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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 35

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 35 dauernde Beschränkung des Habsburgischen Kaisertums" im Auge und diente somit französischen Interessen. Wenden wir uns nun den kriegerischen Unternehmungen Ludwigs Xiv. zu. § 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. a. I. Raubkrieg (Devolutiouskrieg) 1667—1668, 1. Ludwig Xiv. war mit der älteren Tochter des spanischen Ansprüche sut>= Königs Philipp Iv. vermählt. Dieselbe hatte aber vor der Eheschließung 'mt1e spanischen^ allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie und deren Nebenländer 9tubcrian6u zu gunften ihrer jüngeren Schwester entsagen müssen. Im Jahre 1665 starb Philipp und hinterließ als Erben seiner Krone ein zartes Kind (Karl Ii.) Da erwachte in Ludwig der Gedanke, die Minderjährigkeit des spanischen Königs zum Vorteile Frankreichs auszubeuten. Trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin wollte er das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen bestehende Devolutionsrecht, ins devolutionis, wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben, staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden und erhob Ansprüche auf dieses Gebiet. Da Spanien die Abtretung verweigerte, schickte Ludwig 1667 zwei wohlgerüstete Heere uach Brabant unter der Anführung der uns aus dem Dreißigjährigen Krieg bekannten Feldherrn Tnrenne und Eon de. Die Fortschritte der Franzosen riefen in Holland die Besorgnis hervor, der ans Eroberung sinnende Monarch werde, nachdem er die Niederlande an Frankreich gebracht, noch weiter gegen Norden vordringen. Auf fein Betreiben vereinigten sich die protestantischen Mächte England, Schweden und Holland zu der sogenannten Tripelallianz und Tripelallianz, stellten sich die Aufgabe, für die Erhaltung der spanischen Herrschaft in Flandern und Brabant zu sorgen. Das Einschreiten des Dreistaatenbundes nötigte Ludwig, in den Frieden zu Aachen (1668)Aachener Friede zu willigen. Frankreich behielt 12 eroberte Grenzstädte, darunter Lille und Tournay. Der Kriegsbaumeister Bauban verwandelte dieselben sogleich in starke Plätze und schuf au der Nordgrenze Frankreichs einen Festungsgürtel. b. Ii. Raubkrieg (Holländischer Krieg) 1672—1679. 2. Holland war als Urheber der Tripelallianz der Stein, an Enmehun^s-^^ welchem das Unternehmen Ludwigs scheiterte. Unversöhnlicher Haß Adwigs nn^ erfüllte daher den ehrgeizigen Eroberer gegen die Männer, welche an Tripelallianz 3*

