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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 251

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 144. Karl Albert. Maximilian Iii. Joseph. Karl Theodor. 251 und anbete Fabriken. Viele bisher aus dem Anslanb bezogene Waren würden nun im Jnlanbe hergestellt. Zur besonberen Blute gelangte die Porzellanfabrik in Nymphenburg. — Große Sorgfalt nmnbte Max Iii. der Verbesserung der Rechtspflege zu. Er würde babei von dem Rechtsgelehrten Kreittmayr unterstützt, welcher neue Gesetzbücher ausarbeitete, so das Peinliche Gesetzbuch (codex criminalis) und das Bürgerliche Gesetzbuch (codex civilis). Ein bleibenbes Verbienst erwarb sich der Kurfürst durch die Förbernng der Wissenschaften und durch die Vervollkommnung des mittleren und unteren Schulwesens. Unter seiner Regierung erfolgte auf Anregung des Hofrats Lori und des Bergrats Limbrun die Grünbung _ der Akabemie der Wissenschaften in München (1759) zur Pflege naturwissenschaftlicher Stubien; namentlich aber zur Erforschung und Aufhellung der vaterlänbifchen Geschichte. („Ohne Vaterlanbsgeschichte seine Vaterlanbsliebe!") — Zur Durchführung seiner auf die Umgestaltung des Schulwesens gerichteten Pläne verhals ihm der ver-bienstvolle geistliche Rat und Professor Heinrich Braun (der „bayerische Schulorganisator"), welcher die Schule als Angelegenheit des Staates betrachtete und eine Schulorbnung für die bayerischen Volksschulen bearbeitete. Nach der 1773 durch Papst Klemens Xiv. erfolgten Aufhebung des Jesuitenorbens würde besten Vermögen größtenteils im Interesse des Unterrichts und der Erziehung verwenbet. Wie warm das Herz des Kurfürsten für seine Untertanen schlug, offenbarte stch vorzugsweise, als in den Jahren 1770 und 1771 Bayern von einer furchtbaren Teuerung heimgesucht würde. Max Iii. brachte, um die Not der Armen zu milbern, die größten persönlichen Opfer, inbem er betreibe aus Italien kommen und unentgeltlich verteilen ließ. Die bisher erwähnten Regierungsmaßregeln gewannen dem Monarchen die Herzen des Volkes. Mit inniger Dankbarkeit blickte basselbe zu ihm als einem wahren Lanbesvater empor. Sein 1777 erfolgter Tod erfüllte alle Schichten der Bevölkerung mit aufrichtiger Trauer. — Maximilian Iii. war der letzte Sprosse der Ludwig'schen Linie des Hauses Wittelsbach. Nach seinem Tode trat der 1329 geschlossene Hausvertrag zu Pavia (I, § 53, 2 S. 145) in Kraft. Bayern ging auf die Pfälzer Linie über, an bereu Spitze sich bamals Karl Theobor besanb. 5. Karl Theodor (L777—1799), ans der Linie Pfalz-Sulz- ««i^eobor bath, war ein mit geistigen Gaben glänzenb ausgestatteter Fürst von vielseitiger Bilbung, liebte aber, durch das Beispiel der französischen Könige beeinflußt, blenbenbe Pracht und ein an Genüssen reiches Leben. Er hatte feit 1743 als Kurfürst in der Pfalz regiert und bort feine Hauptstabt Mannheim durch Prachtbauten, herrliche

