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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 45

1880 - Dresden : Salomon
45 Die verborgenen Zuflüsse einer Qnelle bilden zusammen ihr Wurzelsystem. Eine fließende Quelle entsteht, wenn die Unterlage, auf der sich das Wasser ansammelt, zu Tage tritt, so daß das Wasser läugs des Ausgehenden derselben, am Abhange oder Fuße der An- höhe, hervorbrechen kann und ganz der Neigung der Unterlage folgt. Tritt dagegen die Unterlage nicht selbst zu Tage, so sammelt sich das Wasser in den Zwischenräumen des Wasser durchlassenden Gesteins und steigt darin so hoch, bis es einen Ausfluß findet, und es entsteht eine steigende Quelle. Die steigenden Quellen folgen der Richtung des geringsten Widerstandes, deshalb finden sie sich vielfach in der Tiefe des Thales, in Flußbetten und Seen, wo noch lange offene Stellen bleiben, wenn Fluß und See bereits mit Eis bedeckt sind. Manche Quellen entstehen auf fecundäre Weise, nicht unmittelbar aus wässerigen Niederschlägen. So sind die Gletscherquellen die unterirdischen Abläufe des Schmelz- Wassers der Gletscher, die auf klüftigem Gestein lagern; so werden Quellen aus hochgelegenen Seen, die keinen sichtbaren Abfluß haben, unterirdisch gespeist, wie die zahlreichen Quellen, die unter dem auf der Gemmi gelegenen Daubensee an der Spitalmatte in Wallis hervorbrechen; so entstehen, wie bei Paderborn und Lipp- springe und im Karst, Quellen durch das Versinken von Bächen und Flüssen in klüftigen und höhlenreichen Kalk- und Dolomit- gestalten; so werden Quellen gebildet von Grundwassern, we!che sich von den durch Kies und Sand laufenden Flüssen so weit seitlich verbreiten, als jene Wasser durchlassenden Ablagerungen reichen. Verschafft man Wassern, die zwischen zwei nndnrchdring- lichen Thon- oder Gesteinschichten eingeschlossen sind und entweder keinen oder nur einen sehr entfernten Ausgangspunkt haben und dadurch in starker Spannung erhalten werden, einen künstlichen Abfluß mittelst eines Erdbohrers, so entsteht ein artesischer Brunnen, so benannt nach der Grafschaft Artois, wo diese Brunnen zuerst aufkamen. Diejenigen Quellen, welche im Allgemeinen dauernd fließen, wenn auch hinsichtlich der ausströmenden Wasser- menge wechselnd, und mir in ganz trockenen Jahren ansnahms- weise ausbleiben, heißen permanente Quellen; diejenigen aber, welche nur mit Unterbrechungen fließen, periodische. Die kleinen März- oder Maibrunnen, auch Hungerqnellen genannt, welche hier und da nach dem Schmelzen des Schnees oder nach anhaltendem Regen hervorbrechen, um bald wieder zu versiegen, sind periodische Quellen. Zu den periodischen Quellen gehören auch die intermit- tirenden Quellen, welche in kürzeren Perioden, von wenigen

