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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 229

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 140. Der Deutsch-französische Krieg von 1870 und 1871. 229 endlichen Sieg der Nation krönen werde" und ging hierauf auseinander. Inzwischen hatte die nationale Strömung auch den Süden Deutschlands mit unwiderstehlicher Macht ergriffen und in hoch und niedrig das Feuer reinster Vaterlandsliebe entflammt. Der hochherzige und ideal gerichtete König Ludwig Ii. von Bayern, der keinen Augenblick im Zweifel war, daß der Bündnisfall gegeben sei, telegraphierte an König Wilhelm: „Mit Begeisterung werden meine Truppen an der Seite ihrer ruhmgekrönten Wasfeugeuosseu für deutsches Recht und deutsche Ehre den Kampf aufnehmen" und sein Vorgehen war maßgebend für die Haltung der übrigen süddeutschen Fürsten und Staaten. — Von den Wogen des Meeres bis zum Fuße der Alpen erhob sich das deutsche Volk in beispielloser Einmütigkeit. Erfüllt von einem Geiste, geleitet von einem Willen, taten alle, was sie nach Fähigkeit und Vermögen zu leisten vermochten. Hunderttausende zogen unter den Klängen des Liedes „Die Wacht am Rhein" (gedichtet vor 30 Jahren von Schneckenburger, komponiert von Karl Wilhelm) in todesmutiger Hingebung an das Vaterland ans in den blutigen Kampf, und die zu Hause blieben, die Männer und Frauen, sie entfalteten einzeln und in Vereinen eine segensreiche Tätigkeit zur Errichtung von Laza- retten, zur Pflege der Kranken und Verwundeten, zur Unterstützung armer, zurückgelassenerfamilien. 4. In aller Ruhe, in musterhafter Ordnung und mit bewunderns- Aufmarsch und werter Schnelligkeit vollzog sich nach dem von Moltke entworfenen dachen'heerä. Mobilisierung^- und Kriegsplan der Aufmarsch der deutschen Streitkräfte. Kaum zwölf Tage nach der Kriegserklärung standen drei gewaltige Heersäulen am Rhein: die I. Armee (etwa 85000 Mann) unter General Steinmetz zwischen Koblenz und Trier als rechter Flügel, die Ii. Armee (etwa 220 000 Mann) unter dem Prinzen Friedrich Karl zwischen Mainz und Kaiserslautern als Zentrum, die Iii. Armee (etwa 200000 Mann), gebildet aus den Truppen der Bayern (v. d. Tann und v. Hartmann), Württem- berger, Badener und zwei norddeutschen Korps, unter dem preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm zwischen Mannheim, Speier Graf von Moltke.

