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1. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 265

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
265 gel, wozu Friedrich August von Napoleon gezwun- gen wurde, hat ihm manchen Vorwurf der Harte und der Habsucht zugezogen, obgleich er durchaus nicht nach freiem Willen handelte. Napoleon hatte sich im Tilsiter Frieden alle Schuldforderungen Vorbehalten, welche Preu- ßen an das Herzogthum Warschau zu machen hatte, und drang solche dem König Friedrich August, gegen eine Summe von 20 Millionen Franken, durch den gehei- men Vertrag zu Bayou ne, vom 11. Mai 1808, auf. Demgemäß halten die Forderungen des Königs von Preu- ßen und der preußischen Staatskasse mit Beschlag ge- legt werden können, allein auch das Vermögen der Bank, der Seehandlung, der Witwenkasse, des potsd amm er Waisenhauses, vieler Kirchen, milder Stiftungen und das Vermögen von Privatpersonen wurde mit Beschlag belegt, im Ganzen eine Summe von 17 Millionen Thaler, wo- von nur der kleinste Theil das Eigenthum des Königs von Preußen war. Friedrich August erließ zwar den Befehl, das gerichtlich nachgewiesene Privatvermögen frei zu lassen, allein es wurde so wenig darauf gehalten, daß Preußen über 15 Millionen Thlr. verlor. Alle Unterhandlungen Preußens waren vergebens, denn Na- poleon lies keine billige Ausgleichung zu. Da Oestreich's Rüstungen den Ausbruch eines neuen Kriegs befürchten ließen, so erhielten die Fürsten des Rheinbundes i. I. 1808 von Napoleon die Wei- sung, ihre Truppen zusammenzuziehen und im August be- zogen 13,406 Mann Sachsen zwei Lager zwischen Pirna und Bu d issin, doch wurden sie schon im October in ihre Standquartiere wieder entlassen, da durch den Congreß zu Erfurt vom 27. September bis 14. Octbr., dem auch der König von Sachsen beiwohnte, Napoleon sich den Beistand Rußland's in einem etwaigen Kriege mit Oe st- reich zugesichert hatte. Dennoch brach der Krieg im fol- genden Jahre 1809 mit Oestreich aus, 18 bis 19,000 Sachsen wurden unter den Befehl des Marschalls Bernadotte gestellt und der König ging am 18. Juni mit seiner Familie über Leipzig nach Frankfurt am Main. Die Sachsen nahmen zuerst am 17. Mai An- theil am Kampfe, und besonders zeichneten sie sich' in der

2. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 246

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
246 derung des sächsischen Heeres, die Überlassung des Kö- nig ft eins auf zwei Jahre, und nun trat Sachsen in Verbindung mit Preußen mit den Waffen auf. Während König Friedrich von Schlesien aus in Böhmen eindrang, "ließ der Kurfürst 22,000 Mann zu dem Heere stoßen, welches Prinz Heinrich durch Sach- sen nach Böhmen führte. Eine im Erzgebirge zurück- gelassene Abtheilung von Sachsen und Preußen sollte die feindlichen Einfälle abwehren. Trotz dem brächen im September 1778 zwei östreichische Regimenter durch, brandschatzten eine Menge Städte und führten, wenn die geforderten großen Summen nicht gleich bezahlt wurden, angesehene Einwohner als Geißeln mit sich fort und sandten sie bis nach Ofen in Ungarn. Diesen Brandschatzungen wurde zwar spater vorgebeugt, doch hatten diese Gegenden durch Einquartirungen viel gelitten. Am 13. Mai 1779 wurde dieser kurze Krieg durch den Frieden zu Teschen geendigt. Kursachsen erhielt für die baiersche Allo- dialerbschaft 6 Millionen Gulden, auch die Lehnsrechte über die schön burgischen drei Receßherrschaften, Glaucha, Waldenburg und Lichten stein. Friedrich Au- gust gab von der erstrittenen Erbschaft jedem seiner Ge- schwister 50,000 Gülden, das Uebrige wies er der Haupt- kasse des Landes zu und es wurden davon die Millio- nen Thlr. Schulden an Hannover abgezahlt und die dafür verpfändeten Aemter und Einkünfte wieder gelöst. Das gute Verhältniß mit Preußen erleichterte auch die Auseinandersetzung wegen der Grafschaft Mansfeld, deren letzter Besitzer 1780 gestorben war. Kursachsen hatte diese Grafschaft lange der Schulden wegen sequestrirt, an Preußen siel ein Theil davon für Magdeburg, und da die Schulden von beiden Theilen übernommen werden mußten, war die Auseinandersetzung sehr verwickelt. Eine andere Erwerbung war das Amt Walternienburg mit 12,000 Thlr. jährlichen Einkünften. f Auf Verwendung Rußlands wurde es jedoch an die Fürsten von Anhalt gegen eine jährliche Abgabe von 4,000 Thlr. überlassen. Kaiser Joseph wollte, was er nicht mit den Waffen in der Hand hatte erkämpfen können, durch friedliche Unter- handlungen erhalten. Er trug dem Kurfürsten Karl

