Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 35

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 35 dauernde Beschränkung des Habsburgischen Kaisertums" im Auge und diente somit französischen Interessen. Wenden wir uns nun den kriegerischen Unternehmungen Ludwigs Xiv. zu. § 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. a. I. Raubkrieg (Devolutiouskrieg) 1667—1668, 1. Ludwig Xiv. war mit der älteren Tochter des spanischen Ansprüche sut>= Königs Philipp Iv. vermählt. Dieselbe hatte aber vor der Eheschließung 'mt1e spanischen^ allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie und deren Nebenländer 9tubcrian6u zu gunften ihrer jüngeren Schwester entsagen müssen. Im Jahre 1665 starb Philipp und hinterließ als Erben seiner Krone ein zartes Kind (Karl Ii.) Da erwachte in Ludwig der Gedanke, die Minderjährigkeit des spanischen Königs zum Vorteile Frankreichs auszubeuten. Trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin wollte er das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen bestehende Devolutionsrecht, ins devolutionis, wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben, staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden und erhob Ansprüche auf dieses Gebiet. Da Spanien die Abtretung verweigerte, schickte Ludwig 1667 zwei wohlgerüstete Heere uach Brabant unter der Anführung der uns aus dem Dreißigjährigen Krieg bekannten Feldherrn Tnrenne und Eon de. Die Fortschritte der Franzosen riefen in Holland die Besorgnis hervor, der ans Eroberung sinnende Monarch werde, nachdem er die Niederlande an Frankreich gebracht, noch weiter gegen Norden vordringen. Auf fein Betreiben vereinigten sich die protestantischen Mächte England, Schweden und Holland zu der sogenannten Tripelallianz und Tripelallianz, stellten sich die Aufgabe, für die Erhaltung der spanischen Herrschaft in Flandern und Brabant zu sorgen. Das Einschreiten des Dreistaatenbundes nötigte Ludwig, in den Frieden zu Aachen (1668)Aachener Friede zu willigen. Frankreich behielt 12 eroberte Grenzstädte, darunter Lille und Tournay. Der Kriegsbaumeister Bauban verwandelte dieselben sogleich in starke Plätze und schuf au der Nordgrenze Frankreichs einen Festungsgürtel. b. Ii. Raubkrieg (Holländischer Krieg) 1672—1679. 2. Holland war als Urheber der Tripelallianz der Stein, an Enmehun^s-^^ welchem das Unternehmen Ludwigs scheiterte. Unversöhnlicher Haß Adwigs nn^ erfüllte daher den ehrgeizigen Eroberer gegen die Männer, welche an Tripelallianz 3*

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 29

1888 - Erlangen : Deichert
10. Die beiden letzten Herzoge aus dem wlfischen Hause. 29 Friedrich Barbarossa machte demv(angen Streit ein Ende, indem er 1154 auf einer Frstenversammlnngv zu Goslar Heinrich dem Lwen Bayern zusprach und 1155^zu>Regensbnrg ihm huldigen lie. Im folgenden Jahre 1156 ^erzichteth Heinrich Jasomirgott, gleichfalls zu Regensburg, auf Bayerns Erlwnrde dadurch entschdigt, da der Kaiser die Ostmark nebs^de^Mark ob der Enns nun zu einem von Bayern/u^la^hngigen Herzogtum erhob, das in der Familie der/Babenberger erblich sein sollte. Unter Heinrichs des Lwen Herrschaft erwachte in Bayern die Lust zu friedlicher Beschftigung^von neuem, weil er mit befrchteter Strenge das Eigentum der Schwachen/und den Verkehr schirmte, so da man auch, wenn er in Sachsen /oder Italien war, den Frieden nicht zu stren wagte. Dem Mchtiger^sah es der Kaiser nach, als er seine herzoglichen Befugnisse gewaltsam/auszudehnen begann. So als er 1158 dem Bischof von Freisina/Brcke und Zollsttte bei Fhring (Obershring) an der Isar Zerstrte und beides bei dem ihm zugehrigen Dorfe Mnchen ^anlegte. Er wollte hiednrch vor allem den Zoll vom Salze, das(von Reichenhall nach Schwaben ging, gewinnen. Seit jener Zeit kammnchen empor, das damals auch einen Markt und eine Mnzstttexerhielt. Auch in Sachsen erweiterte Heinrich seine Gewalt, indem) er die der Bischfe und Grafen minderte. Ihrem Haffe glaubte/ er trotzen zu knnen im Vertrauen auf den Kaiser und auf das/ eigene siegreiche Schwert, dem sich auch die slavischen Völker in Holstein, Mecklenburg und Pommern hatten unterwerfen mssen.^>Aber zum Verderben fr Heinrich lste sich das Band zwischen chmvtnd dem Kaiser. Heinrich, auf Befestigung der eigenen Macht in pachsen bedacht, versagte dem Kaiser im Augenblicke dringendsten Not die Hilfe gegen Italien. Die Folge war, da dieser sich vorneinen Feinden beugen mute. Nun gab aber auch der Kaiser dei^Aeinden Heinrichs in Sachsen Gehr, lud ihn zur Verantwortungxuud sprach ihm, als er nicht erschien, seine beiden Herzogtmer\cib. Heinrichs *) Wahrscheinlicher Ursprung des Namens aus: zu den Mnchen", weil die Mnche von Tegernsee hier Gter hatten.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 33

