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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 35

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 35 dauernde Beschränkung des Habsburgischen Kaisertums" im Auge und diente somit französischen Interessen. Wenden wir uns nun den kriegerischen Unternehmungen Ludwigs Xiv. zu. § 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. a. I. Raubkrieg (Devolutiouskrieg) 1667—1668, 1. Ludwig Xiv. war mit der älteren Tochter des spanischen Ansprüche sut>= Königs Philipp Iv. vermählt. Dieselbe hatte aber vor der Eheschließung 'mt1e spanischen^ allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie und deren Nebenländer 9tubcrian6u zu gunften ihrer jüngeren Schwester entsagen müssen. Im Jahre 1665 starb Philipp und hinterließ als Erben seiner Krone ein zartes Kind (Karl Ii.) Da erwachte in Ludwig der Gedanke, die Minderjährigkeit des spanischen Königs zum Vorteile Frankreichs auszubeuten. Trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin wollte er das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen bestehende Devolutionsrecht, ins devolutionis, wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben, staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden und erhob Ansprüche auf dieses Gebiet. Da Spanien die Abtretung verweigerte, schickte Ludwig 1667 zwei wohlgerüstete Heere uach Brabant unter der Anführung der uns aus dem Dreißigjährigen Krieg bekannten Feldherrn Tnrenne und Eon de. Die Fortschritte der Franzosen riefen in Holland die Besorgnis hervor, der ans Eroberung sinnende Monarch werde, nachdem er die Niederlande an Frankreich gebracht, noch weiter gegen Norden vordringen. Auf fein Betreiben vereinigten sich die protestantischen Mächte England, Schweden und Holland zu der sogenannten Tripelallianz und Tripelallianz, stellten sich die Aufgabe, für die Erhaltung der spanischen Herrschaft in Flandern und Brabant zu sorgen. Das Einschreiten des Dreistaatenbundes nötigte Ludwig, in den Frieden zu Aachen (1668)Aachener Friede zu willigen. Frankreich behielt 12 eroberte Grenzstädte, darunter Lille und Tournay. Der Kriegsbaumeister Bauban verwandelte dieselben sogleich in starke Plätze und schuf au der Nordgrenze Frankreichs einen Festungsgürtel. b. Ii. Raubkrieg (Holländischer Krieg) 1672—1679. 2. Holland war als Urheber der Tripelallianz der Stein, an Enmehun^s-^^ welchem das Unternehmen Ludwigs scheiterte. Unversöhnlicher Haß Adwigs nn^ erfüllte daher den ehrgeizigen Eroberer gegen die Männer, welche an Tripelallianz 3*

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 29

1888 - Erlangen : Deichert
10. Die beiden letzten Herzoge aus dem wlfischen Hause. 29 Friedrich Barbarossa machte demv(angen Streit ein Ende, indem er 1154 auf einer Frstenversammlnngv zu Goslar Heinrich dem Lwen Bayern zusprach und 1155^zu>Regensbnrg ihm huldigen lie. Im folgenden Jahre 1156 ^erzichteth Heinrich Jasomirgott, gleichfalls zu Regensburg, auf Bayerns Erlwnrde dadurch entschdigt, da der Kaiser die Ostmark nebs^de^Mark ob der Enns nun zu einem von Bayern/u^la^hngigen Herzogtum erhob, das in der Familie der/Babenberger erblich sein sollte. Unter Heinrichs des Lwen Herrschaft erwachte in Bayern die Lust zu friedlicher Beschftigung^von neuem, weil er mit befrchteter Strenge das Eigentum der Schwachen/und den Verkehr schirmte, so da man auch, wenn er in Sachsen /oder Italien war, den Frieden nicht zu stren wagte. Dem Mchtiger^sah es der Kaiser nach, als er seine herzoglichen Befugnisse gewaltsam/auszudehnen begann. So als er 1158 dem Bischof von Freisina/Brcke und Zollsttte bei Fhring (Obershring) an der Isar Zerstrte und beides bei dem ihm zugehrigen Dorfe Mnchen ^anlegte. Er wollte hiednrch vor allem den Zoll vom Salze, das(von Reichenhall nach Schwaben ging, gewinnen. Seit jener Zeit kammnchen empor, das damals auch einen Markt und eine Mnzstttexerhielt. Auch in Sachsen erweiterte Heinrich seine Gewalt, indem) er die der Bischfe und Grafen minderte. Ihrem Haffe glaubte/ er trotzen zu knnen im Vertrauen auf den Kaiser und auf das/ eigene siegreiche Schwert, dem sich auch die slavischen Völker in Holstein, Mecklenburg und Pommern hatten unterwerfen mssen.^>Aber zum Verderben fr Heinrich lste sich das Band zwischen chmvtnd dem Kaiser. Heinrich, auf Befestigung der eigenen Macht in pachsen bedacht, versagte dem Kaiser im Augenblicke dringendsten Not die Hilfe gegen Italien. Die Folge war, da dieser sich vorneinen Feinden beugen mute. Nun gab aber auch der Kaiser dei^Aeinden Heinrichs in Sachsen Gehr, lud ihn zur Verantwortungxuud sprach ihm, als er nicht erschien, seine beiden Herzogtmer\cib. Heinrichs *) Wahrscheinlicher Ursprung des Namens aus: zu den Mnchen", weil die Mnche von Tegernsee hier Gter hatten.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 33

