Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 41

1885 - Aachen : Barth
— 41 — zu einem Bündnis gegen Napoleon. Dieser hierüber erzürnt, fiel in Deutschland ein und besiegte Rußland und Österreich in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz 1805. Nach dieser Schlacht wurde nun vou Napoleon die Einheit Deutschlands dadurch gesprengt, daß auf sein Betreiben 16 deutsche Fürsten aus Seite Napoleons traten und sich zu dem sogenannten „Rheinbünde" vereinigten. Das war eine Schmach für Deutschland, und Kaiser Franz legte infolge dessen 1806 die deutfche Kaiserkrone nieder. So traurig endete das einst so mächtige deutsche Reich, das über tausend Jahre bestanden hatte. Preußen gereicht es zum Ruhme, nicht an der Zersplitterung Deutschlands teil genommen zu haben; es suchte vielmehr seine Selbständigkeit Napoleon gegenüber aufrecht zu erhalten, wodurch dieser sich sehr gekränkt fühlte. Bald trat der übermütige Herrscher in so beleidigender- Weise gegen Preußen auf, daß Friedrich Wilhelm Xii. sich zur Kriegserklärung gezwungen sah. Napoleon rückte 1806 in Thüringen ein und siegte am 10. Oktober bei L>aalfeld über die Preußen, wo Prinz Ludwig den Heldentod fand. Gleich darauf folgte am 14. Oktober die Doppelfchlacht bei Jena und Auer-städt, in welcher Napoleon Sieger blieb. Er rückte nun der preußischen Hauptstadt näher. Die meisten Festungen öffneten dem Feind willig die Thore. Nur Kolberg und Graudenz machten eine rühmliche Ausnahme. Kolberg wurde verteidigt von Gneifenau, Schill und dem braven Bürger Nettelbeck. Der Kommandant von Graudenz ließ den Franzosen auf die Nachricht, „es gäbe keinen König von Preußen mehr" sagen: „Nun, so werde ich sehen, wie lange ich König von Graudenz sein kann." Mit Unterstützung der Russen versuchten nun noch die Preußen bei Ey lau und Friedland die Besiegung des Gegners, aber ohne Erfolg. Diese herben Mißgeschicke nötigten die königliche Familie, von Berlin nach Memel zu fliehen, da Napoleon als Sieger in Berlin einzog. Nun diktierte der Eroberer 1807 zu Tilsit Preußen einen traurigen Frieden. In diesem verlor es alles Land westlich von der Elbe, von welchem Napoleon das Königreich Westfalen bildete mit der Residenzstadt Kassel. Jerome, der Bruder Napoleons, wurde König des neu gebildeten Reiche». Außer dem Länderverlust mußte Preußen 90 Millionen Mark Kriegskosten zahlen, durfte nur 42 000 Soldaten halten und mußte den Engländern die Häfen sperren. Preußens Wiedergeburt 1808—1812. Preußen bedurfte in seiner traurigen Lage tüchtiger Männer, die durch weise Einrichtungen m der Staatsverwaltung und Verbesserung

2. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August

3. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1885 - Aachen : Barth
— 42 — des Heerwesens das Land kräftig und stark machten. Ausgezeichnete Männer, die mit großem Erfolge zum Segen unseres Vaterlandes arbeiteten, waren: der Minister von Stein, der Kanzler Harden-derg, ochctrnljoi )t, Gneisenan und Blücher. Sie Bereiteten im stillen das Land kriegstüchtig vor, um zu einem geeigneten Zeitpunkte zur Wiedereroberung der geraubten Freiheit schlagfertig zu sem. Ein solch günstiger Umstand sollte sich bald finden. Napoleon unternahm 1ü12 einen Feldzug gegen Rußland. Nach zwei blutigen schlachten drang er bis Moskau vor, um hier ein behagliches Winterquartier zu nehmen. Kaum aber in die Stadt eingezogen, brach au allen Enden derselben Feuer aus, das die Stadt vernichtete. Voll Hunger und zerlumpt war das Heer hier angekommen und mußte elend sofort den Rückzug antreten. Auf diesem kam es größtenteils durch Kälte, Hunger und Verfolgung um. Napoleon hatte bitter für feinen Übermut das Strafgericht Gottes erfahren müssen. Diese Niederlage des mächtigen Herrschers benutzte der preußische Geueral York und trat mit seinen Hilfstruppen zu den Russen über. König Friedrich Wilhelm schloß ein Bündnis mit den Russen und erklärte am 16. März Napoleon den Krieg. Nicht allein in Preußen, sondern in allen deutschen Landen wurden Jung und Alt von einer solchen Begeisterung ergriffen, wie bisher nie das deutsche Volk sie gezeigt hatte. Die Begeisterung verlieh Mut und Thatkraft. Freiwillige strömten in großen Scharen von allen Seiten herbei, selbst (kreise waren bereit, sroh mit in den Kamps zu ziehen. Die mutigste Schar war die Lützowsche, unter der auch der Dichter Theodor Körner focht. Neben der Linie wurde eine Landwehr und ein Landsturm gebildet. Unter dem Gesänge der herrlichen Vaterlands* lieber von Arndt, Körner und Schenkendorf zogen die Krieger mutvoll in den Kampf. Die deutschen Frauen zur Zeit der Befreiungskriege. Auch die deutschen Frauen wurden tief ergriffen und zu edlen Thaten fürs Vaterland entstammt. Es entstand ein „Frauen-verein zum Wohle des Vaterlandes", der mit rühriger Kraft für die ins Feld gezogenen Streiter daheim arbeitete. Die goldenen Trauringe wurden mit eisernen verwechselt, die die Inschrift trugen: »Gold gab ich für Eisen hin 1813." Unbeschreiblich viel wirkte der Verein für Verwundete, Arme, Kranke und Notleidende. In dieser Zeit der allgemeinen Begeisterung fuhren eines Tages drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft war ein Fräulein von Schmettau. Die Damen fanden in dem Gasthause,

4. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 49

1885 - Aachen : Barth
— 49 — Armee unter Vogel von Falkenstein die süddeutschen Truppen bekämpfte, wandte sich die Hauptmacht Preußens in drei Heeresabteilungen unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem General Herwarth von Bittenfeld und dem Kronprinzen gegen die verbündeten Österreicher und Sachsen. Die beiden ersten Armeen marschierten durch Sachsen nach Böhmen und erfochten bei Münchengrätz am 28. Juni einen größern Sieg über dieselben. Der preußische Kronprinz rückte von Schlesien in Böhmen ein und vereinigte sich nach den siegreichen Gefechten von Nachod, Trautenau und Gitschin mit den beiden anderen Armeen. Am 3. Juli kam es zu der entscheidenden Schlacht bei Königgrätz, wo die Preußen glänzend siegten. Als diese hierauf auf Wien losrückten, schloß der Kaiser von Österreich einen Waffenstillstand, dem am 23. August der Friede zu Prag folgte. Auch die Mainarmee unter Vogel von Falkenstein hatte mehrere siegreiche Gefechte zu verzeichnen, unter denen besonders die bei Kissingen (10. Juli) und bei Asch affen bürg (14. Juli) hervorgehoben zu werden verdienen. Am 2. August schlossen die süddeutschen Fürsten einen Waffensüllstand, der den Kampf beendete. Österreich trat im Friedensschluß seine Rechte auf Schleswig-Holstein an Preußen ab und schied aus Deutschland. Außerdem erwarb Preußen Hannover, Kurhessen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt. Hannover wurde eine preußische Provinz und Kurhessen und Nassau zur Provinz Hessen-Nassau vereinigt. Die norddeutschen Staaten vereinigten sich unter Preußens Führung zu einem norddeutschen Bunde. Zwischen den norddeutschen und süddeutschen Staaten kam ein Schutz- und Trutzbündnis zustande, nach welchem sich alle verpflichteten, für den Fall eines Krieges, die gesamte Streitmacht unter den Oberbefehl Preußens zu stellen. Der deutsch-französische Krieg von 1870 und 1871. Gern hätte unser König Wilhelm seinen Lebensabend in Ruhe und Frieden verlebt. Das sollte ihm aber nicht .vergönnt sein. Wie Frankreich schon früher den Ruhm und das Glück Deutschlands mit neidischen Augen angesehen hatte, so konnte es auch jetzt die siegreichen Erfolge und die Machterweiterung Preußens von 1864 und 1866 nicht verschmerzen. Ein geringfügiger Umstand genügte für Frankreich, Preußen den Krieg zu erklären. Ein solcher fand sich in der Mitte des Jahres 1870. Die Spanier hatten ihren König vertrieben und trugen nun die spanische Krone dem Erbprinzen des zu Düsseldorf residierenden Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen Geschichtsbilder für Mädchenschulen. 4

