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Die Kometen.
Jupiter, der verschiedene Kometen nachweislich in andere
Bahnen hineingeworfen hat.
§ 31. Physische Beschaffenheit der Kometen.
Über die physische Beschaffenheit der Kometen sind
wir vielfach noch im Unklaren. Feste Bestandteile besitzen
sie höchstens im Kern des Kopfes, der möglicherweise aus
einer Anzahl kleiner kosmischer Partikeln besteht, welche bei
grösserer Entfernung von der Sonne in der ungeheuren Kälte
des Weltenraumes (—2730 C) von einer Eiskruste umhüllt
sein mögen. Im übrigen besteht seine Masse aus Gasen
im Zustande einer grossen Verdünnung, denn selbst licht-
schwache Sterne werden durch Schweif und Kopf hindurch
sichtbar. Das Spektrum der meisten Kometen zeigt drei
helle, einseitig verwaschene Bänder, welche auf das Vorhan-
densein ölbildender Gase hinweisen. Dies Spektrum ändert
sich aber in der Sonnennähe, es verblasst mehr und mehr,
während immer deutlicher die gelbe Natriumdoppellinie auf-
tritt. Dieser Umstand beweist, wie es auch der unmittelbare
Augenschein bestätigt, dass jetzt gewaltige Änderungen in der
Kometenmasse sich vollziehen. Nach Zöllner schmilzt jetzt
das Eis, welches die festen Brocken des Kernes umgiebt, auf
der der Sonne zugewandten Seite, und es bildet sich eine
Dampfhülle um denselben. Steigt die Erhitzung bei grosser
Sonnennähe sehr bedeutend, so gerät das beim Verdampfen
des Wassers zurückgebliebene Natrium, welches neben anderen
Substanzen im Wasser gelöst war, ins Glühen und geht in
Dampfform über, sodass jetzt die gelbe D-Linie erscheint.
Auch müssen grosse Elektrizitätsmengen bei diesen Vor-
gängen frei werden, die in ihren abstossenden Wirkungen
mit zu der ungeheuer rapiden und gewaltigen Entwickelung
der Schweife beitragen mögen, andererseits aber auch nament-
lich im Kerne gewaltsame Entladungen und plötzliche Licht-
ausbrüche verursachen werden. Die Wirkungen der Sonnen-
hitze können sich schliesslich derartig steigern, dass der Kern
mitsamt der ihn umgebenden Dunsthülle zerrissen wird (Se-
ptember-Komet 1882); es werden dann aus einem Kometen
deren zwei oder mehrere, die neben- oder hintereinander in
ziemlich derselben Bahn ihren Weg fortsetzen. Dass schliess-
lich hinten am Schweif fortwährend gleichsam Fetzen abreissen,
wenn der Komet die Sonnennähe passiert, folgt aus der Un-
gleichheit der Geschwindigkeit, die sich jetzt zwischen Kopf
und Schweifende herausbilden muss. Es ist leicht begreiflich,
dass ein Komet, der oft durch sein Perihel geht, zuletzt in
einen Ring von ungleichartigem Gefüge seiner Masse ausein-
ander gezogen wird; diesen mögen dann die kleinen und
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§ 28. Physische Beschaffenheit des Mondes.
51
§ 28. Physische Beschaffenheit des Mondes.
Auf der uns zugewandten Seite besitzt der Mond keine
Spur einer Atmosphäre — es folgt dies aus dem plötzlichen
Verschwinden der Fixsterne, welche der Mond bedeckt, und
ihrem ebenso plötzlichen Wiederaufleuchten, aus dem tief-
schwarzen, scharfem Schatten der Mondberge und dem Spec-
trum des Mondlichtes, das keinerlei Absorptionsstreifen zeigt —,
er hat auch weder Wasser noch Wolken.
