Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 7

1846 - Aachen : Benrath
7 ihnen herlenchtenden Streife, unì» das Verschwinden cvfolijt entwe- der ganz ohne Geräusch oder sie zerplatzen mit mehr oder weniger heftigem Knall, welcher mitunter donnerähnlich nachhallt. Iin Jahre 1719 sah man ;n Bologna in Italien eine Feuerkugel von der Große des Vollmondes und mit deni Glanze der aus- gehenden Sonne. Sie zersprang mit heftigem Knall unter einem weit verbreiteten Schwefelgeruch. Eine andere wurde 1762 in ei- nem großen Theile Deutschlands gesehen und zersprang über Potsdam in einer Höhe von 4 Meilen mit starkem Knall. Ueber Paris zersprang 1771 eine mit solchem Knall, daß man rin Erdbeben zu vernehmen glaubte, indem Fenster und Hauàgeràthe in Erschütterung geriethen. Zu l'aigle in der französischen Schweiz sah man den 26. April 1803 eine solche brennende Kugel mit großer Geschwindigkeit durch die Luft sich bewegen. Mehr als 30 Stun- den um diese Stadt hörte man gleich ein heftiges Gekrach, auch 3—4 Schläge, wie Kanonenschüsse, und sonstiges Getöse, das 5 — 6 Minuten dauerte, während daß die Feuerkugel verschwand und unter heftigeni Geprassel Steine Herabsielen, die einen be- trächtlichen Landstrich bedeckten. Man soll nachher 2—3000 dieicr Steine von verschiedener Größe gesunden haben, welche glühend heiß herabgefallen waren und allmählich verhärteten. 1821 am 45. Junius, Nachmittags 3 — 4 Uhr, hörten Landlcute bei Juvenas in Südfrankreich, welche ans dem Felde beschäftigt waren, plötzlich ein fürchterliches Getöse und sahen ans ein mit Kartoffeln bestelltes Feld einen ungeheuern Feuerklumpen herunter- fallen, welcher den Boden aufwühlte und dicken Rauch verbreitete. Bei später vorgenommenem Ansgraben zeigt? sich das ganze Erd- reich als Staub und in 5 Fuß Tiefe fand man einen mehrere 100 Pfund schweren rundlichen Eisenstein. 12. Diese verloschenen und ans die Erde herabgefallenen Kör- per werden Aerolithe, Meteor- und Mondsteine genannt. Sie werden hin und wieder zahlreich und oft in bedeutender Größe gefunden. Im Elsaß fiel 1492 ein 260 Pfund schwerer Stein. 1751 fielen zu Agram in Kroatien 2 Eisenmassen von 16 und 71 Pfund. In Sibirien fand Pallas einen Aerolith von 1600 Pfund; in Peru wurde einer von 30,000 Pfund Schwere ge- sunden. Im Hofraume des hiesigen Regierungs-Gebäudes liegt

2. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 98

1846 - Aachen : Benrath
98 des Menschen geeignet, welcher sie als neue Insel entdeckt und in Besitz nimmt. — Mttschelbänke sind durch Anhäufungen von Muschelschalen und Muscheln entstanden, deren Bewohner gesellig leben und nur in gewissen Mecrestheilen, aber da in furchtbarer Zahl beisammen, wohnen. Sie breiten sich neben uüd übereinander aus und befestigen ihre'schalen nicht bloß ün Felsen, sondern auch auf andere Muschelschalen, wodurch die ganze Bank eine einzige fest verwachsene Schalenmasse bildet. Die größten Muschelbänke rühren von den eßbaren Austern und der P er lmu sch el -Au st er her. Tviederholtrrrgsfrager;. Wodurch unterscheidet sich die Flüssigkeit deö Wassers von der der Luft? — Wie unterscheiden sich beide Elemente in Hinsicht der Durchsichtigkeit? — Wie in Hinsicht ihrer Dichtigkeit und Schwere? — Wann steht Wasser im Gleichgewicht, in seinem Niveau? — Äzodurch wird es zum Fließen veranlaßt? —Welche Eigenschaften besitzt das Regenwasser? — Sind auch noch andere Wasser geschmacklos? — Wie kann das Wasser in Hinsicht seiner Beimischungen beschaffen sein? — Wie heißen solche Wasser, welche Mineralien in sich aufgelöst enthalten? — Wo sind Säuer- linge? — wo Bitterwasser? — wo Schwefelquellen? — wo Stahl- und Eisenbäder? — Welche nutzbare Stoffe werden aus derartigen Wassern gewonnen? — Wo sind berühmte Tropfsteinhöhlen? — Wie können die Wasser nach ihrer Temperatur eingetheilt werden? — Was sind Thermalwasser? — Was ist Naphta? — Bergöl? — Erdpech und Asphalt? — Wo werden diese Brennstoffe ge- funden? — Wie kommt das Wasser ans das Land? — Was geht mü demselben vor? — Wie entstehen Quellen? — Was sind periodische Quellen? — Wo sind die meisten Quellen? — Wo können nur wenige oder gar keine Quellen entstehen? — In welchen Gegenden bohrt man am sichersten nach Wasser? — Wie entstehen artesische Brunnen? — Was sind Qnellbäche? — Wie entstehen Bäche? — Flüsse? — Was sind Nebenflüsse? — Was Hauptflüsse? — Küstenflüsse? — Steppenflüsse? — Wie heißt die Vertiefung, in welcher das Flußwasser fließt? — Welche Flußstelle bildet die Rinne? — Wo ist die größte Strömung im Flusse? — Wo ist das rechte, wo das linke Ufer eines Flusses? — Wie

3. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 61

1846 - Aachen : Benrath
61 enthalten in 100 Pfund Wasser 21 Pfund (— 21 Prozent) Salz; die Quellen bei Lüneburg liefern 25 Prozent, die bei Wimpfen' in Hessen-Darm stadt 26 Prozent. Die auffallend starke Heil- quelle zu Carlsbad in Böhmen ist so reich an Salzen, daß sie jährlich 200,000 Ctr. Glaubersalz und 130,000 Ctr. Soda lie- fern würde. Derartige Wasser werden ihrer mineralischen Beimi- schungen wegen Mineralwasser genannt und bringen, von Kran- ken getrunken oder zu Bädern benutzt, oft wohlthätige Wirkungen hervor, weßhalb sie auch Heilquellen und Gesundbrunnen heißen. 3. Hinsichtlich der Temperatur theilt man die Quellen in kalte (0—15°), kühle (15—20°), laue (20—25°), warme (25—30°) und heiße (30° und mehrgrädige). Warme und heiße Quellen enthalten die meisten fremdartigen Beimischungen, welche sich nicht allein durch den Geschmack, sondern auch schon durch den Geruch kund geben. Sie werden ebenfalls häufig als Heilquellen benutzt und ihrer Wärme wegen Thermen oder Thermalquellen ge- nannt. Die bekanntesten warmen und heißen Quellen sind : Der Sprudel in Karlsbad 55°, in B urt sch e id 51°, Aachen 46°, Wiesbaden 52°, Lenk im Kanton Wallis 37—41°, Gastein im Salzburgischen 30—40°, Töplitz in Krain 36°, Pfeffers im Kanton St. Gallen 30°, Warmbrunn in Schlesien 30°, Schlangenbad in Nassau22°, Ems 37° rc. Unser Brunnen- wasser gehört den kalten Quellen an und hat nur 7 — 8° Wärme. In den kalten Zonen ist die Temperatur des Brunnenwassers noch bedeutend niedriger; in der heißen Zone viel höher (12—21°). 4l. In Persien und in der Gegend um den caspischen See gibt es Quellen, auf welchen oft eine kostbare, durchsichtige, harzige Materie schwimmend gesunden wird, die einen durchdrin- genden scharfen Geruch verbreitet und schon in einiger Entfernung von einem brennenden Körper mit bläulicher Flamme brennt. 'Sie wird in Flaschen gefüllt und unter dem Namen Naphtha als ein heilsamer Balsam theuer verkauft. An vielen Stellen jener Gegenden schwitzt oder quillt die Naphtha aus der Erde. Daher sieht man dort Felder, die beständig unter Flämmchen zu brennen scheinen. Bergöl, Stein- öl, Erdöl, nicht viel leichter als Wasser, auch entzündlich wie Naphtha, aber unangenehmer riechend, findet man schwimmend auf Quellen in Italien, Frankreich, Nordamerika, und quillt

4. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 90

1846 - Aachen : Benrath
90 die Lust, und kann für die menschliche Gesundheit gefährlich wer- den. Hierdurch wird nun jeder von euch leicht zu der Ueberzeugung gelangen, daß die starken Mceresbcwegnngen von dem größten Nutzen für uns sind. Hörten die Winde auf, das Meer bis in die Tiefe aufzuwühlen, fänden Ebbe und Fluth, woran fast der ganze Ocean Theil nimmt, nicht mehr Statt und mischten beständige Strömungen das kalte und lauwarme Seewasser nicht mehr, so würde das stillstehende Meer in Fäulniß gerathen, ein großer Eitcrpfuhl werden und die ganze Bevölkerung des Erdbodens sammt den Thieren dahinraffen! (Siehe Anhang : Windstille auf dem Meere.) 44» Man hat vielfach sich bemüht, Meerwaffer trinkbar zu niachen, aber kein künstliches Mittel hat einen für Seefahrer günstigen Erfolg gehabt. In den Eis- oder Polarmeere» find die Schiffenden gegen Mangel trinkbaren Wassers geschützt: sie brauchen nur Eis einzusammeln und zu schmelzen, da dieses keine Salzthcile, die cs beini Frieren ausscheidet, mehr enthält. Meerwasser ist seines Salzgehaltes wegen schwerer als Negen- und Flußwasser. Ein Gesäß mit Regenwasser von 65 Pfd. Schwere würde, mit Seewasscr gefüllt, 72 Pfd. wiegen. Daher rührt es auch, daß Flußschiffe, welche in See fahren, minder tief gehen, als vorher. Unfern Gibraltar soll aus 4000' Tiefe heraufgeholtes Meerwaffer in 100 Pfd., 17 Pfd. (17 Prozent) Salz aufgelöst enthalten haben. Doch ist die Salzmenge nicht in allen Theilen des Oceans gleich groß. Durchschnittlich beträgt der Salzgehalt nur 5 Prozent. Zn Buchten und Binnen-Meeren, de- nen viel süßes Wasser durch Flüsse und Ströme zugeführt wird, ist das Seewasser minder salzreich, als dasjenige des Weltmeeres. Das Meer setzt das Salz hin und wieder an den Küsten, oft in Strecken von 30 Meilen, in großer Menge ab, doch ge- winnt man das nöthige Kochsalz leichter in Meeres-Salinen (Salzsiedereien) durch Kunst. An den Ufern des Meeres, an den Küsten Frankreichs, Spaniens, Portugals, Sicilienh, Afrika's ic. bildet die Salzfabrikation oft beträchtliche Nah- rungs- und Handelszweige. Das Meerwaffer wird zu diesem Zwecke in große, wenig tiefe, mit Steindämmen umgebene Teiche ge- leitet , verdunstet darin nach Beschaffenheit der Luft langsanier

