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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 164

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
164 H- Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. Horks Elbüber-3cmg. Vereinigung der Schlesischen mit der Nordarmee (Oktober). gestiegen, um das feindliche Heer im Rücken und in der Flanke zu bedrohen. Aber ehe er seinen Plan zur Ausführung bringen konnte, war Napoleon in Dresden wieder angekommen und hier war es nun, wo er seinen letzten Sieg auf deutschem Boden errang (27. August). Der überwundene Schwarzenberg wollte Böhmen wieder aufsuchen; aber der Rückzug dorthiu schien ihm verhängnisvoll zu werden; denn Van dämme, welcher im Auftrag Napoleons voraus geeilt war, gedachte am Südabhang des Erzgebirges die zurückkehrenden Trümmer des Böhmischen Heeres zu vernichten. Schon war er nahe am Ziel, da vereitelten ihm die Russen unter Ostermann und die Preußen unter von Kleist bei Kulm und Nollendorf unweit Teplitz (29. und 30. August) die Ausführung seines Planes. Zwischen zwei Heere eingeklemmt, mußte sich Vandamme gefangen nehmen lassen. Die Scharte von Dresden war wieder ausgewetzt. — Im September machte Napoleon noch einmal den Versuch, in den Besitz von Berlin zu gelangen. Er mißglückte. Bülow schlug den gegen ihn vorrückenden Marschall Ney bei Dennewitz (unweit Jüterbog) und zwang ihn zum Rückzug. 5. Abgesehen von Dresden, war der gemeinsame Gegner auf alleu Seiten geschlagen worden. Den Verbündeten wuchs der Mnt und die Siegeszuversicht; der Ausgang des Riesenkampfes schien ihnen nicht mehr zweifelhaft. Ungeduldig drängte die Schlesische Armee, die überhaupt die treibende Kraft in der sonst „zögernden und bedächtigen Kriegsführung" war, nach Westen; sie wollte möglichst rasch die Vereinigung der Heere und die Entscheidungsschlacht herbeiführen. Zunächst aber war noch ein ungemein kühner und gefahrvoller Schritt zu tun: der Übergang über die Elbe. Blücher faßte als geeignetsten Punkt hierfür den von Snmpflanbschaften umgebenen Ort Warten bürg (zwischen Torgau und Wittenberg) ins Auge. Am 3. Oktober wagte I o r k auf zwei in größter Eile hergestellten Schiffsbrücken mit seinem Korps das Unternehmen. Es gelang. Die Franzosen würden in mörberischem Kampfe besiegt. Nachbein auch Bernabotte die Elbe überschritten hatte, erfolgte die Vereinigung der Schlesischen Armee mit der Nvrbarmee. Schwarzenberg näherte sich von Süden. So bilbete sich allmählich ein Ring, der Napoleons Lage mit jedem Tage verschlimmerte. Gleichzeitig vollzog sich eine Abbröckelung vom Rheinbund. Unter dem Eindruck des siegreichen Vordringens der Verbündeten löste Bayern, das schon längst den Militärdespotismus nur mit Wachsenbein Unmut ertragen hatte, seine Beziehungen zu dein Protektor und trat am 8. Oktober im Vertrag zu Rieb (östlich von Braunau) zu den Verbünbeten über, wogegen ihm volle Souveränität und Erhaltung seines bisherigen Besitzstanbes zugesichert würde. Da Napoleon fürchtete, von Frankreich abgeschnitten

