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1. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 11

1846 - Dresden : Arnoldi
11 66. Drei Briefe des Johannes. Verfasser der Evangelist. Erster Brief: Zeit und Ort der Abfassung unbestimmt, jedenfalls aber nach dem Evangelio von Kleinasien, vielleicht von Ephesus aus an die kleinasiatischeu Gemeinden geschrieben. Inhalt: Die hohe Würde Jesu, die Macht des Glaubens an Gott und Jesum, und die aus ihm entspringende beseligende Menschenliebe. Der zweite Brief ist ein kurzes Schreiben an eine Frau, Kyria (vielleicht eine Diakonissin), und der dritte, an Kajus (Gajus) gerichtet. — Beide Briefe warnen vor Verführung durch Jrrlehrer, ermuntern zur Menschenliebe und namentlich zur Gastfreundschaft. 67. Brief des Jakobus. Jakobus der Jüngere (Alphäus Sohn), bis 62 Vorstand der Gemeinde zu Jerusalem; der Hohe- priester Ananias ließ ihn steinigen. Der Brief regt zu einem frucht- baren, durch Liebe thätigen Glauben an. 68. Brief des Judas. Dieser Judas soll der Bruder Ja- kobus des Jüngeren gewesen sein (Thaddäus und Lebbäus genannt) und in Tyrus oder Sidon den Märtyrertod erlitten haben. Inhalt: Warnungen vor Jrrlehrern. 69. Offenbarung Johannis (Apokalypse). Das letzte Buch des neuen Testaments; Verfasser: der Evangelist Johannes; abgefaßt jedenfalls auf Pathmos (88 — 95 n. Chr.). Inhalt: Pro- phetische und dichterische Schilderung der Siege des Reiches Christi (des neuen Jerusalems) über das Judenthum (das alte Jerusalem) und über das Heidenthum (Babylon). Landes- und Verfaffungskunde von Palästina. A, Geographisches. 1. Große. Ei nth eilung. Grenzen. Palästina (gelobtes, d. h. verheißenes, jüdisches, heiliges Land, Kanaan, Land der He- bräer, Land Israel) in Asien.' —- Küstenland am mittelländischen Meere. — 450 Meilen und in der blühendsten Zeit 5mill. Einw. Zur Zeit Jesu durch den Jordan in's westliche oder diesseitige (Galiläa, Samaria, Judäa mit Jdumäa) und in's östliche oder jen- seitige (Peräa, bestehend aus Peräa im engern Sinne, Batanäa, Gaulonitis, Gamalltika, Jtnräa, Trachonitis) Palästina getheilt. Damalige äußere Grenzen: Nördlich: Syrien, — östlich: wüstes Arabien,—- südlich: steiniges Arabien und Aegypten,— westlich: das mittelländische Meer. 2. Gebirge und Berge. Nördlich: Libanon und Antili- banon mit dem Berge Hermon, •— östlich: Gebirge Hermon, Basan, Gilead, Abarim mit dem Berga Pisja, — westlich am mittelländischen Meere: Gebirge Karmel mit den Bergen Karmel, Thabor, Berg Christi, kleinem Hermon; Gebirge Ephraim mit den Bergen Gilboa, Gari- zim, Ebal, Silo, Luapantania; Gebirge Juda mit dem Oelberge und dem Karmel.

2. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 12

1846 - Dresden : Arnoldi
12 3. Gewäs.ser. Mittelländisches Meer; — Hauptfluß Jor- dan mit südlichem Laufe, entspringt auf Libanon, bildet den See Merom, Genezareth (galiläisches Meer, See Liberias), das todte Meer (Asphaltsee) mit dem Kidron und Arnon; -— Teich Bethesda; ^— Bäche r Kischon am Berge Karmel, Bach Aegyptens, Kidron bei Jerusalem, Krith rc.; — Quelle Siloah; — Jakobsbrunnen bei Sichern. 4. Ebenen und Thäler. Ebene von Jericho, —- Jesreel oder Esdrelon,—- Saron (Eichenwald), — Sephala. — Thal Kidron, Josaphat, Hinnom (Gehenna), Rephaim, Eskol. 5. Wüsten. Wüste von Jericho oder Quarantania (Fasten- platz, 40tägiges; durch diese Wüste führte der blutige Weg der Räu- der), Juda, Engeddi, Siph, Maon, Versaba. 6. Klima, Produkte rc. Zwei Jahreszeiten, heißer Sommer, nicht kalter Winter. — Frühregen (Octbr.— Saatzeit), Spätregen (März — Zeit der Reife). — Acker-, Wein-, Obst-, Qelbau, — Viehzucht, Fischerei. — Landplagen: Erdbeben, Gift- winde, Heuschrecken, Pest, Aussatz. 7. Vertheilung und Beherrschung des Landes. Vor den Israeliten Kanaan in viele kleine Reiche zerspalten: Ka- naniter, Hethiter, Jebusiter, Girgostter rc. —• Moses eroberte den östlichen Theil und vertheilte ihn an die Stämme: Rüben, Gab und 4- Manaste; Josua eroberte und vertheilte den westlichen Theil an die übrigen 9^ Stämme.— Stamm Levi ohne Land, 48 Städte, dar- unter: 6 Freistädte. ■— Hohepriester und Richter. ■— Könige. —• Theilung in Inda und Israel 975. — 'Letzteres 722 assyrisch, ersteres 588 babylonisch. -— Rückkehr durch Cyrus 536. —- Persische, griechisch - makedonische, ägyptische und syrische Oberherrschaft. — 100 Jahre Unabhängigkeit unter den Makkabäern. — Römerherr- schaft.— Herodes der Große, dessen Söhne: Archelaus (erhielt als Ethnarch sfürsts Judäa, Samaria und Jdumäa), Herodes Antipas (erhielt als Vierfürst stetrarch^ Galiläa, das südliche Peräa), Phi- lippus (erhielt als Tetrarch das nördliche Peräa). •— Römische Statt- halter zz Prokuratoren, Landpfleger. 8. Ortschaften. Provinz Galiläa: Dan, Kana, Nazareth, Endor, Rain, Bethsaida, Kapernaum, Magdala, Chorazin, Liberias (Hauptstadt der Provinz), Bethsan. — Provinz Samaria: Sichem (Hauptstadt der Prov.), Samaria, Enon, Siloh, Bethel. — Pro- vinz Judäa : Jerusalem (Hauptstadt der Prov. und des Landes), auch Salem, Jebus, heilige Stadt, Stadt Gottes, Stadt Davids, Zion. Sie war erbaut auf den Bergen Zion (mit Burg, Palast und Ober- stadt), — Moria (mit dem Tempel), — Akra (mit der Unterstadt), — Bezetha (mit der Neustadt und dem Palaste des Herodes). Je- rusalem hatte 10 Thore; in der Umgebung lagen Golgatha (Kal- varia), der Oelberg mit Gethsemane (Oelkelter), Hakeldama (Blut- acker), Bethphage (Feigenort) und Bethanien (Dattelort). — Außer- dem: Bethlehem, Jericho (Palmenstadt), Ephrem, Emgus, Cäsarea.

3. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 76

1846 - Dresden : Arnoldi
76 Bucht), trennt Länder (Meerengen, Straßen, Sund, Kanal), an manchen Stellen seicht (an flachen Ufern. Sandbänke, Dünen), an andern über 16000 Fuß tief, zeigt auf seinem Grunde Erhöhungen und Vertiefungen wie das Festland (Inseln, Archipel, Felsenriffe).— Meerwasser specifisch schwerer als Flußwasser, bitter und salzig schmek- kend, gewöhnlich grünlich, in's Blaue spielend. — Leuchten des Meeres (Electricität, leuchtende Seewürmer, Phosphortheile). — Bewegungen des Meeres, hervorgebracht durch Winde (Wellen, Brandung), durch den Umschwung der Erde (Bewegung von Ost nach West am Aequator), durch Anziehungskraft des Mondes (Ebbe und Fluth, Spring-, Nipfluth). Strömungen, Meerstrudel. — Hauptmeere: 1) nördliches, 2) südliches Eismeer, 3) atlantischer (westlicher) Ocean (Nord-, Ostsee, Kanal, irländisches Meer, Mittel- mcer, äthiopisches Meer), 4) östlicher Oceau (stckles Meer, Südsee, chinesisches und japanisches Meer), 5) indischer Ocean (indisches, per- sisches und arabisches Meer). — Ausdünstung, Wolken, Regen, un- terirdische Wasserbehälter, Quellen, Bäche, Flüsse (Küsten-, Steppen- slüsse), Ströme. Immerwährender Kreislauf. — Landseen. 10. L a n d. Erdtheile: (Süd-, Mittel-, Nord-) Europa, Asien, Afrika, Amerika, Australien. Vom Meere mannichfach be- grenzt, zuweilen hinein sich erstreckend (Halbinsel, Land- oder Erd- zunge, Landenge). Verschiedenheit der Landsirecken in ihrem Ver- hältnisse zum Meeresspiegel. Hoch-, Tiefländer, a) Ebenen, nach Beschaffenheit des Bodens Marschland, Kleiboden, Geest- (Sand-) land, Steppen, Wüsten. Hoch-, Tiefebenen, Niederungen, b) Er- höhungen: (Fuß, Abhang, Rücken, Gipfel) Anhöhen, Hügel (Erd- rücken, Hügelkette), Berge, Gebirge (Bergkette, -rücken, -zug), Ge- birgszüge (Gebirgsstock, Gebirgszweige). Land-, Mittel-, Hochge- birge (oft mit Gletschern und Eisbergen). Vorgebirge (Cap). Vul- kane (Krater), feuer- und wasserspeiende. — Nach der Entstehungs- zeit: Ur-, Uebergangs-, Flötzgebirge, aufgeschwemmtes Land. Nach Bestandtheilen: Schiefer-, Kalk-, Gyps-, Steinkohlen-, Sandstein- gebirge k. c) Vertiefungen: Haupt-, Neben-, Längen-, Seiten- und Querthäler, Gebirgspässe, Schluchten, "Abgründe, Klüfte. —■ Das Innere der Erde, etwas über 3000 Fuß tief bekannt, hat Weitungen, Gänge, Höhlen (Baumanns-, Biels-, Fingalshöhle re. Tropfstein- oder Stalaktitenhöhlen). 0. Politische Geographie. 11. Asien, 800000 Q.m., 550 Mill. Eittw. a) Grenzen und Meere: nördliches Eismeer, Cooks- oder Beringsstraße, stiller Ocean (Meer von Kamtschatka, von Ochotsk, von Japan, gelbes Meer, chinesisches mit Meerbusen von Tunkin und Siam), indischer Ocean (Meerbusen von Bengalen, persisches Meer, persischer und arabischer Meerbusen), Landenge von Suez, Mittelmeer, Archipel,

4. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 90

1846 - Dresden : Arnoldi
90 und Ackerbau als Fabrikwescu und Handel. Niedre, Volksklassen in großer Dürftigkeit. Mangel an Schulen. Katholische Religion. — Dublin, über 300000 Einw., wichtige Handelsstadt, Hafen, Fabriken, Universität. Cork, 130000 Einw., Hafen, Handel mit Fleisch, Fischen, Getreide. Limerick, 80000 Einw. Londonderry, 1200ö Einw., Riesendamm. Inseln: Malta und Helgoland. Festung Gibraltar. 35. D e u t s ch l a n d, unser Vaterland, in der Mitte Europa's, zwischen Preußen, Polen, Galizien, Ungarn, adriatischem Meere (Busen von Triest), Italien, Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland, Nordsee, Dänemark und Ost- see (Stettiner Haff), — zerfällt in viele größere und kleinere Staa- ten, die zusammen den deutschen Bund bilden. Bundesacte. Bun- desversammlnng (Bundestag) zu Frankfurt a. M., weitere und en- gere Versammlung. Bundescontingent der Bevölkerung. 1 Kaiserthum: Oestreich; ■—■ 5 Königreiche: Preußen, Baiern, Sachsen, Hannover, Württemberg;— 1 Kurfürstenthum: Hessen- Kassel ; — 7 Großherzogthümer: Baden, Hessen-Darmstadt, Sach- sen-Weimar, Luxemburg, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin, Mecklen- burg-Strclitz; — 9 Herzogtümer: Nassau, Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen-Meiningen-Hilburghausen, Sachsen-Altenburg, Anhalt-Des- sau, Anhalt-Köthen, Auhalt-Bernburg, Braunschweig und Holstein mit Lauenburg; 10 Fürstenthümer: Liechtenstein, Hohenzollern-Hechin- gen, Hohenzollerit - Sigmaringen, Schwarzburg - Soudershausen, Schwarzbiirg - Rudolstadt, Reuß, ältere und jüngere Linie, Lippe- Detmold, Lippe/Schaumburg und Waldeck; — 1 Landgrafschaft: Hessen-Homburg; — 4 freie Städte: Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt a. M. 36. Süd- oder Hochdeutschland ist theils Gebirgsland, theils Hocheb.ene; Norddeutschland endigt in völliges Tiefland (Sandebenen, Heide, Moor, Waldungen und fruchtbare Strecken). Gebirge: Ty- roler (Orteles 12000 F.), illyrischen (Großglockner 11000 F.), stei- ermärkischen und östreichischen Alpen, Schwarzwald (Feldberg 4600 F.), rauhe Alp, Spessart, Fichtelgebirge (Schueeberg 3600 F>), Erz- gebirge (Keilberg 3800 F.), Sudeten (Lausitzer- und Niesengebirge, Schneekoppe 5000 F.), mährisches Gebirge (Schneeberg 4200 F.), Böhmer Wald (Arber 3800 F.), Thüringer Wald (Schneekopf 3000 F.), Rhöngebirge, Odenwald, Höhe (Taunus), Vogelsgebirge, Wester- wald, Eifel, Hundsrück, Harz (Brocken 3500 F.). — 5 Haupt- flüsse: Donau (Quelle: Donaueschingen am Schwarzwald; Ne- benflüsse: L^ch, Isar, Inn, Mur, Sau, Drau, March), Rssein (St. Gotthard in der Schweiz; Neckar, Ma^n, Lahn, Lippe, Mosel), Weser (Vereinigung der Werra — Thüringeowald — und Fulda — Rhöngebirge — bei Münden; Aller mit Ocker und Leine), Elbe (Riesengebirge; Moldau, Eger, Mulde, Saale, Havel mit Spree), Oder (Mährisches Gebirge; Wart^ die beiden Neißen, Katzbach, Bober). — Seen: Boden-, Schweriner-, Ratzeburger-, Zirknitzer- und Chiemsee. — Gemäßigtes Klima. Im Süden gedeiht der