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 47

1880 - Dresden : Salomon
47 Häutchen in Folge der leichten Oxidirbarkeit der Oxydnlverbin- düngen des Eisens durch den Sauerstoff der Luft. Die Schwefel- Wässer haben einen Geruch nach faulen Eiern und einen süß- lichen Geschmack, was von ihrem Gehalt an Schwefelwasserstoffgas herrührt, das in vielen Fällen von einer Zersetzung des Gypses oder anderer schwefelsaurer Gase durch organische Substanzen ent- steht: Aachen, Burtscheid, Warmbrunn, Baden bei Wien, Baden in der Schweiz, Weilbach. Andere Mineralquellen enthalten Salpeter, freie Schwefelsäure oder Salzsäure und Boraxsäure. Jnkrustirende Mineralquellen, die doppelt kohlensauren Kalk in großer Menge gelöst enthalten, setzen denselben als nn- löslichen neutralen kohlensauren Kalk ab und überziehen Gegen- stände, welche sie bei ihrem Fließen berühren, mit einer Kruste: Karlsbader Sprudel, Abano bei Padua. Der so erzeugte Stein heißt Tnss oder, falls die Masse im Bruche ein kristallinisches Gefüge hat, Sinter. Die Quellen in Island setzen in ähnlicher Weise Kieselerde ab; die Eisenwasser dagegen Eisenocker: Schandau. Die Naphthaquellen bringen Erdöl herauf, das auf dem Wasser schwimmt; ist dasselbe zähflüssig, so kommt es dem Asphalt oder Erdpech nahe. Die Insel Tscheleken im Kaspisee hat gegen 1500 Naphthaquellen, welche jährlich 6 Mill. Kilogramm geben: Baku, Irawaddithal, Karpathen, Pennsylvanien. Die Quellen sind von großer Bedeutung. Sie sind die natürlichen Ausgänge für das unterirdische Wasser, sie verleihen der Landschaft Reize, sie stimmen poetisch (die Hippocrene!), sie spenden Trinkwasser, befruchten den Boden und fördern mannig- faltig die Cultur. Dürfen wir uns wundern, daß die Alten die Quellen beseelten und in aumuthige Nymphen verwandelten? § 3. Bäche, Flüsse, Ströme. Nach den Gesetzen der Schwere fließt das Quellwasser immer nach den tiefer liegenden Stellen der Erdoberfläche und vereinigt sich zu Bächen, Flüssen und Strömen. Diese drei Gewässer haben mit einander das gemein, daß sie in einer Vertiefung, der Rinne oder dem Bette, von Seitenerhöhungen begrenzt, fließen. Bach nennt man jedes natürlich fließende Gewässer, das überall zu durchwaten und größer als ein Fließ oder Riesel und kleiner als ein Fluß ist. Faulbäche haben wenig Gefälle, trübes Waffer und schlammigen Grund und finden sich in Niederungen, Moor- und Bruchgegenden; Regenbäche, dnrch Regen erzeugt,

3. Königreich Sachsen - S. 50

1889 - Dresden : Huhle
50 Das Elbsandsteingebirge oder die Sächsisch-böhmische Schweiz. mühle bei Kleingießhübel erschließt dem Suchenden ein ganzes Archiv von Pflanzen- und Tierresten. Die Mergelschicht, welche wir treffender als „alten Seeschlick", d. H. alten Seethon bezeichnen, ist eine Erscheinung, die uns in kleinerem Maßstabe in allen stehenden Gewässern, also in Teichen und Seen begegnet; im größeren Maßstabe treffen wir sie mehr oder weniger in Buchten, im größten Maßstabe aber auf dem Boden der jetzigen Meere. So besteht z. B. der ganze Meeresgrund des atlantischen Ozeans aus derartigen Schichten1). Diese Schichten haben für die Kontinente und Inseln einen noch nicht genug geschätzten Wert, da sie es sind, welche die untermeerischen Quelladern verhindern, ihre süßen Gewässer dem Meere zuzuführen, sondern sie in die nach den Landmassen der Erde hinführenden Spalten zwingen, damit sie hier an die Oberfläche treten. Beispiele dazu liefern zahllose, einsame Felseilande mitten im Meere, besonders die spaltenreichen Granit- oder Basalteilande. Für das Elbsandsteingebirge hat auch der „alte Seeschlick" einen ebenfalls noch nicht genug erkannten und geschätzten Wert. Hier bildet er den Wasserboden des Gebirges. Die nach Nord und Nordost geneigte Thonschicht sammelt alles durch die Spalten des Sandsteins von oben herabsickernde Wasser und läßt dasselbe an den gegen die Elbe oder die Seitenthäler gerichteten steilen Abhängen austreten, so z. B. die Quellen bei Ober- und Niedervogelgesang, welche Pirna täglich mit 900,000 1 Wasser versorgen und deren Druck jene so gewaltige Böschungsmauer bei Vogelgesang beim Bau der Eisenbahn nötig machten, dann die Quellen beim Bahnhöfe zu Schandau und Bahnhof Krippen, dann diejenigen des Bielathales, die in der Nähe der Schweizermühle stündlich 140 cbm Wasser bringen it. s. w. Hieran reihen sich auch die Wassermengen, welche den 1888 gebohrten 115,20 m tiefen artesischen Brunnen der neuen Kaferne in Pirna mit einer Wassersäule von 10 cm Durchmesser und einem 12 m hohen Strahle versehen und die in Verbindung mit einer Quelle in nur 25 m Tiefe täglich 1,300,000 1 wohlschmeckendes,reines Trink- und Nutzwasser (genügend für 12,000 Menschen) liefern; weiterhin auch die Quellen, welche die Waffersättlenmaschinen zu Struppen speisen, dem 187 rn tiefen Brunnen auf der Veste Königstein die reichen Wassermengen liefern, und zuletzt die Quellen, welche die Dörfer der linken Elbseite mit genügendem Trinkwasser versorgen und kleinen Zuflüssen der Elbe und endlich zahlreichen teichartigen Tümpeln auf den Ebenheiten, besonders unterhalb des Liliensteins das Dasein ermöglichen. 1) Von ungewöhnlicher Mächtigkeit sind die Schichten zwischen England und Frankreich, wo die von den Meereswogen zerriebenen Teile der Kreideküsten das Material zu diesem Schlick in reichster Fülle liefern. Bei einem Tunnelbau zwischen den genannten Ländern, der doch nur eine Frage der Zeit ist, wird man keine Not mit etwa von oben eindringendem Seewasser, wohl aber mit den süßen Gewässern des Grundgesteins haben, deren Emporquellen der Seeschlick verhütet.

