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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 144

1876 - Dresden : Schönfeld
144 Rußland. Reichs-Bank seit 1668. Dannemora (Danmora), mit 70 Eisengruben. Upsäla, 12,000 E., alterthümliche Universität, mit den Gräbern von Gustav Wasa, Berzelius und Linne. Eskilstuna, zwischen Mälarn und Hjel- marnsee. 6ooo E.. deren fast ausschließl. Nahrungszweig die feine Eisenver- arbeitung ist. Fühlun in Dálarne, 6ooo E., altes berühmtes Kupserwerk. 2. Südschweden oder Götaland. Gothenburg, (Göteborg) Fl., in Bohus, mit den Vorstädten 62,000 E, nach Stockholm, Lübeck, Kopen- hagen, Christian!«; zweite Handelsstadt. Jährlich laufen 2000—3000 Schiffe aus und ebensoviel ein. Die Ausfuhr von Eisen, Holz und Getreide belief sich^ 1872 auf 22 Mill. Pr. Thlr., die Einfuhr auf *22 Mill. pr. Thlr. In Skane: Lund, 11,Ooo E., Universität. Malmö, 28,Ooo E., Handel, Haupt- aussuhr von Gerste. Karlskrona, 16,000 E., Kriegshasen. Kalmar in Smaland, 9ooo E, Handel. Der Kalmarsund trennt die langgestreckte Insel Oeland vom festen Lande. Gothland mit Wisby, vierte Handelsstadt, von deutschen Kaufleuten gegründet, im 11. Jahrhundert Hauptstapel des Nordhandels. Die früher bedeutende Kalkfabrication befriedigt kaum noch den örtlichen Bedarf. Jönköping, 12,000 E., am Südende des Wettersees. Die Fabric. von Zündhölzchen (Jönköping Tändstickor) beschäftigt 1500 Menschen. Norköping (spr. Nortjöping) in Ostgothland, 26,000 E., zweite Fabrikstadt, besonders Tuchfabrik. 3. Norrland. 5/a Gebirgs- und Waldland, mit reißenden klaren Flüssen, Seen und weiten Sümpfen. Gefle (spr. Jäwle) in Gefleborg, 16,000 E., dritte Handelsstadt, Wasserfälle in der Stadt. Im N. ungeheure, aber schwer zugängliche Eisenschätze in Lappmarken. So der Berg Gellivara in Pitea-Län, mit 70—80% Eisenerz. Das schwedische Lappland wird von Lappen im Binnenlande und schwedischen Kolonisten an der Küste bewohnt. Der Lappe ist nur Nomade. Man unterscheidet Fischer- und Renthierlappen, welche periodisch von der Küste nach dem Gebirge ziehen. Jene beschäftigen sich auch mit Vogelfang. Diese theilen sich wieder nach ihren Wohnsitzen in Gebirgs- und Waldlappen. Diese letzten sind wohlhabender, reinlicher und gebildeter als die andern. Hernösand in Angermanland, und Sundsvall, treiben Holzhandel. Haparanda bei Tornea, Grenzort. Meteorologische Station. Kolonien. Insel-St. Barthölemh. (Westindien), 0,38 Qm. 3000 E., Die Verwaltung kostet dem Staate jährl. 36,000 Thlr. kaij'erthum Kurland. Europ. Rußland mit Finnland und Ciskausien und bis an das Uralgebirge beträgt etwas über 100,000 Qm. mit 76 Mill. E. § 212. Rußland, der eigentliche Rumpf, die ungegliederte Continentalmasse Europas, ein weites Wald- und Ackerland, größer als die übrigen Staaten unseres Erdtheils zusammen, bildet nach Land und Leuten den Uebergang zu Asien, nach welchem Erdtheile hin der russ. Staat seine Macht immer mehr ausdehnt, sodaß derselbe, alle Besitzungen zusammengefaßt, den größten unter einem Monarchen ver- einigten Ländercompler darstellt. Rußland, im Mittelalter Jahrhunderte lang durch die Mongolenherrschaft in seiner Entwicklung gehemmt, tritt zwar unter Peter dem Großen in die Reihe der europäischen Staaten ein, schließt sich aber bis heute noch in manchen Beziehungen mehr als jeder andere Staar vor den Kulturbewegungen des euro- päischen Westen ab. Das ganze Kaiserthum umfaßt x/e aller Landmassen auf der Erde. Lage. Vom Eismeer bis zum Kaukasus etwa 70°—40° R.; vom Austritt der Warthe aus Polen (35^0 O.) bis zum Ural.

