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1. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 16

1846 - Aachen : Benrath
16 längliche Wellen bildet, wird dann in eine kreisförmige Bewegung gesetzt; die dadurch gebildeten Wellen werden immer höher und höher, thürmen sich säulenartig auf und berühren endlich gar die niedrigschwebenden. Gewitter- und Regenwolken, welche eine nach unten zugespitzte Dunstsäule bilden, die dann, mit der Wassersäule vereint, in steter Wirbelbewegung als Wasserhose fortschreitet. Sie hebt und senkt sich abwechselnd, zeigt sich inwendig hohl und be- wegt sich bald langsamer, bald schneller; in diesem Falle wohl 3 — 4 Meilen in der Stunde, in jenem mitunter so langsam, daß ein Fußgänger ihr folgen kann. Auf ihrem Wege richtet sie manche Zerstörung an, entwurzelt Bäume, zerreißt wohl ganze Häuser und entdacht sie, setzt gar Kanonen von ihrer Stelle, zieht besonders leichtere Sachen, Fische, Frösche, Bögel in die Höhe und mit sich fort. Daß sie ganze Teiche ausgeleert und die Fische umhergestreut, ist nichts Seltenes. Manchem Schiffe im Meere hat sie schon den Untergang bereitet. Oft wird sie von starkem Getöse, mitunter von einem sausenden Laut, manchmal unter Blitzen oder sonst einem Leuchten begleitet. Im Juliuö 1811 er- schien auf der Rhede von Koppenhagen eine der beträchtlichsten Wasserhosen, die je in der Ostsee gesehen worden. Sie zog über eine Batterie „der drei Kronen" hinweg, verrückte eine 30pfündige Kanone um V/a Fuß, nahm mehrere kleine Fahrzeuge mit sich fort und beschädigte viele. Zu den verheerendsten Wind- hosen neuester Zeit ist wohl die zu zählen, welche sich im vorigen Sommer von der Küste des Atlantischen Meeres durch Nord- frankreich über Trier bis in die Gegend von.zülpich, also über 100 Stunden weit, mit ungeheurer Schnelligkeit fortbewegte und allenthalben die traurigsten Spuren der Zerstörung hinter- lassen hat. 9. Nach dem Grade der Stärke des Windes, d. h. nach der Geschwindigkeit der Lnftbewegung bei den Winden, gibt man den- selben verschiedene Namen, So heißt der Wind, welcher jede Se- kunde 3 — 5 Fuß zurücklegt (wo er kaum zu benierken), ein Lüftchen; wenn er eine Strecke von 5 — 10' durchläuft, ein sanfter Wind; legt er einen Weg von 10 — 20' zurück, ein mäßiger Wind; 20 — 35', ein starker Wind; bis 42', ein kleiner Stnrm; — 54', ein starker Stnrm; — 60', ein

2. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 28

1846 - Aachen : Benrath
28 in de,, Bodcü hineingeschlagen. Die größern Baum- und Gemüse- blätter waren durchlöchert, die kleinern abgeschlagen und verweht. Felder und Gärten zeigten aus dem ganzen Striche ein trauriges Bild der Verwüstung. 27. Wenn die Luft so kalt ist, daß die Oberfläche des Was- sers erstarrt (gefriert), so entsteht das Eis. Bei Frostwetter sieht man Gräben, Teiche, Seen und Flüsse mit Eis belegt; die Erdoberfläche, ausgehängte Wäsche und alles, was Feuchtig- keit enthält, wird hart und steif. Thanwetter verwandelt das Eis in Wasser und die Erde wird wieder weich. Eis ist leichter, als Wasser und schwimmt auf demselben. Da es auch einen größer» Raum einnimmt, als das dazu verbrauchte Wasser, so werden gefrorene Wasserflaschen und andere Wasserbehälter durch dasselbe gesprengt, gefrorene Bäunie bersten und zerklüftete Fels- massen zerspalten und bewirken oft gefährliche Bergfälle und Bergstürze. Ebenso nützlich wirkt es andererseits. Das in der obern Bodenschicht enthaltene Wasser gefriert zu Eis; dieses füllt und erweitert die Spalten, Ritze und Löchlein des Bodens, wel- cher dann nach den, Aufthanen sehr locker (porös) wird und der Luft und den Sonnenstrahlen nun freien Zutritt ins Erdreich ge- stattet.— Stehendes Wasser gefriert eher, als Bäche und Flüsse, und letztere an ruhig hinfließenden Stellen früher, als an Strom- schnellen und Wasserfällen. Süßes Wasser gefriert auch leichter, als das salzige Meerwasser. Die wogende See wird nur theilweise und im hohen Norden mit einer Eisdecke belegt, Hier schmil- zen die unabsehbaren Eisfelder nienials ganz ab, nur an den süd- lichen Rändern zertheilen sich die Eismassen im Sonimer hin und wieder in meilengroße Schollen von der verschiedensten Gestalt und Oberflächenbildung, lösen sich ab und schwimnien als Eis- inseln, Eisberge im freien Ocean umher, treiben endlich, an Größe mehr und mehr abnehmend, gegen Süden und bilden dann das den Seefahrern und Walfischfängern so gefährliche Treibeis. 28. Vermittelst eines Wärmemessers (Thermometers) *) kann man die verschiedenen Kälte- und Wärmegrade (die Tem- *) Jeder Lehrer hat wohl Gelegenheit, in seinem Orte einen Thermometer zu erhalten, um ihn in der Klasse vorzeigen zu

3. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 97

1846 - Aachen : Benrath
97 einer Insel jetzt deren zwei geworden sind. Bei niederm Wasser- stande kann man noch ansehnliche Klippenreihen wahrnehmen, welche sich als llcbcrbleibsel des verschlungenen Landstrichs bekun- den. Ein Helgoländer behauptete- unlängst, das Dasein der Insel könne höchstens noch 10 Jahre dauern. £50. Polypen oder K o r all en th i ere, ähnlich jenen schlei- migen, thierischen Wesen, welche den Badeschwamm bilden, in dessen Poren und Löchern sie leben, verfertigen auch hohle und solide kalkige Gehäuse von wunderschönen Farben und den zierlichsten Gestalten. Einige bilden massive, ccntncrschwere Stein- blöcke und Kalklager, andere zierliche Banmstämmchen, Zweige, Fächer, Blätter und Orgelpfeifen ähnliche Gebilde, die sie als gallertartige Wesen überziehen und stets nach oben und seitwärts vergrößern. Sie sind in den Würmern Meeren so häufig, daß Kolonien derselben Baue und Gerüste in bedeutender Ausdehnung und Höhe formiren, und dadurch zur Bildung von Inseln beitragen. Solche Korallen-Znseln erheben sich zu nicht unbedeutender Höhe über dem Meeresspiegel; die meisten aber sind niedrig. Sie ruhen gewöhnlich auf Felsen, Klippen oder Untiefen, sind ring- förmig , rundlich und haben zuweilen 30 und mehr englische Meilen Länge. Mehr in die Länge gezogene, das Meer wenig oder gar nicht überragende Korallengebilde, die sich häufig an Küsten ent- lang ziehen, werden Koral!en-Bänke, im freien Ocean aber, wo sie Ringe um Eilande bilden, vom Meere verdeckt und daher denl Landen an solchen Inseln hinderlich sind, — Korallen-Riffe genannt. Hat ein Korallenban die Meeresfläche erreicht, so wird er nach oben von den Thieren nicht weiter fvrtgebaut; die Ebbe und Fluth und die sich an dem Korallen-Riff brechenden Wogen werfen Muschelschalen, Sand, Schilf, Baumstämme, Korallen- trümmer und andere Bestandtheile von Meeresgeschöpsen darauf und dazwischen; herangeschwommene Pflanzensamen, durch Meercs- Strömungen herbeigeführt, keimen und treiben schnell und bilden bald eine Pflanzendecke; zahlreiche Seevögel und verirrte Landvögel nisten auf denselben, deren Mist mit den verwesenden Baumblät- tern und faulenden Stämnien eine sehr fruchtbare Dammerde schaffen, wodurch die Vegetation (der Pflanzenwuchs) noch üppiger und kräftiger wird. In diesem Zustande ist sie dann zum Wohnplatze 7

4. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 98

1846 - Aachen : Benrath
98 des Menschen geeignet, welcher sie als neue Insel entdeckt und in Besitz nimmt. — Mttschelbänke sind durch Anhäufungen von Muschelschalen und Muscheln entstanden, deren Bewohner gesellig leben und nur in gewissen Mecrestheilen, aber da in furchtbarer Zahl beisammen, wohnen. Sie breiten sich neben uüd übereinander aus und befestigen ihre'schalen nicht bloß ün Felsen, sondern auch auf andere Muschelschalen, wodurch die ganze Bank eine einzige fest verwachsene Schalenmasse bildet. Die größten Muschelbänke rühren von den eßbaren Austern und der P er lmu sch el -Au st er her. Tviederholtrrrgsfrager;. Wodurch unterscheidet sich die Flüssigkeit deö Wassers von der der Luft? — Wie unterscheiden sich beide Elemente in Hinsicht der Durchsichtigkeit? — Wie in Hinsicht ihrer Dichtigkeit und Schwere? — Wann steht Wasser im Gleichgewicht, in seinem Niveau? — Äzodurch wird es zum Fließen veranlaßt? —Welche Eigenschaften besitzt das Regenwasser? — Sind auch noch andere Wasser geschmacklos? — Wie kann das Wasser in Hinsicht seiner Beimischungen beschaffen sein? — Wie heißen solche Wasser, welche Mineralien in sich aufgelöst enthalten? — Wo sind Säuer- linge? — wo Bitterwasser? — wo Schwefelquellen? — wo Stahl- und Eisenbäder? — Welche nutzbare Stoffe werden aus derartigen Wassern gewonnen? — Wo sind berühmte Tropfsteinhöhlen? — Wie können die Wasser nach ihrer Temperatur eingetheilt werden? — Was sind Thermalwasser? — Was ist Naphta? — Bergöl? — Erdpech und Asphalt? — Wo werden diese Brennstoffe ge- funden? — Wie kommt das Wasser ans das Land? — Was geht mü demselben vor? — Wie entstehen Quellen? — Was sind periodische Quellen? — Wo sind die meisten Quellen? — Wo können nur wenige oder gar keine Quellen entstehen? — In welchen Gegenden bohrt man am sichersten nach Wasser? — Wie entstehen artesische Brunnen? — Was sind Qnellbäche? — Wie entstehen Bäche? — Flüsse? — Was sind Nebenflüsse? — Was Hauptflüsse? — Küstenflüsse? — Steppenflüsse? — Wie heißt die Vertiefung, in welcher das Flußwasser fließt? — Welche Flußstelle bildet die Rinne? — Wo ist die größte Strömung im Flusse? — Wo ist das rechte, wo das linke Ufer eines Flusses? — Wie

5. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 100

1846 - Aachen : Benrath
100 saute, c. zwischen 2 Kontinenten sich befinden! — Was sind Land- engen?— Halbinseln? — Landzungen? — Landspitzen? — Cap's? Wie kann das Meeresuser beschaffen sein? — Was heißt „stran- den?" — Mit welchem Instrument untersucht der Schiffer die Tiese des Wassers? — Wie werden die Dünen gebildet? — Was versteht man unter „Küste?" — „Binnenland?"—Wie ist der Boden des Meeres beschaffen? — Wie tief ist die Ostsee? — Wie viel beträgt die größte geniessene Meerestiese ? — Was sind Un- tiefen ? — Wovon rühren sie her? — Welche Meeresbewegnngen unterscheidet man? — Wodurch entsteht die Wellenbewegung? — Wie die Brandung ?—Was versteht man unter Ebbe und Flnth? — Wie lange dauert die Ebbe? — Wie oft tritt die Flnth binnen 25 Stunden ein? — Wo sind die Flnthen am schwächsten? — wo und wann am stärksten? —Wann entstehen Springfliithen? — Wie wirken die Flnthen auf Flüffe? — Welchen Nutzen hat die Strombewegung des Meeres? — Wie entstehen Wirbel und Strudel ans dem Meere? — Welchen Geschmack hat das Seewasser? — Schützt das Salz das Meerwasser gegen Fäulniß? — Wodurch wird das Meerwaffer stets frisch erhalten? — Hat das Salz Einfluß auf die Schwere des Seewassers ? — Wie viel Salz ent- halten 100 Pfund Meerwasser durchschnittlich? — Wie gewinnt man das Seesalz im Großen? — Wie viel Salzwasser-Pflanzen sind uns bekannt? — Wie viele Landgewächse etwa? — Welche Thiere leben im Meere? — Wovon soll das Leuchten des Meeres herrühre»? — Was weißt du über die Temperatur des Meeres? — Welches Meerwasser gefriert am schnellsten? — Wo findet sich das meiste Eis im Meer? — Welchen Namen führen die ver- schiedenen Eismaffen? — Was sind Eilande? — Wie können sie im Meere vertheilt sein? -— Was ist ein Archipel? — Nenne welche? — Wie können Inseln in Bezug ihrer Oberfläche be- schaffen sein? — Wie können sie noch fortwährend gebildet wer- den? — Wo entstanden Inseln durch Hebung? — Welche ward bei einem Erdbeben gebildet? — Welche Inseln sind durch Meeresfluthen vom Festlande getrennt worden? — Wo sind neue Inseln durch Theilung entstanden? — Welche Geschöpfe bilden die zahlreichen Korallen-Inseln? — Welche die Muschelbänke?

6. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 191

1846 - Aachen : Benrath
191 gelmäßig wehende Wind setzt plötzlich um, Wirbelstöße erheben sich; das Meer beginnt ohne sichtbare Ursache zu wallen, — nun kommt ein heulender Wind heran, der zischend und pfeifend durch das Tanwerk fahrt, die Matrosen klettern an den Strickleitern empor und raffen die Segel znm größteit Theile ein, binden si- znsammen» damit sie dem Winde keine zu bedeutende Fläche dar- bieten. Die Luken werden nach allen Seiten hin auf das sorg- fältigste geschlossen, nm den anschlagenden Wellen das Eindrin- gen zit verwehren. Kaum hat dies geschehen können, als auch schon mit erneuerter Gewalt der Sturm daher braust, die Wo- gelt peitscht, immer höher hinauf treibt, bis sie den erschreckten Bewohnern des Schiffes wie Berge, bis ihre Thäler wie furcht- bare, bodenlose Abgründe erscheinen. Schon hat das Meer seilte Durchsichtigkeit verloren, schwarz sieht es ans und öffnet einen gähnenden Schlund neben dem an- dern , doch hat er noch nicht seine schreckliche Gestalt angenom- men. Nun aber sinkt die Nacht hernieder; da erscheint der Him- mel flach, und nicht mehr gewölbt sich auszubreiten; er scheint sich znm Meere zu senken, um es viit seiner Last zu erdrücken; die Sternbilder werden größer, breiter; der zitternde Duft, in dein Alles schwimmt, gibt ihnen ein furchterregendes Ansehet», dehnt ihren Flächeuraum auf das Zehnfache aus; die Planeten und die hellsten Fixsterne bekommen ein kometenartiges Ansehen, und im- mer wüthender und wilder rast der Sturm daher, schleudert das Schiff hinab, hinauf, setzt auf einer Wellenkuppe treibt er es die glatte Bahit hinunter; die Spitze des vordersten, schräg hinaus liegenden Mastes taucht in das Wasser und scheint daö Schiff durch die dunklen Massen des Meeres selbst ziehen zu wollen; jetzt steigt es bergan, und steil und hoch in die Lust ragt dessel- den Mastes Spitze, weit im Bogen aufwärts das Wasser schleu- dernd, das er gefaßt hat. Noch geht alles gut, denn solcher Ereignisse ist der durch tau- send Gefahren geprüfte Seemann schon gewohnt; weiß er nur , daß er auf 500 Meilen kein Land vor sich hat, so kann er sol- chen Sturm schon aushalten. Nun aber hebt der Wind noch hef- tiger und wilder seine Schwingen, schon darf das Sturnisegel, womit der Steuermann noch das Schiff z» lenken, in seiner Bahn zu hallen im Stattde ist, nicht mehr gebraucht werden; obwohl

7. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 210

1846 - Aachen : Benrath
210 dort losgerissen, führt die Natur jenen großen, an Holz dürfti- gen Weltgegenden reiche Ladungen davon zu. Der Isländer bauet aus diesen Balken seine Wohnungen und seine Schisse, er treibt damit einen bedeutenden Handel, er zimniert davon seine Geräthe und genießt dadurch einen kleinen Ersatz der Wärme, die ihm seine Wintersonne versagt. Endlich führt dieses Eis den armen Nordländern noch Walisi- sche/ Seehunde und mehrere Arten eßbarer Seefische, besonders Schollen zu. Und wenn auch der gleichfalls mit den Eisschollen dorthin verschlagene, weiße Bär zu Zeiten den Einwohnern eini- gen Schaden zugefügt, so wird dennoch dieser geringe Schaden unendlich von jenen Vortheilen überwogen. Auf diese Art erzielt die mütterlich sorgende Natur selbst in der Zerstörung die Quelle der Erhaltung. Das Meer ist aber in diesen hohen Gegenden im Sommer reich an gefährlichen Orkanen. In den Monaten Mai, Juni und Juli sinkt die Sonne nicht mehr unter den Horizont. Dieser dauernde Tag vermehrt sicher die Ausdünstungen der Gewässer; und da, den Beobachtungen vorzüglicher Physiker zufolge, die Ausdünstung des Eises größer ist, als die einer gleichen Quanti- tät Wassers, so gebiert dieses wirksame Aufheben des Gleichge- wichtes der Luft furchtbare Stürme. Ii. Nnturkalender Deutschlands. Der Januar ist der kälteste Monat und die größte Kälte fällt in der Regel ans die ersten Tage dieses Monates; in der zweiten Hälfte nimmt die Kälte um ein Weniges ab, aber gegen das Ende des Monats wieder zu; doch pstegt die größte Kälte nur wenige Tage anzuhalten, und in niedrigern Gegenden empfindli- cher, als ans den Bergen zu sein. Die Niederschlagsmenge Ist gering. Die schwarze Christwnrz oder Nießwurz blüht oft unter dem Schnee; bei länger anhaltender gelinder Witterung blühen im südlichen Deutschland Frühlingspflanzen, und Fledermäuse er- wachen. Die wilden Enten und Schncegänse kommen schon in Süddeutschland an. Im Februar ist die Temperatur im nörd- lichen Deutschland noch unter dem Gefrierpunkte, im südlichen (die Gebirgsgegenden ausgenommen) über demselben. Iss die Wit-

8. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 221

1846 - Aachen : Benrath
Arten so eben aus dem Ei geschloffener Fischen. In so ungeheuern Schwärmen dringen diese kleinen Wesen in die Flüsse, daß ffe in kurzer Zeit gleich lebendigen Strömen zwei bis drei (engl.) Meilen die Flüsse einnehinen. Welch ein erstaunlicher Aufwand! Wieviele Billionen Thiere! Sie schwimmen mit einer bewunderungswürdi- gen Kraft voran. Kommen ihnen kleine Wasserfälle vor, so suchen sie, gleich dem Lachse, darüber hinzuspringen, und zwar wegen ihrer geringen Kräfte, von einzelnen Felsen oder vielmehr Steinen zu einzelnen Steinen. Ist dies ihnen aber gänzlich unmöglich, dann suchen sie sich längst die Seiten des Stromes, woselbst die Heftigkeit am geringsten ist, fortzuschleichen und so höher vorzu- dringen. Bei dem Wandern der Landkvabben auf den westindischen Inseln zeigt sich gleichsam der entgegengesetzte Fall. Die Alten eilen nämlich der Gewohnheit des Lachses zuwider von, Lande zum Meere; dagegen kommen die Jungen, in Hinsicht auf ihre Züge, mit der zuletzt erwähnten Fischbrut überein. Die Wande- rung der Krabben ist aber um desto merkwürdiger, da sie bei einer Thierart bemerkt wird, der man gewöhnlich eine» hohen Grad von Unbehülflichkeit und Stupidität, dem Aenßern zufolge, zu- schreiben sollte; und da sie sich zugleich mit den sonderbarsten Nebennmständen begleitet findet. Die ganze Lebensart dieser Thiere ist höchst sonderbar. Die Erwachsenen bewohnen das Land, besonders die Gebirge. Hier graben sie sich Höhlen in die Erde, oder sie wählen auch hohle Baumwurzelu oder Felsenritzen zu ihren Wohnungen. Ihre Nah- rung besteht aus Kräuterwerk und Erdfrüchten, sie bedürfen also in dieser Rücksicht des Meeres nicht. Nur allein um ihre Brut dort abzulegen, stellen sie ihre Wanderungen dorthin an. Niemand hat diese genauer beschrieben als du Tertre und Brown, obgleich uns Ro chefort schon vor ihnen die Hauptsachen bekannt gemacht hatte. Millionen der Landkrabben kommen in den Monaten April und Mai aus ihren verborgenen Wohnungen hervor. Das Erd- reich ist dann dermaßen von ihnen bedeckt, daß man kaum gehen kann, ohne einige zu zertreten. Bei ihren Zügen beobachten sie die größte Regelmäßigkeit. Diese bestehen nämlich in Kolonnen, von 50 Schritt breit und drei englische Meilen lang. Die kühnsten Männchen bilven die erste Linie und marschiren als Pioniere vor-

9. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 58

1846 - Aachen : Benrath
53 zelheiten, so ist's eine Specialcharte. Ans Seecharten sind die Inseln, Halbinseln, Küstenstriche, Landungsstellen, Häfen, Rhe- den, Vorgebirge, Untiefen, Klippen, Sandbänke und alleö das verzeichnet, was den Seefahrer zunächst angeht. Wiederholurrgsfragen. Wie groß ist die Erdoberfläche? — Wie viel Raum nimmt das Wasser auf derselben ein? — Wie viel das Land? — Wie heißt die größte Wassermasse der Erde? — Wie heißen die größten Landmassen? — Was sind Inseln? — Was Landseen? — Was ist ein Erdglobus? — Was ist ein Relief-Globus? — Was sind Charten? — Generalcharten? — Specialcharten? — Wie heißen diejenigen Charten, welche Erdhälften darstellen? — Wie erhält man eine nördliche und südliche Hemisphäre? — Wie heißt die- jenige Halbkugel, welche den Nordpunkt (Nordpol) zum Mittel- punkt hat? — Welche Halbkugeln stellt die bcigegebene Charte dar? — Welcher Charten bedient sich der Seefahrer? A. Das Wasser, der flüssige Theil der Erdoberfläche. Inhalt : Das Wasser, tropfbar-flüssig, durchsichtig, dichter und schwerer als Luft — der Wasserspiegel — Niveau — Mine- ral- und Thermal-Wasser — Gesundbrunnen — Temperatur des Wassers — Erdöl-Quellen — Moore — Quellen — Springquellen — Artesische Brunnen — Bäche — Flüsse — Ströme — Hauptfluß — Nebenfluß — Küstenfluß — Step- penfluß — Flußbett — Stromrinne — Ufer — Gefälle — Wasserfall — Stromschnelle — Strudel — Thore — Fluß- inseln — Polder — Delta — Lauf des Flusses — Serpen- tinen — Stromentwickelung — Flußgebiet — Flußspstem — Wasserscheide — Nutzen der Flüsse — Charakteristik des Oberlaufs, Mittellaufs, Unterlaufs — Seen — süße, sal- zige Seen — Entstehung derselben — Sümpfe — Torfmoore — Brüche — Meer — Busen — Buchten — Rheden — Häfen — Seebecken — Straßen — Landengen — Halbin- seln — Vorgebirge — Strand — Dünen — Küste — Mec- resbewegungen — Wellenbewegung — Strombewegung — Ebbe und Flut — Wirbel — Farbe des Meerwassers — Ge- schmack desselben — Eisdecke des Meeres — Bewohner des- selben — Leuchten des Meeres — Temperatur — Treibeis — Eisfelder - Inseln — Inselreihe» — Inselgruppen —

10. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 68

1846 - Aachen : Benrath
68 Felswänden herab. Die Dunstwolke, welche sich aus dem verstobe- »en Wasser bildet, ist schon in 5 Meilen (Entfernung zu sehen. Der Staub bach im Lauterbrunnen-Thale stürzt von einer Fels- wand zur andern aus einer Höhe von wenigstens 800' nieder; nur ein Theil des Wassers erreicht den Boden, das übrige ver- dunstet während des Falles in der Lust oder zerstiebt zum feinsten Staubregen. Wo wenig erhöhte Felsen- und Klippenreihen (Riffe) einander folgen, da entstehen abgesonderte Cuskaden; der Strom stießt hier nicht, er stürzt von Fall zu Fall; das Wasser springt gleichsam von Fels zu Fels, von Klippe zu Klippe. Die härtesten Felsmassen bleiben als Klippen, Steindämme oder Inseln oft Jahrhunderte lang mit ihm im Kampfe, bis auch diese Hin- dernisse besiegt sind. 14. Bei Wasserfällen und Stromschnellen geräth das Wasser häufig in eine kreisende, wirbelnde Bewegung, welche die gefürch- teten Wirbel und Strudel bilden. Im Rheine sind das Bin- gerloch, das wilde Gesähr und andere Strudel berüchtigt und haben schon manchem Schiffe den Untergang bereitet. Sind Ströme so stark eingeengt, daß ihre felsigen User gleich Wänden und Thor- pseilern aufstreben und dem Wasser nur einen schmalen Durchgang lassen, so werden solche Stellen Thore, Pforten (Porta) ge- nannt. Bei Minden bildet die Weser, bei Orsowa die Donau ein solches Thor; jene wird das „Westphälische" (Porta west- phalica), diese das „Eiserne Thor" (Porta ferrea) genannt. 15. Das ruhiger fließende Wasser des Mittel- und Unterlauses setzt die aus höhern Gegenden losgerissenen und mit fortgeführten srenidartigen Gegenstände, als : Steine (Gerölle), Sand, Schlamm, Holz, Reiser, Stroh, Laub nach und nach wieder ab, wodurch das Flußbett erhöht und ausgefüllt wird und Stromspaltungen veran- laßt werden. Eine Untersuchung des Rheinwassers bei Bonn ergab, daß der Rhein daselbst durchschnittlich jeden Tag 146,000 Kubik- fuß erdige Theile mit sich hinabführt. Der Hoang-Ho in China führt täglich 48,000,000 Kubikfuß Erde in's gelbe Meer. Beobach- tungen haben gezeigt, daß, wenn man ein Glas Wasser aus dem Ganges bei hohem Wasserstande schöpft, man ungefähr einen Theil Schlamm und vier Theile Wasser erhält. Man darf sich daher nicht wundern, wenn aus dem Absätze des Wassers im Mündungs-
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