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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

2. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 226

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 226 — Türme — Erdwälle ohne sichtbare Gebäude; Angriffs- und Verteidigungswaffen — Kanonen; nötig zum Schutz in unsicherer Zeit — unnötig, weil Obrigkeit und Gesetz jeden mit starker Hand gegen innere Feinde schützt und weil der Kaiser gegen den äußern Feind die lebendige Mauer des Volksheeres ins Feld führt („die Wacht am Rhein"). Ergebnis: Der beste Schutz des einzelnen Bürgers gegen innere Feinde (Diebe, Räuber, Mörder) ist eine starke Obrigkeit; der beste Schutz des Volkes gegen äußere Feinde ist ein starkes und einiges Volksheer. Iv. 1. Der Ritterstand: Bedeutung, Waffentüchtigkeit, Wohnung, Lebensweise, Entartung. 2. Der Wehrstand ist notwendig zur Bewahrung der Macht und Selbständigkeit des Reiches. 3. Der beste Schutz des einzelnen Bürgers u. s. w. (siehe oben!). V Warum sind die echten adeligen Namen Ortsnamen? — Woher stammen die Wappen unserer adeligen und fürstlichen Familien? — Erkläre die Entstehung und Bedeutung folgender Ausdrücke: Rittergut, Ritterdienst, Ritter des eisernen Kreuzes; „für jemand in die Schranken treten," „mit jemand eine Lanze brechen," „jemand auf den Sand setzen," „mit offenem Visier kämpfen." — Welche Ritterwaffen Md heutzutage unnötig und warum? — Warum brauchen wir keine Burgen mehr? — Baut in Gedanken unsere Burgruinen wieder auf! Warum hat die preußische Fahne die Farben schwarz-weiß? — Neben dem Wehrstand gab und giebt es noch einen Nährstand und einen Lehrstand; welche Berufe sind damit gemeint? — Was soll es heißen, wenn man jetzt die Infanterie die „Königin der Schlachten" nennt? — Lektüre passender Gedichte und Prosastücke des Lesebuches, z. B. „Der Sänger" von Göthe, „die Rache" von Uhland. 4. Aas Mrgerlum. Ziel: Die Bürger. I. Bewohner einer „Burg", d. h eines bergenden (umwallten) Ortes, rote sie Heinrich I. in Sachsen anlegte. Abneigung der Deutschen gegen das Wohnen in ummauerten Orten. Entstehung der Städte aus den Bischofssitzen, den Pfalzen der Kaiser und Fürsten sowie aus den alten Römerstädten (z. B. Köln, Mainz, Augsburg). Die Macht der Städte zeigt tich zuerst in der Zeit Heinrichs Iv. (Worms), besonders

3. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 89

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
- 89 — Kriemhild lebte abgeschlossen in den Frauengemächern bei ihren Dienerinnen und Gesellschafterinnen. Das ist bei unseren Prinzessinnen und vornehmen Frauen nicht mehr Sitte. Außer dem Turnier war das Werfen mit schweren Steinen und mit Speeren nach bestimmten Zielen eine Unterhaltung der Ritter. Etwas Ähnliches haben wir heutzutage bei den Schützen und bei den Turnern (Gerwerfen). Die Rüstung eines Ritters bestand aus folgenden Waffen. Schutzwaffen: Helm, Panzer (Schuppen- oder Ringpanzer), Schild. Angriffs- oder Trutzwaffen: Schwert, Speer. It. 1. Siegfrieds Eigenschaften. 2. Sitten, Gebräuche und Einrichtungen der alten Zeit: Unter- haltung der Ritter waren Falkenjagd, Turnier, Kampffpiele mit Stein- und Speerwurf. Die Rüstung der Ritter bestand aus Schutzwaffen und Trutzwaffen. Über die Frauen hören wir: Hohe und niedrige Frauen glaubten an Träume und Traumdeutung (Aberglaube); die Anfertigung der Kleiderstoffe und Kleider war ein Geschäft der hohen und niedrigen Frauen; Fürstentöchter lebten abgeschlossen und verborgen in den Frauengemächern. Y. Charakteristik Siegfrieds. — Aus welchen Perfonen bestand die Königssamilie in Worms? (Einprägung der Namen in verschiedenen Reihen) — Die Falkenjagd wird auch Reiherbeize („beiße") genannt. Warum? — Giebt es heut noch Knabenspiele, die den Ritterspielen ähnlich sind? — Warum tragen unsere Reiter nicht mehr die Schutzwaffen der Ritter? Und wie steht es mit ihren Trutzwaffen? Wie wird derjenige über die Traumdeuterei denken, der von Herzen an den Spruch glaubt: „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird es wohl machen!" ? — Ist es gut für die Frauen, daß wir heutzutage Handwerker haben, und warum? 4. Einheit. 6. Wie Siegfried mit den Sachsen und Dänen stritt. Ziel: Wie Siegfried mit den Burgunder: gegen die Sachsen und Dänen kämpfte. 1. Wo wohnten die Sachsen? (Karte! Vgl. „Thüringer Sagen!") Nicht wie heute im Königreich Sachsen und dessen Nachbarschaft, sondern in dem ebenen Land zwischen Rhein und Elbe. Und die Dänen? An der Nordsee und Ostsee (Jütlanb, Inseln). Wie kamen beibe Völker zusammen? Sie hatten sich mit einanber verbünbet, um stärker zu sein als die Feinde. Mit wem führten sie Krieg? Schwerlich mit Siegfrieb, von besten Aufenthalt bei Günther sie ja nichts wußten, fonbern mit

4. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 84

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 84 — ehrliebend sein, Gott und dem König treu dienen, Arme und Schwache beschützen. Der König gab ihnen Land und Leute zu Lehen, dafür mußten sie auf sein Gebot mit einer Anzahl bewaffneter Knechte herbeiziehen und sein Kriegsheer bilden. Dem König gegenüber waren sie also Dienstleute oder Mannen, aber ihren Leuten gegenüber waren sie Herren. Iy. 1. Siegfrieds Jugend: Siegfrieds Schwert; der Drache; der Nibelungenschatz; der Ritterschlag. 2. Die alten Deutschen nannten freigebige Fürsten mild. 3. Siegfried war edel, weil er andere ehrte, freute und beglückte. — Verküpfung mit den früher festgestellten Eigenschaften. 4. Die Ritter: Name. Burgen. Rüstung. Adel. Ritterschlag. Turnier. Pflichten. Lehen. Dienstmannen. Herren. Y. Warum wird in dem Gedicht „die Einkehr" der Apfelbaum ein „wundermilder" Wirt genannt? Warum können wir den jungen Jakob oder Ludwig den Springer nicht edel nennen? Die Ritter sind Diener und Herren zugleich, denn . . . Giebt es jetzt noch Ritter? (Die Vorfahren unserer meisten Adeligen sind Ritter gewesen; das erkennt man noch aus dem Namen: Herr von so und so — das war eben der Name der Burg oder des Dorfes, worüber einst ihre Vorfahren Herren waren.) Ii. Siegfrieds Werbung. 3. Einheit. 5. Wie Siegfried nach Worms zog. Erste» Stück: Kriemhildens Traum. Ziel: Eine Königstochter in Worms träumt von einem Jagdfalken. I. Lage von Worms? (Linkes Rheinufer, Oberrhein; Oberland, nicht Niederland wie bei Xanten). Was mag das sein, ein Jagdfalke? Vermutungen mit dem vorläufig genügenden Ergebnis: Ein Raubvogel (Vorzeigung eines Falken), der zur Jagd auf Vögel abgerichtet wird. Iia. Disposition: Der Hof zu Worms; der Traum und seine Deutung; Kriemhilds Vorsatz. Zur E r l ä u t e r u n g: In welchen Verhältnissen lebt Kriemhild? (Wohnort, Stand, Eigenschaften, Angehörige, Dienstmannen.) Wie kommt Kriemhild zu ihrem Traum? (Sie besitzt wohl mehrere Falken, vielleicht auch einen Lieblingsfalken, hat schon mehrere Falkenjagden mitgemacht und denkt nun öfter daran.) Paßt die Deutung der Mutter

5. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 66

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 66 — Übersicht. Hi.*) 1. Von welchen „deutschen Männern und Frauen" haben wir denn nun gesprochen? — Zusammenstellung in chronologischer Reihenfolge. 2. In zwei verschiedenen Zeiten haben wir Thüringer kennen gelernt. — 1. Thüringens Vorzeit (heidnisch, Königreich, um das Jahr 500, innere Zwistigkeiten, äußere Feinde, Untergang des Königreichs, Verlust der Selbständigkeit, die nördliche Hälfte fällt an Sachsen, die südliche an das Königreich Franken). 2. Die Landgrafenzeit (Ludwig der Springer um 1070, Ludwig der Eiserne, der Sängerkrieg 1207, Ludwig und Elisabeth 1227; Teil des deutschen Reichs, innere Ordnung, christlich). 3. Wie steht es jetzt mit Thüringen? (Diese Frage paßt natürlich nur für die Schulen, denen das jetzige Thüringen nicht ein völlig fremder Begriff ist.) — Ein Reich Thüringen giebt es nicht mehr, es giebt weder ein Königreich noch eine Landgrafschaft dieses Namens, sondern der Name Thüringen wird nur noch von der Landschaft, in welcher jene Reiche lagen, gebraucht. Dieselbe ist durch ihre Schönheit (Wartburg, Reinhartsbrunn etc.) berühmt und wird jährlich von vielen Fremden besucht. In ihr liegt das Reich unseres Großherzogs Carl Alexander: das Großherzogthum Sachsen etc., soweit die politische Geographie von Thüringen bekannt ist. Geht, wie ich es für richtig halte, die Geographie von Thüringen neben unfern Sagen begleitend her, so wird hier Ge- legenheit sein, die politische Geographie Thüringens zu besprechen. Aber die Thüringer Länder sind auch jetzt noch deutsche Länder und gehören zu dem Kaiserreich Deutschland, welches Wilhelm Ii. beherrscht. 4. Das Reich Thüringen ist nicht mehr vorhanden, aber auch anderes hat sich völlig verändert. — Die Einzelwohnungen sind nur noch Ausnahmen, die Leute wohnen jetzt in Städten und vielen Dörfern eng bei einander. Ferner sind die Burgen verschwunden, nur hie und da sieht man noch eine Ruine aus einem Berge, welche mehr und mehr zerfällt, es müßte denn sein, daß besondere Fürsorge für Erhaltung derselben getragen wird, oder daß sogar, wie bei der Wartburg, der alte ehr- würdige Bau vollständig wieder hergestellt wird. Was sollten aber auch die hohen Bergschlösser, da die Ritter fehlen, die sie bewohnen könnten! Denn sie sind nicht mehr zu sehen, jene stolzen Gestalten, hoch zu Roß, angethan mit der glänzenden Rüstung, den wallenden Federbusch auf dem Helm, den blanken Wappenschild am Arme, die hochragende Lanze in der Hand und das scharfe, lange Schwert an der Seite: es giebt jetzt keine Ritter mehr. Auch andere Gestalten sind verschwunden. Man begegnet nicht mehr dem Jäger im knappem Jägerwams, dem das Jagdhorn an der Seite hängt, dessen Hand den Jagdspieß trägt, oder gar einer ganzen Schar so gekleideter Jäger auf Pferden, der die laut bellende Meute folgt. Jetzt geht der Jäger meist allein, mit dem Gewehr auf dem Rücken, höchstens von einem Hunde begleitet, auf die Jagd und *) Vgl. das Hauptziel, S. 3, und die dort angeführte 1. Stufe. Der durchgearbeitete Stoff ist zu den hier folgenden Stufen als 2. Stufe zu betrachten.

6. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 58

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — 37. Wie sich die Herzöge empörten. Mit Heinrich hatte sich nicht nur der Herzog Eberhard von Franken und der Herzog Giselbert von Lothringen verbnnben, sonbern auch der König von Frankreich. Eberharb begab sich mit einem Heere zu Heinrich und Giselbert nach Lothringen. Alle Hoffnung war verschwnnben, daß die Herrschaft der Sachsen bestehen würde. Darum verließ bamals noch gar mancher den König Otto und begab sich zu den Empörern. König Otto aber bewahrte eine unerschütterliche Ruhe. Er war mit seinem Heere gegen den König von Frankreich in das ^saß gezogen. Als das Eberhard und Giselbert erfuhren, gingen sie bei Anbernach über den Rhein, fchäbigten die in der Nahe wohnenden Getreuen des Königs durch Brand und Raub und zogen mit Beute beladen zurück. Otto sandte gegen sie den Herzog Hermann von Schwaben. Dieser aber wagte keinen Kamps, da sein kleines Heer den Gegnern nicht gewachsen war. Eines Tages aber stießen Ritter des Königs auf einen Priester, der weinte und jammerte. Sie fragten ihn, woher des Wegs er käme, und warum er weine. „Von jenen Räubern," gab er zur Antwort, „komme ich her; mein Pserb, meine einzige Habe, haben sie mir genommen, zum armen Mann haben sie mich gemacht!" Da forschten sie genau, ob und wo er Giselbert und Eberharb gesehen habe. Der Priester erwiberte: „Fast ihr ganzes Heer samt der Beute haben sie über den Rhein geschafft. Sie selbst aber sinb zurückgeblieben und halten mit einer Schar Ritter eine Mahlzeit, möge sie ihnen schlecht bekommen!" Kaum hatten jene das vernommen, als sie mit solcher Schnelligkeit nach dem bezeichneten Orte ritten, daß, wer sie sah, vermeinen mußte, sie flögen. Die Herzoge waren gerabe beim

7. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 64

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 64 — König zurück, und nun beginnt der Kampf mit der Hauptmacht der Ungarn, die den Deutschen gegenüberstand. Nach einer kurzen Anrede ergriff Otto den Schild und die heilige Lanze und sprengte hoch zu Roß als der erste in den Feind hinein, Streiter und Feldherr zugleich. Anfangs leisteten die Kühneren unter den Ungarn Widerstand. Bald aber entsank ihnen der Mut. Zersprengt und umzingelt, wurden viele vom Schwerte erschlagen. Viele schwammen durch den Lech, aber das jenseitige Ufer bot ihnen keinen Halt zum Emporklimmen, und von der Strömung fortgerissen, fanden sie in den Wellen ein klägliches Ende. Die aber glücklich über den Fluß kamen, wurden von den Bewohnern des Landes auf der Flucht niedergemacht. Nur wenige von dem großen Ungarnheer sahen ihr Vaterland wieder. Aber nicht ohne eignen Verlust konnte der Sieg über ein so wildes Volk errungen werden. Manch wackerer Mann war erschlagen, aber keinen betrauerte Otto mehr, als seinen Eidam Konrad. Erschöpft von dem harten Strauß und der Glut der Sonne, hatte er die Helmbänder gelüftet, um aufzuatmen; da durchschnitt ihm ein Pfeil die Kehle und raubte ihm das Leben. Sein Körper wurde auf des Königs Befehl mit den größten Ehren nach Worms gebracht und hier unter lauter Klage und unter den Thränen aller Franken bestattet. Welche Freude über den Ausgang der Schlacht in dem Heere herrschte, kann man sich denken. Der siegreiche König aber befahl, in allen Kirchen des Reichs Gott zu preisen und würdige Lobgesänge zu seiner Ehre anzustimmen. Dann kehrte er, jubelnd von allem Volke begrüßt, in das Sachsenland heim. — Den Ungarn aber war nun die Lust vergangen. in die deutschen Länder einzubrechen. ■ ■

8. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 28

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 28 — bergen in der Erde vor dem Angesichte dieses grimmigen Feindes!" Da erinnerte sich der Franke ans bessern Zeiten der herrlichen, uitücrgleichlichcn Macht des Königs Karl unu brach in die Worte ans: „Wenn dn eine eiserne Saat auf den Feldern wirst starren sehen, wenn der Po und der Tessin mit dunkeln, eisenschwarzen Wogen die Stadtmauern überschwemmen, dann erwarte, daß Karl kommt." Kaum war dies ausgeredet, als sich in Westen wie eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Dann sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine Eisenstange in der Linken hoch ausreckend. In der Rechten hielt er das stählerne Schwert, der Schild war ganz aus Eisen, und auch sein Roß schien eisern an Mut und Farbe. Alle, die ihm vorausgingen, zur Seite waren und ihm nachfolgten, ja das ganze Heer schien auf gleiche Weise ausgerüstet. Einen schnellen Blick darauf werfend, rief der Franke: „Hier hast du den, nach dem du so viel gefragt hast," und stürzte halb entseelt zu Boden. 20. Rolands Tod. Nachdem der herrliche Kaiser Karl ganz Spanien sich unterworfen und zum Glauben an Gott und feine heiligen Apostel bekehrt hatte, zog er zurück und kam nach Pampelona und ruhte dort einige Tage ans mit feinem ganzen Heere. In Saragossa aber waren damals zwei sarazenische Könige, die Brüder Marsilies und Beligand, die der Sultan von Babylon dahin geschickt hatte. Sie waren dem Kaiser Karl nnterthänig geworden und dienten ihm scheinbar gern in allen Stücken; aber sie meinten es nicht ehrlich mit ihrer Treue nud Anhänglichkeit. Da schickte der Kaiser ihnen Ganelon zu, der zu den zwölf besten Mannen Karls gehörte, aber Untreue im Herzen trug, und ließ ihnen sagen, daß sie sich

9. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 43

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Heinrich. Meist aus Widukinds sächsischen Geschichten. 28. Heinrich, der Vogelsteller. Herr Heinrich sitzt am Vogelherd recht froh und wohlgemut; aus tausend Perlen blinkt und blitzt der Morgenröte Glut. In Wies' und Feld und Wald und Au — horch, welch ein süßer Schall! Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag, die süße Nachtigall! Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Wett! Was gilt's? Heut giebt's ’nen guten Fang!" Er lugt zum Himmelszelt. Er lauscht und streicht sich von der Stirn das blondgelockte Haar: „Ei doch, was sprengt denn dort heraus für eine Reiterschar?"

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 44

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 44 — Der Staub wallt auf, der Hufschlag dröhnt, es naht der Waffen Klang. „Daß Gott! die Herrn verderben mir den ganzen Vogelfang!" „Ei nun! — Was giebts?" Es hält der Troß vorm Herzog plötzlich an. Herr Heinrich tritt hervor und spricht: „Wen sucht ihr Herrn? sagt an!" — Da schwenken sie die Fähnlein bunt Und jauchzen: „Unsern Herrn! — Hoch lebe Kaiser Heinrich! — Hoch des Sachsenlandes Stern!" Dies rufend knien sie vor ihm hin und huldigen ihm still und rufen, als er staunend fragt: „'s ist deutschen Reiches Will!" Da blickt Herr Heinrich tief bewegt hinauf zum Himmelszelt: „Du gabst mir einen guten Fang, Herr Gott, wie dir's gefällt!" I. N. Vogl. 29. Wie König Konrad starb. Der König Konrad war nach Bayern gezogen und stritt mit dem Herzog Arnulf. Und als er hier verwundet worden war, kehrte er in feine Heimat zurück. Da er nun fühlte, daß es mit ihm zu Ende ging, sprach er zu seinem Bruder Eberhard, der gekommen war, um ihn auf seinem Krankenlager zu besuchen, also:
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