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 180

1876 - Dresden : Schönfeld
180 Italien. harten Steinen besonders in Florenz, Glasmosaik in Rom und Venedig; feine Oele, Essenzen, Darmsaiten, Wachslichter, Maccaroni. H 2óñ. Das Land ist durch seine günstige Lage geeignet für die Verbindung der Levante mit dem Abendlande. Der Handel hob sich im Mittelalter zuerst wieder aus dieser Halbinsel in Amalfi, dann in Venedig, Pisa, Genua. Hier gab es die ersten Wechsel, die ersten Banken in Venedig und Genua. Der Verfall trat im 16. Jahr- hundert ein seit der Entdeckung des neuen Seewegs nach Ostindien. Wie die Industrie, so concentrirt sich auch der Handel allein in den großen Städten. Mailand und Neapel sind Wechselplätze. Ein eigentliches Eisenbahnnetz besteht nur in der Po-Ebene. Zu den jenseit der Alpen gelegenen Ländern führen und zwar nach Frankreich die Eisenbahn über den Mt. Cenis, durch die Schweiz und in die obere Rheinebene die im Bau begriffene Linie über den St. Gotthard, durch Tirol nach Bayern die Brennerbahn. In der Halbinsel gehen die Linien auf beiden Seiten des Gebirges nach Süden und über- steigen viermal den Apennin. Die östliche Linie führt von Bologna über Ancona nach Otranto u. v. Bari über Tarent nach Reggio; die westliche von Bologna über Florenz, Rom, Neapel bis über Salerno. Auch in Sicilien hat der Bau von Palermo und Messina aus be- gonnen. Die ilänge der Bahnen beträgt 6780 Kilom. (1873), Tele- graphendrähte verbinden außerdem Genua mit Corsica und Sardinien, Cagliari mit Bona und Dialta; ihre Länge betrug 1873 19400 Kilom. Die italienische Schaffahrt blüht auf in Folge neuer Handels- verträge, Vermehrung der Consuln im Auslande, Bau von Eisenbahnen und Landstraßen nach den Häsen. Italien beeifert sich den Handel des adriatischen Meeres in seine Hand zu bekommen, also Oesterreich und Triest abzuschneiden;''daher die Eisenbahn über Ancona nach Brindisi, daher die eifrigen Hafenbauten in jener Stadt, wo sich sehr bezeichnend eine adriatisch-orientalische ^^-Gesellschaft gebildet hat. Von Brindisi geht die englisch-indische Ueberlandpost nach Alexandrien. Die wich- tigsten Seeplätze ordnen sich nach der Zahl der eingehenden Tonnen so: Genua, Messina, Livorno, Neapel, Palermo, Venedig, Ancona, Catania, Brindisi, Cagliari. Am meisten Schiffe besitzen Genua, Neapel, Castellamare, Palermo, Pozzuoli, Livorno und Ancona. Die gesamte Einfuhr betrug 1872 1300 Mill. Lire, die Ausfuhr 1288 Mill. Lire. Die Hauptverkehrsländer sind Frankreich, England, Oesterreich, Schweiz und Rußland. Der Verkehr mit Deutschland wird größtentheils durch Hamburg und Bremen vermittelt. Der transatlant. Verkehr geht nur nach den Vereinigten Staaten u. den Laplatastaaten. Ausfuhrartikel sind rohe und gehaspelte Seide, feine Seidengewebe, Schwefel (1862: 2,119,400 Cantar [ä 1582/3 Zoll-Pfd.) aus Sicilien allein), Wein, Reis, Oel, frische und getrocknete Früchte, rohe und ge- schliffene Korallen, verschiedene Farbstoffe, Alaun, Seesalz, Marmor, Alabaster, Essenzen, Käse, Maccaroni, Strohgeflecht. Einfuhrartikel sind Manufaktur- u. Colonialwaaren, Holz, Getreide, Metallwaaren, Glas. Die Kauffahrt ei flotte hatte 1874 im Königreich 11,000 Schiffe langer Fahrt mit über 1 Mill. Ton. In der Seeschiffahrt sind 1872 18,000 Schiffe mit ca. 4 Mill. Ton. eingelaufen und ebensoviel ausgelaufen.

