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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 35

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 35 dauernde Beschränkung des Habsburgischen Kaisertums" im Auge und diente somit französischen Interessen. Wenden wir uns nun den kriegerischen Unternehmungen Ludwigs Xiv. zu. § 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. a. I. Raubkrieg (Devolutiouskrieg) 1667—1668, 1. Ludwig Xiv. war mit der älteren Tochter des spanischen Ansprüche sut>= Königs Philipp Iv. vermählt. Dieselbe hatte aber vor der Eheschließung 'mt1e spanischen^ allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie und deren Nebenländer 9tubcrian6u zu gunften ihrer jüngeren Schwester entsagen müssen. Im Jahre 1665 starb Philipp und hinterließ als Erben seiner Krone ein zartes Kind (Karl Ii.) Da erwachte in Ludwig der Gedanke, die Minderjährigkeit des spanischen Königs zum Vorteile Frankreichs auszubeuten. Trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin wollte er das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen bestehende Devolutionsrecht, ins devolutionis, wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben, staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden und erhob Ansprüche auf dieses Gebiet. Da Spanien die Abtretung verweigerte, schickte Ludwig 1667 zwei wohlgerüstete Heere uach Brabant unter der Anführung der uns aus dem Dreißigjährigen Krieg bekannten Feldherrn Tnrenne und Eon de. Die Fortschritte der Franzosen riefen in Holland die Besorgnis hervor, der ans Eroberung sinnende Monarch werde, nachdem er die Niederlande an Frankreich gebracht, noch weiter gegen Norden vordringen. Auf fein Betreiben vereinigten sich die protestantischen Mächte England, Schweden und Holland zu der sogenannten Tripelallianz und Tripelallianz, stellten sich die Aufgabe, für die Erhaltung der spanischen Herrschaft in Flandern und Brabant zu sorgen. Das Einschreiten des Dreistaatenbundes nötigte Ludwig, in den Frieden zu Aachen (1668)Aachener Friede zu willigen. Frankreich behielt 12 eroberte Grenzstädte, darunter Lille und Tournay. Der Kriegsbaumeister Bauban verwandelte dieselben sogleich in starke Plätze und schuf au der Nordgrenze Frankreichs einen Festungsgürtel. b. Ii. Raubkrieg (Holländischer Krieg) 1672—1679. 2. Holland war als Urheber der Tripelallianz der Stein, an Enmehun^s-^^ welchem das Unternehmen Ludwigs scheiterte. Unversöhnlicher Haß Adwigs nn^ erfüllte daher den ehrgeizigen Eroberer gegen die Männer, welche an Tripelallianz 3*

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 29

1888 - Erlangen : Deichert
10. Die beiden letzten Herzoge aus dem wlfischen Hause. 29 Friedrich Barbarossa machte demv(angen Streit ein Ende, indem er 1154 auf einer Frstenversammlnngv zu Goslar Heinrich dem Lwen Bayern zusprach und 1155^zu>Regensbnrg ihm huldigen lie. Im folgenden Jahre 1156 ^erzichteth Heinrich Jasomirgott, gleichfalls zu Regensburg, auf Bayerns Erlwnrde dadurch entschdigt, da der Kaiser die Ostmark nebs^de^Mark ob der Enns nun zu einem von Bayern/u^la^hngigen Herzogtum erhob, das in der Familie der/Babenberger erblich sein sollte. Unter Heinrichs des Lwen Herrschaft erwachte in Bayern die Lust zu friedlicher Beschftigung^von neuem, weil er mit befrchteter Strenge das Eigentum der Schwachen/und den Verkehr schirmte, so da man auch, wenn er in Sachsen /oder Italien war, den Frieden nicht zu stren wagte. Dem Mchtiger^sah es der Kaiser nach, als er seine herzoglichen Befugnisse gewaltsam/auszudehnen begann. So als er 1158 dem Bischof von Freisina/Brcke und Zollsttte bei Fhring (Obershring) an der Isar Zerstrte und beides bei dem ihm zugehrigen Dorfe Mnchen ^anlegte. Er wollte hiednrch vor allem den Zoll vom Salze, das(von Reichenhall nach Schwaben ging, gewinnen. Seit jener Zeit kammnchen empor, das damals auch einen Markt und eine Mnzstttexerhielt. Auch in Sachsen erweiterte Heinrich seine Gewalt, indem) er die der Bischfe und Grafen minderte. Ihrem Haffe glaubte/ er trotzen zu knnen im Vertrauen auf den Kaiser und auf das/ eigene siegreiche Schwert, dem sich auch die slavischen Völker in Holstein, Mecklenburg und Pommern hatten unterwerfen mssen.^>Aber zum Verderben fr Heinrich lste sich das Band zwischen chmvtnd dem Kaiser. Heinrich, auf Befestigung der eigenen Macht in pachsen bedacht, versagte dem Kaiser im Augenblicke dringendsten Not die Hilfe gegen Italien. Die Folge war, da dieser sich vorneinen Feinden beugen mute. Nun gab aber auch der Kaiser dei^Aeinden Heinrichs in Sachsen Gehr, lud ihn zur Verantwortungxuud sprach ihm, als er nicht erschien, seine beiden Herzogtmer\cib. Heinrichs *) Wahrscheinlicher Ursprung des Namens aus: zu den Mnchen", weil die Mnche von Tegernsee hier Gter hatten.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 33