5. Der sächsische Kinderfreund - S. 213

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
213 liefert die Gegend schönes Obst. Fast Oben so frucht- bar ist der Strich hei Oschätz, wo es gute Tuchfabri- ken gibt. In der Nähe findet man Wetzsteine. Nicht weit davon erhebt sich der Kaimberg, auf dem man eine um so weitere Aussicht geniesst, je mehr er in einer grossen Fläche liegt. - ~ rch < Das Dorf Kesselsdorf, zwei Stunden von Dresden, erinnert uns an die Schlacht, welche die Sachsen den 15. December 1745 gegen die Preussen verloren. Der preu- sische König, Friedrich der Grosse, stritt nämlich mit Oesterreich um den Besitz von Schlesien , und der Chur- fürst von Sachsen hatte sich mit dem Kaiser von Oester- reich verbunden. Nach der verlorenen Schlacht zogen die Feinde siegreich in Dresden ein, wo es den 25. Decem- der zu einem Frieden kam, in welchem Friedlich dem Grossen das verlangte Schlesien abgetreten Werden musste. 3) D e r Erzgebirgische Kreis grenzt östlich an den Meißener Kreis und an Böhmen, nörd- lich an den Leipziger und Meißener Kreis, südlich an Böh- men und westlich an den Voigtlandischen Kreis, ün Alten- burg und Weimar. Dieser Kreis hat seinen Namen von dem Erzgebirge, das Sachsen von Böhmen trennt und im- mer höher und rauher wird, je mehr es sich nach Böhmen hinzieht. Erzgebirge heißt es, weil man viele Erze daselbst findet, z. B. Silber, Zinn, Blei, Kupfer, Eisen. Die höchsten Bergspitzen sind der Ficht ekb erg bei Oberwiescn- that,' der Auersberg bei Eibcnstock, der Pöhlberg bei Annaberg. Hier entsprungen die meisten Flüsse unseres Vaterlandes, z. B. die beiden Mulden, die Zschopau, die Weisseritz, die Muglitz, die Flöhe, das Schwarz- wasser. In dem hohen Gebirge an der böhmischen Grenze ist es so rauh, daß das • Getraide nur spärlich gedeiht, und das fehlende Korn aus Böhmen und auö dem Meiß- ner und Leipziger Kreise, dahin geschafft werden must. Holz wachst in Menge. Der'fleiß der Einwohner ist sehr groß; denn der Bergbau, das Spitzenklöppeln, die Fertigung der hölzernen Spiclwaaren und anderer hölzernen Geräthe, die Baumwollcnweberei, das Arbeitey in den großen Waldun- gen , die Eisenhammer, beschäftigen eine große Anzahl