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 184

1876 - Dresden : Schönfeld
184 Spanien und Portugal. Die Republik San Marino, i Qm., 8300 E. (1868.) Die Stadt selbst, 1460 E., am zerklüfteten Monte Titano. Die Inseln Malta, Coinino und (Hozzo. 7 Qm. und 149,000 Einw. Malta ist eine wichtige Position für die Beherrschung des Mittelmeeres, da die Insel zwischen dem Ost- und Westbecken dieses Meeres liegt und einen Knotenpunkt der Flinten bildet. England zugehörig seit 1800, gehört Malta nebst den Canalinseln zu den dichtest bewohnten Inseln. Produkte: Baumwolle, Südfrüchte, Oel. 1872 sind 2 Mill. Ton. ein- gelaufen. Einfuhr von 3 Mill. Ausfuhr von fast 2^ Mill. L. Hafen Citta Valetta, auf Malta, 60,000 E., T. nach Corfu und Cagliari. 2 be- festigte Häfen, Docks, Schiffswerften, 2 Banken. § 2ln. Die Königreiche Spanien und Portugal (die phrenäische, iberische oder hesperische Halbinsel). 10,700 Qm. und 201/2 Mill. Einw. (1870). Die hesperische Halbinsel (d. h. Halbinsel, gegen Abend ge- legen) ist die einzige unter den großen Gliedern Europas, welche als äußerste Punkte 4 Vorgebirge aufzuweisen hat. Aehnlich ist Morea. Darin liegt etwas inselartiges. Und in der That schließen die Pyre- näen das Land noch mehr von Europa ab und weisen es auf eine Verbindung mit Afrika hin, von dem es jetzt durch die 2 Meilen breite, 100 m. tiefe Straße von Gibraltar getrennt ist. Die Völker- verbindung wird hier durch die beiderseits gegen die Straße vor- springenden Halbinseln angedeutet. - Klima, Pflanzen- und Thierwelt Südspaniens und Nordasrikas sind einander so ähnlich, daß man wohl gesagt hat, Afrika beginne schon südlich von der Sierra Morena. 'Darum haben auch die Mauren hier einen dauernden Einfluß be- gründen können. Von großer histor. Bedeutung wurden die beiden Staaten der Halbinsel am Ausgange des Mittelalters durch die groß- artigen Seefahrten: Portugal durch die Entdeckung des Seewegs nach Ostindien (Vasco de Gama), Spanien durch die Entdeckung Amerikas (Columbus). Lissabon trat für kurze Zeit an Venedigs Stelle als Weltmarkt. Spanien dominirte in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts zu Wasser und zu Lande; aber durch den Fanatismus und später durch die Unfähigkeit seiner Fürsten sank es sehr bald. Holland und Eng- land verkümmerten ihm den Besitz der Kolonien, Frankreich gewann das Uebergewicht zu Lande. Entvölkert, verarmt und noch jetzt von Parteiungen zerrissen, hat Spanien seine politische Bedeutung gänzlich verloren. Die Halbinsel reicht vom Cap Vares (östlich von C. Ortegal) bis Tarifa (d. h. Windspalter), der südlichsten Spitze Europas, vom 44. bis 36v N.; vom C. da Roca bis C. de Creuz (e—u), vom 8—210 O. Andere wichtige Vorgebirge am Ocean sind C. Finisterre und C. San Vicente. Die Nord- und Südküsten sind weniger zugänglich, als die Ost- und Westküsten, weil die Gebirge der Halbinsel die allgemeine Richtung von O. nach W. haben und an den Nord- und Südküsten