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 282

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
282 Staatsminister von der Reck und der Generalmajor von Gaudi bekannt machten, daß Preußen, einverstanden mit Rußland u. Oestreich, Sachsen in Besitz neh- men würde. Ein leidiger Trost war die Versicherung, daß Sachsen seine Gerechtsame und Ungetrenntheit behalten und nie in eine bloße preußische Provinz verwandelt werden sollte. Wie sehr sich die preußische Landesverwaltung auch bestrebte, durch Schonung und Milde die Herzen der Sachsen für sich zu gewinnen, so minderte das die Trauer des Volkes um den geliebten Landesherrn und über den Verlust der Unabhängigkeit des Vaterlandes nicht, und die Anstrengungen, die Napoleons Rückkehr von Elba nöthig machten, als die Ausrüstung 6 neuer Landwehrregi-^ menter und ein Zwangsanlehn von - Million Thlr. zur Einlösung der ausgestellten Steueranweisungen, erschienen nur um so drückender. Alle öffentlichen Aeußerungen der Sehnsucht seines Volkes nach seinem Könige, alle Bitt- schriften und Deputationen an die Monarchen und an den Eongreß zu Wien wurden verhindert, eine Deputation der Stande an den Kaiser Alexander ward mit Un- willen zurückgewiesen und auch eine Bittschrift des Heeres ungnädig ausgenommen und der von allen Sachsen hoch- geehrte General Le Coq im Frühjahr 1815 nach Sachsen abgerufen und in eine Festung verwiesen. Als endlich eine Theilung Sachsens in Vorschlag kam und in Folge der- selben das Heer getheilt werden sollte, was doch, da die Theilung noch keineswegs geschehen, voreilig war, so ent- stand in dem sächsischen Heere deshalb ein Aufstand. Die sächsischen Krieger, die in Lüttich standen, wurden von überlegener preußischer Macht umzingelt, entwaff- net, 6 Grenadiere und 1 Tambour herausgenommen und erschossen. König Friedrich August hatte unterdessen in Ber- lin und Friedrichsfelde sein Unglück mit Muth und Würde ertragen und alles angewandt um zu seinem Rechte zu gelangen. Er hatte sich an die Höfe von Paris und London und an den Wiener Eongreß gewendet und mit großem Nachdrucke der Besitznahme seines Landes wi- dersprochen. Eine Entschädigung, die ihm am Rhein und in Westphalen geboten wurde, wies er standhaft zurück,