Seine Oberfläche ist höchst uneben, wie dies besonders
deutlich am Innenrande der Sichel oder des Mondviertels im
Fernrohr hervortritt; neben ausgedehnten Ebenen, welche als
dunkle Flecken erscheinen und früher als Meere bezeichnet
wurden, finden sich Berggipfel, welche die Höhe unserer
Berge erreichen, z. B. auf Curtius nahe dem Südpol des Mondes
mit 8830 m. Kettengebirge sind auf dem Monde verhältnis-
mässig selten, dagegen sind für ihn besonders charakteristisch
Ringgebirge, die in Wallebenen übergehen, wenn ihr Durch-
messer 150 km und darüber (bis zu 300 km) erreicht, Krater
dagegen, wenn ihr Durchmesser nur minimal ist. Bemerkens-
wert ist, dass der Wall nach aussen meist allmählich in
Terrassen, dagegen nach innen sehr steil abfällt, dass die innere
Bodenfläche durchweg höher liegt als die äussere Umgebung,
und dass sich nicht selten im Inneren einzelne Bergkuppen,
Centraiberge, erheben, die jedoch fast nie die Höhe des
Walles erreichen. Die Zahl der Ringgebirge, von denen die
ausgezeichneteren die Namen berühmter Männer, vornehmlich
von Astronomen, z. B. des Newton, Tycho, Ptolemaeus,
Copernicus, Kepler u. s. w. tragen, ist sehr gross, so sind
auf der Mondkarte von J. F. Schmidt 32856 derselben (Krater
eingeschlossen) verzeichnet, und die Zahl der wirklich vor-
handenen ist noch vielmal höher zu schätzen. Eine eigen-
tümliche Bildung sind ferner die sogenannten Rillen, die bis-
weilen eine Breite von 2 km besitzen und in einer Längen-
ausdehnung bis zu 200 km von Krater zu Krater quer durch
die Ebenen und selbst die Ringgebirge ziehen ; sie sind wohl
Sprünge in der Mondoberflache, welche infolge der sehr
grossen Temperaturdifferenzen, die zwischen der sehr starken
Erhitzung durch die Sonnenstrahlen und der entsprechend
starken Abkühlung durch ungehemmte Ausstrahlung in den
Weltenraum eintreten müssen, entstanden sind.
Ob das Innere des Mondes bereits vollständig erstarrt
ist, oder ob dasselbe noch in flüssigem Zustande sich befindet,
und infolgedessen Umgestaltungen der Oberfläche noch
möglich sind, ist uns mit Sicherheit nicht bekannt. J. F. Schmidt
in Athen will eine Änderung des Kraters Linné und H. J.
Klein das Entstehen eines neuen kleinen Kraters bemerkt haben.
4*
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Extrahierte Personennamen: Curtius Copernicus J._F._Schmidt J._F._Schmidt H._J.
Klein
60 Dritter Zeitraum. — § 21. Die Zeit adliger Mißwirtschaft.
Aufnahme von Proletariern in die Legionen (vgl. o. I.)! Glückliche Streifzüge durch das Land; eine Felsenburg mit den Schätzen Jugurthas wird erstürmt, Jugurtha und Bocchus mehrmals geschlagen. Dennoch ist der Feind nicht niedergeworfen.
Erst die geschickten Unterhandlungen des jungen Quästors Sulla bewegen Bocchus zum Abschluß eines Friedensbündnisses mit Rom und zur Auslieferung Jugurthas.
Der gefangene König wird im Triumph aufgeführt und stirbt im kapitolinischen Staatsgefängnis*) des Hungertodes.
Ein Teil Numidiens wird für Rom eingezogen.**)
113—xoi Iii. Der kimbrische Krieg-. Die Einwanderung der Germanen in Mitteleuropa ruft Bewegungen hervor, die auch das römische Reich bedrohen. Die Germanen, von N. und O. kommend, treiben die Kelten vor sich her, die sich nach W. und S. ausbreiten (die Überflutung Oberitaliens durch die Gallier und ihr Einfall in Etrurien und Latium um 390 v. Chr. wohl schon Folge davon). Diese Bewegungen finden ihren Abschluß erst in der großen Völkerwanderung von 375 n. Chr., zu der die Hunnen den Anstoß geben. Die Wanderung der Kimbern (,,Kämpen“), deren Heimat Jütland, ein Glied dieser Kette.
