalten zu können und den Aufrüh-
rern die Hoffnung zum Throne zu vereiteln, wurden von ihm Ga-
leri us, von seinem Mitkaiser aber Konstantins Chloruö
zu Nachfolgern voraus ernannt. Run theilten sie im I. 292 die
Provinzen so, daß Galerius Thracien und die Donauländer, Ma-
ximian Italien, Afrika und die Inseln, und Constantius Spanien,
Gallien, Britannien und Mauretanien erhielt, Diocletian aber
Aegypten und die asiatischen Provinzen übernahm. Die äußern
und innern Feinde des Reiches wurden besiegt, ^die Grenzen be-
schützt und erweitert, Ruhe und Ordnung im Innern'gesichert, so
lange Diocletian die Einheit des Reiches aufrecht erhielt. Im
Jahre 303 n. Chr. sah Rom den letzten Triumph der vier Im-
peratoren; es hörte auf, die Residenz der Herrscher zu seyn. Ni-
comedia,-Mailand, Sirmium und Trier traten an ihre Stelle.
Diocletian setzte sich das Diadem auf und führte das glanzvolle
Ceremoniel der asiatischen Despotenhöfe ein. Doch plötzlich legte
er freiwillig und feierlich den Purpur ab und zog sich auf seinen
Landsitz zu Salona in Dalmatien zurück, wo er den Rest seiner
Tage in Ruhe verlebte bis 313 n. Chr.
Nachdem Maximian, genöthigt von Diocletian, ebenfalls die
Kaiserwürde niedergelegt hatte, ging dieselbe an ihre Cäsaren über.
Der mit Mäßigung und Milde regierende Fl. Constantius
Chlorus (v. 305 — 306 n. Chr.) behielt seine bisherigen
Beitelrockö Grundriß der allgem. Geschichte. 9
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
von 768 bis 1090 tt. Ehr. 185
Geleite war daher immer ein kleines Heer, welches er durch Auf-
bietung der Provinzial^Wehren schnell in ein großes verwandeln
konnte.
Bewunderungswürdig waren Karls Bemühungen, die wissen-
schaftliche Cnltur in seinen Staaten zu gründen und zu fördern.
Er versammelte die berühmtesten Gelehrten seines Zeitalters an
seinem Hofe, arbeitete, um die Muttersprache zu vervollkommnen
und dadurch eine höhere Bildung seines Volkes möglich zu machen,
selbst mit Alcuin an einer fränkischen Sprachlehre, gab den Win-
den und Monaten deutsche Namen und ließ eine Sammlung alter
Nationalgesänge seiner Völker veranstalten, welche aber leider
verloren gegangen ist. Er stiftete eine Menge neuer Schulen so-
wohl auf Dörfern, als bei Domcapiteln, ließ zweckmäßige Lehr-
bücher abfassen, wohnte öfter selbst den Prüfungen der Schüler
bei und ehrte und belohnte die Lehrer.
Karl war mit ganzer Seele dem Christenthume zugethan.
Deßhalb und weil er die Diener der Kirche als die unumgäng-
lich nothwendigen Werkzeuge zur Bildung der Menschheit betrach-
tete, suchte er den geistlichen Stand eng an sich anzuschließen.
Er bestätigte nicht nur die bisherigen Rechte und Besitzungen des
Clcrus, sondern vermehrte dieselben noch durch die reiche Gabe
des Zehents, die im ganzen Frankenreiche demselben entrichtet
werden mußte. Außerdem stiftete Karl viele neue Bisthümer,
Kirchen und Klöster, welche letztere er besonders reich begabte,
weil sie nicht nur den Unterricht förderten, sondern auch für Arme
und Kranke sorgten und Reisende in die Herberge aufnahmen.
Dabei drang er mit Strenge auf Ordnung und gute Sitten, visitirte
selbst oft Biöthümer, Mönchs - und Nonnenklöster, schärfte den
Bischöfen das Predigtamt ein und verbot den Mönchen, mit
Hunden und Vögeln zu jagen. In den Kirchen durften nur die
Bibel und die Schriften der heiligen Vater vorgelesen und nur
von der Kirche anerkannte Heilige verehrt werden. Der Gottes-
dienst erhielt durch die von Karl eingeführte Musik mehr Feier-
lichkeit; Orgelspieler und Sauger ließ er auö Italien kommen,
um die rauhen Töne seines Volkes zu mildern.