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 39

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 84. Ludwigs Xiv. Gewaltherrschaft und der Hl Raubkrieg. 39 Höfe lreunionskammern; Reunion, Wiedervereinigung). Das Ergebnis der willkürlichen Rechtssprüche der Kammern war, daß Ludwig an etwa 600 Städte, Flecken, Dörfer, Mühlen, Burgen das französische Wappen anschlagen ließ. Teile von Luxemburg, Lothringen und ausgedehnte Gebiete von Elsaß, ferner Zweibrücken, Landau, Germersheim kamen an Frankreich (1680—1684). 2. Seinen widerrechtlichen Erwerbungen fetzte der König die D« Raub^aß. Krone auf durch den Raub Stratzburgs. Längst schon hatte er mit begehrlichen Blicken auf die reiche und feste Stadt geschaut. Der Besitz derselben fchieu ihm von großer Wichtigkeit für die Ausführung weiterer gegen Deutschland gerichteter Pläne; denn schon mehrere Jahrhunderte war sie ein Wall gegen Frankreichs Gelüste nach dem Rheine gewesen. Im Sommer 1681 hielt er die Gelegenheit zur Wegnahme Straßbnrgs für günstig. Die meisten Kaufleute der Stadt waren zur Frankfurter Messe abgereist; des Kaisers Aufmerksamkeit wurde im Osten in Anspruch genommen, wo sich bedrohliche Wolken über Österreich und Deutschland zusammenzogen. (Türken!) In aller Stille verlegte Ludwig einige Regimenter nach Elsaß und eines Tages gab er zur größten Bestürzung der Bürger den Befehl zur Umzingelung der Stadt. „Im Einverständnis mit einer mehr ans Ängstlichkeit, als ans verräterischer Gesinnung französisch gestimmten Minderheit im Rat und im Domkapitel" forderte Lonvois die Stadt auf, sich zu ergeben. Obwohl nun die Bürger kampfbereit auf den Wällen und Mauern standen, beschloß der Magistrat die Übergabe (30. September 1681). Die Bürgerschaft mußte sich unter das welsche Joch beugen. So kam die ehrwürdige Stadt, von jetzt an „das große sranzösische Einfallsthor gegen Süddentschland", die Stadt, von der Karl V. sagte: wenn Wien und Straßburg zugleich in Gefahr wären, so würde er zuerst Straßburg zu Hilfe eilen, in französischen Besitz. Ein Schrei der Entrüstung ging durch das Reich. Wohl protestierte der deutsche Reichstag in Regensburg gegen den Gewaltakt, er begnügte sich aber mit dieser ohnmächtigen Äußerung der Mißbilligung und schritt nicht zu Taten fort, und ebensowenig raffle sich der Kaiser, der durch die Unterdrückung eines Aufstandes in Ungarn in Anspruch genommen war und zudem einen Angriff der Türken auf das Reich zu befürchten hatte, zum energischen Widerstand aus, ja er mußte sogar 1684 einen zwanzigjährigen Waffenstillstand mit Ludwig Xiv. eingehen, in welchem diesem der ganze Raub überlassen wurde. 3. Im Jahre 1685 ließ sich Ludwig auch zu einem Gewaltakt au^[ft“n§0„eä auf kirchlichem Gebiete hinreißen. Wir wissen, daß Heinrich Iv. Names i685 1598 durch das Edikt von Nantes den Protestanten (Hugenotten) Religious- und Kultusfreiheit und Zulassung zu allen Ämtern ge-

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 29

1888 - Erlangen : Deichert
10. Die beiden letzten Herzoge aus dem wlfischen Hause. 29 Friedrich Barbarossa machte demv(angen Streit ein Ende, indem er 1154 auf einer Frstenversammlnngv zu Goslar Heinrich dem Lwen Bayern zusprach und 1155^zu>Regensbnrg ihm huldigen lie. Im folgenden Jahre 1156 ^erzichteth Heinrich Jasomirgott, gleichfalls zu Regensburg, auf Bayerns Erlwnrde dadurch entschdigt, da der Kaiser die Ostmark nebs^de^Mark ob der Enns nun zu einem von Bayern/u^la^hngigen Herzogtum erhob, das in der Familie der/Babenberger erblich sein sollte. Unter Heinrichs des Lwen Herrschaft erwachte in Bayern die Lust zu friedlicher Beschftigung^von neuem, weil er mit befrchteter Strenge das Eigentum der Schwachen/und den Verkehr schirmte, so da man auch, wenn er in Sachsen /oder Italien war, den Frieden nicht zu stren wagte. Dem Mchtiger^sah es der Kaiser nach, als er seine herzoglichen Befugnisse gewaltsam/auszudehnen begann. So als er 1158 dem Bischof von Freisina/Brcke und Zollsttte bei Fhring (Obershring) an der Isar Zerstrte und beides bei dem ihm zugehrigen Dorfe Mnchen ^anlegte. Er wollte hiednrch vor allem den Zoll vom Salze, das(von Reichenhall nach Schwaben ging, gewinnen. Seit jener Zeit kammnchen empor, das damals auch einen Markt und eine Mnzstttexerhielt. Auch in Sachsen erweiterte Heinrich seine Gewalt, indem) er die der Bischfe und Grafen minderte. Ihrem Haffe glaubte/ er trotzen zu knnen im Vertrauen auf den Kaiser und auf das/ eigene siegreiche Schwert, dem sich auch die slavischen Völker in Holstein, Mecklenburg und Pommern hatten unterwerfen mssen.^>Aber zum Verderben fr Heinrich lste sich das Band zwischen chmvtnd dem Kaiser. Heinrich, auf Befestigung der eigenen Macht in pachsen bedacht, versagte dem Kaiser im Augenblicke dringendsten Not die Hilfe gegen Italien. Die Folge war, da dieser sich vorneinen Feinden beugen mute. Nun gab aber auch der Kaiser dei^Aeinden Heinrichs in Sachsen Gehr, lud ihn zur Verantwortungxuud sprach ihm, als er nicht erschien, seine beiden Herzogtmer\cib. Heinrichs *) Wahrscheinlicher Ursprung des Namens aus: zu den Mnchen", weil die Mnche von Tegernsee hier Gter hatten.

