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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 35

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 35 dauernde Beschränkung des Habsburgischen Kaisertums" im Auge und diente somit französischen Interessen. Wenden wir uns nun den kriegerischen Unternehmungen Ludwigs Xiv. zu. § 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. a. I. Raubkrieg (Devolutiouskrieg) 1667—1668, 1. Ludwig Xiv. war mit der älteren Tochter des spanischen Ansprüche sut>= Königs Philipp Iv. vermählt. Dieselbe hatte aber vor der Eheschließung 'mt1e spanischen^ allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie und deren Nebenländer 9tubcrian6u zu gunften ihrer jüngeren Schwester entsagen müssen. Im Jahre 1665 starb Philipp und hinterließ als Erben seiner Krone ein zartes Kind (Karl Ii.) Da erwachte in Ludwig der Gedanke, die Minderjährigkeit des spanischen Königs zum Vorteile Frankreichs auszubeuten. Trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin wollte er das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen bestehende Devolutionsrecht, ins devolutionis, wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben, staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden und erhob Ansprüche auf dieses Gebiet. Da Spanien die Abtretung verweigerte, schickte Ludwig 1667 zwei wohlgerüstete Heere uach Brabant unter der Anführung der uns aus dem Dreißigjährigen Krieg bekannten Feldherrn Tnrenne und Eon de. Die Fortschritte der Franzosen riefen in Holland die Besorgnis hervor, der ans Eroberung sinnende Monarch werde, nachdem er die Niederlande an Frankreich gebracht, noch weiter gegen Norden vordringen. Auf fein Betreiben vereinigten sich die protestantischen Mächte England, Schweden und Holland zu der sogenannten Tripelallianz und Tripelallianz, stellten sich die Aufgabe, für die Erhaltung der spanischen Herrschaft in Flandern und Brabant zu sorgen. Das Einschreiten des Dreistaatenbundes nötigte Ludwig, in den Frieden zu Aachen (1668)Aachener Friede zu willigen. Frankreich behielt 12 eroberte Grenzstädte, darunter Lille und Tournay. Der Kriegsbaumeister Bauban verwandelte dieselben sogleich in starke Plätze und schuf au der Nordgrenze Frankreichs einen Festungsgürtel. b. Ii. Raubkrieg (Holländischer Krieg) 1672—1679. 2. Holland war als Urheber der Tripelallianz der Stein, an Enmehun^s-^^ welchem das Unternehmen Ludwigs scheiterte. Unversöhnlicher Haß Adwigs nn^ erfüllte daher den ehrgeizigen Eroberer gegen die Männer, welche an Tripelallianz 3*

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 29

1888 - Erlangen : Deichert
10. Die beiden letzten Herzoge aus dem wlfischen Hause. 29 Friedrich Barbarossa machte demv(angen Streit ein Ende, indem er 1154 auf einer Frstenversammlnngv zu Goslar Heinrich dem Lwen Bayern zusprach und 1155^zu>Regensbnrg ihm huldigen lie. Im folgenden Jahre 1156 ^erzichteth Heinrich Jasomirgott, gleichfalls zu Regensburg, auf Bayerns Erlwnrde dadurch entschdigt, da der Kaiser die Ostmark nebs^de^Mark ob der Enns nun zu einem von Bayern/u^la^hngigen Herzogtum erhob, das in der Familie der/Babenberger erblich sein sollte. Unter Heinrichs des Lwen Herrschaft erwachte in Bayern die Lust zu friedlicher Beschftigung^von neuem, weil er mit befrchteter Strenge das Eigentum der Schwachen/und den Verkehr schirmte, so da man auch, wenn er in Sachsen /oder Italien war, den Frieden nicht zu stren wagte. Dem Mchtiger^sah es der Kaiser nach, als er seine herzoglichen Befugnisse gewaltsam/auszudehnen begann. So als er 1158 dem Bischof von Freisina/Brcke und Zollsttte bei Fhring (Obershring) an der Isar Zerstrte und beides bei dem ihm zugehrigen Dorfe Mnchen ^anlegte. Er wollte hiednrch vor allem den Zoll vom Salze, das(von Reichenhall nach Schwaben ging, gewinnen. Seit jener Zeit kammnchen empor, das damals auch einen Markt und eine Mnzstttexerhielt. Auch in Sachsen erweiterte Heinrich seine Gewalt, indem) er die der Bischfe und Grafen minderte. Ihrem Haffe glaubte/ er trotzen zu knnen im Vertrauen auf den Kaiser und auf das/ eigene siegreiche Schwert, dem sich auch die slavischen Völker in Holstein, Mecklenburg und Pommern hatten unterwerfen mssen.^>Aber zum Verderben fr Heinrich lste sich das Band zwischen chmvtnd dem Kaiser. Heinrich, auf Befestigung der eigenen Macht in pachsen bedacht, versagte dem Kaiser im Augenblicke dringendsten Not die Hilfe gegen Italien. Die Folge war, da dieser sich vorneinen Feinden beugen mute. Nun gab aber auch der Kaiser dei^Aeinden Heinrichs in Sachsen Gehr, lud ihn zur Verantwortungxuud sprach ihm, als er nicht erschien, seine beiden Herzogtmer\cib. Heinrichs *) Wahrscheinlicher Ursprung des Namens aus: zu den Mnchen", weil die Mnche von Tegernsee hier Gter hatten.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 33

