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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 35

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 35 dauernde Beschränkung des Habsburgischen Kaisertums" im Auge und diente somit französischen Interessen. Wenden wir uns nun den kriegerischen Unternehmungen Ludwigs Xiv. zu. § 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. a. I. Raubkrieg (Devolutiouskrieg) 1667—1668, 1. Ludwig Xiv. war mit der älteren Tochter des spanischen Ansprüche sut>= Königs Philipp Iv. vermählt. Dieselbe hatte aber vor der Eheschließung 'mt1e spanischen^ allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie und deren Nebenländer 9tubcrian6u zu gunften ihrer jüngeren Schwester entsagen müssen. Im Jahre 1665 starb Philipp und hinterließ als Erben seiner Krone ein zartes Kind (Karl Ii.) Da erwachte in Ludwig der Gedanke, die Minderjährigkeit des spanischen Königs zum Vorteile Frankreichs auszubeuten. Trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin wollte er das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen bestehende Devolutionsrecht, ins devolutionis, wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben, staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden und erhob Ansprüche auf dieses Gebiet. Da Spanien die Abtretung verweigerte, schickte Ludwig 1667 zwei wohlgerüstete Heere uach Brabant unter der Anführung der uns aus dem Dreißigjährigen Krieg bekannten Feldherrn Tnrenne und Eon de. Die Fortschritte der Franzosen riefen in Holland die Besorgnis hervor, der ans Eroberung sinnende Monarch werde, nachdem er die Niederlande an Frankreich gebracht, noch weiter gegen Norden vordringen. Auf fein Betreiben vereinigten sich die protestantischen Mächte England, Schweden und Holland zu der sogenannten Tripelallianz und Tripelallianz, stellten sich die Aufgabe, für die Erhaltung der spanischen Herrschaft in Flandern und Brabant zu sorgen. Das Einschreiten des Dreistaatenbundes nötigte Ludwig, in den Frieden zu Aachen (1668)Aachener Friede zu willigen. Frankreich behielt 12 eroberte Grenzstädte, darunter Lille und Tournay. Der Kriegsbaumeister Bauban verwandelte dieselben sogleich in starke Plätze und schuf au der Nordgrenze Frankreichs einen Festungsgürtel. b. Ii. Raubkrieg (Holländischer Krieg) 1672—1679. 2. Holland war als Urheber der Tripelallianz der Stein, an Enmehun^s-^^ welchem das Unternehmen Ludwigs scheiterte. Unversöhnlicher Haß Adwigs nn^ erfüllte daher den ehrgeizigen Eroberer gegen die Männer, welche an Tripelallianz 3*

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 29

1888 - Erlangen : Deichert
10. Die beiden letzten Herzoge aus dem wlfischen Hause. 29 Friedrich Barbarossa machte demv(angen Streit ein Ende, indem er 1154 auf einer Frstenversammlnngv zu Goslar Heinrich dem Lwen Bayern zusprach und 1155^zu>Regensbnrg ihm huldigen lie. Im folgenden Jahre 1156 ^erzichteth Heinrich Jasomirgott, gleichfalls zu Regensburg, auf Bayerns Erlwnrde dadurch entschdigt, da der Kaiser die Ostmark nebs^de^Mark ob der Enns nun zu einem von Bayern/u^la^hngigen Herzogtum erhob, das in der Familie der/Babenberger erblich sein sollte. Unter Heinrichs des Lwen Herrschaft erwachte in Bayern die Lust zu friedlicher Beschftigung^von neuem, weil er mit befrchteter Strenge das Eigentum der Schwachen/und den Verkehr schirmte, so da man auch, wenn er in Sachsen /oder Italien war, den Frieden nicht zu stren wagte. Dem Mchtiger^sah es der Kaiser nach, als er seine herzoglichen Befugnisse gewaltsam/auszudehnen begann. So als er 1158 dem Bischof von Freisina/Brcke und Zollsttte bei Fhring (Obershring) an der Isar Zerstrte und beides bei dem ihm zugehrigen Dorfe Mnchen ^anlegte. Er wollte hiednrch vor allem den Zoll vom Salze, das(von Reichenhall nach Schwaben ging, gewinnen. Seit jener Zeit kammnchen empor, das damals auch einen Markt und eine Mnzstttexerhielt. Auch in Sachsen erweiterte Heinrich seine Gewalt, indem) er die der Bischfe und Grafen minderte. Ihrem Haffe glaubte/ er trotzen zu knnen im Vertrauen auf den Kaiser und auf das/ eigene siegreiche Schwert, dem sich auch die slavischen Völker in Holstein, Mecklenburg und Pommern hatten unterwerfen mssen.^>Aber zum Verderben fr Heinrich lste sich das Band zwischen chmvtnd dem Kaiser. Heinrich, auf Befestigung der eigenen Macht in pachsen bedacht, versagte dem Kaiser im Augenblicke dringendsten Not die Hilfe gegen Italien. Die Folge war, da dieser sich vorneinen Feinden beugen mute. Nun gab aber auch der Kaiser dei^Aeinden Heinrichs in Sachsen Gehr, lud ihn zur Verantwortungxuud sprach ihm, als er nicht erschien, seine beiden Herzogtmer\cib. Heinrichs *) Wahrscheinlicher Ursprung des Namens aus: zu den Mnchen", weil die Mnche von Tegernsee hier Gter hatten.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 30