4. Königreich Sachsen - S. 59

1889 - Dresden : Huhle
Das Elbsandsteingebirge oder die Sächsisch-böhmische Schweiz. 59 Elbseite liegend, seiner ganzen Erscheinung nach unbedingt noch zu den drei vorhergenannten Steinen. Der Pfaffen st ein, 428 m hoch, südlich der Stadt Königstein, ist ein außerordentlich zerklüfteter Fels, „ein Bild der Sächsischen Schweiz im kleinen". An ihm sind fast alle Erscheinungen des ganzen Gebirges zu beobachten: Gründe und Schluchten, Auswaschungen, wie Riesentöpfe, Thor- und Höhlenbildungen, ferner Steilwände, Klippen und Trümmerfelder u. f. w. Nur der Basalt fehlt ihm, wie den anderen Steinen dieser Gruppe. Der Volksglaube, welcher aus diesem Felsen die Opferstätte der heidnischen Vorfahren zu finden meint und welcher durch ungemein große Riesentopfbildungen, die man „Opferkessel", durch eine fünffitzige Auswaschuug, die mau „Druidensitz" nennt, weiter durch die Sage von der Jnngsran Barbara, in der man eine Priesterin (Druide), die hier zuletzt ihres geheimnisvollen Dienstes waltete, vermutet, unterstützt wird: läßt sich von dem, der den Pfaffenstein genau kennt, nicht so ohne weiteres von der Hand weisen1). Ein etwa 90 m langes, bogenförmig angelegtes Schanzwerk, durch dessen noch recht wohl erhaltenen Erdwall jetzt der Pfad führt, verschloß in alter Zeit den einzigen Zugang (Westseite) zur Höhe. Während kriegerischer Zeiten ist der Pfaffenstein vielmal, zuletzt im Jahre 1813, der Zufluchtsort der Bewohner Pfaffendorfs und ihrer Habe gewesen. Auf dem 670 m langen und etwa 280—300 m breiten, ungleichen und sehr zerteilten Platean befindet sich zum Teil Wald. Beachtenswert ist das ungemein hohe und starke Heidelbeergesträuch, welches Stämme mehrhundertjährigen Alters und zur Fruchtzeit selten große und süße Beeren aufzuweifen vermag Die Nordfeite in der Nähe der Restauration gewährt den schönsten Blick. l) Im Jahre 1875 entdeckte Verfasser dieses Bnches, der tagelang mit dem besten Kenner dieses Steines und seiner Sagen, dem alten, biedern Gutsbesitzer Karl Gottlob Jäckel aus Psaffendorf, den Pfaffenstein, seine Klüfte und Umgebung untersuchte, vor dem einzigen Aufgange an der Westseite die eben genannte Erdschanze. Damals von mir und Jäckel unternommene Nachgrabungen ergaben 1. eine ziemlich gleichmäßig dicke Schicht verkohlten Holzes, Überreste des einstigen Pfahlwerks, 2. verkohltes Getreide, 3. eine Menge Scherben grobkörniger Masse und sehr alten Gepräges, tu alle Verzierungen und Glasuren fehlten, und endlich 4. unter einem größeren Steinhaufen in unmittelbarer Nähe des Walles eine alte, außerordentlich roh gearbeitete Lanzenspitze und zwar von Eisen. — Einzelne Kettenglieder und Haken, sowie Bruchstücke von Bronze, welche der alte Jäckel besaß und früher hier gefunden hatte und die er nur seinen bevorzugten Lieblingen zeigte, konnten leider nach seinem Tode nicht aufgefunden werden. — Nachgrabungen in dem vom guterhaltenen Walle umschlossenen Raume, die bei einer wohl tausend- und mehrjährigen Vergangenheit und in Betracht der stetig vom Steine herabgeschwemmten oder gestürzten Schuttmassen allerdings nicht leicht und nicht ohne erhebliche Kosten vorzunehmen sind, dürften hier sicherlich nicht ohne recht befriedigende Ergebnisse für die Altertumskunde dieses Steines verlaufen. — Ein mächtiges, an steiler Felswand angebrachtes Cementmedaillon mit dem Bildnisse Jäckels sicherte dem Erschließer und Hüter des Pfaffensteins auf meine Veranlassung 1881 ein ehrendes Andenken.