1888 - Erlangen : Deichert
12. Die drei ersten Wittelsbacher. 33 thar. Die vernderte Zeitrichtung bt dann mehr und mehr ihren Einflu auch auf die Dichtung. Am Hofe Heinrichs des Stolzen und in seinem Auftrag dichtet der Pfaffe" Konrad das Rolands-lied. Eben dort, zu Regensburg, ist in jener Zeit die gereimte Kaiserchronik entstanden, die den Herzog und König Lothar verherr-licht. Der religise Aufschwung findet einen ebenso innigen wie Poe-tischen Ausdruck in dem Hohenburger hohen Liede, das eine Nonne in Bayern verfat hat. In der Zeit Heinrichs des Lwen hat Wernher (Mnch von Tegernsee?) das Leben der Maria mit dichterischer Empfindung und in anmutender Sprache besungen. So bereitet sich die Bltezeit der deutschen Dichtung und des deutschen Geistes im Mittelalter in Bayern und Franken in bedeutsamer Weise vor. Auch der geschichtliche Sinn erwachte in diesen Landen wieder, als das Reich unter den schsischen Knigen und Kaisern neu begrndet war und eine Weltstellung gewann. Nachdem im 10. Jahrhundert bedeutendere geschichtliche Auszeichnungen zuerst in Sachsen entstanden waren, zeichnen sich im 11. Jahrhundert die Analert von Nie der alt eich 0 in Bayern, in der ersten Hlfte des 12. Jahrhunderts die Weltchronik des Eckehart von Kloster Aura2) in Franken aus, und vor allen andern der Zeit durch das Vorwalten beherrschender Gesichtspunkte in der Darstellung die Chronik des Bischofs Otto von Freising3), des Oheims Friedrich Barbarossas. Eben dieser hat auch die Thaten Friedrichs bis zum Jahre 1156 beschrieben. 12. Die drei ersten Wittelsbacher *). Ottovonwittelsbach, dessen Nachkommen in ununterbro-chener Reihe die Herrschaft der Bayern gefhrt haben bis auf die Gegenwart, stammt von jenem Pfalzgrafen Arnulf, der vor Regens-brg fiel, als er um ein Herzogtum kmpfte, das Vater, Bruder und Oheim besessen hatten. Sein Geschlecht nannte sich frher nach der alten Stammburgscheiern; dann, als diese in ein Kloster verwandelt worden war, nach der von Ottos Vater, der gleichfalls Otto hie, i) Mon. Germ. Scr. Xx. s) Mon. Germ. Scr. Vi. 3) Mon. Germ. Scr. Xx. 4) Otto I. 1180-1183. Ludwig I. (der Kelheimer), 11831231. Otto Ii. (der Erlauchte), 1231 1253. Prcger, Lehrbuch der daher. Geschichte. 11. Aufl. 3

