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1. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 56

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
56 Die Kometen. Jupiter, der verschiedene Kometen nachweislich in andere Bahnen hineingeworfen hat. § 31. Physische Beschaffenheit der Kometen. Über die physische Beschaffenheit der Kometen sind wir vielfach noch im Unklaren. Feste Bestandteile besitzen sie höchstens im Kern des Kopfes, der möglicherweise aus einer Anzahl kleiner kosmischer Partikeln besteht, welche bei grösserer Entfernung von der Sonne in der ungeheuren Kälte des Weltenraumes (—2730 C) von einer Eiskruste umhüllt sein mögen. Im übrigen besteht seine Masse aus Gasen im Zustande einer grossen Verdünnung, denn selbst licht- schwache Sterne werden durch Schweif und Kopf hindurch sichtbar. Das Spektrum der meisten Kometen zeigt drei helle, einseitig verwaschene Bänder, welche auf das Vorhan- densein ölbildender Gase hinweisen. Dies Spektrum ändert sich aber in der Sonnennähe, es verblasst mehr und mehr, während immer deutlicher die gelbe Natriumdoppellinie auf- tritt. Dieser Umstand beweist, wie es auch der unmittelbare Augenschein bestätigt, dass jetzt gewaltige Änderungen in der Kometenmasse sich vollziehen. Nach Zöllner schmilzt jetzt das Eis, welches die festen Brocken des Kernes umgiebt, auf der der Sonne zugewandten Seite, und es bildet sich eine Dampfhülle um denselben. Steigt die Erhitzung bei grosser Sonnennähe sehr bedeutend, so gerät das beim Verdampfen des Wassers zurückgebliebene Natrium, welches neben anderen Substanzen im Wasser gelöst war, ins Glühen und geht in Dampfform über, sodass jetzt die gelbe D-Linie erscheint. Auch müssen grosse Elektrizitätsmengen bei diesen Vor- gängen frei werden, die in ihren abstossenden Wirkungen mit zu der ungeheuer rapiden und gewaltigen Entwickelung der Schweife beitragen mögen, andererseits aber auch nament- lich im Kerne gewaltsame Entladungen und plötzliche Licht- ausbrüche verursachen werden. Die Wirkungen der Sonnen- hitze können sich schliesslich derartig steigern, dass der Kern mitsamt der ihn umgebenden Dunsthülle zerrissen wird (Se- ptember-Komet 1882); es werden dann aus einem Kometen deren zwei oder mehrere, die neben- oder hintereinander in ziemlich derselben Bahn ihren Weg fortsetzen. Dass schliess- lich hinten am Schweif fortwährend gleichsam Fetzen abreissen, wenn der Komet die Sonnennähe passiert, folgt aus der Un- gleichheit der Geschwindigkeit, die sich jetzt zwischen Kopf und Schweifende herausbilden muss. Es ist leicht begreiflich, dass ein Komet, der oft durch sein Perihel geht, zuletzt in einen Ring von ungleichartigem Gefüge seiner Masse ausein- ander gezogen wird; diesen mögen dann die kleinen und

2. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 51

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. 51 § 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. Auf der uns zugewandten Seite besitzt der Mond keine Spur einer Atmosphäre — es folgt dies aus dem plötzlichen Verschwinden der Fixsterne, welche der Mond bedeckt, und ihrem ebenso plötzlichen Wiederaufleuchten, aus dem tief- schwarzen, scharfem Schatten der Mondberge und dem Spec- trum des Mondlichtes, das keinerlei Absorptionsstreifen zeigt —, er hat auch weder Wasser noch Wolken. Seine Oberfläche ist höchst uneben, wie dies besonders deutlich am Innenrande der Sichel oder des Mondviertels im Fernrohr hervortritt; neben ausgedehnten Ebenen, welche als dunkle Flecken erscheinen und früher als Meere bezeichnet wurden, finden sich Berggipfel, welche die Höhe unserer Berge erreichen, z. B. auf Curtius nahe dem Südpol des Mondes mit 8830 m. Kettengebirge sind auf dem Monde verhältnis- mässig selten, dagegen sind für ihn besonders charakteristisch Ringgebirge, die in Wallebenen übergehen, wenn ihr Durch- messer 150 km und darüber (bis zu 300 km) erreicht, Krater dagegen, wenn ihr Durchmesser nur minimal ist. Bemerkens- wert ist, dass der Wall nach aussen meist allmählich in Terrassen, dagegen nach innen sehr steil abfällt, dass die innere Bodenfläche durchweg höher liegt als die äussere Umgebung, und dass sich nicht selten im Inneren einzelne Bergkuppen, Centraiberge, erheben, die jedoch fast nie die Höhe des Walles erreichen. Die Zahl der Ringgebirge, von denen die ausgezeichneteren die Namen berühmter Männer, vornehmlich von Astronomen, z. B. des Newton, Tycho, Ptolemaeus, Copernicus, Kepler u. s. w. tragen, ist sehr gross, so sind auf der Mondkarte von J. F. Schmidt 32856 derselben (Krater eingeschlossen) verzeichnet, und die Zahl der wirklich vor- handenen ist noch vielmal höher zu schätzen. Eine eigen- tümliche Bildung sind ferner die sogenannten Rillen, die bis- weilen eine Breite von 2 km besitzen und in einer Längen- ausdehnung bis zu 200 km von Krater zu Krater quer durch die Ebenen und selbst die Ringgebirge ziehen ; sie sind wohl Sprünge in der Mondoberflache, welche infolge der sehr grossen Temperaturdifferenzen, die zwischen der sehr starken Erhitzung durch die Sonnenstrahlen und der entsprechend starken Abkühlung durch ungehemmte Ausstrahlung in den Weltenraum eintreten müssen, entstanden sind. Ob das Innere des Mondes bereits vollständig erstarrt ist, oder ob dasselbe noch in flüssigem Zustande sich befindet, und infolgedessen Umgestaltungen der Oberfläche noch möglich sind, ist uns mit Sicherheit nicht bekannt. J. F. Schmidt in Athen will eine Änderung des Kraters Linné und H. J. Klein das Entstehen eines neuen kleinen Kraters bemerkt haben. 4*

3. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 61

1893 - Dresden : Ehlermann
61 Karl, mitten unter ihnen, bestand manchen heißen Kampf mit wilden Ebern, Bären und Auerochsen. Karl hatte einen starken Appetit, aber er war nicht üppig, weder im Essen noch im Trinken. Ein Wildbraten, vom Jäger am Spieße auf die Tafel gebracht, war seine Lieblingsspeise. Die Trunkenheit war ihm verhaßt. Des Nachts stand er öfters von seinem Lager auf und nahm Schreibtafel und Griffel, um sich in der früher versäumten Kunst des Schreibens zu üben, oder er betete ober stellte sich ans Fenster, um mit Ehrfurcht und Bewunberung des Schöpfers den gestirnten Himmel zu betrachten. Die einfache Lebensweise erhöhte außerordentlich die Körperkraft des gewaltigen Mannes; er soll so stark gewesen sein, daß er einen geharnischten Mann aufhob wie ein Kind. Seine Kleidung war einfach und nach beutscher Art. Seine Gemahlin und seine Töchter verfertigten selbst mit fleißiger Hand die Gewänder, welche er trug: Strümpfe und leinene Beinkleiber, mit farbigen Bänbern kreuzweis umwunben, ein leinenes Wams und bctrüber einen einfachen Rock mit fetbenen Streifen. Aber stets hing ihm ein großes Schwert mit golbenent Griff und Wehrgehänge an der Seite. Nur an Reichstagen und hohen Festen erschien er in voller kaiserlicher Pracht, mit einer golbenen, von Ebelsteinen schimmernben Krone auf dem Haupte, angethan mit einem goldburchwirkten Kleibe, in Schuhen mit Ebelsteinen besetzt, in einem Mantel, den eine golbene Spange am Halse zusammenhielt; an Werktagen aber unterschied er sich in seiner Tracht kaum von dem gewöhnlichen Volke. 9. Hermann, der Befreier. Nach A. W. Grube. Charakterbilder aus der Geschichte und Sage, und Audrä. Erzählungen aus der Weltgeschichte. 1. Das Römerjoch. Zur Zeit als der Kaiser Augustus regierte, unter bessen Herrschaft, wie wir wissen, der Heilanb geboren worben ist, hatten die Römer schon einen großen Teil der bamats bekannten Erbe sich unterthänig gemacht. Sie suchten nun auch Deutschland, das bis dahin sich frei gehalten hatte, zu erobern, und biefe Unternehmung war lange von gutem Erfolge begleitet. Denn die Deutschen waren unter sich uneinig, auch glaubten nicht alle unter ihnen, daß die Römer so Schlimmes im Schilde führten; zudem waren sie der Kriegskunst unkundig und vermochten trotz ihrer Tapferkeit gegen die besser bewaffneten und geübteren Römer nicht viel auszurichten. Schon meinten die Römer, sie wären fast am Ziele, da sie das Land vom Rheine bis zur Elbe durchzogen hatten, als ein deutscher Held ihren Eroberungen auf dem rechten Ufer des Rheins ein Ziel setzte. Arminius ober Hermann — so hieß der eble beutsche Held — war

4. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 17

1893 - Dresden : Ehlermann
17 90 Jahren 11 Monaten und 16 Tagen im achtundzwanzigsten Jahre feiner ruhmvollen und reich gesegneten Regierung zur ewigen Ruhe eingegangen. 2. Friedrich der Große. 1. Der entlaufene Fritz. Nach A. W. Grube. Charakterbilder aus der Geschichte und Sage. Auf den ersten König von Preußen, Friedrich I., den Sohn und Nachfolger des großen Kurfürsten, war im Jahre 1713 Friedrich Wilhelm I. gefolgt. Das war ein strenger Regent und ein sehr rauher Mann be vieler Herzensgute und Frömmigkeit. Auf Künste und Wissenschaften gab er wenig, desto mehr aber auf Verbesserung des Ackerbaues, und seine größte Freude hatte er an seinem Kriegsheer und besonders an dem Grenadierregiment, für das er aus allen Gegenden Deutschlands die größten und schönsten Leute anwerben ließ. Für einen sieben Fuß hohen Flügelmann gab er gern die größte Summe, sonst aber war er sehr sparsam und hinterließ seinem Sohne einen gefüllten Schatz. Sein ältester Sohn, eben der berühuite Friedrich Ii., der am 24. Januar 1712 in Berlin geboren war, zeigte jedoch schon in früher Jugend einen ganz andern Sinn als der Vater. Er haßte den Zwang, mit dem man ihn von seinem achten Jahre an zu militärischen Übungen anhielt. In fernem zehnten Jahre mußte er bereits gleich einem gemeinen Soldaten trotz Wind und Wetter mit Tasche und Flinte auf die Schloßwache ziehen und (--childwache stehen. Vom fünfzehnten Jahre an nahm ihn der König unter seine unmittelbare Aufsicht und reihte ihn im sechzehnten als Offizier in sein geliebtes Heer. Der rege Geist des Kronprinzen verlangte aber nach einer höheren geistigen Beschäftigung; er fühlte sich vor allem zur Dichtkunst und zur Musik hingezogen. Das waren freilich Dinge, die der Vater verachtete; denn er mochte keine andern Bücher leiden als Bibel und Gesangbuch. Dennoch gelang es dem Prinzen mit Hilfe der Mutter, seiner Neigung im stillen zu folgen. Gar zu gern warf er sich, wenn die Übungen in den Waffen beendet waren, in seinen goldgestickten Schlafrock, ließ sich frieren und las seine Bücher oder blies die Flöte. Einst, als eben der berühmte Quanz, sein Lehrer im Flötenspiel, bei ihm war, ertönte der Schreckensruf: „Der König kommt!" Eilig flüchtete der Lehrer sich in den Kamin; der Prinz versteckte Flöte und Noten, warf den Schlafrock weg und zog die Uniform an. Da trat der König ein. Sein spähendes Auge entdeckte gar bald die Bücher, den Haarputz und endlich gar den ^chlafrock. ^.er Schlafrock wurde ins Feuer geworfen, die Bücher wurden dem Buchhändler zurückgeschickt und die schön frisierten Haare vom Hofchirurgus abgeschnitten. Heilwig, Bilder cni§ der Vaterländischen Geschichte. 2