1888 - Erlangen : Deichert
12. Die drei ersten Wittelsbacher. 33 thar. Die vernderte Zeitrichtung bt dann mehr und mehr ihren Einflu auch auf die Dichtung. Am Hofe Heinrichs des Stolzen und in seinem Auftrag dichtet der Pfaffe" Konrad das Rolands-lied. Eben dort, zu Regensburg, ist in jener Zeit die gereimte Kaiserchronik entstanden, die den Herzog und König Lothar verherr-licht. Der religise Aufschwung findet einen ebenso innigen wie Poe-tischen Ausdruck in dem Hohenburger hohen Liede, das eine Nonne in Bayern verfat hat. In der Zeit Heinrichs des Lwen hat Wernher (Mnch von Tegernsee?) das Leben der Maria mit dichterischer Empfindung und in anmutender Sprache besungen. So bereitet sich die Bltezeit der deutschen Dichtung und des deutschen Geistes im Mittelalter in Bayern und Franken in bedeutsamer Weise vor. Auch der geschichtliche Sinn erwachte in diesen Landen wieder, als das Reich unter den schsischen Knigen und Kaisern neu begrndet war und eine Weltstellung gewann. Nachdem im 10. Jahrhundert bedeutendere geschichtliche Auszeichnungen zuerst in Sachsen entstanden waren, zeichnen sich im 11. Jahrhundert die Analert von Nie der alt eich 0 in Bayern, in der ersten Hlfte des 12. Jahrhunderts die Weltchronik des Eckehart von Kloster Aura2) in Franken aus, und vor allen andern der Zeit durch das Vorwalten beherrschender Gesichtspunkte in der Darstellung die Chronik des Bischofs Otto von Freising3), des Oheims Friedrich Barbarossas. Eben dieser hat auch die Thaten Friedrichs bis zum Jahre 1156 beschrieben. 12. Die drei ersten Wittelsbacher *). Ottovonwittelsbach, dessen Nachkommen in ununterbro-chener Reihe die Herrschaft der Bayern gefhrt haben bis auf die Gegenwart, stammt von jenem Pfalzgrafen Arnulf, der vor Regens-brg fiel, als er um ein Herzogtum kmpfte, das Vater, Bruder und Oheim besessen hatten. Sein Geschlecht nannte sich frher nach der alten Stammburgscheiern; dann, als diese in ein Kloster verwandelt worden war, nach der von Ottos Vater, der gleichfalls Otto hie, i) Mon. Germ. Scr. Xx. s) Mon. Germ. Scr. Vi. 3) Mon. Germ. Scr. Xx. 4) Otto I. 1180-1183. Ludwig I. (der Kelheimer), 11831231. Otto Ii. (der Erlauchte), 1231 1253. Prcger, Lehrbuch der daher. Geschichte. 11. Aufl. 3

