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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 35

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 35 dauernde Beschränkung des Habsburgischen Kaisertums" im Auge und diente somit französischen Interessen. Wenden wir uns nun den kriegerischen Unternehmungen Ludwigs Xiv. zu. § 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. a. I. Raubkrieg (Devolutiouskrieg) 1667—1668, 1. Ludwig Xiv. war mit der älteren Tochter des spanischen Ansprüche sut>= Königs Philipp Iv. vermählt. Dieselbe hatte aber vor der Eheschließung 'mt1e spanischen^ allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie und deren Nebenländer 9tubcrian6u zu gunften ihrer jüngeren Schwester entsagen müssen. Im Jahre 1665 starb Philipp und hinterließ als Erben seiner Krone ein zartes Kind (Karl Ii.) Da erwachte in Ludwig der Gedanke, die Minderjährigkeit des spanischen Königs zum Vorteile Frankreichs auszubeuten. Trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin wollte er das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen bestehende Devolutionsrecht, ins devolutionis, wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben, staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden und erhob Ansprüche auf dieses Gebiet. Da Spanien die Abtretung verweigerte, schickte Ludwig 1667 zwei wohlgerüstete Heere uach Brabant unter der Anführung der uns aus dem Dreißigjährigen Krieg bekannten Feldherrn Tnrenne und Eon de. Die Fortschritte der Franzosen riefen in Holland die Besorgnis hervor, der ans Eroberung sinnende Monarch werde, nachdem er die Niederlande an Frankreich gebracht, noch weiter gegen Norden vordringen. Auf fein Betreiben vereinigten sich die protestantischen Mächte England, Schweden und Holland zu der sogenannten Tripelallianz und Tripelallianz, stellten sich die Aufgabe, für die Erhaltung der spanischen Herrschaft in Flandern und Brabant zu sorgen. Das Einschreiten des Dreistaatenbundes nötigte Ludwig, in den Frieden zu Aachen (1668)Aachener Friede zu willigen. Frankreich behielt 12 eroberte Grenzstädte, darunter Lille und Tournay. Der Kriegsbaumeister Bauban verwandelte dieselben sogleich in starke Plätze und schuf au der Nordgrenze Frankreichs einen Festungsgürtel. b. Ii. Raubkrieg (Holländischer Krieg) 1672—1679. 2. Holland war als Urheber der Tripelallianz der Stein, an Enmehun^s-^^ welchem das Unternehmen Ludwigs scheiterte. Unversöhnlicher Haß Adwigs nn^ erfüllte daher den ehrgeizigen Eroberer gegen die Männer, welche an Tripelallianz 3*

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 29

1888 - Erlangen : Deichert
10. Die beiden letzten Herzoge aus dem wlfischen Hause. 29 Friedrich Barbarossa machte demv(angen Streit ein Ende, indem er 1154 auf einer Frstenversammlnngv zu Goslar Heinrich dem Lwen Bayern zusprach und 1155^zu>Regensbnrg ihm huldigen lie. Im folgenden Jahre 1156 ^erzichteth Heinrich Jasomirgott, gleichfalls zu Regensburg, auf Bayerns Erlwnrde dadurch entschdigt, da der Kaiser die Ostmark nebs^de^Mark ob der Enns nun zu einem von Bayern/u^la^hngigen Herzogtum erhob, das in der Familie der/Babenberger erblich sein sollte. Unter Heinrichs des Lwen Herrschaft erwachte in Bayern die Lust zu friedlicher Beschftigung^von neuem, weil er mit befrchteter Strenge das Eigentum der Schwachen/und den Verkehr schirmte, so da man auch, wenn er in Sachsen /oder Italien war, den Frieden nicht zu stren wagte. Dem Mchtiger^sah es der Kaiser nach, als er seine herzoglichen Befugnisse gewaltsam/auszudehnen begann. So als er 1158 dem Bischof von Freisina/Brcke und Zollsttte bei Fhring (Obershring) an der Isar Zerstrte und beides bei dem ihm zugehrigen Dorfe Mnchen ^anlegte. Er wollte hiednrch vor allem den Zoll vom Salze, das(von Reichenhall nach Schwaben ging, gewinnen. Seit jener Zeit kammnchen empor, das damals auch einen Markt und eine Mnzstttexerhielt. Auch in Sachsen erweiterte Heinrich seine Gewalt, indem) er die der Bischfe und Grafen minderte. Ihrem Haffe glaubte/ er trotzen zu knnen im Vertrauen auf den Kaiser und auf das/ eigene siegreiche Schwert, dem sich auch die slavischen Völker in Holstein, Mecklenburg und Pommern hatten unterwerfen mssen.^>Aber zum Verderben fr Heinrich lste sich das Band zwischen chmvtnd dem Kaiser. Heinrich, auf Befestigung der eigenen Macht in pachsen bedacht, versagte dem Kaiser im Augenblicke dringendsten Not die Hilfe gegen Italien. Die Folge war, da dieser sich vorneinen Feinden beugen mute. Nun gab aber auch der Kaiser dei^Aeinden Heinrichs in Sachsen Gehr, lud ihn zur Verantwortungxuud sprach ihm, als er nicht erschien, seine beiden Herzogtmer\cib. Heinrichs *) Wahrscheinlicher Ursprung des Namens aus: zu den Mnchen", weil die Mnche von Tegernsee hier Gter hatten.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 33