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 231

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 140. Der Deutsch-französische Krieg von 1870 und 1871. 231 kronprinzliche Armee den Feind an und führte einen Kampf herbei, der den ganzen Tag über tobte und besonders um Elf aß Haufen, bei und in Fröfchweiler mit leidenschaftlicher Hitze geführt wurde. Die Schlacht, in welcher Nord- und Süddeutfche mit gleicher Tapferkeit, Ausdauer und Todesverachtung fochten, endigte nach 15stündigem Ringen mit einem Siege der Deutschen. Mac Mahon flüchtete, feinen Staatswagen mit vielen Aktenstücken und Briefschaften, sowie die Kriegskasse und etwa 9000 Gefangene znrücklaffend, mit den Trümmern seines Heeres über die Vogefeu, um sich erst in dem Lager von Chllons a. d. Marne durch Sammlung der zersprengten und Zuzug neuer Truppen zu einem weiteren Kampfe vorzubereiten. An demselben 6. August erlitten die Franzosen noch einen zweiten Atmung empfindlichen Schlag. Brennend vor Begierde, sich mit dem Feinde 6. August i87o. zu messen, unternahmen Teile der I. Armee, im Laufe des Kampfes durch Truppen der Ii. Armee unter Göbeu unterstützt, einen geradezu tollkühnen Sturm auf die füdlich von Saarbrücken steh hinziehenden Spicherer Höhen, worauf sich das Frossard'sche Korps befand. Obwohl die Position des Feindes durch die natürliche Lage ans dem waldbedeckten Bergrücken und durch aufgeworfene Wälle für uneinnehmbar gehalten werden konnte, gewannen die Deutschen wiederum einen ruhmvollen Sieg. Frossard trat den Rückzug an. Nur die sinkende Nacht verhinderte seine Verfolgung. 6. Die ersten Schlachten waren geschlagen. Welches waren deren «Je* Folgen für die streitenden Mächte? Das deutsche Volk war von banger Sorge befreit, atmete erleichtert und dankbar auf und blickte hoffnungsfreudig in die Zukunft. Die gemeinsam errungenen Erfolge festigten die junge Waffenbrüderschaft zwifchen Süd und Nord, begeisterten zu neuen Taten und erweckten schon jetzt in weiten Kreisen den Gedanken, daß ein siegreich durchgeführter Krieg nur mit der Erwerbung der ehemals deutschen Gebiete endigen dürfe, einen Gedanken, den man auch bald an höchster Stelle durch die Einsetzung von deutschen Verwaltungsbeamten in Elsaß und Lothringen durchblicken ließ. Der Kronprinz überschritt, nachdem er eine Abteilung seines Heeres unter Beyer (später unter General Werder) mit der Belagerung von Straßburg beauftragt hatte, die Vogefeu, eroberte die kleinen Festungen Lützelstein und Marsal, zernierte Pfalzburg und Bitsch und erreichte schon am 12. August Naucy. Die I. und Ii. Armee drang unterdessen gegen Metz vor. — In Paris herrschte fieberhafte Aufregung. Das Ministerium Ollivier-Gramout mußte seine Entlassung nehmen und der energische Graf Palikao trat an die Spitze der Regierung. Eine feiner ersten Maßregeln war die Ausweisung aller Deutschen aus Frankreich, selbst derjenigen, welche dort in Ausübung eines friedlichen Berufes den größten Teil ihres Lebens

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 163

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 122. Der Krieg bis *ur Schlacht bei Leipzig. 163 etwa 440000 Mann, waren um Dresden vereinigt. Sie standen an Zahl gegen die Verbündeten zurück; allein dieses Übergewicht der letz-tereu wurde dadurch wieder ausgeglichen, daß bei ihnen eine gewisse Vielköpfigkeit im Kommando herrschte, während alle Unternehmungen des französischen Heeres von einem Willen geleitet wurden. Der Plan der Verbündeten war, von Norden, Osten und Süden gegen das Zentrum (Dresden) vorzudringen, sich allmählich zu vereinigen und daun in der sächsischen Ebene eine Entscheidungsschlacht herbeizuführen. 2. Die erste bedeutsame Aktion wurde von der Nordarmee ausgeübt. Napoleon, der wußte, daß Preußen die Seele der ganzen Erhebung war, suchte zunächst diesen Gegner zu vernichten und schickte daher den Marschall Ondinot nach Norden, um Berlin, den Hauptplatz der patriotischen Bewegung, zu erobern. Bernadotte, der zögernde und unzuverlässige Bundesgenosse, der den Krieg nur mit halber Seele und möglichster Schonung seiner früheren Landsleute führte, wollte sich zurückziehen und die Hauptstadt preisgeben. Bülow und Tauenzieu aber, in denen die Vaterlandsliebe mächtiger war, als der militärische Gehorsam gegen einen sremden Vorgesetzten, traten mit ihren siegesdurstigen Preußen den Franzosen entgegen und brachten denselben bei Großbeeren (zwei Meilen südlich von Berlin) eine totale Niederlage bei (23. August). Berlin war gerettet; mit unbeschreiblichem Jubel empfing die von Angst befreite Bevölkerung die Siegesbotschaft. 3. Drei Tage später, am 26. August, bekam Blücher Gelegenheit, an den Feind zu stoßen. Napoleon war zuerst selbst gegen ihn vorgerückt, dann aber, als er von der Annäherung der Böhmischen Armee gehört, nach Dresden zurückgeeilt und hatte nun dem Marschall Macdonald die Überwindung der Schlesischen Armee überlasten. Mit diesem geriet Blücher aus dem steil abfallenden Plateau an der Kalzbach bei Liegnitz zusammen, gerade an der Stelle, wo sich in der Mitte des 13. Jahrhunderts deutscher Heldenmut in der Abwehr der Mongolengefahr so trefflich bewährt hatte. Ein wütender Kampf entbrannte; es kam zum Handgemenge; mit furchtbarer Wucht schwangen die an Körperkraft überlegenen Preußen den Kolben und richteten im feindlichen Heere eine solche Verwirrung an, daß dieses vollständig ausgelöst wurde. Von diesem Tage datiert Blüchers aufs höchste gestiegene Popularität. Überall nannte man ihn nur den Marschall „Vorwärts". Friedrich Wilhelm Iii. verlieh ihm später als Anerkennung den Ehrentitel „Fürst von Wahlstatt". (Wahlstatt ein Dörfchen in der Nähe des Schlachtfeldes.) 4. Während die Schlesische Armee glorreiche Taten vollbrachte, geriet Schwarzenberg in große Bedrängnis. Derselbe war auf die Nachricht von Napoleons Vordringen nach Osten über das Gebirge 11* Lieg der Nordarmee bei Großbeeren 1813 (August). Sieg der Ostarmee an der Katzbach 1813 (August). Die Schlachten bei Dresden, Kulm und Lennewitz 1813.