Auswanderung mit Frau, Kind und sämtlicher Habe einschließlich der Haushunde. Ein gedeckter Karren ihr Zelt. Riesengestalten mit blonden Haaren und blauen Augen. Dichte Felle ihre Kleidung, geschmückte Helme, Panzer, Hiebwaffen, längliche und schmale Schilde ihre Bewaffnung. Schlachtaufstellung in gleichseitigem Viereck. Reiterei. Die in der Schlacht Gefangenen werden von Priesterinnen den Göttern geopfert.
Die Kimbern dringen zuerst zum Schwarzen Meere vor, von da die Donau aufwärts gegen Böhmen, wo sie von den (keltischen) Bojern zurückgeschlagen werden. Sie wenden sich nach S. und rücken in Noricum (Kärnthen und Krain) ein, wo die Bergvölker von den Tauern (Taurisker) bis zu dem südwärts gewendeten Donaulauf in Ungarn (Skordisker) den Befehlen der Römer bereits gehorchen.
Der Konsul Papirius Carbo sucht sie in einen Hinter-113 halt zu locken, wird aber 113 bei Noreja geschlagen und
*) Das unterirdische Tullianum, ein alter Brunnenschacht mit einer Quelle (tullus — Springquell, vgl. tollo), in deren Wasser der Apostel Paulus später seinen Kerkermeister getauft haben soll (carcer Mamertinus).
**) In den andern teilte sich Bocchus und ein schwachsinniger Halbbruder Jugurthas.
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Extrahierte Personennamen: Sulla Papirius_Carbo Apostel
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Mitteleuropa Etrurien Latium Krain Ungarn
158
Monatsnamen, z. B. Wintermonat (Januar), Hornuna (Februar).
5. Karts d. Gr. Wesen und Lebensweise. 1. Karl Mar von hoher Gestalt und starkem Krperbau, mch-tigen Hauptes und in seiner ganzen Erscheinung voll Hoheit und Wrde. Fr gewhnlich kleidete er sich einfach und in frnkischer Weise, wenn nicht ein kirchliches Fest oder der Empfang einer fremden Gesandtschaft ihn der-anlate, rmische Staatskleidung und glnzenden Schmuck anzulegen. Sonst verachtete er alle fremdlndische Gewan-dung (Hflinge auf der Jagd). Gern erfreute er sich an krperlichen bungen, am Reiten, Jagen und Schwimmen, und bewahrte sich dadurch bis in sein sptes Alter eine treffliche Gesundheit.
2. Festgeregelt war seine Tagesordnung. Nach den mancherlei Geschften des Morgens, wobei jede Stunde gewissenhaft ausgenutzt wird (Audienzen beim Ankleiden), setzt er sich mit seiner Familie und ausgewhlten Hofleuten, Kriegern wie Gelehrten, zur Tafel, die nur mit vier Schsseln besetzt wird, auer dem Wildpret, seiner Lieblings-speise; das bringen die Jger am Bratspie herein. ber-miges Trinken verabscheut er. Nach der Tafel liest einer der Gelehrten vor aus der Geschichte der alten Völker oder aus den heiligen Kirchenvtern oder auch ein Gedicht eines Hofdichters. Dann zieht sich Karl zur Mittagsruhe in sein Schlafzimmer zurck. Dagegen schlft er selten die Nacht durch; fters wacht er auf und erhebt sich dann, um ein unter dem Kopfkissen bereit liegendes Buch oder eine Schreib-tasel zur Hand zu nehmen.