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 270

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
270 Xi. Bayerische Geschichte. f cf) a f t der Wittelsbacher. Die Vergegenwärtigung der Segnungen, welche dem Land und dem Volk durch düs Wirken des erhabenen Regentenhauses zu teil geworden waren, insbesondere der Fortschritte, welche Verwaltung, Gesetzgebung und Rechtspflege, dann alle Zweige der wirtschaftlichen Regsamkeit, sowie Volksbildung, Wissenschaft und Kunst unter den bayerischen Königen erfahren hatten, erfüllten jedermann mit inniger Freude und aufrichtiger Dankbarkeit. Aus Anlaß der Jubelfeier wurde eine allgemeine Sammlung veranstaltet. Das Ergebnis derselben verwendete der König, der alle ihm persönlich zugedachten Huldigungen ablehnte, zu einer Stiftung, der „Wittelsbacher Landesstiftung", zur Förderung des Handwerkes und Gewerbes. Neuschwanstein. 6. Ludwig Ii. sollte nach dem denkwürdigen Feste nicht lange mehr regieren. In dem reichbegabten, dem Idealen zugewandten König, der schon von Beginn der 70 er Jahre eine fast krankhafte Abneigung gegen das Auftreten in der Öffentlichkeit zeigte und der sich nur in der Abgeschiedenheit der Berge, im stillen Umgang mit der Natur und in seinen Prnnkschlössern wohl fühlte, machten sich immer deutlicher erkennbare Spuren einer geistigen Umnachtung be-merklich. Die Rücksicht aus das Wohl des Landes forderte mit gebieterischer Notwendigkeit, daß ihm die Bürde der Regierung abgenommen werde. Da sein Bruder, Prinz Otto, an einer ähnlichen

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 272

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
272 Xi. Bayerische Geschichte. er seinem Bruder Maximilian Ii. und später seinem Neffen Ludwig Ii. in allen wichtigen Regierungshandlungen als treuer Freund und weiser Berater zur Seite. Das Jahr 1866 führte ihn auf den Kriegsschauplatz. In dem Gefecht bei Helm stadt (25. Juli) bewies er an der Spitze einer Division rühmenswerte Umsteht, Unerschrockenheit und Tapferkeit. Ju den folgenden Jahren erwarb er sich als Felbzeng-meister und (seit 1869) als Generalinspekteur der bayerischen Armee hervorragend Verbienste um die Verbesserung des Heerwesens; unter seiner Leitung würden die allgemeine Wehrpflicht, eine cutbere Formation des Heeres und eine zweckmäßigere Bewaffnung durchgeführt. Den Krieg von 1870/71 machte Prinz Luitpold als Vertreter Ludwigs Ii. im deutschen Hauptquartier mit. Die hier angeknüpften persönlichen Beziehungen zu Wilhelm I. und zu Bismarck erleichterten den Fortgang der Verhandlungen, welche zu den Versailler Verträgen und bamit zur Begrüubuug des Deutschen Reiches führten. — Nach dem Kriege kehrte er zur gewohnten frieblichen Arbeit zurück. Bei der zunehmeubeu Neigung des Königs zur Einsamkeit traten immer schwierigere und verantwortungsvollere Aufgaben an ihn heran und endlich mußte er in überaus trauriger und bewegter Zeit selbst die Zügel der Regierung ergreife«. 2. Vertrauensvoll sah das bayerische Volk zu seinem jetzigen Regenten empor. Es hoffte, der gereifte, im Rat und in der Tat erprobte Mann werbe durch weise Maßregeln und entschlossenes Hanbeln das bebrohte Staatsschifst ans den stürmisch erregten Wogen in den sicheren Hasen geleiten. Und seine Hoffnungen gingen in Erfüllung. Umsichtigen Geistes überblickt Prinzregent Lnitpolb die Be-bürfnifse seiner Untertanen, sowie die Voraussetzungen, von welchen die gebeihliche Entwicklung des Vaterlandes abhängig ist. Er begünstigt die Landwirtschaft und sucht deren Betrieb durch Verminderung der aus ihr ruhenden, aus früheren Zeiten stammenden Lasten (Bodenzinfe) möglichst lohnend zu machen; er ist ein werk-tätiger Förderer des Gewerbes, ein hochherziger Gönner und Freund der K ü n st e (Erlaß an das Gesamt-Staatsministerium zur Einsetzung einer Kommission für staatliche Monumentalbauten vom 1. November 1901), ein väterlicher Wohltäter der Armen und Bebrängten und er Betätigt in seiner Stellung zu Kaiser und Reich eine echt deutsche Gesinnung. Das bayerische Volk fühlt sich mit ihm und seinem Königlichen Hause in unerschütterlicher Treue und inniger Liebe verbunden. Mit jubelnder Begeisterung feierte es ant 12. März 1901 den 80 stert Geburtstag des greisen, aber körperlich wie geistig be-wnnbernswert rüstigen Lanbesvaters. Gott segne den ehrwürbigen Prinzregenten und sein unermitb-liches Wirken!