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 284

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
284 die ganze Nieder Lausitz, den Kurkreis mit Barby und Gommern, Th eile des in eigner und leipziger Kreises, den größten Theil der Stifte Merseburg und Naumburg, Zeiz, das sächsisch e Mannsfeld, den thüringischen und n e u städter Kreis und das Fürsten- thum Q u e r f u r t, Görlitz, Lübben, Guben, T o r - g a u, Wittenberg, E i l e n b u rg, M e r se b u rg, W ei- st e n fe l s, Naumburg und Schulpforta, Langen- salze, Weißensee, Neustadt und andere Städte, über- haupt 13674 Geviertmeilen und 864,400 Menschen mit allen S a l z w e r k e n, dem fettesten Kornboden und den ge- schontesten Wäldern gingen damit verloren. Die an Preußen abgetretenen Landschaften erhielten den Namen das Herzogthum Sachsen. Die Räumung des Landes soll 15 Tage nach der Auswechselung der Unterschriften vor sich gehen. Besondere Behörden werden unverzüglich die Auseinandersetzung wegen der Archive, Schulden, Rückstände Cassenbillets, des Eigenthums der öffentlichen Anstalten und milden Stiftungen, des Heeres, der Artillerie und der Kriegsvorräthe beginnen. Bei dem Heere haben alle Offi- ziere, Feldprediger und Chirurgen, so wie alle Ausländer die Wahl des Dienstherrn, bei den übrigen entscheidet der Geburtsort. Die Schulden der getheilten Provinzen bleiben auf denselben haften, auch bei den getheilten gehen sie nach den Einkünften. Dasselbe gilt von den ausstehen- den Forderungen. Alle Gemeinden, Corporationen, fromme Stiftungen und Unterrichtsanstalten behalten ihre Besitzungen und Einkünfte. Preußen verpflichtet sich 150/0(10, nöthigen Falls 250,000 Centner Salz ohne Ausgangszoll zu einem Preise an Sachsen zu liefern, der dem Könige von Sachsen seine bisherige Salzsteuer nicht schmälert. Am 27. Mai trm der König der am 27. März geschlos- senen Verbindung gegen Frankreich bei und stellte 8,000 Mann Linientruppen und eine gleiche Zahl Landwehr. Am 8. Juni wurde die deutsche Bundesacte für Sach- sen unterzeichnet. So war denn das Aer^ste über das unglückliche S ach - scn verhängt, das, was Jahrhunderte lang durch gemein- same anden zusammengehalten worden und in ein Ganzes verwachst^, wurde, getrennt und zerriffen. Landsleute, Brü-

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 287

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
287 setzt, und die vielen Untersuchungen beschrankt wurden. Da- gegen blieb die auf den Landlagen zur Sprache gekommene Veränderung der nicht mehr zeitgemäßen Verfassung ohne Folge. Zwar wurden am 19*. October 1817 die Stände der bei dem Königreiche gebliebenen Oberlausitz und die Hochstifter Merseburg, ist aumbürg und Zeiz mit denen der 4 Kreise vereinigt, auch wurde der enge und weite Ausschuß der Ritterschaft in einem Collegium verbunden, dann wurden 29 neue Ritterschaftliche Stellen gegründet; das war aber auch in der Hauptsache Alles, im Uebrigen blieb es beim Alten, und wie viel auch auf den Landtagen zur Sprache gebracht wurde, so wenig wurde ausgerichtet. Nur die strenge Gerechtigkeitsliebe des Königs entschädigte gewißermaßen für dieses allerdings dem Bildungszustande des Volks keineswegs angemessene Festhalten bei dem Alten. Dennoch fehlte es an Veränderungen bei den Landes- behörden nicht. An die Stelle des geheimen Consiliums trat am 6. October 1817 der geheime Rath, welches die oberste Staatsbehörde war, hauptsächlich zur Berathung des Regenten, wie zur Aufsicht über die übrigen Landesbehörden und zur Annahme der Beschwerden der Unterthanen be- stimmt. Für außerordentliche Fälle bildete der geheime Rath mit Zuziehung der königlichen Prinzen und der Häupter anderer Collegien den Staasrath. Die zweite höchste Lan- desbehörde, das geheime Finanzcollegium, erlitt wegen Verringerung des Landes eine Verminderung seiner Mitglieder. Das Finanzcollegium that alles, jeden Zweig des Staatshaushaltes empor zu bringen, wobei ihm der König durch die veränderte Ordnung des Kas- senwesens zu Hilfe kam. Es wurden 2 Centralkas, sen, die Hauptkasse und die Rentkammer mit 5 ver- schiedenen Zahlämtern eingeführt. 25 Millionen rückstän- dige Zahlungen der keraegnaiious - Kasse von 1807 bis 1817 wurden für niedergeschlagen und erloschen erklärt, wo- durch freilich Viele einen Theil ihres Vermögens verloren. Besonders viel geschah für die Verbesserung des Forstwesens, welches um so nöthiger war, da die nutzbarsten und ge- schontesten Wälder für das Königreich Sachsen verloren gegangen waren. Auch wurde am 13. April 1816 die Forstbildungsanstalt zu Tharandt zu einer Forstaca-

