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Stiefsohne Drusus übertragen. Dieser suchte die Gallier durch Freundlichkeit und Leutseligkeit für sich zu gewinnen, und nachdem ihm dies gelungen war, unternahm er in den Jahren 12—9 v.chr. 12-9 vier Feldzüge gegen die Germanen, um auch sie unter die Bot-v. Chr. Mäßigkeit der Römer zu bringen. Im ersten Feldzuge verheerte er das rechte Rheiuuser von der Mündung der Lahn bis an die Nordsee, also die Gebiete der Sigamberu, Tenchtherer 'und Usipier. Als sich mit diesen Stämmen die Brnkterer und Chanken verbanden, Zog er ab, baute zwischen dem Rhein und der Mel den sog. Drususkaual, suhr durch denselben in die Nordsee und kam nun von der Küste her gegen die Brnkterer gezogen, besiegte sie, mußte aber wegen des herannahenden Winters in die Standquartiere am Rhein zurückkehren.
Im zweiten Feldzuge ging er bei Xanten über den Rhein, besiegte die Usipier und drang nach Osten bis an die Weser vor, deren Überschreitung ihm jedoch die Tapferkeit der Cherusker unmöglich machte. Da sich auch die in seinem Rücken bis zum Rheine hin wohnenden Stämme empört hatten, so trat er zwecks Bewältigung des Aufstandes den Rückzug an, gerieth aber aus demselben durch einen von den aufständischen Stämmen ins Werk gesetzten Ueberfall in große Gefahr, aus welcher ihn die Deutschen selbst durch ihre allzugroße Beutegier, sowie die Tapferkeit seines Heeres erretteten. Darauf legte er aus dem rechten Rheinufer die Burg Alifo au, den ersten militärisch festen Punkt der.römer in Großgermanien, wofür ihm der Kaiser einen Triumph zuerkannte.
Im dritten Feldzuge unterwarf Drusus die Sigamberu und die Chatten; um die unterworfenen Länder zu behaupten, ließ er vom Rhein aus einen Befestiguugswall über Neuwied, Homburg und Bntzbach bis an die Ohm führen; den Rhein sicherte er durch fünfzig Castelle, von denen Mainz das wichtigste war. Auch den Taunus befestigte er auf diese Weise. Bekannt sind das Römercastell auf der Saalburg bei Usingen, das Mainz gegenüber liegende, noch jetzt so genannte „Castel" und die Castelle von Rüdesheim und Bonn.
Im vierten Feldzuge kämpfte Drusus wiederholt gegen die Chatten, zog dann nördlich durch das Gebiet der Cherusker bis an die Elbe. Dort foll ihn ein riesengroßes Weib ausgehalten und ihm zugerufen haben: „Wohin, du Unersättlicher? Nicht alles zu sehen ist dir vom Schicksal vergönnt! Kehre um, denn schon bist du am Ziel deiner Thaten und Tage!" Drusus er-
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Stande kam. Dänemark verlor Schleswig-Holstein.
Ein Gebiet von 341 Quadratmeilen mit fast einer Million deutscher Bewohner war Deutschland wiedergegeben.
c. Der deutsche Krieg. Die gemeinsame Verwaltung vou Schleswig-Holstein durch Oestreich und Preußen, wie sie im Wiener-Frieden festgesetzt war, führte bald zu Streitigkeiten zwischen beiden Staaten, welche noch dadurch verschärft wurden, daß der Herzog von Augustenburg wieder mit Ansprüchen an die Herzogtümer hervortrat und von Oestreich unterstützt wurde. Diese Streitigkeiten führten zunächst zur Theilung der Verwaltung, indem Oestreich Holstein und Preußen Schleswig in Verwaltung nahm. Als Oestreich fortfuhr, den Herzog von Augustenburg zu unterstützen, ja zugab, daß derselbe Versammlungen abhielt, in welchen er öffentlich als der rechtmäßige Fürst des Landes ausgerufen wurde, drohte Preußen mit Abbruch der bisherigen Verhältnisse; Oestreich betheuerte zwar feine Unschuld, rüstete aber insgeheim, so daß Bismarck, die Gefahr erkennend, sich nach Bundesgenossen umsah; einen solchen fand er in Italien. Nun stellte Preußen im Bundestage den Antrag ans Aenderung der Bundesverfassung; ein deutsches Parlament sollte die Regierungen dabei unterstützen; dem widersetzte sich Oestreich sammt den kleinen Bnndesftaaten. Als nun Oestreich die Einberufung der holsteinischen Stände ankündigte, erklärte Preußen dies als vertragswidrig; der General von Manteuffel rückte von Schleswig aus in Holstein ein und forderte den Gouverneur von Holstein, General Gablenz, auf, die frühere gemeinsame Verwaltung wieder einzuführen.