3. Bald nachdem Karl auf einer Reichsversammlung zu Aachen seinen einzig ihm verbliebenen Sohn Ludwig unter Beistimmung der Groen zum Erben des kaiserlichen Namens ernannt hatte, starb er 814 ebenda im 72. Lebens-jhre. Dort wurde er auch, und zwar in der von ihm
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Extrahierte Personennamen: Karl_Mar Karl Karl Karl Karl Karl Ludwig Ludwig
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fressene Stelle reicht etwa 1 m weit an den Säulen herauf, und
oberhalb sind dieselben wieder unverletzt. Es muß demnach das
Meer einmal diese Säulen bespült und bis zur obern Grenze
der durchbohrten Zone gestanden haben. Auf die Senkung der
Küste folgte dann eine abermalige Hebung. Jetzt scheint sie
wieder im Sinken begriffen zu sein.
Im Jahre 1831 entstand südöstlich von Sicilien durch
Hebung die Insel Julia oder Ferdiuandea. Am 18. Juli desselben
Jahres gewahrte man eine 4 m über das Meer hervorstehende
Insel, nachdem ein furchtbares Getöse vorangegangen und ein
Wasserberg von 25 m Höhe aufgestiegen war. Das Meer war
mit todten Fischen und schwimmenden Schlacken bedeckt. Den
28. December desselben Jahres war Die Insel wieder verschwunden,
nur eine Wassersäule stieg noch eine Zeit lang an jener Stelle
auf. Etwas Aehnliches geschah 1819 in Ostindien. Es erhob
sich am Indus im Rann von Catch ein breiter Hügel, der Ullah-
Bund oder Gottesdamm, und hemmte den Indus iu seinem Laufe,
während sich südlich davon das Land senkte und die Festung und
das Dorf Sindra unter Wasser gesetzt wurde.
Im Busen von Santorin ist 1807 und 1808 die Insel
Nea Kanieni entstanden, die bereits 1808 eine Höhe von 65 m
und einen Umfang von 6 Meilen hatte. Das Meer war siedend
heiß, und viele lobte Fische schwammen umher.
Zu dem Gebiet der eigentlichen säculären Hebungen in
Europa gehören: Morea, Candia, Sicilien und Sardinien. Die
Küsten von Istrien und Dalmatien sind dagegen im Sinken be-
griffen. Aus der Lage der aufgedeckten alten Straßenpflaster von
Venedig erglebt sich, daß die Laguneninseln seit dem 16. Jahr-
hundert um etwa 7 cm gesunken sind. Durch die Anschwemm-
ungen des Po und der Elsch wächst aber die horizontale Aus-
breitung der Küste, denn Ravenna, das zur Gotheuzeit Hafenplatz
war, ist Binnenstadt geworden, ebenso Adria; ähnlich wie das
Nildelta sich weiter nordwärts vorschiebt, obgleich auch hier eiu
Sinken der Oberfläche deutlich sichtbar wird. Damiette, das jetzt
eine Nilstadt ist, war 1243 noch Mittelmeerhafen: aber die
Cleopatrabäder bei Alexandria stehen bereits unter Wasser und
die ehemals dicht bewohnte Fläche des Menzaleh-Sees ist jetzt
überschwemmt. Auf der ganzen Ostküste von Afrika, anch auf
Madagaskar, Bourbon und Mauritius, finden sich Spuren einer
Hebung.