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 35

1888 - Erlangen : Deichert
12. Die drei ersten Wittelsbacher. 35 den Frieden nur mit Hilfe des Kaisers (Heinrich Vi.) herzustellen vermochte. Doch bald stieg die Macht der Wittelsbacher durch glckliche Erwerbungen, welche dadurch ermglicht wurden, da um jene Zeiten viele Grafengeschlechter in Bayern wie das der Burggrafen von Regensburg, der Grafen von Vohburg und Cham und andere ausstarben. Schon Otto I. hatte die Grafschaft Dachau gewonnen, welche bisher im Besitze einer scheirischen Nebenlinie war. Um etwa 12 Grafschaften wurde unter den drei ersten Wittelsbachern der Hausbesitz vermehrt. Ihre bedeutendste Er-Werbung aber war die Pfalzgrafschaft am Rhein. Der Hausbesitz der frnkischen Kaiser in Rhein- und Ostfranken war auf deren nchste Verwandte, die Hohenstaufen, bergegangen. Dasselbe war mit den herzoglichen Rechten Frankens der Fall. Die staufische Familie teilte sich in diesen Besitz. Barbarosfas Bruder Konrad hatte die Besitzungen in Rheinfranken inne. als ihm sein kniglicher Bruder 1155 auch das Pfalzgrafenamt von Aachen bertrug, ein Amt, das unter allen seines gleichen im Reiche an Vorrechten und Gtern das bedeutendste war. Seitdem nannte sich Kottrab Pfalzgraf bei Rhein. Er galt als der erste unter den weltlichen Fürsten des Reichs. Konrads ganzer Besitz samt seiner Wrde ging sodann auf seilten Schwiegersohn, den Welfen Heinrich den Langen der, von biesem an das Haus Wittelsbach. 1214 belehnte Friedrich Ii. Ludwig I. und beffen Sohn Otto Ii. mit dem Pfalzgrafena mte, und eben diesem Otto brachte seine Verlobte Agnes, die Tochter und Erbin Heinrichs des Langen, bei ihrer Vermhlung 1225 auch den Hausbesitz der Pfalzgrafen zu. Ludwig I. war, als der taufe Philipp mit dem Wclfett Otto Iv. um das Reich stritt, auf des erftereu Seite gestanden. Als dann Philipp durch Lubwigs Vetter, den an feiner Ehre gekrnkten nnb rachschtigen Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, erschlagen worben war, erkannte Ludwig gleich allen andern Fürsten Otto Iv. als Kaiser an und erhielt von diesem das Herzogtum Bayern fr sich und feine Erben be-sttigt. Auch empfing er die Lehen, welche Pfalzgraf Otto vom Reiche getragen hatte. Die Burg Wittelsbach, welche dem gechteten Otto

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 39

1888 - Erlangen : Deichert
14. Bas Geschlecht Heinrichs von Uiederbayern. 39 Wrth bis Hohenschwangau, sowie in Franken und der Oberpfalz wurden gewonnen. Aber bald trbte sich das Verhltnis zwischen den Brdern von neuem. Seit der Teilung des hohenstaufischen Erbes wuchs bei Heinrich die Eifersucht gegen den ^mchtigeren Bruder. Als Ludwig ihm die Kurstimme von Bayern nicht allein berlassen wollte, begann er Krieg, und als König Rudolf fr Ludwig entschied, wurde er mit Ottokar von Bhmen eins, dem Könige die Anerkennung zu versagen. Nur vorbergehend beug-ten sich beide, als Rudolf gegen sie zog. Auf dem Marchfelde kam es zuletzt zum entscheidenden Kampf, und nur dem Umstnde, da sein Sohn Otto mit einer Tochter des Knigs verlobt war, verdankte es Heinrich, da er sein Herzogtum nicht verlor. Aber sterreich ob der Enns, das der König seinem Hause zugesagt hatte, ging in Folge jener Emprung fr Bayern verloren. Auch die Kurstimme, auf welchebayeru ein bisher unbestrittenes Anrecht hatte, wurde von Rudolf spter dem Könige von Bhmen zugesprochen. 14. Das Geschlecht Heinrichs von Niederbayern1). Niederbayern wurde nach Heinrichs Tode von dessen drei Shnen gemeinsam regiert. Manche herzogliche Gter muten veruert werden, um den Aufwand dreier Hofhaltungen bestreiten zu knnen. Dazu kam das Land in die uerste Not durch die feindliche Stellung seiner Herzoge zu dem habsburgischen Könige Albrecht und dann zu dessen Sohne Friedrich dem Schnen. Nieder-bayern wurde verheert und geplndert, bis der Sieg der Bayern der Friedrich bei Schrding 1310 wenigstens von diesem Feinde befreite. Dafr wtete Hunger und Pest im Lande fort. Auch die herzogliche Gewalt erlitt iu Niederbayern Einbue, als Heinrichs ltester Sohn Otto seine verlorne Herrschaft in Ungarn wieder zu gewinnen suchte. Dort war nmlich der Mannsstamm i) Heinrich Xiii. f 1290. J___ Otto t 1312, Ludwig Iii. f 1296, Stephan f 1310. _]___L_ Heinrich Xv., der Natternberger, f 1338, Heinrich Xiv. f 1339, Otto f 1334. I Johann f 1340.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 46