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 126

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Ursachen der selben. Anfängliche Siege der Verbündeten. 126 Ix. Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. dem Widerstände, den das von den Engländern verteidigte Akkon übte. Nach Ägypten zurückgekehrt, erfuhr Napoleon aus Zeitungsblättern die Kunde von verschiedenen Niederlagen der Franzosen in Italien. So-sort entschloß er sich, das Kommando über die ägyptische Armee dem General Kleber zu übertragen und dann nach Paris zurückzukehren. Was hatte sich unterdessen im Westen zugetragen? 2. Ii. Koalition 1799—1801. Tie Expedition nach Ägypten brachte Englands reichste Kolonie, Ostindien, in Gefahr. Es setzte daher unter Pitts Leitung alle Kräfte in Bewegung, um das drohende Übel abzuwenden. Die Errichtung der verschiedenen von Frankreich abhängigen Töchterrepubliken und die damit zusammenhängende Ausdehnung einer auf den Sturz der alten Ordnung gerichteten Gewalt erregten in Österreich und anderen monarchischen Staaten Entrüstungen über die Anmaßungen der französischen Machthaber, und die Wegnahme Maltas durch Napoleon machte Paul I. von Rußland (1796—1801, Sohn und Nachfolger Katharinas), der, obwohl einer anderen Kirche angehörend, wegen seiner Verehrung des Johanniter-ordens zum Großmeister desselben ernannt worden war, zum erbitterten Feiud Frankreichs. Da demnach die französischen Unternehmungen allenthalben Mißbilligung fanden und für bedrohlich und herausfordernd gehalten wurden, so war ein Zusammenschluß der Mächte zur gemeinsamen Bekämpsuug der aufstrebenden Republik eilte natürliche Erscheinung. Derselbe erfolgte denn auch 1799 durch die Bildung der Ii. Koalition, welcher England, Österreich nnb Rnßlanb, sowie die Pforte nnb die meisten bentschen Fürsten beitraten. Nur Preußen, wo seit 1797 Friedrich Wilhelm Iii. regierte, beobachtete in dem nun entbrennenden Weltkampf die Rolle eines Zuschauers. 3. Der Anfang des Krieges war für die Alliierten verheißungsvoll. Erzherzog Karl siegte bei Stockach unweit Konstanz über Jonrdan (März 1799) und drängte diesen über den Rhein zurück, und einige Monate später brachte er durch eine neue Waffentat auch den westlichen Teil der Schweiz in die Gewalt der Verbündeten. Am bedeutendsten aber waren die Ersolge, welche der 70jährige, mit dem Feuer der Jugend und der Tatkraft des Mannes ausgerüstete russische Feldherr Suttwrow in Italien erzielte. Verwegen in seinen Entschlüssen , rasch und gewaltig in der Durchführung derselben, begann er von der Etsch aus einen glänzenden Eroberungszug durch Ober-italien. Er eilte von Sieg zu Sieg, bezwang Mailand, Turin, Alessandria, zertrümmerte die Napoleonischen Schöpfungen der Jahre 1796 und 1797 (Cisalpimsche Republik) und machte sich in wenigen Monaten zum Herrn des Gebietes, in welchem vorher die siegesstolzen Franzosen in despotischer Weise alle Einrichtungen umgestaltet hatten.

6. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 139

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 113. Napoleons Krieg gegen Preußen 1806—1807. 139 Tage wurde das preußische Hauptheer bei Auerstädt (3 Meilen nördlich von Jena) von Davoust und Bernadotte gänzlich überwunden und zersprengt. Der greise Feldherr Ferdinand von Braunschweig, der durch eine Kugel seines Augenlichtes beraubt wurde, besaud sich unter den Schwerverwnndeten. 6. Die beiden Niederlagen bei Jena und Auerstädt verursachten Folgen t>er eine grenzenlose Verwirrung, die sich der höheren Offiziere, des 9iieberiaaen' ganzen Heeres und selbst der Staatsmänner bemächtigte. In wilder Flucht eilten die Trümmer der Armee den Festungen zu; aber hier fanden sie nicht Schntz, auch nicht Ermutigung zur Fortsetzung des Kampfes. Fast ohne Widerstand übergaben die Kommandanten selbst die festesten Bollwerke. So kapitulierten in wenigen Wochen L. Kapitulation Erfurt, Spandau, Berlin, Stettin, Küstrin, Magdeburg zc. Am bu 9eftun9e,L 27. Oktober hielt Napoleon seinen Einzug in Berlin. Die Beamten kamen ihm in größter Unterwürfigkeit entgegen. Sieben Minister leisteten ihm den Eid der Treue. Gegenstände, die für Preußen verehrungswürdig waren, wie Degen und Stock Friedrichs des Großen, dann die Viktoria vom Brandenburger Tor, sowie viele Kunstschätze gelangten als Trophäen nach Paris. Von Berlin aus erließ Napoleon die sogenannte Kontinentalsperre, welche Englands Industrie und b. Kontinental Handel vernichten sollte, indem sie die Konfiskation der englischen Waren anordnete und das Landen englischer Schiffe in den unter französischem Einfluß stehenden Häfen des Kontinents verbot. — In jener trüben Zeit, in welcher die Stützen des Staates zusammenbrachen, gab es nur wenige Lichtpunkte. Blücher schlug sich mit seiner kleinen Schar in atemlosen Gewaltmärschen von Thüringen aus bis nach Lübeck durch, kämpfte dort in den Straßen der Stadt wie ein Rasender und kapitulierte erst, nachdem er kein Brot mehr zu essen und keine Munition mehr zu verschießen Hatte, und die pommerische Festung Kolb erg, wo der scharfsinnige Major Gneisenau, der verwegene Leutnant von Schill und der 70jährige brave Bürger Nettelbeck in heldenmütigster Weise die Verteidigung leiteten, zeigte, was tatkräftiger und opferwilliger Gemeinsinn zu leisten vermochte. Während Napoleon den unglücklichen Herzog Ferdinand von Braunschweig verfolgte, so daß dieser auf dämfchem Boden feine Zuflucht suchte, wo er bald darauf zu Ottensen (bei Altona) starb, fand der Kurfürst von Sachsen Gnade bei dem Gewaltigen. Es wurde ihm sogar die Königswürde verliehen; dafür mußte er aber im Dezember 1806 dem Rheinbund beitreten. 7. Friedrich Wilhelm Iii. und die edle Dulderin Luife ertrugen Fortsetzung des das Unglück mit Fassung, letztere nicht ohne die Hoffnung, die Ge- ^te*Öenn.ßft= Tüchtigkeit des Himmels werde eine Wendung zum Besseren herbeiführen und den frechen Übermut des Korsen noch strafen. Um den

7. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 152

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
152 Ix. Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. Tschako als Sinnbild des sie beherrschenden Geistes einen Totenkopf trugen, fühlten sich so enge mit ihm verbunden, daß sie es für eine Ehre hielten, für ihn zu sterben, für eine Schande, ihn zu überleben. Fest entschlossen, weder Pardon zu geben, noch zu nehmen, drangen sie nach Art einer altgermanischen Gefolgschaft von Schlesien ans nach Sachsen vor, besiegten in Halberstadt ein französisches Regiment und gelangten bis vor Braunschweig. Hier aber erlitten sie durch einen überlegenen Gegner eine Niederlage, flohen mit ihrem Führer bis an die Nordsee und fanden dann auf englischen Schiffen Schutz vor den nacheilenden Feinden. Das Unter- 4. Ebenso erfolglos, nur tragischer in seinem Ausgange war das i%9mws?uanb Unternehmen des Majors von Schill von Berlin. Er hatte sich bei Mm). der Verteidigung Kolbergs (1806 und 1807) viel Ruhm erworben und war Gegenstand begeisterter Verehrung und Bewunderung. Ein Held durch und durch, ein glühender Patriot, brannte in ihm eine Kampfbegier von unbezwingbarer Stärke. Hingerissen von derselben, faßte auch er den Sturz Jeromes, des Königs von Westfalen, ins Auge. Indem er von der Überzeugung erfüllt war: „Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende", führte er Ende April 1809 sein Husarenregiment von Berlin hinaus wie zum Exerzieren und feuerte dann die Kameraden zum Kampf und Siege an. Die entschlossenen Krieger zogen durch Sachsen an die Elbe. Allein die erwartete allgemeine Erhebung blieb aus. Die Zaghaftigkeit der Fürsten und die Furcht vor dem Gewaltherrscher wirkten noch lähmend auf den Willen des Volkes. Friedrich Wilhelm Iii. verurteilte sogar — und mit Recht — Schills Unternehmung (es war ein schweres Verbrechen gegen die Subordination) und warnte vor einem Anschluß. So mußte das tollkühne Beginnen mit einem Mißerfolg enden. Da ihm feindliche Übermacht das Eindringen in Westfalen verwehrte, so wandte sich Schill in planlosen Kreuz- und Querzügen an die Ostsee und besetzte Stralsund. In den Straßen der Stadt, wohin französische Truppen vorgedrungen waren, kam es Ende Mai zu einem äußerst hartnäckigen Kampf. Schill siel; 11 seiner Offiziere wurden als Gefangene nach Wesel gebracht und dort auf Napoleons Befehl erschossen. — Die Erinnerung an Schill erhöhte im Jahre 1813 die opferwillige Begeisterung. Alle diese Erhebungsversuche in Norddeutschland mißglückten, weil die Anlehnung au eine starke, geordnete Macht fehlte, weil insbesondere Preußen seine Banner nicht entrollte. Bereinigung 5. Nach der Überwindung Österreichs befand sich Napoleon auf Wo. dem Gipfel seiner Macht. Die schwindelerregende Höhe, die er erklommen , hatte aber auch seinen Übermut ins Grenzenlose gesteigert und veranlaßte seine von Stolz, Herrschsucht und Tatendrang erfüllte

8. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 160

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
160 Ix. Bon der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. „Frisch au}, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen, Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Sicht! Du sollst den Stahl in Feindesherzen tauchen; Frisch aus, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen." Die Bewegung von 1813 war „die ernsteste, keuscheste, erhabenste Volkserhebung der ganzen Weltgeschichte". § 121. Die ersten Kämpfe und der Waffenstillstand. Langsamkeit der 1. In patriotischen Kreisen hoffte man, die Verbiinbeteu würden Rmmgm Napo- sich bnrch die Begeisterung zum raschen Handeln fortreißen lassen und u'cn"' eine tatkräftige Aktion entfalten, noch ehe Napoleon auf dem Kriegsschauplätze erschien. Allein diese Hoffnung erwies sich als eitel. Wohl streiften balb Kosakenschwärme weit nach Westen, vertrieben bte Franzosen vorübergehend ans Hamburg und setzten auch über die Elbe. Das russische Heer jeboch blieb zunächst untätig in Polen stehen, und ba unglücklicherweise die Oberleitung der gemeinsamen Operationen beit Russen übertrugen würde und nicht, wie die Volksstimme verlangte, beut entschlossenen, vorwärtsstürmenden Husarengeneral Blücher, so entstanbeit auch hieraus Verzögerungen, welche von verhängnisvollen Folgen begleitet waren. Napoleon gewarnt Zeit, sich zu rüsten. Er tat bies mit bewundernswerter Schnelligkeit und mit bestem Erfolg. Obgleich das Unglück mit niederschmetternder Wucht über ihn und sein Volk hereingebrochen war, so übte sein Name immer uoch eilten großen Zauber aus die Nation aus. In kurzer Zeit hatte der Gewaltige ein stattliches Heer beisammen und die durch Furcht, Dankbarkeit ltrtb verwcmbtschaftliche Bande an ihn gefesselten Rheinbundsfürsten beeilten sich, ihm ihre Kontingente zuzuführen. Niederlagen der 2. Von Mainz aus traf er Anstalten zum Feldzug. Schon Wullen'im Ende April hatte er mit einer den Verbündeten überlegenen Kriegs-macht zum Erstaunen der Welt Thüringen erreicht und an der Saale Stellung genommen. Mit begreiflicher Spannung sah man dem ersten größeren Zusammenstoß entgegen. Er erfolgte am 2. Mai tu der an historischen Erinnerungen reichen Lützener Ebene, bei dem Dorfe Grotz-görschen. Napoleon siegte. Der russische Oberbefehlshaber Wittgenstein war dem korsischen Feldherrngenie gegenüber kein ebenbürtiger Gegner. Doch gelang es dem Sieger nicht, das feindliche Heer zu vernichten; in bester Ordnung zog letzteres hinter die Elbe zurück. Einen unersetzlichen Verlust jedoch hatten die Preußen zu beklagen. Scharnhorst, „der deutschen Freiheit Waffenschmied", hatte

9. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 122

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