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 49

1876 - Dresden : Schönfeld
Das deutsche Reich. 49 Von den drei großen Continenten umgeben, ist Europa mit ihnen in Wechselverkehr getreten und bildet den schroffsten Gegensatz zu Oceanien, das zwischen den breitesten Oceanen vereinsamt ist. Zur Entwickelung der Völker haben auch die reiche Gliederung und günstige Küstenbildung beigetragen. Je mehr sich Europa von Asien loslöst, desto mehr ge* Winnen die Glieder (der Halbinseln und Inseln) über den coutinentalen Osten die Oberhand. Keine weitgedehnten Hochebenen, keine Riesen- gebirge hemmen den Völkerverkehr. Während den Kern von Afrika und Asien ein säst unzugängliches Hochland bildet, besteht der Rumpf Europas aus einem Tiefland, in welchem die Quellen der Ströme so nahe bei einander liegen, daß sie Canalverbindungen zwischen den nörd- lichen und südlichen Meeren zulassen und das Land nach allen Seiten dem Verkehre öffnen. Zu diesen natürlichen Wegen hat nun unser Jahrhundert die Eisenbahnen gefügt, die den ganzen Continent durch- ziehen, daß man in einer Woche vom innern Rußland nach Lissabon gelangen kann: ein neues Völker verbindendes Element, wie es in dem Maße kein anderer Erdtheil besitzt. Aas deutsche Reich. 9818 Qm. 41 Mill. Einw., 4184 auf 1 Qm. (1671.) § 57, Das deutsche Land breitet sich von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee aus. Zur Nordsee gehören Dollart und Jadebusen. An der Ostsee unterscheidet man- drei größere Buchten: lübecker, stettiner und danziger Bucht (auch meckelnburgische, pommersche und preußische Bucht genannt); ferner Fjorde oder Förden an der schleswig- holsteinschen Küste: flensburger Fjord, Schlei, kieler Förde; sodann Haffe: große, frische und kurische Haff; weiterhin Wieke: putziger Wiek, und endlich Bodden, besonders in der Umgebung von Rügen. In der Nordsee liegen 2 Jnselreihen: die ostfriesischen und die nord- friesischen Inseln. Dazu gehören: Borkum, Norderney, Spikeroog, Neuwerk; Sylt, Föhr, die Halligen u. a. In der Ostsee liegen ein- zelne größere Gestade-Inseln Alsen, Femern, Rügen, Usedom, Wollin. Die Nordsee oder das deutsche Meer hat einen Flächenraum von 12,000 Qm. Sie gehört zu den befahrensten, aber auch gefähr- lichsten Meeren. Die deutschen Küsten sind durchweg flach, die natür- liche Umwallung der Dünen ist zerrissen, so daß nur die Trümmer in den friesischen Inseln stehen geblieben sind. Die Meeresfluten sind ins Land gedrungen und haben in die schutzlosen Küsten weite Buchten gegraben, so daß durch künstliche Deiche dem weiteren Fortschritt der See Einhalt gethan werden mußte. Watten und Sande sind die, während der Flut von der See bedeckten, Ueberbleibsel des ehemaligen Festlandes. Andere Untiefen liegen in der Mitte der See, namentlich die Doggerbank. Hier wird ein bedeutender Häringsfang getrieben. Die Oftsee oder das baltische Meer hat eine Größe von 7300 Qm. Die deutschen Gestade sind nicht ganz so flach als an der Nord- see; doch haben sie auch hier, obgleich von Ebbe und Flut wenig zu Rüge, Geographie, 6. Aufl. 4