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 46

1888 - Erlangen : Deichert
46 Iv. Die Zeit des geteilten Erbherzogtums 12531508. Indem so bei den meisten Stnden ein krftiges Vorwrts-streben von glcklichem Erfolg begleitet war, entfaltete sich auch der Sinn fr die hheren Bedrfnisse des Geistes, und Kunst und Wissenschaft erfreuten sich der glcklichsten Pflege. Die Dome, an denen man seit dem elften Jahrhundert zu Speier, seit dem zwlften zu Bamberg, und seit dem dreizehnten zu Regensburg baute, sind Meisterwerke deutscher Baukunst: die beiden erstcren im romanischen Stil, von welchem der Rundbogen, der letztere im gotischen Stil, von welchem der Spitzbogen ein charakteristisches Kennzeichen ist. Franken brachte den grten Dichter des deutschen Mittelalters, Wolfram von Eschen bach hervor, der zu Anfang des 13.Jahr-Hunderts blhte. Wenn nicht in Franken geboren, so doch dort ln-gerezeit lebend und in Wrzburg sein Leben beschlieend ^), brachte der sinnige und von der Liebe zum Vaterlande tief durchdrungene Walther von der Vogelweide die deutsche Lyrik des Mittel-alters auf ihre Hhe. In der zweiten Hlfte dieses Jahrhunderts stand der Dichter Konrad von Wrzburg in hohem Ruhme. Um dieselbe Zeit besa Regensburg in seinem Bischof, dem Dominikaner-mnch Albert usmagnus von Lauingen einen der bedeutendsten Gelehrten des Mittelalters, und in dem Franziskanermnche Ber-th o ld einen der grten Volksredner, die Deutschland gehabt hat. Unter den geschichtlichen Aufzeichnungen waren die nun verlorenen Annale der bte Volkmar und Heinrich von Kloster Frstenfeld, welche bis zum Jahre 1324 reichten, fr die bayerische Geschichte von Wert. Aus diesem Kloster besitzen wir noch die Chronica de gestis prinripum, welche mit dem Jahre 1326 abschlieen^). Die Shne Ludwigs des Bayer'). Schon im Jahre 1349 teilten Ludwigs Shne das Erbe ihres Vaters, obgleid) dieser sie vorteiluugen gewarnt hatte. Ludwig 1) Sein Grabmal befand sich im Kreuzgang des Neumnsters in W. 2) Bei Bhmer, Fontes rerum Germ. Tom. I. s) Ludwig V., der Brandenburger, f J.361, dessen Sohn Meinhard f 1363. Stephan mit der Hafte f 1375. Wilhelm I, f 1377. Albrecht f 1404, dessen Shne Wilhelm Ii. f 1417 und Johann f 1425. Wilhelms Ii. Tochter Jakoba f 1436. Ludwig Vi., der Rmer, f 1365. Otto f 1379.

5. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 92

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
92 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre. Hinrichtung Ludwigs Xvi. als die Festsetzung der Franzosen in Belgien der bestimmende Grund. loigebnwn*' ^ er an9 des Krieges erfllte anfangs die Verbndeten mit kndeten ms. frohen Hoffnungen. Die sterreicher siegten bei Neerwinden zwischen Brssel und Lttich (Mrz 1793) und brachten ganz Belgien, wieder in ihren Besitz. Die Preußen berschritten den Rhein, machten unter Ferdinand von Braunschweig Eroberungen auf dem linken Ufer und zwangen im Juli 1793 selbst das tapfer verteidigte Mainz zur Kapitulation. Die franzsische Republik, in welcher zudem der Brgerkrieg tobte, war gefhrdet. Der Weg nach Paris stand den Alliierten offen. Borsto^der 3. Allein 1794 trat eine Wendung ein. Die Sieger ntzten die Franzosen 1794. errungenen Vorteile nicht aus. Es fehlte ihnen an Einigkeit, an gegenseitigem Vertrauen und die Zustnde in Polen, wo die Ereignisse zur dritten Teilung hindrngten ( 100, 5 und 6), lenkten die Aufmerksamkeit des preuischen Knigs nach Osten. Wirkten so die Ver-Hltnisse lhmend auf die Operationen der Verbndeten, so kam bei den Franzosen ein frischer Zug in die Bewegung. Der Wohlsahrts-ausschu entflammte die Massen zur Verteidigung des Vaterlandes, die gesamte wehrfhige Mannschaft Frankreichs vom 18.25. Jahr wurde ausgehoben (levee en masse); der geniale Kriegsminister Carnot organisierte das Heer und junge, talentvolle Feldherren, wie Jourdan und Pichegru, denen nach dem Siege der Marschallstab winkte, nach der Niederlage allerdings die Guillotine in Aussicht stand, fhrten die fanatisierten Scharen gegen den Feind. Jourdan sieqte bei Fleurus (sdstlich von Brssel) der die sterreicher und drang erobernd bis an den Rhein vor. Pichearu machte einen khnen Angriff auf Holland. Er unterwarf in kurzer Zeit das freiheitsliebende Volk und verwandelte 1795 Holland in die von Frankreich abhngige Batavische Republik (Bataver, eine altgermanische Vlkerschaft, waren um Christi Geburt die Bewohner des Landes).^) s%aasfi7esiiu 4- Solche Erfolge veranlaten die Preußen, sich trotz verschiedener Siege (bei Kaiserslautern) der den Rhein zurckzuziehen. Da Friedrich Wilhelm Ii. an der polnischen Grenze Interessen zu wahren hatte (dritte Teilung Polens) und auerdem von tiefem Mitrauen gegen sterreich erfllt war, so trat er in Unterhandlungen mit dem National-konvent und schlo im April 1795 den unrhmlichen Separatfrieden zu Basel. Preußen trat seine linksrheinischen Besitzungen (Kleve, Mors, Geldern) ab und betrachtete den Rhein als natrliche Grenze Frank-reichs. Der grte Teil Nord- und Mitteldeutschlands wurde fr ') Eine Folge dieser Vorgnge war, da das auf Mehrung seines berseeischen Besitzes bedachte England dem nun mit Frankreich verbundenen Holland dessen wertvollste Kolonien entri: Ceylon 1802, Kapland 1806.

6. Hellas und Rom - S. 50

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
50 10. Das Perikleische Zeitalter, ca. 470430 v. Chr. kelchfrmig gestaltet und umkleidet mit mehreren Reihen von aufrecht stehen-T>en, oben umgebogenen Blttern (Akanthns oder Brenklau).' ldenk-mal des Lysikrates in Athen. Kunstausstellungsgebude in Mnchen.) Der dorische Baustil offenbart eine gewisse Strenge und Schwere, die ganz dem Wesen des dorischen Stammes entsprach. Die mildere, zierlichere ionische Bauweise war mehr dem beweglichen Sinne der Jonier gem. Korinthisches Kapital. Die Prachtform des korinthischen Stils kann als Ausdruck des Reichtums gelten, der nach den persischen Kriegen besonders in Athen, der glnzenden Handelsstadt, zusammenstrmte. An Stelle von Sulen wendet die griechische Baukunst als Trger bisweilen menschliche Gestalten an, welche mannlich gebildet Atlanten, weiblich Karyatiden heies yixl Die Panathenen. Nach Beendigung der Akropolisbauten yftahm die Verehrung der attischen Gttin den hchsten. Aufschwung. Groartige Feste, die Panathenen, wurden veranstaltet, um in gemein-samer Erinnerung an die Heldentaten der Vter den nationalen und religisen Sinn des Volkes zu frdern. Perikles war der Festordner dieser regelmig wiederkehrenden Feierlichkeiten, an denen sich alle Stnde der Brgerschaft beteiligen und alle Kunstfertigkeiten, die im Staate blhten, sich zeigen konnten. Den Anfang machten die Auffhrungen im Odeon, wo die Meister h-s Gesanges und der Rezitation, des Zither- und Fltenspieles sich hren lieen, während in dem benachbarten Theater das Volk den ^iesergreifenden Dramen (Tragdien) eines fchylos, Sophokles f und Euripides lauschte oder der heiteren Muse des Lustspieldichters Aristophanes sich hingab. Dann folgten die gymnastischen Spiele, wozu auer den ge- /wohnlichen Wettkmpfen im Stadion und Hippodrom auch der Fackellauf gehrte, der in mondloser Nacht vor dem Dipylon, dem schnsten und breitesten Doppeltore" der* Stadt, gehalten wurde und ein Glanzpunkt der ganzen Feier war. Vor dem Pirus fanden Wett-fahrten der Trieren statt, und dem Stamme, dessen Kriegsschiffe sich am besten bewhrt hatten, wurde Geld ausgezahlt, um Opferstiere zum Dankfeste anzuschaffen. Nach Beendigung aller Festspiele wurde dann eine feierliche Pro* zession unternommen, welche mit Aufgang der Sonne auf dem Markt-

