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1. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 15

1861 - Stuttgart : Hallberger
15 durch Ertheilung der Doktorwürde ehren wollten, sagte er: »Nu, wenn ich Doktor werden soll, so müssen sie den Gneisenau wenigstens zum Apotheker machen; denn wir gehören einmal zusammen." Ein anderes Mal, als in seiner Gegenwart von seinen Thaten gesprochen wurde, sprach er: „Was ist es denn, das ihr rühmt? Es geschah durch meine Verwegenheit, durch Gneisenau’s Besonnenheit und durch des grossen Gottes Barmherzigkeit.“ Blücher starb im Jahre 1819, 77 Jahre alt. Sein Andenken wird in vielen Liedern gefeiert, von welchen wir folgendes anführen. 1. Der Trompeten Schlachtgeschmetter • Ruft hervor wie brausend Wetter Die Husaren kämpf entbrannt. Wie sie stink im Sattel sitzen, Wie so kühn die Schwerter blitzen ln der sieggewohnten Hand! 2. Hurrah! schallt’s aus tausend Kehlen, Hurrah ! schallt’s aus tausend Seelen, Als erscheint der Heldengreis, Der nicht trefflich blos zu streiten, Wie ein Vater auch zu leiten Seine braven Krieger weiss. 3. „ Vorwärts, Kinder !u kommandirt er ; „ Vorwärts, Kinder !u repetirt er, Und es flieht und flieht der Feind Von der Oder bis zum Rheine, Von dem Rhein bis zu der Seine, Und der Freiheit Sonne scheint. 4. Welcher Titel ziemt dem Helden, Seinen Siegeszug zu melden Recht bezeichnend aller Welt? Diesen Titel soll er haben, Den die Krieger selbst ihm gaben: „Mar sch all Vorwärts“ heiss’ der Held ! 5. Wer nur Grosses will erreichen, Muss dem Marschall Vorwärts gleichen ln der Losung, in der That. „ Vorwärts !u lasst zum Ziel uns fliegen, Allen Widerstand besiegen, Wie einst unser Blücher that! Züge aus dem Leben Friedrich Wilhelms Hi. Um die unter der Regierung seines Vaters entstandene Staatsschuld von 22 Millionen Thalern wieder zu tilgen, sah sich Friedrich Wil- helm veranlasst, die größtmöglichste Sparsamkeit im Staatshaushalte

2. Hohenzollerisches Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 290

1900 - Stuttgart : Daser
290 247. Sries der Königin Luise an ihren Uater. (Der Brief ist im Frühjahr 1807 zu Königsberg geschrieben und wurde von Blücher überbracht.) (Adami.) Geliebter Vater! Die Abreise des Generals Blücher gibt mir gottlob einmal eine sichre Gelegenheit, offenherzig mit Ihnen zu reden. Gott, wie lange entbehrte ich dieses Glück, und wie viel habe ich Ihnen zu sagen! Bis zur dritten Woche meines Krankenlagers war jeder Tag durch neues Unglück bezeichnet. Die Sendung des vortrefflichen Blücher nach Pommern, der Patriotismus, der jetzt in jeder Brust sich regt und von welchem die Reserve-Bataillons, die erst seit Monaten gebildet sind und teils schon vorgehen, teils schon gut gefochten haben, ein neuer Beweis sind — alles dies belebt uns mit neuen Hoffnungen. Ja, bester Vater, ich bin es überzeugt, es wird noch einmal alles gut gehen, und wir werden uns noch einmal glücklich wiedersehen. Die Belagerung von Danzig geht gut, die Einwohner benehmen sich außerordentlich: sie erleichtern den Soldaten die großen Lasten, indem sie ihnen Wein und Fleisch im Überfluß reichen, sie wollen von keiner Übergabe sprechen hören; sie wollen lieber unter Schutt begraben werden, als untreu an dem König handeln; ebenso halten sich Kolb erg und Gra udenz. Wäre es mit allen Festungen so gewesen! — — — — Doch genug von den vergangnen Übeln; wenden wir unsre Blicke zu Gott, zu ihm, der unsre Schicksale lenkt, der uns nie verläßt, wenn wir ihn nicht verlassen! Der König ist mit dem Kaiser Alexander bei der Armee. Er bleibt bei derselben, solange der Kaiser bleibt. Diese herrliche Einigkeit, durch unerschlitterliche Standhaftigkeit im Unglück be- gründet, gibt die schönste Hoffnung zur Ausdauer; nur durch Beharrlichkeit wird man siegen, früh oder spät, davon bin ich überzeugt. Luise. 248. Preußens Wiedergeburt. (Aug. Wilh. Grube.) An Ländern seit 1807 zusammengeschmolzen und einge- schlossen zwischen Staaten, die den Franzosen anhingen, sollte Preußen völlig unterdrückt werden. Aber die Gewalt, soviel sie auch auf Erden vermag, sie vermag doch nicht den Geist und die sittliche Kraft des Volkes zu zertrümmern. König Friedrich Wilhelm Iii., der Gerechte und Standhafte,