5. Allgemeine Erdkunde - S. 72

1873 - Dresden : Meinhold
72 Frankreich. Name und Weltstellung. Arankreich, eine Republik. Besitzungen in Asien- Pondichery und andere in Vor- derindien, französisch Cochinchina in Hinter- indien; Afrika: Algerien (über 7000 □smn.), Senegambien (zum Theil), Insel La R6union; Amerika: ein Theil von Guiana, einige kleine Antillen (Martinique, Guadeloupe), einige Fischerinseln bei New- Fonndland; Australien: Marquesasiuselu, Neucaledouieu. Unter Frankreichs Schutzherrschaft steht das Fürstenthum Monaco bei Nizza. In der Mitte zwischen 2 ger- manischen und 2 romanischen Hauptländern gelegen, hat Frank- reich selbst gewissermaßen eine aus jenen beiden Elementen gemischte Doppelnatur, die ihm nicht wenig zu jener langjähri- gen geistigen Weltherrschaft verholsen hat. Dazu kommt, daß, obwohl selbst durch Gebirge und Meer im Allgemeinen wohl geschützt, es doch zu den be- vorzugtesten Nationen Europa's die nach- sten Zugänge zu Wasser und zu Lande hat. Größe Einwohnerzahl. 9600 und B64/5 Mill. Einw. ä Dml. über 3800. Grenzen, Küstenentwickelung, Gliederung und Jnselbildnng. Mit den Colonien zieml. 25000 □Min. und über 43 Mill. Einw. Demnach steht Frank- reich seinem Gebiets- umfang nach an fünfter, seiner ab so- lutenbevölkerung nach an dritter, seiner relativen Bevölke- rung nach an sechster Stelle in Europa. Abgesehen von Paris sind der Norden und die Küstenlandschaft (aus- genommen die Gegend der Land es im Süd- Westen) am stärksten, die Hochgebirge und das Innere (ausge- nommen die größeren Städte- und Fabrik- bezirke) am schwäch- sten bevölkert. 42 ° — 51 ° nördl. Breite, 13° -25° ö st l. Länge. Getheilt durch 47° nördl. Breite und 20° östl. Länge. Cap's finden sich im Nord- Westen und Südosten von Frankreich. Frankreichs natürliche Grenzen sind: Pyrenäen, Mittelmeer mit dem Golf von Lion, Westalpen, Iura, Vogesen, Ardennen, Canat und Busen von Kiscaya. Die politischen Grenzen bilden Spanien, Italien, Schweiz, Deutschland, Luxemburg und Belgien. So hat Frankreich „vor Deutschland die feste Begren- zung, - Italien die Abrundung, - Spanien die Binnenlage und , England den Zusammenhang mit dem Continent voraus." Unbedeutend im Allgemeinen ist die Küstenentwickelung und Hafen- bildung (gut am Fuße der Alpen, in der Bretagne und am Canal); nicht minder die Gliederung (nur 2 Halbinseln: Bretagne und Normandie) und Jnselbildnng (die Normannischen Inseln im Canal, politisch zu England gehörig; die Hyörischen Inseln und Corsika im Mittelmeer. Letz- tere physikalisch zu Italien ge- hörig). Dies, in Verbindung mit dem Reichthum des Landes, welcher die meisten Bedürfnisse befriedigt, ist ge- wiß einer der wichtigsten Gründe, wa- rum Frankreich trotz seiner Meeres- begrenzung von 2 Seiten es doch nicht zu einer oceanischen Größe, wie andere Staaten, gebracht hat.