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 33

1888 - Erlangen : Deichert
12. Die drei ersten Wittelsbacher. 33 thar. Die vernderte Zeitrichtung bt dann mehr und mehr ihren Einflu auch auf die Dichtung. Am Hofe Heinrichs des Stolzen und in seinem Auftrag dichtet der Pfaffe" Konrad das Rolands-lied. Eben dort, zu Regensburg, ist in jener Zeit die gereimte Kaiserchronik entstanden, die den Herzog und König Lothar verherr-licht. Der religise Aufschwung findet einen ebenso innigen wie Poe-tischen Ausdruck in dem Hohenburger hohen Liede, das eine Nonne in Bayern verfat hat. In der Zeit Heinrichs des Lwen hat Wernher (Mnch von Tegernsee?) das Leben der Maria mit dichterischer Empfindung und in anmutender Sprache besungen. So bereitet sich die Bltezeit der deutschen Dichtung und des deutschen Geistes im Mittelalter in Bayern und Franken in bedeutsamer Weise vor. Auch der geschichtliche Sinn erwachte in diesen Landen wieder, als das Reich unter den schsischen Knigen und Kaisern neu begrndet war und eine Weltstellung gewann. Nachdem im 10. Jahrhundert bedeutendere geschichtliche Auszeichnungen zuerst in Sachsen entstanden waren, zeichnen sich im 11. Jahrhundert die Analert von Nie der alt eich 0 in Bayern, in der ersten Hlfte des 12. Jahrhunderts die Weltchronik des Eckehart von Kloster Aura2) in Franken aus, und vor allen andern der Zeit durch das Vorwalten beherrschender Gesichtspunkte in der Darstellung die Chronik des Bischofs Otto von Freising3), des Oheims Friedrich Barbarossas. Eben dieser hat auch die Thaten Friedrichs bis zum Jahre 1156 beschrieben. 12. Die drei ersten Wittelsbacher *). Ottovonwittelsbach, dessen Nachkommen in ununterbro-chener Reihe die Herrschaft der Bayern gefhrt haben bis auf die Gegenwart, stammt von jenem Pfalzgrafen Arnulf, der vor Regens-brg fiel, als er um ein Herzogtum kmpfte, das Vater, Bruder und Oheim besessen hatten. Sein Geschlecht nannte sich frher nach der alten Stammburgscheiern; dann, als diese in ein Kloster verwandelt worden war, nach der von Ottos Vater, der gleichfalls Otto hie, i) Mon. Germ. Scr. Xx. s) Mon. Germ. Scr. Vi. 3) Mon. Germ. Scr. Xx. 4) Otto I. 1180-1183. Ludwig I. (der Kelheimer), 11831231. Otto Ii. (der Erlauchte), 1231 1253. Prcger, Lehrbuch der daher. Geschichte. 11. Aufl. 3