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 218

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
218 X. Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederaufrichtnng des Deutschen Kaisertums. die Hannoveraner. Aber schon einen Tag darauf sahen sie sich ans allen Seiten von den anwachsenden preußischen Truppenmassen umstellt und am 29. Juni mußte sich König Georg V. mit seinem Heere ergeben. Die Mannschaft wurde nach Ablieferung der Waffen in die Heimat entlassen; König und Kronprinz begaben sich nach Wien. aujrecu6if^ener 6. Die Hauptentscheidung fiel in Böhmen. Versetzen wir uns ^bringen^nact ™ dieses öon Gebirgen umränderte Land und betrachten wir in Kürze Ersten ©iege^ ^en ®nnq der Ereignisse, wie er sich da in der letzten Juuiwoche und 22. 29. Juni. |n 5er ersten Hälfte des Juli abwickelte. Drei große preußische Heeresabteilungen rückten nach dem von v. Mollke entworfenen Kriegsplan gleichzeitig gegen die böhmifche Grenze vor: die I. Armee als Zentrum (etwa 100000 Mann) unter dem Priuzeu Friedrich Karl von Görlitz und Zittau aus (Tal der Görlitzer Neiße), die Ii. Ai-nt ec als linker Flügel (etwa 150 000 Manu) unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm vom Glatzer Bergland in Schlesien ans, die Iii. Armee als rechter Flügel, die sogenannte Elbarmee (etwa 50000 Mann), unter Herwarth von Bittenfeld durch das Tal der Elbe. Sie alle sollten sich trichterförmig einander nähern, Gitschin in Nordböhmen als gemeinsames Marschziel ins Auge fassen, hier nach vollzogener Vereinigung die Hauptschlacht herbeiführen. Die Österreicher vereinigten ihre Hauptmacht (die Nordarmee mit den Sachsen etwa 260000 Mann) in dem zwischen Theresienstadt, Prag, Josephstadt und Pardubitz gelegenen Gebiete. An der Spitze stand der Generalfeldzengmeister v. Benedek, der den Oberbefehl nur mit schwerem Herzen übernommen hatte. Rasch und ohne Störung vollzog sich der Einmarsch der Elbarmee (22. Juni) und der I. Armee (23. Juni) ins böhmische Laud. Der Feind trat ihnen auffalleuder-weise erst entgegen, nachdem sie sich aus den langen und engen Tälern herausgewunden hatten. Wohl waren die am meisten vorgeschobenen österreichischen Truppen bemüht, dem weiteren Vordringen der Preußen Einhalt zu tun. Ihre Kräfte waren jedoch hiezu unzulänglich. Herwarth siegte bei Hühnerwasser, Friedrich Karl bei Podol, beide fügten dann gemeinsam ihren Gegnern bei Münchengrätz (28. Juni) und bei Gitschin (29. Juni) empfindliche Niederlagen zu. Ergebnis: Clam-Gallas, Befehlshaber der Österreicher, wurde gegen die Oberelbe zurückgedrängt. Inzwischen hatte sich auch die krouprinzliche Armee durch beschwerliche Pässe nach Böhmen hindiirchgeriingen und hier nach heißem Ringen bei Nachod (27. Juni), Skaliz und Soor (28. Juni), Königinhof (29. Juni) Siege erfochten, vermöge welcher die Fühlung mit der I. Armee gewonnen werden konnte. Die Schlacht bei 7. Die bisherigen Niederlagen, bei welchen die Österreicher mit 3.^uit9i8666. den Gefangenen 30000—40 000 Mann eingebüßt hatten, wirkten fo erschütternd auf Benedek, daß dieser seine Heere in die Gegend zwischen