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1885 - Aachen : Barth
— 42 — des Heerwesens das Land kräftig und stark machten. Ausgezeichnete Männer, die mit großem Erfolge zum Segen unseres Vaterlandes arbeiteten, waren: der Minister von Stein, der Kanzler Harden-derg, ochctrnljoi )t, Gneisenan und Blücher. Sie Bereiteten im stillen das Land kriegstüchtig vor, um zu einem geeigneten Zeitpunkte zur Wiedereroberung der geraubten Freiheit schlagfertig zu sem. Ein solch günstiger Umstand sollte sich bald finden. Napoleon unternahm 1ü12 einen Feldzug gegen Rußland. Nach zwei blutigen schlachten drang er bis Moskau vor, um hier ein behagliches Winterquartier zu nehmen. Kaum aber in die Stadt eingezogen, brach au allen Enden derselben Feuer aus, das die Stadt vernichtete. Voll Hunger und zerlumpt war das Heer hier angekommen und mußte elend sofort den Rückzug antreten. Auf diesem kam es größtenteils durch Kälte, Hunger und Verfolgung um. Napoleon hatte bitter für feinen Übermut das Strafgericht Gottes erfahren müssen. Diese Niederlage des mächtigen Herrschers benutzte der preußische Geueral York und trat mit seinen Hilfstruppen zu den Russen über. König Friedrich Wilhelm schloß ein Bündnis mit den Russen und erklärte am 16. März Napoleon den Krieg. Nicht allein in Preußen, sondern in allen deutschen Landen wurden Jung und Alt von einer solchen Begeisterung ergriffen, wie bisher nie das deutsche Volk sie gezeigt hatte. Die Begeisterung verlieh Mut und Thatkraft. Freiwillige strömten in großen Scharen von allen Seiten herbei, selbst (kreise waren bereit, sroh mit in den Kamps zu ziehen. Die mutigste Schar war die Lützowsche, unter der auch der Dichter Theodor Körner focht. Neben der Linie wurde eine Landwehr und ein Landsturm gebildet. Unter dem Gesänge der herrlichen Vaterlands* lieber von Arndt, Körner und Schenkendorf zogen die Krieger mutvoll in den Kampf. Die deutschen Frauen zur Zeit der Befreiungskriege. Auch die deutschen Frauen wurden tief ergriffen und zu edlen Thaten fürs Vaterland entstammt. Es entstand ein „Frauen-verein zum Wohle des Vaterlandes", der mit rühriger Kraft für die ins Feld gezogenen Streiter daheim arbeitete. Die goldenen Trauringe wurden mit eisernen verwechselt, die die Inschrift trugen: »Gold gab ich für Eisen hin 1813." Unbeschreiblich viel wirkte der Verein für Verwundete, Arme, Kranke und Notleidende. In dieser Zeit der allgemeinen Begeisterung fuhren eines Tages drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft war ein Fräulein von Schmettau. Die Damen fanden in dem Gasthause,

7. Neue und neueste Geschichte - S. 156

1880 - Dillenburg : Seel
— 156 — Punzen. Welche Freude! „Ach lieber Fritz, lieber Wilhelm! Seid ^hr da?" rief sie. Unter lautem Schluchzen eilten beide an das Bett der Mutter. — Die Todesstunde, die neunte des —ages, nahte heran. „Ach," seufzte die Königin, „mir hilft nichts mehr, als der Tod!" Der König faß an der einen Seite des Jettes, die Rechte der Kranken haltend; an der andern Seite faß die Schwester Friederike; die Aerzte und die ganze herzogliche Familie waren anwesend. Zehn Minuten vor neun Uhr kam wieder etn Krampfanfall. „Herr Jesu, Jesu! mach’ es kurz!" rief sie —- fünf Minuten später war der Kampf zu Ende. Der König, fast erdrückt von ungeheurem Schmerze, raffte sich auf, drückte feiner Luise die Augen zu und holte dann die beiden Prinzen an das Sterbebett. Diese sanken an der Leiche der geliebten Mutter nieder und benetzten ihre Hände mit heißen Thränen. Nicht nur Preußen, ganz Deutschland trauerte über den Tod der edlen Königin. Als der Sarg nach Berlin gebracht wurde, erschienen die meisten Berliner in Trauerkleidung. In Charlotten-burg erhielt Luise eine würdige Ruhestätte. Der Bildhauer Rauch schuf für das Mausoleum ein Marmorbild der schlafenden Königin, unvergleichlich in feiner Ausführung, da Dankbarkeit und Verehrung die Hand leiteten. — Noch heute ist die Königin Luise das Vorbild edler Frauen; noch heute wird sie gepriesen als die beste Mutter ihrer Kinder und des Vaterlandes und als die beste Gattin eines Mannes. c. Abfall des Generals Hork. Napoleon hatte der Welt verschwiegen, welches Schicksal die ungeheure Armee in Rußland gehabt hatte; um so gewaltiger war der Eindruck, als es endlich bekannt wurde. Hier und da erhoben sich Stimmen, daß jetzt oder nie Gelegenheit fei, das verhaßte Joch abzuwerfen. Friedrich Wilhelm erkannte das wohl, aber er allein durfte nicht wagen, Ktieg zu beginnen: er wäre von der llebermacht Napoleons erdrückt worden; Oestreich war durch Verwandtschaft an Napoleon gefeffelt und hatte noch keine Luft zum Kriege; und Rußland? welchen Werth hatte Rußlands Freundschaft, nach dem Jahre 1807 bemessen? So überlegte der König lange Zeit; da traf ihn die Nachricht von dem Abfalle des Generals von Iork vom französischen Heere. Iork hatte das preußische Hülfsheer nach Rußland befehligt; auf dem Rückzüge war er mit feinen Truppen der letzte und hatte die Nachhut zu decken. Seine Ehre forderte fein Ein-stehen für die Franzosen; feine Liebe zum Vaterland wollte das