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 34

1888 - Erlangen : Deichert
34 Iii. Das Erbherzogtum 10701253. wenige Stunden von Scheiern erbauten Burg Wittelsbach. Eben dieser Vater Ottos hatte unter Kaiser Heinrich V. die Pfalzgrafenwrde von neuem an sein Haus gebracht, nachdem dieselbe seit mehr als hundert Jahren bei andern Geschlechtern, zuletzt bei Rapoto vonvoh-brg, gewesen war. Bald wurde der Name Wittelsbach mit Ruhm genannt, als Ottos Khnheit das heimziehende Heer Barbarossas in der Etschklause vor den Veronesern gerettet hatte (1155)1). Auch in der Folge erwies sich Otto als einer der tapfersten Kmpfer fr Friedrich in Italien und als einer der entschlossensten Vertreter der kaiserlichen Rechte2). Die treuen Dienste lohnte jetzt Barbarossa seinem Freunde, indem erihnamam 16.Sept. 1180 zu Altenburg in Sachsen mit der herzoglichen Gewalt von Bayern belehnte. Zahlreiche Land-und Gerichtstage, die Otto hielt, krf-tigten die Ordnung im Lande. Dem Kaiser erwies er seine letzten Dienste bei der Herstellung des Friedens mit den lombardischen Stdten zu Konstanz. In der Nhe dieser Stadt starb er auf dem Schlffe Pfullendorf 1183. Er wurde im Kloster Scheiern begraben. Otto hatte während der kurzen Zeit feiner Herrschaft fein Amt so trefflich gefhrt, da sein Tod das Land in Trauer versetzte. Wie sehr die Wittelsbacher auf Verstrkung ihres Hausbesitzes bedacht sein muten, wurde bald Ottos Sohn Ludwig I. (der Kelheimer) inne, als er in einer das Land verwstenden Fehde mit dem Grafen von Bogen und mit den Grafen von Ortenburg J) Otto Frisingensis (Bischof von Freising f 1158), de gestis Friderici L lib. Ii, 25: Alberich, ein Ritter aus Verona, hatte eine Burg besetzt, welche den Engpa beherrschte, und wollte dem Kaiser und seinem Heere den Durch-zug nur unter schmachvollen Bedingungen gestatten. Hoch der der Burg ragte ein Fels empor, den der Feind unbesetzt gelassen hatte, weil er unzugnglich erschien. Mittuntur cum Ottone vexillifero quasi ducenti lectissimi juvenes armati. Illi per devia silvarum et moutium, per concava et confragosa Alpium oberrando loca tandem cum multo sudore ad praedictam perveniunt rupem. Quae dum quasi ferro abscissa null um adscendendi aditum militi offeret, curvatur alius, ut socium dorso levet, alius ad erigendum commilitionem suum humeros praebet, post haec de liastis facieiites sca-lam cuucti ad summitatem perveniunt rupis. Exseritur ab Ottone imperatoris vexillum.--Hoc signo tarn quam victoriam praesagiente clamor et cautus attollitur, exercitus qui in valle manebat ad assultum properat. Latrunculi hujus rei incauti, putabant enim praedictam rupem cunctis mortalibus impermeabilem--desperatione corripiuntur fugam- que moliuntur, sed fugae locus non erat omnes obtruncantur, duodecim cum Alberico captis ac ad supplicium reservatis. 2) e>o 1157 zu Besan^on gegenber dem Kardinal Roland, dem nachherigen Papst Alexander Iii.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 46