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 219

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 138. Der Deutsche Krieg 1866. 219 König grätz und Sadowa, in den sogenannten Elbkessel lim Osten von der Elbe, im Westen von der mit ihr parallel von Nord nach Süd laufenden Bistritz eingeschlossen) zurückzog und am 1. Juli den Kaiser bat, „um jeden Preis" Frieden zu schließen, da eine Katastrophe sür die Armee unvermeidlich sei. Am 30. Juni langte dortig Wilhelm I., begleitetet von Bismarck, Roon und Moltke, in Reichenberg an und am 2. Juli verlegte er das Hauptquartier uach Gitschiu. Noch in der Nacht desselben Tages wurde nach reiflicher, allseitiger Erwägung der folgenschwere Beschluß gefaßt, am nächsten Morgen mit allen verfügbaren Kräften die Entscheidungsschlacht zu beginnen. Die Österreicher (etwa 222000 Mann) befanden sich in wohlgedeckten Stellungen auf den links des sumpsigen Bistritztales sich hinziehenden Hohen, die Festungen Königgrätz und Josephstadt im Rücken. Die I. Armee sollte bei Sadowa auf das österreichische Zentrum, die Elbarmee südlich davon auf den österreichischen linken Flügel den Kampf eröffnen und der Kronprinz, der noch etwa vier Meilen weit im Osten stand, erhielt die Weisung, sich möglichst rasch dem Schlachtfeld zu nähern und durch einen wuchtigen Angriff auf den österreichischen rechten Flügel die Entscheidung zu gunsteu der Preußen herbeizuführen. Der 3. Juli, ein trüber, regnerischer Tag, brach an. Als gegen 8 Uhr der König auf dem Schauplatze erschien, war der Kampf schon an der ganzen Bistritzlinie entbrannt. Mit aufopferndem Heldenmute überschritten die Preußen in den Morgenstunden das Tal, unbekümmert um die entsetzlichen Verheerungen, welche das von den Chlnmer Höhen kommende Granatenfeuer unter ihnen anrichtete. Dann aber gerieten sie in schwere Bedrängnis, in welcher sie nur durch die Hoffnung auf das rechtzeitige Eintreffen des Kronprinzen aufrecht erhalten wurden. Stunde um Stunde verrann; immer sorgen- und erwartungsvoller blickte man nach Osten. Zwischen 1 und 2 Uhr endlich durchflog der Ruf: „der Kronprinz kommt" die gelichteten Reihen und belebte die Kräfte der müden Kämpfer. Die Ii. Armee war am Platze, nachdem sie unter großen Anstrengungen auf schlechten, vom Regen durchweichten Wegen (die Artillerie oft durch Felder mit mannshohem Getreide) von früh 5 Uhr an marschiert war. Ihr tatkräftiges Eingreifen, namentlich ihr sieghaftes Vordringen nach Ehlum entschieden den Ausgang der Schlacht. Um 4 Uhr wichen die Österreicher auf allen Punkten zurück und drängten in fluchtartiger Eile nach Königgrätz hin, um hier über die Elbe zu kommen. Bei eintretender Dunkelheit begegnete der König dem Kronprinzen auf dem Schlachtfeld. Tief erschüttert, überreichte er demselben den Orden pour le rnerite. — Die Königgrätzer Schlacht gehört zu den furchtbarsten der Geschichte. Es waren an derselben etwa 30000 Mann mehr als an der

4. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 42

1874 - Erlangen : Deichert
42 §• 23—24. Mittlere Geschichte, 476—1517. 936—973. 2. Otto I. der Große (936—973). a) Die Erz- ämter bei der Kaiserkrönung zu Aachen: Kämmerer (Herzog von Lothringen), Truchseß (Franken), Schenke (Schwaben), Marschall (Bayern), b) Otto I. gibt die Herzogthümer seinen Verwandten: Lothringen seinem Schwiegersöhne Konrad dem Rothen; Bayern seinem Bruder Heinrich; Schwaben seinem Sohne Ludolf; Sachsen seinem Freunde Hermann Bil-lung; Franken behält Otto I. selbst. c) Gegen den Kaiser empören sich: 1) Seine Brüder: Thankmar (f 938), dann Heinrich (später mit Otto I. ausgesöhnt), sowie die Herzoge Giselbert von Lothringen und Eberhard von Franken (f beide bei Andernach 939); 2) Konrad der Rothe und Ludolf (954); worauf Otto's I. Bruder, Erzbischof Bruno von Köln, Lothringen und Burkh ard Iii. Schwaben erhält. d) Otto's I. Siege: über die Polen und Wenben (durch Markgraf Gero; Erzbisthum Magbeburg); über den abtrünnigen Böhmenherzog Boleslaw I. (Bisthum Prag); über die Dänen (König Haralb Blau- 955. zahn); über die Ungarn auf dem Lechfelde (955). e) Drei Züge nach Italien: 1) Abelheib, Wittwe des italischen Königs Lothar, von Otto I. gegen Berengar von Jvrea beschützt, wirb Otto's I. Gemahlin (951); 2) Otto I. zum römischen Kaiser 962. gekrönt (962): „Ein h. römisches Reich deutscher Na- tion." 3) Vermählung des jungen Otto (Ii.) mit der qriech. Kaisertochter Theophano, Erbin von Unteritalien, (972). 973 — 983. 3. Otto Ii. (973—983). Empörung der Vasallen (Heinrich der Zänker in Bayern). Otto Ii. zieht zum Schutze Lothringens bis vor Paris (978). Seine

5. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 37

1874 - Erlangen : Deichert
Erste Periode. 476—843 nach Chr. Iii. Frankenreich. 37 siechte der Merovinger, nach der Besiegung des römischen Statthalters Syägrius bei Soissons (486) 486. das Frankenreich gründet und nach Unterwerfung der Alemannen bei Zülpich (496) katholischer Christ 496. wird. Unter Chlodwig's Nachfolgern wird auch Thüringen (530) und Burgund (534) dem Frankenreiche eingefügt und Bajuwarien (Bayern) abhängig gemacht. Dock leidet das Reich durch öftere Theilungen (Austrasien, Neustrien, Burgund), durch innere Kriege und durch die Unfähigkeit der merovingischen Könige, über welche sich bald ihre Hausmeier erheben Pipin von Heristal, erblicher Hausmeier (687). Sein Sohn Karl Martell siegt über die Araber bei Tours 732 (§.19). Dessen 732. Sohn Pipin der Kleine macht sich nach Absetzung Childerich's Iii. mit Zustimmung des Papstes Zacharias zum König der Franken (752—768); 752-768. schenkt dem Papste ein den 8ongobarden abgenommenes Gebiet um Ravenna (Kirchenstaat, 755). B. Karl der Große (768 — 814), Pipin's d. Kl. 768-814. Sohn regiert bis zu seines Bruders Karlmann Tod (771) mit diesem gemeinsam, sucht dann als Alleinherrscher die deutschen Völkerschaften zu Einem christlichen Reiche zu vereinigen. a. Karl's d. Gr. Kriege: 1) Mit den Sachsen (772 — 803). Eroberung der Eresburg, Zerstörung 772—803. der Jrmensäule; 777 Maifeld zu Paderborn; 782 zu Verden a. d. Aller 4500 abtrünnige Sachsen enthauptet. _ Allgemeiner Aufstand der Sachsen, beendet "ach Wittekind's und Alboin's Unterwerfung und Taufe (785). Friede zu Selz a. d. fränk. Saale (803). Die Sachsen werden Christen, behalten ihre Privatrechte, werden aber mit dem Frankenreiche vereinigt.

6. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 104

1874 - Erlangen : Deichert
104 §. 56—58. Neuere Geschichte, 1517—1873. Preußen erstrebt vergebens einen engeren deutschen Bund. Wiedereröffnung des Bundestages durch Oesterreich (Sept. 1850); auch Preußen fügt sich (nach der Olmützer Confcrenz, Nov. 1850). König Wilhelm I. (seit 1861); sein Minister Bismarck. Reorganisation des preußischen Heeres mit Hilfe des Kriegsministers v. Noon. (Deutschlands Kriege gegen Dänemark 1848 und 1864 s. §. 55; Oesterreichs Krieg mit Frankreich und Sardinien 1859 f. §. 54, B). S- 57. Ii. Von 1866 —1870. a. Spannung zwischen Oesterreich und Preußen. Oesterreich begünstigt entgegen der Gasteiner Convention (§. 55, C) die Ansprüche des Augustendurgers ans Schleswig-Holstein; Preußen bezweckt eine Annexion der Elbherzogthümer. 1866. Auflösung Deß deutschen Bundes (14. Juni 1866). Zuni bis b. Krieg zwischen Preußen und Oesterreich (Juni Zull, bis Juli 1866). Mit Preußen verbündet: die kleineren norddeutschen Staaten und Italien; mit Oesterreich: die übrigen deutschen Staaten. 16. Juni. l. Die Preußen besetzen den 16. Juni Sachsen (die sächsische Armee nach Böhmen), Kur Hessen (der Kurfürst gefangen nach Stettin) und Hannover (die hannoverische Armee capitulirt bei Lange n salz a, 27. Juni). 2. Die Preußen rücken nach v. Moltke's Kriegsplan 22. Juni, in Böhmen ein ("Jj. Juni): unter Her warth v. Bittenfeld durch das Elbthal (Iii. Armee), unter dem Prinzen Friedrich Karl (I. Armee) über Görlitz und Neichenberg, unter Kronprinz Friedrich Wilhelm (Ii. Armee) von Schlesien aus. Die Preußen siegen