Das größte Senkungsfeld findet sich in der Südsee. Fort-
während verschwinden niedrige Inseln, und die Polynesier müssen
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Extrahierte Personennamen: Julia Morea
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Dorf_Sindra Santorin Europa Candia Sicilien Sardinien Istrien Dalmatien Venedig Ravenna Hafenplatz Alexandria Afrika Madagaskar Mauritius
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standen oder durch vulkanische Kräfte gehoben. Küsteninseln
nennt Peschel diejenigen, welche als Trümmer während der Heb-
ung durch die verheerende Wirkung der Atmosphärilien und der
Kälte an steilen Ufern sich abgelöst haben. Sie überschreiten
auf beiden Halbkugeln nie eine Polhöhe von 40°. Die sprechend-
sten Beispiele dafür finden sich in den Inseln an der pacisischen
Küste von Nordamerika, an dem zerrütteten Westrande Patagoniens,
an der sranzenartigen Südwestküste Grönlands und der West-
küste Norwegens und Schottlands. England, das alle wilden
europäischen Gewächse und Thiere, die seinem Klima zukommen,
besitzt, ist durch eine lokale Senkung im Aermelkanal und in der
Nordsee von Europa getrennt worden, und das Seitenstück zu
den britischen Inseln bietet Neuguinea, das zu Australien gehört,
denn die Torresstraße und die Harasurasee haben nur eine mitt-
lere Tiefe von 58 w. Tiefer ist im Mittel auch das südchinesische
Meer zwischen Borneo, Cambodscha, Malaka, Sumatra und
Java nicht. Auf sehr seichten Meeren ruhen die Sundainseln;
sie sind Reste eines zertrümmerten Festlandes.
Die runden Inseln, die durch vulkanische Kräfte gehoben
worden sind, wenn auch in historischer Zeit keine Eruption vor-
gekommen ist, sind durchgängig hoch, wie Teneriffa und Hawai,
und haben neben den gerundeten Umrissen eine mehr oder weniger
vollkommene Kegelgestalt.
Die runden niedrigen Inseln sind Korallenbauten. Die-
selben sind auf die wärmeren Meere beschränkt, wenigstens gegen-
wärtig, nämlich auf die Zone von 30° nördlicher bis 30° südlicher
Breite. Die Riffkoralle baut nur in warmem Seewasser, welches
eine mittlere Temperatur von 16° N. besitzt. Die Korallen,
Asträen oder Sternkorallen, Mäaudrinen oder Hirnkorallen, Ma-
dreporen, Milleporen und Caryophyllien, sterben, so wie ihre
Stöcke den Wasserspiegel erreichen und beginnen auch ihren Bau
aus sehr mäßigen Tiefen. Da nun in der Nähe der meisten
Koralleninseln das Meer sehr tief ist, so muß, während der
Korallenban aufstieg, der Baugrund sich gesenkt haben. Nach
Darwin sind die Korallenbauten in User-, Wall-, Barriere- und
Lagunenrisse ooer Atolle zu unterscheiden. Die Ufer- oder
Fransenriffe liegen gewöhnlich hart an der Küste. Dergleichen
sind im rothen Meere häufig. Die Wallriffe bilden Dämme
um Inseln; so werden die Fidschi- und Gesellschastsinseln von
solchen Korallenbauten umgürtet. Die Barriereriffe begleiten
die Küsten von Continenten, vom Lande getrennt durch einen
breiten oder schmalen Kanal, dessen ruhige Wasserfläche merkwürdig
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Extrahierte Personennamen: Peschel Darwin
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Westrande_Patagoniens Grönlands Norwegens Schottlands England Nordsee Europa Neuguinea Borneo Cambodscha Malaka Sumatra Hawai
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soll bereits gebunden sein. Auf dem wasserlosen Monde ist jene
Hydratbildung vollendet; auf der Sonne, in deren Gashülle noch
Kalium und Natrium als Gas existirt, hat sie noch nicht begonnen.
Für die Oekonomie der Natur und die Plastik der Erdoberfläche
ist das Wasser von höchster Wichtigkeit. Mit Millionen Zähnen
nagt es seit undenklichen Zeiten an den festen Formen der Erd-
rinde, reißt hier erdige Theile von ihren Lagerplätzen hinweg, um
sie dort wieder abzusetzen, wirkt auflösend und erniedrigt die Berge,
füllt die Tiefen aus und sucht im steten Spiele von Wirkung und
Gegenwirkung den unerreichbaren Zustand des Gleichgewichts auf.