6. Allgemeine Erdkunde - S. 60

1873 - Dresden : Meinhold
60 Danem a r k. Name und Weltstellung. Größe und Einwohnerzahl. Grade und Cap's. Grenzen, Küstenent- Wickelung,Gliederung und Jnselbildung. Gebirge, Hoch- und Tiefland. Flüsse und Seen. Königreich Dänemark. Es besteht aus Jütland und den Inseln inner- halb des Sunds und des kleinen Belts: Seeland, Moen, Falster, Laaland, Fünen, Langeland, Arroe, Samsoe und Bornholm (Uber dem 55.° östl. Sänge und zwischen 32 °u. 33° uördl. Breite). Dazu kommen die europäischen Beiländer: Far-Der (10° östl. Länge und 62° uördl. Breite), Island — Eisland (0° Länge und 65° nördl. Breite). Colonien: In Amerikas Grönland, und die 3 westindischen Inseln: St. Croix, St. Thomas und St. Jean. Dänemark gehört zu den 3 scaudina- vischen Reichen Eu- ropa's und bildet trotz seiner Kleinheit als Mittel- glied zwischen Nord- und Ostsee, sowie infolge seiner südlicheren Lage, seines Jnselreichthums und seiner Bodenbeschaffenheit das bestentwickeltste unter ihnen. Freilich ist die poli- tische Bedeutung des Staates durch den Zu- sammenhang mit Deutsch- land hinwiederum be- schränkt. 2600 Donln., 1% Mill. Einw. 700 f^Mln., 1% Mill. Einw., ä nmie. ziemlich 2500. 1870 Dmin., gegen 116,000 Einw. 2200 Dmin., ziemlich 10,000 Einw. ) Ueber 5 Dmln., j' Uber 40,000 Einw. Im Ganzen mit den auswärtigen Besitzungen 4800 Dmltt. und noch nicht 2 Mill. Einw. Die relative Be- völkerung ist, wenn man das eigentliche Dänemark in Betracht zieht, ungleich größer als in den 2 Übrigen nordischen Reichen und ungefähr gleich den am schwächsten bevölkerten Theilen Deutschlands. 26° —30° östl. Länge, 55° — 58° n. Breite. 27° und 56° th eilen Jütland. Nur die öst- lichste Grenze (Kopenhagen 30°) wird da- her von dem die Mitte Deutsch- lands durch- schneidenden Meridian ge- troffen. Die nördlichste schmale sandige Zunge mit Leuchtthurm heißt Skagens Horn. Die Grenze gegen- Uber Preußen läuft südlich von der Kol- dinger Bucht, an der Königsau und slldlich von Nike. Außerdem begrenzen Dänemark: Nordsee, Skager Nak, Kattegat, Sund, Dstsee, Kleiner Bell. Wie die größeren Inseln, insbesondere Seeland, sich in ihren nördlichen Theilen tief zerbuchtet zeigen, so auch Jütland an seiner Ostküste. Der nörd- lichste und tiefste Fjord, der 21 Mlu. lange Lym-Fjord, schneidet seit seinem im Jahre 1825 erfolgten Durchbruch die ganze Nordspitze Jütlands inselartig ab. So hat Dänemark viele Glieder im Klei- nen und eine vorzug- liche Küsteneutwicke- luug. Wie die Fjorden, so ist auch die großartige Jnselbildung nur auf der Ostseite Jutlands wahrzunehmen. Die Jütische Halbinsel ist ihrer Vodenbeschaffen- heit nach eine Fortsetzung der norddeutschen Tief- ebene. Im Osten zeigt sie den Charakter der Ostseeländer (tiefe Meerbusen und Fluß- munduugeu, hohe Ufer, Seen, Buchenwaldungen, große Fruchtbarkeit). Im Westen findet sich slldlich Marschland, im Norden Haide. Die Küste wird durch Dünen vor dem Andringen des Mee- res geschützt und besitzt weder Fjorden noch Häfen. Durch die Mitte zieht sich die Fortsetzung vom norduralischen Landrücken (häufig Haide). Die Hstlee^nsetn zeigen im Ganzen denselben Cha- rakter wie die norddeut- sche Tiefebene; nur Born- holm theilt die Boden- beschaffenheit Scandina- viens. Auch die Inseln haben daher im Ganzen dieselbe Einförmigkeit wie Jütland, doch finden sich hier, wie dort, niedere Erhebungen, herrliche Bu- chenwaldnngen, fruchtbare Aecker und Wiesen, kleine Seen. Die Far-Oer sind kleine vulkanische Inseln, ebenso Osfariö, wo „Feuer und Eis im ununterbrochenen Kampfe um die Herrschaft sich befinden." Hier der Hekla im Süden, der Geyser, nordwestlich vom Hekla. Kein Fluß (Aa der ge- meinsame Flußname) ist in Däne- mark von Bedeutung. Kleinere Binnen- seen giebt es viele, doch nur wenige ha- den größere Tiefe.

7. Mittelalter - S. 70

1879 - Dillenburg : Seel
— 70 — gere Zeit ihre Rechte mit den Waffen vertheidigen. Otto's I. Sohn, Otto Ii. (1184—1205), wurde vom Erzbischof von Magdeburg wegen eines angelobten und nicht ausgeführten Kreuzzuges in den Bann gethan, von welchem er sich dadurch befreite, daß er dem Erzstift Magdeburg seinen ballenstädtischen Familienbesitz zum Eigenthum übergab. Darnach führte er einen siegreichen Krieg gegen Dänemark. Ihm folgte sein Bruder Albrecht Ii. (1205 bis 1220), welcher sein Bestreben hauptsächlich darauf richtete, die Besitzungen an der Ostsee zu erweitern. Vielfache Kämpfe mit Dänemark waren die Folge davon. Als er starb, waren seine beiden Söhne Johanni, und Otto Iii. (1220 1267) noch minderjährig, weshalb ihre Mutter Mathilde die Vormundschaft und Regierung des Landes übernahm. Als sie die Großjährigkeit erreicht hatten, regierten sie gemeinschaftlich in musterhafter Eintracht und Liebe. In den vielen Fehden gegen bte Erzbischöse vor Magdeburg und Halberstadt, sowie gegen die Herzöge von Pommern, von welchen sie die Uckermark erkämpften, hielten sie treulich zusammen. Durch Kauf erwarben sie ein Landes von den Herzogen von Schlesien und gründeten daselbst Frankfurt a/O.; das Land jenseits der Oder erkämpften ite in einem Kriege gegen Polen. Für die Wohlfahrt de^ Lolke^ sorgten sie durch kräftige Unterstützung von Handel und Gewerbe. 10. Deutsches leben im Mttelalter. A. Das Ritterwesen. a. Entstehung des Ritterthums. Die Heere der Deutschen bestanden in alter Zeit meist aus Fußgängern; he Zahl der Reiter war eine verhältnismäßig sehr geringe. Da letztere nem-lich für ihre Ausrüstung sorgen mußten, so konnten nur die Reichen und Vornehmen in die Reiterei eintreten. Die Retter trugen einen Panzer, welcher den ganzen Körper bedeckte, einen Helm und schwere Schwerter und Lanzen als Waffen. Der Kamps zu Pferde erforderte viel mehr Vorbereitung und Uebung, weshalb das Leben der Reiter schon von Jugend auf ein kriegerisches war. Dafür aber gab der Dienst zu Pferde ein größeres Ansehen, als ' der zu Fuß; er war mit besonderen Vorrechten verbunden. Um diese zu behaupten, schlossen sich die Reiter immer schärfer von den Fußgängern ab. Bei ihnen kam es nur aus körperliche Gewandtheit und Kraft an; geistige Ausbildung suchte matt nicht.