3. Hohenzollerisches Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 298

1900 - Stuttgart : Daser
298 entschieden gefochten zwischen dem großen verbündeten Heere unter dem Fürsten v. Schwarzenberg und Napoleon selbst; im Norden schlug General Blücher drei französische Heeres- abteilungen, tötete ihnen viele Menschen, nahm 80 Kanonen, machte 4000 Gefangene und trieb sie zwei Meilen weit bis in die Vorstädte von Leipzig zurück. Am 17. Oktober war wie durch gemeinschaftliches Übereinkommen Rasttag, wie es zwischen gewaltigen Stürmen eine ruhige Pause gibt, wo die Winde zu neuem Blasen gleichsam Atem holen. An diesem Tage rückten der Kronprinz von Schweden und der General Bennigsen mit ihren Heeren auch in die Schlachtlinien ein. Der 18. Oktober war der blutigste und der entscheidende Tag. Es ward eine Schlacht geschlagen, worüber Witwen und Waisen noch lange Jahre wehklagten, und wovon die spätesten Enkel noch die fröhliche Mär erzählen werden. Eine halbe Million bewaffneter Männer standen auf der Ebene von Leipzig im er- bitterten Streit einander gegenüber, und mehr als 1500 Kanonen verbreiteten ringsum Schrecken und Tod. Es war eine Schlacht, als wenn die Erde untergehen und der Jüngste Tag kommen sollte. Durch Gott und die Tapferkeit der verbündeten Heere ward der wilde Wüterich aufs Haupt geschlagen, und schon am Nachmittag des 18. Oktober floh sein Heer in der ver- worrensten Flucht. Am Vormittag des 19. Oktober nahmen die Verbündeten die Stadt Leipzig, worein der Feind zur Deckung seines Rückzuges eine starke Mannschaft geworfen hatte, mit Sturm ein, sprengten viele Tausende fliehender Franzosen in die Pleiße und andre Wasser, machten zahlreiche Gefangene, eroberten viele Kanonen und setzten auf mehreren Straßen dem fliehenden Feinde nach. Bonaparte verlor in dieser Schlacht fast sein ganzes Geschütz und unzähliges Kriegsgerät und mehr als 100000 Mann an Verwundeten, Toten, Gefangnen und Versprengten. Auf seiner weiten Flucht von Leipzig nach Mainz büßte er durch Gefechte, Ermattung und Hunger fast noch die Hälfte seines Heeres ein. Von 400000 Mann, die er seit dem verflossenen Winter, der seine Macht in Rußland zerstört hatte, zusammengetrieben, brachte er nicht mehr als 70000 Mann über den Rhein und auch diese in einem so elenden Zustande, daß die Hälfte von ihnen noch in den Lazaretten umgekommen ist.

4. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1885 - Aachen : Barth
— 42 — des Heerwesens das Land kräftig und stark machten. Ausgezeichnete Männer, die mit großem Erfolge zum Segen unseres Vaterlandes arbeiteten, waren: der Minister von Stein, der Kanzler Harden-derg, ochctrnljoi )t, Gneisenan und Blücher. Sie Bereiteten im stillen das Land kriegstüchtig vor, um zu einem geeigneten Zeitpunkte zur Wiedereroberung der geraubten Freiheit schlagfertig zu sem. Ein solch günstiger Umstand sollte sich bald finden. Napoleon unternahm 1ü12 einen Feldzug gegen Rußland. Nach zwei blutigen schlachten drang er bis Moskau vor, um hier ein behagliches Winterquartier zu nehmen. Kaum aber in die Stadt eingezogen, brach au allen Enden derselben Feuer aus, das die Stadt vernichtete. Voll Hunger und zerlumpt war das Heer hier angekommen und mußte elend sofort den Rückzug antreten. Auf diesem kam es größtenteils durch Kälte, Hunger und Verfolgung um. Napoleon hatte bitter für feinen Übermut das Strafgericht Gottes erfahren müssen. Diese Niederlage des mächtigen Herrschers benutzte der preußische Geueral York und trat mit seinen Hilfstruppen zu den Russen über. König Friedrich Wilhelm schloß ein Bündnis mit den Russen und erklärte am 16. März Napoleon den Krieg. Nicht allein in Preußen, sondern in allen deutschen Landen wurden Jung und Alt von einer solchen Begeisterung ergriffen, wie bisher nie das deutsche Volk sie gezeigt hatte. Die Begeisterung verlieh Mut und Thatkraft. Freiwillige strömten in großen Scharen von allen Seiten herbei, selbst (kreise waren bereit, sroh mit in den Kamps zu ziehen. Die mutigste Schar war die Lützowsche, unter der auch der Dichter Theodor Körner focht. Neben der Linie wurde eine Landwehr und ein Landsturm gebildet. Unter dem Gesänge der herrlichen Vaterlands* lieber von Arndt, Körner und Schenkendorf zogen die Krieger mutvoll in den Kampf. Die deutschen Frauen zur Zeit der Befreiungskriege. Auch die deutschen Frauen wurden tief ergriffen und zu edlen Thaten fürs Vaterland entstammt. Es entstand ein „Frauen-verein zum Wohle des Vaterlandes", der mit rühriger Kraft für die ins Feld gezogenen Streiter daheim arbeitete. Die goldenen Trauringe wurden mit eisernen verwechselt, die die Inschrift trugen: »Gold gab ich für Eisen hin 1813." Unbeschreiblich viel wirkte der Verein für Verwundete, Arme, Kranke und Notleidende. In dieser Zeit der allgemeinen Begeisterung fuhren eines Tages drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft war ein Fräulein von Schmettau. Die Damen fanden in dem Gasthause,