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 236

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
236 X. Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederaufrichlung des Teutschen Kaisertums. um die Früchte ihres Sieges zu bringen. Diese Mission wurde dem greisen Staatsmann und Historiker Thiers übertragen. Er reiste noch in der ersten Hälfte des September nach London, Petersburg, Wien und Florenz; vergeblich. Keine der Mächte stellte bewaffneten Beistand in Aussicht. Alsdann ging man daran, den nationalen Widerstand zu organisieren und alle nur einigermaßen verwendbaren Kräfte zur Rettung des Vaterlandes aufzubieten. Die Lösung dieser Aufgabe übernahm G am betta. E-nschueßung 3. Inzwischen rückten die deutschen Streitkräfte von Sedan aus 19. Sept. 1870. gegen Paris vor, die Iii. Armee über Rheims, die Iv. über Laon und Compiegne. Die Heeresleitung beabsichtigte, die Millionenstadt einzuschließen und Bevölkerung und Besatzung durch Aushungerung zur Übergabe zu zwingen. Es war das ein Riesenunternehmen, dessen Durchführung Vorsicht, Umsicht, Energie, Ausdauer und Wagemut im höchsten Grade erforderte. Man bedenke: Paris war seit 1840 die gewaltigste Festung der Welt, war von einem Ringwall und einem Gürtel starker Außenforts umgeben und hatte etwa 400000 Mann Besatzung, teils Linientruppen und Seesoldaten, teils Mobilgarden; die Verpflegung der Belagerer mußte fast ganz von der Heimat aus geschehen; nur wenige Wege standen dem Transport der Bedarfsartikel offen und die Provinzen, durch welche sie führten, wurden von den rasch auftauchenden und umherschwärmenden Franktirenrsbanden beunruhigt. — Am 17. September erreichten die deutschen Vortruppen die Hauptstadt. Sofort begannen sie die Umzingelung und schon am 19. September schloß sich der von 150 000 Mann (später 250000) gebildete, etwa 70 km lange, eiserne Ring (im Norden und Westen Preußen, im Süden Preußen und Bayern, im Osten Württembergs und Sachsen), der sich erst dann wieder öffnete, nachdem sich das ge-demütigte Paris, „die Metropole der Zivilisation", wofür es die Franzosen ansahen, ergeben hatte. Am 5. Oktober verlegte Wilhelm I. das deutsche Hauptquartier nach Versailles. In dem Prunkschlosse, wo einst Ludwig Xiv. seine ans die Schwächung Deutschlands gerichteten Ränke schmiedete, wo später Napoleon Iii. die Siege der Franzosen über die Deutschen in mächtigen Wandgemälden darstellen ließ, schlug jetzt der greise Heldenkönig sein einfaches Feldbett auf, traf Moltke in großen Zügen die Maßregeln zur Überwindung des repu-blikauifchen Frankreich, errichtete man Lazarette zur Pflege der Verwundeten und Kranken. Ausfälle. 4. Selbstverständlich bot die Regierung der nationalen Verteidi- gung alles auf, um den Belagerungsgürtel zu durchbrechen. Die Besatzung unternahm verschiedene Ausfälle: so am 28. Oktober bei Le Bourget im Nordosten, am 30. im Südosten, am 19. Januar im Westen vom Mont Valerien aus. Alle diese Unternehmungen aber