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 159

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
169 Dünn ftudirte er zu Leipzig und erhielt 1544 die Admi- nistratur des Hochftifts Merseburg, die er aber nieder- legte, als er sich 1548 mit Anna, der Tochter Königs Christian Iii. von Dänemark, vermählte. Sein Bru- der verstattete ihm die von dem Vater angeordnete Mitre- gierung nicht, wies ihm aber ein kleines Gebiet mit lan- desherrlichen Rechten zu seinem Einkommen an, und ernannte ihn zu seinem Stellvertreter bei den inländischen Regierungs- geschäften, wenn er selbst in auswärtigen Kriegen abwesend wäre. Unter diesen Umständen, so wie schon bei seinem früheren Aufenthalte zu Prag, hatte der Prinz hinlänglich Gelegenheit, sich Kenntnisse von Staatsgeschäften zu erwer- den , die er auf das Beste benutzte und dadurch einer der einsichtsvollsten Regenten wurde. Der Zustand Kursachsens war eben kein erfreulicher, als August die Regierung übernahm. Von Außen her wurde der Staat durch einen Ueberfall vom Markgrafen Albrecht bedroht, und zugleich forderte die Ernesti- nische Linie die i. Jahre 1547 abgetretenen Länder, Rechte und Würden zurück. Im Innern war die Verwaltung noch ungeordnet und manches in Verwirrung. Das Land wurde von einer Schuldenlast von i,ooo,ooy Gulden gedrückt, die Verarmung und Entvölkerung nahm überhand und unter den Geistlichen erhoben sich so heftige Streitigkeiten, daß dadurch die Ruhe des Landes gestört werden konnte. Nur ein weiser und kraftvoller Fürst, der mit Muth und Stand- haftigkeit auch Mäßigung und Vorsicht vereinigte, vermochte die mannigfachen Wirrnisse im Staate zu enden und die Gefahren, die ihn bedrohten, abzuwenden, und als ein sol- cher erwies sich August. Gleich nach dem er die Huldi- gung von den Ständen empfangen, bewog er sie, eine Ver- mehrung der Kriegsmacht zu bewilligen, um einem Angriffe Markgraf Alb rechts widerstehen zu können, dann aber schloß er durch dänische und kurbrandenburgische Vermittelung am 11. September 1553 Frieden mit diesem streitlustigen Fürsten. Die Forderungen der Ernestini- schen Linie brachte er am 24. Februar 1554 durch den Vertrag zu Naumburg zum Schweigen, durch welchen er die vier Aemter, Altenburg, Eisenverg, Sachsen- burg und Herbiöleben an die ältere Linie abtrat und

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 221

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
221 sich Sachsen an Preußen an, allein Brühl hatte sich durch seine schwankende hinterlistige Politik in solche Verle- genheiten verwickelt, daß er, um sich selbst zu retten, es heimlich mit Oe streich hielt, während doch Kursachsen Preußens Bundesgenosse war. Das sächsische Heer erhielt daher geheimen Befehl, das preußische nichts zu un- terstützen, es nahm also weder Theil an den glänzenden Siegen der Preußen, noch erhielt Sachsen in dem Frieden zu Wien am 23. Juli 1742 irgend einen Vor- theil, und der kostspielige Feldzug war vergebens gethan. Nach diesem Frieden schloß Kursachsen am 20. December 1743 und 13. Mai 1744 zwei Verträge mit O estreich, wodurch beide Staaten ihre Länder einander gewährleisteten. Der Vortheil dieser Verträge war gan^ allein auf Oestreich's Seite, und Sachsen wurde dabei abermals auf eine recht unverantwortliche Art in einen Krieg verwickelt, doch Graf Brühl erhielt dafür von England Geldgeschenke, von Oestreich Güter in Böh- men. Als nun Friedrich Ii. im Herbst 1744 den zwei- ten schlesischen Krieg begann und am 16. September Prag eroberte, da vereinigten sich 22,000 Sachsen unter des Herzogs Johann Adolf von Weißenfels Befehl mit dem östreichischen Heere unter dem Herzog Karl von Lothringen. Darauf schloß König Friedrich am 8. Januar 1745 mit Oestreich, England und den Niederlanden einen Bund und verpflichtete sich, gegen 150,000 Pfund Sterling Hilfsgelder jährlich 30,000 Mann zum Schutz des Königreichs Böhmen zu stellen. Einen zweiten geheimen Vertrag schloß er aber mit Oestreich am 18. Mai 1745 zu Leipzig, wodurch festgesetzt ward, daß beide Mächte nicht eher die Waffen niederlegen wollten, bis dem Könige von Preußen Schlesien und Glaz entrissen, und er in engere Grenzen eingeschlossen worden wäre. Sachsen sollte das Herzogthum Magdeburg nebst Halberstadt und dem Saalkreise, und jenach- dem der Krieg glücklich ausfallen würde, auch das Fürsten- thum Krossen nebst dem züllichauer Kreise, de^ Sch wiebusser Kreis in Schlesien und den kottbnfser Kreis in der Niederlausitz erhalten. Abermals oranacn nun 24,000 Mann Sachsen in Böhmey und Nieder-