Auch um die Landwirthschaft bekümmerte er sich auf das
sorgsamste. Er fand es nicht zu kleinlich, für seine Güter und
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Karls Karl Karl Karl Karl Karl Karl
251
von 1096 bis 1500 n. Ehr.
Schrecklicherm. zu erzählen wußlen, als daß die Hussiten in ihrem
Lande gewesen seien./
Endlich gelang es dem nach Basel verlegten Concilium, durch
kluges Nachgeben die gemäßigten Calirtiner zu gewinnen. Diese
begnügten sich damit, daß man ihnen in den Prager - Compacten
den Gebrauch des Kelches im Abendmahle gestattete, und kämpften
nun selbst gegen die Orphaniten und Taboriten. Letztere wurden
in der Schlacht bei Böhmischbrod gänzlich besiegt (1434), und
Sigmund endlich durch den Vergleich von Jglau als rechtmäßiger
König von Böhmen anerkannt. /
(Mit Sigmund, der im Jahre 1437 starb, erlosch der luxem-
burgische Mannsstamm. Ihm folgte sein Schwiegersohn, Herzog
Al brecht Ii. von Oesterreich (1438 — 1439) zuerst in Ungarn,
dann auch in Deutschland und Böhmen. Doch kaum hatte seine
Regierung mit der, für die Erhaltung des Landfriedens höchst
nöthigen Eintheilung Deutschlands in sechs Kreise und mit strengen
Maaßregeln gegen das Faustrecht begonnen; als ihn auf der Rück-
kehr aus einem Türkenkriege ein früher Tod dahinraffte.
Während der langen Regierung seines Vetters und Nach-
folgers Friedrichs Iii. (1440—1493), des Herzogs von Oester-
reich-Steiermark, der ein schwacher und unthatiger Fürst war, konnten
die Uebel der Zeit recht ungestört wuchern. Das Baseler-Con-
cilium, welches trotz vieler Hindernisse am I4ten Dec. 1431 war
feierlich eröffnet worden, war ernstlich darauf bedacht, den Zustand
der Kirche zu verbessern. Treu dem zu Costnitz ausgesprochenen
und aufs Neue zu Basel bestätigten Grundsätze, die höchste Ge-
walt der Kirche ruhe bei einer allgemeinen Kirchenversammlung,
traten die versammelten Väter mit Festigkeit gegen Papst Eugen Iv.
auf, der sie zu trennen suchte. Viel Gutes und Heilsames wurde
von dieser Synode beschlossen, und man erwartete ein friedliches
Ende, allein auch dießmal ward das ursprünglich Vorgesetzte Ziel
nicht erreicht. (
Kaiser Friedrich lll. vermittelte aus Furcht vor einer neuen
Kirchenspaltung durch seinen Staatssekretair, den gewandten A e n e a s
Sylvius (uachherigen Papst Pius Ii.) auf dem Convvnte zu
Aschaffenburg neue Concordate, ohne von den deutschen Stauden
dazu bevollmächtigt zu seyn (1448). Durch diese Concordate, auch
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Jglau Friedrichs Eugen_Iv Eugen Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Basel Oesterreich Ungarn Deutschland Deutschlands Friedrichs Oester- Aschaffenburg
292
Vierte Periode
Nach Stephans Tode (1035) entspann sich ein Thronfolge-
krieg, welchem erst Ladislaus I. im 1.1085 eine Ende machte.
Unter ihm und den nächst folgenden Herrschern siedelten sich, wie
schon früher, Fremdlinge in dein Reiche an. So hatten sich die
Com an er (Uzen), die von den Byzantinern in der Bulgarei ge-
schlagen worden waren, nach Ungarn geflüchtet und daselbst nie-
dergelassen; so hatten Flanderer und Deutsche (Sachsen
genannt) in Siebenbürgen freundliche Aufnahme gefunden, wo
sie Hermannftadt erbauten und ihre deutsche Verfassung beibehiel-
ten. Letztere wurden dem Lande durch bessere Cultur des Bodens,
besonders durch den Bergbau, sehr nützlich, während die Comaner
sich auch durch das Chriftenthum nicht von ihrer Wildheit abbrin-
gen ließen und sogar die Mongolen zu Einfällen in Ungarn auf-
forderten. Noch ehe diese eintraten, hatten die erneuerten Strei-
tigkeiten wegen der Thronfolge die Nationalfreiheit begründet.