1888 - Erlangen : Deichert
30 Iii. Das Erbherzogtum 1070 -1253. tapfere Gegenwehr war vergebens. Sachsen kam an einen Sohn Albrechts des Bren, Bayern erhielt der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach 1180. 11 Besitzverhltnisse und innere Zustnde vom 10 bis zum 12 Jahrhundert Nachdem in Bayern unter Markgraf Luitpolds Shnen die herzogliche Gewalt wieder hergestellt worden war, wurde auch die alte Grenze gegen die Ungarn allmhlich wieder gewonnen und die Ostmark hergestellt, welche unter Kaiser Otto Ii. an das Haus der Babenberger kam (f. Abschn. 7). Sdlich von der Ostmark wurden unter Kaiser Heinrich Iii. als zwei neue Marken Steier und Kram von Krnten gesondert, welche diesem Herzogtum zum Schutze dienen sollten. Krnten war schon 995 fr immer von Bayern getrennt und eigenen Herzogen bergeben worden. Sodann wurden, als Heinrich derlwe Bayern erhielt, die Ostmark, und als er Bayern verlor, die Steiermark selbstndige Herzogtmer. Und da in dieser Zeit auch die Grafen von Tirol Reichsfrsten wurden, so konnte natrlich auch der Einflu des neuen wittelsbachischen Herzogs sich mit jenem, welchen die alten Herzoge Bayerns im Reiche gebt hatten, nicht messen. Aber auch im Innern war die herzogliche Gewalt nicht nur dem Könige, sondern auch den Unterthanen gegen-ber eine viel beschrnktere geworden. Die Grasen, welche ehedem nur Beamte waren, sind nun erbliche Herren ihrer Gaue geworden, und des Herzogs Einflu auf ihr Gebiet ist gering. Er kann wohl auch sein Gericht in den Grafschaften halten neben dem des Grafen, aber wo zwischen zwei Grafen Streit entsteht, entscheidet er nicht allein, sondern mit Zuziehung der brigen Grafen. Fr die viel-fach beschrnkte Stellung der Herzoge in dieser Zeit ist es daher be-zeichnend, wenn sie nicht Herzoge von Bayern oder Franken u. s. w., sondern Herzoge in Bayern, in Franken heien. Den Herzogen standen berdies noch die Pfalzgrafen zur Seite, welche die Herzoge berwachen und des Knigs Gericht und Gerechtsame den und wahren sollten. Auch die Bischfe hatten nach und nach um ihres groen Besitzes willen die Rechte der Grafen, ja vielfach eine noch un-