8. Neue und neueste Geschichte - S. 181

1880 - Dillenburg : Seel
— 181 — lingsalter machte die Schwäche einer danerhaften Gesundheit und Kraft Platz. Auch er wurde Don der Mutter zu ernster Frömmigkeit, zu herzlicher Menschenliebe und zu sittlicher Tüchtigkeit erzogen; wie sein Charakter sich schon frühe zeigte und entwickelte, beweist ein Brief der Königin an ihren Valer, in welchem sie schrieb: „Unser Sohn Wilhelm wird, wenn mich nicht alles trügt, wie sein Vater einfach, bieder und verständig." Die erste Ausbildung des Prinzen war dem Geheimerath Delbrück anvertraut, der sich seiner Aufgabe mit großer Gewissenhaftigkeit unterzog und dafür auch warmen Dank der Eltern und der beiden Prinzen erntete. Seit 1810 erhielt Prinz Wilhelm den Unterricht des Cadettenlehrers (späteren Generals) v. Reiche; auch dieser rühmt den Prinzen, indem ermessen Ordnungsliebe, praktischen Verstand und seinen ernsten, gesetzten Charakter hervorhebt. Die Eindrücke der schweren Zeiten wirkten ans den Prinzen Wilhelm ebenso nachhaltig, wie aus den älteren Kronprinzen; er floh mit seinen Eltern und Geschwistern nach Königsberg und später nach Memel. Wie tief und lebhaft er damals die Eindrücke des Ernstes der Zeit in sich ausgenommen, wie sehr er den Schmerz der tiefgebeugten Eltern nachgefühlt hat, das alles hat er schon oft ausgesprochen und bethätigt. Am Neujahrstag 1807 erhielt er, da er in den militärischen Uebungen schon fest war und sehr große Freude an allem hatte, was sich auf das Heerwesen bezog, die Ofsicieruniform. Als die Wendung des Jahres 1812 eintrat, war Prinz Wilhelm in sehr gedrückter Stimmung; aber bald theilte er die ganze Begeisterung des preußischen Volkes; 1813 begleitete er seinen Vater nach Breslau, durfte aber nicht, .so sehnlich er es auch wünschte, mit am Feldzuge Theil nehmen, da der Vater ihn für zu schwach hielt. Erst nach der Schlacht bei Leipzig erhielt er die Erlaubnis, mit in's Feld zu rücken, und nachdem er das Schlachtfeld bei Leipzig besichtigt hatte, eilte er zu dem Heere und überschritt mit dem Blücher'schen Corps in der Neujahrsnacht 1814 den Rhein. Bei dieser Gelegenheit lernte Priu^ Wilhelm zum erstenmale den Ernst eines Gefechtes kennen. Seine erste Probe persönlichen Muthes legte er in der Schlacht bei Bar für Aube ab, wo er im dichtesten Kugelregen einen Auftrag des Königs mit größter Kaltblütigkeit ausführte. Vorläufig schwieg der König über dieses heldeniuüthige Verhalten des Sohnes, nachher aber belohnte er ihn dafür durch Verleihung des eisernen Kreuzes. An den Kämpfen vor Paris nahm er ebenfalls Theil und zog am 31. März 1814 auch mit in Paris ein.