Um sich behaupten zu können, mußte Andreas Ii. (1205 —
1235) einen Freiheitsbrief für die großen Gutsbesitzer und Geist-
lichkeit ausstellen, wodurch die Macht der Krone bedeutend ge-
schmälert wurde. Durch den Einfall der Mongolen (1210 —
1213) wurde das ganze Land eine Einöde. Nach ihrem Abzüge
verbesserte sich bald der Zustand desselben durch Einwanderung
neuer Colonisten aus Deutsch'and und Italien. Es erhoben sich
nun mehrere Städte und Schlösser, es blühte der Berg - und
Ackerbau auf, und der Boden dieses so fruchtbaren Landes wurde
nun sorgfältiger benützt.
Als im Jahre 1301 mit An drea ö Iii. der arpadische Manns-
stamm erloschen war, folgten Könige aus verschiedenen Häusern
auf dem ungarischen Thron. Erst nach einem langen Kampfe
gegen Wenzel von Böhmen und Otto von Bayern wurde Karl
Robert von Anjou-Neapel, der in weiblicher Linie von dem
arpadischen Hause abstammte, mit Hilfe des Papstes allgemein
anerkannt. Er vergrößerte die königliche Macht im Innern und
hielt durch fremde Miethtruppen die geistlichen und weltlichen
Magnaten im Gehorsame. Sein Sohn und Nachfolger Ludwig
der Große (v. 1312— 1382) war ein weiser, edler und tapferer
Fürst. Er bekriegte dreimal Venedig und unterwarf sich Dalma-
tien, so wie Siebenbürgen und Kroatien, über welche er seinen
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
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Extrahierte Personennamen: Ladislaus_I. Ladislaus_I. Andreas_Ii Otto_von_Bayern Otto Karl
Robert_von_Anjou-Neapel Karl Ludwig
der_Große Ludwig
302
Vierte Periove.
Universitäten genannt, erhielten besondere Privilegien und
eine nach dem damals herrschenden Corporationsgekste eingerichtete
Verfassung. Die Universität zu Parie war die erste zunftmäßig
eingerichtete und diente allen in andern Städten errichteten Hoch-
schulen zum Vorbilde.
Zur leichtern und weitern Verbreitung gelehrter Kenntnisse
rrug sehr viel die am Anfänge des dreizehnten oder vierzehnten
Jahrhunderts gemachte Erfindung des L n m p en pa p i ers bei.
Außerordentlich fdlgenreich aber war die Erfindung der B u ch-
druckerkunst, welcher die Verfertigung von Spielkarten und die
dabei nöthige Anwendung der Formschneidekunst vorausgegangen
war. Johann Gensfleisch, genannt Gutenberg, aus
Mainz, war es, der nach dem Jahre 4436 die beweglichen Buch-
staben statt der bis dahin feststehenden Formen, sowie die Presse
statt des Reibers erfand und zur weitern Verbreitung seiner Kunst
sich mit dem reichen mainzischen Goldschmiede Johann Faust,
und dieser sich mit seinem Schwiegersöhne, Peterschöffer, aus
Germersheim, vereinigte.
Auf keinen Zweig der Literatur übten die Kreuzzüge einen
großer» Einfluß, als auf die Poesie des Mittelalters. Beson-
ders ist dieses der Fall bei der ältesten französischen oder der
provenealischen Poesie. Sie war ein Erzeugniß des reifer
ausgebildeten und veredelten Rittergeistes, welcher für Poesie em-
pfänglich machte und der, durch Großthaten, Religiosität und
Achtung für das weibliche Geschlecht belebten Phantasie reich-
lichen Stosse gab. Die Dichter (Troubadours) waren theils
Ritter, theils wandernde Barden, die gewöhnlich von Jongleurs
begleitet wurden. Die Troubadourspoesie fand am arragonischen
und castilischen Hofe, besonders aber an den Höfen der Grafen
von Provence und Toulouse und vieler anderer französischen und
italienischen Großen ehrenvolle Begünstigung. Im nördlichen
Frankreich traten erst später Dichter (hier T r o uv e r e s genannt) auf,
welche mit Vorliebe die episch-romantische Poesie bearbeiteten.
Unter den didaktisch-allegorischen Gedichten, Mährchen und Ro-
manen sind einige, welche bis in das 16te Jahrhundert Lieblings-
bücher der Nation und Muster für Ausländer waren. Am Ende
des 14ten Jahrhunderts begann das Drama aus geistlichen Schau-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Gensfleisch Johann Gutenberg Johann
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Germersheim Toulouse Frankreich
432
Dritte Periode von 1789 n. Chr.
