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1. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 166

1846 - Aachen : Benrath
166 Brauer braut und würzt das Bier, der Branntweinbrenner destil- lirt den Brandwein und Liquenr; der Meier mästet Schweine, die Melkerin dreht Butter und macht den Käse; das Milchmäd- chen trägt Milch und Butter in die Stadt: in einigen Städten bringen Wasserträger das Trinkwasser zum Verkauf. Schiffer, Fuhrleute, Kaufleute, Händler und Reisende bringen uns aus fremden Welttheilen noch Zucker, Kaffee, Thee, Cacaobohuen, Sago, Pfeffer, Nägelein, Zimmt, Ingwer, Vanille, Muskatnuß zu Getränken und Würzen, deren Erzielung, Zubereitung und Versendung wieder tausende Hände beschäftigt. In Krankheitsfällen verschreibt der Arzt Medizin, der Apotheker bereitet sie zu aus allerlei Kräutern, die der Kräutersammler sucht. Viele Arzneimit- teln muß der Apotheker aus den eutlegeusteu Welttheilen herkom- men lassen, und somit sind wieder viele hundert Menschen thätig, uni die Genesung ihrer kranken Mitbrüder zu vermitteln. 9. Was den Menschen in körperlicher Hinsicht noch insbeson- dere auszeichnet, sind der ausrechte Gang, seine 2 Hände, das schöne ausdrucksvolle Angesicht und die melodische Stimme. Er ist das einzige Geschöpf der Erde, welches mit aufgerichtetem Kör- per alle mögliche Bewegungen mit Leichtigkeit machen, frei nach allen Seiten um sich und in die Weite schauen kann. Er kann auf dem Wasser schiffen, in demselben schwimmen, untertauchen und vom tiefen Meeresgrund Gegenstände heraufholen, ans der Erde gehen, laufen, reiten und fahren, auf Seilen und rennenden Pferde» tanzen, die zierlichsten Bewegungen und die gewagtesten Sprünge mit großer Sicherheit machen; er kann Bäume erklim- men , die höchsten Berge besteigen und mit Hülfe des Luftballons oder künstlicher Flügel durch die Lüfte segeln. Mit seinen geschick- ten Händen baut und gräbt er das Feld, besäet den Acker und vertheidigt sich gegen die stärksten Bestien und gefürchtetsten Thiere. Er sticht, haut, wirst und schießt so sicher, daß ihm keines entgeht. Was bringt diehand des Malers, Bildhauers, Holzschnitzers, Drechs- lers, Maschinen- und Orgelbauers, Uhrmachers, des Instrumenten- machers, Klavier- und Violinspielers, des Gebild- und Teppichwe- bers, der Spitzenklöpplerin, der Strickerin, des Schönschreibers, Kupferstechers und Zeichners nicht Alles zu Stande! Die mensch- liche Hand leistet im Große« wie im Kleinen Erstaunliches. B(=

2. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August

3. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1885 - Aachen : Barth
— 42 — des Heerwesens das Land kräftig und stark machten. Ausgezeichnete Männer, die mit großem Erfolge zum Segen unseres Vaterlandes arbeiteten, waren: der Minister von Stein, der Kanzler Harden-derg, ochctrnljoi )t, Gneisenan und Blücher. Sie Bereiteten im stillen das Land kriegstüchtig vor, um zu einem geeigneten Zeitpunkte zur Wiedereroberung der geraubten Freiheit schlagfertig zu sem. Ein solch günstiger Umstand sollte sich bald finden. Napoleon unternahm 1ü12 einen Feldzug gegen Rußland. Nach zwei blutigen schlachten drang er bis Moskau vor, um hier ein behagliches Winterquartier zu nehmen. Kaum aber in die Stadt eingezogen, brach au allen Enden derselben Feuer aus, das die Stadt vernichtete. Voll Hunger und zerlumpt war das Heer hier angekommen und mußte elend sofort den Rückzug antreten. Auf diesem kam es größtenteils durch Kälte, Hunger und Verfolgung um. Napoleon hatte bitter für feinen Übermut das Strafgericht Gottes erfahren müssen. Diese Niederlage des mächtigen Herrschers benutzte der preußische Geueral York und trat mit seinen Hilfstruppen zu den Russen über. König Friedrich Wilhelm schloß ein Bündnis mit den Russen und erklärte am 16. März Napoleon den Krieg. Nicht allein in Preußen, sondern in allen deutschen Landen wurden Jung und Alt von einer solchen Begeisterung ergriffen, wie bisher nie das deutsche Volk sie gezeigt hatte. Die Begeisterung verlieh Mut und Thatkraft. Freiwillige strömten in großen Scharen von allen Seiten herbei, selbst (kreise waren bereit, sroh mit in den Kamps zu ziehen. Die mutigste Schar war die Lützowsche, unter der auch der Dichter Theodor Körner focht. Neben der Linie wurde eine Landwehr und ein Landsturm gebildet. Unter dem Gesänge der herrlichen Vaterlands* lieber von Arndt, Körner und Schenkendorf zogen die Krieger mutvoll in den Kampf. Die deutschen Frauen zur Zeit der Befreiungskriege. Auch die deutschen Frauen wurden tief ergriffen und zu edlen Thaten fürs Vaterland entstammt. Es entstand ein „Frauen-verein zum Wohle des Vaterlandes", der mit rühriger Kraft für die ins Feld gezogenen Streiter daheim arbeitete. Die goldenen Trauringe wurden mit eisernen verwechselt, die die Inschrift trugen: »Gold gab ich für Eisen hin 1813." Unbeschreiblich viel wirkte der Verein für Verwundete, Arme, Kranke und Notleidende. In dieser Zeit der allgemeinen Begeisterung fuhren eines Tages drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft war ein Fräulein von Schmettau. Die Damen fanden in dem Gasthause,

4. Neue und neueste Geschichte - S. 156

1880 - Dillenburg : Seel
— 156 — Punzen. Welche Freude! „Ach lieber Fritz, lieber Wilhelm! Seid ^hr da?" rief sie. Unter lautem Schluchzen eilten beide an das Bett der Mutter. — Die Todesstunde, die neunte des —ages, nahte heran. „Ach," seufzte die Königin, „mir hilft nichts mehr, als der Tod!" Der König faß an der einen Seite des Jettes, die Rechte der Kranken haltend; an der andern Seite faß die Schwester Friederike; die Aerzte und die ganze herzogliche Familie waren anwesend. Zehn Minuten vor neun Uhr kam wieder etn Krampfanfall. „Herr Jesu, Jesu! mach’ es kurz!" rief sie —- fünf Minuten später war der Kampf zu Ende. Der König, fast erdrückt von ungeheurem Schmerze, raffte sich auf, drückte feiner Luise die Augen zu und holte dann die beiden Prinzen an das Sterbebett. Diese sanken an der Leiche der geliebten Mutter nieder und benetzten ihre Hände mit heißen Thränen. Nicht nur Preußen, ganz Deutschland trauerte über den Tod der edlen Königin. Als der Sarg nach Berlin gebracht wurde, erschienen die meisten Berliner in Trauerkleidung. In Charlotten-burg erhielt Luise eine würdige Ruhestätte. Der Bildhauer Rauch schuf für das Mausoleum ein Marmorbild der schlafenden Königin, unvergleichlich in feiner Ausführung, da Dankbarkeit und Verehrung die Hand leiteten. — Noch heute ist die Königin Luise das Vorbild edler Frauen; noch heute wird sie gepriesen als die beste Mutter ihrer Kinder und des Vaterlandes und als die beste Gattin eines Mannes. c. Abfall des Generals Hork. Napoleon hatte der Welt verschwiegen, welches Schicksal die ungeheure Armee in Rußland gehabt hatte; um so gewaltiger war der Eindruck, als es endlich bekannt wurde. Hier und da erhoben sich Stimmen, daß jetzt oder nie Gelegenheit fei, das verhaßte Joch abzuwerfen. Friedrich Wilhelm erkannte das wohl, aber er allein durfte nicht wagen, Ktieg zu beginnen: er wäre von der llebermacht Napoleons erdrückt worden; Oestreich war durch Verwandtschaft an Napoleon gefeffelt und hatte noch keine Luft zum Kriege; und Rußland? welchen Werth hatte Rußlands Freundschaft, nach dem Jahre 1807 bemessen? So überlegte der König lange Zeit; da traf ihn die Nachricht von dem Abfalle des Generals von Iork vom französischen Heere. Iork hatte das preußische Hülfsheer nach Rußland befehligt; auf dem Rückzüge war er mit feinen Truppen der letzte und hatte die Nachhut zu decken. Seine Ehre forderte fein Ein-stehen für die Franzosen; feine Liebe zum Vaterland wollte das