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 264

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
264 I?n mit 2 Millionen 319,396 Seelen enthielt und spater noch durch Abtretungen von Oestreich und Preußen vergrößert wurde. Dieses neue Herzogthum war durch den Krieg und die großen Schenkungen an französische Marschalle völlig ausgesogen, und die Einkünfte, die dem König als Herzog von Warschau zugewiesen waren, hat er wohl nie völlig bezogen. Die Erwerbung des cottbußer Kreises war ein offenbarer Verlust, denn durch die Abtretung des Amtes Gommern, Ramis und Elm enan, die Grafschaft B ar b y mit Ausnahme von Walternienburg, das ganze sächsische Alansfeld mit Ausnahme von Artern, Vockstadt und Born- stadt und das Miteigenthum an der Grafschaft Tref- furt und der Vogtei Dorla, verlor die sächsische Staatskaffe an 60,000 Thlr. Einkünfte. Die Theilnahme an der Schutzherrschast über Danzig gewährte nicht nur keinen Vortheil, sondern mußte auch Sachsen in unange- nehme Weiterungen mit Preußen bringen. Der einzige wesentliche Vortheil für Sachsen waren die zollfreien tandelsstaaten durch das preußische Gebiet zwischen achsen und Polen. Schon gleich nach Abschluß des Friedens von Tilsit, vom 13.bis22.Juli, erschien Napo- leon zu Dresden, und ihm zu Ehren wurde der Orden her Nautenkrone gestiftet. Vom 11. November bis 27. December war Friedrich August selbst in seinem neuen Herzogthum, um die Huldigung zu empfangen. Früher schon am 2. October 1807 waren alle deutsche Beamte 7000 an der Zahl, der Stellen beraubt worden und dem unglücklichen Preußen zugewendet worden. Friedrich August handelte nicht aus eigenem Antriebe so hart, er war durch den Ariedensschluß und die Verfassung des Her- zogthums dazu gezwungen worden. Wie uneigennützig Friedrich August sein neues Herzogthum verwaltete, geht daraus hervor, daß er nicht das Mindeste von den ihm ausgesetzten 7 Millionen nach Sachsen zog, sondern aus eigenem Vermögen fast 5 Mil- lionen dem warschauer Staatsschatz vorschoß, und end- lich sogar 2^ Millionen polnischer Gulden aus den sächsischen Staatskassen nach Warschau sandte, die erst sein Nackfolger ersetzt erhielt. Eine feindselige Maßre-