1888 - Erlangen : Deichert
12. Die drei ersten Wittelsbacher. 33 thar. Die vernderte Zeitrichtung bt dann mehr und mehr ihren Einflu auch auf die Dichtung. Am Hofe Heinrichs des Stolzen und in seinem Auftrag dichtet der Pfaffe" Konrad das Rolands-lied. Eben dort, zu Regensburg, ist in jener Zeit die gereimte Kaiserchronik entstanden, die den Herzog und König Lothar verherr-licht. Der religise Aufschwung findet einen ebenso innigen wie Poe-tischen Ausdruck in dem Hohenburger hohen Liede, das eine Nonne in Bayern verfat hat. In der Zeit Heinrichs des Lwen hat Wernher (Mnch von Tegernsee?) das Leben der Maria mit dichterischer Empfindung und in anmutender Sprache besungen. So bereitet sich die Bltezeit der deutschen Dichtung und des deutschen Geistes im Mittelalter in Bayern und Franken in bedeutsamer Weise vor. Auch der geschichtliche Sinn erwachte in diesen Landen wieder, als das Reich unter den schsischen Knigen und Kaisern neu begrndet war und eine Weltstellung gewann. Nachdem im 10. Jahrhundert bedeutendere geschichtliche Auszeichnungen zuerst in Sachsen entstanden waren, zeichnen sich im 11. Jahrhundert die Analert von Nie der alt eich 0 in Bayern, in der ersten Hlfte des 12. Jahrhunderts die Weltchronik des Eckehart von Kloster Aura2) in Franken aus, und vor allen andern der Zeit durch das Vorwalten beherrschender Gesichtspunkte in der Darstellung die Chronik des Bischofs Otto von Freising3), des Oheims Friedrich Barbarossas. Eben dieser hat auch die Thaten Friedrichs bis zum Jahre 1156 beschrieben. 12. Die drei ersten Wittelsbacher *). Ottovonwittelsbach, dessen Nachkommen in ununterbro-chener Reihe die Herrschaft der Bayern gefhrt haben bis auf die Gegenwart, stammt von jenem Pfalzgrafen Arnulf, der vor Regens-brg fiel, als er um ein Herzogtum kmpfte, das Vater, Bruder und Oheim besessen hatten. Sein Geschlecht nannte sich frher nach der alten Stammburgscheiern; dann, als diese in ein Kloster verwandelt worden war, nach der von Ottos Vater, der gleichfalls Otto hie, i) Mon. Germ. Scr. Xx. s) Mon. Germ. Scr. Vi. 3) Mon. Germ. Scr. Xx. 4) Otto I. 1180-1183. Ludwig I. (der Kelheimer), 11831231. Otto Ii. (der Erlauchte), 1231 1253. Prcger, Lehrbuch der daher. Geschichte. 11. Aufl. 3