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 4

1888 - Erlangen : Deichert
4 I. Die Zeit der Volksherzoge 554- 948. Freien des Volkes, die sie zum Landiag beriefen, faten sie Beschlsse, welche als Gesetze des Landes galten; ihr Gericht war das hchste im Lande; sie setzten Grafen der die Gaue; sie schloffen Bndnisse mit Nachbarvlkern und fhrten ihres Volkes Kriege. Als aber Bayern unter die Oberhoheit der Frankenknige gekommen war, nahmen diese fr sich das Recht in Anspruch, die Herzoge zu besttigen und schloffen deren Gewalt in engere Schranken ein. Die Herzoge dagegen strebten nach Wiederherstellung der alten Unabhngigkeit. Schon der lteste der uns bekannten Bayernherzoge Garibaldi., der etwa von 554 an regierte, trat in nhere Verbindung mit den Feinden der Franken, den Langobarden, und vermhlte seine Tochter Theodelinde mit deren Könige Autharis1). Aber die Franken ent-sendeten ein Heer gegen die Bayern, und wenige Jahre nachher muten es sich diese gefallen lassen, da ihnen der Frankenknig einen neuen Herzog in Tassilo I. setzte. Zur Zeit des dritten Her-zogs, Garibalds Ii., sind die Gesetze der Bayern aufgezeichnet worden, vielleicht auf Veranlassung des Frankenknigs Dagobert, i) Paulus Warnefridi ( Paul Diakonus, Zeitgenosse Karls des Groen), Historia Langobardorum, ed. Bethmann et Gr. Waitz 1878, lib. Iii. 30: Rex Authari legatos post haec ad Bajoariam misit, qui Garibaldi eorum regis filiam sibi in matrimonium peterent. Quos ille benignus suscipiensjtheodelin-dam suam filiam Authari se daturum promisit. Qui legati revertentes cum haec Authari nuntiassent, ille per semet ipsum suam sponsam yidere cupiens paucis secum sed expeditis ex Langobardis adhibitis unumque sibi fidelis-simum et quasi seniorem secum ducens sine mora ad Bajoariam perrexit. (Folgt nun, wie er, unerkannt von Garibald, durch sein Benehmen gegen Theodelinde, welche den Gesandten den Wein kredenzt, bei dieser oder vielmehr ihrer Vertrauten eine Ahnung erweckt, wer er sei). Erat autern tunc Authari juvenili aetate floridus, statura decens, candido crine perfusus et satis decorus aspectu. Qui mox a rege commeatu accepto iter patriam reversuri arripiunt, deque Noricorum finibus festinanter abscedunt. Noricorum siquidem pro-vincia, quam Bajoariorum populus inhabitat, habet ab oriente Pannoniam, ab occidente Suaviam, a meridie Italiam, ab aquilonis vero parte Danubii fluenta. Igitur Authari cum jam prope Italiae fines _ venisset, secumque adhuc, qui eum deducebant, Bajoarios haberet, erexit se quantum super equum cui residebat potuit, et toto annisu securiculam, quam manu gestabat, in arborem, quae proxi-mior aderat, fixit, eamque fixam reliquit, adjiciens haec insuper verbis: talem Authari feritam facere solet. Cumque haec dixisset, tunc intellexe-runt Bajoarii, qui cum eo comitabantur, eum ipsum regem Authari esse. Denique post aliquod tempus, cum propter Francorum adventum perturbatio Garibaldo regi advenisset, Theodelinda ejus filia cum suo germano nomine Gundoald ad Italiam confugit seque adventare Authari suo sponso nuntiavit.

