Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 23

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 79. Die Fürsten und der Adel. 23 bringen. — Daß aber gerade die selbständige Stellung der Fürsten wiederum von heilsamen Folgen begleitet war und eine Voraussetzung zur Wiedererweckung des nationalen Sinnes wurde, das werden wir in der nächsten Periode sehen. B. Kulturgeschichtliches aus dem Zeitalter der Reformation und des Dreißigjährigen Krieges. § 79. Die Fürsten und der Adel. 1. Viele Fürsten wurden im 16. Jahrhundert von der resormatorischen Bewegung mächtig ergriffen (Sachsen, Hessen, Württemberg, Brandenburg ac.). Angeregt durch den Zug der Zeit, befaßten sie sich dann eingehend mit religiösen Fragen und eigneten sich zuweileu eine so umfassende kirchliche Gelehrsamkeit an, wie solche sonst nur bei den Theologen anzutreffen war. Der in ganz Deutschland entbrannte Geisteskampf gab vielfach dem Sinn eine ernste Richtung und veranlaßte gar manche Landesherren, sich mehr und angelegentlicher, als bisher, um Wohl und Wehe der Untertanen zu kümmern. Die meisten zur Reformation übergetretenen Fürsten, aber auch katholische, sorgten für Verbesserung des Gottesdienstes, für gründlichere Unterweisung der Jugend, für Vermehrung der Schulen und erwarben sich somit Verdienste um die Bildung und Gesittung des Volkes. Es gab freilich auch solche, welche sich durch die religiöse Bewegung in ihrem heiteren Lebensgenuß nicht stören ließen und die in gewissenloser Weise die aus der Einziehung geistlicher Güter erhaltenen Summen zur Füllung der eigenen Kassen und zur Deckung der Ausgaben benützten, welche ihnen ans der Veranstaltung prunkvoller Feste und üppiger Schmausereien erwuchsen. — Allmählich wurde es üblich, Bücher- und Kunstsammlungen anzulegen (Rudolf Ii.). Verschiedene Fürsten kauften Gemälde Albrecht Dürers, Holzschnitte, Kupferstiche, alte Münzen, Waffen, Arbeiten der Goldschmiede von Nürnberg (Herzog Albrecht V. von Bayern legte den Grund zu einer Gemäldegalerie, begründete die Münchener Staatsbibliothek und errichtete ein Gymnasium). — Das Familienleben war in den besseren fürstlichen Häusern ein inniges und verlies nach deutscher Art in einfacher Weise. Die Fürstin war noch in Wahrheit die Hausfrau ihres Hofes, beaufsichtigte die Küche und erschien manch- Die Fürsten im Reformationszeitalter.

2. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 42

1874 - Erlangen : Deichert
42 §• 23—24. Mittlere Geschichte, 476—1517. 936—973. 2. Otto I. der Große (936—973). a) Die Erz- ämter bei der Kaiserkrönung zu Aachen: Kämmerer (Herzog von Lothringen), Truchseß (Franken), Schenke (Schwaben), Marschall (Bayern), b) Otto I. gibt die Herzogthümer seinen Verwandten: Lothringen seinem Schwiegersöhne Konrad dem Rothen; Bayern seinem Bruder Heinrich; Schwaben seinem Sohne Ludolf; Sachsen seinem Freunde Hermann Bil-lung; Franken behält Otto I. selbst. c) Gegen den Kaiser empören sich: 1) Seine Brüder: Thankmar (f 938), dann Heinrich (später mit Otto I. ausgesöhnt), sowie die Herzoge Giselbert von Lothringen und Eberhard von Franken (f beide bei Andernach 939); 2) Konrad der Rothe und Ludolf (954); worauf Otto's I. Bruder, Erzbischof Bruno von Köln, Lothringen und Burkh ard Iii. Schwaben erhält. d) Otto's I. Siege: über die Polen und Wenben (durch Markgraf Gero; Erzbisthum Magbeburg); über den abtrünnigen Böhmenherzog Boleslaw I. (Bisthum Prag); über die Dänen (König Haralb Blau- 955. zahn); über die Ungarn auf dem Lechfelde (955). e) Drei Züge nach Italien: 1) Abelheib, Wittwe des italischen Königs Lothar, von Otto I. gegen Berengar von Jvrea beschützt, wirb Otto's I. Gemahlin (951); 2) Otto I. zum römischen Kaiser 962. gekrönt (962): „Ein h. römisches Reich deutscher Na- tion." 3) Vermählung des jungen Otto (Ii.) mit der qriech. Kaisertochter Theophano, Erbin von Unteritalien, (972). 973 — 983. 3. Otto Ii. (973—983). Empörung der Vasallen (Heinrich der Zänker in Bayern). Otto Ii. zieht zum Schutze Lothringens bis vor Paris (978). Seine

3. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 37

1874 - Erlangen : Deichert
Erste Periode. 476—843 nach Chr. Iii. Frankenreich. 37 siechte der Merovinger, nach der Besiegung des römischen Statthalters Syägrius bei Soissons (486) 486. das Frankenreich gründet und nach Unterwerfung der Alemannen bei Zülpich (496) katholischer Christ 496. wird. Unter Chlodwig's Nachfolgern wird auch Thüringen (530) und Burgund (534) dem Frankenreiche eingefügt und Bajuwarien (Bayern) abhängig gemacht. Dock leidet das Reich durch öftere Theilungen (Austrasien, Neustrien, Burgund), durch innere Kriege und durch die Unfähigkeit der merovingischen Könige, über welche sich bald ihre Hausmeier erheben Pipin von Heristal, erblicher Hausmeier (687). Sein Sohn Karl Martell siegt über die Araber bei Tours 732 (§.19). Dessen 732. Sohn Pipin der Kleine macht sich nach Absetzung Childerich's Iii. mit Zustimmung des Papstes Zacharias zum König der Franken (752—768); 752-768. schenkt dem Papste ein den 8ongobarden abgenommenes Gebiet um Ravenna (Kirchenstaat, 755). B. Karl der Große (768 — 814), Pipin's d. Kl. 768-814. Sohn regiert bis zu seines Bruders Karlmann Tod (771) mit diesem gemeinsam, sucht dann als Alleinherrscher die deutschen Völkerschaften zu Einem christlichen Reiche zu vereinigen. a. Karl's d. Gr. Kriege: 1) Mit den Sachsen (772 — 803). Eroberung der Eresburg, Zerstörung 772—803. der Jrmensäule; 777 Maifeld zu Paderborn; 782 zu Verden a. d. Aller 4500 abtrünnige Sachsen enthauptet. _ Allgemeiner Aufstand der Sachsen, beendet "ach Wittekind's und Alboin's Unterwerfung und Taufe (785). Friede zu Selz a. d. fränk. Saale (803). Die Sachsen werden Christen, behalten ihre Privatrechte, werden aber mit dem Frankenreiche vereinigt.

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 61

1888 - Erlangen : Deichert
24. Die reichsunmittelbaren Gebiete in Franken und Schwaben ic. 61 eine groe Zahl der hohenzollernschen Burgen, Mrkte und Drfer. Die Stadt wute im Verlaufe der Zeit alle Rechte der Burggrafen innerhalb ihres Gebietes an sich zu bringen. Auch die Reste ihrer Burg waren zur Zeit Kaiser Sigmunds in stdtischen Be-sitz bergegangen. Der groe Krieg, den Albrecht Achilles im Bunde mit 22 Fürsten und vielen vom Adel in der Absicht unter-nahm, die Macht Nrnbergs und der Städte berhaupt zu brechen, fhrte nicht zum Ziele. Denn auch Nrnberg hatte sich mit 30 Stdten verbndet, und wenngleich die Stadt an ihrem Handel und Reichtum groen Schaden erlitt, so brachte sie doch auch dem Burggrafen wie im Jahre 1450 am Pillenreuther See schwere Verluste bei und behauptete schlielich ihre Freiheiten und Rechte. Nrnberg konnte es freilich auch hinsichtlich der Macht mit manchen Fürsten aufnehmen. Es war der Hauptstapelplatz des sddeutschen Handels; in den fernen Seestdten hatte es seine Faktoreien: seine Waaren gingen der das Meer. Dem Reiche zahlte es so viel als die Frstentmer Ansbach und Bayreuth zu-sammen. Gleichgro war der Handel von Augsburg. Namentlich wurde hier die Weberei auf das groartigste betrieben. Eine Weberfamilie, wie die der Fugger, berbot bald Fürsten und Könige an Reichtum. Mit ihr wetteiferte durch Handel und Reichtum die Familie der Welser. Bei der Blte der Gewerbe fehlte es natr-lieh auch nicht an Erfindungen. So sollen in Nrnberg die Taschenuhren, das Drahtziehen erfunden worden sein. Auch die Feuerwaffen wurden vorzugsweise von den Stdten ausgebildet. Da war nun auch, was zur Bequemlichkeit und Verschnerung des Lebens diente, mehr in den Stdten als anderswo zu finden. sczen zu rossen, daz der von Nurenberg folks waz mer dann tawsent Pferd, und heten dar zu fuss Volks mer dann 1500 man, die auch wopen und wer heten. und do alle gemain stet in Swoben und in Franken und Nurenberg auf daz feld bei Winsheym kamen und idew stat ir panyr het, do heten die von Nurenberg mer solks dar Pracht, dann alle stet dar procht heten. und do musten alle stet ir panyr unter tun den von Nurenberg; unter dem panyr zugen sie alle, doch ward an der selb fart niht vil gnts geschikt. Ez ist zu wissen, daz alle stet dez pundes dez krygs niht alz vil tryben alz die von Nurenberg, die den Krig tegleich und stetigs tryben, und daz in kayn merkleich schad nie ge-schach an kaym solk, dann zu aym mol waz sssvolk haymeleich hie aus gelos-fen, daz der nyder lag. (Nrnberg hatte um diese Zeit 20000 Einwohner.)