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 46

1888 - Erlangen : Deichert
46 Iv. Die Zeit des geteilten Erbherzogtums 12531508. Indem so bei den meisten Stnden ein krftiges Vorwrts-streben von glcklichem Erfolg begleitet war, entfaltete sich auch der Sinn fr die hheren Bedrfnisse des Geistes, und Kunst und Wissenschaft erfreuten sich der glcklichsten Pflege. Die Dome, an denen man seit dem elften Jahrhundert zu Speier, seit dem zwlften zu Bamberg, und seit dem dreizehnten zu Regensburg baute, sind Meisterwerke deutscher Baukunst: die beiden erstcren im romanischen Stil, von welchem der Rundbogen, der letztere im gotischen Stil, von welchem der Spitzbogen ein charakteristisches Kennzeichen ist. Franken brachte den grten Dichter des deutschen Mittelalters, Wolfram von Eschen bach hervor, der zu Anfang des 13.Jahr-Hunderts blhte. Wenn nicht in Franken geboren, so doch dort ln-gerezeit lebend und in Wrzburg sein Leben beschlieend ^), brachte der sinnige und von der Liebe zum Vaterlande tief durchdrungene Walther von der Vogelweide die deutsche Lyrik des Mittel-alters auf ihre Hhe. In der zweiten Hlfte dieses Jahrhunderts stand der Dichter Konrad von Wrzburg in hohem Ruhme. Um dieselbe Zeit besa Regensburg in seinem Bischof, dem Dominikaner-mnch Albert usmagnus von Lauingen einen der bedeutendsten Gelehrten des Mittelalters, und in dem Franziskanermnche Ber-th o ld einen der grten Volksredner, die Deutschland gehabt hat. Unter den geschichtlichen Aufzeichnungen waren die nun verlorenen Annale der bte Volkmar und Heinrich von Kloster Frstenfeld, welche bis zum Jahre 1324 reichten, fr die bayerische Geschichte von Wert. Aus diesem Kloster besitzen wir noch die Chronica de gestis prinripum, welche mit dem Jahre 1326 abschlieen^). Die Shne Ludwigs des Bayer'). Schon im Jahre 1349 teilten Ludwigs Shne das Erbe ihres Vaters, obgleid) dieser sie vorteiluugen gewarnt hatte. Ludwig 1) Sein Grabmal befand sich im Kreuzgang des Neumnsters in W. 2) Bei Bhmer, Fontes rerum Germ. Tom. I. s) Ludwig V., der Brandenburger, f J.361, dessen Sohn Meinhard f 1363. Stephan mit der Hafte f 1375. Wilhelm I, f 1377. Albrecht f 1404, dessen Shne Wilhelm Ii. f 1417 und Johann f 1425. Wilhelms Ii. Tochter Jakoba f 1436. Ludwig Vi., der Rmer, f 1365. Otto f 1379.

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 9

1888 - Erlangen : Deichert
5. uere Verhltnisse und innere Zustnde in der karol. Zeit- 9 die bischflichen Sprengel von Regensburg, Freising, Passau (wohin der Sitz des Bischofs von Lorch verlegt worden war) und Salzburg neu ordnete und in den nchstfolgenden Jahren in Ostfranken die Bistmer Wrzburg (erster Bischof der Angelsachse Burkhard) und Eichsttt (erster Bischof der Angelsachse Willibald) grndete. Er selbst erhielt der diese und die meisten andern deutschen Bistmer die Aufsicht als Erzbischof zu Mar* yt>. nszere Verhltnisse und innere Zustnde in der furo Indem so Bayern, Ostfranken und Alemannien der Kirche wie dem Reiche der Franken eng verbunden wurden, erhielten sie Anteil an dem Gewinn, den namentlich Karls des Groen Re-gierung2) dem weiten Reiche brachte. Durch Karl den Groen wurde die Ostgrenze Bayerns weiter hinausgerckt und deutscher Ansiedlung in den mittleren Donangegen-den der Weg gebahnt. Nachdem der König die Avaren, welche Tas-silo gerufen, zurckgeschlagen hatte, erstrmte sein Sohn Pippin mit den Bayern unter dem Grafen Gerold und mit den Langobarden das feste Lager des Feindes zwischen Donau und Thei, den Ring." und alles Land, welches die Donau von der Mndung der Enns bis zur Mndung der Drau umfliet, sowie das Land auf dem linken Do-nauufer bis zur Mndung der March wurde von neuem und nun als Ostmark zu Bayern geschlagen 796. Markgrafen, die mit umfassen-derer Gewalt als die Grafen geboten, hatten der die Grenze zu wachen. Bischof Arno von Salzburg, von Karl zum Erzbischof und Metropoliten der bayerischen Bistmer erhoben, sollte den Anbau Ludwig der Ostfranke 880-882. Karl der Dicke 882887. Arnulf 887-899. Ludwig das Kind 900911. 2) Einhard! Vita Caroli, ed. G. Waitz. 4. Aufl. 1880. lingischen Zeit1) i) Karl der Groe 788-814. Ludwig der Fromme 814817 (825). Ludwig der Deutsche 817 (825) - 876. Karlmann 876-880.

6. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 89

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Innere Verhltnisse, Iii. Wissenschaft. Kunst, Handel und Gewerbe. 89 s. 56. Innere Zustnde Deutschlands (Jortsetznng). Iii. Wissenschaft, Kunst, Handel und Gewerbe. 1. Die Wissenschaften wurden zunchst nur in den Klstern und unter dem Stande der Geistlichen gepflegt. Besonders die Otto-tteit waren auf die Pflege der Wissenschast eifrig bedacht. Dagegen waren die unruhigen Zeiten der frnkischen Kaiser wie fr die Kultur berhaupt, so auch fr die Wissenschaft uerst ungnstig. Erst nn-ter den Hohenstaufen verbreitete sich die wissenschaftliche Bildung immer mehr auch auerhalb der Klster. Von Stifts- und Klosterschulen blhten besonders die zu Corvey an der Weser, zu Trier, Kln (ge-grndet von Bruno, dem Bruder des Knigs Otto I.), Hildesheim, Paderborn und Bremen. Durch den Besuch der in anderen Lndern entstandenen Universitten, besonders der zu Paris (Theologie), zu Bologna (Rechtsgelehrtheit), zu Salerno und zu Montpellier (Heil-knde) bereicherten viele Deutsche ihre Kenntnisse und wurden mit den elastischen Schriften, sowie mit den Kunstwerken Italiens vertraut. Die Kreuzzge erffneten auch der Wissenschaft neue Quellen. Um die Geschichtschreibung machten sich verdient: der Benedictinerabt Wittnkind in Corvey (schsische Geschichte) int 10., B. Dittmar von Merseburg und Lampert von Aschaffenburg im 11. Jahrhundert; ferner der Bischof Otto von Freising, Halbbruder des Kaisers ^Konrad Iii.; er schrieb eine Weltchronik und die Thaten des Friedrich Barbarossa bis 1156 in lateinischer Sprache. 2. Die wichtigsten Sprachdenkmler dernachkarolingischen Zeit sind: die altschsische, unter dem Namen Heliand bekannte Evan-gelienharmonie (mit Stabreim; um 840), die althochdeutsche, gereimte Evangelienharmonie des Benedietinermnchs Ottfried von Weienburg (f 870), die Psalmenbersetzung des Abtes Not-fer Labeo, Mnch zu St. Gallen (t 1022). Die bersetzung und Auslegung des hohen Liedes Salomonis von Williram, Abt zu Ebersberg in Bayern (f 1085). Unter den schsischen Kaisern trat jedoch die deutsche Literatur ganz zurck und beschrnkte sich nur auf bersetzungen. Dagegen wurde das Latein als die Kirchen- und Ge-lehrtensprache eifrig gepflegt. In gutem Latein dichtete prosaische Schauspiele mit biblischem Stoff die Benedictinernonne Roswitha aus Gandersheim im Brannschweigischen um 950. Auch unter den frnkischen Kaisern lag die deutsche Literatur noch vollstndig darnieder. Erst unter dem schwbischen Kaiserhaus der Hohenstaufen gelangte oas Volks- und das Kunstepos zur hchsten Blthe (11801225); und zwar lag der schwbische Dialekt (das sog. Mittelhochdeutsch) der damaligen Entwicklung der Muttersprache zu Grunde. Das Volks-epos behandelte die alte Heldensage, besonders im Nibelungenlied, welches Siegsrieds Tod und Kriemhildens Rache nach dem niederln-dischen, burgundischen, ostgothischen und hunnischen Sagenkreise, und

7. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 52

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
52 3940. Die ltere deutsche Geschichte. Ii. Periode, 486sil auer Friesland, also: Frankonien (ober Franken im engeren Sinn) wachsen, Bayern und Alcmaunicu; ferner bic Städte Mainz, Worms nnb Speier mit ihren Gebieten auf dein linken Rheiunfer. 3) Karl Ii. der Kahle: Westfrauken oder Frankreich westlick von Lothanngeu. 4. Seit bcm Vertrage zu Verduu begann eine gesonderte Entwicklung der westfrnkischen oder franzsischen und der ostfrnklschen oder deutscheu Nationalitt. Q vllige Ausscheidung Deutschlands aus Frankreich sciub im Jahre ,. ot!l a ltch Frankreich und Deutschland in das Erbe Lothars Ii (' ^9): lungeren Sohnes Lothars I. (f 865), im Vertraae zu Mersen a. b. Maas theilten, nach welchem Friesland, Deutsch -Lotharingen mtt Basel, Stradnrg, Metz, Trier. Kln, Aachen und Utrecht au Deutschland, Burgund und die Provence an Frankreich kamen. . 40. Pas Ghristeuthum und die christliche Bildung in Deutschland zur Zeit der Karolinger. 1. Durch die Berhrung mit den Rmern war zwar das Christen-thum auch diesseits der Alpen bekannt geworden (. 33, 6), und noch im fnften Jahrhundert (450480) verkndete dreiig Jahre lang der Missionar Severlnus lugs der Donau um Lorch und Passau das Evangelium mit hingebender Liebe; aber allmhlich schwanden un-' ter den Strmen der Vlkerwanderung fast alle Spuren des Christen-thnms im eigentlichen Deutschland-. Erst im 7. und 8. Jahrhundert wurde nun von Irland, England und dem Frankenreich aus, besten Herrscher Chlobwig das katholische Bekenntni angenommen halte (. 34, 3), die christliche Lehre in Deutschlaud verbreitet. Auch in Britannien war das während der Herrschaft der Rmer daselbst verbreitete Christenthum zur Zeit der Vlkerwanderung durch die heidnischen Angelsachsen wieder ausgerottet, jedoch durch die von Papst Gregor d. Gr. um 600 von Rom aus gesendeten Glaubeusbo-teu aufs neue verkndet worden. 2. Von Irland aus kamen die Missionare Colnmbn und Gallus um 610 nach Alemannieu und in die Schweiz, wo das fr die Verbreitung christlicher Bildung so wichtige Kloster St. Gallen gegrndet wurde, und Mnguus (650) in die Gegend von Kempten und Fssen. Gleichfalls ans Jrlanb kam Kilian um 680 in bic Gegenb von Wrzburg. Kilian taufte den dortigen Herzog Gozbert, einen Vasallen des Knigs von Franken, fiel aber als ein Opfer des Hasses der Herzogin Geilane 688. Frauken aus kam ums Jahr 650 der Glaubensbote E m-meram in die Gegend von Regensburg z auf falsche Beschuldigung hin wurde er von Lantbert, dem Sohne des bayerischen Herzogs Theodo I., ermordet (652;. Aus Franken kam ferner Bischof Ru-

8. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 41

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Innere Zustnde znr Zeit der Vlkerwanderung. 41 Christi Gottheit gelngnet wurde) und bersetzte die Bibel in die gothische Sprache (360); ein Theil dieser bersetzung findet sich in m^{Uu dem silbernen Codex in Upsla; sie ist das lteste Sprachdenkmal des ueb-rs-tzung. germanischen Schriftthums. a. Als Kaiser Valens einen Theil der Westgothen gegen das Ver-sprechen der Annahme des arianischen Bekenntnisses in Thracien aufnahm, verbreitete sich der Ariani smu s unter ihnen noch weiter. Auch bei den Ostgothen, Susveu und Vandtlen fand er Eingang. Im 5. Jahrhundert aber verschwand er aus der christlichen Kirche. b. Seit der Einfhrung des Christeuthums bildete sich ein neuer Stand, der der Geistlichen. Sie gehrten in den eroberten Lndern gr'tentheils der römisch redenden Bevlkerung an. Ihr Znsam-menhang mit Rom und dem Papst war ein ziemlich loser. Sie bewahr-ten aber den heidnischen Germanen gegenber einen Rest rmischer Bildung und erschienen oft bei grausamen Herren als Frsprecher der Verfolgten. Auch boten Kirche und Altar einen allgemein heilig gehaltenen Zufluchtsort. Da die Geistlichen nicht mit Geld besoldet, son-bem mit Land belohnt oder belehnt wurden, kam die Kirche zu Landbesitz. Zweite Periode. Won der Grndung des Irankenreichs is zur schlielichen Weitung desselben, 486843. S. 34. Grndung des Frankenreichs. Chlodwig. 1. Als die salischen Franken (. 28, 1. 2) und . 30, 1) seit dem Ansang des fnften Jahrhunderts nach Gallien nrdlich der Ardernten vorzudringen begannen, standen sie unter mehreren kleineren Fürsten oder Knigen, die ihre Abstammung auf den Sigambrerfrsten Faramund zurckfhrten. Von seinem Enkel Merovns oder Mervei, der zur Zeit der Hunnenschlacht lebte, fhrte das frnkische Knigsgeschlecht den Namen M er o Ving er. 2. Mervei's Enkel Chlodwig (Ehlovis oder Ludwig), seit 482 König der saltschert Franken, ein kluger und thatkrstiger Mann, machte sich durch Treulosigkeit, List und Mord allmhlich zum König aller srnki-schen Stmme. Von ueren Feinden griff er zuerst Sygrius au, des frheren rmischen Statthalters Aegidius Sohn, der auch nach dem Untergang des westrmischen Reiches noch einen Rest der rmischen Herrschaft nrdlich der Loire aufrecht erhalten hatte, besiegte ihn bei Soisions 486 und grndete nun das Frankenreich bei 3. Nach seiner Vermhlung mit der burgundischen Knigstochter ^bf8 Chlotild e, einer katholischen Christin, besiegte Chlodwig, von den ripn-arischen Franken zu Hilfe gerufen, die immer weiter rheinabwrts drin-genden Alemannen in der sog. Schlacht bei Zlpich ltolbiacum, westlich von Bonn) 496 und schlug ihr Laud vom Main bis 3ur~lof^6e, Murg und Tauber zum Frankenreiche (Rheinfrauken). Noch am siegt die Ale-Weihnachtsfeste besselbeu Jahres lie sich Chlobwig, wie er in der Ale- "Zlpich/

9. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 92

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
92 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre. Hinrichtung Ludwigs Xvi. als die Festsetzung der Franzosen in Belgien der bestimmende Grund. loigebnwn*' ^ er an9 des Krieges erfllte anfangs die Verbndeten mit kndeten ms. frohen Hoffnungen. Die sterreicher siegten bei Neerwinden zwischen Brssel und Lttich (Mrz 1793) und brachten ganz Belgien, wieder in ihren Besitz. Die Preußen berschritten den Rhein, machten unter Ferdinand von Braunschweig Eroberungen auf dem linken Ufer und zwangen im Juli 1793 selbst das tapfer verteidigte Mainz zur Kapitulation. Die franzsische Republik, in welcher zudem der Brgerkrieg tobte, war gefhrdet. Der Weg nach Paris stand den Alliierten offen. Borsto^der 3. Allein 1794 trat eine Wendung ein. Die Sieger ntzten die Franzosen 1794. errungenen Vorteile nicht aus. Es fehlte ihnen an Einigkeit, an gegenseitigem Vertrauen und die Zustnde in Polen, wo die Ereignisse zur dritten Teilung hindrngten ( 100, 5 und 6), lenkten die Aufmerksamkeit des preuischen Knigs nach Osten. Wirkten so die Ver-Hltnisse lhmend auf die Operationen der Verbndeten, so kam bei den Franzosen ein frischer Zug in die Bewegung. Der Wohlsahrts-ausschu entflammte die Massen zur Verteidigung des Vaterlandes, die gesamte wehrfhige Mannschaft Frankreichs vom 18.25. Jahr wurde ausgehoben (levee en masse); der geniale Kriegsminister Carnot organisierte das Heer und junge, talentvolle Feldherren, wie Jourdan und Pichegru, denen nach dem Siege der Marschallstab winkte, nach der Niederlage allerdings die Guillotine in Aussicht stand, fhrten die fanatisierten Scharen gegen den Feind. Jourdan sieqte bei Fleurus (sdstlich von Brssel) der die sterreicher und drang erobernd bis an den Rhein vor. Pichearu machte einen khnen Angriff auf Holland. Er unterwarf in kurzer Zeit das freiheitsliebende Volk und verwandelte 1795 Holland in die von Frankreich abhngige Batavische Republik (Bataver, eine altgermanische Vlkerschaft, waren um Christi Geburt die Bewohner des Landes).^) s%aasfi7esiiu 4- Solche Erfolge veranlaten die Preußen, sich trotz verschiedener Siege (bei Kaiserslautern) der den Rhein zurckzuziehen. Da Friedrich Wilhelm Ii. an der polnischen Grenze Interessen zu wahren hatte (dritte Teilung Polens) und auerdem von tiefem Mitrauen gegen sterreich erfllt war, so trat er in Unterhandlungen mit dem National-konvent und schlo im April 1795 den unrhmlichen Separatfrieden zu Basel. Preußen trat seine linksrheinischen Besitzungen (Kleve, Mors, Geldern) ab und betrachtete den Rhein als natrliche Grenze Frank-reichs. Der grte Teil Nord- und Mitteldeutschlands wurde fr ') Eine Folge dieser Vorgnge war, da das auf Mehrung seines berseeischen Besitzes bedachte England dem nun mit Frankreich verbundenen Holland dessen wertvollste Kolonien entri: Ceylon 1802, Kapland 1806.

10. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 43

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 18. Das Christentum bei den Deutschen. Bonifatius. 43 wurden, welche den Mönchen das Gelübde der Ehelosigkeit, der Armut und des Gehorsams auferlegten und ihnen neben der Krankenpflege die Handarbeit und die Pflege der Wissenschaft zur Pflicht machten. Jedes Kloster warein wirtschaftlicher und geistiger Mittelpunkt für eine ausgedehnte Landschaft. Die Mönche zeigten, wie man durch Ausrodung der Wälder, Anlage von Gärten und Bearbeitung des Bodens das Land urbar machte, schrieben Bücher ab und verfaßten neue, nahmen die Wanderer auf und verpflegten sie, gewährten den Bedrängten eine Zuflucht und machten so die Klöster zu „Inseln des Friedens und der Kultur inmitten einer gewalttätigen und rohen Umgebung". § 19. Karl der Große (768—814)* Seine Kriege. 1. Drei Jahre lang regierten Pipins Söhne, Karl und Karlmann, gemeinsam über das Frankenreich; der eine gebot über die nördliche, der andere über die südliche Hälfte. 771 starb Karlmann und hinterließ mehrere minderjährige Söhne. Obwohl diese einen unzweifelhaften Anspruch auf die Nachfolge hatten, so erkannte Karl deren Erbrecht nicht an und übernahm mit Zustimmung der Großen des Landes die Alleinherrschaft über das gesamte Frankenreich. In Karl erreichte das kühn aufstrebende Geschlecht der Pipme; den Höhepunkt seines Glanzes. Er vereinigte in sich eine Fülle körperlicher und geistiger Vorzüge und flößte schon durch seine äußere Erscheinung, seine feste, männliche Haltung, sein feuriges Auge, den Ausdruck seiner Gesichtszüge, in welchen sich ein unbeugsamer Wille, aber auch gewinnende Freundlichkeit und Milde ausprägten, allen das Gefühl der Ehrfurcht ein, die mit ihm in Berührung kamen. Große Gedanken erfüllten seine Seele. Er wollte — und das sah er als seine Lebensaufgabe an — alle deutschen Stämme zu einem Volke zusammenfassen und sie durch die Kräfte und Segnungen des Christentums auf eine höhere Stufe der Bildung und Gesittung erheben. Mit unermüdlichem Eifer und mit durchdringender Energie arbeitete er an der Verwirklichung dieser Ziele. Er erreichte sie im allgemeinen, wurde ein großer Wohltäter seines Volkes, drückte durch seine Taten und Schöpfungen seiner und der nachfolgenden Zeit das Gepräge seines Geistes auf und wird daher auch der Grotze genannt. Die Durchführung seiner Absichten vollzog sich nicht geräuschlos. Karl hatte heftige Kämpfe zu bestehen. Der hartnäckigste und langwierigste war der Krieg gegen die Sachsen. Damit derselbe im Zu- Karl Alleinherrscher. Beine Persönlichkeit und seine Ziele.
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