So ist es das Wasser, das hier dem Gebirge und Hügel, dort dem
Flachlande die Form giebt und überall, in der Zusammenstellung
der von ihm modellirten Bodenelemente, die Landschaft herausbildet.
Durch das Wasser verdichten sich die getrennten Kalkschalen der
kleinen Seethiere zu dichtem Kalkstein; der Sand wird durch auf-
gelöste und eingedrungene Bestandteile zu festem Sandstein; der
Flußschlamm durch Lösung und wieder Absetzen von Kieselerde in
Thonschiefer und Grauwacke verwandelt; unter Wassl-r findet die
Vermoderung abgestorbener Pflanzen zu den drei großen Arten
fossilen Brennmaterials statt; Wasser führt die Salze auf die
Länder, wo sie, durch Hebungen abgeschnitten, der Steinsalzbildung
unterliegen.
§ 2.
Quellen.
Das rinnende Wasser nimmt seinen Ausgang aus Quellen.
Man versteht unter Quelle eine aus der Erde kommende tropf-
bare oder elastische Flüssigkeit an der Stelle ihres Hervortretens,
sowie die Stelle ihres Hervortretens selbst. Die Erzeuger der
Quellen sind die wässerigen Niederschläge. Das Wasser des
Regens, der niederfallenden Nebel und des geschmolzenen Schnees
dringt, soweit es nicht verdunstet oder fortfließt, in den porösen,
zerklüfteten Boden ein und sinkt hier, rascher oder langsamer, je
nach der Natur der vorhandenen Gebirgsart, so lange nieder, bis
es auf eine wasserdichte Unterlage, etwa eine Thonschicht, gelangt,
die es an weiterem Niedersinken verhindert. Auf dieser Unterlage
fließt es nach hydrostatischen Gesetzen weiter, bis es eine Oessnung
nach außen findet und als Quelle hervortritt. Der Quellen-
reichthum eines Landes hängt hauptsächlich von dem Wassergehalte
der Atmosphäre, von der äußern unv innern Gliederung der
Erdkruste, von dem Wechsel lockerer und festerer Gebirgsarten
und von der Pflanzendecke des Bodens ab. Wie so?
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45
Die verborgenen Zuflüsse einer Qnelle bilden zusammen ihr
Wurzelsystem. Eine fließende Quelle entsteht, wenn die Unterlage,
auf der sich das Wasser ansammelt, zu Tage tritt, so daß das Wasser
läugs des Ausgehenden derselben, am Abhange oder Fuße der An-
höhe, hervorbrechen kann und ganz der Neigung der Unterlage folgt.
Tritt dagegen die Unterlage nicht selbst zu Tage, so sammelt sich
das Wasser in den Zwischenräumen des Wasser durchlassenden
Gesteins und steigt darin so hoch, bis es einen Ausfluß findet, und
es entsteht eine steigende Quelle. Die steigenden Quellen folgen
der Richtung des geringsten Widerstandes, deshalb finden sie sich
vielfach in der Tiefe des Thales, in Flußbetten und Seen, wo
noch lange offene Stellen bleiben, wenn Fluß und See bereits
mit Eis bedeckt sind. Manche Quellen entstehen auf fecundäre
Weise, nicht unmittelbar aus wässerigen Niederschlägen. So sind
die Gletscherquellen die unterirdischen Abläufe des Schmelz-
Wassers der Gletscher, die auf klüftigem Gestein lagern; so werden
Quellen aus hochgelegenen Seen, die keinen sichtbaren Abfluß
haben, unterirdisch gespeist, wie die zahlreichen Quellen, die unter
dem auf der Gemmi gelegenen Daubensee an der Spitalmatte in
Wallis hervorbrechen; so entstehen, wie bei Paderborn und Lipp-