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 213

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 137. Die Schleswig-Holsteinische Frage. 213 Präsident Otto von Bismarck trat in einen Gegensatz zu der bei den deutschen Mittel- und Kleinstaaten und dem Volke herrschenden Anf-sassuug der strittigen Angelegenheit. Er hielt fest an der Rechtsverbindlichkeit des Londoner Protokolls vom Jahre 1852, das den Vertragsmächten die Befugnis zur Einmischung einräumte, erklärte, daß eine Verletzung desselben möglicherweise einen europäischen Krieg heraufbeschwöre, und war gesonnen, bei den weiteren Verhandlungen nicht die Erbfolge-, sondern die Verfassung sfr age in den Vordergrund treten zu lassen. Es gelang ihm, Österreich für seine Auffassung zu gewinnen. Am 16. Januar 1864 kamen Preußen und Österreich unbekümmert um die Haltung des Bundestages überein, an Dänemark folgendes Ultimatum (v. ultimus, der äußerste, letzte, also letzte Erklärung) zu richten: die Verfassung vom November 1863 zurückzunehmen, sonst erfolge der Abbruch der diplomatischen Beziehungen und die Besetzung Schleswigs durch österreichisch-preußische Truppen. Die Forderung der beiden Großmächte wurde abgelehnt; die deutschen Einheitskriege begannen. 7. Am 1. Februar 1864 überschritt das Heer der Verbündeten ^marsch b« die Eider (Grenzfluß zwischen Holstein und Schleswig): die Öfter- ^Amin reicher unter General Gablenz, die Preußen unter dem Prinzen Februar ism. Friedrich Karl (dem Neffen Wilhelms I.), beide unter dem Oberbefehl des achtzigjährigen Feldmarschalls Wrangel. Nach dem von dem genialen preußischen Generalstabschef v. Moltke entworfenen Plan sollte, da die Inseln und Kopenhagen mangels einer ausreichenden Flotte unzugänglich seien, die Vernichtung des dänischen Heeres ins Auge gefaßt und diese durch einen Angriff der Österreicher auf das Dauewerk (eine von der Stadt Schleswig am Ende des Schleibusens nach Westen und Osten hinziehende, elf Stunden lange Reihe von Schanzen und Wällen) bei gleichzeitiger Umgehung dieser Befestigungen im Osten durch die Preußen herbeigeführt werden. Demgemäß rückten die Österreicher auf das Dauewerk los, gingen die Preußen (bei Arnis) über die Schlei; aber die Dänen entzogen sich im Gesühl ihrer Schwäche durch schleuniges Verlassen der Wälle der Umklammerung und suchten Schutz in den starken Festungswerken von Düppel. Während nun die Österreicher in Jütland, das eigentliche Feindesland, eindrangen und unter sieghaft bestandenen Kämpfen bis an den Limfjord gelangten, schritt Prinz Friedrich Karl zur Belagerung von Düppel. Ein heißes, mehrwöchentliches Ringen begann. Am 18. April erfolgte der Sturmangriff auf die Schanzen, der Erstürmung der mit feltenem Mute und wahrer Verachtung des Todes ausgeführt Schanzen wurde. Am Abend des an Verlusten, Ruhm und Ehren reichen Tages 18' 24'nl 1864' befanden sich die Preußen im Besitz der Schanzen, waren die Dänen auf die Insel Alsen zurückgeworfen.

6. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 42

1874 - Erlangen : Deichert
42 §• 23—24. Mittlere Geschichte, 476—1517. 936—973. 2. Otto I. der Große (936—973). a) Die Erz- ämter bei der Kaiserkrönung zu Aachen: Kämmerer (Herzog von Lothringen), Truchseß (Franken), Schenke (Schwaben), Marschall (Bayern), b) Otto I. gibt die Herzogthümer seinen Verwandten: Lothringen seinem Schwiegersöhne Konrad dem Rothen; Bayern seinem Bruder Heinrich; Schwaben seinem Sohne Ludolf; Sachsen seinem Freunde Hermann Bil-lung; Franken behält Otto I. selbst. c) Gegen den Kaiser empören sich: 1) Seine Brüder: Thankmar (f 938), dann Heinrich (später mit Otto I. ausgesöhnt), sowie die Herzoge Giselbert von Lothringen und Eberhard von Franken (f beide bei Andernach 939); 2) Konrad der Rothe und Ludolf (954); worauf Otto's I. Bruder, Erzbischof Bruno von Köln, Lothringen und Burkh ard Iii. Schwaben erhält. d) Otto's I. Siege: über die Polen und Wenben (durch Markgraf Gero; Erzbisthum Magbeburg); über den abtrünnigen Böhmenherzog Boleslaw I. (Bisthum Prag); über die Dänen (König Haralb Blau- 955. zahn); über die Ungarn auf dem Lechfelde (955). e) Drei Züge nach Italien: 1) Abelheib, Wittwe des italischen Königs Lothar, von Otto I. gegen Berengar von Jvrea beschützt, wirb Otto's I. Gemahlin (951); 2) Otto I. zum römischen Kaiser 962. gekrönt (962): „Ein h. römisches Reich deutscher Na- tion." 3) Vermählung des jungen Otto (Ii.) mit der qriech. Kaisertochter Theophano, Erbin von Unteritalien, (972). 973 — 983. 3. Otto Ii. (973—983). Empörung der Vasallen (Heinrich der Zänker in Bayern). Otto Ii. zieht zum Schutze Lothringens bis vor Paris (978). Seine

7. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 37

1874 - Erlangen : Deichert
Erste Periode. 476—843 nach Chr. Iii. Frankenreich. 37 siechte der Merovinger, nach der Besiegung des römischen Statthalters Syägrius bei Soissons (486) 486. das Frankenreich gründet und nach Unterwerfung der Alemannen bei Zülpich (496) katholischer Christ 496. wird. Unter Chlodwig's Nachfolgern wird auch Thüringen (530) und Burgund (534) dem Frankenreiche eingefügt und Bajuwarien (Bayern) abhängig gemacht. Dock leidet das Reich durch öftere Theilungen (Austrasien, Neustrien, Burgund), durch innere Kriege und durch die Unfähigkeit der merovingischen Könige, über welche sich bald ihre Hausmeier erheben Pipin von Heristal, erblicher Hausmeier (687). Sein Sohn Karl Martell siegt über die Araber bei Tours 732 (§.19). Dessen 732. Sohn Pipin der Kleine macht sich nach Absetzung Childerich's Iii. mit Zustimmung des Papstes Zacharias zum König der Franken (752—768); 752-768. schenkt dem Papste ein den 8ongobarden abgenommenes Gebiet um Ravenna (Kirchenstaat, 755). B. Karl der Große (768 — 814), Pipin's d. Kl. 768-814. Sohn regiert bis zu seines Bruders Karlmann Tod (771) mit diesem gemeinsam, sucht dann als Alleinherrscher die deutschen Völkerschaften zu Einem christlichen Reiche zu vereinigen. a. Karl's d. Gr. Kriege: 1) Mit den Sachsen (772 — 803). Eroberung der Eresburg, Zerstörung 772—803. der Jrmensäule; 777 Maifeld zu Paderborn; 782 zu Verden a. d. Aller 4500 abtrünnige Sachsen enthauptet. _ Allgemeiner Aufstand der Sachsen, beendet "ach Wittekind's und Alboin's Unterwerfung und Taufe (785). Friede zu Selz a. d. fränk. Saale (803). Die Sachsen werden Christen, behalten ihre Privatrechte, werden aber mit dem Frankenreiche vereinigt.