6. Der sächsische Kinderfreund - S. 202

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
202 Fabriken und Manufakturen, welche Produkte und Kunst- sachen, welche treffliche Anstalten es habe, das werden wir hören, wenn wir uns mit den einzelnen Kreisen genauer bekannt machen werden. Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf 1,358,000, welche deutsch sprechen, mit Ausnahme der 30,000 Wen- den, welche vorzüglich in der Oberlausitz sich aufhalten und die wendische Sprache reden. Die Mehrzahl der Sach- sen bekennt sich zur lutherischen Lehre; denn Sach- sen war ja das Land, wo Luther das heilsame Werk der Reformation begann. Indeß giebt es auch viele Katho- liken und Reformirte; unbedeutend ist die Zahl der Griechen und Jude n. Ueber das fleißige und biedere Sachsenvol? regiert mit Weisheit und Gerechtigkeit der König Anton Clemens Theodor seit dem 5. Mai 1827 , als an welchem Tage sein erlauchter Bruder, der unvergeßliche Friedrich Au- gust, zur größten Trauer seiner Unterthanen mit Tode ab- tzing. . 1) Die Oberlau sitz grenzt östlich an Preußen, südlich an Böhmen, westlich an Böhmen und an den Meißner Kreis, nördlich an Preußen. Sie kam 1835 an Sachsen, weil Ferdinand Ii., Kaiser von Oesterreich, die großen Kriegskosten nicht bezahlen konn- te, welche der Churfürst von Sachsen, Georg I.y als sein Bundesgenosse, ihm berechnete. — Jm südlichen Theile erhebt sich, das Lausitzer Gebirge, wovon die Lausche, oder der Spitzberg und der Oy bin in der Gegend von Zittau die höchsten sind. Man bricht hier den Sandstein, den Granit, den Basalt, den Porphyr, den Eisenstein; auch findet man Torf und Braunkohlen. Flüsse sind: die Neiße, welche in die Oder geht; die Spree, die schwarze Elster und Pulsnitz strömen der Elbe zu. -Natürlich wachst in den Gebirggegenden das Getraide und Obst sparsam, so daß die Lausitzer das fehlende Ge- traide aus Böhmen, Preußen und aus dem Meißner Kreise beziehen. Reicher an Getraide ist der nördliche, flächere Theil des Landes. Uebrigens giebt die Lausitz viel Flachs,

7. Der sächsische Kinderfreund - S. 208

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
L08 grosse Winterberg, der Lilienstein und Königstein. Durcli den Meissner Kreis zieht sich Sachsens Hauptstrom, die Elbe,H die aus Böhmen kommt und alle Flüsse .unsers Landes, mit Ausnahme der Neisse, aufnimmt. Kleinere Gewässer des Kreises sind die Priesnitz, Weiseritz, r Muglitz, P o 1 e n z , G o t tl e u b e. An Sandsteinen, Steinkohlen, Getraide, Obst, Wein, Viehzucht und Ma- nufakturen ist dieser Landesstrich sehr ausgezeichnet. Im südlichen Theile liegen auf dem rechten Elbufer : Schandau au der Elbe, mit einem mineralischen Bade; in diesem Städtchen übernachten viele Reisende, welche die sächsische Schweiz besuchen. Es giebt hier mehre Schiffherren, die auf ihren Kähnen Holz, Steine, Obst und andere Gegenstände auf der Elbe stromabwärts , schaffen. , Bei dem Städtchen W e h 1 e n, das ebenfalls Elbhan- del treibt, bricht man weissen Sandstein, der klar gepocht und als Sand verkauft wird. Ein Wolkenbruch richtete am 1 September 1822 grossen Schaden an. Pillnitz, ein Dorf an der Elbe , hat ein schö- nes Schloss mit schönen Gärten, wo die königliche Fa- //• s inilie sich Jim Sommer aufhält. Dabei liegt der B orsb erg', — bis zu dessen Spitze man 1 Stunde zu steigen hat. Hohenstein an dem Polenzbach treibt Hopfenbau; in dem Schlosse zeigt man eine Folterkammer; vor 100 Jahren hegte mau in einem Garten, der mit hohen Mau- ern umgeben war, eine Ansaht Bären. Stolpen liegt auf einem Basaltselsen. Der Basalt X ^ t/(Jc bildet starke Säulen, sieht schwarzblau aus und ist un- />7? / ~t?C gewöhnlich hart. Hier und in Lohmen giebt esschä- . v fereien, wo spanische Schafe gehalten werden. Durch „ diese Schäfereien ist die Schafzucht in Sachsen veredelt worden und die sächsische Schafwolle gehört zu der besten. Das Schloss zu Moritzburg enthält neben vielen Zimmern einen herrlichen Saal, der mit seltenen Hirsch- geweihen geschmückt ist. In der Nähe werden wilde Schweine, Hirsche und Fasane gehegt. Die Moritzburger Teiche, deren man 53 zählt, liefern mehre hundert