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 11

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 76. Der Schwedische Krieg 1630—1635. 11 lanbet, um den Krieg von neuem zu entfachen und den bebrängten Protestanten beizustehen. Wer war dieser Frembe? Er stammte aus dem Geschlechte der Wasa und war König von Schweden. Von hohem Buchse und kräftigem Körper, mit Monben Haaren und blauen Augen erinnerte seine Erscheinung an die einst gefürchteten, meerbeherrschenben Bewohner des Norbens, die Normannen. Wie sein Äußeres, so imponierten seine glänzenbeu geistigen Eigenschaften. Er verfügte über ein umsassen-bes Wissen, beherrschte mehrere Sprachen und überblickte mit Hellem Verstaube die Bebürfnisse seines Volkes und die Be-bingungen, unter welchen der von ihm geleitete Staat wachsen und gebethen konnte. Entschlüsse saszte er mit kluger Vorsicht; in bei Aussührnng berselben aber war er tatkräftig, unerschrocken und kühn. Mit hoher Geistesbilbnng vereinigte er nngehenchelte Frömmigkeit nnb Herzensgüte; auch zählte er zu den treuesten Vekennern des evangelischen Glaubens. Bei aller Strenge und Manneszucht, die er im Heer übte, blickten seine Soldaten mit Liebe und Verehrung zu ihm empor. In Kriegen gegen Dänemark, Rußlanb und Polen hatte er ein großes, seinen Gegnern überlegenes Felbherrntalent gezeigt. 2. Was bewog ihn nun, sich in Deutschlands Angelegenheiten ®er««J®ujjn^ einzumischen und in dem Streit zwischen Kaiser und Protestanten die e smge-Partei der letzteren zu ergreifen? Es waren politische und religiöse Grünbe. Schon Gustav Wasa, Gustav Abolfs Großvater, welcher die Reformation in Schweden eingeführt, hatte nach Er- weiterung der Grenzen seines Reiches gestrebt. Das Streben war auf seine Nachfolger übergegangen. In siegreich bestanbenen Kriegen (mit Dänemark, Rußlanb, Polen) hatten sie nach und nach Fiuulanb, Esthland, Livlanb, Jngermamtlanb gewonnen und bamit die Herrschaft über die meisten Gebiete an der Ostsee erlangt. Nur an der <süb-fitste hatte ihre Macht bisher nicht Wurzeln fassen können; Preußen (das ehemalige Orbenslanb), Pommern und Mecklenburg besanben sich noch außer dem Bereich des schwebischen Einflusses. Vom Geiste seiner Ahnen erfaßt, gebachte nun Gustav Aböls das Eroberungswerk zu üotlenben und sich die unumschränkte Herrschaft über die Ostfee zu verschaffen. Die Erreichung bieses Zieles aber war Gustav Adolf.