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 4

1888 - Erlangen : Deichert
4 I. Die Zeit der Volksherzoge 554- 948. Freien des Volkes, die sie zum Landiag beriefen, faten sie Beschlsse, welche als Gesetze des Landes galten; ihr Gericht war das hchste im Lande; sie setzten Grafen der die Gaue; sie schloffen Bndnisse mit Nachbarvlkern und fhrten ihres Volkes Kriege. Als aber Bayern unter die Oberhoheit der Frankenknige gekommen war, nahmen diese fr sich das Recht in Anspruch, die Herzoge zu besttigen und schloffen deren Gewalt in engere Schranken ein. Die Herzoge dagegen strebten nach Wiederherstellung der alten Unabhngigkeit. Schon der lteste der uns bekannten Bayernherzoge Garibaldi., der etwa von 554 an regierte, trat in nhere Verbindung mit den Feinden der Franken, den Langobarden, und vermhlte seine Tochter Theodelinde mit deren Könige Autharis1). Aber die Franken ent-sendeten ein Heer gegen die Bayern, und wenige Jahre nachher muten es sich diese gefallen lassen, da ihnen der Frankenknig einen neuen Herzog in Tassilo I. setzte. Zur Zeit des dritten Her-zogs, Garibalds Ii., sind die Gesetze der Bayern aufgezeichnet worden, vielleicht auf Veranlassung des Frankenknigs Dagobert, i) Paulus Warnefridi ( Paul Diakonus, Zeitgenosse Karls des Groen), Historia Langobardorum, ed. Bethmann et Gr. Waitz 1878, lib. Iii. 30: Rex Authari legatos post haec ad Bajoariam misit, qui Garibaldi eorum regis filiam sibi in matrimonium peterent. Quos ille benignus suscipiensjtheodelin-dam suam filiam Authari se daturum promisit. Qui legati revertentes cum haec Authari nuntiassent, ille per semet ipsum suam sponsam yidere cupiens paucis secum sed expeditis ex Langobardis adhibitis unumque sibi fidelis-simum et quasi seniorem secum ducens sine mora ad Bajoariam perrexit. (Folgt nun, wie er, unerkannt von Garibald, durch sein Benehmen gegen Theodelinde, welche den Gesandten den Wein kredenzt, bei dieser oder vielmehr ihrer Vertrauten eine Ahnung erweckt, wer er sei). Erat autern tunc Authari juvenili aetate floridus, statura decens, candido crine perfusus et satis decorus aspectu. Qui mox a rege commeatu accepto iter patriam reversuri arripiunt, deque Noricorum finibus festinanter abscedunt. Noricorum siquidem pro-vincia, quam Bajoariorum populus inhabitat, habet ab oriente Pannoniam, ab occidente Suaviam, a meridie Italiam, ab aquilonis vero parte Danubii fluenta. Igitur Authari cum jam prope Italiae fines _ venisset, secumque adhuc, qui eum deducebant, Bajoarios haberet, erexit se quantum super equum cui residebat potuit, et toto annisu securiculam, quam manu gestabat, in arborem, quae proxi-mior aderat, fixit, eamque fixam reliquit, adjiciens haec insuper verbis: talem Authari feritam facere solet. Cumque haec dixisset, tunc intellexe-runt Bajoarii, qui cum eo comitabantur, eum ipsum regem Authari esse. Denique post aliquod tempus, cum propter Francorum adventum perturbatio Garibaldo regi advenisset, Theodelinda ejus filia cum suo germano nomine Gundoald ad Italiam confugit seque adventare Authari suo sponso nuntiavit.