1888 - Erlangen : Deichert
46 Iv. Die Zeit des geteilten Erbherzogtums 12531508. Indem so bei den meisten Stnden ein krftiges Vorwrts-streben von glcklichem Erfolg begleitet war, entfaltete sich auch der Sinn fr die hheren Bedrfnisse des Geistes, und Kunst und Wissenschaft erfreuten sich der glcklichsten Pflege. Die Dome, an denen man seit dem elften Jahrhundert zu Speier, seit dem zwlften zu Bamberg, und seit dem dreizehnten zu Regensburg baute, sind Meisterwerke deutscher Baukunst: die beiden erstcren im romanischen Stil, von welchem der Rundbogen, der letztere im gotischen Stil, von welchem der Spitzbogen ein charakteristisches Kennzeichen ist. Franken brachte den grten Dichter des deutschen Mittelalters, Wolfram von Eschen bach hervor, der zu Anfang des 13.Jahr-Hunderts blhte. Wenn nicht in Franken geboren, so doch dort ln-gerezeit lebend und in Wrzburg sein Leben beschlieend ^), brachte der sinnige und von der Liebe zum Vaterlande tief durchdrungene Walther von der Vogelweide die deutsche Lyrik des Mittel-alters auf ihre Hhe. In der zweiten Hlfte dieses Jahrhunderts stand der Dichter Konrad von Wrzburg in hohem Ruhme. Um dieselbe Zeit besa Regensburg in seinem Bischof, dem Dominikaner-mnch Albert usmagnus von Lauingen einen der bedeutendsten Gelehrten des Mittelalters, und in dem Franziskanermnche Ber-th o ld einen der grten Volksredner, die Deutschland gehabt hat. Unter den geschichtlichen Aufzeichnungen waren die nun verlorenen Annale der bte Volkmar und Heinrich von Kloster Frstenfeld, welche bis zum Jahre 1324 reichten, fr die bayerische Geschichte von Wert. Aus diesem Kloster besitzen wir noch die Chronica de gestis prinripum, welche mit dem Jahre 1326 abschlieen^). Die Shne Ludwigs des Bayer'). Schon im Jahre 1349 teilten Ludwigs Shne das Erbe ihres Vaters, obgleid) dieser sie vorteiluugen gewarnt hatte. Ludwig 1) Sein Grabmal befand sich im Kreuzgang des Neumnsters in W. 2) Bei Bhmer, Fontes rerum Germ. Tom. I. s) Ludwig V., der Brandenburger, f J.361, dessen Sohn Meinhard f 1363. Stephan mit der Hafte f 1375. Wilhelm I, f 1377. Albrecht f 1404, dessen Shne Wilhelm Ii. f 1417 und Johann f 1425. Wilhelms Ii. Tochter Jakoba f 1436. Ludwig Vi., der Rmer, f 1365. Otto f 1379.