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 33

1888 - Erlangen : Deichert
12. Die drei ersten Wittelsbacher. 33 thar. Die vernderte Zeitrichtung bt dann mehr und mehr ihren Einflu auch auf die Dichtung. Am Hofe Heinrichs des Stolzen und in seinem Auftrag dichtet der Pfaffe" Konrad das Rolands-lied. Eben dort, zu Regensburg, ist in jener Zeit die gereimte Kaiserchronik entstanden, die den Herzog und König Lothar verherr-licht. Der religise Aufschwung findet einen ebenso innigen wie Poe-tischen Ausdruck in dem Hohenburger hohen Liede, das eine Nonne in Bayern verfat hat. In der Zeit Heinrichs des Lwen hat Wernher (Mnch von Tegernsee?) das Leben der Maria mit dichterischer Empfindung und in anmutender Sprache besungen. So bereitet sich die Bltezeit der deutschen Dichtung und des deutschen Geistes im Mittelalter in Bayern und Franken in bedeutsamer Weise vor. Auch der geschichtliche Sinn erwachte in diesen Landen wieder, als das Reich unter den schsischen Knigen und Kaisern neu begrndet war und eine Weltstellung gewann. Nachdem im 10. Jahrhundert bedeutendere geschichtliche Auszeichnungen zuerst in Sachsen entstanden waren, zeichnen sich im 11. Jahrhundert die Analert von Nie der alt eich 0 in Bayern, in der ersten Hlfte des 12. Jahrhunderts die Weltchronik des Eckehart von Kloster Aura2) in Franken aus, und vor allen andern der Zeit durch das Vorwalten beherrschender Gesichtspunkte in der Darstellung die Chronik des Bischofs Otto von Freising3), des Oheims Friedrich Barbarossas. Eben dieser hat auch die Thaten Friedrichs bis zum Jahre 1156 beschrieben. 12. Die drei ersten Wittelsbacher *). Ottovonwittelsbach, dessen Nachkommen in ununterbro-chener Reihe die Herrschaft der Bayern gefhrt haben bis auf die Gegenwart, stammt von jenem Pfalzgrafen Arnulf, der vor Regens-brg fiel, als er um ein Herzogtum kmpfte, das Vater, Bruder und Oheim besessen hatten. Sein Geschlecht nannte sich frher nach der alten Stammburgscheiern; dann, als diese in ein Kloster verwandelt worden war, nach der von Ottos Vater, der gleichfalls Otto hie, i) Mon. Germ. Scr. Xx. s) Mon. Germ. Scr. Vi. 3) Mon. Germ. Scr. Xx. 4) Otto I. 1180-1183. Ludwig I. (der Kelheimer), 11831231. Otto Ii. (der Erlauchte), 1231 1253. Prcger, Lehrbuch der daher. Geschichte. 11. Aufl. 3

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 46

1888 - Erlangen : Deichert
46 Iv. Die Zeit des geteilten Erbherzogtums 12531508. Indem so bei den meisten Stnden ein krftiges Vorwrts-streben von glcklichem Erfolg begleitet war, entfaltete sich auch der Sinn fr die hheren Bedrfnisse des Geistes, und Kunst und Wissenschaft erfreuten sich der glcklichsten Pflege. Die Dome, an denen man seit dem elften Jahrhundert zu Speier, seit dem zwlften zu Bamberg, und seit dem dreizehnten zu Regensburg baute, sind Meisterwerke deutscher Baukunst: die beiden erstcren im romanischen Stil, von welchem der Rundbogen, der letztere im gotischen Stil, von welchem der Spitzbogen ein charakteristisches Kennzeichen ist. Franken brachte den grten Dichter des deutschen Mittelalters, Wolfram von Eschen bach hervor, der zu Anfang des 13.Jahr-Hunderts blhte. Wenn nicht in Franken geboren, so doch dort ln-gerezeit lebend und in Wrzburg sein Leben beschlieend ^), brachte der sinnige und von der Liebe zum Vaterlande tief durchdrungene Walther von der Vogelweide die deutsche Lyrik des Mittel-alters auf ihre Hhe. In der zweiten Hlfte dieses Jahrhunderts stand der Dichter Konrad von Wrzburg in hohem Ruhme. Um dieselbe Zeit besa Regensburg in seinem Bischof, dem Dominikaner-mnch Albert usmagnus von Lauingen einen der bedeutendsten Gelehrten des Mittelalters, und in dem Franziskanermnche Ber-th o ld einen der grten Volksredner, die Deutschland gehabt hat. Unter den geschichtlichen Aufzeichnungen waren die nun verlorenen Annale der bte Volkmar und Heinrich von Kloster Frstenfeld, welche bis zum Jahre 1324 reichten, fr die bayerische Geschichte von Wert. Aus diesem Kloster besitzen wir noch die Chronica de gestis prinripum, welche mit dem Jahre 1326 abschlieen^). Die Shne Ludwigs des Bayer'). Schon im Jahre 1349 teilten Ludwigs Shne das Erbe ihres Vaters, obgleid) dieser sie vorteiluugen gewarnt hatte. Ludwig 1) Sein Grabmal befand sich im Kreuzgang des Neumnsters in W. 2) Bei Bhmer, Fontes rerum Germ. Tom. I. s) Ludwig V., der Brandenburger, f J.361, dessen Sohn Meinhard f 1363. Stephan mit der Hafte f 1375. Wilhelm I, f 1377. Albrecht f 1404, dessen Shne Wilhelm Ii. f 1417 und Johann f 1425. Wilhelms Ii. Tochter Jakoba f 1436. Ludwig Vi., der Rmer, f 1365. Otto f 1379.