7. Hellas und Rom - S. 58

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
58 11- Der Peloponnesische Krieg, 431404 v. Chr. alles andere zum Ruhme der Vaterstadt beitrge. Auch die ge-ringsteu Dienstleistungen wurden dadurch geadelt, da sie zu solchen ' Zwecken des Gemeinwesens ihren Beitrag gaben. Ein hherer Patriotismus teilte sich den Brgern mit. wenn sie ihre Vaterstadt vor allen anderen Stdten der Hellenen mit den edelsten Kunstwerken ausgestattet sahen; und wenn nun diese Kunstwerke bei aller Pracht doch eine edle Einfachheit besaen, wenn sie durchgngig von erhebenden Gedanken durchdrungen, von Ma und Ordnung erfllt, voll Klarheit und Wrde waren, so konnten sie nicht anders als bildend und luternd auf die Gemter derer einwirken, welche Zeugen ihrer allmhlichen Vollendung waren und die vollendeten Werke tglich vor Augen hatten. Denn es lag eine Kraft in ihnen, welche den Menschen der die Enge seiner persnlichen Verhltnisse erhob und ihn ntigte, von dem Staate, der solches schaffen konnte, und dem eigenen Brger-berufe groß und wrdig zu denken. Aber auch die, welche nicht mit der Liebe eines attischen Brgers den Staat anschauen konnten, auch die Bundesgenossen und die Fremden, konnten sich dem Eindrucke der Herrlichkeit Athens nicht entziehen; die einen muten es leichter finden, einer solchen Stadt zu gehorchen; die anderen muten erkennen, da alles, was die Hellenen auszeichnete, Geistesbildung und edle Kunst, in Athen seine volle Ent-"Wicklung gesunden habe, und wer also hierfr Sinn hatte, der mute Athen als die Hauptstadt Griechenlands und sich in gewissem Sinne selbst als Athener (($. Curtius.) X 11. Der Peloponnesische Krieg, 481404 v. Chr. 56. Veranlassungihre stets wachsende Macht hatte die Athener zu unbilliger Hrte gegen die Bundesgenossen verleitet. Sie behandelten dieselben weniger als Verbndete denn als Untertanen, mit denen man nach Willkr verfahren knnte. Hilfesuchend wandten sich deshalb die in ihrer Selbstndigkeit bedrohten Bundesgenossen allen voran Megara und Korinth an die Spartaner. Da diese schon lngst mit grtem Neide dem mchtigen Aufstreben des attischen Staates gegenberstanden, so ergriffen sie mit Freuden die sich bietende Gelegenheit, um unter dem Vorwande, den bedrngten Stammes-genossen Hilfe zu bringen, das stolze Athen zu demtigen. Zehn Jahre (431421 v. Chr.) whrten die Verheerunyskriege, mit denen die Spartaner und die mit ihnen verbndeten brigen Pelo-ponnesier die attischen Landschaften heimsuchten. Wohl hatten sich die Landbewohner hinter die schtzenden Mauern Athens, zwischen der