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 5

1888 - Erlangen : Deichert
3. Die Volksherzoge der Bajuwarier ?c. 5 unter dem Bayern gleichfalls noch in Abhngigkeit von den Franken erscheint. Nicht wenig trugen zur Befestigung dieser Abhngigkeit die Gefahren bei, von welchen Bayern im Osten bedroht war. Denn in das heutige Ungarn, aus welchem die Langobarden nach Italien weggezogen waren, hatte sich noch zur Zeit Garibalds I. das Ru-bervolk der Avaren eingedrngt; und unter den Slaven hatte zur Zeit Garibalds Ii. der Franke Samo in Bhmen eine den Franken wie den Bayern gleich gefhrliche Herrschaft gegrndet. Bald nach König Dagobert jedoch wurden die Bayernherzoge auf lngere Zeit von den Franken wieder unabhngig, als das Fran-kenreich unter schlechten Herrschern und innerem Zwiespalt seine Kraft nach auen einbte. Als aber Pippin von Heriftal und sein Ge-schlecht den schwachen Knigen die Zgel der Regierung aus den Hnden genommen hatte, wurden die deutschen Stmme diesseits des Rheins, soweit sie sich unabhngig gemacht hatten, in die alte Ab-hngigkeit zurckgebracht. In Bayern gab ein Streit im Hause der Agilolfinger dazu den Anla. Herzog Theo doli, hatte 702 den grten Teil seines Landes unter seine drei Shne verteilt. Als nun er und zwei seiner Shne gestorben waren, wollte der dritte, Gri-moald, der zu Freising herrschte, seines letztverstorbenen Bruders Theodobert Sohn von der Regierung ausschlieen. Dieser, Hugi-bert, wandte sich um Hilfe an den frnkischen Reichsverweser Karl Martell, und Sonichild, Hngiberts Verwandte, vermhlte sich mit demselben. Nun verlor Grimoald im Kampfe seine Herrschaft und durch Meuchelmord das Leben; Hugibert wurde Herzog: aber die Unabhngigkeit Bayerns war abermals dahin1). Vergebens suchte Odilo, Hugiberts Nachfolger, das ihn drckende Vasallenverhltnis wieder aufzuheben. Als er die zu ihm geflchtete Schwester Pippins des Klei-nen, Chiltrude. wider dessen Willen heiratete, als er des zurckge-setzten Grifo, des Sohnes der Sonichild, sich annahm, und mit den *) Leges Bajuvariorum (bei Pertz Monum. Germaniae bistorica, Leges Tom. Iii), tit. Iii, 1 (Ein Zusatz, wahrscheinlich aus der Zeit Karl Martells): Dux vero, qui praeest in populo, ille semper de genere Agilolfiii gor um fuit et debet esse, quia sie retres antecessores nostri concesserunt eis; qui de genere illorum fidelis regi erat et prudens ipsum constituebant ducem ad regendum populum illum.

8. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 117

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Die wichtigsten deutschen Frstenhuser am Ende des Mittelalters. 117 als Markgrafschaft Baden 1362. Ein badischer Markgraf, Her-mann Vi., war durch Vermhlung mit der letzten Babenbergerin eine Zeit lang Herzog von Oesterreich; sein Sohn Friedrich von Baden oder von Oesterreich war der Freund des letzten Hohenstaufen Konra-bin (. 53, 2). 1527 theilte sich das badische Hans in zwei Linien: die katholische, Baden-Baden bis 1771, und die jugere, protestan-tische, Badeu-Durlach. Letztere erhielt 1803 den Kurfrstentitel und nach bedeuteuder Vergrerung der Besitzungen 1806 die groherzogliche Wrde. 8. Lothringen, das 870 durch den Vertrag zu Mersen an Deutsch-land, 911 vorbergehend an Frankreich und seit 926 wieder an Deutschland gekommen war (. 39 und 44), zerfiel seit 960 in Oberlothringen an der Mosel und der oberen Maas und in Nieder-lothringen zwischen der unteren Maas und der Schelde. Ober-Lothringen kam 1048 an den Grafen Gerhard von Elsa, den Stammvater der lothringischen Dynastie, und, nachdem desfen mnnliche Nachkommenschaft mit Herzog Karl I. ausgestorben war, 1431 an den Herzog Rene von Anjon, der sich mit Karl's V. Tochter Jfabella von Lothringen vermhlte. Das Lehensverhltni zu Kaiser und Reich bestand noch fort, und Land und Volk hielt an der deutschen Art und Sprache unverrckt fest, während das herzogliche Haus Lothringen mehr und mehr in die Interessen Frankreichs hineingezogen wurde. Reue's Enkel Rene Ii. ist der Stammvater der Gnifen in Frank-reich und des Herzogs Franz Stephan, der als Gemahl der Kai-serin Maria Theresia Begrnder der habsbnrg - lothringischen Linie des sterreichischen Kaiserhauses wurde (. 84, 2). Oberlothringen kam 1733 als deutsches Scheu an den ehemaligen Polenknig Stanislaus Lesziusky, 1766 an Frankreich und 1871 zum Theil wieder an Deutschland. Niederlothringen erhielten nach Gottfried von Bouillon (1100) die Grafen von Brabant; spter lste es sich in mehrere kleine Territorien auf, die dauu zum groen Theil mit dem neuen Herzog-thnm Burgund vereinigt wurden. Nur Jlich, Cleve und Berg blieben selbstndige Herzogtmer (s. Nr. 10). 9. Das alte burgnndische oder arelatische Knigreich, welches K-nig Konrad Ii. geerbt (1033, . 46, 1), war von Frankreich nach und nach fast ganz verschlungen worden. Kaiser Karl Iv. erhielt zwar die burgundische Krone, berlie aber das Reichsvieariat der Burgund dem franzsischen Dauphin 1365 (.58, 5). Philipp der Khne (f 1404), Sohn des franzsischen Knigs Johann des Guten, erhielt Burgund als (neues) Herzogthum (die Bourgogue zwi-scheu der Sane und der obern Loire); er und seine Nachkommen ver-einigten mit demselben die dem deutschen Kaiser entrissene Frei gras-schaft Burgund (die Franche Comte, westlich von der Schweiz)

9. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 132