5. Erzählungen aus Sage und Geschichte des Altertums und der ersten Periode des Mittelalters - S. 83

1901 - Dresden : Damm
83 die Soldaten der Rmer viel schneller als ihre Gegner nach Campanien gelangen und sicherten sich dadurch die Herrschaft in diesem Lande. Appius Claudius war auch als Rechts-gelehrter und Redner tchtig, vor allem aber das Musterbild eines altrmischen Hausvaters. Noch als blinder Greis re-gierte er Kinder und Kindeskinder und seine zahlreiche Sklavenschaft mit so fester Hand, da jeder Bse vor ihm zitterte, jeder Gute ihn liebte. Und als einmal im Kriege mit Pyrrhus die Rmer im Begriffe standen, einen schimpf-lichen Frieden zu schlieen, verhinderte er es durch die Macht seines Ansehens (S. 85). Als Censor geriet er fter in Streit mit den Brgern; meist setzte er seinen Willen durch, aber einmal hat er auch nachgeben mssen. Die angesehene Zunft der Stadtpfeifer hatte nmlich das Recht, alljhrlich am Minervafeste im Jupitertempel einen Schmaus abzu-halten und darnach verkleidet und maskiert durch die Straen Roms zu ziehen. Als dabei mancher Unfug vorkam, wollte ihnen der gestrenge Censor Appius Claudius dieses Vorrecht entreien. Aber das lie sich die Zunst nicht gefallen, sondern zog Mann fr Mann fort nach dem Bergstdtchen Tibur. Nun fehlte es in Rom an jeglicher Musik nicht nur bei den Familienfesten, sondern auch bei den Staatsopfern und den groen Festen der Götter. Der Senat frchtete deswegen den Zorn der Götter und lie die Musikanten flehendlich bitten heimzu-kehren. Aber diese blieben hartnckig. Da griff man zu einer List. Die Tiburtiner, im Einverstndnisse mit dem Senate in Rom, luden die Musikanten eines Abends zum Gelage ein und ntigten sie so lange zum Trinken, bis sie berauscht einschliefen. Darauf packte man sie auf Wagen und fuhr sie, ohne da sie es merkten, nach Rom. Dort standen die Wagen mit den schlafenden Musikanten am Morgen mitten auf dem Markte; schnell lief das Volk zusammen und sah lachend zu, wie einer nach dem andern mit erstaunten Mienen er-wachte. Beschmt willigten nunmehr die Pfeifer ein, in Rom zu bleiben, doch wurde ihnen ihr altes Vorrecht besttigt. 4. Pie ei Sentinum; Decius Mus Jngere. Noch einmal erhoben die Samniten ihre ge- 2go frchteten Waffen in einem dritten Kriege (298290 v. Chr.), 0 Chr. 6*

6. Erzählungen aus Sage und Geschichte des Altertums und der ersten Periode des Mittelalters - S. 158

1901 - Dresden : Damm
158 Monatsnamen, z. B. Wintermonat (Januar), Hornuna (Februar). 5. Karts d. Gr. Wesen und Lebensweise. 1. Karl Mar von hoher Gestalt und starkem Krperbau, mch-tigen Hauptes und in seiner ganzen Erscheinung voll Hoheit und Wrde. Fr gewhnlich kleidete er sich einfach und in frnkischer Weise, wenn nicht ein kirchliches Fest oder der Empfang einer fremden Gesandtschaft ihn der-anlate, rmische Staatskleidung und glnzenden Schmuck anzulegen. Sonst verachtete er alle fremdlndische Gewan-dung (Hflinge auf der Jagd). Gern erfreute er sich an krperlichen bungen, am Reiten, Jagen und Schwimmen, und bewahrte sich dadurch bis in sein sptes Alter eine treffliche Gesundheit. 2. Festgeregelt war seine Tagesordnung. Nach den mancherlei Geschften des Morgens, wobei jede Stunde gewissenhaft ausgenutzt wird (Audienzen beim Ankleiden), setzt er sich mit seiner Familie und ausgewhlten Hofleuten, Kriegern wie Gelehrten, zur Tafel, die nur mit vier Schsseln besetzt wird, auer dem Wildpret, seiner Lieblings-speise; das bringen die Jger am Bratspie herein. ber-miges Trinken verabscheut er. Nach der Tafel liest einer der Gelehrten vor aus der Geschichte der alten Völker oder aus den heiligen Kirchenvtern oder auch ein Gedicht eines Hofdichters. Dann zieht sich Karl zur Mittagsruhe in sein Schlafzimmer zurck. Dagegen schlft er selten die Nacht durch; fters wacht er auf und erhebt sich dann, um ein unter dem Kopfkissen bereit liegendes Buch oder eine Schreib-tasel zur Hand zu nehmen. 3. Bald nachdem Karl auf einer Reichsversammlung zu Aachen seinen einzig ihm verbliebenen Sohn Ludwig unter Beistimmung der Groen zum Erben des kaiserlichen Namens ernannt hatte, starb er 814 ebenda im 72. Lebens-jhre. Dort wurde er auch, und zwar in der von ihm