8. Der sächsische Kinderfreund - S. 203

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
203 Tabak, Holz, auch bringt sie- viel Pferde, «Ganse, Bienen, Fische und Wildpret hervor. Besonders zeichnet sie sich durch ihre herrlichen Fabriken aus; denn von hier kommen Le in wand, Da mast, baumwollene Zeuche, wollene Bänder, Strumpfe und Tücher. Eben so findet man Eisenhammer, Papiermühlen, Pech- siedereien, Kohlenbrennereien und viele Einwohner, die hölzerne Gerätschaften fertigen, z. B. Hecheln, hölzerne Pantoffeln. — Die Fabrikdörfer sind sehr groß, denn es giebt Dörfer, wo 3 — 4000 Einwohner leben. Einige der- selben werden blos von Katholiken bewohnt. Im südli- chen Theile der Lausitz liegt Zittau, eine schön gebaute Stadt, mit 9000 Einwohnern, in einer herrlichen Gegend; <ft es treibt starken Handel mit Leinwand und Damast; es wird hier Garn gefärbt und ^Leinwand gedruckt. Man findet daselbst 8 Kirchen, eine sehr gute Bürgerschule, so wie auch eine Armenschule, ein Zucht- und Waisenhaus und einen Gesundbrunnen, der den Namen Augustusbad führt. In der Nähe ist der Oybin, ein 208 Ellen hoher Sandsteinfelsr mitten in einem herrlichen Thale; am Fuße des Berges ist das Dorf Oybin. Noch höher als der Oybin ist der Hochwald (,20t 1 Fuß) und die Lausche oder der Spitzberg (2350 Fuß); von hier aus kann man einen großen Theil von Sachsen, Böhmen und Schlesien über- sehen. In der Zittauer Gegend liegen große Fabrikdörfer, die gewöhnlich 2 Kirchen und 3 — 4 Schulen haben. Die bekanntesten sind W a ltersd orf , - Reichenau, Oderwitz, Großschönau, Ebersbach/- Gersdorf. Hier fertigt man die schöne Leinwand, welche der holländi- schen gleich geschätzt wtrd. In Großschönau webt man den weltberühmten Damast. Die Leinwand kommt vom Flachs oder Lein. Der Flachsstengel besteht aus vielen Fasern, die mit einander verbunden sind. Ist der Lein reif, so wird er aus der Erde gezogen oder gerauft; dann geriffelt, d. h. die Samenkapseln werden durch eiserne Kämme von dem Sten- gel gelös't; dann geröstet, indem man ihn auf dein Felde 2 — 4 Wochen trocknen läßt; dann gebrecht, d. h. die holzigen Theile des Stengels werden geknickt, indem man den Flachs zwischen die Flachsbreche legt) und darauf