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 73

1888 - Erlangen : Deichert
29. Die reichsunmittelbaren Gebiete in Franken und Schwaben ?c. 73 Mchte zustande zu bringen. Doch erst Friedrich Iv. gelang es, diesen Plan teilweise auszufhren. 29. Die reichsunmittelbaren Gebiete in Franken und Schwaben im 16. Jahrhundert. Die politische Aufregung, welche im Anfange des Jahrhunderts durch das Reich ging, mute in Schwaben und Franken in weit heftigeren Strmem sich entladen als in Bayern und der Pfalz, weil hier die regierenden Gewalten um ihrer Menge willen schwcher und dennoch vielfach drckender waren. Im Gebiete des Abts von Kempten hatte der Bauernaufruhr begonnen und sich dann rasch der Schwaben und Franken ausgebreitet. Auch die frnki-sche Reichsstadt Rothenburg schlo sich der Emprung an. Von seinem ganzen Gebiete blieb dem Bischof von Wrzburg zuletzt nur noch die Feste seiner Hauptstadt, der Marienberg, in welcher er von 25000 Bauern belagert wurde. Als dann durch die frher genannten Siege der Aufstand niedergeschlagen war, wurde zwar harte Strafe der die Emprer verhngt, aber wenig gethan, das Los des gemeinen Mannes zu verbessern. Auch der niedere Adel ging geschwcht aus diesem Kriege hervor. Seine Burgen lagen zum Teil zerstrt, und in der Menge der niedergebrannten Drfer war ein groer Teil auch seines Wohlstandes begraben. Unabhngig von dieser Bewegung breitete sich um diese Zeit und in den folgenden Jahren die Reformation in Schwaben und Franken aus. In den Reichsstdten, in einigen Gebieten der Grafen von ttingen, in der Vfalzgrafschaft Neuburg, in den Lndern der Markgrafen von Ansbach und Bayreuth, ja selbst in denen der frnkischen Bischfe fand sie Eingang. Ein ffentliches Religionsgesprch verschaffte ihr im I. 1525 zu Nrnberg den Sieg. Der Prediger Andreas Osiander und der Ratsschreiber Lazarus Spengler waren da ihre eifrigsten Befrderer. Wenige Jahre nachher, als der katholisch gesinnte Markgraf Kasimir 1527 im Kriege gegen den König Johann von Zapolya in Ungarn ge-storben war, brachte sie auf Verlangen der Stnde dessen Bruder, Markgraf Georg, in den Frstentmern oberhalb und unterhalb des Gebirgs zur Durchfhrung.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 4