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 73

1888 - Erlangen : Deichert
29. Die reichsunmittelbaren Gebiete in Franken und Schwaben ?c. 73 Mchte zustande zu bringen. Doch erst Friedrich Iv. gelang es, diesen Plan teilweise auszufhren. 29. Die reichsunmittelbaren Gebiete in Franken und Schwaben im 16. Jahrhundert. Die politische Aufregung, welche im Anfange des Jahrhunderts durch das Reich ging, mute in Schwaben und Franken in weit heftigeren Strmem sich entladen als in Bayern und der Pfalz, weil hier die regierenden Gewalten um ihrer Menge willen schwcher und dennoch vielfach drckender waren. Im Gebiete des Abts von Kempten hatte der Bauernaufruhr begonnen und sich dann rasch der Schwaben und Franken ausgebreitet. Auch die frnki-sche Reichsstadt Rothenburg schlo sich der Emprung an. Von seinem ganzen Gebiete blieb dem Bischof von Wrzburg zuletzt nur noch die Feste seiner Hauptstadt, der Marienberg, in welcher er von 25000 Bauern belagert wurde. Als dann durch die frher genannten Siege der Aufstand niedergeschlagen war, wurde zwar harte Strafe der die Emprer verhngt, aber wenig gethan, das Los des gemeinen Mannes zu verbessern. Auch der niedere Adel ging geschwcht aus diesem Kriege hervor. Seine Burgen lagen zum Teil zerstrt, und in der Menge der niedergebrannten Drfer war ein groer Teil auch seines Wohlstandes begraben. Unabhngig von dieser Bewegung breitete sich um diese Zeit und in den folgenden Jahren die Reformation in Schwaben und Franken aus. In den Reichsstdten, in einigen Gebieten der Grafen von ttingen, in der Vfalzgrafschaft Neuburg, in den Lndern der Markgrafen von Ansbach und Bayreuth, ja selbst in denen der frnkischen Bischfe fand sie Eingang. Ein ffentliches Religionsgesprch verschaffte ihr im I. 1525 zu Nrnberg den Sieg. Der Prediger Andreas Osiander und der Ratsschreiber Lazarus Spengler waren da ihre eifrigsten Befrderer. Wenige Jahre nachher, als der katholisch gesinnte Markgraf Kasimir 1527 im Kriege gegen den König Johann von Zapolya in Ungarn ge-storben war, brachte sie auf Verlangen der Stnde dessen Bruder, Markgraf Georg, in den Frstentmern oberhalb und unterhalb des Gebirgs zur Durchfhrung.

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 10

1888 - Erlangen : Deichert
10 I. Die Zeit der Volksherzoge 554948. des Landes durch bayerische Ansiedler frdern und die Missions-thtigkeit unter den heidnischen Avarsn und Slaven leiten. Gegen die slavischen Bhmen wurde eine Markgrafschaft auf dem Nord-gau (s. oben Abschnitt 2 und 3), gegen die slavischen Sorben eine andere in Thringen errichtet. Der Nachfolger des groen Herrschers, Ludwig der Fromme, wies, als er seinen Shnen einen Teil der Gewalt in die Hnde gab, Bayern seinem Sohne Ludwig zu 817. Im I. 825 lie sich Ludwig, nachmals der Deutsche genannt, als einem Könige von Bayern zu Regensburg huldigen. Regensburg wurde der Sitz seiner Herrschaft und blieb es, auch als Ludwig nach seines Vaters Tode durch den Vertrag von Verdun noch die brigen deutschen Lnder bis zum Rheine, und nach seines Neffen Lothars Ii. Tode durch den Vertrag von Mersen das deutsche Lothringen erhielt. Nur unter schweren Kmpfen mit den Nachbarvlkern, die durch zwei Jahrhunderte Bayern in Unruhe und in Spannung seiner Krfte er-hielten, konnte das Werk deutscher Ansiedlnng in den mittleren Do-nauludern Bestand und Fortgang gewinnen. Seit der Mitte des Jahrhunderts regte der von den Deutschen eingesetzte Mhrenfrst Rastislaw die slavischen Völker an der ganzen deutschen Ostgrenze wider Deutschland zum Kampfe auf. Die Erfolge, welche er errang, dankte er der Zwietracht im Reiche und im Knigshause. Wie Ludwig um der Herrschaft willen einst mit seinen Brdern die Hand wider den Vater erhoben hatte, so sah er nun selbst die herrschschtigen Shne wider sich in den Waffen, ja den einen derselben, Karl mann, und Ernst, den Markgrafen auf dem Nordgau, seinen einflureichsten Ratgeber, mit Rastislaw sogar im Bunde. Ernst, dessen Tochter mit Karlmann vermhlt war, verlor seine Markgrafschaft und mute das Land verlassen. Karlmann unterwarf sich, erhielt Verzeihung und die Herrschaft der Bayern 865. Dieser besiegte nun Rastislaw und lie ihn in Ketten nach Regenburg bringen, wo König Ludwig ihn zu blenden befahl 870. Aber in Swtopluk, dem Neffen des besiegten Fürsten, erstand sehr bald schon ein den Bayern nicht minder gefhrlicher Feind. Karlmann behielt nach seines Vaters Tode und der Teilung