9. Der sächsische Kinderfreund - S. 207

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
207 zur Bereitung gewisser Pflaster und zum Bestreichen des Schuhdrahtes benutzt. Der Seiler macht davon die Pech- fackeln. Aus den harzigen Aesten, Wurzeln und Rinden dcs Nadelholzes erhalt man den Theer, indem man dieselben, in einen gewölbten Ofen legt, um sie herum ein Feuer an- macht und das Harz aus ihnen herausschwitzen laßt, welches dann durch das in der Mitte des Ofens sich befindende Loch lauft und in untergesetzte Gefäße fließt. Auf diese Weise werden die Holzstücken ausgebraten oder geschwehlt; daher nennt man eine solche Vorrichtung eine Theer- s ch w e h l e r e i. Bei dem Kohlenbrennen hat man eben- falls die Absicht, alle Feuchtigkeit aus dem Holze zu ziehen. Damit es verkohle, und als Kohle weder Flamme noch Ruß von sich gebe, ^baut der Kohlenbrenner einen sogenann- ten Meiler. Auf dem dazu bestimmten Erdboden errichtet er eine 6 — 7 Ellen hohe Stange, legt nun das Holz in senkrechten Schichten um dieselbe herum und zwar so, daß der Holzhaufen gegen 4 Ellen im Durchmesser enthalt und der Gestalt eines Bienenkorbes gleicht. An der Seite bleibt unten eine kleine Oeffnung als Zündloch. Ist der Holzstoß aufgebaut, so wird er 3 — 4 Zoll hoch mit Erde und Rasen bedeckt, und sodann angezündet. Oft verursacht die innere Hitze Löcher in dem Meiler; diese werden sogleich mit Erde zugefüllt, damit keine helle Flamme entstehe. Sinkt der Meiler nun zusammen, dann weiß der Kohlen- brenner, daß alles Holz verkohlt sei).- er nimmt die Erde all- malig hinweg und sondert die guten Kohlen von den schlechte- ren ab. Die beßten Kohlen sind schwer, klingen und schwärzen wenig.. Für die Schmiede, die Apotheker, die Gold- und Silberarbeiter sind die Holzkohlen unentbehrlich. 2) D6-r Meissner Kreis grenzt nördlich an Preussen, östlich an die Lausitz und an Böhmen, 'westlich an den erzgebirgischen und Leipzi-. ger Kreis. Im südlichen Theile erhebt sich ein Gebirge, das Meissner Hochland, oder die sächsiche Schweiz genannt. Wegen ihrer Naturschönheiten wird diese Gebirggegend häufig besucht. Die vorzüglichsten Punkte sind: die Bastei, der Kuhstall, der kleine wnd

10. Der sächsische Kinderfreund - S. 209

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
209 der Cenfner Karpfen, Hechte und andere wohlschmeckende Fisciie. frlsenf/ery X) J- Gross enliain ist bekannt durclx sein grünes mid **' ' ^ blaues Tucb. \ Bei dem Dorfe Zeith ain hielt August der Starke 1730 ein grosses Lustlager, das über 1 Mil- lion Thaler-kostete. * Auf dem linken Elbufer findet man das Städtchen Königstein; der Elbhandel beschäftigt einen grossen Theil der Einwohner. Dabei liegt auf einem sehr hohen Sandsteinfelsen K ö n i g s t e i n, die einzige Festuiig- in Sachsen. Der obere Umfang beträgt eine halbe Stunde; man findet urbar gemachtes Feld, einige Gärten, eine Kir- che, ein Zeughaus nebst andern Gebäuden, auch einen tie- fen Brunnen, der 600 Ellen tief in den Felsen gehauen ist. Auf dem gegenseitigen Elbufer ragt der Lilien- stein hervor, der 30 Ellen höher ist, als der König- stein. Von beiden Höhen hat. man die schönste Aussicht. In dem Dorfe Kl ein - Struppen hat der König seit! 1822 eine Erziehungair talt für 80 Soldatenknaben und 50 Mädchen errichtet, H £'' - Pirna, an der Elbe, hat Kattundruckereien, eine Steingutfabrik, ein Tvaisenhaus seit 1813 und ein neuge- bautes Schulhaus. Von der Stadt aus führt eine Treppe von 300 Stufen auf den Sonnenstein, wo seit 1811 Gemütskranke verpflegt und geheilt werden. Von Pirna hat der Pirnaer Sandstein seinen inainen, woraus Grund- stücke zum Häuserbau, Treppenstufen, Fensterstöcke, Thürgewände, Mühlsteinev-ehtröge u. s. w. gehauen werden. Man bearbeitet den Sandstein in einer Umge- gern! von 8 Meilen und schafft eine Menge in’s Ausland. - . Selbst nach Dänemark und England hat man ihn kommen lassen. In den verschiedenen Steinbrüchen arbeiten gegen 700 Steinbrecher, deren Beruf immer höchst gefährlich bleibt. Denn da grosse Steinwände erst getrennt werden müssen, so findet mancher Arbeiter seinen Tod, indem / er in die Tiefe stürzt, oder indem ein losgerissenes Fels- stück ihn zerschmettert. Auch wenn dies nicht geschieht, sterben sie frühzeitig, da sie ununterbrochen feinen Sand- staub einschlucken, welcher die Lunge zerstört. Dresden, die Haupt- und Residenzstadt von S$ich- t-Jj ild. 14 etc. ¿de _ rßuzi £/tau. ¿fltä
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