1888 - Erlangen : Deichert
4 I. Die Zeit der Volksherzoge 554- 948. Freien des Volkes, die sie zum Landiag beriefen, faten sie Beschlsse, welche als Gesetze des Landes galten; ihr Gericht war das hchste im Lande; sie setzten Grafen der die Gaue; sie schloffen Bndnisse mit Nachbarvlkern und fhrten ihres Volkes Kriege. Als aber Bayern unter die Oberhoheit der Frankenknige gekommen war, nahmen diese fr sich das Recht in Anspruch, die Herzoge zu besttigen und schloffen deren Gewalt in engere Schranken ein. Die Herzoge dagegen strebten nach Wiederherstellung der alten Unabhngigkeit. Schon der lteste der uns bekannten Bayernherzoge Garibaldi., der etwa von 554 an regierte, trat in nhere Verbindung mit den Feinden der Franken, den Langobarden, und vermhlte seine Tochter Theodelinde mit deren Könige Autharis1). Aber die Franken ent-sendeten ein Heer gegen die Bayern, und wenige Jahre nachher muten es sich diese gefallen lassen, da ihnen der Frankenknig einen neuen Herzog in Tassilo I. setzte. Zur Zeit des dritten Her-zogs, Garibalds Ii., sind die Gesetze der Bayern aufgezeichnet worden, vielleicht auf Veranlassung des Frankenknigs Dagobert, i) Paulus Warnefridi ( Paul Diakonus, Zeitgenosse Karls des Groen), Historia Langobardorum, ed. Bethmann et Gr. Waitz 1878, lib. Iii. 30: Rex Authari legatos post haec ad Bajoariam misit, qui Garibaldi eorum regis filiam sibi in matrimonium peterent. Quos ille benignus suscipiensjtheodelin-dam suam filiam Authari se daturum promisit. Qui legati revertentes cum haec Authari nuntiassent, ille per semet ipsum suam sponsam yidere cupiens paucis secum sed expeditis ex Langobardis adhibitis unumque sibi fidelis-simum et quasi seniorem secum ducens sine mora ad Bajoariam perrexit. (Folgt nun, wie er, unerkannt von Garibald, durch sein Benehmen gegen Theodelinde, welche den Gesandten den Wein kredenzt, bei dieser oder vielmehr ihrer Vertrauten eine Ahnung erweckt, wer er sei). Erat autern tunc Authari juvenili aetate floridus, statura decens, candido crine perfusus et satis decorus aspectu. Qui mox a rege commeatu accepto iter patriam reversuri arripiunt, deque Noricorum finibus festinanter abscedunt. Noricorum siquidem pro-vincia, quam Bajoariorum populus inhabitat, habet ab oriente Pannoniam, ab occidente Suaviam, a meridie Italiam, ab aquilonis vero parte Danubii fluenta. Igitur Authari cum jam prope Italiae fines _ venisset, secumque adhuc, qui eum deducebant, Bajoarios haberet, erexit se quantum super equum cui residebat potuit, et toto annisu securiculam, quam manu gestabat, in arborem, quae proxi-mior aderat, fixit, eamque fixam reliquit, adjiciens haec insuper verbis: talem Authari feritam facere solet. Cumque haec dixisset, tunc intellexe-runt Bajoarii, qui cum eo comitabantur, eum ipsum regem Authari esse. Denique post aliquod tempus, cum propter Francorum adventum perturbatio Garibaldo regi advenisset, Theodelinda ejus filia cum suo germano nomine Gundoald ad Italiam confugit seque adventare Authari suo sponso nuntiavit.