6. Neue und neueste Geschichte - S. 156

1880 - Dillenburg : Seel
— 156 — Punzen. Welche Freude! „Ach lieber Fritz, lieber Wilhelm! Seid ^hr da?" rief sie. Unter lautem Schluchzen eilten beide an das Bett der Mutter. — Die Todesstunde, die neunte des —ages, nahte heran. „Ach," seufzte die Königin, „mir hilft nichts mehr, als der Tod!" Der König faß an der einen Seite des Jettes, die Rechte der Kranken haltend; an der andern Seite faß die Schwester Friederike; die Aerzte und die ganze herzogliche Familie waren anwesend. Zehn Minuten vor neun Uhr kam wieder etn Krampfanfall. „Herr Jesu, Jesu! mach’ es kurz!" rief sie —- fünf Minuten später war der Kampf zu Ende. Der König, fast erdrückt von ungeheurem Schmerze, raffte sich auf, drückte feiner Luise die Augen zu und holte dann die beiden Prinzen an das Sterbebett. Diese sanken an der Leiche der geliebten Mutter nieder und benetzten ihre Hände mit heißen Thränen. Nicht nur Preußen, ganz Deutschland trauerte über den Tod der edlen Königin. Als der Sarg nach Berlin gebracht wurde, erschienen die meisten Berliner in Trauerkleidung. In Charlotten-burg erhielt Luise eine würdige Ruhestätte. Der Bildhauer Rauch schuf für das Mausoleum ein Marmorbild der schlafenden Königin, unvergleichlich in feiner Ausführung, da Dankbarkeit und Verehrung die Hand leiteten. — Noch heute ist die Königin Luise das Vorbild edler Frauen; noch heute wird sie gepriesen als die beste Mutter ihrer Kinder und des Vaterlandes und als die beste Gattin eines Mannes. c. Abfall des Generals Hork. Napoleon hatte der Welt verschwiegen, welches Schicksal die ungeheure Armee in Rußland gehabt hatte; um so gewaltiger war der Eindruck, als es endlich bekannt wurde. Hier und da erhoben sich Stimmen, daß jetzt oder nie Gelegenheit fei, das verhaßte Joch abzuwerfen. Friedrich Wilhelm erkannte das wohl, aber er allein durfte nicht wagen, Ktieg zu beginnen: er wäre von der llebermacht Napoleons erdrückt worden; Oestreich war durch Verwandtschaft an Napoleon gefeffelt und hatte noch keine Luft zum Kriege; und Rußland? welchen Werth hatte Rußlands Freundschaft, nach dem Jahre 1807 bemessen? So überlegte der König lange Zeit; da traf ihn die Nachricht von dem Abfalle des Generals von Iork vom französischen Heere. Iork hatte das preußische Hülfsheer nach Rußland befehligt; auf dem Rückzüge war er mit feinen Truppen der letzte und hatte die Nachhut zu decken. Seine Ehre forderte fein Ein-stehen für die Franzosen; feine Liebe zum Vaterland wollte das

7. Neue und neueste Geschichte - S. 181

1880 - Dillenburg : Seel
— 181 — lingsalter machte die Schwäche einer danerhaften Gesundheit und Kraft Platz. Auch er wurde Don der Mutter zu ernster Frömmigkeit, zu herzlicher Menschenliebe und zu sittlicher Tüchtigkeit erzogen; wie sein Charakter sich schon frühe zeigte und entwickelte, beweist ein Brief der Königin an ihren Valer, in welchem sie schrieb: „Unser Sohn Wilhelm wird, wenn mich nicht alles trügt, wie sein Vater einfach, bieder und verständig." Die erste Ausbildung des Prinzen war dem Geheimerath Delbrück anvertraut, der sich seiner Aufgabe mit großer Gewissenhaftigkeit unterzog und dafür auch warmen Dank der Eltern und der beiden Prinzen erntete. Seit 1810 erhielt Prinz Wilhelm den Unterricht des Cadettenlehrers (späteren Generals) v. Reiche; auch dieser rühmt den Prinzen, indem ermessen Ordnungsliebe, praktischen Verstand und seinen ernsten, gesetzten Charakter hervorhebt. Die Eindrücke der schweren Zeiten wirkten ans den Prinzen Wilhelm ebenso nachhaltig, wie aus den älteren Kronprinzen; er floh mit seinen Eltern und Geschwistern nach Königsberg und später nach Memel. Wie tief und lebhaft er damals die Eindrücke des Ernstes der Zeit in sich ausgenommen, wie sehr er den Schmerz der tiefgebeugten Eltern nachgefühlt hat, das alles hat er schon oft ausgesprochen und bethätigt. Am Neujahrstag 1807 erhielt er, da er in den militärischen Uebungen schon fest war und sehr große Freude an allem hatte, was sich auf das Heerwesen bezog, die Ofsicieruniform. Als die Wendung des Jahres 1812 eintrat, war Prinz Wilhelm in sehr gedrückter Stimmung; aber bald theilte er die ganze Begeisterung des preußischen Volkes; 1813 begleitete er seinen Vater nach Breslau, durfte aber nicht, .so sehnlich er es auch wünschte, mit am Feldzuge Theil nehmen, da der Vater ihn für zu schwach hielt. Erst nach der Schlacht bei Leipzig erhielt er die Erlaubnis, mit in's Feld zu rücken, und nachdem er das Schlachtfeld bei Leipzig besichtigt hatte, eilte er zu dem Heere und überschritt mit dem Blücher'schen Corps in der Neujahrsnacht 1814 den Rhein. Bei dieser Gelegenheit lernte Priu^ Wilhelm zum erstenmale den Ernst eines Gefechtes kennen. Seine erste Probe persönlichen Muthes legte er in der Schlacht bei Bar für Aube ab, wo er im dichtesten Kugelregen einen Auftrag des Königs mit größter Kaltblütigkeit ausführte. Vorläufig schwieg der König über dieses heldeniuüthige Verhalten des Sohnes, nachher aber belohnte er ihn dafür durch Verleihung des eisernen Kreuzes. An den Kämpfen vor Paris nahm er ebenfalls Theil und zog am 31. März 1814 auch mit in Paris ein.