7. Römische Geschichte - S. 25

1907 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Erster Zeitraum. — § 8. Der römische Bolkächarakter. 25 Keine Handlung ohne gottesdienstliche Verrichtung begonnen. Der Gottesdienst vom Staat in die Hand genommen, ß) Ehrfurcht vor den Eltern. Koriolan und seine Mutter. 2. Vaterlandsliebe. „Dulce et decorum est pro patria mori“ (Hör. Od. Iii, 2). Sagen von Mucius Scävola, Clölia, Curtius. Opfertod der Decier. 3. Capfcrkeit. Sagen von Horatius Cocles, Koriolan und den Reckenkämpfen des Valerius Corvus und des Manlins Torquatus gegen die Gallier. 4. Gehorsam gegen die Gesetze und militärische Zucht (disciplina). Sage von Brutus, der seine eigenen Söhne wegen Verschwörung zur Wiedereinsetzung der Tarquinier hinrichten läßt. Die „imperia Manliana“ des Torquatus im Latinerkriege gegenüber seinem eigenen Sohn, die Strenge des Diktators Papirius Cursor gegenüber seinem Reiterobersten Fabius Rullianus. 5. Genügsamkeit. Der Diktator Cineinnatus wird vom Pfluge geholt. Curius Dentatus wird von den sabinischen Abgesandten getroffen, in seiner Hütte ein einfaches Mahl auf hölzernem Teller verzehrend. „Homo frugi“ ein Lob. 6. Unbestechlichkeit. Dentatus lehnt das Gold der Sabiner ab und will lieber über Reiche herrschen, als selbst reich sein. Fabricius bei Pyrrhus. 7. Crcue. Die Gefangenen des Pyrrhus, zu einer Festfeier entlassen, kehren in die Gefangenschaft zurück. Vgl. später Regulus. 8. feftigkeit (constantia) und 9. Gerechtigkeit. Vgl. Horaz Od. Iii, 3: „Iustum et tenacem propositi virum Non civium ardor prava iubentium, Non vultus instantis tyranni Mente quatit solida.“ Für die constantia zeugt die gesamte römische Geschichte, für die iustitia das sich entwickelnde römische Recht und der gesetzliche Sinn der Bürger (der Ständekampf fast ohne Blutvergießen). Iii. Volksleben. Bei allem Ernst doch frohe Feste, bei aller Nüchternheit doch Sinn für Humor (römischer Witz). Über die religiösen Feste s. S. 7. Sonst: Die ludi Romani mit Wagenrennen und Wettspielen; Schaubühne für Possenreißer und Gaukler. Volkslustspiele: Die Atellanen mit stehenden Figuren, dem gefräßigen, lüsternen Dummkopf (Maccus), dem Prahlhans (Bucco), dem pfiffigen Scharlatan (Dossennus) und dem Papa (Pappus). Die Fescenninen, ursprünglich Erntefestspiele, wobei die jungen Leute, bemalt und in Masken, einander mit derben Späßen in Knittelversen neckten (Anfänge der Satire?). Gabe der Improvisation. Iv. Griechischer Binfluß. Die griechische Sprache wurde schon in der 2. Hälfte des 4. Jahrh, durch „grammatici“ gelehrt. Die griechische Götterwelt bürgerte sich mehr und mehr

8. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 38

1880 - Dresden : Salomon
38 fressene Stelle reicht etwa 1 m weit an den Säulen herauf, und oberhalb sind dieselben wieder unverletzt. Es muß demnach das Meer einmal diese Säulen bespült und bis zur obern Grenze der durchbohrten Zone gestanden haben. Auf die Senkung der Küste folgte dann eine abermalige Hebung. Jetzt scheint sie wieder im Sinken begriffen zu sein. Im Jahre 1831 entstand südöstlich von Sicilien durch Hebung die Insel Julia oder Ferdiuandea. Am 18. Juli desselben Jahres gewahrte man eine 4 m über das Meer hervorstehende Insel, nachdem ein furchtbares Getöse vorangegangen und ein Wasserberg von 25 m Höhe aufgestiegen war. Das Meer war mit todten Fischen und schwimmenden Schlacken bedeckt. Den 28. December desselben Jahres war Die Insel wieder verschwunden, nur eine Wassersäule stieg noch eine Zeit lang an jener Stelle auf. Etwas Aehnliches geschah 1819 in Ostindien. Es erhob sich am Indus im Rann von Catch ein breiter Hügel, der Ullah- Bund oder Gottesdamm, und hemmte den Indus iu seinem Laufe, während sich südlich davon das Land senkte und die Festung und das Dorf Sindra unter Wasser gesetzt wurde. Im Busen von Santorin ist 1807 und 1808 die Insel Nea Kanieni entstanden, die bereits 1808 eine Höhe von 65 m und einen Umfang von 6 Meilen hatte. Das Meer war siedend heiß, und viele lobte Fische schwammen umher. Zu dem Gebiet der eigentlichen säculären Hebungen in Europa gehören: Morea, Candia, Sicilien und Sardinien. Die Küsten von Istrien und Dalmatien sind dagegen im Sinken be- griffen. Aus der Lage der aufgedeckten alten Straßenpflaster von Venedig erglebt sich, daß die Laguneninseln seit dem 16. Jahr- hundert um etwa 7 cm gesunken sind. Durch die Anschwemm- ungen des Po und der Elsch wächst aber die horizontale Aus- breitung der Küste, denn Ravenna, das zur Gotheuzeit Hafenplatz war, ist Binnenstadt geworden, ebenso Adria; ähnlich wie das Nildelta sich weiter nordwärts vorschiebt, obgleich auch hier eiu Sinken der Oberfläche deutlich sichtbar wird. Damiette, das jetzt eine Nilstadt ist, war 1243 noch Mittelmeerhafen: aber die Cleopatrabäder bei Alexandria stehen bereits unter Wasser und die ehemals dicht bewohnte Fläche des Menzaleh-Sees ist jetzt überschwemmt. Auf der ganzen Ostküste von Afrika, anch auf Madagaskar, Bourbon und Mauritius, finden sich Spuren einer Hebung. Das größte Senkungsfeld findet sich in der Südsee. Fort- während verschwinden niedrige Inseln, und die Polynesier müssen

9. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 41

1880 - Dresden : Salomon
41 standen oder durch vulkanische Kräfte gehoben. Küsteninseln nennt Peschel diejenigen, welche als Trümmer während der Heb- ung durch die verheerende Wirkung der Atmosphärilien und der Kälte an steilen Ufern sich abgelöst haben. Sie überschreiten auf beiden Halbkugeln nie eine Polhöhe von 40°. Die sprechend- sten Beispiele dafür finden sich in den Inseln an der pacisischen Küste von Nordamerika, an dem zerrütteten Westrande Patagoniens, an der sranzenartigen Südwestküste Grönlands und der West- küste Norwegens und Schottlands. England, das alle wilden europäischen Gewächse und Thiere, die seinem Klima zukommen, besitzt, ist durch eine lokale Senkung im Aermelkanal und in der Nordsee von Europa getrennt worden, und das Seitenstück zu den britischen Inseln bietet Neuguinea, das zu Australien gehört, denn die Torresstraße und die Harasurasee haben nur eine mitt- lere Tiefe von 58 w. Tiefer ist im Mittel auch das südchinesische Meer zwischen Borneo, Cambodscha, Malaka, Sumatra und Java nicht. Auf sehr seichten Meeren ruhen die Sundainseln; sie sind Reste eines zertrümmerten Festlandes. Die runden Inseln, die durch vulkanische Kräfte gehoben worden sind, wenn auch in historischer Zeit keine Eruption vor- gekommen ist, sind durchgängig hoch, wie Teneriffa und Hawai, und haben neben den gerundeten Umrissen eine mehr oder weniger vollkommene Kegelgestalt. Die runden niedrigen Inseln sind Korallenbauten. Die- selben sind auf die wärmeren Meere beschränkt, wenigstens gegen- wärtig, nämlich auf die Zone von 30° nördlicher bis 30° südlicher Breite. Die Riffkoralle baut nur in warmem Seewasser, welches eine mittlere Temperatur von 16° N. besitzt. Die Korallen, Asträen oder Sternkorallen, Mäaudrinen oder Hirnkorallen, Ma- dreporen, Milleporen und Caryophyllien, sterben, so wie ihre Stöcke den Wasserspiegel erreichen und beginnen auch ihren Bau aus sehr mäßigen Tiefen. Da nun in der Nähe der meisten Koralleninseln das Meer sehr tief ist, so muß, während der Korallenban aufstieg, der Baugrund sich gesenkt haben. Nach Darwin sind die Korallenbauten in User-, Wall-, Barriere- und Lagunenrisse ooer Atolle zu unterscheiden. Die Ufer- oder Fransenriffe liegen gewöhnlich hart an der Küste. Dergleichen sind im rothen Meere häufig. Die Wallriffe bilden Dämme um Inseln; so werden die Fidschi- und Gesellschastsinseln von solchen Korallenbauten umgürtet. Die Barriereriffe begleiten die Küsten von Continenten, vom Lande getrennt durch einen breiten oder schmalen Kanal, dessen ruhige Wasserfläche merkwürdig

10. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 44

1880 - Dresden : Salomon
44 soll bereits gebunden sein. Auf dem wasserlosen Monde ist jene Hydratbildung vollendet; auf der Sonne, in deren Gashülle noch Kalium und Natrium als Gas existirt, hat sie noch nicht begonnen. Für die Oekonomie der Natur und die Plastik der Erdoberfläche ist das Wasser von höchster Wichtigkeit. Mit Millionen Zähnen nagt es seit undenklichen Zeiten an den festen Formen der Erd- rinde, reißt hier erdige Theile von ihren Lagerplätzen hinweg, um sie dort wieder abzusetzen, wirkt auflösend und erniedrigt die Berge, füllt die Tiefen aus und sucht im steten Spiele von Wirkung und Gegenwirkung den unerreichbaren Zustand des Gleichgewichts auf. So ist es das Wasser, das hier dem Gebirge und Hügel, dort dem Flachlande die Form giebt und überall, in der Zusammenstellung der von ihm modellirten Bodenelemente, die Landschaft herausbildet. Durch das Wasser verdichten sich die getrennten Kalkschalen der kleinen Seethiere zu dichtem Kalkstein; der Sand wird durch auf- gelöste und eingedrungene Bestandteile zu festem Sandstein; der Flußschlamm durch Lösung und wieder Absetzen von Kieselerde in Thonschiefer und Grauwacke verwandelt; unter Wassl-r findet die Vermoderung abgestorbener Pflanzen zu den drei großen Arten fossilen Brennmaterials statt; Wasser führt die Salze auf die Länder, wo sie, durch Hebungen abgeschnitten, der Steinsalzbildung unterliegen. § 2. Quellen. Das rinnende Wasser nimmt seinen Ausgang aus Quellen. Man versteht unter Quelle eine aus der Erde kommende tropf- bare oder elastische Flüssigkeit an der Stelle ihres Hervortretens, sowie die Stelle ihres Hervortretens selbst. Die Erzeuger der Quellen sind die wässerigen Niederschläge. Das Wasser des Regens, der niederfallenden Nebel und des geschmolzenen Schnees dringt, soweit es nicht verdunstet oder fortfließt, in den porösen, zerklüfteten Boden ein und sinkt hier, rascher oder langsamer, je nach der Natur der vorhandenen Gebirgsart, so lange nieder, bis es auf eine wasserdichte Unterlage, etwa eine Thonschicht, gelangt, die es an weiterem Niedersinken verhindert. Auf dieser Unterlage fließt es nach hydrostatischen Gesetzen weiter, bis es eine Oessnung nach außen findet und als Quelle hervortritt. Der Quellen- reichthum eines Landes hängt hauptsächlich von dem Wassergehalte der Atmosphäre, von der äußern unv innern Gliederung der Erdkruste, von dem Wechsel lockerer und festerer Gebirgsarten und von der Pflanzendecke des Bodens ab. Wie so?
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