springe und im Karst, Quellen durch das Versinken von Bächen
und Flüssen in klüftigen und höhlenreichen Kalk- und Dolomit-
gestalten; so werden Quellen gebildet von Grundwassern, we!che
sich von den durch Kies und Sand laufenden Flüssen so weit
seitlich verbreiten, als jene Wasser durchlassenden Ablagerungen
reichen. Verschafft man Wassern, die zwischen zwei nndnrchdring-
lichen Thon- oder Gesteinschichten eingeschlossen sind und entweder
keinen oder nur einen sehr entfernten Ausgangspunkt haben und
dadurch in starker Spannung erhalten werden, einen künstlichen
Abfluß mittelst eines Erdbohrers, so entsteht ein artesischer
Brunnen, so benannt nach der Grafschaft Artois, wo diese Brunnen
zuerst aufkamen. Diejenigen Quellen, welche im Allgemeinen
dauernd fließen, wenn auch hinsichtlich der ausströmenden Wasser-
menge wechselnd, und mir in ganz trockenen Jahren ansnahms-
weise ausbleiben, heißen permanente Quellen; diejenigen aber,
welche nur mit Unterbrechungen fließen, periodische. Die
kleinen März- oder Maibrunnen, auch Hungerqnellen
genannt, welche hier und da nach dem Schmelzen des Schnees
oder nach anhaltendem Regen hervorbrechen, um bald wieder zu
versiegen, sind periodische Quellen.
Zu den periodischen Quellen gehören auch die intermit-
tirenden Quellen, welche in kürzeren Perioden, von wenigen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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47
Häutchen in Folge der leichten Oxidirbarkeit der Oxydnlverbin-
düngen des Eisens durch den Sauerstoff der Luft. Die Schwefel-
Wässer haben einen Geruch nach faulen Eiern und einen süß-
lichen Geschmack, was von ihrem Gehalt an Schwefelwasserstoffgas
herrührt, das in vielen Fällen von einer Zersetzung des Gypses
oder anderer schwefelsaurer Gase durch organische Substanzen ent-
steht: Aachen, Burtscheid, Warmbrunn, Baden bei Wien, Baden
in der Schweiz, Weilbach. Andere Mineralquellen enthalten
Salpeter, freie Schwefelsäure oder Salzsäure und Boraxsäure.
Jnkrustirende Mineralquellen, die doppelt kohlensauren
Kalk in großer Menge gelöst enthalten, setzen denselben als nn-
löslichen neutralen kohlensauren Kalk ab und überziehen Gegen-
stände, welche sie bei ihrem Fließen berühren, mit einer Kruste:
Karlsbader Sprudel, Abano bei Padua. Der so erzeugte Stein
heißt Tnss oder, falls die Masse im Bruche ein kristallinisches
Gefüge hat, Sinter. Die Quellen in Island setzen in ähnlicher
Weise Kieselerde ab; die Eisenwasser dagegen Eisenocker: Schandau.
Die Naphthaquellen bringen Erdöl herauf, das auf dem
Wasser schwimmt; ist dasselbe zähflüssig, so kommt es dem Asphalt
oder Erdpech nahe. Die Insel Tscheleken im Kaspisee hat gegen
1500 Naphthaquellen, welche jährlich 6 Mill. Kilogramm geben:
Baku, Irawaddithal, Karpathen, Pennsylvanien.
Die Quellen sind von großer Bedeutung. Sie sind die
natürlichen Ausgänge für das unterirdische Wasser, sie verleihen
der Landschaft Reize, sie stimmen poetisch (die Hippocrene!), sie
spenden Trinkwasser, befruchten den Boden und fördern mannig-
faltig die Cultur. Dürfen wir uns wundern, daß die Alten die
Quellen beseelten und in aumuthige Nymphen verwandelten?
§ 3.
Bäche, Flüsse, Ströme.