5. Königreich Sachsen - S. 103

1889 - Dresden : Huhle
Iv. Hydrographische Verhältnisse. 103 Wanderer am Meeresstrand findet, darunter schöne reine Kiesel (bei Zabeltitz), Chaleeboue, Jaspis, Achate, dann auch Horn- und Feuerstein, Kieselschiefer, hier und da riesige, vereinzelt m Wald und Feld verstreute Gesteinsblöcke (erratische, d. h. verirrte -blocke) erzählen besonders in deu östlichen Niederungen vom Wellenspiele des rn vorgeschichtlicher Zeit hier wogenden Meeres und _der nngeheureu^rag-frast mächtiger Eisschollen, aus denen die großen steinernen Fremdlinge ihren Weg ans dem skandinavischen Norden hierher fanden. Die mit Buschwerk umsäumten Flüsse schleichen trüg zwischen medn-qen Ufern dahin und der mit wenig Ausnahmen dürftige, sandige Boden bietet geringe Abwechselung. Dürftiger Kieferwalb, Kartom-beete, Lnpinenpslanzungen, magere Getreidebreitm, eine _ wogende Fläche weißblühenden Buchweizens, ein userloser Sumpf, em Wald-bestand, mit Birken oder Eichen durchslochten, daun unfruchtbarer Sandboden, dann ein Dorf, von sattgrünen Kleefeldern und eungem Baumbestand umgeben: das ist alles, was man sieht, wenn man aus der Eisenbahn ober zu Wagen die Nieberung durcheilt. Das Auge wird bald müde der einförmigen Umgebung und gern bleibt der Blick an den aus süblicher Ferne herüberblanenben Bergformen hängen, bis sie Hin fernen Horizonte untertauchen. Aus der kulturunfähigsten Saubfläche in der Nähe von Zeithain legte mau ein Barackenlager und den Artillerieschießplatz für die sächsische Armee am Im östlichen Teile der Nieberung bringen zahlreiche von vielem Wübgestügel belebte große Teichslächen mehr Abwechselung in die Lanbschast, Zwei Tiere siub für die Nieberung östlich der Elbe charakteristisch: die Biene und das Schaf. Daher ist der Handel mit Honig und Wachs nicht unbedeutend und die Wollindustrie in der Tuchfabrikation (Großenhain, Bischofswerda, Kamenz) hervorragend. Große Lehmlager bieten der Ziegel- und mächtige Thonlager der Topffabrikation den nötigen Rohstoff. Iv. Hydrographische Verhältnisse. (Gewässer.) Unter „Hybrographie" versteht man die Lehre von den Gewässern, also von Meeren, Seen, Flüssen und Quellen. — Die Bewässerung Sachsens ist infolge seiner Gebirgsverhältnisse eine mißer- orbentlich reiche und günstige. In den Gebirgen im Süben giebt es eine große Menge von Quellen und Bächen; in Mittel- und Norb-sachsen bilben die Vereinigungen dieser Bäche eine große Anzahl von Flüssen. Die Hanptrichtung fast aller sächsischen Flüsse ist eine nörbliche. Das Tieslaub mit seinem geringen Gefälle und mulben- artigen Einrenkungen hat viele seenartige Teiche. Ein Bachgebiet besteht ans vielen znsammenlausenben Quellen, ein Flußgebiet aus vielen Bächen und Quellen, ein Stromgebiet ans Flüssen, Bächen,