1888 - Erlangen : Deichert
46 Iv. Die Zeit des geteilten Erbherzogtums 12531508. Indem so bei den meisten Stnden ein krftiges Vorwrts-streben von glcklichem Erfolg begleitet war, entfaltete sich auch der Sinn fr die hheren Bedrfnisse des Geistes, und Kunst und Wissenschaft erfreuten sich der glcklichsten Pflege. Die Dome, an denen man seit dem elften Jahrhundert zu Speier, seit dem zwlften zu Bamberg, und seit dem dreizehnten zu Regensburg baute, sind Meisterwerke deutscher Baukunst: die beiden erstcren im romanischen Stil, von welchem der Rundbogen, der letztere im gotischen Stil, von welchem der Spitzbogen ein charakteristisches Kennzeichen ist. Franken brachte den grten Dichter des deutschen Mittelalters, Wolfram von Eschen bach hervor, der zu Anfang des 13.Jahr-Hunderts blhte. Wenn nicht in Franken geboren, so doch dort ln-gerezeit lebend und in Wrzburg sein Leben beschlieend ^), brachte der sinnige und von der Liebe zum Vaterlande tief durchdrungene Walther von der Vogelweide die deutsche Lyrik des Mittel-alters auf ihre Hhe. In der zweiten Hlfte dieses Jahrhunderts stand der Dichter Konrad von Wrzburg in hohem Ruhme. Um dieselbe Zeit besa Regensburg in seinem Bischof, dem Dominikaner-mnch Albert usmagnus von Lauingen einen der bedeutendsten Gelehrten des Mittelalters, und in dem Franziskanermnche Ber-th o ld einen der grten Volksredner, die Deutschland gehabt hat. Unter den geschichtlichen Aufzeichnungen waren die nun verlorenen Annale der bte Volkmar und Heinrich von Kloster Frstenfeld, welche bis zum Jahre 1324 reichten, fr die bayerische Geschichte von Wert. Aus diesem Kloster besitzen wir noch die Chronica de gestis prinripum, welche mit dem Jahre 1326 abschlieen^). Die Shne Ludwigs des Bayer'). Schon im Jahre 1349 teilten Ludwigs Shne das Erbe ihres Vaters, obgleid) dieser sie vorteiluugen gewarnt hatte. Ludwig 1) Sein Grabmal befand sich im Kreuzgang des Neumnsters in W. 2) Bei Bhmer, Fontes rerum Germ. Tom. I. s) Ludwig V., der Brandenburger, f J.361, dessen Sohn Meinhard f 1363. Stephan mit der Hafte f 1375. Wilhelm I, f 1377. Albrecht f 1404, dessen Shne Wilhelm Ii. f 1417 und Johann f 1425. Wilhelms Ii. Tochter Jakoba f 1436. Ludwig Vi., der Rmer, f 1365. Otto f 1379.

7. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 92

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
92 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre. Hinrichtung Ludwigs Xvi. als die Festsetzung der Franzosen in Belgien der bestimmende Grund. loigebnwn*' ^ er an9 des Krieges erfllte anfangs die Verbndeten mit kndeten ms. frohen Hoffnungen. Die sterreicher siegten bei Neerwinden zwischen Brssel und Lttich (Mrz 1793) und brachten ganz Belgien, wieder in ihren Besitz. Die Preußen berschritten den Rhein, machten unter Ferdinand von Braunschweig Eroberungen auf dem linken Ufer und zwangen im Juli 1793 selbst das tapfer verteidigte Mainz zur Kapitulation. Die franzsische Republik, in welcher zudem der Brgerkrieg tobte, war gefhrdet. Der Weg nach Paris stand den Alliierten offen. Borsto^der 3. Allein 1794 trat eine Wendung ein. Die Sieger ntzten die Franzosen 1794. errungenen Vorteile nicht aus. Es fehlte ihnen an Einigkeit, an gegenseitigem Vertrauen und die Zustnde in Polen, wo die Ereignisse zur dritten Teilung hindrngten ( 100, 5 und 6), lenkten die Aufmerksamkeit des preuischen Knigs nach Osten. Wirkten so die Ver-Hltnisse lhmend auf die Operationen der Verbndeten, so kam bei den Franzosen ein frischer Zug in die Bewegung. Der Wohlsahrts-ausschu entflammte die Massen zur Verteidigung des Vaterlandes, die gesamte wehrfhige Mannschaft Frankreichs vom 18.25. Jahr wurde ausgehoben (levee en masse); der geniale Kriegsminister Carnot organisierte das Heer und junge, talentvolle Feldherren, wie Jourdan und Pichegru, denen nach dem Siege der Marschallstab winkte, nach der Niederlage allerdings die Guillotine in Aussicht stand, fhrten die fanatisierten Scharen gegen den Feind. Jourdan sieqte bei Fleurus (sdstlich von Brssel) der die sterreicher und drang erobernd bis an den Rhein vor. Pichearu machte einen khnen Angriff auf Holland. Er unterwarf in kurzer Zeit das freiheitsliebende Volk und verwandelte 1795 Holland in die von Frankreich abhngige Batavische Republik (Bataver, eine altgermanische Vlkerschaft, waren um Christi Geburt die Bewohner des Landes).^) s%aasfi7esiiu 4- Solche Erfolge veranlaten die Preußen, sich trotz verschiedener Siege (bei Kaiserslautern) der den Rhein zurckzuziehen. Da Friedrich Wilhelm Ii. an der polnischen Grenze Interessen zu wahren hatte (dritte Teilung Polens) und auerdem von tiefem Mitrauen gegen sterreich erfllt war, so trat er in Unterhandlungen mit dem National-konvent und schlo im April 1795 den unrhmlichen Separatfrieden zu Basel. Preußen trat seine linksrheinischen Besitzungen (Kleve, Mors, Geldern) ab und betrachtete den Rhein als natrliche Grenze Frank-reichs. Der grte Teil Nord- und Mitteldeutschlands wurde fr ') Eine Folge dieser Vorgnge war, da das auf Mehrung seines berseeischen Besitzes bedachte England dem nun mit Frankreich verbundenen Holland dessen wertvollste Kolonien entri: Ceylon 1802, Kapland 1806.

8. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 43

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 18. Das Christentum bei den Deutschen. Bonifatius. 43 wurden, welche den Mönchen das Gelübde der Ehelosigkeit, der Armut und des Gehorsams auferlegten und ihnen neben der Krankenpflege die Handarbeit und die Pflege der Wissenschaft zur Pflicht machten. Jedes Kloster warein wirtschaftlicher und geistiger Mittelpunkt für eine ausgedehnte Landschaft. Die Mönche zeigten, wie man durch Ausrodung der Wälder, Anlage von Gärten und Bearbeitung des Bodens das Land urbar machte, schrieben Bücher ab und verfaßten neue, nahmen die Wanderer auf und verpflegten sie, gewährten den Bedrängten eine Zuflucht und machten so die Klöster zu „Inseln des Friedens und der Kultur inmitten einer gewalttätigen und rohen Umgebung". § 19. Karl der Große (768—814)* Seine Kriege. 1. Drei Jahre lang regierten Pipins Söhne, Karl und Karlmann, gemeinsam über das Frankenreich; der eine gebot über die nördliche, der andere über die südliche Hälfte. 771 starb Karlmann und hinterließ mehrere minderjährige Söhne. Obwohl diese einen unzweifelhaften Anspruch auf die Nachfolge hatten, so erkannte Karl deren Erbrecht nicht an und übernahm mit Zustimmung der Großen des Landes die Alleinherrschaft über das gesamte Frankenreich. In Karl erreichte das kühn aufstrebende Geschlecht der Pipme; den Höhepunkt seines Glanzes. Er vereinigte in sich eine Fülle körperlicher und geistiger Vorzüge und flößte schon durch seine äußere Erscheinung, seine feste, männliche Haltung, sein feuriges Auge, den Ausdruck seiner Gesichtszüge, in welchen sich ein unbeugsamer Wille, aber auch gewinnende Freundlichkeit und Milde ausprägten, allen das Gefühl der Ehrfurcht ein, die mit ihm in Berührung kamen. Große Gedanken erfüllten seine Seele. Er wollte — und das sah er als seine Lebensaufgabe an — alle deutschen Stämme zu einem Volke zusammenfassen und sie durch die Kräfte und Segnungen des Christentums auf eine höhere Stufe der Bildung und Gesittung erheben. Mit unermüdlichem Eifer und mit durchdringender Energie arbeitete er an der Verwirklichung dieser Ziele. Er erreichte sie im allgemeinen, wurde ein großer Wohltäter seines Volkes, drückte durch seine Taten und Schöpfungen seiner und der nachfolgenden Zeit das Gepräge seines Geistes auf und wird daher auch der Grotze genannt. Die Durchführung seiner Absichten vollzog sich nicht geräuschlos. Karl hatte heftige Kämpfe zu bestehen. Der hartnäckigste und langwierigste war der Krieg gegen die Sachsen. Damit derselbe im Zu- Karl Alleinherrscher. Beine Persönlichkeit und seine Ziele.

9. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 62

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Konrad I. von Franken 911-918. Kämpfe mit den Herzogen und Einfälle der Ungarn. Konrads letzter Wille. 62 Iv. Vom Vertrag zu Verdun bis zum Ende des Interregnums. 7. Konrad I. (911—918), Herzog von Franken, der mütterlicherseits mit den Karolingern verwandt war. Der Erkorene strebte mit allem Ernste danach, das gesunkene Ansehen des Königs wieder herzustellen und die Einheit des Reiches zu begründen. In der Wahl der Mittel zur Erreichung seines Zieles aber erwies er sich unklug; infolgedessen endeten alle seine Unternehmungen mit einem Mißerfolg. Nach dem Vorbilde der Karolinger suchte er nämlich die Herzogsmacht einzuschränken und endlich ganz zu beseitigen. Aber gerade dadurch, daß er den Weg der Gewalt betrat, reizte er die Stämme und deren Repräsentanten, die Herzoge, zum Widerstand. Heinrich von Sachsen (ein Lndolsinger) und Arnulf von Bayern (ein Sohn Luitpolds des Schiren) versagten dem König die Anerkennung, ebenso die einflußreichsten Grasen von Schwaben; Lothringen fiel ganz von Deutschland ab und schloß sich an Frankreich an. Konrad I. nahm den Kampf mit den Ungetreuen auf, brachte ihn aber nicht, da es ihm an Macht gebrach, zu einem befriedigenden Abschluß. Die inneren Wirren, der Mangel einer starken Zentralgewalt regten die Magyaren zur Wiederholung ihrer Einfälle an. Mehrmals brachen sie verheerend ein, überfluteten Bayern, Sachsen und gelangten sogar bis nach Bremen und an den Rhein. Niemand trat ihnen mit Entschiedenheit und Erfolg entgegen. So mußte Konrad I. in seiner kurzen, aber kampferfüllten Regierungszeit eine Reihe der bittersten Erfahrungen machen. Sie weckten in ihm die Überzeugung, daß sein Königtum unfähig sei, das Reich nach außen zu verteidigen und im Inneren gesicherte Rechtszustände herzustellen. Unter dem Einfluß dieser Überzeugung gelang es ihm, den Haß gegen die widerstrebenden Herzoge zu unterdrücken und sein Leben mit einer großmütigen Tat, zugleich einem Akt der Klugheit und der Vaterlandsliebe, zu beschließen. Als er seinen Tod herannahen fühlte, 918, rief er seinen Bruder Eberhard zu sich, ließ sich von ihm das Versprechen geben, daß er die Krone und die übrigen Reichsinsignien zu Herzog Heinrich von Sachsen bringen und dahin wirken werde, daß man diesen mächtigen, klugen und tatkräftigen Fürsten zum Oberhaupt wähle. Die Großen Frankens und Sachsens stimmten bei und so wurde Heinrich zu Fritzlar in Hessen zum König .erkoren (919). (Gedicht: Heinrich der Vogler, von Vogl.) Damit ging die Krone nicht bloß von einem Hause zu einem anderen, sondern von einem Stamme zum anderen über und zwar von dem, welcher seit der Gründung des Frankenreiches das Übergewicht besessen, zu dem, welcher bisher eine viel bescheidenere Rolle gespielt hatte.

10. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 64

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
64 Iv. Vom Vertrag zu Verdun bis zum Ende des Interregnums. drückung Erbitterung erregte und zum Widerstand herausforderte. In Erinnerung daran mied er die Gewalt, suchte vielmehr, durchs er-träge,' durch kluge, verständige Vorstellungen und ein maßvolles, vertrauenerweckendes Auftreten die gewünschte Einigung herbeizuführen. Er schonte die Eigenart und die Freiheit der einzelnen Stämme. Jeder Stamm sollte seinen Herzog haben; derselbe sollte mit den Großen des Landes die inneren Angelegenheiten in voller Selbständigkeit regeln; die Herzoge sollten unr^seine Oberhoheit anerkennen, aus den Reichstagen erscheinen und ihm Heeresdienste leisten, d. h. ihn bei der Abwehr äußerer Gefahren unterstützen. ^Außerdem nahm er noch für Franken, Schwaben und Lothringen (nicht für Bayern) das Recht der Ernennung der Bischöfe in Anspruch. Diese Auffassung seiner Stellung und der Stellung der Herzoge wirkte versöhnend auf die Stämme. Zuerst unterwarf sich Burchard von Schwabens dann kam es zu einer Verständigung zwischen Heinrich I. und Herzog Arnulf von Bayern; endlich erkannte auch der Herzog ^ von Lothringen^ Heinrichs Königtum au. So hatte Heinrich I. schon im sechsten Jahre seiner Regierung durch Weisheit und Mäßigung das große Werk der nationalen Einigung vollendet. Deutschland bildete zwar nicht eine festverbundene Einheitsmonarchie; es war nur ein lockerer Bund souveräner Staaten; allein es war mit dieser Errungenschaft viel für die weitere Entwicklung des Reiches gewonnen. Waffenstillstand 2- Jahre 924 setzten die Ungarn nach einer längeren Pauset °ne» t ran. diaubzüge nach Deutschland fort. (Sie drangen auch in Thüringen und Sachsen ein und wüteten so barbarisch, daß die geäugstigten Leute Hab und Gut verließen und in Wäldern und verborgenen Schlupfwinkeln Schutz suchten. Heinrich I. wagte keinen offenen Angriff; er zog sich in eine Bur</ zurück. Glücklicherweise aber geriet ein angesehener Fürst der Ungarn in seine Gefangenschaft und diesen benutzte nun der König, um sich gegen Zahlung eines jährlichen Tributs einen neunjährigen W a s s e n st i l l st a n d zu erwirken. Die Waffenruhe bezog sich jedoch nur auf Sachsen und Thüringen. der^ Grenz lande. 3. Jetzt begann Heinrich die zweite große Tat seines Lebens. Sie bestand in der Steigerung der Wehrkraft des Landes durch p die Anlage von Burgen mti^/durch die Vervollkommnung des Heerwesens. Sachsen und Thüringen entbehrten der Städte und festen Plätze; offen und schutzlos breiteten sich die Gaue für ^anstürmende Feinde aus und den Einwohnern bot sich weit und breit keine bergende Stätte dar, wo sie in Zeiten der äußeren Bedrängnis eine Zuflucht hätten finden können. Heinrich hielt die Beseitigung dieses Mangels für eine im Interesse der Sicherheit gelegene, unbedingt notwendige Maßregel und traf Anordnungen zur Verbesserung der Lage. An den verschiedensten Orten regten sich geschäftig die Hände, um Klöster und
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