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 83

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 98. Das landesväterliche Wirken Friedrichs des Großen. 83 ausgefallen, so daß selbst seine langjährige trostreiche Freundin, die Flöte, ihm nicht mehr Erheiterung bringen konnte. Als Mann im Vollbesitz seiner Kraft war er gegen den Feind gezogen; als einnnd-sünfzigjähriger Greis kehrte er heim. Die Höllenqualen der langen Kriegsjahre hatten an seinem Marke gezehrt und der Verlust der Männer seines Vertrauens und der Personen seiner Liebe (während des Krieges waren ihm Mutter und Schwester gestorben) seinem Herzen die tiefsten Wunden geschlagen. Es war verödet und er fühlte sich vereinsamt auf dem Throne. Wiewohl er dem irdischen Dasein keinen Reiz mehr abgewinnen konnte, so fesselte ihn doch das Pflichtgefühl an das Leben. Dreiundzwanzig Jahre noch wirkte er uner-müdet für das Wohl seiner Untertanen und das Beste seines Staates. § 98. Das landesväterliche Wirken Friedrichs des Großen. 1. Friedrich Ii. war ein absoluter Monarch, der alle Staatsgewalt in seiner Hand vereinigte. Das Volk hatte nicht den geringsten Einfluß auf Gesetzgebung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit. Die Minister waren nur ausführende Beamte, Diener eines Herrn, der über ihnen allmächtig waltete. Aber wie sehr unterschied sich doch sein Absolutismus von dem eines Ludwig Xiv ? Während dieser sich als den alles beherrschenden Mittelpunkt betrachtete, um den sich das ganze Staatswesen zu drehen habe (L’Etat c’est moi), sich an kein Gesetz gebunden fühlte und nur au feine Verherrlichung dachte, fah Friedrich das Wohl der Gefamtheit als Zweck des Staates an und erblickte er die Aufgabe des Monarchen darin, dasselbe za fördern, ohne Rücksicht auf den eigenen Vorteil, die eigene Ehre, das eigene Leben. Indem er sich sür den ersten und verantwortungsvollsten Diener des Staates hielt, stellte er sich nicht über, sondern unter das Gesetz, das — wie er sagte — dem Untertanen eine Schutzwehr, dem Fürsten eine Schranke gegen Willkür sei. Wie suchte er nun seine Grundsätze zu betätigen? Er war unausgesetzt darauf bedacht, Land und Volk aus dem tiefen Ruin zu erheben, in welchen die Kriegsjahre sie gebracht hatten. Dabei wandte er allen Zweigen der volkswirtschaftlichen Regsamkeit im Staate möglichst gleiche Sorgfalt zu. 2. Sorge für die Landwirtschaft. Im Ackerbau liege — so meinte Friedrich — der wahre Reichtum eines Landes; die Ackerbauer seien die Pflegeväter der Gesellschaft, die besten Arbeiter am nationalen Wohlstand; man müsse sie auf jede Weise zur Tätigkeit ermuntern. Unmittelbar nach dem Hubertusburger Frieden öffnete der König 6* Allgemeiner Charakter der Regierung Friedrichs Ii. Förderung der La ndwirtschast.

6. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 42

1874 - Erlangen : Deichert
42 §• 23—24. Mittlere Geschichte, 476—1517. 936—973. 2. Otto I. der Große (936—973). a) Die Erz- ämter bei der Kaiserkrönung zu Aachen: Kämmerer (Herzog von Lothringen), Truchseß (Franken), Schenke (Schwaben), Marschall (Bayern), b) Otto I. gibt die Herzogthümer seinen Verwandten: Lothringen seinem Schwiegersöhne Konrad dem Rothen; Bayern seinem Bruder Heinrich; Schwaben seinem Sohne Ludolf; Sachsen seinem Freunde Hermann Bil-lung; Franken behält Otto I. selbst. c) Gegen den Kaiser empören sich: 1) Seine Brüder: Thankmar (f 938), dann Heinrich (später mit Otto I. ausgesöhnt), sowie die Herzoge Giselbert von Lothringen und Eberhard von Franken (f beide bei Andernach 939); 2) Konrad der Rothe und Ludolf (954); worauf Otto's I. Bruder, Erzbischof Bruno von Köln, Lothringen und Burkh ard Iii. Schwaben erhält. d) Otto's I. Siege: über die Polen und Wenben (durch Markgraf Gero; Erzbisthum Magbeburg); über den abtrünnigen Böhmenherzog Boleslaw I. (Bisthum Prag); über die Dänen (König Haralb Blau- 955. zahn); über die Ungarn auf dem Lechfelde (955). e) Drei Züge nach Italien: 1) Abelheib, Wittwe des italischen Königs Lothar, von Otto I. gegen Berengar von Jvrea beschützt, wirb Otto's I. Gemahlin (951); 2) Otto I. zum römischen Kaiser 962. gekrönt (962): „Ein h. römisches Reich deutscher Na- tion." 3) Vermählung des jungen Otto (Ii.) mit der qriech. Kaisertochter Theophano, Erbin von Unteritalien, (972). 973 — 983. 3. Otto Ii. (973—983). Empörung der Vasallen (Heinrich der Zänker in Bayern). Otto Ii. zieht zum Schutze Lothringens bis vor Paris (978). Seine

7. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 37

1874 - Erlangen : Deichert
Erste Periode. 476—843 nach Chr. Iii. Frankenreich. 37 siechte der Merovinger, nach der Besiegung des römischen Statthalters Syägrius bei Soissons (486) 486. das Frankenreich gründet und nach Unterwerfung der Alemannen bei Zülpich (496) katholischer Christ 496. wird. Unter Chlodwig's Nachfolgern wird auch Thüringen (530) und Burgund (534) dem Frankenreiche eingefügt und Bajuwarien (Bayern) abhängig gemacht. Dock leidet das Reich durch öftere Theilungen (Austrasien, Neustrien, Burgund), durch innere Kriege und durch die Unfähigkeit der merovingischen Könige, über welche sich bald ihre Hausmeier erheben Pipin von Heristal, erblicher Hausmeier (687). Sein Sohn Karl Martell siegt über die Araber bei Tours 732 (§.19). Dessen 732. Sohn Pipin der Kleine macht sich nach Absetzung Childerich's Iii. mit Zustimmung des Papstes Zacharias zum König der Franken (752—768); 752-768. schenkt dem Papste ein den 8ongobarden abgenommenes Gebiet um Ravenna (Kirchenstaat, 755). B. Karl der Große (768 — 814), Pipin's d. Kl. 768-814. Sohn regiert bis zu seines Bruders Karlmann Tod (771) mit diesem gemeinsam, sucht dann als Alleinherrscher die deutschen Völkerschaften zu Einem christlichen Reiche zu vereinigen. a. Karl's d. Gr. Kriege: 1) Mit den Sachsen (772 — 803). Eroberung der Eresburg, Zerstörung 772—803. der Jrmensäule; 777 Maifeld zu Paderborn; 782 zu Verden a. d. Aller 4500 abtrünnige Sachsen enthauptet. _ Allgemeiner Aufstand der Sachsen, beendet "ach Wittekind's und Alboin's Unterwerfung und Taufe (785). Friede zu Selz a. d. fränk. Saale (803). Die Sachsen werden Christen, behalten ihre Privatrechte, werden aber mit dem Frankenreiche vereinigt.