1888 - Erlangen : Deichert
12. Die drei ersten Wittelsbacher. 33 thar. Die vernderte Zeitrichtung bt dann mehr und mehr ihren Einflu auch auf die Dichtung. Am Hofe Heinrichs des Stolzen und in seinem Auftrag dichtet der Pfaffe" Konrad das Rolands-lied. Eben dort, zu Regensburg, ist in jener Zeit die gereimte Kaiserchronik entstanden, die den Herzog und König Lothar verherr-licht. Der religise Aufschwung findet einen ebenso innigen wie Poe-tischen Ausdruck in dem Hohenburger hohen Liede, das eine Nonne in Bayern verfat hat. In der Zeit Heinrichs des Lwen hat Wernher (Mnch von Tegernsee?) das Leben der Maria mit dichterischer Empfindung und in anmutender Sprache besungen. So bereitet sich die Bltezeit der deutschen Dichtung und des deutschen Geistes im Mittelalter in Bayern und Franken in bedeutsamer Weise vor. Auch der geschichtliche Sinn erwachte in diesen Landen wieder, als das Reich unter den schsischen Knigen und Kaisern neu begrndet war und eine Weltstellung gewann. Nachdem im 10. Jahrhundert bedeutendere geschichtliche Auszeichnungen zuerst in Sachsen entstanden waren, zeichnen sich im 11. Jahrhundert die Analert von Nie der alt eich 0 in Bayern, in der ersten Hlfte des 12. Jahrhunderts die Weltchronik des Eckehart von Kloster Aura2) in Franken aus, und vor allen andern der Zeit durch das Vorwalten beherrschender Gesichtspunkte in der Darstellung die Chronik des Bischofs Otto von Freising3), des Oheims Friedrich Barbarossas. Eben dieser hat auch die Thaten Friedrichs bis zum Jahre 1156 beschrieben. 12. Die drei ersten Wittelsbacher *). Ottovonwittelsbach, dessen Nachkommen in ununterbro-chener Reihe die Herrschaft der Bayern gefhrt haben bis auf die Gegenwart, stammt von jenem Pfalzgrafen Arnulf, der vor Regens-brg fiel, als er um ein Herzogtum kmpfte, das Vater, Bruder und Oheim besessen hatten. Sein Geschlecht nannte sich frher nach der alten Stammburgscheiern; dann, als diese in ein Kloster verwandelt worden war, nach der von Ottos Vater, der gleichfalls Otto hie, i) Mon. Germ. Scr. Xx. s) Mon. Germ. Scr. Vi. 3) Mon. Germ. Scr. Xx. 4) Otto I. 1180-1183. Ludwig I. (der Kelheimer), 11831231. Otto Ii. (der Erlauchte), 1231 1253. Prcger, Lehrbuch der daher. Geschichte. 11. Aufl. 3