5. Neue und neueste Geschichte - S. 181

1880 - Dillenburg : Seel
— 181 — lingsalter machte die Schwäche einer danerhaften Gesundheit und Kraft Platz. Auch er wurde Don der Mutter zu ernster Frömmigkeit, zu herzlicher Menschenliebe und zu sittlicher Tüchtigkeit erzogen; wie sein Charakter sich schon frühe zeigte und entwickelte, beweist ein Brief der Königin an ihren Valer, in welchem sie schrieb: „Unser Sohn Wilhelm wird, wenn mich nicht alles trügt, wie sein Vater einfach, bieder und verständig." Die erste Ausbildung des Prinzen war dem Geheimerath Delbrück anvertraut, der sich seiner Aufgabe mit großer Gewissenhaftigkeit unterzog und dafür auch warmen Dank der Eltern und der beiden Prinzen erntete. Seit 1810 erhielt Prinz Wilhelm den Unterricht des Cadettenlehrers (späteren Generals) v. Reiche; auch dieser rühmt den Prinzen, indem ermessen Ordnungsliebe, praktischen Verstand und seinen ernsten, gesetzten Charakter hervorhebt. Die Eindrücke der schweren Zeiten wirkten ans den Prinzen Wilhelm ebenso nachhaltig, wie aus den älteren Kronprinzen; er floh mit seinen Eltern und Geschwistern nach Königsberg und später nach Memel. Wie tief und lebhaft er damals die Eindrücke des Ernstes der Zeit in sich ausgenommen, wie sehr er den Schmerz der tiefgebeugten Eltern nachgefühlt hat, das alles hat er schon oft ausgesprochen und bethätigt. Am Neujahrstag 1807 erhielt er, da er in den militärischen Uebungen schon fest war und sehr große Freude an allem hatte, was sich auf das Heerwesen bezog, die Ofsicieruniform. Als die Wendung des Jahres 1812 eintrat, war Prinz Wilhelm in sehr gedrückter Stimmung; aber bald theilte er die ganze Begeisterung des preußischen Volkes; 1813 begleitete er seinen Vater nach Breslau, durfte aber nicht, .so sehnlich er es auch wünschte, mit am Feldzuge Theil nehmen, da der Vater ihn für zu schwach hielt. Erst nach der Schlacht bei Leipzig erhielt er die Erlaubnis, mit in's Feld zu rücken, und nachdem er das Schlachtfeld bei Leipzig besichtigt hatte, eilte er zu dem Heere und überschritt mit dem Blücher'schen Corps in der Neujahrsnacht 1814 den Rhein. Bei dieser Gelegenheit lernte Priu^ Wilhelm zum erstenmale den Ernst eines Gefechtes kennen. Seine erste Probe persönlichen Muthes legte er in der Schlacht bei Bar für Aube ab, wo er im dichtesten Kugelregen einen Auftrag des Königs mit größter Kaltblütigkeit ausführte. Vorläufig schwieg der König über dieses heldeniuüthige Verhalten des Sohnes, nachher aber belohnte er ihn dafür durch Verleihung des eisernen Kreuzes. An den Kämpfen vor Paris nahm er ebenfalls Theil und zog am 31. März 1814 auch mit in Paris ein.