Dieser aber ging nicht darauf ein, sondern verließ mit feinen Truppen das Land. Damit ward der Bruch vollständig; der deutsche Bund beschloß am 14. Juni 1866 den Krieg gegen 1866 Preußen; letzteres erklärte seinen Austritt aus dem Bunde.
Am 15. Juni bot Preußen den nächsten Nachbarn unter seinen Feinden, Sachsen, Hannover, Knrhessen und Nassau, nochmals den Frieden an, wurde aber zurückgewiesen, weshalb schon am folgenden Tage preußische Truppen in die genannten Länder einrückten. Am 18. Juni erließ der König den Aufruf: „An mein Volk!" in welchem er erklärte, das Vaterland fei in Gefahr, indem feine Feinde es von der Stufe, auf welche es durch die Thaten des großen Friedrich erhoben worden, herunterstoßen wollten, und in welchem er Gott um Segen für die preußischen Waffen anrief. In wenigen Tagen war die ganze preußische
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Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Deutschland Schleswig-Holstein Holstein Italien Holstein Holstein Sachsen Hannover Nassau
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der König mit der ersten Armee den Marsch nach Wien an trat; ant 18. Jnli standen die Preußen drei Meilen vor Wien. Als Benedeck sich nach Preßbnrg flüchtete, wandte sich auch der Kronprinz gegen die feindliche Hauptstadt. In diesem ernsten Momente trat der Kaiser Franz Joseph Venetien an Napoleon ab und beendete damit den Krieg gegen Italien, so daß die östreichische Armee in Italien frei wurde. In Folge dessen nahm König Wilhelm den Waffenstillstand an.
Unterdessen hatte General von Falkenstein nach hartem Kampfe Kiffingen genommen, Frankfurt a./M., Nassau und Oberhessen besetzt; den weiteren Oberbefehl nahm Manteuffel; dieser schlug die Bundesarmee bei Tauber-Bischofsheim und drängte die Baieru bis Würzburg zurück; da traf ihn die Nachricht vom Waffenstillstand.
Am 23. August schlossen die Kriegführenden den Frieden zu Prag. Oestreich willigte in die Auflösung des deutschen Bundes, versprach, den zu gründenden norddeutschen Bund anzuerkennen, und mußte zwanzig Millionen Thaler Kriegskosten bezahlen. Die Fürsten von Nassau, Kurhesseu und Hannover erhielten ihre Läuder nicht wieder; diese und die freie Stadt Frankfurt wurden mit Preußen vereinigt; die übrigen Staaten mußte» bedeutende Summen als Kriegsentschädigung bezahlen. Preußen erwarb in diesem Kriege ein Gebiet von 1308 Quadratmeilen und vierundeinhalb Million Einwohnern, so daß es jetzt 6412 Qna-dratmeilen und vierundzwanzig Million Einwohner besitzt.
(1. Der deutsch-französische Krieg. 1. Veranlassung und Ausbruch. Mit neidischem Auge hatte Frankreich Preußens Siege im Jahre 1866 gesehen; mit verhaltenem Grolle sah es die Gründung des norddeutschen Bundes, eine Vorstufe zur gänzlichen Einigung Deutschlands. Frankreich war aber bei der bisherigen Uneinigkeit Deutschlands am besten gefahren; gar oft hatte es feinen Vortheil ans derselben gezogen. Die weitere Einigung Deutschlands und die Weiterentwicklung Preußeu's zu hindern, war sein Ziel; Deutschland und besonders Preußen sollten in einem ! großen Kriege niedergeworfen werden, damit Frankreich, die allgemeine Verwirrung benutzend, wieder im Trüben fischen könne. Um 1 einen Vorwand zu dem Kriege war man in Frankreich nicht bange.
Im Jahre 1868 hatten die Spanier ihre Königin Jsabella ) entthront und vertrieben; wilde Unordnung herrschte seitdem im Lande. Um dieser ein Ende zu machen, boten sie die Krone des
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