122 Ix. Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. genoß. In Österreich sprach man von einer am Reiche begangenen Untreue. Die Rache blieb nicht aus. Es kamen Jahre der Entehrung und Not, in welcher Preußen die Absonderung von Österreich bitter büßen mußte. Jourdans und 5. Im Jahre 1796 beschloß das Direktorium tu Paris einen gllickker^Feidzug energischen, von drei Seiten ausgeführten Angriff ans Österreich. Auf mi®bbi796fd1 Carnots Rat fiel Jonrdan vom Niederrhein her in Hessen und Frauken, M oreau in Schwaben und Bayern ein, unternahm Napoleon Son aparte, ein junger, mit reichen militärischen Gaben ausgestatteter, aufstrebender Mann, der sich schon bei der Belagerung von Toulou (1793) und später bei der Unterdrückung eines Aufstandes in Paris (§ 106, 2 und 3) ausgezeichnet hatte, die Bekämpfung in Oberitalien. Ihr gemeinsames Ziel war: in das Herz von Österreich vorzudringen und sich dort zu vereinigen. — Jonrdan, dessen Truppen in Franken wie Barbaren hausten, gelangte bis in die Oberpfalz. Hier aber trat ihm Erzherzog Karl, ein Bruder des Kaisers Franz Ii., mit günstigem Erfolg entgegen. Er besiegte ihn bei Arnberg (August 1796) und bei Würzburg (September) und trieb ihn mit Hilfe der empörten Bevölkerung bis an die Sieg zurück. — Dann wandte er sich gegen Moreau, der Baden, Württemberg und Bayern zum Abschluß eines Waffenstillstandes gezwungen hatte, und nötigte auch ihn zum Rückzug an den Rhein, welchen er in meisterhafter Weise durch das Höllental im Schwarzwald ausführte (Oktober 1796). Napoleons rühm- 6. Das Unternehmen der beiden Rheinarmeen endete mit einem ^ Oberbauenmißerfolg. Ungeahntes Glück dagegen hatte die italische Armee. Dieselbe befand sich bei Beginn des Feldzugs in einem bejammernswerten Zustand, war infolge Geldmangels der französischen Regierung in Kleidung und Bewaffnung herabgekommen und wegen unzureichender Ernährung entkräftet und mutlos. Da trat Napoleon Bonupovtc an ihre Spitze, gewöhnte sie in kurzer Zeit an Ordnung und Pünktlichkeit, entflammte in ihr durch prahlerische, glückverheißende Reden die Kampfeslust, durch Reden, in welchen er aus die blühenden Gefilde Italiens hinwies, „wo statt Not und Entbehrung nur Genuß und Ruhm ihrer warte", und wußte sie so an seine Person zu fesseln, daß sie willig die größten Anstrengungen übernahm. Napoleon erschien im Frühjahr 1796, von Nizza heranrückend, ans dem Kriegsschauplätze, eröffnete mit Wucht den Kampf und fügte seinen Gegnern in einer Reihe von rasch auseinanderfolgenden Schlachten so empfindliche Verluste bei, daß er sich schon im Herbste desselben Jahres als Gebieter von Oberitalien ansehen konnte. Er überwand zuerst die Sardinier (Piemontesen) und zwang deren König Viktor Amadeus zur Abtretung von Nizza und Savoyen an Frankreich; dann besiegte

10. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 165

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 123. Die Völkerschlacht bei Leipzig und ihre Folgen. 165 zu werden, verließ er Dresden und zog seine Truppen um Leipzig zusammen und hier, auf der blutgetränkten Ebene, kam es zur Entscheidungsschlacht. § 123. Die Völkerschlacht bei Leipzig und ihre Folgen. 16., 18. und 19. Oktober 1813. 1. Der erste Akt des blutigen Dramas entspann sich im Südosten von Leipzig, bei Wachau. Mit überlegenen Kräften (121000 Mann) machte Napoleon am 16. Oktober einen Angriff auf Schwarzenberg (113 000 Mann). Da er die Schlesische und die Nordarmee noch ziemlich entfernt wähnte, so hoffte er während der Schlacht auf Verstärkung durch seine im Norden Leipzigs befindlichen Generäle und auf einen Sieg. Der Kampf wurde auf beiden Seiten mit wetteiferndem Heldenmute geführt und schien gegen Mittag einen für Napoleon günstigen Ausgang zu nehmen. Da traf, vom nahen Kanonendonner zur Beschleunigung des Marsches veranlaßt, General Jork mit der Vorhut der Blücherscheu Armee im Nordwesten von Leipzig ein und griff alsbald die Generäle Marmont und Ney an, auf deren Hilfe Napoleon gerechnet hatte. Das Dorf Möckern wurde der Mittelpunkt eines Kampfes, der an Heftigkeit, an leidenschaftlicher Erbitterung von wenigen übertroffen wurde. Aork siegte und verhinderte damit den Zusammenschluß der französischen Streit-kräfte und das Verderben der Schwarzenbergschen Armee. Am 16. Oktober verfügte Napoleon noch über eine Mehrheit von Truppen; trotzdem war ihm das Kriegsglück abhold. Am 17. Oktober schwanden seine Aussichten gänzlich. Im Norden erschienen Blücher und Bernadotte; im Osten trat Bennigsen mit den Russen in den furchtbaren Ring ein und schloß die Lücke zwischen Bernadotte und Schwarzenberg. Das einzige Mittel zur Rettung wäre für Napoleon der Abzug nach Westen gewesen. Dazu aber konnte sich sein Ehrgeiz nicht entschließen. In seiner Bedrängnis suchte er durch diplomatische Verhandlungen das drohende Unheil abzuwenden. Er erklärte sich zu allen Zugeständnissen bereit, die er noch im Sommer zu Dresden und Prag mit Entrüstung abgewiesen hatte. Die Verbündeten ließen sie unberücksichtigt und so wurde am 18. Oktober der Entscheidungskampf fortgesetzt. 2. Es war ein sonnenheller Herbsttag. Schon in früher Morgenstunde entbrannte rings um Leipzig mit Ausnahme einer Stelle im Westen ein fürchterlich wütender Kampf. Stelln ngderalliierten: im Nordwesten, Norden, Nordosten Blücher und Bernadotte, im Osten 16. Oktober: Kämpfe bei Wachau und Möckern. 18. Oktober: Entscheiduugs jchlacht.
   bis 10 von 26 weiter»  »»
26 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 26 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 3
3 0
4 2
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 10
11 0
12 2
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 16
29 0
30 0
31 1
32 0
33 4
34 13
35 4
36 0
37 5
38 0
39 1
40 0
41 0
42 2
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 10
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 2
8 8
9 48
10 3
11 1
12 3
13 0
14 0
15 3
16 24
17 21
18 4
19 10
20 6
21 1
22 0
23 26
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 95
30 0
31 0
32 9
33 10
34 2
35 0
36 4
37 3
38 12
39 4
40 0
41 6
42 2
43 2
44 19
45 2
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 35
52 2
53 0
54 0
55 4
56 10
57 0
58 1
59 1
60 27
61 3
62 1
63 0
64 2
65 3
66 4
67 8
68 2
69 0
70 1
71 3
72 0
73 9
74 28
75 2
76 1
77 2
78 3
79 1
80 2
81 0
82 2
83 5
84 0
85 8
86 5
87 0
88 0
89 2
90 0
91 0
92 17
93 5
94 3
95 1
96 46
97 2
98 20
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 3
2 3
3 9
4 7
5 16
6 17
7 8
8 2
9 26
10 17
11 2
12 13
13 11
14 1
15 5
16 10
17 0
18 12
19 17
20 0
21 18
22 11
23 1
24 49
25 1
26 11
27 12
28 4
29 3
30 15
31 2
32 4
33 96
34 21
35 6
36 3
37 5
38 4
39 24
40 13
41 2
42 12
43 29
44 10
45 2
46 11
47 8
48 6
49 13
50 23
51 24
52 3
53 2
54 24
55 13
56 13
57 2
58 12
59 100
60 2
61 33
62 19
63 17
64 24
65 16
66 1
67 6
68 3
69 0
70 2
71 31
72 4
73 19
74 4
75 13
76 1
77 7
78 1
79 17
80 17
81 51
82 2
83 6
84 3
85 10
86 1
87 4
88 11
89 35
90 0
91 12
92 1
93 5
94 2
95 16
96 1
97 10
98 3
99 3
100 65
101 0
102 12
103 22
104 1
105 2
106 10
107 7
108 5
109 1
110 21
111 59
112 8
113 13
114 13
115 1
116 20
117 2
118 10
119 13
120 3
121 10
122 2
123 2
124 30
125 18
126 4
127 11
128 4
129 14
130 0
131 28
132 5
133 7
134 3
135 2
136 38
137 8
138 1
139 2
140 6
141 3
142 11
143 16
144 6
145 20
146 13
147 0
148 17
149 0
150 16
151 13
152 33
153 0
154 5
155 30
156 22
157 28
158 12
159 1
160 1
161 8
162 13
163 11
164 3
165 12
166 43
167 1
168 7
169 2
170 12
171 26
172 2
173 17
174 4
175 76
176 18
177 95
178 3
179 39
180 5
181 11
182 76
183 39
184 9
185 1
186 2
187 6
188 2
189 5
190 4
191 16
192 10
193 2
194 9
195 2
196 33
197 8
198 7
199 7