9. Neue und neueste Geschichte - S. 158

1880 - Dillenburg : Seel
— 158 — Hörsäle der Universitäten wurden leer; der Handwerker verließ seine Werkstatt, der Landmann seinen Pflug, der Kaufmann sein Geschäft, der Studirende seine Bücher; alle eilten an die Sammelorte; Mütter schickten ihre Söhne, Bräute ihre Verlobten fort zum Freiheitskriege; wer als unbrauchbar zurückgeschickt wurde, trauerte; gar manche Jungfrau hat sich in Männerkleidern dem Zuge angeschlossen und in der Schlacht tapfer mitgekämpft. Die Daheimbleibenden waren unermüdlich im Geben und Sammeln von Beiträgen und Hülfsmitteln für Gesunde und Kranke in der Armee. Wahrhaft rührend und entzückend sind die Erzählungen über die Opferwilligkeit des preußischen Volkes. Dabei war überall ein ernster Sinn, ein heiteres Gottvertrauen zu finden; jenes wüste, wilde Leben, das so oft der Begleiter kriegerischer Ereignisse ist, hätte man vergebens gesucht. Die Herzen waren emporgehoben in der gemeinsamen Liebe zum Vaterlande; die heilige Begeisterung duldete keine Ausschweifung und Wildheit; alles Niedrige und Gemeine war abgeschüttelt und vergessen. 1813 d. Bis zur Schlacht bei Leipzig. Die russischen Truppen befanden sich bereits auf dem Vormärsche, so daß die Franzosen die preußischen Lande verlassen mußten und Friedrich Wilhelm am 24. März wieder in Berlin einziehen konnte. Nach der Vereinigung des russischen und preußischen Heeres erhielt Blücher den Oberbesehl über ein preußisches Heer in Schlesien; der russische General Graf Wittgenstein kommandirte die vereinigten Russen und Preußen in der Mark. Gebhard Lebrecht von Blücher stammte aus einer Adelsfamilie in Pommern und war 1742 geboren. Zur Zeit Friedrichs d. Gr. trat er in das preußische Heer und kämpfte im siebenjährigen Kriege mit. Ais er sich von Friedrich einiger ungestümer Streiche wegen zurückgesetzt sah, forderte er trotzig seinen Abschied, welchen ihm der alte Fritz mit den Worten gewährte: „Der Rittmeister von Blücher mag sich zum Teufel s(Heeren!" Später trat er wieder in das Heer ein und kämpfte 1806 tapfer mit; weil er sich einige unvorsichtige Aeußerungen über Napoleon erlaubt hatte, muhte er 1812 wieder austreten. Glühende Liebe zum Vaterlande trieb ihn 1813 wieder Diücher. in die Reihen der Freiheitskämpfer.

10. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 456

1791 - Erlangen : Bibelanst.
45^ 3) Kan» man nicht durch dis Wünschelruthe ent- decken/ wo Gold/ Silber oder ander Erz in der Erde/ oder wo dieß und jenes Entwendete verborgen liegt? Antw. Die Wünschelruthe ist eine Gabel aus zweyen zu- sammengewachsenen Zweigen einer Haselnußstaude. Die Haselnußstaude hat keine Kraft/ sich gegen Erz, Gold und Silber zu wenden. Sie ist Holz wie an- der Holz; davon kann jedermann die Probe machen, der eine solche Wünschelruthe in die Hand nimmt, und sie gegen Eisen, Gold oder Silber halt, das offen auf einem Tische oder auf der Erde liegt. Aber die Betrüger verstehen die Kunst, durch gewisse unmerkliche Bewegung ihrer Hand, die Wünfchel- ruthe bald so, bald anders zu drehen. 4) Wenn die Glocke dumpf geht, das zeigt an, daß jemand Vornehmes, sonderlich von dep Geistlich- keit, stirbt, Antw. Nein; es zeigt an, daß vielleicht Schnee auf der Glocke liegt, oder daß der Kleppel durch das Leder verhindert, wird, recht anzuschlagen, 5) Wenn das Wasser sich in einigen Bachen roth sarbe, das bedeutet Seuchen oder wohl gar Theurung und Krieg, Antw, Nein; es zeigt an, daß sich eine große Menge kleiner rother Thierchen auf dem Boden des Wassers zusammen drangen; man nennt sie Wa sse r fl ö h e. Zuweilen facht sich das Wasser an den Wurzeln ge- wisser Baume, Stauden und Krauter, wenn bey der Hitze erne Gahrung entsteht. 6) Wenn eine Fliege oder ein Wurm in einem- Gallapfel gefunden wird , das ist ein böses Vorbedeu- tungs-
   bis 10 von 13 weiter»  »»
13 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 13 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 2
8 0
9 1
10 2
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 4
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 6
29 1
30 0
31 0
32 0
33 4
34 1
35 0
36 0
37 3
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 10
2 0
3 1
4 6
5 9
6 66
7 2
8 8
9 50
10 10
11 17
12 9
13 0
14 1
15 3
16 26
17 24
18 15
19 11
20 6
21 4
22 0
23 26
24 3
25 1
26 0
27 0
28 2
29 95
30 0
31 0
32 10
33 11
34 2
35 0
36 6
37 6
38 12
39 4
40 25
41 7
42 13
43 3
44 25
45 6
46 2
47 0
48 2
49 3
50 1
51 35
52 2
53 0
54 3
55 4
56 10
57 6
58 1
59 1
60 27
61 4
62 2
63 0
64 4
65 3
66 5
67 8
68 3
69 1
70 11
71 3
72 0
73 26
74 28
75 2
76 7
77 4
78 3
79 21
80 4
81 1
82 2
83 5
84 1
85 8
86 5
87 0
88 0
89 2
90 0
91 6
92 18
93 6
94 10
95 1
96 46
97 3
98 21
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 3
3 6
4 1
5 12
6 13
7 0
8 0
9 1
10 4
11 2
12 11
13 10
14 0
15 1
16 1
17 0
18 3
19 3
20 0
21 7
22 3
23 1
24 43
25 1
26 2
27 0
28 4
29 1
30 0
31 1
32 3
33 51
34 19
35 1
36 1
37 0
38 1
39 9
40 0
41 1
42 10
43 24
44 1
45 0
46 6
47 8
48 0
49 2
50 21
51 21
52 0
53 0
54 3
55 2
56 1
57 1
58 4
59 45
60 0
61 24
62 5
63 0
64 17
65 10
66 0
67 0
68 0
69 0
70 1
71 3
72 2
73 1
74 1
75 3
76 0
77 1
78 0
79 3
80 0
81 22
82 1
83 5
84 3
85 1
86 0
87 0
88 2
89 34
90 0
91 5
92 0
93 0
94 0
95 16
96 0
97 3
98 0
99 2
100 47
101 0
102 9
103 1
104 0
105 0
106 8
107 6
108 1
109 0
110 18
111 57
112 5
113 6
114 10
115 1
116 18
117 0
118 2
119 10
120 1
121 3
122 0
123 2
124 25
125 14
126 0
127 4
128 1
129 8
130 0
131 18
132 1
133 3
134 1
135 0
136 8
137 5
138 0
139 0
140 0
141 1
142 2
143 6
144 1
145 3
146 5
147 0
148 1
149 0
150 2
151 1
152 26
153 0
154 4
155 7
156 5
157 13
158 3
159 0
160 0
161 5
162 1
163 1
164 3
165 1
166 15
167 0
168 6
169 2
170 0
171 5
172 0
173 5
174 0
175 38
176 1
177 15
178 1
179 22
180 4
181 3
182 6
183 21
184 3
185 0
186 0
187 0
188 1
189 1
190 3
191 2
192 1
193 2
194 2
195 2
196 28
197 0
198 0
199 1