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 6

1888 - Erlangen : Deichert
6 I. Die Zeit der Volksherzoge 554 -948. Herzogen von Alemannien, Aquitanien und Sachsen sich verband, schlug ihn Pippin 743 am Lech, nahm ihn gefangen und gab ihm Bayern nur als frnkische Provinz und wahrscheinlich um einen Teil des Nordgaus verkleinert zurck. Ein noch schlimmeres Los hatte Odilos Sohn und Nachfolger Tassilo Ii. Gleich nach Odilos Tode bemchtigte sich Grifo des Herzogtums und des jungen Tassilo, bis er selbst von Pippin gefangen genommen wurde. Tassilo erhielt das Herzogtum zurck, fr das er in seinem 14. Jahre seinem Oheim Pippin zu Compigne den Lehenseid schwren mute 757. Dann mute er als Vasall die Kriege des Frankenknigs mitmachen oder im Frieden sich von frnkischen Sendboten berwachen lasten. Im Unwillen der solchen Zwang verlie er bei einem Zuge gegen Aqui-tanien 763 das Frankenheer und kehrte nach Bayern zurck. Er besiegte die Slaveu, grndete an ihrer weit nach Westen vorgerckten Grenze die Klster Jnnichen im Pusterthal und Kremsmnster im Trauugebiete, ernannte, unbekmmert um den frnkischen Ober-Herrn, seinen Sohn Theodo zum Mitregenten und strkte sich wider die Franken durch einen Bund mit dem Langobardenknig De-siderius, dessen Tochter Liutberga er heiratete. Aber gegen Pippins Nachfolger Karl den Groen verlor zuerst Desiderius Krone und Freiheit, und sieben Jahre spter wurde auch Tassilo gezwungen, den Lehenseid abermals zu schwren 781. Als er von neuem eigen-mchtig handelte, zwang ihn Karl durch seine Heere zur dritten Eidesleistung. Die erzwungenen Eide nicht achtend schlo nun Tas-silo, wie die frnkischen Annalen erzählen, insgeheim einen Bund mit den Avaren. Aber auf der Reichsversammlung zu Ingelheim, wo er erschien, wurde er seines Eidbruchs unerwartet berfhrt und zum Tode verurteilt1). Karl milderte das Urteil dahin, da er *) Annales Nazariani (monasterii sancti Nazarii, gegen Ende des 8. Jahrhunderts geschrieben, bei Pertz Monumenta Germaniae historica, Scrip-tores Tom. I): Dessilo autem dux Beiweriorum venit in Franciam ad regem Francorum Carolum ad villam quae appellatur Ingolumlieim. Post liaec ergo transmisit jam praefatus rex legatos suos in Beiweriam post uxorem ac liberos jam praefati ducis; qui studiose atque eflicaciter jussio-neni regis implentes, adduxerunt haec omnia una cum tliesauris ac fa-milia eorum copiosa valde ad jam dictum regem. Cumque haec ita age-

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 11

1888 - Erlangen : Deichert
5. uere Verhltnisse und innere Zustnde in der karol. Zeit. 11 Deutschlands mit seinen Brdern, was er schon besa. Nach seinem frhen Tode 880 kam die Herrschaft der Bayern rasch nach einan-der an seine beiden Brder, erst an Ludwig den Ostfranken, dann an den unfhigen Karl den Dicken. Der durch inneren Zwiespalt und durch die Verheerungen der Slaven und Normannen wachsenden Verwirrung und Zerrttung that erst Karlmanns Sohn Arnulf auf kurze Zeit Einhalt, als er 887 in Krnten, wo er feit dem Tode seines Vaters geherrscht hatte, sich erhob, seinen unfhigen Oheim absetzen und sich zum König der Deutschen whlen liefe. Er schlug die Normannen aus dem Reiche, brach Swtopluks Macht im Mh-renlande und gewann in Italien die Kaiserkrone. der die Ostmark setzte Arnulf im I. 895 als Markgrafen seinen Verwandten, den mchtigen bayerischen Grafen Luitpold (aus dem Geschlechte der Huosi?), den Ahnherrn des Hauses der Wittelsbacher, das in der Folge die bleibende Herrschaft der Bayern gewann. Nach des Knigs Tode wurde Luitpold einer der Vormnder des jungen Knigs Ludwig und Herzog des gesammten Heerbanns in Bayern 900. Es war in demselben Jahre, in welchem der erste Angriff eines neuen Feindes, der den Trken verwandten Ungarn, auf Bayern erfolgte. Bei Luitpolds Anzge flohen diebarbaren. Zur Abwehr fr kommende Zeiten baute er an der Enns aus den Trm-mern von Lorch die Feste Ennsburg (Stadt Enns). Aber Deutsch-land war mit Ludwig dem Kinde in zu groe Verwirrung zurckgesunken, als da die Kampfesarbeit an der Grenze eine gen-gende Untersttzung htte finden knnen. Neben der Lust zum Kriege, welche die deutschen Stmme ehe-dem beherrschte, war im Laufe der Zeit die Neigung zu friedlichem Besitz und Erwerb mehr und mehr hervorgetreten. Des angebauten Landes wurde mehr, der Wlder weniger. Fr die Landwirt-s chaft waren Karls des Groen Gter und die der Klster Muster. Jetzt pflanzte man anch am Main die Weinrebe, wie frher schon am Rhein und an der Donau. Das Land gab bereits mehr, als man brauchte: man trieb Handel mit Getreide, sowie mit leinenen und wollenen Tchern. Von Thringen aus fhrte eine Handels-
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