6. Neue und neueste Geschichte - S. 158

1880 - Dillenburg : Seel
— 158 — Hörsäle der Universitäten wurden leer; der Handwerker verließ seine Werkstatt, der Landmann seinen Pflug, der Kaufmann sein Geschäft, der Studirende seine Bücher; alle eilten an die Sammelorte; Mütter schickten ihre Söhne, Bräute ihre Verlobten fort zum Freiheitskriege; wer als unbrauchbar zurückgeschickt wurde, trauerte; gar manche Jungfrau hat sich in Männerkleidern dem Zuge angeschlossen und in der Schlacht tapfer mitgekämpft. Die Daheimbleibenden waren unermüdlich im Geben und Sammeln von Beiträgen und Hülfsmitteln für Gesunde und Kranke in der Armee. Wahrhaft rührend und entzückend sind die Erzählungen über die Opferwilligkeit des preußischen Volkes. Dabei war überall ein ernster Sinn, ein heiteres Gottvertrauen zu finden; jenes wüste, wilde Leben, das so oft der Begleiter kriegerischer Ereignisse ist, hätte man vergebens gesucht. Die Herzen waren emporgehoben in der gemeinsamen Liebe zum Vaterlande; die heilige Begeisterung duldete keine Ausschweifung und Wildheit; alles Niedrige und Gemeine war abgeschüttelt und vergessen. 1813 d. Bis zur Schlacht bei Leipzig. Die russischen Truppen befanden sich bereits auf dem Vormärsche, so daß die Franzosen die preußischen Lande verlassen mußten und Friedrich Wilhelm am 24. März wieder in Berlin einziehen konnte. Nach der Vereinigung des russischen und preußischen Heeres erhielt Blücher den Oberbesehl über ein preußisches Heer in Schlesien; der russische General Graf Wittgenstein kommandirte die vereinigten Russen und Preußen in der Mark. Gebhard Lebrecht von Blücher stammte aus einer Adelsfamilie in Pommern und war 1742 geboren. Zur Zeit Friedrichs d. Gr. trat er in das preußische Heer und kämpfte im siebenjährigen Kriege mit. Ais er sich von Friedrich einiger ungestümer Streiche wegen zurückgesetzt sah, forderte er trotzig seinen Abschied, welchen ihm der alte Fritz mit den Worten gewährte: „Der Rittmeister von Blücher mag sich zum Teufel s(Heeren!" Später trat er wieder in das Heer ein und kämpfte 1806 tapfer mit; weil er sich einige unvorsichtige Aeußerungen über Napoleon erlaubt hatte, muhte er 1812 wieder austreten. Glühende Liebe zum Vaterlande trieb ihn 1813 wieder Diücher. in die Reihen der Freiheitskämpfer.

7. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 426

1791 - Erlangen : Bibelanst.
r 426 mache sich sieissig Bewegung, suche beständig in einer mvchlichst reinen Luft zu leben / wasche sich und spüle sich den Mund zum öftern mit Weinessig aus/ kaue Wacholderbeere und schlucke vor dem Krankenbette den Speichel nicht hinunter» Xxx. Vom Verhalten bey den Pocken. 1) Wenn die Pocken (oder Blattern) in eines Gegend an emigen Kindern zum Vorschein kommen; so müssen vorsichtige Eltern ihre Kinder auf diese Krank- heit vorbereiten. Wenn sie nur ein Jahr oder drüber alt sind/ giebi man ihnen etwa ein halbes oder ganzes Quentgen von gereinigter Manna in dünner Haber- grütze / Suppe oder Thee; man kann ihnen auch einige Lage nach einander Morgens etwas von Rhabarbar- Tinktur eingeben/ gleich wie auch noch etwas mehr den grösser» Kindern/ die über 3 Jahr alt sind. Man thut indessen wohl/ wenn man einen Arzt fragt/ wie viel man einem jeden Kinde nach seinem Älter von die- ser Arjney. geben dürfe; nur muß man die Kinder kein Fleisch/ am allerwenigsten Schweinenfleisch/ kei- nen Schinken/ kein fettes Backwerk essen lassen. 2) Sind die Pocken da, so muß 1) der Kranke ^ hie strengste Diät beobachten/ Fleischbrühe/ Eyer, Wern/ Gebackenes und Mehlspeisen gänzlich melden. Blosse Brodsuppen und gekochtes Hbst kann er es- sen. Man muß dem Kranken sehr viel zu trinken ge- den/ sonderlich dünnes abgekochtes Gerstenwasser/ ab- gekochte Habergrütze/ abgekochtes dünnes Reißwasser; man kann auch einen Lössel voll Honig in den Topf thun. Unter drey Theile Wasser kann man auch ei- zwn Theil Milch schütten und die Kranken trinken las. sen

8. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 164

1791 - Erlangen : Bibelanst.
»6 4 schlagen, so daß mir das ülndcnken jener großen Sünde Wie ein Blitz in die Seele gefahren ist. Ach! es ist wohl wahr, was Jesus gesagt hat: Mit dem Maase, da- mit ihr messet, wird man euch wieder messen. Luk. 6. Z8. 64) Nlmm nicht jeden, auch erlaubten Vortheil, siehe auf die Zukunft. Es war ein Einwohner in einem Dorfe, der lieb- te das Geld etwas zu sehr. Wenn er nun im Herbste eingeerndet und gedroschen hatte: so pflegte er auszu- rechnen , wie viel er für sein Hauswesen Getraide brauche und dann auch Heu für sein Vieh; alles übri- ge machte er zu Geld: Geld, dacht er, das ist doch immer das Beste! Aber einst geschah es, daß im Früh- jahr wegen der schlechten Saat das Getraide noch ein- mal so theuer wurde. Da reuete es den vortheilsüch- ttgen Mann, daß er sich durch seine Geldbegierde um einen so großen Vortheil gebracht hatte. Da er nicht gern Geld für das Vieh ausgab: so hatte er nicht ge- nug Dünger für seine Felder und konnte daher viel weniger, als seine Nachbarn erndten. Als er einst dar- über verdrüßlich wurde; sagte einer seiner Nachbarn zu ihm: wer künftig einen großen Vortheil erlangen will, der muß nicht auf den jetzigen Vortheilsehen; sondern auf den künftigen. Trachte nicht so begierig nach einem kleinen Nutzen: so kannst du einst einen größer» erlangen. Dünge und besäe dein Feld gut: so kannst du eine reichere Erndte erhalten. 65) Dle spate Bekehrung und Besserung. Ein junger Mensch, dessen Eltern reich waren, ge- rieth in allerlei) Ausschweifungen, besuchte öfters die Schenken und lustige Gesellschaften, lebte unkeusch und trieb

9. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 328

1791 - Erlangen : Bibelanst.
re, bemerken dieß; aber auch Verstopfung und Ver- schleimung der Speicheldrüsen. Grünee Weidenholz zum kauen in den Mund gegeben/ hilft dem ab. Ent- steht dieß aber aus Mangel am Magensaft, oder auch aus Verschleimung des Magens: so muß diese erst durch l Loth Wermuth - Salz des Morgens und Abends im Wasser erngegeben, gehoben/ und durch obi- ges Purgirmrttel von Lorbeer-Aloe ausgeführt und so- dann dem Mangel des Magensaftes durch zwey Loth W e r m u t h - E x t r a t in zwey Schoppen Wasser aus- gelößt, und i Loth gepulverter Galgantwurzel beyge- fügt , zweymal des Tags, allemal einen halben Schop- pen gereicht/ abgeholfen werden. Wider den Husten ist kein besseres Mittel als: Honig iinter erwärmende Arzeneyey, als Galgant/ Ing- wer/ Muscateublumen und Nuß, Pfeffer, Safran u.dgl. gemischt mit etwas reinem, frischen Mandelöl vermehrt. Auch ausgepreßter Zwiedelnsafr, mit Honig zusammen- gekocht, ist heilsam; besonders wenn der Husten hart- näckig ist, so verbinde man mit demselben folgende Latt- werge: \ Pfund zerstoßene Wachholderbeeren, eben so viel Enzianwurzel und 8 Loth Galgant, mit so viel Honig als genug ist, um eine Lattwerge zu bereiten; man streiche alsdann dem kranken Vieh täglich einer Ha- selnuß groß davon auf die Zunge. Will das Vieh blind werden, welches öf- ters aus e uer zu großen Flüssigkeit entstehet; so blase man ihm N i e s m i t t e l in die Nase. Wider dcn Grind ist folgende Salbe: 12 Loth Quecksilber niit 6 Loth Schwefelblumen abgeriebcn, und mit 8 Loth ungesalzener Butter wohl vermischt. Abführungsmittel find hier sehr nöthlg. Wider

10. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 386

1791 - Erlangen : Bibelanst.
sñ ht. Wey welchem das Pferd zuckt , den ziehe man heraus, und probire ihn an dein Murrde, ob er Hitze habe- Ist dier ses, so reisse man das Eisen herunter, erweitere das Loch, und schütte Terpentinöl hinein, vermache es mit Wachs, und binde den Fuß mit einem Tuch ru° Hat es schon Ma, tcrte gefangen, so gieße man unter dcis Terpentinöl auch Vü triolgeist, mache aber vorher das Loch erwas größer, um die Macerre herauszubringen. i Wenn e r n Pferd v o m S a t't e l o d e-e G e- sch i r r verletzt Worden. Man nehme Küblerpech t Loth, Starke g Loth, i Maaß Wasser; wenn das Wasser heiß wolchen ist, so schütte man die Haltte in eine Pfanne, rühre dj^e Starke hinein, schürte es dann wieder zu der andern Halste, khue das Pech dazu hinein, und lasse es sieden. Man brhakre es denn rn einem Gefäße zum Gebrauche auf, lege dävon ein Pflaster auf die Geschwulst, und lasse es liegen, bis es selbst herabfallk- - Sollte die Geschwulst schon Materie gefaßt haben, so muß sie eröffnet, und mit dem weissen Balsam (flehe Kap. Vh. Nr. Xvi.) fleißig bestrichen werden. Tritt auf die Krone. - Man bestreiche die Wunde mit dem eben angeführten missen Wundbalsam. Ä n h a n g. Cly stier. r Maaß Waitzenkleyen in 4 Maaß Wasser gesotten, seihe man durchs ein leinen Ttzeh in einen Hafen, thue eine Handovll Salz und - Lord gereinigte» Salpeter dar zu; wenn es ein wenig erkaltet, nurd ein Schöppen Leinöl dazu gethan, und dem Pferd auf zweynjal eingefpritzt. Laxier- Leberaloe ; Loth- Pomeranzenschaalen g Lznint, Aliiöpulver 3 Lzuint. Olivenöl 4 Loth- Alles in einem Schoppen Wein warm ge,nacht und gegeben, wirke in »4 Stunden. Wegen der Heilung der übrigen Krankheiten lese man G a a d's p ra k r r > ch e P f c r d - A r; n e y k u n si, 2. Auflage 17^0; w lchee in dec Paimtschen Buchhandlung zu Erlang zu haben ist. Das ganz vortrefliche Buch : die P ferd f utit> Mauu t h i c r i 4\b t von G sorg Hart mann- Sruktgard bey Mcssr. sollte m allen Dorfgemeinden eingcführt werden,, wo man Pferde zieht-
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