Im Wiener Frieden trat Oesterreich Salzburg mit Berchtes-
gaden, dem Inn- und Hausruckviertel an Bayern ab, wofür die-
ses das südliche Tyrol an Italien und nicht unbedeutende Besi-
tzungen an Würtemberg und Würzburg überließ; feruer trat
Oesterreich Krain, den Villacher Kreis, Görz, Triest, einen Theil
von Kroatien und Dalmatien ab, aus welchen Ländern Napoleon
sich den Staat der illyrischen Provinzen bildete, indem er
das vom Königreiche Italien getrennte venetianische Dalmatien,
Istrien, Ragusa uebst den von Rußland ihm (1807) überlassenen
griechischen Inseln mit demselben vereinigte. Mit dem Herzog-
thume Warschau wurde ganz Westgalizieu, Krakau und der Za-
mosker Kreis in Ostgalizien, und mit Rußland ein kleiner Bezirk
in Oftgalizien vereinigt. Den Tyrolern wurde Amnestie bewilligt,
aber Hofer von den Franzosen zu Mantua (1810) erschossen.
Um seine Macht noch mehr zu befestigen, ließ sich Napoleon
von seiner Gemahlin Josephine scheiden und vermählte sich am
2. April 1810 mit Maria Louise, der Tochter des österreichi-
schen Kaisers, die ihm schon am 20. März des folgenden Jahres
einen Sohn, den König von Rom, gebar. Sein Reich und
seine Dynastie schien nun unerschütterlich. Um so drückender wurde
seine Willkühr. Schon am 17. Mai 1809 vereinigte er den Rest
des Kirchenstaates mit Frankreich, wies dem Papste eine jährliche
Pension an und ließ, als der heilige Vater über ihn und alle
seine Anhänger den Bannfluch aussprach, denselben als Gefan-
genen nach Savona und später nach Fontainebleau bringen. Da
bei dieser Gelegenheit die Unvereinbarkeit weltlicher mit geistlicher
Macht war ausgesprochen worden, wurde am 1. März 1810 der
Fürst Primas des Rheinbundes zum Groß Herzoge von Frank-
furt erhoben, sein Staat durch die Grafschaft Hanau und das
Fürstenthum Fulda vergrößert, wogegen Regensburg an Bayern
fiel. Bald darauf (9. Juli) wurde Holland, dessen König Lud-
wig Bonaparte zu Gunsten seines ältesten Sohnes auf die
Krone verzichtet hatte, und am 12. November die Republik
Wallis dem Kaiserreiche einverleibt. Ja, am 10. Decomber
wurde die Vereinigung der Schelde-, Maas-, Rhein-, Ems-,
Weser- und Elbemündungen mit Frankreich ausgesprochen, so daß
Oldenburg, die Hansestädte, ein Theil des Großherzogthums Berg
u. einige Stücke von Hannover integrirende Theile desselben wurden.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Josephine Maria_Louise Maria März
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich_Salzburg Bayern Italien Oesterreich_Krain Triest Kroatien Dalmatien Dalmatien Istrien Ragusa Warschau Westgalizieu Krakau Ostgalizien Mantua Rom Frankreich Savona Fontainebleau Rheinbundes Frank- Holland Maas- Rhein- Weser- Frankreich Oldenburg Großherzogthums_Berg Hannover
218 Dritte Periode
erhielten einen eifrigen und mächtigen Beschützer an Bardas,
dem Reichsgehilfen des Kaisers Michael Iii., der unter Mitwir-
kung des Patriarchen Photius und des Mathematikers Leo
die verfallenen Schulen wieder herzustellen suchte. Was durch
ihn begonnen, setzten die zunächst folgenden Kaiser, von denen
einige selbst als Schriftsteller ihrem Zeitalter vorleuchteten, mit
glücklichem Erfolge fort. Das Beispiel des Hofes ermunterte zur
Nachahmung in der Nähe und Ferne. Dazu kam noch, daß bald
auch die arabischen Chalifen literärische Beschäftigungen und An-
stalten zu befördern und zu unterstützen anfingen, wodurch auch
die asiatischen Provinzen, welche jetzt einen Theil des Chalifates
ausmachten, wieder ein für Wissenschaften fruchtbarer Boden
wurden.
Wichtig durch die Erhaltung interessanter Notizen und Frag-
mente aus verlornen Schriften sind die philologischen Werke von
P hilopo no s, aus Alerandrien (gest. 641), von Photius, aus
Konstantinopel (gest. 891) und von Suidaö (im 10. oder 11.