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 46

1888 - Erlangen : Deichert
46 Iv. Die Zeit des geteilten Erbherzogtums 12531508. Indem so bei den meisten Stnden ein krftiges Vorwrts-streben von glcklichem Erfolg begleitet war, entfaltete sich auch der Sinn fr die hheren Bedrfnisse des Geistes, und Kunst und Wissenschaft erfreuten sich der glcklichsten Pflege. Die Dome, an denen man seit dem elften Jahrhundert zu Speier, seit dem zwlften zu Bamberg, und seit dem dreizehnten zu Regensburg baute, sind Meisterwerke deutscher Baukunst: die beiden erstcren im romanischen Stil, von welchem der Rundbogen, der letztere im gotischen Stil, von welchem der Spitzbogen ein charakteristisches Kennzeichen ist. Franken brachte den grten Dichter des deutschen Mittelalters, Wolfram von Eschen bach hervor, der zu Anfang des 13.Jahr-Hunderts blhte. Wenn nicht in Franken geboren, so doch dort ln-gerezeit lebend und in Wrzburg sein Leben beschlieend ^), brachte der sinnige und von der Liebe zum Vaterlande tief durchdrungene Walther von der Vogelweide die deutsche Lyrik des Mittel-alters auf ihre Hhe. In der zweiten Hlfte dieses Jahrhunderts stand der Dichter Konrad von Wrzburg in hohem Ruhme. Um dieselbe Zeit besa Regensburg in seinem Bischof, dem Dominikaner-mnch Albert usmagnus von Lauingen einen der bedeutendsten Gelehrten des Mittelalters, und in dem Franziskanermnche Ber-th o ld einen der grten Volksredner, die Deutschland gehabt hat. Unter den geschichtlichen Aufzeichnungen waren die nun verlorenen Annale der bte Volkmar und Heinrich von Kloster Frstenfeld, welche bis zum Jahre 1324 reichten, fr die bayerische Geschichte von Wert. Aus diesem Kloster besitzen wir noch die Chronica de gestis prinripum, welche mit dem Jahre 1326 abschlieen^). Die Shne Ludwigs des Bayer'). Schon im Jahre 1349 teilten Ludwigs Shne das Erbe ihres Vaters, obgleid) dieser sie vorteiluugen gewarnt hatte. Ludwig 1) Sein Grabmal befand sich im Kreuzgang des Neumnsters in W. 2) Bei Bhmer, Fontes rerum Germ. Tom. I. s) Ludwig V., der Brandenburger, f J.361, dessen Sohn Meinhard f 1363. Stephan mit der Hafte f 1375. Wilhelm I, f 1377. Albrecht f 1404, dessen Shne Wilhelm Ii. f 1417 und Johann f 1425. Wilhelms Ii. Tochter Jakoba f 1436. Ludwig Vi., der Rmer, f 1365. Otto f 1379.

5. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 92

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
92 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre. Hinrichtung Ludwigs Xvi. als die Festsetzung der Franzosen in Belgien der bestimmende Grund. loigebnwn*' ^ er an9 des Krieges erfllte anfangs die Verbndeten mit kndeten ms. frohen Hoffnungen. Die sterreicher siegten bei Neerwinden zwischen Brssel und Lttich (Mrz 1793) und brachten ganz Belgien, wieder in ihren Besitz. Die Preußen berschritten den Rhein, machten unter Ferdinand von Braunschweig Eroberungen auf dem linken Ufer und zwangen im Juli 1793 selbst das tapfer verteidigte Mainz zur Kapitulation. Die franzsische Republik, in welcher zudem der Brgerkrieg tobte, war gefhrdet. Der Weg nach Paris stand den Alliierten offen. Borsto^der 3. Allein 1794 trat eine Wendung ein. Die Sieger ntzten die Franzosen 1794. errungenen Vorteile nicht aus. Es fehlte ihnen an Einigkeit, an gegenseitigem Vertrauen und die Zustnde in Polen, wo die Ereignisse zur dritten Teilung hindrngten ( 100, 5 und 6), lenkten die Aufmerksamkeit des preuischen Knigs nach Osten. Wirkten so die Ver-Hltnisse lhmend auf die Operationen der Verbndeten, so kam bei den Franzosen ein frischer Zug in die Bewegung. Der Wohlsahrts-ausschu entflammte die Massen zur Verteidigung des Vaterlandes, die gesamte wehrfhige Mannschaft Frankreichs vom 18.25. Jahr wurde ausgehoben (levee en masse); der geniale Kriegsminister Carnot organisierte das Heer und junge, talentvolle Feldherren, wie Jourdan und Pichegru, denen nach dem Siege der Marschallstab winkte, nach der Niederlage allerdings die Guillotine in Aussicht stand, fhrten die fanatisierten Scharen gegen den Feind. Jourdan sieqte bei Fleurus (sdstlich von Brssel) der die sterreicher und drang erobernd bis an den Rhein vor. Pichearu machte einen khnen Angriff auf Holland. Er unterwarf in kurzer Zeit das freiheitsliebende Volk und verwandelte 1795 Holland in die von Frankreich abhngige Batavische Republik (Bataver, eine altgermanische Vlkerschaft, waren um Christi Geburt die Bewohner des Landes).^) s%aasfi7esiiu 4- Solche Erfolge veranlaten die Preußen, sich trotz verschiedener Siege (bei Kaiserslautern) der den Rhein zurckzuziehen. Da Friedrich Wilhelm Ii. an der polnischen Grenze Interessen zu wahren hatte (dritte Teilung Polens) und auerdem von tiefem Mitrauen gegen sterreich erfllt war, so trat er in Unterhandlungen mit dem National-konvent und schlo im April 1795 den unrhmlichen Separatfrieden zu Basel. Preußen trat seine linksrheinischen Besitzungen (Kleve, Mors, Geldern) ab und betrachtete den Rhein als natrliche Grenze Frank-reichs. Der grte Teil Nord- und Mitteldeutschlands wurde fr ') Eine Folge dieser Vorgnge war, da das auf Mehrung seines berseeischen Besitzes bedachte England dem nun mit Frankreich verbundenen Holland dessen wertvollste Kolonien entri: Ceylon 1802, Kapland 1806.

