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1. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 9

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Ii. Otto der Erste, der Große. 9 B. Die Jncuordnung des Deutschen Reiches. Seinen Sieg über die ihm widerstrebenden Kräfte benutzte Otto zu einer Umgestaltung der Reichsverfassung, die für länger als ein Jahrhundert sich bewähren sollte. Das Herzogtum blieb zwar bestehen, aber es verlor seine Bedeutung als Vertretung des Stammes dem Könige gegenüber; in Zukunft waren die Herzöge nichts anderes als die höchsten Verwaltungsbeamten des Königs, die von dessen Willen abhängig waren. Gegen ihre Untreue suchte er sich dadurch zu sichern, daß er sie aus dem nächsten Kreise seiner Verwandten und Freunde wählte. Die Herzogswürde kam in Baiern an seinen Bruder Heinrich, in Schwaben an seinen jungen Sohn Ludolf, die beide in die Herzogshäuser dieser Länder geheiratet hatten; die Regierung Lothringens wurde seinem Schwiegersöhne, dem tapferen fränkischen Grafen Konrad dem Roten, übertragen; in Sachsen waltete an Herzogs Statt Ottos treuester Freund Hermann Billung, und in Franken behielt der König die Herzogsgewalt sich selbst vor. Das ganze Reich zerfiel in Verwaltungsbezirke, Gaue, an deren Spitze Grafen standen. Bisher war es üblich gewesen, die Grafen aus den vornehmsten und reichsten Adelsfamilien ihres Gaues zu wählen; Otto übertrug dies Amt auch häufig an kirchliche Würdenträger, an Bischöfe und Äbte, die dadurch an Macht und Reichtum wuchsen. Überhaupt zog Otto die Kirche in den Dienst der Königsmacht; die Erzbischöfe und Bischöfe standen nicht unter, sondern neben den Herzögen und erhielten durch große Landschenkungen und Verleihung neuer Rechte eine wahrhaft fürstliche Stellung; sie wurden durch freie Wahl Ottos, dem sie Treue zu geloben hatten, in ihr Amt berufen.. An ihre Spitze stellte der König seinen trefflichen Bruder Bruno, den er zum Erzbischof von Köln erhob. Und da die Geistlichen häufig eine höhere Bildung genossen hatten, wählte Otto aus ihnen seine Geheimschreiber, Ratgeber und Gesandten; in einer von Bruno geleiteten Hofschule wurden die fähigsten jungen Geistlichen für ihren weltlichen und kirchlichen Beruf ausgebildet, und nachdem sie einige Jahre von Otto zu Regierungsgeschäften verwendet worden waren, in ein erledigtes geistliches Amt befördert, wobei er sorgfältig auf Würdigkeit und Tüchtigkeit achtete. Unaufhörlich war Otto beschäftigt, sein weites Reich zu durchziehen; in feinen Pfalzen, in Bischofssitzen und Klöstern hielt er Hof, und besonders in den kirchlichen Festzeiten war er der Mittelpunkt eines reichen, glänzenden Lebens. Nicht nur die

2. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 19

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Iii. Heinrich der Vierte. 19 sie die Mönche zur strengsten Beobachtung ihrer Gelübde und zu unbedingtem Gehorsam gegen ihre geistlichen Oberen anhielt. Dann aber hatte man auch eine Reform der Weltgeiftlichkeit durchzuführen gesucht; man nahm vor allem Anstoß an dem sittenlosen Leben der Geistlichen und an dem Kaufe und Verkaufe geistlicher Stellen (Simonie), der damals ganz offen getrieben wurde. Während nun der auch von Cluny gepredigte Gottesfriede, der von Mittwoch abends bis Montag früh alle Fehden verbot, großen Anklang fand, konnten die übrigen Reformen nicht durchgesetzt werden, solange in Rom, dem Mittelpunkte der abendländischen Christenheit, beide Laster schamlos geübt wurden und das von beiden befleckte Papsttum alles Ansehen und alle Achtung verloren hatte. Nur der Kaiser hatte die Macht, hier einzuschreiten, und Heinrich erklärte sich dazu bereit. Auf der Synode zu Sutri nördlich von Rom (1046), die unter seinem Vorsitz 1046 stattsand, wurden drei sich bekämpsende Päpste abgesetzt, und Heinrich, dem die Römer das Vorschlagsrecht für die Papstwahl eingeräumt hatten, ernannte einen frommen deutschen Bischof zum Papst. Noch dreimal wurde auf solche Weise ein deutscher Bischof auf den Stuhl Petri gesetzt, und so gelang es nicht nur, die Reform in Rom selbst durchzuführen, sondern auch durch Roms Einfluß ihr im ganzen Abendlande zum Siege zu verhelfen. Damit hatte Heinrich den Höhepunkt seiner Regierung erreicht, von nun an glückte ihm nicht alles, was er erstrebte. Ungarn fiel ab und konnte nicht wieder zur Abhängigkeit gezwungen werden; bei weltlichen und geistlichen Fürsten Deutschlands trat ein Gegensatz zur Königsmacht immer mehr hervor. Bei längerem Leben wäre Heinrich vermutlich dieser Schwierigkeiten Herr geworden. Sein plötzlicher Tod in noch jungen Jahren (1056) war ein unermeßlich schwerer Schlag für Deutschland; denn die gebietende Stellung, die er und sein Vater dem deutschen Königtum erworben hatten, konnte nicht aufrecht erhalten werden. ü. fiemrtcbs des Vierten ^fugend. Sein Nachfolger Heinrich Iv. (1056—1106) war ein sechsjähriger Knabe, für den seine Mutter Agnes, unterstützt von deutschen Bischöfen, die Regentschaft führte. Die reichen Anlagen des jungen Königs wurden durch eine sorgfältige Erziehung gefördert, aber sein Charakter litt unter den häßlichen Ränken und Gewalttaten, mit denen die Großen des Reiches sich Einfluß auf die Regierung zu sichern suchten und denen gegenüber die Regentin machtlos war. Fortwährende Eifersüchteleien und unbestraft bleibende Übergriffe der Fürsten schwächten das Ansehen 2*

3. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 24

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
24 Iii. Heinrich der.vierte. Furchtbar war der Sturz von der Höhe, aber Heinrich verlor den Mut nicht. Durch Unterhandlungen erlangte er, daß die deutschen Fürsten, die schon einen Nachfolger für ihn wählen wollten, ihm noch ein Jahr Frist bewilligten; dann aber sollte er sich vor ihnen und dem Papste rechtfertigen. In dem richtigen Gefühl, daß es für ihn vor allem gelte, sich die Mme Dentsch-lalds_^erhatten, enuchlm^M.^Heinrich zur Lemütigung vor dein^Mame. Er vollzog sie, nachdem er mitten im Winter unter schweren Gefahren die burgundischen Alpen überstiegen hatte, denn die deutschen Alpenpässe hatten ihm die feindlichen Herzöge verlegt, im Schloßhofe zu Canossa, einem Schlosse der Markgräsin Mathilde von Tuscien, wo er drei Tage Buße leistete, ' ehe er vom Papste Freisprechung vom Banne erhielt (1077). Nach 'Deutschland zurückgekehrt, wollte Heinrich die Herzöge zum Gehorsam zwingen; sie aber, im Bewußtsein ihrer Schuld und aus Furcht vor der Rache ihres beleidigten Königs, erklärten ihn für abgesetzt und wählten Herzog Rudolf von Schwaben zum Gegenkönig. Und nun begann ein Bürgerkrieg, in dem Heinrich unermüdlich, wenn auch nicht immer siegreich, für fein Kronrecht mit dem Schwerte eintrat. Papst Gregor enthielt sich scheinbar der Parteinahme; endlich warf er die Maske ab und erkannte Rudolf als rechtmäßigen König an, wobei er von neuem den Bann über Heinrich aussprach. Aber damit hatte er nicht den früheren Erfolg, zumal Rudolf einer schweren Verwundung, die das Volk als Gottesurteil auffaßte, erlag (1080). Nun war für Heinrich die Zeit gekommen, mit seinem großen Gegner abzurechnen. In Deutschland ließ er als seinen Stellvertreter seinen Schwiegersohn, den jungen Friedrich von Staufen, dem er das erledigte Herzogtum Schwaben übertrug. Er selbst fand in Italien eine begeisterte Aufnahme durch die weltlichen und geistlichen Großen, welche unter der Herrschsucht Gregors gelitten hatten. An dessen Stelle ward ein neuer Papst gewählt, und mit ihm zog Heinrich nach langem Kampfe in Rom ein, wo feine feierliche Krönung stattfand (1084). Gregor verteidigte sich mit seinen Getreuen in der Engelsburg, bis sein Vasall, der Normannenherzog Robert Guiscard, zu seiner Hilfe herankam, vor dem Heinrich sich zurückziehen mußte. Aber die Normannen riefen bei der Plünderung Roms einen furchtbaren Brand hervor, durch den die herrlichen Kunstwerke aus der Kaiferzeit, die so manche Eroberung und Plünderung überstanden hatten, in Schutt und Asche gelegt wurden. Die Erbitterung der Römer zwang den Papst, sich den abziehenden Normannen anzuschließen, er folgte ihnen nach Salerno und

4. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 26

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
26 Iv. Die deutschen Klöster. geben, im Glück innezuhalten; aber die von ihm bewährte Kraft, im Unglück auszuhalten, versöhnt auch mit seinen unbesonnenen und leidenschaftlichen Handlungen. Die Verteidigung der Königsmacht hat er mit unerschütterlichem Mute durchgeführt; daß sie kein besseres Ergebnis hatte, ist vor allem auf die schlimmen Zeiten der Regentschaft zurückzuführen. F. Der Husgang der Salier. Heinrich V. (1106—1125) war durch die Gunst des Papstes zur Macht gelangt, aber er zeigte bald, daß er, der an Härte und List dem Vater überlegen war, den Ansprüchen des Papstes in der Jnvestiturfrage ebenso wenig wie dieser nachzugeben gewillt war. Bald traf auch ihn der Bann, und wiederum benutzten einige deutsche Fürsten diesen Umstand, um dem Kaiser den Gehorsam aufzusagen; auch der selbstbewußte Stamm der Sachsen, an dessen Spitze nach dem Aussterben der Billunger Herzog Lothar von Supplinburg stand, lehnte sich gegen Heinrich auf. Fast dessen ganze Regierung war mit dem Kampfe gegen diese Gegner erfüllt, in dem seine beiden Neffen, die Staufeubrüder Herzog Friedrich von Schwaben und Herzog Konrad von Franken, seine treuesten Stützen waren. Das Schlachtenglück schwankte herüber und hinüber, endlich gelang es, die wichtigste Streitfrage der Investitur durch gegenseitiges Nachgeben zu lösen. Art jedem Bischofsitze wurde aus hohen Geistlichen ein Domkapitel gebildet, das unter dem Vorsitz des Kaisers oder eines kaiserlichen Gesandten den neuen Bischof zu wählen hatte. Die Einweisung in die Reichsfürstenstellung und in die zum Bistum gehörigen Lehen und Rechte vollzog der Kaiser durch Überreichung des Szepters und Entgegennahme des Treuschwurs. Hierauf folgte die Weihe des Bischofs durch den Papst oder dessen Legaten, wobei dem Bischof Ring und Stab überreicht wurden. Durch dieses Concordat von Worms (1122) war der 50 jährige Streit um die Investitur so geschlichtet, daß die Oberhoheit des deutschen Königs über die geistlichen Fürsten nicht völlig beseitigt wurde. Kurz darauf starb der Kaiser kinderlos (1125); mit ihm erlosch das salische Königshaus. Iv. Die deutschen Klöster. Das abendländische Mönchtum hat seinen Ursprung in dem Kloster Monte Cassino nördlich von Kapua, wo im sechsten Jahrhundert Benedikt von Nursia eine Gemeinschaft Welt-
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