Jahrh.). Unter der großen Anzahl der sogenannten byzantinischen
Geschichtschreiber zeichneten sich aus: Procopius, aus Cäsarea,
der Geheimschreiber Belisars, Agathias (um 594), Nicepho-
rus (v. 828) und Constantinus Porphyrogennetes
(gest. 959). Wichtig und reich an Beiträgen zur politischen Ge-
schichte sind die Schriften von Hero (um 610) und von den
Kaisern Mauritius, Leo Vi. und Constantinus Vii. Un-
ter den Philosophen sind zu nennen: Johannes Philoponos
und Johannes Damascenus (gest. 754). Der Kaiser Ba-
silius hinterließ vortreffliche Regierungsvorschriften für seinen
Sohn Leo, und um die Medici» machten sich Alexander von
Tralleö in Lydien (gest. 565) und Paul von Aegina (bl. nach
668) besonders verdient. Unter der Leitung des Rechtsgelehrten
Sabathius (zu Ende des 9 Jahrh.) wurden die Justinianischen
Rechtsbücher durch die Basiliken vermehrt und herausgegeben.
Von Natur aus für Dichtkunst empfänglich, eigneten sich die
Araber um so eifriger griechische Bildung an, je häufiger und
näher sie mit den Griechen in Berührung kamen. Die wilden
und grausamen Eroberer wurden bald milde und duldsame
Herrscher, und schon der große Al Mamum erklärte, daß das
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Michael_Iii Leo Leo Constantinus_Porphyrogennetes Leo_Vi Leo Johannes_Philoponos Johannes_Damascenus Leo Leo Alexander_von
Tralleö Alexander Paul_von_Aegina
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Vierte Periode
achteten, indem selbst der ganze Minoriten- Orden die Sache des
Kaisers gegen den Papst vertheidigte, und mehrere Gelehrte die
Rechte deö Staates in Bezug auf die Kirche zu untersuchen anfin-
gen, unternahm Ludwig im Jahre 1327 seinen Römerzug, wurde in
Italien mit Freuden und selbst in Rom mit Achtung ausgenommen,
ließ sich daselbst krönen, den Papst Johann Xxii. absetzen und
Nikolaus V. an dessen Stelle erwählen. Allein eine Empörung
der Römer, der Heranzug des Königs Robert von Neapel und
widrige Nachrichten aus Deutschland nöthigten den Kaiser, Italien
schleunig zu verlassen. Nachdem er auf diesem Rückzuge zu Pavia
mit seinen Bruderssöhnen, Rupert und Rudolph, den für
Bayern so wichtigen Hausvertrag (1329) geschlossen hatte, wodurch
die pfälzischen Länder völlig von Bayern getrennt, aber zugleich
Gefahr drohende Mißhelligkeiten entfernt wurdenj suchte er sich
auch mit dem Papste zu versöhnen, dessen Jnterdict in Deutschland
große Verwirrung veranlaßt hatte.
Papst Benedikt Xu. schien einer Ausgleichung nicht abgeneigt
zu seyn; allein er stand, wie alle Päpste, die zu Avignon residirten,
zu sehr unter französischem Einflüsse, als daß er seinen friedlieben-
den Gesinnungen hättefolge geben können. Die arglistigen Pläne
Philipps von Valois erheischten Verwirrung im deutschen
Reiche, weßhalb jeder Schritt zur Aussöhnung mit Gewalt ge-
hemmt wurde. Hierüber empört, erklärten nun Fürsten und Stände,
der Bann sei gelöst und der Kaiser ermächtigt, das Jnterdict
aufzuheben und die Geistlichkeit zur Wiederherstellung des Cultus
zu zwingen. Auch schlossen die Ehurfürsten — nur Böhmen fehlte
—zu Rense (15ten Juli 1338) jenes unter dem Namen des ersten
Chur Vereins so berühmte Bündniß zur Behauptung ihres
Wahlrechtes. Darauf wurde durch ein zu Frankfurt (8ten Aug.
1338) verkündetes Reichsgesetz feierlichst erklärt: „daß die kaiser-
liche Würde und Gewalt unmittelbar von Gott sei, daß, wer von
allen oder den mehrern Churfürsten zum Kaiser oder König gewählt
worden, keine päpstliche Bestätigung brauche, sondern König oder
k\ Kaiser vermöge der'wahl sei, und daß, wie im folgenden Jahre
auf einem Reichstage hinzugesetzt wurde, zwischen! einem in Deutsch-
land gekrönten römischen König und einem in Rom gekrönten
römischen Kaiser kein Unterschied, auch im Weigerungsfälle
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
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