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 6

1888 - Erlangen : Deichert
6 I. Die Zeit der Volksherzoge 554 -948. Herzogen von Alemannien, Aquitanien und Sachsen sich verband, schlug ihn Pippin 743 am Lech, nahm ihn gefangen und gab ihm Bayern nur als frnkische Provinz und wahrscheinlich um einen Teil des Nordgaus verkleinert zurck. Ein noch schlimmeres Los hatte Odilos Sohn und Nachfolger Tassilo Ii. Gleich nach Odilos Tode bemchtigte sich Grifo des Herzogtums und des jungen Tassilo, bis er selbst von Pippin gefangen genommen wurde. Tassilo erhielt das Herzogtum zurck, fr das er in seinem 14. Jahre seinem Oheim Pippin zu Compigne den Lehenseid schwren mute 757. Dann mute er als Vasall die Kriege des Frankenknigs mitmachen oder im Frieden sich von frnkischen Sendboten berwachen lasten. Im Unwillen der solchen Zwang verlie er bei einem Zuge gegen Aqui-tanien 763 das Frankenheer und kehrte nach Bayern zurck. Er besiegte die Slaveu, grndete an ihrer weit nach Westen vorgerckten Grenze die Klster Jnnichen im Pusterthal und Kremsmnster im Trauugebiete, ernannte, unbekmmert um den frnkischen Ober-Herrn, seinen Sohn Theodo zum Mitregenten und strkte sich wider die Franken durch einen Bund mit dem Langobardenknig De-siderius, dessen Tochter Liutberga er heiratete. Aber gegen Pippins Nachfolger Karl den Groen verlor zuerst Desiderius Krone und Freiheit, und sieben Jahre spter wurde auch Tassilo gezwungen, den Lehenseid abermals zu schwren 781. Als er von neuem eigen-mchtig handelte, zwang ihn Karl durch seine Heere zur dritten Eidesleistung. Die erzwungenen Eide nicht achtend schlo nun Tas-silo, wie die frnkischen Annalen erzählen, insgeheim einen Bund mit den Avaren. Aber auf der Reichsversammlung zu Ingelheim, wo er erschien, wurde er seines Eidbruchs unerwartet berfhrt und zum Tode verurteilt1). Karl milderte das Urteil dahin, da er *) Annales Nazariani (monasterii sancti Nazarii, gegen Ende des 8. Jahrhunderts geschrieben, bei Pertz Monumenta Germaniae historica, Scrip-tores Tom. I): Dessilo autem dux Beiweriorum venit in Franciam ad regem Francorum Carolum ad villam quae appellatur Ingolumlieim. Post liaec ergo transmisit jam praefatus rex legatos suos in Beiweriam post uxorem ac liberos jam praefati ducis; qui studiose atque eflicaciter jussio-neni regis implentes, adduxerunt haec omnia una cum tliesauris ac fa-milia eorum copiosa valde ad jam dictum regem. Cumque haec ita age-