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 16

1888 - Erlangen : Deichert
16 I. Die Zeit der Volksherzoge 554 948. in Franken. Nach dem Tode Ludwigs des Kindes erhob ihn die Wahl von meist frnkischen und schsischen Groen zu Forchheim zum König der Deutschen 911. Arnulf von Bayern jedoch, in der berzeugung, da durch das Aussterben des karolingischen Hauses in Deutschland die Bayern ihr altes Recht der Selbstndigkeit wieder erlangt htten, erkannte weder Konrad I. noch dessen Nachfolger Heinrich von Sachsen als Könige des deutschen Landes an. Vor Konrad mute er zwei-mal aus dem Lande fliehen, mit Heinrich vertrug er sich, als die-ser Regensburg belagerte. Er legte den angenommenen Knigstitel ab und huldigte Heinrich als seinem Oberherrn. Dafr gewhrte ihm dieser vllige Selbstndigkeit in der inneren Verwaltung und das Recht die Bischfe des Landes zu ernennen. Auch Burkhard, dem Herzoge von Schwaben, hatte der König groe Selbstndigkeit gelassen, als dieser sich ihm unterwerfen mute. Dieselbe weise Selbstbeschrnkung erhielt ihm auch die Treue des Herzogs Eber-hard von Franken. So ist Heinrich der Grnder eines neuen deutschen Reichs geworden, nachdem Deutschland unter den letzten beiden Regierungen der vlligen Auflsung nahe gekommen war. Arnulf verteilte die Besitzungen der durch die Ungarnkriege verdeten Klster unter seine Vasallen (Arnulf der Bse") und strkte dadurch seine Macht. Burgen und Orte mit Mauern er-standen jetzt, und die Landbewohner fingen mehr und mehr an, statt auf vereinzelten Hfen in Drfern zusammenzuwohuen, um bei Feindesgefahr sich besser helfen zu knnen. Der Herzog hatte noch dadurch, da er bei Ottos I. Krnung den Dienst des Marschalls bernahm, sich als Vasallen des Knigs bekannt. Als abereberhard, Arnulfs Sohn und Nachfolger, die-ses Verhltnis der Unterordnung wieder aufhob, indem er dem König die Huldigung versagte, entri ihm Otto das Herzogtum und bertrug es auf Arnulfs Bruder Bert hold, der bisher in Krnten geherrscht hatte. Aber mit minderer Gewalt, als sie Arnulf besessen hatte, empfing Berthold das herzogliche Amt. Das Recht, die Bi-schfe zu ernennen, nahm jetzt der König fr sich in Anspruch, und

9. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 74

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
74 S- 4950. Die mittlere deutsche Geschichte. Iii. Periode. 843-1273. ncr des Ostens) in Afrika. Aber er starb an einer Seuche, die in seinem Heere vor Tunis ausbrach 1270. Als im Jahre 1291 das feste Ptolemais l'akkon) an den Sultan von Aegypten verloren gieng, war von den seit 200 Jahren durch die Christen in Palstina gemachten Eroberungen auch der lebte Rest verschwunden. 4. Folgen der Kreuzziige. Obwohl der nchste Zweck der Kreuz-zge, die an sechs Millionen Menschen dahinrafften, die Besitznahme des h. Landes, nur vorbergehend erreicht wurde, so waren die Kreuz-zge doch von hoher Bedeutung fr die Entwicklung des euro-pischen Vlkerlebens. Das ppstliche Ansehen und die Macht der Kirche, welche zu den Kreuzzgen aufforderte, wurde durch die-selben gehoben, die Hausmacht der Frsteu durch Einziehung vieler Lehen, deren Inhaber nicht mehr aus dem Oriente zurckkamen, ver-grert, dem Ritterthum eilt hheres Ziel vorgestellt, der Stand der Leibeigenen, die durch die Beteiligung an den Krenzzgen frei wurden, vermindert und eben dadurch der Stand der freieu Bauern und der Brger in den Stdten vermehrt. Durch die Bekanntschaft mit den fremden Lndern erweiterte sich der geistige Gesichtskreis der Abendlnder. Handel, Knste (na-mentlich Dichtkunst) und Wissenschaften, besonders Lnder- und Vl-kerkunde, gewannen einen hheren Aufschwung. _ Whrend aber in der ersten Zeit die allgemeine Begeisterung und Opferwilligkeit fr die heilige Sache zur Hebung und Strkung des christlichen Glaubens diente, verbreitete die nahe Berhrung mit den an feineren Lebensgenu gewhnten Orientalen allmhlich Hang zur Sinnlichkeit und Genusucht, Aberglauben und eine dem wahren Chri-stenthum entfremdete Gesinnung. 50. Welsen *) und die Kohenstanfen **). Lotbar von Sachsen. Konrad Iii. von Hohenstaufen. Kriedrich I. Wararossa. 1. Lothar von Sachsen (11251137). Fast während der ganzen Zeit der Kreuzzge herrschte in Deutschland das mchtige Geschlecht der Hohenstaufen. Jedoch folgte dasselbe nicht unmittelbar auf das frnkische Kaiserhaus, obwohl Heinrich V. die beiden Hohenstaufen Konrad und Friedrich zu Erben eingesetzt hatte (. 47). Die deutschen Fürsten, einem mchtigen und selbstndigen Kaiserhause ab-hold, whlten lieber jenen in Sachsen begterten Gegner Heinrich's V., Lothar von Supplinburg (.47). Dieser zeigte sich fgsam ge-gen die Kirche. Demi er erholte die ppstliche Besttigung seiner *) Stammtafel der Welsen s . 67. **) Stammtafel der Staufen f. folgende Seite.

10. Abriß der bayerischen Geschichte - S. 6

1884 - Erlangen : Deichert
6 namentlich Karls des Groen ruhmreiche Regierung seinen Vlkern brachte. Neben der Lust zum Kriege, welche die deutschen Stmme be-seelte, war im Laufe der Zeit die Neigung zu friedlichem Besitz und Erwerb mehr und mehr hervorgetreten. Des angebauten Landes wurde mehr, der Wlder weniger. Fr die Landwirtschaft waren Karls des Groen Gter und die der Klster Muster. Jetzt pflanzte man auch am Main die Weinrebe, wie frher schon am Rhein und an der Donau. Schon gab das Land mehr als man brauchte: man trieb Handel mit Getreide sowie mit leinenen und wollenen Tchern. Von Thringen aus lief eine Handels-fit a e durch den Nordgau nach Regensburg, eine anders durch Ostfranken nach Mainz. Auch der Main und die Donau dienten dem Handel; beide Flsse aber zu verbinden versuchte Karl der Groe noch vergebens (Reste der Fossa Carolina bei Weienburg). Das Volk an ein friedliches und gesittetes Leben zu gewh-nen, war vor allem die Aufgabe der Kirche und Karls Frsorge hatte ihre Diener hiezu tchtig zu machen gesucht. Zur Ausbildung der Geistlichen, sowie derer, welche grere Kenntnisse erwerben wollten, dienten vornehmlich die Klosterschulen. Unter diesen hatten die schon vor Karl dem Groen gegrndeten Schulen zu Chiemsee und Tegernsee in Bayern, zu St. Gal-len in Alemannien, zu Fulda in Ostfranken (das Kloster ge-grndet 744) den weitesten Ruf. Das letztgenannte Kloster ver-dankte seine Blte insbesondere seinem ersten Abte Sturm, der schon als Knabe mit Bonifatius aus Bayern hinweggezogen war, um dessen Schler zu werden. Auch der heidnischen Nach-barn verga die Kirche nicht. So gingen von Salzburg aus Missionare zu den Avaren und zu den Slaven und hauptschlich um der Verdienste willen, die sich Bischof Arno um die Mission - erworben hatte, wurde Salzburg zum Erzbistum von Karl dem Groen erhoben. Durch Karl den Groen wurde auch die Ostgrenze Bayerns weiter hinausgerckt. Er vernichtete das Rubervolk der Avaren, schlug das Land von der Enns bis zur Raab zu Bayern und
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