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. IV

1888 - Erlangen : Deichert
Iv Auflage Rechnung zu tragen gesucht. Mit Dank sei hier des Gewinnes gedacht, welchen die neueren Forschungen auf dem Ge-biete der Kaisergeschichte, insbesondere die Giesebrechts, auch fr die richtige Wrdigung der Verhltnisse Bayerns in den betref-fenden Zeiten gebracht haben. Mnchen, den 18. September 1878. Zur siebenten Auflage. Mit dankbarer Freude begeht Bayern in diesen Tagen das Gedchtnis der siebenhundertjhrigen Herrschaft der Wittelsbacher. Unter der belebenden Fhrung ihrer Könige wetteifern die Glieder dreier deutscher Stmme, seit dem Anfang des Jahrhunderts zu einem gesunden staatlichen Organismus verbunden, in der Ent-faltung ihrer Krfte. In diesem vereinten Streben liegt Bayerns Kraft und Zukunft, auf diesem Wege zugleich der Ruhm, fr das Wohl und die Sicherheit des Reichs eine der strksten Sttzen zu sein. Mge die seltene Gedchtnisfeier den Sinn fr die vater-lndische Geschichte von neuem beleben. Die Kenntnis der Ver-gangenheit kann fr die Tage der Zukunft und ihre groen Auf-gaben Ermunterung und Warnung, Sicherheit und Kraft ver-leihen, sie vermag auch der Ehrfurcht und Liebe zu dem ange-stammten hochsinnigen Herrscherhause stets neue Ncahrung zuzu-fhren. Hiefr nach seinem geringen Mae mitzuwirken, war von Anfang an der Zweck dieses Lehrbuchs. Mge ihm dies bei seinem erneuten Ausgang auch fernerhin gelingen. Mnchen, den 25. August 1880. Zur neunten Auflage. Diese neue Auflage hat nur einige kleine Verbesserungen und Zustze erhalten, so da neben ihr der Gebrauch der beiden vorigen Auflagen in der Schule sehr wohl mglich ist. Auf mehrseitigen Wunsch habe ich am Schlsse eine Zeittafel beigefgt, wobei natr-lieh nicht die Meinung ist, da alle Jahrzahlen auch auswendig gelernt werden sollen. Sie soll mit zur Orientierung dienen und Anhaltspunkte fr die Repetition bieten. Fr eine eingehendere Beschftigung mit der bayerischen Geschichte sei hier noch besonders auf Riezlers treffliches Werk hingewiesen, das bis jetzt bis zum Tode Ludwigs des Bayern reicht. Fr die Geschichte der ehemals selbstndigen nunmehr bayerischen Territorien bietet sich zugleich in G. W. Hopfs Bayerische Geschichte in Zeittafeln eine sehr sorgfltige und reichhaltige Zusammenstellung der politisch und kulturgeschichtlich bemerkenswerten Thatsachen als Leitfaden dar. Mnchen, den 26. September 1884.

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 4

1888 - Erlangen : Deichert
4 I. Die Zeit der Volksherzoge 554- 948. Freien des Volkes, die sie zum Landiag beriefen, faten sie Beschlsse, welche als Gesetze des Landes galten; ihr Gericht war das hchste im Lande; sie setzten Grafen der die Gaue; sie schloffen Bndnisse mit Nachbarvlkern und fhrten ihres Volkes Kriege. Als aber Bayern unter die Oberhoheit der Frankenknige gekommen war, nahmen diese fr sich das Recht in Anspruch, die Herzoge zu besttigen und schloffen deren Gewalt in engere Schranken ein. Die Herzoge dagegen strebten nach Wiederherstellung der alten Unabhngigkeit. Schon der lteste der uns bekannten Bayernherzoge Garibaldi., der etwa von 554 an regierte, trat in nhere Verbindung mit den Feinden der Franken, den Langobarden, und vermhlte seine Tochter Theodelinde mit deren Könige Autharis1). Aber die Franken ent-sendeten ein Heer gegen die Bayern, und wenige Jahre nachher muten es sich diese gefallen lassen, da ihnen der Frankenknig einen neuen Herzog in Tassilo I. setzte. Zur Zeit des dritten Her-zogs, Garibalds Ii., sind die Gesetze der Bayern aufgezeichnet worden, vielleicht auf Veranlassung des Frankenknigs Dagobert, i) Paulus Warnefridi ( Paul Diakonus, Zeitgenosse Karls des Groen), Historia Langobardorum, ed. Bethmann et Gr. Waitz 1878, lib. Iii. 30: Rex Authari legatos post haec ad Bajoariam misit, qui Garibaldi eorum regis filiam sibi in matrimonium peterent. Quos ille benignus suscipiensjtheodelin-dam suam filiam Authari se daturum promisit. Qui legati revertentes cum haec Authari nuntiassent, ille per semet ipsum suam sponsam yidere cupiens paucis secum sed expeditis ex Langobardis adhibitis unumque sibi fidelis-simum et quasi seniorem secum ducens sine mora ad Bajoariam perrexit. (Folgt nun, wie er, unerkannt von Garibald, durch sein Benehmen gegen Theodelinde, welche den Gesandten den Wein kredenzt, bei dieser oder vielmehr ihrer Vertrauten eine Ahnung erweckt, wer er sei). Erat autern tunc Authari juvenili aetate floridus, statura decens, candido crine perfusus et satis decorus aspectu. Qui mox a rege commeatu accepto iter patriam reversuri arripiunt, deque Noricorum finibus festinanter abscedunt. Noricorum siquidem pro-vincia, quam Bajoariorum populus inhabitat, habet ab oriente Pannoniam, ab occidente Suaviam, a meridie Italiam, ab aquilonis vero parte Danubii fluenta. Igitur Authari cum jam prope Italiae fines _ venisset, secumque adhuc, qui eum deducebant, Bajoarios haberet, erexit se quantum super equum cui residebat potuit, et toto annisu securiculam, quam manu gestabat, in arborem, quae proxi-mior aderat, fixit, eamque fixam reliquit, adjiciens haec insuper verbis: talem Authari feritam facere solet. Cumque haec dixisset, tunc intellexe-runt Bajoarii, qui cum eo comitabantur, eum ipsum regem Authari esse. Denique post aliquod tempus, cum propter Francorum adventum perturbatio Garibaldo regi advenisset, Theodelinda ejus filia cum suo germano nomine Gundoald ad Italiam confugit seque adventare Authari suo sponso nuntiavit.