8. Neue und neueste Geschichte - S. 158

1880 - Dillenburg : Seel
— 158 — Hörsäle der Universitäten wurden leer; der Handwerker verließ seine Werkstatt, der Landmann seinen Pflug, der Kaufmann sein Geschäft, der Studirende seine Bücher; alle eilten an die Sammelorte; Mütter schickten ihre Söhne, Bräute ihre Verlobten fort zum Freiheitskriege; wer als unbrauchbar zurückgeschickt wurde, trauerte; gar manche Jungfrau hat sich in Männerkleidern dem Zuge angeschlossen und in der Schlacht tapfer mitgekämpft. Die Daheimbleibenden waren unermüdlich im Geben und Sammeln von Beiträgen und Hülfsmitteln für Gesunde und Kranke in der Armee. Wahrhaft rührend und entzückend sind die Erzählungen über die Opferwilligkeit des preußischen Volkes. Dabei war überall ein ernster Sinn, ein heiteres Gottvertrauen zu finden; jenes wüste, wilde Leben, das so oft der Begleiter kriegerischer Ereignisse ist, hätte man vergebens gesucht. Die Herzen waren emporgehoben in der gemeinsamen Liebe zum Vaterlande; die heilige Begeisterung duldete keine Ausschweifung und Wildheit; alles Niedrige und Gemeine war abgeschüttelt und vergessen. 1813 d. Bis zur Schlacht bei Leipzig. Die russischen Truppen befanden sich bereits auf dem Vormärsche, so daß die Franzosen die preußischen Lande verlassen mußten und Friedrich Wilhelm am 24. März wieder in Berlin einziehen konnte. Nach der Vereinigung des russischen und preußischen Heeres erhielt Blücher den Oberbesehl über ein preußisches Heer in Schlesien; der russische General Graf Wittgenstein kommandirte die vereinigten Russen und Preußen in der Mark. Gebhard Lebrecht von Blücher stammte aus einer Adelsfamilie in Pommern und war 1742 geboren. Zur Zeit Friedrichs d. Gr. trat er in das preußische Heer und kämpfte im siebenjährigen Kriege mit. Ais er sich von Friedrich einiger ungestümer Streiche wegen zurückgesetzt sah, forderte er trotzig seinen Abschied, welchen ihm der alte Fritz mit den Worten gewährte: „Der Rittmeister von Blücher mag sich zum Teufel s(Heeren!" Später trat er wieder in das Heer ein und kämpfte 1806 tapfer mit; weil er sich einige unvorsichtige Aeußerungen über Napoleon erlaubt hatte, muhte er 1812 wieder austreten. Glühende Liebe zum Vaterlande trieb ihn 1813 wieder Diücher. in die Reihen der Freiheitskämpfer.