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 6

1888 - Erlangen : Deichert
6 I. Die Zeit der Volksherzoge 554 -948. Herzogen von Alemannien, Aquitanien und Sachsen sich verband, schlug ihn Pippin 743 am Lech, nahm ihn gefangen und gab ihm Bayern nur als frnkische Provinz und wahrscheinlich um einen Teil des Nordgaus verkleinert zurck. Ein noch schlimmeres Los hatte Odilos Sohn und Nachfolger Tassilo Ii. Gleich nach Odilos Tode bemchtigte sich Grifo des Herzogtums und des jungen Tassilo, bis er selbst von Pippin gefangen genommen wurde. Tassilo erhielt das Herzogtum zurck, fr das er in seinem 14. Jahre seinem Oheim Pippin zu Compigne den Lehenseid schwren mute 757. Dann mute er als Vasall die Kriege des Frankenknigs mitmachen oder im Frieden sich von frnkischen Sendboten berwachen lasten. Im Unwillen der solchen Zwang verlie er bei einem Zuge gegen Aqui-tanien 763 das Frankenheer und kehrte nach Bayern zurck. Er besiegte die Slaveu, grndete an ihrer weit nach Westen vorgerckten Grenze die Klster Jnnichen im Pusterthal und Kremsmnster im Trauugebiete, ernannte, unbekmmert um den frnkischen Ober-Herrn, seinen Sohn Theodo zum Mitregenten und strkte sich wider die Franken durch einen Bund mit dem Langobardenknig De-siderius, dessen Tochter Liutberga er heiratete. Aber gegen Pippins Nachfolger Karl den Groen verlor zuerst Desiderius Krone und Freiheit, und sieben Jahre spter wurde auch Tassilo gezwungen, den Lehenseid abermals zu schwren 781. Als er von neuem eigen-mchtig handelte, zwang ihn Karl durch seine Heere zur dritten Eidesleistung. Die erzwungenen Eide nicht achtend schlo nun Tas-silo, wie die frnkischen Annalen erzählen, insgeheim einen Bund mit den Avaren. Aber auf der Reichsversammlung zu Ingelheim, wo er erschien, wurde er seines Eidbruchs unerwartet berfhrt und zum Tode verurteilt1). Karl milderte das Urteil dahin, da er *) Annales Nazariani (monasterii sancti Nazarii, gegen Ende des 8. Jahrhunderts geschrieben, bei Pertz Monumenta Germaniae historica, Scrip-tores Tom. I): Dessilo autem dux Beiweriorum venit in Franciam ad regem Francorum Carolum ad villam quae appellatur Ingolumlieim. Post liaec ergo transmisit jam praefatus rex legatos suos in Beiweriam post uxorem ac liberos jam praefati ducis; qui studiose atque eflicaciter jussio-neni regis implentes, adduxerunt haec omnia una cum tliesauris ac fa-milia eorum copiosa valde ad jam dictum regem. Cumque haec ita age-

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 11

1888 - Erlangen : Deichert
5. uere Verhltnisse und innere Zustnde in der karol. Zeit. 11 Deutschlands mit seinen Brdern, was er schon besa. Nach seinem frhen Tode 880 kam die Herrschaft der Bayern rasch nach einan-der an seine beiden Brder, erst an Ludwig den Ostfranken, dann an den unfhigen Karl den Dicken. Der durch inneren Zwiespalt und durch die Verheerungen der Slaven und Normannen wachsenden Verwirrung und Zerrttung that erst Karlmanns Sohn Arnulf auf kurze Zeit Einhalt, als er 887 in Krnten, wo er feit dem Tode seines Vaters geherrscht hatte, sich erhob, seinen unfhigen Oheim absetzen und sich zum König der Deutschen whlen liefe. Er schlug die Normannen aus dem Reiche, brach Swtopluks Macht im Mh-renlande und gewann in Italien die Kaiserkrone. der die Ostmark setzte Arnulf im I. 895 als Markgrafen seinen Verwandten, den mchtigen bayerischen Grafen Luitpold (aus dem Geschlechte der Huosi?), den Ahnherrn des Hauses der Wittelsbacher, das in der Folge die bleibende Herrschaft der Bayern gewann. Nach des Knigs Tode wurde Luitpold einer der Vormnder des jungen Knigs Ludwig und Herzog des gesammten Heerbanns in Bayern 900. Es war in demselben Jahre, in welchem der erste Angriff eines neuen Feindes, der den Trken verwandten Ungarn, auf Bayern erfolgte. Bei Luitpolds Anzge flohen diebarbaren. Zur Abwehr fr kommende Zeiten baute er an der Enns aus den Trm-mern von Lorch die Feste Ennsburg (Stadt Enns). Aber Deutsch-land war mit Ludwig dem Kinde in zu groe Verwirrung zurckgesunken, als da die Kampfesarbeit an der Grenze eine gen-gende Untersttzung htte finden knnen. Neben der Lust zum Kriege, welche die deutschen Stmme ehe-dem beherrschte, war im Laufe der Zeit die Neigung zu friedlichem Besitz und Erwerb mehr und mehr hervorgetreten. Des angebauten Landes wurde mehr, der Wlder weniger. Fr die Landwirt-s chaft waren Karls des Groen Gter und die der Klster Muster. Jetzt pflanzte man anch am Main die Weinrebe, wie frher schon am Rhein und an der Donau. Das Land gab bereits mehr, als man brauchte: man trieb Handel mit Getreide, sowie mit leinenen und wollenen Tchern. Von Thringen aus fhrte eine Handels-