8. Hellas und Rom - S. 66

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
66 12. Die Herrschaft der Mazedonier, ca. 360300 v. Chr. w j '*" umkamen, bis endlich die Thebaner, die eine berlegene Krperstrke , hatten, die Lacedmonier niederkmpften. Epaminondas wurde noch lebend ins Lager gebracht; die herbei-gerufenen rzte erklrten aber, sobald die Lanze aus der Brust gezogen werde, msse notwendig der Tod erfolgen. Mit der ruhigsten Fassung endete er nun sein Leben. Er rief seinen Waffentrger zu sich und fragte ihn zuerst, ob er den Schild gerettet habe. Als jener es bejahte und ihm den Schild vor Augen legte, fragte er weiter, wer gesiegt habe. Auf die Versicherung des Knappen, die Botier haben gesiegt, erwiderte er: So ist es Zeit zu sterben!" und hie ihn die Lanze herauszuziehen. Seine anwesenden Freunde jammerten laut und einer sagte weinend: So stirbst du kinderlos, Epaminondas!" Da sprach er: Nein, beim Zeus, ich hinterlasse zwei Tchter, die Schlacht bei Leuktra und die bei Mantinea." Nachdem die Lanze herausgezogeu war, gab er ohne allen Kampf seinen Geist auf." (Diodor.) Gedicht: Xenophon" von Martin Greif. Spartas und Athens Macht war gebrochen; doch auch Thchxn-vermochte nicht mehr, Griechenland zu der alten Gre zu etilen. Hellas' Ruhm war dahin. Wahrhaft edle, von Liebe zum Vterlande begeisterte Männer waren nicht mehr zu finden.h Die^am zusetzende : ..Lehre der^Sophisten htte'eine sittliche Entartung des gesamten Hellenentnrns herbeigefhrt, die es' reif werden li^, der erokpttjem j ^Hand anderer der Mazedonier zum Ovser zu faet\ v ^ - !l j U4w / y/ J / j-, ' i2. p, Pitf- Die Herrschaft der Mazedonier, ca. 860300 v. Chr. 60. ^Philipp von Mazedonien hatte als Jngling lange Zeit im Hause des^Mminoiws 'zu Theben gelebt; hier hatte er griechische Bildung und Kriegskunst beobachtet, hier aber auch den Verfall der griechischen Staaten kennen gelernt und jenen Geist sich angeeignet, der ihn nach Unterwerfung der ganzen Balkanhalbinsel trachten lie. Kaum war er König von Mazedonien geworden, so schuf er nach dem Vorbilde seines heldenmtigen Lehrers Epaminondas eine ganz, neue Heereseinrichtung, die mazedonische jene furchtbare Schlachtordnung, bei der 8000 schwerbewaffnete Krieger 16 Reihen tief hintereinander standen und dem anstrmenden Feinde ihre 45 m langen Speere entgegenstreckten, während sie mit der Linken ein undurchdringliches Schilddach errichteten, was ihnen den besten Schutz bot vor den Waffen der Gegner. Lange galt die mazedonische Phalanx fr unbesiegbar. Mit ihr eroberte Philipp Jllyrien, Thrazien und Thessalien, und schon stand-

9. Hellas und Rom - S. 19

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
28. Lykurgs Berufung. 19 d) Besnftigend wirkte der zur Zeit der Festspiele gebotene Gottes-friede auf die Sitten der Griechen. Kampf und Streit wurden be-endet, an ihre Stelle trat ein friedlich-geselliger Verkehr des zu heiter-sinnlicher Lebensauffassung geneigten Volkes. Bndnisse der Freund-schaft zwischen einzelnen Personen wie Stdten wurden geschlossen. e) Auch den wirtschaftlichen Verhltnissen erwiesen sich die Festspiele sehr frdersam. Kaufleute und Hndler aller Art fanden sich ein; ungemein rege war das Geschftsleben, das sich hier entfaltete; Gewerbe, Handel und Verkehr erstarkten. /Vf) Im Anschlu an die Festspiele bestimmten (von 776 v. Chr. an) die Griechen auch ihre Zeitrechnung nach Olympiaden, d. i. nach Zeitrumen von 4 Jahren./ So groß auch die Bedeutung der Festspiele und der Amphiktyonien war, sie allein htten nicht vermocht, mit ihrer Wirkung vou auen eine feststehende Einheit der Nation zu begrnden. Dies konnte nur einer geistigen Macht ge-lingen, den Heldengesngen Homers. Homer war der grte Lehrer und Erzieher des griechischen Volkes; seine Helden (besonders Achill und Odysseus) sind Urtypen griechischer Nationalitt, Musterbilder, denen die griechische Jugend mit Eifer nachstrebte. Durch Inhalt, Form uui) Sprache seiner Gesnge hat Homer einen bleibenden Vereinigungspunkt fr alle Stmme gebildet und, was das Wichtigste ist: er hat nach Herodots Zeugnis den Griechen ihre Götter gegeben". Ein Genius, welcher bei der gefhrlichen Zersplitterung in Mundarten die Gemeinsamkeit der Sprache herstellt und zugleich die Religion seines-Volkes begrndet hat, kann als der Begrnder der Nation selbst gelten; denn alle Staaten haben sich nur durch die Gleichheit der Sprache und der Religion ausgebaut; ohne diese vermgen sie keinen Halt zu gewinnen. 28. Lykurgs Berufung. In Sparta herrschte seit langem das dorische Knigsgeschlecht der Herakliden, aus welchem immer je zwei Könige regierten. Aber die beiden Knigshuser gerieten bald miteinander in Streit, der eine vollstndige Zerrttung des Staates zur Folge hatte. Gesetzlosigkeit und Unordnung nahmen berhand. Das Volk ward den Knigen entfremdet und fgte sich nur widerwillig ihren Geboten. Da baten die Lacedmonier den Lyknrgos, einen weitgereisten und mit den Gesetzen, Sitten und Gebruchen aller Völker wohlvertrauten Mann: er solle Ruhe und Ordnung wieder herstellen in ihrem Lande. (Sit Lykurg erkannten sie eine zum Herrscheu befhigte Natur und eine Kraft, die zur Leitung der Menschen voll-kommen geeignet war.) 6. ' Lykurgos, ca. 800 v. Chr.

10. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 43

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 18. Das Christentum bei den Deutschen. Bonifatius. 43 wurden, welche den Mönchen das Gelübde der Ehelosigkeit, der Armut und des Gehorsams auferlegten und ihnen neben der Krankenpflege die Handarbeit und die Pflege der Wissenschaft zur Pflicht machten. Jedes Kloster warein wirtschaftlicher und geistiger Mittelpunkt für eine ausgedehnte Landschaft. Die Mönche zeigten, wie man durch Ausrodung der Wälder, Anlage von Gärten und Bearbeitung des Bodens das Land urbar machte, schrieben Bücher ab und verfaßten neue, nahmen die Wanderer auf und verpflegten sie, gewährten den Bedrängten eine Zuflucht und machten so die Klöster zu „Inseln des Friedens und der Kultur inmitten einer gewalttätigen und rohen Umgebung". § 19. Karl der Große (768—814)* Seine Kriege. 1. Drei Jahre lang regierten Pipins Söhne, Karl und Karlmann, gemeinsam über das Frankenreich; der eine gebot über die nördliche, der andere über die südliche Hälfte. 771 starb Karlmann und hinterließ mehrere minderjährige Söhne. Obwohl diese einen unzweifelhaften Anspruch auf die Nachfolge hatten, so erkannte Karl deren Erbrecht nicht an und übernahm mit Zustimmung der Großen des Landes die Alleinherrschaft über das gesamte Frankenreich. In Karl erreichte das kühn aufstrebende Geschlecht der Pipme; den Höhepunkt seines Glanzes. Er vereinigte in sich eine Fülle körperlicher und geistiger Vorzüge und flößte schon durch seine äußere Erscheinung, seine feste, männliche Haltung, sein feuriges Auge, den Ausdruck seiner Gesichtszüge, in welchen sich ein unbeugsamer Wille, aber auch gewinnende Freundlichkeit und Milde ausprägten, allen das Gefühl der Ehrfurcht ein, die mit ihm in Berührung kamen. Große Gedanken erfüllten seine Seele. Er wollte — und das sah er als seine Lebensaufgabe an — alle deutschen Stämme zu einem Volke zusammenfassen und sie durch die Kräfte und Segnungen des Christentums auf eine höhere Stufe der Bildung und Gesittung erheben. Mit unermüdlichem Eifer und mit durchdringender Energie arbeitete er an der Verwirklichung dieser Ziele. Er erreichte sie im allgemeinen, wurde ein großer Wohltäter seines Volkes, drückte durch seine Taten und Schöpfungen seiner und der nachfolgenden Zeit das Gepräge seines Geistes auf und wird daher auch der Grotze genannt. Die Durchführung seiner Absichten vollzog sich nicht geräuschlos. Karl hatte heftige Kämpfe zu bestehen. Der hartnäckigste und langwierigste war der Krieg gegen die Sachsen. Damit derselbe im Zu- Karl Alleinherrscher. Beine Persönlichkeit und seine Ziele.
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