1888 - Erlangen : Deichert
12. Die drei ersten Wittelsbacher. 33 thar. Die vernderte Zeitrichtung bt dann mehr und mehr ihren Einflu auch auf die Dichtung. Am Hofe Heinrichs des Stolzen und in seinem Auftrag dichtet der Pfaffe" Konrad das Rolands-lied. Eben dort, zu Regensburg, ist in jener Zeit die gereimte Kaiserchronik entstanden, die den Herzog und König Lothar verherr-licht. Der religise Aufschwung findet einen ebenso innigen wie Poe-tischen Ausdruck in dem Hohenburger hohen Liede, das eine Nonne in Bayern verfat hat. In der Zeit Heinrichs des Lwen hat Wernher (Mnch von Tegernsee?) das Leben der Maria mit dichterischer Empfindung und in anmutender Sprache besungen. So bereitet sich die Bltezeit der deutschen Dichtung und des deutschen Geistes im Mittelalter in Bayern und Franken in bedeutsamer Weise vor. Auch der geschichtliche Sinn erwachte in diesen Landen wieder, als das Reich unter den schsischen Knigen und Kaisern neu begrndet war und eine Weltstellung gewann. Nachdem im 10. Jahrhundert bedeutendere geschichtliche Auszeichnungen zuerst in Sachsen entstanden waren, zeichnen sich im 11. Jahrhundert die Analert von Nie der alt eich 0 in Bayern, in der ersten Hlfte des 12. Jahrhunderts die Weltchronik des Eckehart von Kloster Aura2) in Franken aus, und vor allen andern der Zeit durch das Vorwalten beherrschender Gesichtspunkte in der Darstellung die Chronik des Bischofs Otto von Freising3), des Oheims Friedrich Barbarossas. Eben dieser hat auch die Thaten Friedrichs bis zum Jahre 1156 beschrieben. 12. Die drei ersten Wittelsbacher *). Ottovonwittelsbach, dessen Nachkommen in ununterbro-chener Reihe die Herrschaft der Bayern gefhrt haben bis auf die Gegenwart, stammt von jenem Pfalzgrafen Arnulf, der vor Regens-brg fiel, als er um ein Herzogtum kmpfte, das Vater, Bruder und Oheim besessen hatten. Sein Geschlecht nannte sich frher nach der alten Stammburgscheiern; dann, als diese in ein Kloster verwandelt worden war, nach der von Ottos Vater, der gleichfalls Otto hie, i) Mon. Germ. Scr. Xx. s) Mon. Germ. Scr. Vi. 3) Mon. Germ. Scr. Xx. 4) Otto I. 1180-1183. Ludwig I. (der Kelheimer), 11831231. Otto Ii. (der Erlauchte), 1231 1253. Prcger, Lehrbuch der daher. Geschichte. 11. Aufl. 3