6. Hellas und Rom - S. 84

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
84 2. Die Grndung Roms, 753 v. Chr. schritten sie zu blutigen Taten: Remns wurde im Gewhle tdlich ge-troffen und sank. So ward Romulus alleiniger Herrscher, und die zu erbauende Stadt wurde nach ihm genannt." (Livius.) Den Bau der Stadt ins Werk zu setzen, lie Romulus Männer aus Etrurien kommen, die ihm sr alles einzelne nach gewissen heiligen Satzungen und Urkunden Anleitung und Belehrung gaben. Es wurde nmlich in der Gegend des jetzigen Marktplatzes, des Forum Eomanum, eine kreisfrmige Grube gezogen und Erstlinge von allem, was man nach dem Gesetze als erlaubt oder nach der Natur als notwendig gebrauchte, in dieselbe niedergelegt. Zuletzt warf jeder ein wenig Erde, die er aus dem Lande, woher er gekommen war, mit-brachte; dazu hinein und dann mengte man alles untereinander. Man benannte diese Grube mit dem gleichen Namen wie das Weltgebude selbst .jimmdus". Sie bildete nun gleichsam das Zentrum fr einen Kreis, indem man um den von ihr gebildeten Mittelpunkt herum den weiteren Stadtplan bezeichnete. Der Begrnder legt hiebet eine eherne Pflugschar an einen Pflug, spannt eilten Stier und eine Kuh davor und fhrt sodann im Kreise herum, wobei er fr die Begrenzungen eine tiefe Furche zieht. Das Geschft derer, die hinten nachgehen, besteht darin, die Schollen, welche der Pflug aufwirft, nach der inneren Seite zu kehren und keine nach auen liegen zu laffen. Durch diese Linie bestimmt man also den Laus der Mauer und nennt den inneren Raum, mit Weglassung einiger Buch-staben, pomoerium", post muros, d. h. im Rcken oder hinter der Mauer. Wo man aber ein Tor einzusetzen gedenkt, nimmt man die Schar aus dem Boden und hebt den Pflug hinber, so da dadurch ein Zwischen-rum entsteht. Aus diesem Grunde hlt man die ganze Matter fr heilig, mit Ausnahme der Tore. Wollte man auch die Tore fr heilig achten, so knnte matt manche Gegenstnde, welche zwar notwendig, aber unrein sind, nicht wohl ohne Gewissensskrupel herein- oder hinauspassieren lassen." (Ptutarch.) 5 Roms lteste Bevlkerung. Als die Stadt allmhlich ihre erste bauliche Anlage erhalten hatte, errichtete Romulus. eine, j^reiftatt. ein Aftil. wohin sich alle heimatlosen Leute flchten konnten. Hter nahm er jedermann auf, lieferte weder einen ^Sklaven seinem Herrn, noch einen armen Schuldner feinem Glubiger, noch einen Mrder seinen Behrden ans, sondern erklrte, da er infolge eines Gtterspruchs jedermann eine vollkommene Sicherheit gewhrleiste. Hiednrch gewann die Stadt in kurzer Zeit eine sehr groe E i n w obnerzah I," (Plutarch.) A6er_ii3 Mangel an Frauen konnte diese Grjje nur ein Menschenalter dauern. Es beschickte daher Romulus die nchsten Städte und tien