6. Königreich Sachsen - S. 78

1889 - Dresden : Huhle
78 Das Lausitzer Gebirgssystem. auseinander und auch die Flora trägt ein sehr wechselvolles Gepräge zur Schau. Die Granitbergmassen erscheinen meist ruhig, breit, behäbig; nur in wenig Ausnahmefällen treten sie in schroffen Teufelskanzeln und unbändigen Wirrblöcken auf. Kühner, gewaltsamer geformt sind die von Basalten gebildeten zahlreichen Kuppen; seltsam und wunderlich zerrissen bauen sich die Qnadersandsteinmaffen in die südlichen Teile des Gebirges ein. Fehlt nun durchweg dem ganzen Lausitzer Gebirge das Großartige, das Packende und Wildmalerische, das vereinzelt im Erz-und Riesengebirge, in gedrängter Masse aber im Elbsandsteingebirge uns entgegentritt, so fehlt ihm auch, mit Ausnahme einiger bevorzugter Brennpunkte, die große Wanderflut der Reisewelt aus der Fremde in der Sommerzeit. Nichtsdestoweniger aber ist es ein überaus anmutiges und liebliches Berggelände, das nicht nur von seinen, mit tiefem Feingefühl für die Natur begabten Bewohnern in wohlverdienten Ehren gehalten, sondern auch von sinnigen Naturfreunden aus der näheren Umgebung geschätzt und gern ausgesucht wird, abgesehen von Mineralogen, welche seltene und fesselnde Erscheinungen in der Gesteinswelt, wie z. B. die einzig dastehende Basaltabsonderung in schönen prächtigen Platten am Löbauer Berge und die Absonderung des Sandsteins in mächtigen Säulen in den Steinbrüchen bei Jonsdorf südlich von Zittau mit Vorliebe aufsuchen. Die schönen Wälder der Lausitz, ihre stillen, sonnigen Heideflächen und einsamen Moore; ihre wohlangebauten Fluren, in deren leicht gefalteten Thälern die baumreichen, oft von lichten Teichflächen umgebenen Ortschaften sich einketten und stundenlang hinziehen; ihre anspruchslosen und doch so lieblichen Bachgründel, ihre aussichtsreichen, den Blick in duftige Fernen lockenden Kuppen; ihre vielen von der Sage umsponnenen alten Götter-, Kultus- und Grabstätten; ihre altehrwürdigen, an wechselvollen Geschicken reichen Städte und endlich ihre lieben, freundlichen und offenherzigen Menschen: sollte das alles nicht genug sein, einen Besuch in der Lausitz genußreich und befriedigend erscheinen zu lassen? Man unterscheidet im großen ganzen zwei Hauptteile: 1. das eigentliche Lausitzer Gebirgssystem zwischen Elbe, Elbsandsteingebirge, Neiße und dem sächsischen Tieflande im Norden, vorherrschend aus Granit bestehend, der nur hier und da von Bafalt-uud Klingsteinkuppen durchbrochen wird; 2. das Zittauer Gebirge südlich der Neiße und Mandan, aus Granit- und Klingsteinmassen und eingebettetem Ouaderfandstein bestehend. 1. Die Berge des Lausitzer Gebirges. Wir schließen uns bei einer Übersicht derselben zunächst erstens an das Grenzgebiet des Elbsandsteingebirges an und finden in der Umgebung des bereits vollständig zum Lausitzer Berggelände gehörenden