9. Mit einem Stahlstich - S. 708

1836 - Stuttgart : Belser
708 Zweites Hauptstück. schäften von da bis Aegypten zu. Jndeß gab Maxentius, obwohl meistens zu Rom mit Scnatorsfrancn schwelgend, durch Rüstungen Ansprüche auf den ganzen Occident zu erkennen: Constantin kam zuvor, überstieg den Mont Ce- nis, gewann bei Turin ein Reitertreffen, schlug vor Ve- rona den Feldherrn Ruricius Pompejanns, und traf, schon Meister von Oberitalien, den 28. October 312, un- weit der Cremera, beim rothen Felsen vor Rom, mit Maxentius selbst zusammen, der geschlagen in der Tiber ertrank. Seine Familie wurde ausgerottct, das Lager der Prätorianer zerstört, was von ihnen noch lebte, unter die Legionen gesteckt, und das Geschenk, welches der über« wnndne Kaiser von senatorrschen Familien gefordert hatte, als stehende Abgabe erhoben. Licinius fand cs jetzt vor- theilhaft, mit dem Herrn des Abendlandes in ein genaue- res Verhältniß zu treten: er begab sich nach Mailand im Frühjahr 313, und Constantins älteste Halbschwester Constantia ward seine Gemahlin. Nicht ohne Grund fürchtete der Bundesgenosse des Maxentius, Maximin, von dieser Verbindung Gefahr, und fiel daher während des Licinius Abwesenheit in dessen Länder ein: der An- gcgriffne eilte herbei; den 30. April 313, zwischen Korinth und Adrianopcl, geschah die Schlacht: Maximin floh und machte im August darauf zu Tarsus durch Gift seinem Leben ein Ende. Kaum standen zwei Ehrgeitzige als Kai- ser sich gegenüber, so war das Band der Schwägerschaft nicht mehr hinreichend, den Bruch auch zwischen ihnen zu verhüten. Sey cs, daß Licinius einer Verschwörung nicht fremd geblieben war, für welche Bassianus, Gemahl Anastasias, zweiter Halbschwester des Constantinus, büßen mußte, oder daß irgend ein andrer Anlaß das Un- vermeidliche beschleunigte: schon 314 waren die Schwer- ter gezückt, und nach zwei Schlachten, bei Cibalis an der Save und bei einem Orte in Thracien, sah sich Licinius genöthigt, Griechenland, Macédonien, Dalmatien, Panno- nien und Obcrmösten abzutreten, so daß ihm in Europa nur Untermöflen und Thracien blieb. Acht Jahre lang

10. Mit einem Stahlstich - S. 590

1836 - Stuttgart : Belser
590 Fünftes Ha-uptstück. auch die Liutitzen, bisher Halbchristen, fielen ab, und wurden wieder Heiden. Den Herzog züchtigte der Sohn des Kaisers, die Klagen der Liutitzen untersuchte der Kaiser selbst. Sie verlangten zum Beweise ihrer gerech- ten Sache ein Gottesurtheil: es wurde gewährt und entschied für die mißhandelten Heiden gegen ihre Unter- drücker. Der Kämpfer der Christen fiel, und nur mit Mühe und durch gewaltige Uebermacht und Grausamkeit konnten sie überwältigt werden. Nach der Unterwerfung der Liutihen zog der Kaiser noch einmal über die Al- pen , zunächst um die seither im Erzbisthum Mailand ent- standneu Unruhen beizulegen, sodann auch, um die Angele- genheiten Noms und Unteritaliens in Ordnung zu bringen. Erzbischoff Heribert, den Konrad gewissermaßen als Anwalt seiner Interessen in Italien zurückgelassen hatte, ein stolzer und kühner Manu, und schon als In- haber des Erzstifts von Mainz in hohem Grade mäch- tig, pochte nun vollends auf des Kaisers Freundschaft, drang den Bürgern von Lodi kraft der ihm übertragnen Lehensherrlichkeit mit Waffengewalt einen Bischofs Am- brosius auf, und fand cs unerträglich, sehen zu müssen, wie ein großer Theil der seinem Sprengel ungehörigen Einwohner beinahe in völliger Unabhängigkeit lebte. Es waren dicß Nachkommen freier Leute, die, wie ehemals blos unter dem Grafen, so jetzt lediglich unter dem Ge- richte des erzbischöfflicheu Vicecomes standen. Denn in Mailand hatte die Exemtion des Weichbildes ausseror- dentliche Schwierigkeit gemacht; die Gemeinde war dcß- halb bereits früher mit einem Erzbischoff in Fehde gera- then, der, obgleich er viele Freie durch Lehen zu gewinnen suchte, doch hatte zugebeu müssen, daß ritterbürtige, znr Belehnung mit Grundstücken befähigte Freie nie als Mi-
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