7. Hellas und Rom - S. 89

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
9. Tarquinius Superbus. 89 des Numa Pompilius, teils suchten sie hnlich dem Romulus durch kriegerische Eroberungen die Macht des rmischen Staates zu vergrern. Viele der benachbarten Städte wurden unterjocht und ihre Ein-wohner gezwungen, die alte Heimat zu verlassen und sich auf einem der sieben Hgel" Roms neu anzusiedeln. Dadurch steigerte sich Roms Gre und Ausehen immer mehr, so da es bereits gegen das Ende des 6. Jahrhunderts (unter Tarquinius Superbus) die uube-strittene Vorherrschaft in Latium errungen hatte. Zur Verschnerung der mchtig emporstrebenden Stadt trugen besonders die von Tarquinius Priseus begonnenen Bauten bei. Durch unterirdische Abzugskanle, Kloaken, wurde der frher sumpfige und darum ungesunde Boden in den Tlern der Hgelstadt" trocken gelegt, aller Unrat und Schmutz durch sorgfltige Aussplung dem Tiberflusse zugefhrt. Im Mittelpunkte der Stadt wurde das Forum Romannm angelegt, ein mit zahlreichen Hallen und Buden umgebener freier Platz, der zur Abhaltung der Mrkte und in einem besonderen Teile als Versammlungsplatz" (Concilinm) der rmischen Brger be-uutzt wurde. Zur Veranstaltung von Festspielen diente der Circus marimns, und auf dem Burgberge, dem Kapital, wurde Jupiter, Juno und Minerva zu Ehren ein dreifacher Tempel als Nationalheiligtum errichtet. Eine steinerne Mauer sollte (an Stelle des frheren Erdwalles) die Siebenhgelstadt" vor feindlichen Angriffen schtzen. Die sieben Hgel", auf denen Rom sich allmhlich ausbreitete, waren: 1. der Palatinus, 2. der Quirinalis, 3. der Capitolinus, 4. der Aveutinus, 5. der Clius, 6. der Esquilinus, 7. der Viminalis. Auf dem Palatinus hatten sich die Rmer angesiedelt, auf dem Quirinalis die Sabiuer. Als gemeinschaftliche Burg galt fr beide Gemeinden das auf dm Capitolinus erbaute Kapitol. Im Talgelnde zwischen Palatinus, Capitolinus und Quirinalis breitete sich das Forum Romanum aus. Die sieben Hgel" zeigten im Durchschnitt eine Hhe von ca. 50 Meter. It. Htm als Republik von 51036g v. Chr. 4. Die Entstehung der rmischen Republik, 510 v. Chr. 9. Tarquinius Snpertms. Roms letzter König war Lucius Tarquinius, dem das Volk den Beinamen Superbus, d. i. der Stolze, gab. Durch die Ermordung seines eigenen Schwiegervaters,

8. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 130

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
130 V. Von Rudolf von Habsburg bis zu Karl V. Schwarzer Tod. Juden- verfolgungen. Geißler. Karls Sorge für Böhmen und sein Haus. von Schwarzburg durch eine Abfindungssumme zum Verzicht auf die Kroue hatte bewegen lassen (1349). In den ersten Jahren der Regierung Karls wurde Deutschland von schweren Heimsuchungen getroffen. Heuschreckenschwärme verursachten mehrere Mißernten und ein gewaltiges Erdbeben in den Alpenländern erfüllte die Gemüter mit bangen Ahnungen. Am furchtbarsten aber war der Ausbruch einer pestartigen S e n ch e (des sog. Schwarzen Todes), die, vom Orient eingeschleppt, einen verheerenden Umzug durch Europa hielt und in vielen aufblühenden Städten, in denen auf engem Flächenraum große Menschenmengen zusammengedrängt waren, die Hälfte der Bevölkerung oder noch mehr hinwegraffte. Es war natürlich, daß solche Katastrophen das Gemüt des Volkes in seiner Tiefe aufregten und manche Verwirrung anrichteten. So kam es denn auch zu verschiedenen Ausschreitungen auf sittlichem und religiösem Gebiet. Bei der geringen Bildung der Menge und dem Haß der ärmeren und verschuldeten Klassen gegen reiche Juden glaubten viele, die Juden seien durch Vergiftung der Brunnen die Urheber der todbringenden Krankheit geworden. Der unheilvolle Wahn ergriff ganze Schichten der Bevölkerung und führte zu den Judenverfolgungen, die mit blindem Fanatismus und unmenschlicher Grausamkeit ausgeführt wurden. — Andere sahen in dem Schwarzen Tod den Zorn des Himmels, ein Strafgericht über die herrschende Lasterhaftigkeit der gottentfremdeten Menschen und diese vereinigten sich, um den göttlichen Richter mit sich zu versöhnen, zu den sogenannten Geißlergesellschaften (Flagellanten), zogen unter Bußgesängen im Lande umher, entkleideten den Oberleib, warfen sich zu Boden und schlugen sich bis aufs Blut. 2. In so unruhigen Zeiten wäre eine tatkräftige Regierung am Platze gewesen. Karl aber kümmerte sich wenig um die Vorkommnisfe im Reich und wandte feine Tätigkeit hauptsächlich seinem Stammlande Böhmen zu, das er auf Kosten Deutschlands zur Blüte zu bringen suchte. Er rief deutsche Ansiedler — Bauern, Handwerker, Künstler ■— ins Land, förderte Ackerbau und Gewerbe, legte Bergwerke an, gründete Dörfer und Städte (Karlsbad), machte die Moldau schiffbar und baute Straßen und Brücken (Karlsbrücke). In Prag, seinem Lieblingsaufenthalt, reihte sich ein Palast an den anderen (Hradschin); hier gründete er auch unter Mitwirkung des italienischen Dichters Petrarca 1348 eine Universität, „die erste dieser wichtigen Kulturstätten in Deutschland". Prag wurde einer der vornehmsten Plätze Europas. Mit Stolz blickte er auf diese seine Schöpfung. „Das ist mein Werk", so pflegte er zu sagen, wenn er den Fürsten von seinem Schlosse aus die Stadt zeigte. Die einseitige Fürsorge für Böhmen und die Vernachlässigung des Reiches veranlaßte Maximilian I., das herbe Urteil über ihn auszusprechen: „Er war Böhmens Erz- und des Reiches Stiefvater".

9. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 43

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 18. Das Christentum bei den Deutschen. Bonifatius. 43 wurden, welche den Mönchen das Gelübde der Ehelosigkeit, der Armut und des Gehorsams auferlegten und ihnen neben der Krankenpflege die Handarbeit und die Pflege der Wissenschaft zur Pflicht machten. Jedes Kloster warein wirtschaftlicher und geistiger Mittelpunkt für eine ausgedehnte Landschaft. Die Mönche zeigten, wie man durch Ausrodung der Wälder, Anlage von Gärten und Bearbeitung des Bodens das Land urbar machte, schrieben Bücher ab und verfaßten neue, nahmen die Wanderer auf und verpflegten sie, gewährten den Bedrängten eine Zuflucht und machten so die Klöster zu „Inseln des Friedens und der Kultur inmitten einer gewalttätigen und rohen Umgebung". § 19. Karl der Große (768—814)* Seine Kriege. 1. Drei Jahre lang regierten Pipins Söhne, Karl und Karlmann, gemeinsam über das Frankenreich; der eine gebot über die nördliche, der andere über die südliche Hälfte. 771 starb Karlmann und hinterließ mehrere minderjährige Söhne. Obwohl diese einen unzweifelhaften Anspruch auf die Nachfolge hatten, so erkannte Karl deren Erbrecht nicht an und übernahm mit Zustimmung der Großen des Landes die Alleinherrschaft über das gesamte Frankenreich. In Karl erreichte das kühn aufstrebende Geschlecht der Pipme; den Höhepunkt seines Glanzes. Er vereinigte in sich eine Fülle körperlicher und geistiger Vorzüge und flößte schon durch seine äußere Erscheinung, seine feste, männliche Haltung, sein feuriges Auge, den Ausdruck seiner Gesichtszüge, in welchen sich ein unbeugsamer Wille, aber auch gewinnende Freundlichkeit und Milde ausprägten, allen das Gefühl der Ehrfurcht ein, die mit ihm in Berührung kamen. Große Gedanken erfüllten seine Seele. Er wollte — und das sah er als seine Lebensaufgabe an — alle deutschen Stämme zu einem Volke zusammenfassen und sie durch die Kräfte und Segnungen des Christentums auf eine höhere Stufe der Bildung und Gesittung erheben. Mit unermüdlichem Eifer und mit durchdringender Energie arbeitete er an der Verwirklichung dieser Ziele. Er erreichte sie im allgemeinen, wurde ein großer Wohltäter seines Volkes, drückte durch seine Taten und Schöpfungen seiner und der nachfolgenden Zeit das Gepräge seines Geistes auf und wird daher auch der Grotze genannt. Die Durchführung seiner Absichten vollzog sich nicht geräuschlos. Karl hatte heftige Kämpfe zu bestehen. Der hartnäckigste und langwierigste war der Krieg gegen die Sachsen. Damit derselbe im Zu- Karl Alleinherrscher. Beine Persönlichkeit und seine Ziele.

10. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 62

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Konrad I. von Franken 911-918. Kämpfe mit den Herzogen und Einfälle der Ungarn. Konrads letzter Wille. 62 Iv. Vom Vertrag zu Verdun bis zum Ende des Interregnums. 7. Konrad I. (911—918), Herzog von Franken, der mütterlicherseits mit den Karolingern verwandt war. Der Erkorene strebte mit allem Ernste danach, das gesunkene Ansehen des Königs wieder herzustellen und die Einheit des Reiches zu begründen. In der Wahl der Mittel zur Erreichung seines Zieles aber erwies er sich unklug; infolgedessen endeten alle seine Unternehmungen mit einem Mißerfolg. Nach dem Vorbilde der Karolinger suchte er nämlich die Herzogsmacht einzuschränken und endlich ganz zu beseitigen. Aber gerade dadurch, daß er den Weg der Gewalt betrat, reizte er die Stämme und deren Repräsentanten, die Herzoge, zum Widerstand. Heinrich von Sachsen (ein Lndolsinger) und Arnulf von Bayern (ein Sohn Luitpolds des Schiren) versagten dem König die Anerkennung, ebenso die einflußreichsten Grasen von Schwaben; Lothringen fiel ganz von Deutschland ab und schloß sich an Frankreich an. Konrad I. nahm den Kampf mit den Ungetreuen auf, brachte ihn aber nicht, da es ihm an Macht gebrach, zu einem befriedigenden Abschluß. Die inneren Wirren, der Mangel einer starken Zentralgewalt regten die Magyaren zur Wiederholung ihrer Einfälle an. Mehrmals brachen sie verheerend ein, überfluteten Bayern, Sachsen und gelangten sogar bis nach Bremen und an den Rhein. Niemand trat ihnen mit Entschiedenheit und Erfolg entgegen. So mußte Konrad I. in seiner kurzen, aber kampferfüllten Regierungszeit eine Reihe der bittersten Erfahrungen machen. Sie weckten in ihm die Überzeugung, daß sein Königtum unfähig sei, das Reich nach außen zu verteidigen und im Inneren gesicherte Rechtszustände herzustellen. Unter dem Einfluß dieser Überzeugung gelang es ihm, den Haß gegen die widerstrebenden Herzoge zu unterdrücken und sein Leben mit einer großmütigen Tat, zugleich einem Akt der Klugheit und der Vaterlandsliebe, zu beschließen. Als er seinen Tod herannahen fühlte, 918, rief er seinen Bruder Eberhard zu sich, ließ sich von ihm das Versprechen geben, daß er die Krone und die übrigen Reichsinsignien zu Herzog Heinrich von Sachsen bringen und dahin wirken werde, daß man diesen mächtigen, klugen und tatkräftigen Fürsten zum Oberhaupt wähle. Die Großen Frankens und Sachsens stimmten bei und so wurde Heinrich zu Fritzlar in Hessen zum König .erkoren (919). (Gedicht: Heinrich der Vogler, von Vogl.) Damit ging die Krone nicht bloß von einem Hause zu einem anderen, sondern von einem Stamme zum anderen über und zwar von dem, welcher seit der Gründung des Frankenreiches das Übergewicht besessen, zu dem, welcher bisher eine viel bescheidenere Rolle gespielt hatte.
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