7. Königreich Sachsen - S. 102

1889 - Dresden : Huhle
102 Das Tiefland. 2. durch den Maler Elias Zeisig, der sich Schönau nannte, geb. 1734 zu Großschönau bei Zittau, gest. 1806 als Direktor der Kunstakademie zu Dresden. Die Mineralogie und Geognosie findet in der Lausitz die Geburtsstütte eines ihrer größten Meister: Abraham Gottlob Werner, geb. am 25. September 1750 in Wehrau in der (jetzt preußischen) Oberlansitz und gest. als Bergrat und Professor der Bergakademie in Freiberg am 30. Juni 1817. Weiterhin nennen wir den Rechenmeister M. Christian Pescheck, geb. 1676 zu Zittau, den Geographen und Historiker Johann Hübner, geb. 1668 zu Türchau bei Zittau und als Rektor des Johauueums zu Hamburg gestorben 1731, deu sprachgelehrteu Bauer Johann Gelansky, der 38 Sprachen verstand und in sieben Sprachen schrieb, geb. 1699 zu Guaschwitz bei Bautzen und 1767 zu Göda bei Bautzen gest., und zuletzt noch die in religiöser Beziehung nennenswerten Männer: 1. Bartholomäus Ziegeubalg, den ersten evangelischen Missionar Ostindiens, geb. zu Pulsnitz am 24. Juni 1683 und gest. zu Trankebar in Ostindien am 11. Februar 1719 und 2. den edlen und frommen Stifter der Herrnhuter Brüdergemeinde, Ludwig Graf v. Ziuzeudorf, geb. am 26. Mai 1700 zu Dresden und gest. am 9. Mai 1760 zu Herrnhut. Das Tiefland. Das sächsische Tiefland nimmt mit Ausnahme einiger vereinzelter Hügelgruppen (Hohbnrger Berge, Colmberg) den ganzen nördlichen Teil des Landes ein. Unsere Karte zeigt von demselben zwei Höhenschichten, wovon die eine von 100—200 m Höhe den größten Teil, die andere bis 100 m Höhe den kleineren Teil Nordsachsens, und zwar letzteren nur an der unteren Elbe, nördlich von Meißen und an der unteren Elster, westlich von Leipzig, einnimmt. Der Boden besteht aus Schwemmland, das als fette, fruchtbare Lettenschicht (Thon und Lehm) oder als magere Sandbreiten auftritt. Der fruchtbarste Teil liegt westlich der Elbe und bildet westlich der vereinigten Mulde die Borna-Leipziger Pflege, das Gartenland Sachsens, östlich des genannten Flusses die Lommatzsch-Oschatz-Mntzschner Pflege, das beste Ackerland Sachsens. Die erstgenannte Pflege hat einen großen Teil ihres Bodens der Feldgärtnerei zugewendet und erzeugt viel Gemüse, einheimische Gewürzpflanzen, wie Zwiebeln, Kümmel, Dill u. s. w., ferner Zier- und Arzneipflanzen und viel schönes Obst, das entweder zur Versendung gelangt oder deu Stoff zu guten Fruchtweinen liefert. Seit 1876 besitzt die Pflege einen geeigneten Mittelpunkt gärtnerischer Bestrebungen in der Gartenbauschule zu Rötha. — Das Tiefland ostwärts der Elbe ist weniger fruchtbar. Hier herrscht der Saudboden vor. Eine Menge von Rollsteinen, wie sie der
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