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 251

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
251 26. December 1805 der Kampf zwischen Oe streich und Frankreich geendigt worden war, erfolgte die völlige Auf- lösung des deutschen Reichs, indem der Kaiser Napo- leon am 12. Juli 1806 den Rheinbund stiftete und am 6. August Kaiser Franz 11. die deutsche Kaiserwür- de niederlegte. Preußen war schon vorder Stiftung des Rheinbundes mit Frankreich, welches sein Gebiet verletzt hatte, in Mißverständnisse verwickelt worden, die durch die Stiftung des Rheinbundes noch vermehrt wur- den. Preußen beabsichtigte einen ähnlichen Bund im nördlichen Deutschland zu stiften, wozu auch Kursach- scn gehören sollte. Da Frankreich diesem Bunde aber Hindernisse in den Weg legte und auch außerdem feindseli- ge Schritte gegen Preußen that, so rüstete sich diese Macht zum Kriege. Sachsen war durch seine Lage ge- zwungen, sich an Preußen anzuschließen und 22,000 Mann zu dem preußischen Heere, welches unter dem Befehle des Fürsten Hohenlohe in Thüringen stand, stoßen zu lassen. Der Kampf wurde damit eröffnet, daß der Großherzog von Berg am 8. October den Uebergang über die Sale bei Saalburg erzwang und die dortste- henden Preußen und Sachsen zurückwarf. Am folgen- den Tage mußte sich der preußische General Tauen- zien, der von den Franzosen umgangen war, mit groß- ßem Verluste bei S chle iz an der Spitze von 6,000 Pr eu- ßen und 3,000 Sachsen durchschlagen. Am 10. Octo- der verlor der Prinz Ludwig von Preußen gegen die Marschälle Lannes und Augereau bei Saalfeld Sieg und Leben. Das preußische Heer war nun in allen sei- nen Stellungen umgangen und verlor am 14. October die Doppelschlacht bet Jena und Auerstadt, wodurch das ganze nördliche Deutschland in die Hände der Sieger siel. In dieser Schlacht geriethen 6000 Sachsen in französische Gefangenschaft, die übrigen wurden zer- sprengt. Früher schon hatte Napoleon einen Aufruf an die Sachsen erlassen, daß sie von Preußen sich trennen und mit ihm sich vereinigen sollten, jetzt entließ er .die sächsischen gefangenen Offiziere und Soldaten nach dem Versprechen, nicht gegen ihn zu dienen, in ihre Hei- math und ließ dem Kurfürsten die Neutralität anbieten.

10. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 286

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
286 die Frankreich zu zahlen hatte,erhielt Sachsen 6,804,748 Franken; auch an Vergütungen aus den früheren Kriegen wurde Sachsen eine beträchtliche Summe zugewiesen. Die Hoffnung Vieler, daß nunmehr nach wiederherge- stelltem Frieden alles Veraltete in der Verfassung und Ver- waltung abgethan und eine neue zeitgemäße Ordnung der Dinge eingeführt werden möge, ging nicht in Erfüllung, denn weder der König noch die Minister waren zu durch- greifenden Veränderungen geneigt,wogegen sich auch mehrere von den Standen setzten, deren Privatvortheil dabei in Berührung kam. Ein Hauptgeschäft war die Auseinander- setzung mit Preußen, besonders die Geldangelegenheiten. Von den 5 Millionen Kassenbillets übernahm Sachsen 3 Millionen 250,000 Thlr. Die Steuerschulden betrugen 22 Millionen 480,802 Lhlr., wovon auf das preußische Herzogthum Sachsen ' siel. Von den Schulden der Kammercreditcasse blieben bei Sachsen 1 Million 613,234 Lhlr. Die Centralsteuerobligationen, über 3 Million 200,000 Lhlr. übernahm Preußen ganz, Sachsen dagegen die sämmtlichen Landescommissions - und Compensationsscheine von 1 Million 486,000 Lhlr. Einige Cassen wurden nach Verhältniß der Bevölkerung getheilt. Den frommen Stift- ungen und Unterrichtsanstalten, so wie Familien und Pri- vatpersonen blieben ihre Besitzungen und Forderungen un- verkürzt. Nach Beendigung dieser Arbeit konnte erst die sächsische Staatsschuld genau festgestellt werden; sie be- lief sich auf 16 Millionen 66'>,771 Thlr. Zur Tilgung und Verzinsung erhielt die Steuercredikcasse jährlich 713,333 Thlr. 8 Gr. Die Gewissenhaftigkeit der Verzinsung besserte den Credit Sachsens so ungemein, daß die öprocenligen Papiere 8 bis 9 procent über pari standen, und daß ohne Gefahr einer allgemeinen Aufkündigung zur Verringerung des Zinsfußes geschritten werden konnte. Wichtig für den Handel und die Schifffahrt war der Zusammentritt sämmtlicher Elbuferstaaten zu Dres- den, die nach mehrjährigen Verhandlungen am 23. Juni 1821 die Elbschifffahrtsacte zu Stande brachten, der zu Folge die Elbe frei und kein Zwangszuschlag und Stapel mehr ftattsinden, die 35 Zollstätten der 10 Ufer- staaten auf 14 vermindert, die Zollsätze bedeutend herabge-
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