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
. 6768. Bayerische Geschichte. Ii. Abschnitt. 9111506. Hohenstaufen Friedrich Ii. zu. Von ihm erhielt Ludwig I. die sub1i!Ii4mit^aisdra^d)aft b" Rhein als Lehen (1214), und 1225 erlangte waffifubm^ 1 Sohu Otto Ii. der Erlauchte durch seine Vermhlung belehnt, mit Agnes, der Erbtochter des Pfalzgrafen Heinrich des Langen, auch den Hansbesitz der Pfalzgrafen. (Bayern und Pfalz, Gott er-Halts!"). 1228 trat Ludwig I. die Rheinpfalz an seinen Sohn Otto Ii. frmlich ab. a- -1.156 hatte Friedrich Barbarossa das Pfalzgrafeuamt von Aachen an seinen Stiefbruder Konrad bertragen, der sich dann Pfalz-graf bei Rhein nannte. Ihn beerbte sein Schwiegersohn Heinrich der lange, ein Brnder des Knigs Otto Iv. Erben Heinrichs des langen waren seine Kindern Heinrich, der schon 1214 starb, und Agnes, die Gemahlin Otto's des Erlauchten. b. Zweimal gerieth Ludwig I. in Gefangenschaft; einmal in den Niederlanden (1214), wohin er den Kaiser Friedrich Ii. gegen Otto's Iv. Schwiegervater, den Herzog Heinrich von Brabant, begleitet hatte; durch ein Lsegeld von 20,000 Mark Silber (gegen 300,000 fl), ba feine Unterthanen durch eine auerordentliche Steuer aufbrachten, eilangte er die Freiheit. Auf einem mit Andreas, König von Ungarn, unternommenen Kreuzzug gegen Aegypten gerieth Ludwig I. in die Gefangenschaft des Snltans Kamel (1221) und wurde erst durch Herausgabe Damiette's frei, das von dem frher dort anqekom-menen Kreuzheere eingenommen war (. 49, 1. b). 4. Als Friedrich Ii. sich anschickte, in das heilige Land zu ziehen, bertrug er Ludwig dem Kelheimer die Aufsicht der des Kaisers Sohn, den jungen Heinrich, der sich als Reichsverweser wider seinen Vater emprte. Nachdem aber Friedrich Ii. vom Papste Gregor Ix. in den Baun gethan war, hielt Ludwig I. zu dem Papste. Bald darauf wurde Ludwig I. in der Nhe von Kelheim, seinem Lieblingsorte, mench-lings ermordet (14. Sept. 1231). Um Ludwig's Andenken zu ehrat, der sich durch Frsorge fr den Handel, den Gewerbflei und die Hebung der Städte Landshnt, Straubing, Landau a. b. Isar, Braunau u. a. um Bayern so verdient gemacht hatte, stiftete seine Gemahlin Ludmilla das Nonnenkloster Seligenthal bei Landshut. 5. Otto 11. der Erlauchte (1231 1253 ) hatte durch die Angriffe des jungen Knigs Heinrich zu leiden, bis derselbe von Kaiser Friedrich Ii. gechtet und dem Herzog Otto Ii. als Gefangener ber-geben wurde (1235). Als Friedrich Ii. ctitfs Neue in den Bann ge-than wurde, erklrte sich Otto Ii. zuerst gegeu den Kaiser, spter aber shnte er sich mit ihm aus und vermhlte seine Tochter Elisabeth mit des Kaisers zweitem Sohn Konrad Iv., dem nunmehrigen deutschen König (1246). Von Papst Innocenz Iv. wurde daher Otto Ii. und sein Land mit Bann und Jnterdict belegt. Vom Kaiser aber erhielt er die Grafschaft Wasserburg und die bayerischen Besitzungen der (1248 ausgestorbenen) Herzoge von M er a n (A ndechs, Dieen),

10. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 134

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
134 S- 68 Bayerische Geschichte. il Abschnitt, 911 1506. ^er des Hauses Wittelsbach so verderblichen Stellungen*), i" Th-ttung^ ^ Mre 1255 theilten die beiden Brder ihre Lnder so, da Ludwig Ii. ^berbayern und die Rheinpfalz, Heinrich Xiii. Niederbayern und Ni-der- erhielt. baycrn. ^ (segen 11 o f a r von Bhmen, der in Niederbayern eingefallen war, leistete Ludwig Ii. seinem Bruder Hilfe, und sie besiegten ihn bei Mhldorf am Inn (1257); auch bten beide Brder das Kurrecht gemeinsam. Als aber nach dem Tode ihres Neffen, des Hohenstaufen Konradin (1268), der grte Theil seiner Besitzungen (Donauwrth, Hohenschwangau, Fssen, die Oberpfalz mit Amberg, Hersbruck it. a.) an Ludwig Ii. fiel, während Heinrich Xiii. nur Flo, Parkstein und Weiden erhielt, entzweiten sich die Brder aufs Neue. Bei der Kaiserwahl 1273 trat Ludwig Ii. auf die Seite Rudolfs von Habsburg, der ihm auch seine Tochter Mechthildis zur Gemahlin gab, Heinrich Xiii. aber hielt sich zu Ottokar von Bhmen. Nach der Niederlage Ottokars auf dem Marchfelde (1278) durfte Heinrich Xiii., dessen Sohn Otto Iii. inzwischen mit einer Tochter Rudolfs verlobt war, zwar sein Herzogthum Bayern behalten, Obersterreich aber, das Rudolf schon dem Herzog Otto Iii. versprochen hatte, kam nun an das Haus Habsburg. 2. Die niederbayerischen Herzoge Otto Iii., Ludwig Iii. und Stephan I., die Shne Heinrich's Xiii., fhrten nach dem Tode ih-res Vaters (1290) die Regierung in Niederbayern gemeinsam, waren aber, da sie sich bei der Kaiserwahl fr Abels von Nassau entschieden hatten, in fortwhrende Fehden mit Albrecht von Oesterreich (f 1308) und dessen Sohn, Friedrich dem Schnen, verwickelt, bis endlich Friedrich der Schne bei Schrding besiegt wurde (1310). Ju demselben Jahr erlag Stephan I. einer im Lande herrschenden Seuche, nachdem sein Bruder Ludwig Iii. schon 1296 gestorben war. Otto Iii., der als Enkel des ungarischen Knigs Bela Iv., nach dem Aussterben des arpadischen Knigshauses zum König von Un-garn gewhlt (1305), aber vom Throue verdrngt und mit Mhe aus der Gefangenschaft feines Gegners entkommen war, suchte nun die verlorne Herrschaft wieder zu erringen. Um hiezn von seinen bayeri-schen Nnterthanen Geld zu erhalten, bewilligte er in der sog. Otto-Ottnlich uischen Handv este (1311) 70 Adelsgeschlechtern und 19 Stdten $anbefte. die niedere Gerichtsbarkeit. Adel und Städte, zu denen bald noch die Geistlichkeit kam, traten fortan unter dem Namen Land stnde als Vertreter des Volkes auf und knpften die Erledigung allgemeiner *) Das Herzogthum Bayern wird getheilt: 1. unter die zwei Shne Otto's Ii. des Erlauchten (12551340); 2. unter die sechs Shne Lndwig's Iv. des Bayern (1349-1363; 1429); .3. unter die drei Shne Steph an's Ii. mit der Hafte (13921447; 1505).
   bis 10 von 24 weiter»  »»
24 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 24 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 0
4 6
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 3
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 3
32 0
33 0
34 3
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 2
46 19
47 0
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 14
2 4
3 1
4 19
5 0
6 0
7 86
8 16
9 131
10 3
11 0
12 1
13 17
14 4
15 8
16 12
17 64
18 1
19 2
20 64
21 0
22 6
23 8
24 0
25 30
26 2
27 0
28 0
29 23
30 0
31 5
32 3
33 0
34 14
35 33
36 8
37 34
38 26
39 5
40 0
41 67
42 1
43 55
44 9
45 12
46 33
47 0
48 0
49 0
50 0
51 3
52 42
53 1
54 1
55 2
56 13
57 0
58 6
59 10
60 37
61 3
62 0
63 2
64 1
65 6
66 6
67 8
68 17
69 4
70 0
71 62
72 9
73 29
74 28
75 2
76 3
77 4
78 11
79 0
80 4
81 1
82 2
83 20
84 0
85 11
86 36
87 1
88 2
89 1
90 8
91 1
92 118
93 1
94 1
95 1
96 65
97 0
98 31
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 2
6 0
7 1
8 0
9 6
10 41
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 9
19 12
20 0
21 2
22 0
23 0
24 3
25 0
26 2
27 0
28 0
29 1
30 1
31 0
32 0
33 10
34 1
35 2
36 4
37 0
38 2
39 3
40 3
41 1
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 0
48 1
49 0
50 0
51 0
52 2
53 1
54 14
55 6
56 5
57 0
58 4
59 4
60 0
61 1
62 2
63 0
64 7
65 0
66 0
67 3
68 0
69 9
70 5
71 2
72 27
73 2
74 1
75 2
76 0
77 11
78 1
79 7
80 17
81 5
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 1
89 0
90 3
91 5
92 0
93 15
94 0
95 0
96 0
97 4
98 1
99 7
100 2
101 0
102 1
103 2
104 0
105 12
106 1
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 1
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 51
119 1
120 0
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 1
127 2
128 0
129 0
130 0
131 2
132 35
133 0
134 0
135 1
136 12
137 0
138 0
139 5
140 1
141 3
142 2
143 0
144 8
145 5
146 0
147 1
148 11
149 0
150 2
151 5
152 0
153 0
154 0
155 0
156 3
157 0
158 12
159 0
160 0
161 2
162 0
163 0
164 0
165 10
166 4
167 0
168 0
169 1
170 1
171 101
172 2
173 4
174 0
175 1
176 8
177 8
178 0
179 2
180 0
181 0
182 8
183 4
184 0
185 0
186 0
187 4
188 1
189 0
190 0
191 12
192 10
193 0
194 8
195 0
196 0
197 3
198 1
199 0