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 11

1888 - Erlangen : Deichert
5. uere Verhltnisse und innere Zustnde in der karol. Zeit. 11 Deutschlands mit seinen Brdern, was er schon besa. Nach seinem frhen Tode 880 kam die Herrschaft der Bayern rasch nach einan-der an seine beiden Brder, erst an Ludwig den Ostfranken, dann an den unfhigen Karl den Dicken. Der durch inneren Zwiespalt und durch die Verheerungen der Slaven und Normannen wachsenden Verwirrung und Zerrttung that erst Karlmanns Sohn Arnulf auf kurze Zeit Einhalt, als er 887 in Krnten, wo er feit dem Tode seines Vaters geherrscht hatte, sich erhob, seinen unfhigen Oheim absetzen und sich zum König der Deutschen whlen liefe. Er schlug die Normannen aus dem Reiche, brach Swtopluks Macht im Mh-renlande und gewann in Italien die Kaiserkrone. der die Ostmark setzte Arnulf im I. 895 als Markgrafen seinen Verwandten, den mchtigen bayerischen Grafen Luitpold (aus dem Geschlechte der Huosi?), den Ahnherrn des Hauses der Wittelsbacher, das in der Folge die bleibende Herrschaft der Bayern gewann. Nach des Knigs Tode wurde Luitpold einer der Vormnder des jungen Knigs Ludwig und Herzog des gesammten Heerbanns in Bayern 900. Es war in demselben Jahre, in welchem der erste Angriff eines neuen Feindes, der den Trken verwandten Ungarn, auf Bayern erfolgte. Bei Luitpolds Anzge flohen diebarbaren. Zur Abwehr fr kommende Zeiten baute er an der Enns aus den Trm-mern von Lorch die Feste Ennsburg (Stadt Enns). Aber Deutsch-land war mit Ludwig dem Kinde in zu groe Verwirrung zurckgesunken, als da die Kampfesarbeit an der Grenze eine gen-gende Untersttzung htte finden knnen. Neben der Lust zum Kriege, welche die deutschen Stmme ehe-dem beherrschte, war im Laufe der Zeit die Neigung zu friedlichem Besitz und Erwerb mehr und mehr hervorgetreten. Des angebauten Landes wurde mehr, der Wlder weniger. Fr die Landwirt-s chaft waren Karls des Groen Gter und die der Klster Muster. Jetzt pflanzte man anch am Main die Weinrebe, wie frher schon am Rhein und an der Donau. Das Land gab bereits mehr, als man brauchte: man trieb Handel mit Getreide, sowie mit leinenen und wollenen Tchern. Von Thringen aus fhrte eine Handels-

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 26

1888 - Erlangen : Deichert
26 Iii. Das Erbherzogtum 10701253. in Deutschland und Italien war die Folge jenes Streits. Die Groen Bayerns waren ihrem Herzog nicht gefolgt, sondern auf des Knigs Seite geblieben, und Welf verlor sein Herzogtum. Auf Bayern gesttzt suchte der König Ostfranken zu sichern und von da aus seinen Gegenknig, den zu Forchheim gewhlten Rudolf, der in Sachsen stand, und Welf I., der in Schwaben ein Heer gesammelt hatte, in Schach zu halten. Mit einem groen-teils bayerischen Heere kmpfte er gegen Rudolf und Otto von Nordheim unentschieden bei Meirich st ad t in Franken 1078; die 12000 freien frnkischen Bauern, welche er gegen Welf I. aufgeboten hatte, wurden am Neckar aufgerieben. Trotz-dem behauptete sich der Kuig und drang sogar in Schwaben ein, das er grausam verwsten lie. Auch nach der Niederlage, welche er im I. 1086 bei Plei chfeld im Wrzburgischen durch den Gegenknig Hermann und Welf I. erlitt, konnten die Gegner Heinrichs wenig Boden gewinnen, und diejenigen Teile Bayerns, welche Welf in den nchstfolgenden Jahren zu erobern vermochte, blieben fr ihn ein unsicherer Besitz. Ein Ersatz schien dem Welfenhanse zu werden, als Welfs gleichnamiger Sohn sich mit der reichen Markgrfin Mathilde von Tuscien vermhlte. Aber bald darauf erfuhr der junge Welf, da Mathilde alle ihre Gter dem rmischen Stuhle vermacht habe. Da lsten (1095) die getuschten Weifen ihren Bund; der ltere schied sich vom Papste, der jngere von Mathilde, und beide suchten Frieden bei dem Kaiser. Bereitwillig gab dieser ihnen Bayern und wahrscheinlich als erbliches Herzogtum zurck. Wenige Jahre nachher starb Welf I. zu Paphos auf Cypern, auf der Rckkehr von einem vernn-glckten Kreuzzuge, welcher dem durch Gottfried vou Bouillon be-grndeten neuen Knigreich Jerusalem hatte zu Hilfe kommen sollen. Die Begeisterung fr den Kampf wider den Islam fanffren Urhebern desselben, den Ppsten, auch fr ihren Kampf mit dem Kaisertum zu gute. Selbst Kaiser Heinrichs Shne, erst Konrad und dann Heinrich, emprten sich wider ihren Vater. Mit dem letzt-genannten Sohne stand auch Welf Ii. im Bunde. Nun nderte zwar Heinrich V., als er den Thron seiner Vter bestiegen hatte, sein
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