8. Mittelalter - S. 31

1879 - Dillenburg : Seel
— 31 — mit äußeren Feinden nichts zu thun, und als im Jahre 924 die Magyaren wieder einen Raubzug nach Deutschland unternahmen, gelang es einem sächsischen Heerhaufen, einen magyarischen Heerführer gefangen zu nehmen und vor Heinrich zu bringen, wodurch er einen neunjährigen Waffenstillstand von ihnen erzwang, während dessen er einen nur geringen Tribut zu zahlen versprach. Diese Zeit der Ruhe benutzte Heinrich aufs weiseste. Da uemlich die Magyaren meist beritten waren, so konnte ihnen am besten durch feste Plätze Widerstand geleistet werden; solche aber waren in Deutschland nirgends zu finden; die Befestigungen, welche die Römer frühe am Rhein und an der Donau angelegt hatten, waren verfallen. Heinrich ließ an der Ostgrenze von Thüringen und Sachsen Burgen anlegen, neben welchen sich bald mit Wall und Graben umschlossene Dörfer und Städte erhoben. Jeder neunte Mann mußte vom Lande in die Städte ziehen, wohin Heinrich auch die Märkte und Gerichte verlegte; noch andere Vorrechte ertheilte er den Städten und ihren Bewohnern, welch' letztere man, da die befestigten Städte ebenfalls Burgen hießen, Bürger nannte. So ist Heinrich der Gründer vieler Städte*), wie z. B. M erse -. bürg, Quedlinburg und Meißen, und eines neuen Standes im Volke, des Bürgerstandes, geworden. Die Städte wurden so geräumig gebaut, daß während des Krieges auch Me Landbevölkerung darin Platz finden konnte, und damit es in Kriegs-zeiten nicht an den nöthigen Nahrungsmitteln fehle, mußte der dritte Theil alles Getreides in die Städte geliefert werden. — Die Deutschen kämpften bisher noch meist zu Fuß; weil ihnen daher die Magyaren noch weit überlegen waren, so übte Heinrich seine Deutschen auch im Kampfe zu Roß; das Fußvolk lehrte er, die Pfeile der Feinde mit dem Schilde aufzufangen, die Reiterei, wie man den Feind verfolge. Um den Kampf zu Roß noch mehr zu üben, soll er die Kampfspiele, Turniere, eingeführt haben. So bereitete er den Magyaren nach jeder Beziehung einen würdigen Empfang. Als der Waffenstillstand im Jahre 933 abgelaufen war, erschienen die magyarischen Gesandten wieder, um den Tribut zu fordern. Heinrich aber, der den Krieg gegen die Feinde schon lange beschlossen hatte und dazu auch die Bewilligung der Volksversammlung besaß, ließ ihnen einen räudigen, an Ohren und Schwanz verstümmelten Hund reichen und dabei sagen, wer mehr haben wolle, möge kommen und es holen. Voll Erbitterung *) Daher auch der andre Beiname Heinrichs: der Stüdtegrünbcr.
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