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 46

1888 - Erlangen : Deichert
46 Iv. Die Zeit des geteilten Erbherzogtums 12531508. Indem so bei den meisten Stnden ein krftiges Vorwrts-streben von glcklichem Erfolg begleitet war, entfaltete sich auch der Sinn fr die hheren Bedrfnisse des Geistes, und Kunst und Wissenschaft erfreuten sich der glcklichsten Pflege. Die Dome, an denen man seit dem elften Jahrhundert zu Speier, seit dem zwlften zu Bamberg, und seit dem dreizehnten zu Regensburg baute, sind Meisterwerke deutscher Baukunst: die beiden erstcren im romanischen Stil, von welchem der Rundbogen, der letztere im gotischen Stil, von welchem der Spitzbogen ein charakteristisches Kennzeichen ist. Franken brachte den grten Dichter des deutschen Mittelalters, Wolfram von Eschen bach hervor, der zu Anfang des 13.Jahr-Hunderts blhte. Wenn nicht in Franken geboren, so doch dort ln-gerezeit lebend und in Wrzburg sein Leben beschlieend ^), brachte der sinnige und von der Liebe zum Vaterlande tief durchdrungene Walther von der Vogelweide die deutsche Lyrik des Mittel-alters auf ihre Hhe. In der zweiten Hlfte dieses Jahrhunderts stand der Dichter Konrad von Wrzburg in hohem Ruhme. Um dieselbe Zeit besa Regensburg in seinem Bischof, dem Dominikaner-mnch Albert usmagnus von Lauingen einen der bedeutendsten Gelehrten des Mittelalters, und in dem Franziskanermnche Ber-th o ld einen der grten Volksredner, die Deutschland gehabt hat. Unter den geschichtlichen Aufzeichnungen waren die nun verlorenen Annale der bte Volkmar und Heinrich von Kloster Frstenfeld, welche bis zum Jahre 1324 reichten, fr die bayerische Geschichte von Wert. Aus diesem Kloster besitzen wir noch die Chronica de gestis prinripum, welche mit dem Jahre 1326 abschlieen^). Die Shne Ludwigs des Bayer'). Schon im Jahre 1349 teilten Ludwigs Shne das Erbe ihres Vaters, obgleid) dieser sie vorteiluugen gewarnt hatte. Ludwig 1) Sein Grabmal befand sich im Kreuzgang des Neumnsters in W. 2) Bei Bhmer, Fontes rerum Germ. Tom. I. s) Ludwig V., der Brandenburger, f J.361, dessen Sohn Meinhard f 1363. Stephan mit der Hafte f 1375. Wilhelm I, f 1377. Albrecht f 1404, dessen Shne Wilhelm Ii. f 1417 und Johann f 1425. Wilhelms Ii. Tochter Jakoba f 1436. Ludwig Vi., der Rmer, f 1365. Otto f 1379.

5. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 25

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Religion. Stmme. Vlkerschaften. 25 Kleingermanien am westlichen Rheinufer, woselbst schon vor Christi Geburt einige germanische Vlkerschaften sich niedergelassen hatten. Zu letzteren gehrten n. A.: die Nanraker in der Gegend von Basel bis Colmar, die Tribocker, nrdlich-von diesen, die Neme-ter in der Rheinebene bei Straburg (Argentoratum) und Speier (Novimagus), die Vangionen um den Donnersberg, die Ubier, westlich von Bingen bis Kln, die Tun gern an der untern Maas, die Btaver an der Rheinmndnng. Auch die Trevirer um Trier (Augusta Trevirrum), die Nervier zwischen Maas und Schelde und zum Theil auch die Velgen rhmten sich germanischer Herkunft. 2. Die mancherlei Vlkerschaften des eigentlichen Deutsch-laud's lassen sich in ober- und niederdeutsche, oder in Völker des snevischen und des schsischen oder sasfifchen Stammes scheiden. Die snevischen Vlkerschaften wohnten in einem groen Halbkreise vom Mittelrhein bis zur Donau, den Karpathen, der Weich-sel und der Ostsee und unterschieden sich auch noch zur Zeit, als die niederdeutschen Vlkerschaften lngst schon feste Wohnsitze hatten und nach bestimmten Verfassungen und brgerlichen Einrichtungen lebten, von denselben vornehmlich durch ihr unstetes, nomadisches Leben, daher man auch den Namen Sneven mit schweifen in Verbindung bringen wollte (vgl. . 20, 1). Der Name der Sachsen oder Sassen (entweder von sitzen abzuleiten mit Bezug auf ihre festen Wohnsitze oder wohl richtiger von den kurzen Schwertern dieses Volks, welche sie Sax oder Sachs nannten) kommt erst im zweiten Jahrhundert vor und ist erst im drit-teit Jahrhundert gemeinsamer Name fr die niederdeutschen Stmme geworden; inde hat man zur Bezeichnung der Vlkerschaften zwischen dem Rhein und der uuteru Elbe, um den Gegensatz ihrer Lebensweise zu der der Sueveu anzudeuten, auch fr die frhere Zeit diesen ge-meinschaftlichen Namen gewhlt. 3. I. Unter den niederdeutschen oder schsischen Vlker-schaften sind die wichtigsten: die Sigambrer an der Sieg, spter, seit Tiberius, an der Rheinmndung und der Assel (Jsala oder Sala), die Usi Peter und Tenchterer von der Wetteran bis zur Lippe, Ems und Ruhr, die Frieseu an der Nordsee von der Rheinmnd-nng bis zur Ems, die Marsen im Osten der Ems, die Chauken von der Mndung der Ems bis zur Elbe, die Sachsen (Saxonen) im Holsteinischen, die Eimbern und Teutonen im heutigen Schles-wig und Itland, die Cherusker am Harz. Den Uebergang von den schsischen zu den snevischen Vlkerschaften bildeten die Chatten, die heutigen Hessen, nebst den Mattiakern zwischen Rhein, Main und Lahn (Aquae Mattiacae, Wiesbaden). 4. Il Die wichtigsten snevischen Vlkerschaften sind: die Langobarden an der mittleren und untern Elbe, die Semnonen um Havel und Spree; die Variner (Nordschwaben) und Angeln,

6. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 29

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Eroberung des nordwestlichen Deutschlands durch die Rmer. 29 sar besetzte diese Stadt und nachdem er seine beim Anblick der Germanen zaghaft gewordenen Soldaten wieder ermnthigt, besiegte er den Ariovist in der Nhe von Vesontio 58 v. Chr., so da Ariovist der 58 den Rhein floh und Gallien von der Oberherrschaft der Deutschen Csar besiegt befreit war. den Moyift- 2. Whrend seiner kmpfe mit den Galliern (5851) vernichtete Csar die deutschen Stmme der Ustpeter und Teuchtercr, die von den Sueven bedrngt nach Gallien gezogen waren, ging mittelst einer hlzernen Brcke, die er zwischen Coblenz und Bonn erbaute, der den Rhein (55), um die Sigambrer zu bestrafen, die einem Theile der Ustpeter und Tenckmrer Aufnahme gewhrt. Aber die Germanen hatten sich in die Waldgebirge (der Wetteran) zurckgezogen. Dahin wagte ihnen Csar nicht zu folgen, sondern ging nach 18 Tagen wieder der den Rhein zurck. Nach zweimaliger Lauduug iu Britauuieu gieng Csar noch ein-mal der den Rhein (53) kehrte aber noch schneller als das erste 9)M zurck. Doch suchte er nun Deutsche, deren Tapferkeit er kennen gelernt, fr seine Heere zu gewinnen. Schon in Gallien leisteten diese germanischen Sldner dem Csar 5)ilfe gegen den Aufstand des Galliers Vereingetorir und in der Schlacht bei Pharslus (. 15) halfen sie Csar wider Pompejus den Sieg erringen. 3. Durch Csar war ganz Gallien und Kleingermanien,zg __ 51 also das ganze linke Rheinufer, unter die Herrschaft der Rmer^untergekommen, die es nun durch die streugste Bewachung vor den Deut-w^st^G-lln scheu in Grogermanien zu schtzen suchten. Aus den festen Stand- ma-n-n. lagern, die sie oou uun au jenseits des Rheins anlegten, entstanden in der Folge wichtige Städte wie ugst (Augusta Eauracrum), woraus jetzt Basel), Worms (Borbetomagus), Mainz (Moguntiacum), Coblenz (Confluentia), Bonn (Bonna), Kln (Colonia Agrippma), Jlich (Juliacum), Aachen (Aquae), Trier (Augustatrevirrum) it. ci. Unter dem Kaiser Augustus wurden durch deffen Stiefshne Drn-sns und Tiber ins auch die keltischen Alpenvlker in Rtien, Vindelicien und Noricum (. 22) besiegt (15 v. Chr.) und auch 15 diese neuen rmischen Provinzen durch Kolonien und Standlager ge- Das'rcchte D-sichert, aus denen spter Städte erwuchsen wie Augsburg (Augusta naur"fmi^toirb Vindelicrum), Salzburg (Juvvia), Regensburg (Castra Regina), Paffau (Castra Batavrum), Wien (Vindbona) n. a. S- 25. Eroberung des nordwestlichen Deutschlands durch die Hlmer. Arnsns. Merius. 1. Um die Herrschaft der Rmer and) der das eigentliche Germa-nien auszubreiten, sandte Augustus seinen Stiefsohn, den tapferen Drusus, als Statthalter nach Gallien. Von hier ans unternahm nun

7. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 92

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
92 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre. Hinrichtung Ludwigs Xvi. als die Festsetzung der Franzosen in Belgien der bestimmende Grund. loigebnwn*' ^ er an9 des Krieges erfllte anfangs die Verbndeten mit kndeten ms. frohen Hoffnungen. Die sterreicher siegten bei Neerwinden zwischen Brssel und Lttich (Mrz 1793) und brachten ganz Belgien, wieder in ihren Besitz. Die Preußen berschritten den Rhein, machten unter Ferdinand von Braunschweig Eroberungen auf dem linken Ufer und zwangen im Juli 1793 selbst das tapfer verteidigte Mainz zur Kapitulation. Die franzsische Republik, in welcher zudem der Brgerkrieg tobte, war gefhrdet. Der Weg nach Paris stand den Alliierten offen. Borsto^der 3. Allein 1794 trat eine Wendung ein. Die Sieger ntzten die Franzosen 1794. errungenen Vorteile nicht aus. Es fehlte ihnen an Einigkeit, an gegenseitigem Vertrauen und die Zustnde in Polen, wo die Ereignisse zur dritten Teilung hindrngten ( 100, 5 und 6), lenkten die Aufmerksamkeit des preuischen Knigs nach Osten. Wirkten so die Ver-Hltnisse lhmend auf die Operationen der Verbndeten, so kam bei den Franzosen ein frischer Zug in die Bewegung. Der Wohlsahrts-ausschu entflammte die Massen zur Verteidigung des Vaterlandes, die gesamte wehrfhige Mannschaft Frankreichs vom 18.25. Jahr wurde ausgehoben (levee en masse); der geniale Kriegsminister Carnot organisierte das Heer und junge, talentvolle Feldherren, wie Jourdan und Pichegru, denen nach dem Siege der Marschallstab winkte, nach der Niederlage allerdings die Guillotine in Aussicht stand, fhrten die fanatisierten Scharen gegen den Feind. Jourdan sieqte bei Fleurus (sdstlich von Brssel) der die sterreicher und drang erobernd bis an den Rhein vor. Pichearu machte einen khnen Angriff auf Holland. Er unterwarf in kurzer Zeit das freiheitsliebende Volk und verwandelte 1795 Holland in die von Frankreich abhngige Batavische Republik (Bataver, eine altgermanische Vlkerschaft, waren um Christi Geburt die Bewohner des Landes).^) s%aasfi7esiiu 4- Solche Erfolge veranlaten die Preußen, sich trotz verschiedener Siege (bei Kaiserslautern) der den Rhein zurckzuziehen. Da Friedrich Wilhelm Ii. an der polnischen Grenze Interessen zu wahren hatte (dritte Teilung Polens) und auerdem von tiefem Mitrauen gegen sterreich erfllt war, so trat er in Unterhandlungen mit dem National-konvent und schlo im April 1795 den unrhmlichen Separatfrieden zu Basel. Preußen trat seine linksrheinischen Besitzungen (Kleve, Mors, Geldern) ab und betrachtete den Rhein als natrliche Grenze Frank-reichs. Der grte Teil Nord- und Mitteldeutschlands wurde fr ') Eine Folge dieser Vorgnge war, da das auf Mehrung seines berseeischen Besitzes bedachte England dem nun mit Frankreich verbundenen Holland dessen wertvollste Kolonien entri: Ceylon 1802, Kapland 1806.