Nach den Gesetzen der Schwere fließt das Quellwasser immer
nach den tiefer liegenden Stellen der Erdoberfläche und vereinigt
sich zu Bächen, Flüssen und Strömen. Diese drei Gewässer haben
mit einander das gemein, daß sie in einer Vertiefung, der Rinne
oder dem Bette, von Seitenerhöhungen begrenzt, fließen. Bach
nennt man jedes natürlich fließende Gewässer, das überall zu
durchwaten und größer als ein Fließ oder Riesel und kleiner
als ein Fluß ist. Faulbäche haben wenig Gefälle, trübes
Waffer und schlammigen Grund und finden sich in Niederungen,
Moor- und Bruchgegenden; Regenbäche, dnrch Regen erzeugt,
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TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
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feuerflüssig; es existirte kein Wasser, nur Wasserdampf. Durch
Ausstrahlung der Wärme trat allmälig eine Abkühlung der Erde
ein, und es bildete sich nun eine feste Rinde, welche überall gleich-
mäßig von dem ebenso durch Abkühlung coudensirten Wasser, von
dem Ürmeere, bedeckt und bearbeitet wnrde. Aus diesem Urmeere
lagerten sich in unbestimmbar langen Erdgestaltnngsperioden oder
geologischen Zeiten Schlammschichten ab, und durch die Reaction
des heißflüssigen Erdinnern gegen das eindringende Wasser wurden
Theile der festen Erdkruste über den Spiegel des Urmeeres ge-
hoben, auf denen allmälig verschiedene Organismen, Farren, schils-
artige Bäume, Palmen, Zoophyten, Polypen, Korallen, Echino-
dermen, Brachiopoden und andere niedere Thiere sich zeigten, weil
die äußeren Bedingungen ihrer Existenz erfüllt waren.
Man hat fünf verschiedene Erdgestaltnngsperioden an-
genommen, die man mit den Schöpfungstagen in Parallele setzen
kann. Die erste schließt mit vem Zeitpunkte ab, da durch die
Abkühlung der Atmosphäre der Niederschlag des Wasserdampfes
und die Bildung des Urmeeres erfolgte. In der zweiten Periode
wurden Landmassen emporgetrieben, auf denen das Wasser seine
gestaltende Thätigkeit entfaltete. Die dritte Bildungsperiode trat
ein, als die Temperatur unter den Gerinnungspunkt des Eiweißes,
das im Reiche der Organismen so wichtig ist, etwa auf 70 Grad
gefallen war. Nunmehr traten Organismen auf. Ganze Gene-
rationen derselben wurden aber bei weiteren gewaltigen Bildnngs-
Prozessen der Erde in den Ablagerungsschichten begraben. Ku-
matische Unterschiede bestanden noch nicht; Feuchtigkeit und große
Hitze waren gleichmäßig auf der ganzen Erde vertheilt. Die
feste Rinde erhielt durch die Ablagerungen aus dem Wasser einen
großen Zuwachs. In der vierten Periode wurden die Ausbrüche
aus dem Erdinnern mehr local. Die Erdoberfläche nahm mehr
und mehr ihre gegenwärtige Physiognomie an; Flora und Fauna
näherten sich mehr der Flora und Fauna der Gegenwart. In
der fünften Periode bildeten sich endlich die klimatischen Zonen-
unterschiede. Nunmehr erschienen die höheren Thiere und die
Menschen.
In den verschiedenen Perioden nun wurden fortwährend durch
unterirdische Gewalten Theile der Erdoberfläche höher und höher
gehoben und damit auch die Lage der Ablagerungsschichten ver-
ändert. Die Schichten wurden entweder blos gefaltet, aufgerichtet
und in ein relativ höheres Niveau gerückt, oder es wurden zugleich
flüssige Gesteinsmassen durch sie hindurch an die Oberfläche ge-
preßt. Deshalb findet sich plutonisches Gestein bald gar nicht an
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]