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 26

1888 - Erlangen : Deichert
26 Iii. Das Erbherzogtum 10701253. in Deutschland und Italien war die Folge jenes Streits. Die Groen Bayerns waren ihrem Herzog nicht gefolgt, sondern auf des Knigs Seite geblieben, und Welf verlor sein Herzogtum. Auf Bayern gesttzt suchte der König Ostfranken zu sichern und von da aus seinen Gegenknig, den zu Forchheim gewhlten Rudolf, der in Sachsen stand, und Welf I., der in Schwaben ein Heer gesammelt hatte, in Schach zu halten. Mit einem groen-teils bayerischen Heere kmpfte er gegen Rudolf und Otto von Nordheim unentschieden bei Meirich st ad t in Franken 1078; die 12000 freien frnkischen Bauern, welche er gegen Welf I. aufgeboten hatte, wurden am Neckar aufgerieben. Trotz-dem behauptete sich der Kuig und drang sogar in Schwaben ein, das er grausam verwsten lie. Auch nach der Niederlage, welche er im I. 1086 bei Plei chfeld im Wrzburgischen durch den Gegenknig Hermann und Welf I. erlitt, konnten die Gegner Heinrichs wenig Boden gewinnen, und diejenigen Teile Bayerns, welche Welf in den nchstfolgenden Jahren zu erobern vermochte, blieben fr ihn ein unsicherer Besitz. Ein Ersatz schien dem Welfenhanse zu werden, als Welfs gleichnamiger Sohn sich mit der reichen Markgrfin Mathilde von Tuscien vermhlte. Aber bald darauf erfuhr der junge Welf, da Mathilde alle ihre Gter dem rmischen Stuhle vermacht habe. Da lsten (1095) die getuschten Weifen ihren Bund; der ltere schied sich vom Papste, der jngere von Mathilde, und beide suchten Frieden bei dem Kaiser. Bereitwillig gab dieser ihnen Bayern und wahrscheinlich als erbliches Herzogtum zurck. Wenige Jahre nachher starb Welf I. zu Paphos auf Cypern, auf der Rckkehr von einem vernn-glckten Kreuzzuge, welcher dem durch Gottfried vou Bouillon be-grndeten neuen Knigreich Jerusalem hatte zu Hilfe kommen sollen. Die Begeisterung fr den Kampf wider den Islam fanffren Urhebern desselben, den Ppsten, auch fr ihren Kampf mit dem Kaisertum zu gute. Selbst Kaiser Heinrichs Shne, erst Konrad und dann Heinrich, emprten sich wider ihren Vater. Mit dem letzt-genannten Sohne stand auch Welf Ii. im Bunde. Nun nderte zwar Heinrich V., als er den Thron seiner Vter bestiegen hatte, sein