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 6

1888 - Erlangen : Deichert
6 I. Die Zeit der Volksherzoge 554 -948. Herzogen von Alemannien, Aquitanien und Sachsen sich verband, schlug ihn Pippin 743 am Lech, nahm ihn gefangen und gab ihm Bayern nur als frnkische Provinz und wahrscheinlich um einen Teil des Nordgaus verkleinert zurck. Ein noch schlimmeres Los hatte Odilos Sohn und Nachfolger Tassilo Ii. Gleich nach Odilos Tode bemchtigte sich Grifo des Herzogtums und des jungen Tassilo, bis er selbst von Pippin gefangen genommen wurde. Tassilo erhielt das Herzogtum zurck, fr das er in seinem 14. Jahre seinem Oheim Pippin zu Compigne den Lehenseid schwren mute 757. Dann mute er als Vasall die Kriege des Frankenknigs mitmachen oder im Frieden sich von frnkischen Sendboten berwachen lasten. Im Unwillen der solchen Zwang verlie er bei einem Zuge gegen Aqui-tanien 763 das Frankenheer und kehrte nach Bayern zurck. Er besiegte die Slaveu, grndete an ihrer weit nach Westen vorgerckten Grenze die Klster Jnnichen im Pusterthal und Kremsmnster im Trauugebiete, ernannte, unbekmmert um den frnkischen Ober-Herrn, seinen Sohn Theodo zum Mitregenten und strkte sich wider die Franken durch einen Bund mit dem Langobardenknig De-siderius, dessen Tochter Liutberga er heiratete. Aber gegen Pippins Nachfolger Karl den Groen verlor zuerst Desiderius Krone und Freiheit, und sieben Jahre spter wurde auch Tassilo gezwungen, den Lehenseid abermals zu schwren 781. Als er von neuem eigen-mchtig handelte, zwang ihn Karl durch seine Heere zur dritten Eidesleistung. Die erzwungenen Eide nicht achtend schlo nun Tas-silo, wie die frnkischen Annalen erzählen, insgeheim einen Bund mit den Avaren. Aber auf der Reichsversammlung zu Ingelheim, wo er erschien, wurde er seines Eidbruchs unerwartet berfhrt und zum Tode verurteilt1). Karl milderte das Urteil dahin, da er *) Annales Nazariani (monasterii sancti Nazarii, gegen Ende des 8. Jahrhunderts geschrieben, bei Pertz Monumenta Germaniae historica, Scrip-tores Tom. I): Dessilo autem dux Beiweriorum venit in Franciam ad regem Francorum Carolum ad villam quae appellatur Ingolumlieim. Post liaec ergo transmisit jam praefatus rex legatos suos in Beiweriam post uxorem ac liberos jam praefati ducis; qui studiose atque eflicaciter jussio-neni regis implentes, adduxerunt haec omnia una cum tliesauris ac fa-milia eorum copiosa valde ad jam dictum regem. Cumque haec ita age-
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