8. Hellas und Rom - S. 129

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
45. Rmische Befestigungen, 46. Verwaltung der rmischen Provinzen, 131 43. Rmische Befestigungen und Heerstraen. Zur Siche-rung ihres Besitzes legten die Rmer in den eroberten Lndern eine ganze Reihe von Befestigungen an (grere Lagerpltze, kleinere Kastelle sowie zahlreiche einzelne Verteidigungs- und Signaltrme). Ein weitverzweigtes Straennetz ermglichte den raschen Verkehr von einem Ort zum anderem. Auf den wohlgebauten rmischen Heer-straen marschierten die Legionen, auf ihnen zogen die rmischen Hndler und Kaufleute bis afmbie fernsten Grenzen; auf denselben Straen wurden aber auch die Reichtmer, die Produkte und Waren der entlegensten Provinzen den rmischen Hauptstdten Rom, Alex an-dria und Antiochia zugefhrt. (Vgl. die Tabula Peutingeriana", die lteste rmische Straenkarte.) Gedicht: Die Rmerstrae" von Hermann Lingg. 46. Die Verwaltung der Provinzen wurde vom Senate eigenen Statthaltern, gewhnlich frheren Konsuln (Prokonsuln) oder Prtoren (Proprtoren) bertragen; dieselben waren die obersten Verwaltungsbeamten und Richter sowie die Oberbefehlshaber der Truppen in einer Person. Mit fast unumschrnkter Macht regierten sie im Namen des Senats, und da sie kein Gehalt bezogen und in der Regel nur auf ein Jahr mit der Statthalterschaft betraut waren, fo benutzten sie ihre Amtsgewalt sehr hufig zu persnlicher Be-r e i ch e r u n g. Die Provinzen waren verpflichtet, bestimmte Abgaben an Rom zu entrichten und bei Kriegen Hilfstruppen zu stellen. Die Hhe der Steuern und Abgaben wurde vom Senate zu Rom festgestellt; erhoben wurden dieselben jedoch nicht von den Beamten des Staates, sondern von Steuerpchtern. Den amtlich festgesetzten Betrag zahlten diese im voraus an die Staatskassen und erhielten dafr das Recht, von den Provinzialen die Steuergelder zu erheben. In der schamlosesten und unbarmherzigsten Weise gingen sie dabei vor; vergebens beklagten sich die so hart Bedrckten: Da die Statthalter und Steuerpchter gewhnlich unter einer Decke spielten, so waren die Provinzialen schutzlos ihren Bedrngern preisgegeben. Wie Vampyre saugten die Statthalter und die Zllner" die Provinzen aus und bergro mute infolge dieses Anssaugungs- und Erpressungssystems die Ver-armung werden, die in vielen, ursprnglich so reichen Lndern des Mittelmeeres sich einstellte. 47. Einflu der Provinzen auf die rmischen Brger. Auch den Rmern brachten die reichen Provinzen nicht eitel Glck. Unermelich waren ja die Schtze, die aus den eroberten Lndern nach Rom gefhrt wurden; allein nicht dem gesamten rmischen Volke kamen sie zugute. Der Beamtenadel, gebildet aus den hohen 9*

9. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 15

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 7. Cimbern und Teutonen. Cäsar und Ariovist. 15 ihm nach Kriegsrecht die Herrschaft über das mittlere und nördliche Gallien zustehe, mußten die Waffen entscheiden. In der Gegend von Mülhausen im oberen Elsaß kam es 58 v. Chr. zur Schlacht. a568e{ie|Jr Ariovist erlitt nach einem furchtbaren Blutvergießen eine totale Niederlage. In wüder Flucht stürzten die Germanen dem Rheine zu, dessen östliches Ufer nur wenige, darunter auch Ariovist, erreichten. 7. Der errungene Ersolg riß Cäsar zu weiteren Waffentatm|ernd|ebr5 fort. Er faßte die Unterjochung aller gallischen Völkerschaften ins 58-51 b- ^r- Auge. Dieselbe gelang ihm auch in den Jahren 58—51 v. Chr. Zweimal (55 und 53 v. Chr.) machte der Eroberer von Gallien aus den Versuch, die Germanen, namentlich die Sngambrer und die Chatten, in ihren Urwäldern aufzusuchen. Bei Koblenz und spater weiter stromabwärts überschritt er auf einer unter seiner Leitung erbauten hölzernen Brücke mit seinen sieggewohnten Truppen den Rhein. Er wagte es jedoch nicht, den fliehenden Gegnern tiefer in das Walddickicht zu folgen und kehrte bald wieder nach Gallien zurück. Fortan war der Rhein die Grenze zwischen Gallien und Germanien. Die Siege Cäsars waren nicht ohne vorteilhafte Wirkung für die germanische Kultur. Die unruhig westlich der Elbe hin- und herflutenden Völker wurden durch die Versperrung des Rheins „festgestaut und so gezwungen, zu fester Ansässigkeit und dauerndem Ackerbau überzugehen". Angriffskriege der Römer gegen die Germanen. 1. In den folgenden Jahren entwickelten die Römer am Rhein Befestigung eine rege Tätigkeit. Auf die Sicherung ihrer Grenze bedacht, legten Grenzen, sie den ganzen Talweg des Stromes entlang, von Basel bis in das Mündungsgebiet, Befestigungen an, woraus später die Städte Basel, Worms, Mainz, Bingen, Koblenz, Bonn, Köln, Trier, Aachen u. s. w. entstanden, und verbanden diese durch M ilitärstraßen. Nichtsdestoweniger unternahmen die Germanen vom Niederrhein aus öfter Einfälle in das römische Gebiet; desgleichen kamen solche von seiten der in den Alpenländern wohnenden Kelten vor. Jnfolgedeffen reifte in Kaiser Augustus (31 v. Chr.—14 u. Chr.) die Überzeugung, daß an beiden Stellen die Reichsgrenze nur durch Unterwerfung der benachbarten Stämme gesichert werden könne. Zunächst faßte er die Eroberung der von zahlreichen keltischen Völkerstämmen bewohnten Alpenländer ins Auge. Im Jahre 15 v. Chr. wurden dieselben durch Drusus und Tiberius, die beiden Stiessöhne des Kaisers,

10. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 19

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 8. Angriffskriege der Römer gegen die Germanen. 19 Armins. Der Befreier Deutschlands strebte nach einer festeren Vereinigung der Stämme Nordwestgermaniens; vielleicht machte er auch den Versuch, seine herzogliche Gewalt in eine königliche umzuwandeln. Dieses Streben fand die Mißbilligung der Adeligen unter den Cheruskern. Armin wurde das Opfer der Hinterlist; er fiel durch den Dolch eines seiner Sippe angehörigen Mörders (21 n. Chr.). Später wurden seine Taten in Heldenliedern verherrlicht und erst unsere Zeit setzte ihm in Anerkennung seiner großen Verdienste im Teutoburger Walde unweit Detmold ein Denkmal. Armin war der erste große Feldherr und Staatsmann der Germanen. 9. Noch vor Ablauf des ersten Jahrhunderts (unter dem Kaiser Trajan 98—117) ging das Land zwischen Oberrhein, Main und der oberen Donau, also das heutige Württemberg, Baden und bayerische Franken in den Besitz der Römer über. Dieselben verteilten die anbaufähigen Flächen an alt gediente Soldaten, sowie an germanische und gallische Kolonisten. Da letztere von den Erträgnissen des Bodens, den Baumsrüchteu und dem Vieh den Zehnten an die Herren zu entrichten hatten, so wurde das durch obige Grenzen eingeschlossene Gebiet das Zehntland (agri decumates) genannt. Um die neue Provinz, wie auch Vindelicien vor dem Einfluten benachbarter germanischer Stämme zu schützen, wurde unter dem Kaiser Trajan und Hadrian (117—138) ein Grenzwall (limes Romanus oder vallum Hadriäni) oder Pfahlgraben erbaut. Derselbe bestand, wenigstens in seiner östlichen Hälfte (Donaulimes), in einer die Gegend durchlaufenden Hochstraße von zwölf Fuß Breite und fünf Fuß Höhe, welche durch einen daneben hinziehenden Graben und durch ab und zu auftretende Kastelle und Wachttürme geschirmt wurde. Der Grenzwall, dessen Reste im Volksmunde unter dem Namen „Teufelsmauer" bekannt sind, begann bei Kehlheim an der Donau und erstreckte sich in mannigfachen Krümmungen über Weißenburg a/S., Gunzenhausen, Kocher und Jaxt an den Main, umfaßte den Taunus und endete am Rhein bei Andernach. Neben der militärischen hatte der Grenzwall eine hervorragend kulturelle Bedeutung. Durch ihn gesichert, konnte hinter ihm (im Zehntland und in Vindelicien) ein reiches Kulturleben nach römischer Art zur Entfaltung kommen, das sich namentlich in der Anlage und im Aufblühen von Städten (Stugsburg-Augusta Vindelicorum, Regeus-burg-Castra Regina, Paffcm-Castra Batava, Salzburg-Juvavum oder Juvavia, Bregenz-Brigantia), in der Vervollkommnung des Ackerbaues, in der Pflege edler Obstsorten, feiner Gartenfrüchte und der Rebe, in der Benutzung der Mineralquellen (Baden-Baden, Taunus, Aachen) und in der Ausbeutung der Bergwerke offenbarte. Die Wohltaten der kulturellen Fortschritte kamen auch den benachbarten freien Germanen zu statten. 2* Zehntland. Grenzwall. Kultur.
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