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 45

1888 - Erlangen : Deichert
16. Streben nach Selbstndigkeit:c. 45 aber eben hier lag auch der Keim des Verfalls, denn die Kraft des Ganzen schwand, je weniger die Glieder von Unterordnung wissen wollten. In Bayern waren die Bischfe reichsunmittelbar, ebenso die Grasen von Ottenburg, die Landgrafen von Leuchtenberg und andere Grafen. Ihnen gegenber waren die Borrechte des Herzogs im Laufe der Zeit nur noch geringer geworden, indem jene Groen z. B. den Heerbann fr ihr Gebiet selbst in die Hand bekamen. Dabei nahmen insbesondere die Erzbischfe von Salzburg eine gegen Bayern meist feindliche Stellung ein. Ebenso hatte sich in Franken und Schwaben, wo seit den Hohenstaufen die herzogliche Gewalt nicht wieder her-gestellt worden war, die Zahl der reichsuumittelbarengebiete vermehrt. Von allen frnkischen Gebieten war die Pfalzgrafschaft bei Rhein das mchtigste. Ihr Inhaber gab, wenn die Fürsten des Reichs whlten oder berieten, als Trnchse des Reichs unter den weltlichen Fürsten zuerst seine Stimme; er verwaltete mit dem Herzog von Sachsen die Reichsgeschfte (Reichsvikariat), wenn der Knigsthron erledigt war. Nach ihm waren die Burggrafen von Nrnberg aus dem Hause Hohenzollern, die Bischfe von Wrzburg, die Bischfe von Bamberg, die Grafen von Henneberg, die Grafen von Caftell durch Besitz hervorragend. Der Titel eines Herzogs in und von Ostfranken, welchen spter sowohl der Burggraf von Nrnberg als der Bischof von Wrzburg fhrten, erinnerte nur daran, da ehedem hier eine solche Gewalt bestanden habe. In Schwaben, wo es an Bayern grenzte, waren die Bischfe von Augsburg und die Grafen von ttingen mchtig. Aber nicht blo der Adel, auch das Brgertum strebte nach Selbstndigkeit. In allen Stdten, durch welche die Straen nach Italien fhrten, hatte der Handel Wohlstand und dieser ein hohes Selbstgefhl erzeugt. Gegen die Hilfe, welche die Städte von ihrem Reichtum den Kaisern boten, erlangten viele allmhlich die Reichs-unmittelbarkeit und eine Stellung neben den Fürsten. Mit Regens-brg wetteiferten jetzt siegreich Augsburg, Ulm und Nrnberg. Aber auch die Städte, welche frstlich blieben, strebten nach Freiheiten und Vorrechten, welche ihnen die Gunst der Fürsten vielfach gewhrte. So blhten durch die Wittelsbacher Mnchen und Heidelberg empor.
   bis 10 von 61 weiter»  »»
61 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 61 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 1
4 21
5 0
6 0
7 0
8 4
9 0
10 10
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 9
27 1
28 1
29 0
30 0
31 1
32 0
33 1
34 2
35 0
36 2
37 4
38 0
39 0
40 0
41 0
42 15
43 2
44 0
45 2
46 41
47 2
48 13
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 2
4 13
5 0
6 0
7 42
8 6
9 81
10 4
11 0
12 1
13 9
14 0
15 7
16 11
17 18
18 0
19 1
20 17
21 1
22 1
23 5
24 0
25 3
26 0
27 0
28 0
29 18
30 1
31 0
32 1
33 0
34 4
35 3
36 4
37 29
38 12
39 0
40 0
41 39
42 0
43 24
44 8
45 5
46 3
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 8
53 1
54 0
55 0
56 26
57 3
58 6
59 5
60 22
61 1
62 0
63 1
64 0
65 10
66 1
67 4
68 31
69 8
70 0
71 14
72 15
73 36
74 22
75 0
76 1
77 0
78 3
79 0
80 6
81 1
82 2
83 47
84 0
85 5
86 23
87 0
88 1
89 2
90 2
91 0
92 33
93 0
94 0
95 0
96 23
97 0
98 17
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 2
5 8
6 0
7 8
8 2
9 5
10 42
11 1
12 1
13 0
14 0
15 3
16 3
17 0
18 17
19 18
20 0
21 1
22 17
23 1
24 3
25 1
26 3
27 2
28 0
29 3
30 5
31 0
32 0
33 39
34 1
35 5
36 0
37 4
38 1
39 13
40 6
41 1
42 0
43 5
44 4
45 1
46 0
47 0
48 1
49 1
50 0
51 0
52 5
53 1
54 65
55 24
56 2
57 0
58 8
59 22
60 3
61 13
62 9
63 6
64 10
65 2
66 0
67 13
68 0
69 9
70 8
71 9
72 28
73 1
74 9
75 2
76 0
77 11
78 1
79 5
80 27
81 15
82 5
83 0
84 0
85 6
86 1
87 2
88 5
89 0
90 1
91 17
92 1
93 16
94 0
95 0
96 0
97 6
98 2
99 11
100 10
101 0
102 3
103 1
104 0
105 12
106 4
107 0
108 4
109 0
110 0
111 4
112 11
113 0
114 1
115 8
116 2
117 1
118 51
119 0
120 7
121 2
122 2
123 2
124 2
125 0
126 6
127 9
128 1
129 0
130 0
131 2
132 35
133 1
134 0
135 0
136 59
137 0
138 0
139 4
140 2
141 3
142 4
143 2
144 1
145 29
146 4
147 1
148 18
149 0
150 11
151 25
152 2
153 0
154 0
155 9
156 5
157 10
158 13
159 1
160 0
161 4
162 3
163 2
164 0
165 46
166 48
167 7
168 0
169 1
170 0
171 102
172 14
173 12
174 1
175 3
176 5
177 19
178 0
179 6
180 0
181 9
182 11
183 20
184 0
185 0
186 0
187 6
188 2
189 0
190 1
191 23
192 9
193 1
194 14
195 2
196 1
197 3
198 0
199 18